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Untitled - Namen sind Schall und Rauch

ContestShipping, Shuu X Haruka
von

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One Day

Ein paar Minuten und eine eingeschlafene Sakura später, saß Shuu auch schon bei Haruka am Tisch und trank einen Kaffee mit ihr. „Was hast du denn die ganze Zeit über gemacht, Shuu? Wie kommt es, dass du mich plötzlich besuchen kommst?“, die Neugierde in Harukas Stimme war nicht zu überhören.

„Ich war auf Reisen und als ich plötzlich in Blütenburg war, habe ich mir gedacht, ich schau mal bei dir vorbei, in der Hoffnung, dass du da bist!“, antwortete der Grünhaarige lächelnd. „Und was deine erste Frage angeht, Haruka, so ist die Antwort etwas länger.“

„Das macht nichts. Sakura schläft und ich hab Zeit!“, unterbrach die Arenaleiterin ihren Gast schnell.

„Gut. In den letzten 4 Jahren habe ich einem kleinen Verwandten von mir dabei geholfen, seine Pokémon zu trainieren. Er war gerade erst 10 geworden, aber sein Starterpokémon hat ihn nicht mal annähernd respektiert. So konnte er natürlich weder an Arenakämpfen noch an Wettbewerben teilnehmen. Ein Jahr später gab er es dann schließlich auf und seine Mutter bat mich um Hilfe. So begann meine Karriere als 'Coach', mittlerweile kann man seinen Starter und ihn nicht mehr voneinander trennen. Und vor diesen glorreichen 4 Jahren war ich noch als Koordinator in den verschiedensten Regionen tätig.“

„Und wie hast du es geschafft, dass sein Pokémon ihn respektiert? Das war doch sicher nicht leicht, oder? Ich mein… sie haben es in einem Jahr alleine nicht geschafft. Wie hast du das dann hinbekommen?“, die Braunhaarige wollte nicht nur nett sein, es interessierte sie wirklich, denn Satoshi hatte ihr mal erzählt dass er und Pikachu sich am Anfang nicht ausstehen konnten. Damals hat Haruka sich das nicht vorstellen können.

„Ich weiß es auch nicht. Er hat mir erzählt, dass er, als er bemerkt hat, dass es ihn nach 2 Wochen immer noch nicht respektiert, sein Starter nicht mehr eingesetzt hat. Dies hat natürlich die Wut des Pokémon gesteigert. Also hab ich ihn erstmal dazu 'gezwungen' sein Starter nicht nur einzusetzen, sondern auch im Freien zu lassen. Du weißt schon, wie Satoshis Pikachu“, erzählte Shuu weiter.

„Und das hat er auch gemacht?“, verwundert sah Haruka ihn an.

„Na klar! Ich reiste ja dann auch mit ihm, um das zu überprüfen!“, lachte Shuu.

„Dann ist es logisch, dass er es gemacht hat! Aber es ist schön, dass die beiden sich jetzt vertragen!“, meinte Haruka nur dazu.

„Ja… das ist es. Aber sag mal, was hast du die Zeit über gemacht?“, nun war Shuu an der Reihe, seine Neugierde zur Schau zu stellen und er hoffte, er würde etwas über Sakuras Vater herausfinden.

„Na ja, als ich 21 war, beschloss mein Vater, dass er zu alt für die Arena ist und so übernahm ich sie. Zuerst half er mir noch… ca. 2 Jahre lang, dann entschieden meine Eltern, dass ich nun so weit sei und die Arena alleine leiten könnte. Und jetzt bin ich seit 2 Jahren stolze Arenaleiterin“, das war also Harukas Geschichte.

„Und was ist mit deinen Eltern?“, fragte der Grünhaarige nach.

„Die sind dann, nachdem ich die Arena vollends übernommen habe, weggezogen, in die Berge. Sie besuchen mich aber in regelmäßigen Abständen. Ungefähr einmal im Monat!“, während sie das erzählte musste die Arenaleiterin ein falsches Lächeln aufsetzen, denn sie wollte nicht, dass Shuu, etwas mitbekam. Schließlich war er nur auf der Durchreise und dann musste sie ihn ja nicht mit so etwas belasten, oder? Doch schon die nächste Frage von ihm traf Haruka härter als die Vorherige.

