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Zitronenkuchen - Happy Birthday

ZoSa
von

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Einkauf mit Folgen

„Das ist einzig und allein deine Schuld, Kochlöffel! Deinetwegen haben wir uns verlaufen!“
 

Als er diese Worte hörte, blieb Sanji wie angewurzelt stehen, fixierte mit stechendem Blick den Rücken Zorros, welcher einfach weiterlief.
 

„Meinetwegen?“ fragte der Koch halblaut. Seine Anspannung war in der Stimme zu hören, die gekringelte Augenbraue zuckte. „Wer wollte denn unbedingt vorausgehen, weil er eine Abkürzung kennt?“ fauchte er schließlich, verlagerte die Einkaufstüte etwas und zündete sich eine Zigarette an. Kurz schaute er sich um, versuchte sich zu orientieren. Doch sie waren mittlerweile durch so viele kleine Seitengassen gelaufen, dass selbst er die Orientierung verloren hatte. Dass sämtliche Häuser in diesem idyllischen Dorf gleich aussahen, erleichterte das Ganze keineswegs.
 

Sanji seufzte und warf einen Blick gen Himmel, zur Sonne. So wie diese stand, war es bereits früher Abend. Ruffy würde wahrscheinlich schon halb verhungert über der Reling hängen und nach ihnen Ausschau halten. Wollten sie doch eigentlich schon längst zurück sein.
 

Grummelnd und mit den Händen in den Hosentaschen blieb Zorro stehen. Den Rücken hatte er weiterhin Sanji zugewandt. „Hättest du mir nicht mit sinnlosem Zeug die Ohren blutig gequatscht, hätte ich mich auch auf den Weg konzentrieren können.“ Missmutig kickte er einen Stein weg.
 

„Wie bitte?!“ rief Sanji aufgebracht, überbrückte die Distanz zwischen ihnen mit drei großen Schritten und baute sich vor Zorro auf. „Wessen Schuld ist es denn, dass wir noch mal einkaufen gehen mussten! Ich hatte gestern alle Sachen, die wir in nächster Zeit benötigen, besorgt. Nur wegen dir brauchten wir neue Zitronen.“ Verärgert streckte er Zorro die kleine, braune Papiertüte unter die Nase, welche randvoll mit wunderschönen, gelben Zitronen gefüllt war. Noch hielt sich Sanji zurück. Normalerweise hätte er den Grünhaarigen bereits bis zum Ende der Grandline gekickt, aber er hatte sich ja fest vorgenommen, heute mal besonders nett zu Zorro zu sein. War ja schließlich dessen Geburtstag. Doch machte es ihm der Marimo nicht sonderlich einfach, nett und freundlich zu ihm zu sein.
 

Das hatte schon heute Morgen, gleich nach dem Frühstück, angefangen. Gnädigerweise hatte er den Schwertkämpfer nicht, wie üblich, zum Küchendienst verdonnert, sondern hatte den Abwasch allein erledigt, da sich auch Lysop, Chopper und Ruffy rasend schnell aus dem Staub gemacht hatten. Und eine der Ladys würde er niemals diese Arbeiten zumuten. Sanji hatte angenommen, dass sich der Grünhaarige sofort zu seinen Hanteln verkrümeln und den Vormittag, so wie immer, mit seinem Training verbringen würde. Doch stattdessen war er vor der Kombüsentür auf und ab gelaufen, hatte diese zwischendurch immer mal wieder geöffnet, war zwei Schritte auf ihn zugekommen, hatte den Mund geöffnet, um diesen dann doch wieder zu schließen und ohne eine Wort zu sagen, die Kombüse wieder zu verlassen. Irgendwann war Sanji der Geduldsfaden gerissen und er hatte Zorro angeherrscht, was denn los sei, was er denn von ihm wolle. Der Grünhaarige hatte nur ein „Nichts“ von sich gegeben und war aus dem Blickfeld des Kochs verschwunden.
 

