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Zitronenkuchen - Happy Birthday

ZoSa
von

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(K)Ein Gegenmittel!?

Der nächste Morgen begann für alle mit einem lauten Ruf Lysops: „INSEL!“
 

Erstaunt kam Nami an Deck, stellte sich an die Reling und betrachtete die am Horizont auftauchende Insel. „Komisch“, sagte sie mehr zu sich selbst. „Ich dachte, dass wir länger bis zur nächsten Insel brauchen würden.“ Ein Blick auf den Logport ließ sie ihre Stirn runzeln.
 

„Was ist los, Frau Navigatorin?“ fragte Robin, welche leise neben sie getreten war.
 

Nami schaute auf. „Oh Robin. Guten Morgen. Der Logport zeigt nicht auf die Insel dort, sondern in eine andere Richtung.“
 

Robin warf einen flüchtigen Blick auf den Logport am Handgelenk der Orangehaarigen und dann auf die Insel vor ihnen. „Könnte es sein, dass die Insel nicht auf dieser Magnetströmung liegt?“ schlug die Archäologin vor.
 

„Hmm. Könnte sein“, entgegnete Nami und schaute wieder zur Insel.
 

„Wir sollten die Insel auf jeden Fall ansteuern“, meinte Chopper, der hinter die Beiden getreten war. Als sich die Blicke von Nami und Robin auf ihn richteten, fuhr er sich nervös mit dem linken Huf über den Hinterkopf. „Na ja, ich konnte bis jetzt nichts über dieses Gift finden. Vielleicht finden wir ja auf dieser Insel etwas oder jemanden, der es kennt und weiß, wie wir Zorro behandeln können.“
 

„Wie geht es denn dem Spinatschädel?“ fragte Sanji beiläufig, während er auf die kleine Gruppe zutrat und einen tiefen Zug von seiner Zigarette nahm. „Guten Morgen Namilein! Guten Morgen Robinchen!“ flötete er anschließend und tänzelte um die Zwei herum. „Habt ihr gut geschlafen? Frühstück ist gleich fertig!“
 

„Das Fieber ist in der Nacht erst weiter gestiegen, dann aber wieder ein wenig runtergegangen. Allerdings sind jetzt noch Herzrhythmusstörungen dazugekommen und er atmet sehr schwer“, beantwortete Chopper die Frage des Kochs, nachdem dieser seinen Liebestaumel beendet hatte.
 

Sanji zog noch einmal an der Zigarette und schnippte den Rest ins Meer. „Dann sollten wir besser wirklich die Insel ansteuern und uns dort erkundigen.“
 

„Ja, ich denke auch dass das besser ist“, entgegnete Nami. „Also los Sanji, ab ans Steuer! Auf zur Insel!“ gab Nami den Befehl.
 

„HEEE!“ erklang auf einmal die maulende Stimme Ruffys. „Ich bin hier der Kapitän und ich erteile die Befehle!“ Schmollend schob er die Unterlippe vor und sah seine Crew anklagend, da er übergangen wurde, an.
 

„Ja ja, schon klar.“ Mit einer kurzen Handbewegung tat Nami Ruffys Einwand ab. „Los! Mach dich nützlich und geh ans hintere Segel“, bestimmte sie und ging Richtung Kombüse davon.
 


 

Eine gute Stunde und einen erbitterten Kampf ums Frühstück später erreichte die Flying Lamb die Insel und sie legten an der Hafenstadt an. Während Lysop zur Schiffswache überredet wurde, machten sich Nami, Robin und Chopper auf den Weg, um in der Stadt einen Arzt zu finden, der Zorro helfen konnte. Sanji machte sich mit Ruffy im Schlepptau auf den Weg zum Markt. Auch wenn sie gerade mal einen Tag bis zu der neuen Insel gebraucht hatten, wollte er die Gelegenheit nutzen und ihre Vorräte wieder aufstocken. Schließlich hatten sie einen Kapitän mit einem schwarzen Loch als Magen an Bord und die Riesenmausefallen, welche den Kühlschrank vor nächtlichen Attacken sichern sollten, gaben auch langsam den Geist auf.
 