„Und was ist mit deinem Bruder...äh Masato?“, hakte Shuu nach, er konnte ja nicht wissen, dass Haruka daran nicht gerne dachte.

„Mein Bruder… der ist mit seiner Frau auf Reisen“ gab sie schnell und leise von sich.

Erstaunt musterte Shuu sein Gegenüber, warum war sie denn auf einmal so still geworden? Hatte er etwas Falsches gesagt? Wo war die Haruka, die immer fröhlich war?

So beschloss Shuu schnell das Thema zu wechseln: „Was hast du gemacht, bevor du Arenaleiterin wurdest? Hast du noch an Wettbewerben teilgenommen?“

„Ja...bis ich 19 wurde, nahm ich noch an Contests teil, danach nicht mehr. Ich ging nach Hause, um eine Pause zu machen, doch immer, wenn ich wieder los wollte, kam etwas anderes dazwischen und so vergingen dann 2 Jahre und ich wurde Arenaleiterin!“, lachte sie, doch dieses Lachen war, wie jedes seit 2 Jahren, kein richtiges Lachen.

„Hast du zu Satoshi und Takeshi und so noch Kontakt?“

„Was fragst du denn für Sachen, Shuu? Natürlich hab ich das! Sie besuchen mich und Sakura sogar immer mal wieder.“

Da war der Name wieder. Der Name des Kindes von dem Shuu nicht wusste, wer der Vater war. Er würde es so gerne wissen, doch Haruka hatte, während ihrer ganzen Erzählung nicht einmal erwähnt, wie das passieren konnte.

„Sag mal, Haruka...was ist eigentlich mit Sakura?“

„Mit Sakura? Was soll mit ihr sein?“, verwirrt sah sie ihn an.

„Na ja...ich mein, wie-“ weiter kam Shuu nicht, denn plötzlich konnte man entsetzliches Gebrüll durch ein Babyfon hören, welches Haruka in die Nähe ihres Tisches gestellt hat.

„Oh! Tut mir leid Shuu, ich muss mich schnell um Sakura kümmern. Sie ist eben aufgewacht. Bin gleich zurück!“, damit verschwand die junge Frau und Shuu sah ihr nachdenklich hinterher.

Über das Babyfon konnte er hören, wie Haruka zu dem Kind sprach: 'Sieh mal einer an, wer hier wieder wach geworden ist. Ich bin ja schon da. Ist doch kein Grund gleich zu schreien… ja du bist eine ganz liebe… was würde ich nur ohne dich machen, Sakura?'

Bei dem letzten Satz horchte Shuu auf. Harukas Stimme klang traurig und bedrückt, als sie das sagte.

Was war nur geschehen? Wer hatte ihr das angetan? Hatte es etwas mit Sakuras Vater zu tun? Bestimmt. Da war er sich sicher.

Bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, kam die Arenaleiterin schon mit dem Kind im Arm die Treppe runter. Die Kleine klammerte das Stoffroselia, welches Shuu ihr vorher geschenkt hat, geradezu an sich.

„Der kleine Quälgeist ist wieder wach geworden!“, meinte Haruka lächelnd, „Jetzt heißt es: Man muss mit ihr spielen! Willst du raus, Sakura?“, fragte die Braunhaarige das kleine Mädchen in ihrem Arm, welches daraufhin zu glucksen begann.

„Damit ist es beschlossen… wir gehen raus und spielen mit Sakura im Sandkasten. Kommst du mit, Shuu?“, letztere Frage richtete sie jetzt nun wieder an ihren Gast.

„Mit raus oder mit in den Sandkasten?“

„Mit nach draußen. In den Kasten musst du nicht, wenn du nicht willst!“, lächelte seine Gastgeberin.

So kam es, dass die drei nach draußen gingen. Haruka spielte mit der Kleinen im Sandkasten, während Shuu nur gemächlich daneben saß und die beiden lächelnd beobachtete.

Haruka war eine gute Mutter, dass merkte er immer wieder und sie liebte dieses Kind, auch wenn es indirekt Leid für Haruka verursacht hat.