Als Sanji dann, nach der Beseitigung des Chaos vom Mittagessen, die Kombüse verlassen hatte, musste Zorro hineingeschlüpft sein. Denn als der Blonde einige Zeit später diese wieder betrat, um eine kleinere Zwischenmahlzeit für ihren Kapitän zuzubereiten, fand er den Schwertkämpfer inmitten eines Küchenschlachtfeldes vor. Mehl und Zucker waren überall verstreut; Schüsseln, Rührbesen und Löffel lagen auf den einstmals sauberen Boden, Teigklumpen klebten an Schränken, Tischplatte und Boden. Ganz ruhig hatte Sanji nach seinen Zigaretten gefischt, sich eine angezündet und den Rauch tief inhaliert. Erst danach hatte er seine Augen auf den Schwertkämpfer gerichtet, welcher inmitten des Chaos‘ gestanden und ihn erschrocken angesehen hatte. „Okay, Marimo, du hast genau fünf Sekunden, um mir das hier zu erklären.“ Angesichts des eiskalten Blicks Sanjis, war Zorro ein paar Schritte zurückgewichen. „Ich … ich hab versucht … wollte einen Kuchen backen“, stammelte der Schwertkämpfer leise, machte sicherheitshalber noch einen Schritt zurück. Sanji fiel die Kinnlade herunter. Der Grünhaarige hatte versucht zu backen? „Warum? Wofür?“ fragte der Blonde völlig durcheinander. „Na ja, weil doch heute mein Geburtstag ist“, antwortete Zorro. Da Sanji ihn nur weiterhin fragend ansah, seufzte er und fügte erklären hinzu: „An meinem Geburtstag gab es bis jetzt immer meinen Lieblingskuchen. Ich wollte, dass das so bleibt und hab daher versucht, den zu machen.“ Vorsichtig trat der Blonde in den Raum, achtete darauf, nicht auf irgendwelche Gegenstände oder Teigreste am Boden zu treten. Mit dem Zeigefinger der rechten Hand nahm er etwas Teig aus der Schüssel auf der Theke und begutachtete diesen eingehen, bevor er ihn vorsichtig von seinem Finger schleckte. Augenblicklich zog sich alles in seinem Mund zusammen. Sauer! Extrem sauer! „Sag mal, was sollte das denn für ein Kuchen werden?!“ schrie er den Schwertkämpfer an und baute sich vor diesem auf. „Zitronenkuchen“, antwortet Zorro und deutete auf einen Berg von ausgedrückten Zitronenschalen in der Ecke. Sanjis sichtbares Auge weitete sich. „Hast du etwa den Saft von all den Zitronen da reingeschüttet?“ fragte er ungläubig. Zorro nickte. „Du Idiot!! Das war unser gesamter Vorrat!“ Grummelnd beobachtete er den, irgendwie schuldbewusst dreinblickenden, Schwertkämpfer. Er war hin- und hergerissen. Einerseits wollte er ihn bis zum Ende der Grandline und wieder zurück kicken, anderseits …. Er seufzte, drehte sich um und begann mit den Aufräumarbeiten. Irritiert sah Zorro den blonden Koch schweigend an. Weshalb kickte der ihn denn nicht quer durch die Küche, schimpfte wie ein Rohrspatz und verdonnerte ihn dazu, den ganzen Dreck wieder aufzuräumen? Zorro grübelte immer noch, als die Stimme des Smutjes wieder erklang. „Warum hast du mich nicht gefragt, ob ich dir einen backe?“ fragte Sanji und warf dem Schwertkämpfer einen Putzlappen an den Kopf. „Fang schon mal an den Boden zu wischen. Ich wasche in der Zwischenzeit ab“, erklärte er kurz und drehte sich zum Spülbecken um. Zähneknirschend machte sich auch Zorro an die Arbeit. Eine Weile arbeiteten sie schweigend und Sanji überlegte, ob er den Grünhaarigen noch mal fragen sollte. Schließlich interessierte es ihn schon, warum der Idiot ihn nicht gefragt hat. „Du hättest mich doch sowieso nur ausgelacht“, hörte er dann plötzlich die genuschelten Worte Zorros. Ungläubig drehte sich der Blonde um, beobachtete den Schwertkämpfer, wie er den Boden aufwischte. Er griff nach dem Zigarettenstummel zwischen seinen Lippen, zog noch einmal daran, bevor er ihn in dem Aschenbecher neben der Spüle ausdrückte. Nachdem er den Rauch wieder ausgeblasen hatte, wusch er weiter das Geschirr ab. „Beeil dich“, sagte er ruhig. „Wir müssen schließlich noch mal auf den Markt gehen und Zitronen kaufen.“ Zorro hob den Kopf und blickte überrascht auf den Rücken des Koches. Als dieser den Blick des Schwertkämpfers spürte, drehte er sich um und lehnte sich an die Theke. „Du hast ja unseren ganzen Vorrat vernichtet. Darum brauchen wir dringend neue. Und außerdem muss ich ja noch einen Zitronenkuchen backen.“ Er lächelte, als er Zorros verwirrten, aber dennoch glücklichen, Gesichtsausdruck sah.
 