Nach einer schier endlosen Odyssee durch die Stadt, da sie ständig vor wütenden Standbesitzern, welchen Ruffy Essbares geklaut hatte, flüchten mussten, kam Sanji wieder zurück zur Lamb. In einer Hand hatte er sämtliche Einkäufe, die er erfolgreich vor den Gummiarmen seines Kapitäns verteidigt hatte und die andere umschloss fest einen von Ruffys Armen, damit dieser ihm nicht wieder verloren ging. Zwar hatte er keine Anzeichen von Marine in der Stadt entdecken können, aber man konnte nicht vorsichtig genug sein. Und im Moment konnten sie die Marine so gar nicht gebrauchen. Ob Chopper, Nami und Robin wohl etwas über das mysteriöse Gift herausgefunden hatten, oder jemanden, der dem Marimo helfen konnte?
 

Als er über die Reling an Bord kletterte, sah er, wie Chopper mit einem alten Mann aus der Jungenkajüte kletterte und diese zusammen zur Kombüse gingen. Schnell, Ruffy hinter sich her ziehend, ging er ebenfalls zur Kombüse. Als er diese erreichte, setzte der alte Mann gerade die Teetasse, welche Robin ihm gereicht hatte, ab. Während Ruffy sich zu den Anderen an den Tisch setzte, lehnte sich Sanji an die Küchenzeile.
 

„Ihr kommt gerade von der Insel ‚Doku Iri‘, oder?“ fragte der alte Mann, rückte die Brille auf seiner Nase zurecht und nahm anschließend einen weiteren Schluck aus seiner Teetasse.
 

„Ja“, antwortete Nami. „Woher wissen Sie das?“
 

„Dieses Gift gibt es nirgendwo anders auf der Grand Line. Es stammt von dem Ricinus Communis, auch Wunderbaum genannt.“ Nachdenklich schaute er in seine Tasse. „Wann wurde Euer Freund vergiftet?“ fragte er schließlich.
 

„Gestern Nachmittag“, antwortet Chopper sofort.
 

„Hmm.“ Geistesabwesend strich der alte Mann über sein Kinn, bevor er den Tee austrank und sich erhob.
 

Als er die Tür öffnete und nach draußen ging, folgten ihm die Strohhüte schnell. „Was ist?“ fragte Nami. „Wo wollen Sie hin?“
 

Der alte Mann drehte sich um. „Nach Hause“, war die schlichte Antwort. Fragend wurde er angestarrt. „Tut mir leid, aber eurem Freund kann keiner mehr helfen“, sprach der Alte schließlich weiter. „Der Zeitpunkt der Vergiftung ist schon zu lange her. Das Gift hat sich schon im ganzen Körper verteilt.“
 

Schockiert sahen sie alle den alten Mann weiterhin an, wollten nicht glauben, was sie soeben gehört hatten. Niemand sollte Zorro noch helfen können? Sie würden ihren Schwertkämpfer verlieren? Chopper trat einen Schritt vor, kämpfte mit den Tränen. „Sind Sie sicher? Es gibt kein Heilmittel?“ fragte er mit zittriger Stimme.
 

Der Alte schüttelte nur mit dem Kopf.
 

„Nein“, sagte Ruffy mit fester und ernster Stimme. „Ich weigere mich zu glauben, dass es nichts gibt, dass Zorro helfen kann.“ Mit durchdringendem Blick schaute er den alten Mann an, trat ebenfalls einen Schritt auf diesen zu.
 

Unbeeindruckt schaute der Alte zurück, seufzte schließlich und wandte seinen Blick auf einen am anderen Ende der Insel liegenden Berg. „Es gibt da eine Legende“, begann er und ließ sich umständlich auf dem Boden nieder. „Es heißt, dass auf dem Feuerberg ein Phönix lebt. Die Tränen des Phönix sollen alle Krankheiten heilen können.“
 

Die Gesichter der Strohhutbande hellten sich auf.
 

„Es sind bereits viele auf den Berg gestiegen, doch noch nie ist jemand von dort zurückgekehrt. Der Berg ist gefährlich und keiner weiß, was dort oben alles ist.“
 

Ruffy grinste. „Na dann werden wir es doch herausfinden.“
 

Wieder schüttelte der alte Mann mit seinem Kopf. „Hast du denn überhaupt nicht zugehört? Bisher ist noch niemand, der diesen Berg betreten hat, zurückgekehrt. Ihr werdet dort oben den Tod finden. Außerdem kann niemand mit Bestimmtheit sagen, dass der Phönix da oben ist und dass seine Tränen eurem Freund helfen können.“
 

„Das ist egal. Wie schon gesagt: wir werden es herausfinden!“ Ruffy hatte sich in Richtung des Berges gedreht, fixierte diesen mit entschlossenem Blick. Seine Hände waren zu Fäusten geballt.
 

