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The lonely detective Manao 9

Das falsche Opfer
von

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Die Auflösung

Er bestellte alle Anwesenden zu sich.

"Was ist denn?", fragte die Putzfrau.

"Ich hab den Fall gelöst!"

Alle staunten. "Waaaaas?!"

"Ja, Sie haben schon richtig gehört. Ich weiß, wer der Täter ist!"

"Und wer?"

Manao richtete den Zeigefinger auf Herrn Lehmann.

"Sie, Herr Lehmann, Sie waren es!"

"Was? Das ist doch ganz klar ein Selbstmord!"

"Oh, nein! Es ist Mord! An den Hosenbeinen, am Nacken des Toten und auch an der Decke hab ich Spuren von extra-starken Leim gefunden. Und außerdem ist das Seil, an dem Ihr Kollege erhängt wurde seltsamerweise mit der Türklinke verbunden. Also kann es auf keinen Fall Selbstmord gewesen sein!"

"Schön und gut. Aber wie soll ich es getan haben?"

"Ganz einfach. Sie haben sich einen cleveren Mechanismus ausgedacht."

"Aber er ist doch gerade erst gestorben! In der letzten Stunde war ich nicht mal in seiner Nähe!"

"Stimmt. Wie ich schon sagte, es war ein genialer Trick. Denn der Herr Sommer, der mich und diese Familie im Museum rumgeführt hatte, war nicht wirklich Herr Sommer, sondern Sie!"

"Was? Ich?! Red keinen Scheiß, Junge!"

"Doch, es stimmt. Es war so:

Wahrscheinlich waren Sie mit dem Opfer in diesem Zimmer verabredet. Sie zogen sich diese schwarze Jacke an, damit niemand Sie erkannte und trafen sich hier mit ihm.

Sie gingen ins Zimmer rein und während er die Tür schloss, zogen Sie sich schnell Handschuhe an und tränkten ein Tuch mit Betäubungsmittel."

Er holte das Fläschchen aus der Hosentasche.

"Dann überraschten Sie ihn von hinten. Sie drückten ihm das Tuch so lange auf Nase und Mund bis er bewusstlos wurde. Dann zogen Sie ihm seine Jacke aus. Sie schoben den Tisch, so wie ich vorhin, näher zur Tür, kletterten hoch und bestrichen ein paar Stellen an der Decke mit Leim und fixierten einen Metallring in die Nähe. Danach kletterten Sie wieder runter, strichen kleine Seile mit diesem Leim ein und banden sie dem Opfer an die Beine. Sie nahmen ein langes Seil, machten an einem Ende eine Schlinge, zogen den Kopf vom Opfer hindurch und bestrichen diese ebenfalls mit Leim. Danach stiegen Sie wieder auf den Tisch, aber diesmal zusammen mit Ihrem Kollegen. Sie hoben ihn hoch, mit Ihren Muskeln war das kein Problem, Herr Sommer war ziemlich schmächtig, und klebten ihn an die Decke. Mit dem extra-starken Kleber kein Problem. Als Nächstes zogen Sie das andere Ende des langen Seils durch den Metallring, sprangen vom Tisch und schoben ihn zurück. Sie zogen Ihre schwarze Jacke aus und die des Opfers an. So würde Sie jeder für Herr Sommer halten, denn Sie beide haben die gleiche Statur und Frisur. Beim Hinausgehen verknoteten Sie das andere Ende des Seils schließlich an der Türklinke. Damit war der Trick vollbracht.

Sie gingen zu den Ausstellungsräumen und boten einigen Besuchern des Museums, einer von ihnen war ich, eine Führung an. Das sollte Ihnen ein Alibi geben und die Leute glauben lassen, Sie wären Herr Sommer. Die konnten ja nicht ahnen, dass der echte Herr Sommer betäubt an der Decke des Vorführraums hing, denn sie kannten ihn nicht. In der Pause gingen Sie dann aufs Klo und versteckten das Betäubungsmittel, das nasse Tuch und die Handschuhe hinter der Mülltonne einer Kabine. Sie waren nervös, weil Sie sich nicht sicher sein konnten, ob Sie jemand beobachtete. Als die Leiche gefunden wurde, zogen Sie sich eine andere Jacke an ,liefen zum Tatort und taten so, als wüssten Sie von Nichts!"

"A-aber wenn ich ihn nur an der Decke festgeklebt hab, wie ist er dann erhängt worden?"

"Ach, tun Sie doch nicht so! Sie wissen es ganz genau! Als die Putzfrau die Tür öffnete, zog sie damit auch an dem Seil, das den Kopf des Opfers in einer Schlinge hielt. Der Klebstoff war nicht mehr stark genug, um den Mann oben an der Decke zu halten, er fiel und blieb an der Schlinge hängen. So erstickte er schließlich ohne dass Sie dabei sein mussten."

"Was?! Hast du Beweise?"

"Immer wollt ihr Mörder Beweise! Aber gut, ich hab tatsächlich einen. Eine Frage: Warum schwitzen Sie denn so?"

Herr Lehmann stockte und wusste nicht, was er darauf antworten sollte.

"Ich werde es Ihnen sagen: Sie haben die Jacke des Opfers immer noch unter Ihrer eigenen! Höchstwahrscheinlich, weil sie nicht wussten wohin damit. Also geben Sie schon auf! Sie sind eindeutig als Mörder überführt!"

Der Täter sank auf die Knie. Er wusste, dass er verloren hatte.

"Du hast Recht, alles war richtig, was du gesagt hast. Ich hab ihn wirklich umgebracht!"

Er hob den Kopf.

"Aber nur weil mir dieser Dreckskerl das Leben schwer gemacht hat! Weißt du, ich hab früher mit Drogen gehandelt und er erpresste mich damit, es rumzuerzählen, wenn ich ihm nicht jeden Monat 1000 € gebe. Ich hatte kein Geld mehr! Und wenn mein Chef von dem Vorfall erfahren würde, würde ich ganz sicher meinen Arbeitsplatz verlieren. Mir blieb keine andere Wahl und ich dachte mir eine Methode aus, ihn umzubringen!"

"Aber jetzt sind Sie ein Mörder", murmelte Manao. "Nichts anderes als ein Mörder."

"Ja, du hast Recht!" Herr Lehmann brach in Tränen aus.

Später, als Manao nach Hause ging, war seine Stimmung bedrückt und noch trauriger als am Anfang. Er war ins Museum gegangen, um wieder gute Laune zu kriegen, aber stattdessen...

Wieso konnte Herr Lehmann nicht mit Herrn Sommer über das Problem reden, anstatt ihn umzubringen? Das verstand Manao nicht.

Jedenfalls hatte er beschlossen, eine lange lange Zeit nicht mehr in ein Museum zu gehen, da er sich an diesen Fall nicht erinnern wollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -Catayane-
2011-06-04T15:03:56+00:00 04.06.2011 17:03
Die Mordmethode war wirklich sehr raffiniert o.o

Es fehlt noch Detail, aber die Methodik ist brillant
Von:  Yu_B_Su
2011-02-01T19:26:33+00:00 01.02.2011 20:26
Die Frage ist berechtigt - warum reden die Menschen nicht miteinander?

Du legst immer viel Wert auf die Mordmethoden und diese sind auch imma sehr ausgeklügelt - aber das Motiv geht hier total unter....


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