Und so kam es, dass er jetzt hier in irgendeiner kleinen Straße eines idyllischen Küstendörfchens vor einem schmollenden Schwertkämpfer stand und ihm eine Tüte voll Zitronen unter die Nase hielt.
 

„Du hättest ja auch schnell allein gehen können!“
 

„Marimo!“ zischte Sanji. Sein Geduldsfaden war kurz davor zu reißen. Er krallte die Finger seiner rechten Hand in die obere Hälfte von dem T-Shirt des Schwertkämpfers, zog diesen ein Stückchen zu sich. „Ich erklär es dir jetzt noch mal ganz langsam, so dass du es auch verstehen kannst. DU hast ein absolutes Chaos in der Kombüse angerichtet. DU hast sämtliche Zitronen ausgedrückt und zusammen mit einem Haufen anderer Zutaten zu einem ungenießbaren Klumpen verarbeitet. ICH habe dir dann dabei geholfen, das alles zu beseitigen. ICH habe dir angeboten, einen Zitronenkuchen für dich zu backen. Da wird es doch nicht zu viel verlangt sein, mich zu begleiten.“ Wütend funkelte er Zorro an. „Hättest du mal den Mund aufgemacht und mich gefragt, dann hätten wir uns das Ganze hier sparen können.“
 

Zorro schnaubt. „Klar! Du wärst natürlich sofort freudig trällernd in die Küche gehüpft und hättest den Kuchen gebacken. Daran glaubst du doch selbst nicht. Und jetzt lass mich los.“
 

„Woher willst du wissen, was ich getan hätte. Du kannst nicht einfach irgendwas voraussetzen und meine Küche verwüsten!“ entgegnete Sanji, dachte nicht im Traum daran, das T-Shirt loszulassen sondern zog ihn noch ein Stück näher.
 

Zorro griff nach der schwarzen Krawatte des Kochs und zog seinerseits den Anderen ein wenig näher. Ein Gerangel zwischen den beiden jungen Männern begann.
 

Sanji achtete bei diesem Hin und Her nicht auf die Papiertüte auf seinem linken Arm. Diese geriet in eine leichte Schieflage und ein paar Zitronen fielen runter. Ein Schwarm Möwen flog in diesem Augenblick an den Beiden vorbei. Die erste fing eine der Zitronen mit dem Schnabel auf und machte sich schnell aus dem Staub. Die zweite griff eine mit ihren Krallen und flog ebenfalls davon. Kurz drehte sie noch den Kopf nach hinten und sah, wie die dritte Möwe von einer herunterfallenden Zitrone getroffen wurde. Aufgeregt flatterte eine vierte dahinter auf und ab. Die getroffene Möwe erholte sich schnell von dem Schock, schnappte sich, genau wie die Vierte auch eine Zitrone und die zwei folgten der ersten und zweiten Möwe.
 

Entsetzt sah Zorro dem Geschehen zu. „Heee!“ rief er. „Die klauen meine Zitronen!“
 

Sanji wollte gerade etwas erwidern, als schwere Schritte und Rufe die kleine Straße entlang hallten.
 

„LORENOR ZORRO!“ rief eine tiefe Stimme. „Stehen bleiben! Du bist verhaftet!“
 

Schwertkämpfer und Koch drehten ihre Köpfe in die Richtung der Stimme und sahen sich einem Trupp von Marinesoldaten gegenüber.
 

„Wo kommen die denn auf einmal her?“ fragte Zorro irritiert.
 

„Ist doch auch egal“, antwortete Sanji. „Lass uns lieber sehen, dass wir hier weg kommen.“ Der Blonde lief los und sein Kamerad folgte ihm. Sie liefen im Zickzack durch die Gassen, darauf hoffend, die Marinesoldaten dadurch abzuschütteln. Gerade wollte Sanji wieder nach links in eine neue Straße abbiegen, als Zorro ihn am Arm nach rechts zog. „Was?“ fragte dieser verdutzt. Der Schwertkämpfer zeigte nur noch vorne, wo genau vor ihrer Nase die Flying Lamb lag.
 

Nami winkte ihnen aufgeregt von der Reling zu, während die restlichen Crewmitglieder das Schiff zum Auslaufen fertig machten.
 