„Ihr wollt wirklich euer Leben riskieren, nur um eventuell das Leben eures Freundes retten zu können?“ Erstaunt sah der Alte von einem zum anderen, erwartete, dass einer dieser jungen Leute widersprechen würde. Doch jeder Einzelne von ihnen nickte ihm nur entschlossen zu. Abermals seufzte der Mann. „Ihr könnt aber den Berg nicht betreten. Es ist verboten. Ihr braucht dazu die Genehmigung des Bürgermeisters. Und der ist zur Zeit verreist. Er wird erst nächste Woche wieder zurück sein. Aber so viel Zeit hat euer Freund nicht mehr.“
 

Ruffy drehte sich zu dem alten Mann um. Verschmitzt grinste er diesen an. „Wir brauchen keine Genehmigung. Wir sind Piraten. Wir tun und lassen, was uns gerade passt.“ Er wandte sich seiner Crew zu. „Also los Leute. Macht euch bereit! Wir klettern auf den Feuerberg und holen uns die Tränen von diesem komischen Vogel!“ Entschlossen streckte er seine Faust in die Höhe, legte aber kurz darauf beide Hände auf seinen Bauch, als dieser laut knurrte. Wehleidig wandte er sich an seinen Schiffskoch. „SANJI! Du musst mir ein GANZ großes Fresspaket machen! Mit GANZ viel Fleisch!!“
 

„Aye, aye Kapitän!“
 


 

Es war ruhig auf der Flying Lamb. Viel zu ruhig wie er fand. Sanji saß im Krähennest, zog geistesabwesend an seiner Zigarette und betrachtete den Feuerberg aus der Ferne. Sie hatten entschieden, dass es besser wäre, wenn einer von ihnen auf dem Schiff bei Zorro bliebe. Nach dem Ausschlussverfahren hatten sie sich darauf geeinigt, dass Sanji auf der Flying Lamb blieb und sich um Zorro kümmern sollte.
 

Da sie nicht wussten, was alles auf dem Berg wartete, war klar, dass Chopper mit der Gruppe gehen sollte. Auch deswegen, da er der einzige von ihnen war, der mit Tieren sprechen konnte. Vielleicht konnten sie den Phönix ja einfach alles erklären und er gäbe ihnen seine Tränen dann freiwillig!? Ruffy konnte sowieso nichts und niemand auf dem Schiff halten. Und Ruffy sich um einen Patienten kümmern lassen?? Robin konnte ihnen mit ihrem Wissen über alles Mögliche und Lysop mit seinem Erfindungsreichtum weiterhelfen. Obwohl der Kanonier doch sehr gerne freiwillig an Bord der Flying Lamb geblieben wäre anstatt auf einen mysteriösen Berg, von dem noch nie jemand zurückgekehrt ist, zu klettern und sich mit einem Phönix um seine Tränen zu streiten. Nami wollte natürlich auch mitgehen. Wer wusste denn schon, wo man nicht überall einen Schatz finden konnte!?
 

Tja, so war eben nur er, Sanji, übrig geblieben. Nicht, dass sie ihn bei ihrem kleinen Abenteuer nicht dabei haben wollten. Auch kannten sie alle Sanjis Stärke. Doch einer musste nun mal bei Zorro bleiben und falls es irgend jemandem einfallen sollte, ihr Schiff zu kapern, würde Sanji es sehr gut verteidigen können.
 

Er seufzte, legte seine Arme auf dem Rand des Krähennestes ab, bettete sein Kinn darauf und seufzte abermals. Wie gern wäre er jetzt bei den Anderen. Dann hätte er wenigstens etwas zu tun und würde die Zeit nicht mit Grübeln verbringen. Andererseits glaubte er nicht, dass er eine so große Hilfe wäre. Dazu machte er sich zu viele Sorgen um den dummen Spinatschädel. Wütend biss er auf den Filter seiner Zigarette. Ja, er gab es zu. Er, Sanji, machte sich Sorgen um Zorro. Warum? War ja nicht so, dass der Marimo zum ersten Mal ernsthaft erkrankt oder verletzt war. Weshalb machte es ihm nun auf einmal so viel aus und wieso zog sich sein Herz so krampfhaft zusammen, wenn er daran dachte, dass er diese orientierungslose Kugelalge verlieren könnte?
 

