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Ich liebte einen Vampir...

und bleib in Ewigkeit mit ihm verbunden
von

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Danicas Leiden

Kapitel 3: Danicas Leiden
 

Am nächsten Tag…
 

An ihrem Hochzeitstag verzog Danica keine Mine. Sie saß still und ruhig in ihrem Stuhl während der Priester sie traute. Danach wurden sie auch schon zu König und Königin gekrönt. Als die beiden sich erneut setzten rief das Volk glücklich: “Lang lebe König Joffrey, lang lebe Königin Danica.” Doch die neue Königin war alles andere als glücklich. Es sollte ein Freudentag sein, der für immer in ihrem Gedächtnis bleiben sollte. In Erinnerung blieb er gewiss. Es war, als würde sich ein kleinerer Käfig über sie breit machen und sie noch mehr einengen als sie es jetzt schon war. Ihr Gemahl schien das alles völlig kalt zu lassen. Er sah Danica nicht einen Augenblick an, nicht einmal als sie die Ringe tauschten. Das kalte Silber an ihrem Finger war eine Fessel, die ihren gesamten Körper gefangen nahm.
 

Nach den Festlichkeiten zog sich das frisch vermählte Paar zurück.

“Ich hoffe für dich, dass du mir zuerst einen Sohn schenken wirst. Denn wenn nicht, werden wir es so lange probieren, bis ich einen Sohn von dir habe. Aber das würde deiner schönen Figur schaden.” flüsterte er hinterhältig.

„Ich bin also nur eine Frau die für dich einen nachkommen gebären soll und dann wirst du mich gegen deine eigene Wahl eintauschen.“ „Natürlich, du dummes Gör.“ Die Tür wurde geschlossen.

Danica resignierte. Es war zwecklos zu entkommen.

“Du magst zwar den Körper besitzen aber meine Seele wirst du niemals haben. Und erst recht nicht wirst du meine Unschuld besitzen.” sagte sie voller Wut. Er lachte nur und stieß sie auf das Bett.

“Darauf kann ich doch nur lachen. Ich wusste doch dass du, mit deiner Schönheit jeden Mann um den Finger wickelst, du kleine Hure.” Er zog sie aus und drang grob in ihr ein. Stillschweigend ließ sie es über sich ergehen.
 

Als er sich erschöpft neben ihr hinlegte, wusste Danica schon das für sie die schlimmste Zeit erst noch bevorstand.
 

Nach ein paar Wochen konnte man sehen, dass Danica schwanger war. Sie verfluchte das heranwachsende Leben in ihr. Für eine Abtreibung war es aber bereits zu spät. Heiße Bäder, Sprünge aus großer Höhe, ja nicht mal durch ein Korsett ließ sich eine Frühgeburt auslösen. Das Ungeborene hatte einen starken Willen zu überleben. All die Versuche das Ungeborene zu töten wurden für Unfälle oder Todesdrohungen aus dem Volk gehalten.
 

Ihre Zofe Rebecca brachte ihr die niederschmetternde Nachricht. Danica wusste schon dass es Joffreys Favoritin war während sie mit dem King schwanger ging. Es war eine ihrer eigenen Mägde. Jene die Joffrey für sie ausgesucht hatte. Sie war auch viel besser gekleidet als die anderen Zofen Danicas. Außerdem sollte sie immer bei den Mahlzeiten dabei sein. Sie saß neben ihm, statt das Essen zu servieren. Ihr Name war Claudia und stammte aus dem Bürgertum und nicht wie die anderen aus der Unterschicht. Schon von diesem Punkt aus konnte man sehen, dass der König sich lieber mit einfachen, leichten Frauen umgab, als mit seiner schwangeren Ehefrau.
 

Von nun an sollten Wachen oder Bedienstete immer in Danicas Nähe sein um einen weiteten “Unfall” zu vermeiden. Zynisch dankend schickte Danica ihre Magd hinaus. Wieder sank sie zurück ins Kissen. Nur mit Mühe konnte sie die Tränen der Wut verbergen.

Daher achteten die Diener von diesem Tag an besonders auf sie, was der werdenden Mutter immer weniger Versuche übrig ließ das Kind umzubringen.
 

Als sie im achten Monat war sah sie es einen letzten Versuch das Ungeborene und sich selbst zu töten. Sie stahl sich heimlich vom Mittagstisch ein scharfes Fleischmesser. Sie hatte wieder einmal allein gegessen, was ihren Hass auf den König noch bestärkte. Dann zog sie sich auf ihr Zimmer zurück, entsagte jeglicher Hilfe der Frauen, schloss ab und schnitt sich tief in die Arme. Sie schrie auf und hoffte nur inständig, dass sie schnell verbluten würde. Alles war ihr in diesem Moment lieber als noch einen Tag weiter zu leben und wenn sie mit dem Kind sterben müsste, dann war das ein annehmbares Opfer. Blut quoll aus der Wunde und lief über ihre Hände, ihrem Bauch hinunter zu ihren Beinen. Sie lies das Messer kraftlos neben sich zu Boden sinken und fing an zu weinen. Ihr letzter Gedanke, bevor sie in Ohnmacht fiel, galt Lewis und dass sie wieder mit ihm vereint wäre.
 

Als Danica wieder erwachte beugte sich der Leibarzt über sie.

“Eure Hoheit, Ihr habt es überlebt.” sagte der alte Mann erleichtert.

“Was ist mit dem Kind?” fragte sie zaghaft.

“Es hat es ebenfalls überlebt. Dieser Wahnsinnige der Euch das angetan hat, hatte nicht tief genug zu gestochen. Es ist nur eine Fleischwunde, es wird auch keine Narben geben.”