Mit einem gekonnten Sprung landeten Sanji und Zorro an Bord der Flying Lamb, welche sich sofort in Bewegung setzte.
 

„Au!“ rief der Schwertkämpfer überrascht aus und griff an seinen Nacken. Seine suchende Hand ertastete einen kleinen Pfeil, welchen er ohne drüber nachzudenken rauszog.
 

Wütend trat Ruffy an das Schiffsgeländer und versetzte dem Schützen des Pfeils einen Faustschlag. Dabei haute er auch gleich noch den Rest der Soldaten um.
 

„Seit wann schießt die Marine denn mit Pfeilen?“ fragte Lysop und betrachtete den Gegenstand in Zorros Hand.
 

„Vielleicht ist es ja ein Betäubungspfeil!?“ schlug Nami vor und begutachtete ebenfalls den Pfeil.
 

Sofort eilte Chopper mit seinem Arzttäschchen herbei. „Zeig mal her. Fühlst du dich müde? Oder sonst irgendwie komisch?“
 

„Nein“, antwortete der Schwertkämpfer und reichte Chopper den Pfeil. Dieser begann gleich damit, das Geschoss eingehend zu untersuchen.
 

„Und?“ fragte Lysop. „Kannst du was feststellen?“
 

„Hmm. Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich werde mir den Pfeil unter dem Mikroskop noch genauer anschauen. Und du, Zorro, gibst mir sofort Bescheid, wenn du dich irgendwie merkwürdig fühlst.“
 

Der Grünhaarige nickte und ging zum Heck des Schiffes, um dort zu trainieren. Chopper machte sich sogleich auf den Weg, um das Gesagte in die Tat umzusetzen, während sich Sanji in die Kombüse begab, um den Zitronenkuchen zuzubereiten. Nami kontrollierte den Kurs und gesellte sich anschließend zu Robin, welche das Ganze ruhig von ihrem Liegestuhl aus beobachtet hatte. Ruffy leistete Lysop beim Angeln Gesellschaft, nachdem Sanji ihn mit einen gezielten Kick gegen den Mast aus der Kombüse befördert hatte.
 


 

Konzentriert stemmte Zorro seine Hanteln auf und ab. Ignorierte dabei den Schweiß, der in Strömen über seinen Körper lief. Es wunderte ihn schon, dass er so sehr schwitzte, da er ja gerade mal höchstens eine halbe Stunde trainierte. ‚Vielleicht liegt es ja am Wetter!?‘ dachte er bei sich und warf einen verstohlenen Blick gen Himmel. Weiß-Graue Wolken zogen am Firmament entlang, verdeckten die Sonne. Er ließ seinen Blick zu den zwei Damen an Deck schweifen. Zwar lagen Robin und Nami in ihren Liegestühlen, aber weder die Archäologin noch die Navigatorin hatten ihre Bikinis an. Im Gegenteil. Beide trugen langärmelige Sachen. Zorro runzelte die Stirn. Es lag also nicht am Wetter. Einen kurzen Moment grübelte er noch, bevor er das Ganze mit einem Schulterzucken abtat und sich wieder voll und ganz seinem Training widmete.
 


 

Durch das kleine Schifffenster in der Kombüse beobachtete Sanji den Schwertkämpfer bei seinem Training. Automatisch, ohne hinzusehen, mischte er dabei die Zutaten für den Zitronenkuchen zusammen. Verwundert nahm er die Anstrengung auf dem Gesicht des Grünhaarigen und den Schweißfilm auf dessen Haut zur Kenntnis. ‚Komisch. Sonst trainiert der Idiot doch stundenlang und man merkt ihm davon nichts an‘, dachte er bei sich und goss den fertigen Teig in die schon bereitgestellte Kuchenform. Ob das mit dem Pfeil zusammen hing? War da vielleicht doch was dran? Sanji trat zur Tür und schaute sich um. Chopper war noch nicht wieder aufgetaucht. Also war er noch mit der Untersuchung des Pfeils beschäftigt. Er warf erneut einen Blick durch das kleine Fenster auf Zorro und seufzte. Wahrscheinlich machte er sich wegen nichts und wieder nichts Gedanken. Aber da er sowieso gerade den beiden Ladys einen Drink bringen wollte, konnte er auch noch einen mehr machen und nach dem Marimo sehen. Nicht, dass er sich Sorgen machen würde. Gott bewahre. Doch die Mooskugel hatte schließlich heute Geburtstag, und da konnte man ihm ja mal einen kühlen Drink vorbeibringen.
 