Ein Geräusch ließ Sanji aus seinen Gedanken hochschrecken. Er hob den Kopf und lugte über den Rand des Krähennestes in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Seine Augen weiteten sich. Schnell stand er auf, kletterte über den Rand und landete mit einem Sprung hinter Zorro. „Wo willst du denn hin, Marimo? Du sollst liegen bleiben und nicht hier durch die Gegend laufen.“
 

In Zeitlupe drehte sich der Schwertkämpfer um und mit sehr viel Verspätung wanderte seine Hand an die Seite, wo normalerweise immer seine Schwerter hingen. Kurz senkte er den Blick und vergewisserte sich mit seinen Augen, dass diese nicht an ihrem angestandenen Platz waren. Schwankend machte er einen Schritt rückwärts, weg von Sanji, bevor er den Blick wieder hob und den blonden Smutje aus zusammen gekniffenen Augen anstarrte. „Sanji?“ fragte er nach einer schier endlos langen Zeit mit matter, viel zu rauer Stimme.
 

Sanji schnaubt. „Wer denn sonst, Spinatschädel?“ Skeptisch musterte der Koch sein Gegenüber. Der Grünhaarige schwitzte stark und war leichenblass. Sanji schluckte, verdrängte den Gedanken, dass die Farbe nie mehr in das Gesicht seines Kameraden zurückkehren könnte.
 

Zorro taumelte und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab. Um ihn herum drehte sich alles. Er schaffte es kaum, sich auf Sanji zu konzentrieren. Mal ganz davon abgesehen, dass er den Blonden auch nur schwer erkennen konnte. Was war nur los mit ihm? Sonst warf ihn ein wenig Fieber doch auch nicht so aus der Bahn!? Auf einmal drang die aufgeregte Stimme des Smutjes, der seinen Namen rief, an sein Ohr. Er konzentrierte seinen Blick wieder auf diesen. „Was?“ fragte er schlicht, versuchte nicht so krank und schwächlich zu klingen.
 

„Ich habe dich jetzt schon dreimal gefragt, was du hier oben willst. Warum bist du aufgestanden?“
 

„Ich brauch was zu trinken“, antwortete Zorro und drehte sich schwerfällig um, stützte sich weiterhin an der Wand ab und machte einen wackeligen Schritt in Richtung Kombüse.
 

Sanji runzelte die Stirn. „Neben der Couch steht ein Krug mit Wasser und ein Glas.“
 

Mühsam drehte Zorro den Kopf, versuchte dabei das Schwindelgefühl und die sich drehende Umgebung zu ignorieren. „Eben. Nur Wasser. Ich will Sake.“
 

Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Die komplette Crew machte sich Sorgen um diesen idiotischen Schwertkämpfer, besonders er machte sich fast verrückt und dann stand dieser grünhaarige Idiot auf, mühte sich die Luke hoch, nur um sich eine Flasche Sake zu holen? Wusste der Trottel denn nicht, wie schlimm es um ihn stand? Die Augenbraue des Blonden zuckte. Sanji war wütend. Mehr als wütend. Nur mit Mühe konnte er sich beherrschen, Zorro nicht an den Mast zu kicken.
 

„Marimo!“ zischte er mit gefährlich leiser Stimme. „Du gehst sofort wieder runter und legst dich hin!“ knurrte Sanji zwischen zusammengebissenen Zähnen, funkelte sein Gegenüber zornig an.
 