„Was grinst du denn so unverschämt, Shuu?“

„Ich bin nur erstaunt darüber, dass ihr beide bereits nach 5 Minuten voller Dreck seid!“, gab er grinsend zur Antwort.

„Wir können dich auch dreckig machen… du musst nur mitmachen…“, lud sie ihn ein.

„Nein Danke, aber-“, doch wieder konnte Shuu seinen Satz nicht zum Ende bringen, denn diesmal war es das Telefon, das ihn unterbrach.

„Entschuldigst du mich kurz?“, damit nahm Haruka Sakura aus dem Sandkasten und drückte sie Shuu in die Arme. Kurz darauf war sie auch schon im Haus verschwunden. Shuu sah Sakura an.

„Und was mach ich jetzt mit dir?“, fragte er sie. Doch kaum hatte er den Mund aufgemacht, als das Kind anfing zu schreien, weil es einfach aus dem Sandkasten geholt wurde. Seufzend nahm Shuu sein Schicksal hin und setzte sich, zusammen mit Sakura in den Kasten. Kurz darauf war auch er voller Dreck, allerdings hatte Sakura wieder ihren Spaß.
 

Währenddessen war Haruka im Haus ans Telefon gegangen. Dadurch, dass das Küchenfenster offen war, könnte sie das Telefon, wenn es klingelt und sie draußen war, immer hören, da der Sandkasten direkt beim Küchenfenster war.

„Haruka hier!“

„Haruka mein Schatz, wie geht es dir?“, rief eine männliche Stimme erfreut hervor.

„Gut und dir Papa?“

„Auch gut!“

„Warum rufst du an? Ist irgendwas nicht in Ordnung?“, hakte Haruka nach.

„Nein, nein… es ist alles in Ordnung. Wir können nur leider diesen Monat nicht kommen!“, an der Stimme konnte man hören, dass ihr Vater dies bedauerte.

„Oh… macht ja nichts. Wir sehen uns dann einfach im nächsten Monat!“, schwer schluckte sie ihren Kummer hinunter, um sich nichts anmerken zu lassen.

Die monatlichen Besuche ihrer Eltern waren ihr sehr wichtig, vor allem jetzt, da sich das mit Masato und seiner Frau zum zweiten Mal jährte.

„Ja. Ist auch wirklich alles in Ordnung?“, fragte er noch einmal nach.

„Aber natürlich. Ich muss jetzt auflegen, wegen Sakura, du weißt schon!“, und bevor ihr Vater noch etwas sagen konnte, hatte sie den Hörer auf die Gabel gelegt.
 

Langsam machte sie sich wieder auf den Weg nach draußen zu Shuu und Sakura. Auf den Weg dorthin versuchte sie sich und ihre Tränen unter Kontrolle zu bekommen, schließlich wollte sie vor Shuu nicht anfangen zu weinen, denn dann müsste sie ihm alles erklären und das wollte sie nicht. Sie wollte, dass er sich, wenn er sich irgendwann wieder an sie erinnerte, nicht an das Mitleid erinnert, welches er für sie empfunden hatte. Schließlich bekam sie schon genug Mitleid von den anderen, da wollte sie von Shuu nicht auch noch bemitleidet werden.

Sie bog gerade um die Ecke, als Shuu gerade dabei war sich von Sakura, mehr oder weniger, eingraben zu lassen. So gut wie ein Mädchen mit 2 Jahren eben jemanden einbuddeln konnte.

Trotz ihrer momentanen Verfassung konnte sie ein Grinsen nicht unterdrücken. Sie kam näher heran und als sie wieder bei dem Sandkasten war, begutachtete sie Sakuras Werk und grinste noch mehr: „Ich bin erstaunt darüber, dass ihr beide nach 5 Minuten bereits voller Dreck seid.“

Immer noch grinsend blickte sie zu Shuu hinunter, der ihr einen vernichtenden Blick zuwarf: „Als ich das gesagt hatte, wusste ich noch nicht, dass Sakura eine Vorliebe fürs Eingraben von Menschen hat.“

„Du wärst ein guter Vater, Shuu“, das war das Einzige, was Haruka dazu sagte.

„Wie kommst du denn darauf?“, jetzt war er verwirrt.