Gesagt, getan. Zufrieden machte sich Sanji ans Werk. Schnell hatte er die Drinks fertig und verfrachtete diese auf ein Tablett. Zum Schluss schnappte er sich noch die Schüssel, in der er den Teig zubereitet hatte und verließ die Küche. Kaum dass er draußen war, hatte er auch schon seinen Kapitän am Hals hängen.
 

„Sanji!“ schrie Ruffy und strahlte den Smutje mit einem breiten Grinsen an. „Hunger!“
 

Bevor der Strohhutträger sich die Gläser schnappen konnte, drückte Sanji ihm schnell die Schüssel mit den Teigresten zum Ausschlecken in die Hand und schüttelte ihn ab. Zufrieden mit seiner Beute ließ sich Ruffy neben dem Mast im Schneidersitz nieder und schleckte genüsslich den Teig.
 

„Nami-Maus! Robinchen!“ flötete Sanji gleich darauf und tänzelte auf die Damen zu. Mit einer eleganten Verbeugung reichte er Nami und Robin die Drinks und lobte die Schönheit der Beiden in höchsten Tönen.
 

„Dämlicher, verliebter Topflappen!“ ertönte eine brummige Stimme hinter ihm. Der Herzchenmodus des Smutjes verflog augenblicklich. Schwungvoll drehte er sich zu dem Schwertkämpfer um, stellte dabei in einer fließenden Bewegung das Tablett auf das kleine Tischchen neben Namis Liegestuhl.
 

„Was hast du gesagt, Spinatschädel?“ fragte Sanji, funkelte den Anderen bedrohlich an und entzündete nebenbei eine neue Zigarette. Vergessen war der Vorsatz, nett zu dem Geburtstagskind zu sein.
 

Zorro setzte ein breites Grinsen auf. „Nichts weiter“, antwortete er. „Nur, dass du ein dämlicher Topflappen bist.“
 

„WAS? Komm her und sag mir das noch mal ins Gesicht, wenn du das Echo vertragen kannst.“ Seine Hände steckte Sanji in die Hosentaschen und tappte mit der Fußspitze auf den Boden, erwartete den Angriff Zorros.
 

Dieser zog zwei seiner Schwerter und stürmte auf den Smutje zu. Als er ungefähr die Hälfte der Distanz überbrückt hatte, begann die Welt vor ihm zu verschwimmen. Immer undeutlicher wurden die Konturen von Menschen und Gegenstände. Die Schwerter in seinen Händen fühlten sich unglaublich schwer an. Stolpernd ging er noch ein paar Schritte Richtung Sanji, bevor es vor seinen Augen schwarz wurde und die Waffen klirrend auf den Boden aufschlugen. Er fühlte, wie er gen Boden fiel, aber sanft von zwei starken Armen aufgefangen wurde.
 

Erschrocken hatte Sanji gesehen, wie Zorro erst ins Straucheln geraten und dann gefallen war. Schnell hatte er die restlichen Schritte auf den Schwertkämpfer zu gemacht und diesen aufgefangen. „Zorro? Was ist?“ fragte er, spürte aber gleich darauf die Hitze, welche von Zorros Körper ausging, als dieser ihn berührte. „Verdammt, du glühst ja! Warum hast du denn nichts gesagt, du Idiot!?“ schimpfte der Koch und ließ Zorro vorsichtig auf den Boden gleiten. „CHOPPER!!“
 

Der kleine Elch, welcher gerade aus der Luke nach oben geklettert war, schaute erschrocken zu Sanji. „Ja?“ fragte er, doch als er Zorro mit geröteten Wangen und schwer atmend auf dem Boden liegend erblickte, eilte er sofort auf die Beiden zu. „Wahh! Sanji! Was ist passiert? Was ist mit Zorro?“ erkundigte er sich, befühlte mit seinem Huf die Stirn des Schwertkämpfers.
 

„Ich weiß nicht. Er ist plötzlich zusammengebrochen“, antwortete Sanji, sah besorgt auf den Grünhaarigen.
 

„Bring ihn bitte runter. Da kann ich ihn besser untersuchen“, ordnete Chopper an und lief bereits Richtung Luke, um diese für Sanji zu öffnen.
 

Vorsichtig nahm der Blonde den Grünhaarigen auf seine Arme und folgte ihrem Schiffsarzt an den, besorgt dreinschauenden, Freunden vorbei nach unten.
 