Der Ton in Sanjis Stimme ließ Zorro, der einen Schritt weiter zur Kombüse zurückgelegt hatte, innehalten. Verwirrt drehte er sich um. Es fiel ihm schwer, sich auf den Beinen zu halten und sein Herzschlag stellte einen neuen Rekord auf. Wieder drehte sich alles, sein Magen rebellierte und die Gestalt Sanjis verschwamm vor seinen Augen. Er erkannte, dass der Koch sauer war, aber warum? Und wieso stand er noch auf seinen eigenen Beinen und rutschte nicht schon längst den Mast herunter, wenn dieser so wütend war? „Es geht mir gut“, quetschte er mühsam hervor. Selbst das Sprechen fiel ihm so verdammt schwer, kostete ihn enorme Kraft. „Reg dich ab, Küchenschabe.“
 

Mit offenem Mund starrte der Blonde Zorro an. Die Zigarette fiel lautlos zu Boden. Abregen? Er sollte sich abregen? Der Grünhaarige spielte gerade mit seinem Leben. Nicht nur, da er trotz seines schlechten Gesundheitszustandes an Deck rumspazierte, sondern auch, weil Sanji fand, dass, ihn an den Mast zu kicken, keine Option mehr war. Eher würde er diesem Idioten den Hals umdrehen. Wütend machte er ein paar Schritte auf Zorro zu. „Du hirnamputierter Idiot!“
 

Unwillkürlich machte Zorro einen Schritt zurück. Zu schnell für seinen Kopf. Alles um ihn herum verschwamm. Kleine, schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen, bevor es ganz dunkel wurde.
 

Sanji sah wie Zorro fiel. Schnell überbrückte er den restlichen Abstand zwischen ihnen und fing den Schwertkämpfer mal wieder auf. „Du Trottel“, murmelte der Koch. „Was machst du nur immer für Blödsinn.“ Unbewusst strich er zärtlich durch das grüne Haar.
 

Nur wenige Sekunden später öffnete Zorro seine Augen wieder. Verwirrt starrte er Sanji, in dessen Armen er immer noch lag, an. „Was ist passiert?“
 

„Du bist umgekippt, du Idiot. Schon wieder.“
 

„Oh“, kam es kleinlaut vom Schwertkämpfer. „Vielleicht sollte ich mich doch noch ein wenig hinlegen.“ Bedächtig richtete er sich auf, versuchte einen Schritt zu gehen und sofort waren die schwarzen Punkte vor seinen Augen wieder da. Er taumelte.
 

Seufzend griff Sanji nach dem Schwertkämpfer. Er legte einen Arm um dessen Taille und zog mit der anderen einen Arm Zorros hinter seinem Nacken lang. Als er den verständnislosen Blick des Grünhaarigen auf sich spürte, erwiderte er diesen, sah ihm lange und tief in die Augen. „Na los. Komm schon“, sagte er schließlich.
 

Nachdem er Zorro sicher auf dem Sofa abgelegt hatte, wollte er gerade über die Leiter nach draußen klettern, als er seine Stimme hörte.
 

„Wo sind eigentlich die Anderen?“
 

Seine Stimme klang so schwach, dass es Sanji Schauer über den Rücken jagte. Er drehte sich um und sah den Schwertkämpfer an. „Die besorgen Medizin für dich.“
 

Mühsam richtete sich Zorro ein wenig auf, erwiderte Sanjis Blick. „Medizin? Ich hab doch nur ein bisschen Fieber. Hat Chopper dafür nichts dabei?“ Er stockte, runzelte die Stirn. „Warum müssen die denn zu fünft Medizin besorgen?“
 

Nachdenklich musterte Sanji ihn. Anscheinend war Chopper nicht dazu gekommen, den Grünhaarigen über seine Vergiftung aufzuklären. Er überlegte. Sollte er Zorro wirklich sagen, wie es um ihn stand. Langsam ging er wieder zurück zur Couch, setzte sich auf den Rand. „Der Pfeil, der dich gestern getroffen hat, war vergiftet“, begann er zu erzählen. „Es ist ein tödliches Gift und für ein normales Gegenmittel ist die Zeit schon zu lange her. Angeblich soll auf dem Berg hier auf der Insel ein Phönix leben. Dessen Tränen könnten dir vielleicht helfen.“
 

Zorro, der sich wieder zurückfallen lassen hatte, sah Sanji unverwandt an. „Aha“, machte er nur und schloss die Augen. Er wollte in Ruhe über das soeben Gehörte nachdenken, wollte nicht, dass Sanji die Unsicherheit und Sorge in seinen Augen lesen konnte.
 