„Na ja, du hast Spaß dabei, mit Sakura zu spielen. Denn nicht jeder lässt sich freiwillig von jemandem eingraben und schon gar nicht von einem kleinen 2-jährigen Kind, das das Einbuddeln noch gar nicht richtig beherrscht. Außerdem sahst du so aus, als würde es dir gefallen mit ihr zu spielen.“

„Ah...deswegen also. Aber du hast Recht, es macht mir Spaß, mit Kindern zu spielen!“, gab Shuu zu und sah Haruka, so gut er konnte, an.

„Und genau deswegen wärst du ein guter Vater.“

Haruka lächelte ihn aufrichtig an.

„Sag mal, Haruka, was ist eigentlich mit Sakuras Vater?“

Endlich, endlich hatte er es geschafft, die Arenaleiterin danach zu fragen.

„Mit… mit ihrem Vater?“, die Tränen, die sie eben erst unterdrückt hatte, drohten erneut heraus zu brechen, „Ihr Vater...ihr Vater ist kurz nach ihrer Geburt gegangen. Um genau zu sein ist er auf Reisen“, antwortete sie schließlich.

„Er ist auf Reisen? Und das kurz nach ihrer Geburt? Kümmert er sich denn gar nicht darum, was aus seinem Kind und aus dir wird?“, Shuu war entsetzt.

Seit zwei Jahren war Haruka allein und musste sich um Sakura kümmern.

„Natürlich würde er sich um sie kümmern… wenn er könnte!“, den letzten Teil des Satzes murmelte die Braunhaarige so leise, dass Shuu es nicht hören konnte.

Sie hoffte, dass er nicht weiterfragen würde, doch genau das tat er.

„Wer ist denn ihr Vater?“

„Ist das nicht offensichtlich? Sieh sie dir doch an, dann weißt du es“, damit wandte sie sich von dem Grünhaarigen ab, ging ins Haus und holte Getränke.

Währenddessen betrachtete er Sakura genauer, doch war er sich noch nicht sicher, was Haruka damit meinte, als sie sagte, dass es offensichtlich sei. Doch wollte erst einmal nicht weiterfragen. Wie es ihm scheint, war in den letzten 2 Jahren bei Haruka einiges geschehen, nur dass sie es ihm nicht sagen wollte.
 

Weder Haruka noch Shuu sprachen dieses Gespräch noch einmal an und schließlich wurde es bereits Abend. Haruka hatte ihrem ehemaligen Rivalen angeboten, dass er bei ihr wohnen könnte, bis er weiter zog. Dieser hatte daraufhin schnell seine Sachen aus dem Pokémoncenter geholt und sich bei Haruka eingenistet.

Derweil begann die Arenaleiterin zu kochen und nur wenige Minuten, nachdem Shuu zurück war, kam das Essen auch schon auf den Tisch.

„Du kannst kochen?“, skeptisch schaute der Grünhaarige sein Essen an.

„Ja… mittlerweile schon!“, gab sie zurück.

„Und du bist sicher, dass man das essen kann?“, das Essen sah nicht schlecht aus, aber Shuu wollte wissen, ob er sie noch immer so gut aufziehen konnte, wie früher.

„Ja, da bin ich mir sicher!“, Haruka hatte ihre Haare wieder zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, der jetzt hin und her baumelte, weil sie Shuu einen schnellen, vernichtenden Blick zuwerfen musste.

„Wirklich? Ich weiß ja nicht! Ich wollt eigentlich noch länger leben!“, herausfordernd grinsend sah er ihr in die Augen, während sie ihn nur grimmig ansah.

„Du musst es ja nicht essen!“, gab sie schnippisch von sich und wandte sich ihrem eigenen Essen zu.

Shuu schnippte sich eine Strähne aus dem Gesicht: „Du hast dich kaum verändert. Noch immer kann man dich mit solchen Dingen zur Weißglut treiben. Man muss dich nur herausfordern.“

„Du hast dich aber auch nicht verändert, Shuu. Noch immer hast du nichts Besseres zu tun, als mich zu ärgern und später gibst du mir wahrscheinlich wieder eine Rose, oder?“, meinte sie sarkastisch, doch Shuu lachte nur: „Vielleicht werde ich das auch.“

Danach wurde es still, denn schließlich hatten alle Hunger. Nun gut, es war fast still. Denn Sakura, die im Kinderstuhl saß, brabbelte pausenlos vor sich hin, bis auch sie mit Essen versorgt wurde.