„Wie? Ein Attentäter?“ Der Arzt nickte.

„Als ihr euch zurückgezogen hattet, da muss er sich zu euch geschlichen, euch verwundet und die Tür abgeschlossen haben. Und dann ist er durch das offene Fenster geflohen. Wir haben eine Transfusion vorgenommen um euch das fehlende Blut zu geben.“

Dann betastete sie ihre Arme, danach ihren noch immer runden Bauch. Ja, das Kind war noch immer in ihr, ohne Schaden genommen zu haben. Sie stöhnte auf. Selbst das hatte nicht gewirkt. Das Kind hatte einen sehr großen Überlebenswillen.

“Ich hole Euren Gemahl, er wird hocherfreut sein Euch wohlauf zu sehen.” sagte er leise und verschwand. Vom Vorzimmer hörte sie das gedämpfte reden des Arztes. Auch die Stimme ihres Mannes war unweigerlich zu hören. Zorn war in der Stimme zu hören. Wahrscheinlich hatte der Arzt diese Version erfunden, damit niemand vom unglücklichen Leben der königlichen Eheleute erfuhr. Das gesamte Volk bangte um ihre Königin und um dessen ungeborenes Kind.

Danica weinte bitterlich. Nun müsste sie das Kind austragen. Ein weiterer Versuch würde ihr nicht zu Gute kommen. Ihr Blick wanderte zum Fenster. Die späte Septembersonne schien hinein und erwärmte das Zimmer. Und wenn es kein Knabe sein würde…
 

Im späten Oktober war des dann soweit, die Niederkunft Danicas. Der Himmel verdunkelte sich bis der Himmel schwarz wie die Nacht war. Von fern her hörte man Donnergrollen. Die Bediensteten liefen eilig umher um das Zimmer vor bösen Dämonen zu beschützen, doch im eigentlichen war der wahre Dämon schon längst im Zimmer selbst.
 

“Pressen, eure Hoheit. Gleich habt Ihr es geschafft.” sagte die Hebamme zu Danica. Sie tat ihr bestes, sie wollte nur dieses Kind aus ihrem Körper haben. Alles andere war egal. Es war nicht ihr Kind. Es war das Kind des Königs. Eine letzte Presswehe und ein leichtes Wimmern war im Zimmer zu hören. Erschöpft ließ Danica sich ins Kissen fallen. Ihre Tränen hatten sich mit den Schweißperlen vermischt und zaghaft fragte sie nach dem Befinden des Kindes. Die Hebamme fing an zu lächeln. Durch ihr Lächeln beflügelt sah die junge Königin auf.

“Es ist ein Mädchen, eure Hoheit.ein wunderschönes Mädchen.” sagte die Hebamme und hob es vorsichtig hoch. Kleine schwarze Locken waren auf den kleinen Kopf des Mädchens zu sehen. Das Kind schrie nach Leibeskräften. Danica sank wieder in ihr Kissen. Ein Mädchen. Kein Junge. Der König würde sie so lange vergewaltigen bis sie ihm einen Jungen schenkte. Eine große Leere tat sich vor ihr auf. Sie fühlte schon wieder den ekligen Atem Joffreys auf ihrer Haut, was ihr eine beängstigende Gänsehaut bescherte. Schwere Regentropfen donnerten gegen die Fensterscheiben. Die Hebamme ging hinaus um Joffrey das Kind zu zeigen.
 

Doch das würde sie nicht zulassen. Nie wieder würde er bei ihr liegen und ihren Körper berühren dürfen.
 

Als Danica wieder laufen und das Wochenbett verlassen durfte und sie nicht mehr von den Wachen bewacht wurde, stieg sie allein auf den höchsten Turm des Schlosses. Sie kletterte über die Brüstung und drehte sich um. Nun stand sie mit dem Rücken zum Abgrund. Sie öffnete die Arme und ließ sich fallen. Sie sah nur noch wie der Turm, von dem sie gesprungen war, sich immer weiter weg von ihr entfernte. Ihr langes Kleid flatterte im Wind an ihr vorbei. Ihre Haare lösten sich sogar aus dem eleganten Knoten den die Magd ihr kurz vorher frisiert hatte. Die Krone hatte sie vorsorglich in ihrem Gemach neben dem Kinderbett gelassen in dem die kleine Prinzessin Keira schlief.

Ein kleines zartes Geschöpf das nie schrie oder weinte. Ein liebes Kind, engelsgleich, mit grasgrünen Augen. Danica hatte es die Tage über gut behandelt die sie im Wochenbett verbracht hatte, doch wohl aus dem Instinkt heraus dass es ein Baby war, nicht weil es ihre leibliche Tochter war.

So schloss sie die Augen. Auf ihren Lippen zeichnete sich ein erlösendes lächeln ab. Ein Gefühl von Freiheit durch strömte sie. Ein letzter Seufzer der Erleichterung entrann ihren Lippen. Dann war es still. Sie spürte nicht mal dass sie unten aufschlug.

Kurze Zeit später fand eine Wache Danicas Leiche unter dem Turm von dem sie gestürzt war. Das stille Lächeln war nicht verschwunden…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -Catayane-
2010-11-08T19:31:15+00:00 08.11.2010 20:31
Ist das das Ende?
Bestimmt nicht, oder?
Das ist in der Plötzlichkeit war es ziemlich erschütternd
Von:  Egyptprincess
2010-11-07T16:17:33+00:00 07.11.2010 17:17
zwei sehr schöne und dennoch grausame kapitel
ich freue mich schon wenn es weiter geht

liebe grüße Egyptprincess


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