„Mach dir mal keine Sorgen. Ruffy und die Anderen werden diesen komischen Vogel schon finden und mit dessen Tränen schon bald zurück sein“, versuchte der Koch Zorro Mut zuzusprechen. ‚Hoffentlich.‘ fügte er in Gedanken hinzu, betrachtete den Schwertkämpfer noch einmal, bevor er aufstand und zur Luke ging. „Ich mach dir mal was Leichtes zu essen.“
 

Von dem Grünhaarigen kam keine Reaktion.
 


 

Sanji lenkte sich so gut es ging mit kochen, backen und rauchen ab. Als er Zorro eine Suppe bringen wollte, hatte dieser wieder geschlafen. Leise war er wieder gegangen. Nervös kaute er auf dem Filter seiner Zigarette herum. Sein Blick glitt zum wiederholten Male zu dem Berg und anschließend auf die Uhr. Es war schon Nachmittag und noch immer war nichts von seinen Freunden zu hören oder zu sehen. Wie lange der Marimo wohl noch hatte? Er sollte mal wieder nach ihm sehen.
 

Vorsichtig öffnete er die Luke und stieg runter. Er schlich zum Sofa. Der Schwertkämpfer schien immer noch zu schlafen. Dessen Atem ging schwer, seine Wangen waren gerötet und er schwitzte. Sein Zustand hatte sich anscheinend verschlechtert. Sein Herz krampfte sich wieder zusammen, als ihm bewusst wurde, dass er rein gar nichts für Zorro tun konnte. Nur warten. Warten darauf, dass seine Freunde bald und hoffentlich rechtzeitig zurück kommen würden. Seufzend drehte er sich um und wollte wieder nach oben klettern.
 

„Sanji?“ erklang die viel zu leise, schwache und raue Stimme des Schwertkämpfers.
 

Erstaunt drehte sich der Koch um, ging wieder ein paar Schritte auf die Couch zu. „Hmm?“
 

„Bleib.“
 

Zwei fiebrig glänzende, grüne Augen sahen ihn flehend an. Schwach hob Zorro einen Arm, streckte diesen nach Sanji aus.
 

„Bitte.“
 

Sanji schluckte. Wenn der Schwertkämpfer wollte, dass er blieb und dann auch noch das Wort ‚Bitte‘ verwendete, dann musste es ihm richtig schlecht gehen. Er zwang sich ein aufmunterndes Lächeln ab. „Okay“, antwortete er schlicht und trat ganz nah an das Sofa heran. Vorsichtig nahm er Zorros Kopf hoch, ließ sich auf der Couch nieder und bettete den Kopf des Grünhaarigen auf seinem Schoß.
 

„Danke.“ Zorro streckte seine Hand zu Sanjis Gesicht, fuhr federleicht mit seinen Fingerspitzen über dessen Wange.
 

In Sanjis Bauch kribbelte es. Ihm wurde gleichermaßen heiß und kalt. Und dieses sanfte Lächeln auf den Lippen des Schwertkämpfers ließ sein Herz schneller schlagen, raubte ihm den Atem. Er hatte bisher nicht gewusst, dass Zorro – in seinen Augen ein absoluter Eisblock, wenn es um Gefühle ging – so lächeln konnte. Doch dann presste er jäh die Augen zusammen, als ihn ein weiter Schub Schmerzen durchzuckte.
 

Leicht legte Sanji ihm eine Hand auf die Stirn, nur um sie gleich darauf hastig wegzuziehen. Zorro glühte! Er angelte sich ein Tuch und den Wasserkrug von dem kleinen Tisch neben der Couch, tauchte das Tuch in den Krug und legte es dem Schwertkämpfer auf die Stirn. Besorgt schaute er auf seinen Freund herunter. Hoffentlich kamen die Anderen bald zurück.
 


 

Sanji wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, in der er immer wieder das Tuch auf Zorros Stirn neu befeuchtet hatte, als der Schwertkämpfer wieder die Augen öffnete. „Hey“, sagte der Koch, schenkte dem gerade Erwachten ein zaghaftes Lächeln.
 

„Sanji“, murmelte Zorro matt, erwiderte das Lächeln.
 

Die Art und Weise, wie der Schwertkämpfer seinen Namen aussprach, ließ ihn erschauern und sein Herz hüpfen. Was war nur mit ihm los?
 