„Kommt das Kind bei dir immer erst am Ende?“, erstaunt bemerkte Shuu, dass Haruka erst sich und dann erst Sakura zu Essen gab.

„Ja. Aber bevor du denkst, dass das herzlos oder egoistisch ist, warte erst einmal ab“, erläuterte die junge Frau.

Shuu nickte und beobachtete Haruka, während sie Sakura fütterte. Nach 10 Minuten tat er das immer noch und nach einer viertel Stunde auch noch.

„Oh je...das Kind hat ja einen gesunden Appetit. Du fütterst sie jetzt schon seit einer viertel Stunde und wie mir scheint ist immer noch kein Ende in Sicht!“

Shuu war überrascht, denn so dünn wie das Kind ist, hätte er nie erwartet, dass Sakura so viel isst.

„Du sagst es. Einmal ging das sogar über eine halbe Stunde so, ich glaub es war sogar über eine dreiviertel Stunde so. Seitdem esse ich immer vor ihr. Denn damals hatte ich einen riesen Hunger, weil ich seit 2 Tagen nichts mehr gegessen hatte“, diese Erklärung leuchtete dem ehemaligen Rivalen von Haruka ein.

„Na ja, was den Appetit angeht, scheint sie ja ganz nach ihrer Mutter zu kommen!“, glaubte Shuu, doch dann begegnete er Harukas verwunderten Blick.

„Nein, was das angeht kommt sie eher nach ihrem Vater“, die Braunhaarige schüttelte leicht den Kopf.

„Nach ihrem Vater also!“, noch einmal betrachtete Shuu Sakura genauer.

Wieder fielen ihm diese blauen Augen auf, wieder die rabenschwarzen Haare. Moment, rabenschwarze Haare? Gesunder Appetit? Dann konnte doch nur einer der Vater sein.

Wut und Eifersucht kamen in ihm hoch und er konnte es noch nicht einmal erklären. Wegen diesem Idioten litt Haruka und das schon zwei Jahre. Wegen ihm konnte sie nicht mehr richtig lachen und sich am Leben freuen. Shuu schwor sich, dass würde Satoshi büßen!

Plötzlich fiel ihm auf, was seine Gastgeberin vorhin gesagt hatte: 'Denn damals hatte ich einen riesen Hunger, weil ich seit 2 Tagen nichts mehr gegessen hatte', was hatte sie damit gemeint? Hungerte sie etwa auch manchmal?

Verstohlen musterte er sie, doch sie war nicht unnatürlich dünn. Also half nur eines, wenn er wissen wollte, was das hieß.

„Was meintest du mit den 2 Tagen?“, er fragte nach.

„Welche 2 Tage?“, der Themenwechsel kam jetzt etwas überraschend für Haruka.

„Na ja, vorhin meintest du, dass du damals 2 Tage lang nichts mehr gegessen hättest und deswegen so großen Hunger hattest!“, erklärte ihr Gast genauer.

„Ach so das! Nun, das ist so… zu Anfang war es so, dass ich oft nicht genug Geld hatte. Oft reichte das Essen nur für einen und da Sakura ihre regelmäßigen Mahlzeiten brauchte, kam es eben ab und an vor, dass ich einen Tag lang nichts aß.“

„Und? Ist es jetzt anders?“, entsetzen war noch eine Untertreibung. Haruka, seine Haruka, die immer gegessen hat, selbst zu den ungünstigsten Zeiten, hatte ab und an einen Tag gehungert?

„Jetzt… ja es ist anders. Dieser Zustand hat auch nicht allzu lange angedauert, denn es brauchte nicht lange, bis die Bewohner dieser Stadt das mitbekommen haben. Seitdem hab ich eine Art laufenden Kredit beim Supermarkt. Damit ich jederzeit genügend zu Essen habe. Für mich und Sakura!“, mittlerweile war auch Sakura satt geworden und fing an zu gähnen.

„Nun gut. Dann bin ich ja erleichtert! Ich will doch nicht, dass meine ehemalige Lieblingsrivalin vom Fleisch fällt. Oder ihre Lieblingsbeschäftigung, das Essen, aufgibt“, leicht lächelte er die junge Frau an. Er wollte gerade noch etwas sagen, eigentlich wollte er fragen, ob er mit seinem 'Verdacht', was den Vater anging, Recht hatte, als Sakura anfing zu quengeln und weiterhin gähnte.

„Ich glaube, ich bringe diese kleine Prinzessin mal lieber ins Bett. Für sie ist es schon längst Zeit. Schließlich geht sie meist schon um 7 zu Bett und jetzt ist es 8!“, schmunzelnd stand die Arenaleiterin auf, hob Sakura aus dem Kinderstuhl und ging, mit dem Kind auf dem Arm, wieder die Treppe herauf. Oben angekommen legte sie die Kleine in das Bett, sang ihr ein kleines Schlaflied vor und betrachtete noch kurz die Schlafende, bevor sie sich wieder zu Shuu hinunter gesellte.
 

Als Haruka nach oben gegangen war, hatte er ihr nachdenklich nachgeschaut. Er überlegte, wie er Satoshi am Besten Leid zufügen konnte. Ok, vielleicht nicht gerade das, aber wie konnte er ihn dazu bringen sich seiner Verantwortung zu stellen? Er konnte Haruka doch nicht einfach auf dem Kind sitzen lassen, oder? Andererseits, wusste Shuu sicher, dass Satoshi der Vater war? Er traute dem Trainer von Pikachu ja einiges an Dummheiten zu, aber würde er eine Frau, die ein Kind von ihm hatte, einfach so alleine lassen und abhauen? Denn das bezweifelte Shuu, denn er war sich sicher, dass Satoshi ein guter Vater wäre.
 

Der Grünhaarige wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als das Babyfon, welches noch vom Nachmittag her eingeschaltet war, plötzlich Töne von sich gab. Es war Haruka, die der Kleinen gerade sagte, dass sie schlafen solle. Shuu wollte sich gerade wieder in seine Gedanken vertiefen, als er Haruka auf einmal singen hörte. Überrascht, dass die junge Frau so gut singen konnte, lauschte er gespannt dem kurzen Schlaflied. Die Arenaleiterin hatte wirklich eine wunderschöne Stimme und Shuu wurde davon verzaubert.

Wenige Augenblicke, nachdem das Lied verklungen war, kam Haruka auch schon die Treppe herunter.

„Sie schläft“, gab sie von sich und setzte sich wieder zu Shuu.

„Das hört man… oder besser gesagt, man hört es nicht!“, grinsend hielt er ihr das Babyfon vor die Nase.

„Oh Gott! Hast du etwa alles gehört?“, entsetzt sah sie ihn an.

„Jap, jeden einzelnen Ton!“, antwortete er.

„Oh je. Noch etwas, womit du-“, weiter kam sie nicht, denn diesmal unterbrach er sie.

„Du hast eine wunderschöne Stimme. Ich wusste gar nicht, dass du so schön singen kannst, Haruka!“

„Das… das ist gar nicht wahr, ich… ich kann nicht singen!“, stritt sie rot geworden ab.

„Gut, dann kannst du es eben nicht. Es klang grausam und ich hab die ganze Zeit versucht, das Babyfon auszuschalten. Wirklich ein Wunder, dass Sakura dabei einschlafen kann“, meinte Shuu ironisch.

„Das ist nicht wahr!“, rief sie aufgebracht.

Doch bevor sie noch mehr sagen konnte, schaute sie schon in eine rote Rose. Verdutzt blickte sie diese an und nahm diese nur zögerlich an. Shuu hingegen schnippte sich mit den Worten: „Für dich!“, eine Strähne aus dem Gesicht.

Plötzlich fing Haruka an zu lachen.

„Es ist genau wie früher. Immer wenn ich mich aufgeregt habe, hast du mir eine Rose ins Gesicht gehalten und dir danach die Haare aus dem Gesicht geworfen! Nur waren da die Rosen immer für meine Pokémon“, erinnerte Haruka sich, immer noch leise lachend.

Shuu, der sie erst verwundert angestarrt hatte, weil sie plötzlich zu lachen angefangen hatte, stimmte schließlich in das Lachen mit ein.