Zorro hob den linken Arm und legte seine Hand auf Sanjis Hinterkopf. Sacht übte er Druck aus und zog den Koch zu sich herunter, schaute ihm dabei unentwegt in die blauen Augen. Nur noch wenige Zentimeter trennten die beiden jungen Männer von einander. Forschend und zugleich fragend blickte der Schwertkämpfer den blonden Koch an, bevor er die Augen schloss und die kleine Distanz, die sie noch trennte, überbrückte.
 

Glühend heiß und ein wenig rau waren die Lippen des Grünhaarigen, fühlten sich absolut anders an als alles, was Sanji zuvor berührt hatte. Mal davon abgesehen, dass er sowieso noch nie zuvor die Lippen eines Mannes auf den Seinen gespürt hatte. Dieses Gefühl verwirrte ihn und gefiel ihm gleichermaßen. Allmählich schlossen sich seine Lider und er ließ sich fallen, hörte für den Moment auf, zu denken. Zaghaft erwiderte er die sachten Lippenbewegungen des Schwertkämpfers.
 

Zorros Hand wanderte von Sanjis Hinterkopf über dessen Nacken zu seiner Wange, legte sich sanft darauf. Langsam löste er den Kuss wieder. Zeitgleich öffneten beide die Augen, sahen einander an. Sanji verwirrt, Zorro liebevoll.
 

Doch plötzlich krümmte sich der Schwertkämpfer vor Schmerzen zusammen. Die Hand, welche immer noch leicht auf Sanjis Wange geruht hatte, fiel runter, landete auf Zorros Brust und krümmte sich zur Faust. Die grünen Augen waren qualvoll zusammengekniffen. Der Atem ging unregelmäßig und stoßweise.
 

„Zorro?“ fragte Sanji besorgt, wusste nicht, was er tun sollte. Vorsichtig umfasste er mit seiner rechten Hand die des Schwertkämpfers, öffnete die Faust und verflocht seine Finger mit denen Zorros.
 

Mühsam öffnete der Grünhaarige seine Augen, rang sich trotz der Schmerzen ein Lächeln ab. Sein Mund formte drei stumme Worte, bevor sich seine Augen wieder schlossen, der Kopf auf die Seite rollte und der Griff an Sanjis Hand nachließ.
 

Die Augen des Kochs weiteten sich vor Entsetzen. „Verdammt Zorro! Mach jetzt keinen Scheiß!“ Seine Stimme überschlug sich vor Panik. Er war durcheinander. Hatte der Marimo wirklich soeben diese drei Worte gesagt? Und warum gerade jetzt? „Fang nicht an, dich zu verabschieden, Marimo. Du gibst doch sonst auch nicht so schnell auf! Kämpf gefälligst, du starrköpfiger Idiot!“ keifte der Koch den Schwertkämpfer an, ohne eine Reaktion zu erhalten.
 

Panik schnürte dem Blonden die Kehle zu und sein Magen zog sich krampfhaft zusammen. Was sollte er nur machen? Er wollte – durfte – Zorro nicht verlieren. Nicht so! Und schon gar nicht jetzt! Sanji schüttelte den Kopf, verdrängte die Gedanken für den Moment. Behutsam lehnte er sich nach vorn, legte sein Ohr auf die Brust des Schwertkämpfers. Schwach konnte er den Herzschlag des Grünhaarigen hören und atmete erleichtert auf. „Halt noch ein bisschen durch, okay? Die Anderen sind bestimmt bald zurück. Mit dem Heilmittel“, flüsterte Sanji und betete stumm, dass er recht behielt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Clint-the-Archer
2010-07-26T22:11:38+00:00 27.07.2010 00:11
OMG, OMG!!!
Zorro, nich sterben Q.Q
O Goooo~tt!!!
Ich steh kurz vor 'nem Nervenzusammenbruch!!!
Schreib schnell weiter TTOTT
Von:  pbxa_539
2010-07-26T02:46:59+00:00 26.07.2010 04:46
armer Zoro....warum muss der eigentlich immer so leiden??? Das ist ja fürchterlich :(
Von: abgemeldet
2010-07-25T23:31:49+00:00 26.07.2010 01:31
Zorro kann einem echt Leid tun. Aber Sanji auch, seine Sorge muss groß sein. Und dann sagt Zorro auch noch diese Worte... Ich würd am liebsten gleich selbst mit auf den Berg steigen...
Ich freu mich auf das nächste Kapitel ^^
LG Hebi888


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