Als die beiden sich schließlich beruhigten, fiel Haruka ein, was sie am nächsten Tag machen könnten. Aber vorher wollte sie noch wissen, wie lange Shuu überhaupt vor hatte, zu bleiben: „Sag mal...wie lang bleibst du eigentlich hier?“

„Mal sehen, geplant war eine Woche. Aber je nach dem, was du für mich im Angebot hast, bleib ich auch gerne noch länger!“

„Eine Woche also… ok, dann wäre das geklärt. Was hältst du davon, schwimmen zu gehen?“, schlug sie ihm vor.

„Gern, nur habe ich keine Badehose dabei“, erklärte der junge Mann seine Lage.

„Mhmm…“, Haruka umrundete Shuu einmal und musterte ihn genau.

„Was… was soll das werden?“, er fühlte sich etwas unwohl, während sie ihn so scharf betrachtete.

„Dir könnte eine Badehose von Masato passen. Ihr scheint mir in etwa gleich groß zu sein. Gleich morgen schauen wir mal in seinem Schrank nach, ok?“, schlug seine ehemalige Rivalin vor.

„Und du glaubst, er hat nichts dagegen?“, Shuu hatte da so seine Zweifel.

„Nein, außerdem ist er sowieso auf Reisen mit seiner Frau“, grinste sie, doch der Gedanke daran, dass Masato vielleicht nie wieder zurückkam, ließ ihr Grinsen nicht echt sein.

„Wie lange ist er denn noch weg?“, hakte Shuu nach, denn er merkte, dass da irgendetwas nicht stimmte, weil er Harukas Lächeln kannte und so wusste er, dass dieses nur aufgesetzt war. So wie es ihm heute schon öfters aufgefallen war.

„Nein… wer weiß, vielleicht kommt er ja bald! Und jetzt muss ich schlafen, ich bin wirklich müde. Du weißt ja bereits, wo dein Zimmer ist. Also dann gute Nacht, Shuu. Wir sehen uns dann morgenfrüh!“, damit zog sie ab, bevor er noch irgendetwas wegen Masato fragen konnte.

Nachdenklich machte auch er sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Haruka hatte sich seltsam verhalten, sie wollte eindeutig nicht über ihren Bruder und dessen Frau reden. Hatte sie sich mit ihrem Bruder gestritten? Oder mochte sie seine Frau nicht und er hatte sich für sie entschieden? Was war nur geschehen? Er konnte nur hoffen, dass er das irgendwann herausfinden würde.

Doch jetzt würde auch er erst einmal ins Bett gehen und schlafen. Wenn er überhaupt schlafen konnte, bei den ganzen Gedanken, die ihm momentan im Kopf herumschwirrten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Noche
2010-08-21T01:25:00+00:00 21.08.2010 03:25
Na klar ist Masato der Vater...ich will mir nicht ausdenken was Shuu mit Satoshi machen will xDD boesser eifersuechtiger Shuu.
Finde die Story klasse ^^ bis zum nichten kappi.
Von:  Blackmailer
2010-08-19T21:59:25+00:00 19.08.2010 23:59
Huh?
Wer ist denn nun der Vater? D:
Masato und seine Frau und Haruka muss sich um die kleine kümmern?
Hmmm...könnt auch sein. XD'
Aber naja, mal sehen was kommt x)
*freu*
Ich finde deine Story echt tolli. :3
Weiter so ;9
Von: abgemeldet
2010-08-19T19:20:11+00:00 19.08.2010 21:20
Hey ;-)
also das war echt wieder ein super kapitel
aber ich frag mich echt wer der vater von der kleinen ist obwohl ich ja einen verdacht habe ^^
schreib bitte ganz schnell weiter
Von: abgemeldet
2010-08-19T11:50:41+00:00 19.08.2010 13:50
Neuer stoff jeah :)
klasse Kapitel nicht aufhören bitte ^^
Von:  Kijairi
2010-08-18T16:07:13+00:00 18.08.2010 18:07
Hey !! Die erste ^^!!
Das 2 Kapitel war auch klasse, ich bin gespannt wie es weiter geht, mach bitte schnell weiter und hör bitte nicht auf
Batterfly


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