Nachdem Sanji Zorro auf dem Sofa abgelegt hatte, hatte Chopper ihn auch gleich aus dem Zimmer geschickt, um den Schwertkämpfer in Ruhe zu untersuchen und zu behandeln. Missmutig hatte sich Sanji eine neue Zigarette angezündet und wollte sich in seine Küche zurückziehen. Doch kaum, dass er aus der Luke geklettert war, sah er sich auch schon seinen besorgten Kameraden gegenüber. Erwartungsvoll schauten sie ihn an. Lysop hatte die Schwerter, die Zorro fallengelassen hatte, in den Armen. „Chopper untersucht ihn. Mehr weiß ich auch nicht“, erklärte er kurz, nahm dem Schützen die Schwerter aus dem Arm und ging Richtung Kombüse. Behutsam legte er die Schwerter auf Zorros Platz am Tisch nieder. Nachdenklich betrachtete er diese. Wieso hatte er sie Lysop ab- und mit hergenommen? Ein feiner Geruch aus Richtung des Ofens riss ihn aus seinen Gedanken. Entsetzt blickte er zum Herd, aus dem sich gerade ein kleiner Rauchfaden schlängelte. „Verdammte Sch….!“ fluchte der Schiffskoch, schnappte sich schnell die Topflappen, öffnete die Ofentür und holte den Kuchen heraus. Kritisch beäugte er das Gebäck. Oben war er dunkelbraun und am Rand schon leicht schwarz. Mit ein wenig Puderzucker würde das Ganze gar nicht auffallen. Seufzend stellte er den Kuchen zum abkühlen auf den bereit stehenden Gitterrost.
 

„Sanji!“ Mit einem lauten Knall ging die Tür auf und Ruffy stürmte die Küche. „Was riecht hier so lecker?“
 

„Das ist der Zitronenkuchen. Der ist für …“ Ein lauter Aufschrei unterbrach Sanji.
 

„KUCHEN!!!“ rief der Kapitän der Flying Lamb freudig aus und dehnte seine Arme. Er schnappte sich den Kuchen und jonglierte ihn von einer Hand zur anderen. „Heiß, heiß, heiß!“ rief der Gummimensch noch, bevor er den Zitronenkuchen mit einem Happs in seinem Mund verschwinden ließ.
 

„RUFFY!“ Böse funkelte Sanji seinen Kapitän an. Eine dunkle Aura umgab den Koch.
 

„Ja?“ Unschuldig und treuherzig sah Ruffy den Blonden an.
 

„Der Kuchen war nicht für dich!“ schrie dieser und kickte den Kuchenvernichter gezielt durch die offene Küchentür an den Mast.
 

Nami schaute kurz zu Ruffy, wie er den Mast nach unten rutschte und darunter liegen blieb, bevor sie, gefolgt von Lysop, Robin und Chopper die Kombüse betrat. Kurz danach kam auch Ruffy wieder angewetzt und setzte sich zu den anderen an den Tisch. Erwartungsvoll sahen alle den kleinen Arzt an. Dieser senkte den Blick, starrte auf die Tischplatte vor sich.
 

„An dem Pfeil war eine Flüssigkeit. Scheinbar ein Gift. Ich kenne dieses Gift nicht, daher kann ich momentan nur Zorros Symptome behandeln. Er hat sehr hohes Fieber und wenn das noch weiter steigt …“ Entsetzt starrten die Strohhüte ihren Arzt an. „Ich werde in meinen Büchern nachschauen, ob ich irgendetwas über dieses Gift finde.“ Mit diesen Worten erhob sich Chopper und ging Richtung Tür. „Ach Sanji“, sagte der Elch und drehte sich an der Tür nochmals um. Abwartend blickte der Koch Chopper an. „Könntest du für Zorro bitte eine leichte Suppe kochen? Er muss viel Flüssigkeit zu sich nehmen.“ Sanji nickte und Chopper setzte seinen Weg fort.
 

„Warte, Herr Doktor“, rief Robin dem Arzt nach. „Ich helfe dir bei der Suche.“ Freundlich lächelte die Archäologin auf den Elch herunter und gemeinsam verschwanden sie fürs Erste endgültig aus dem Raum.
 

Für den Rest des Tages war es ruhig auf dem kleinen Schiff. Jeder der Crew hing seinen eigenen Gedanken nach und natürlich machten sie sich alle Sorgen um ihren Schwertkämpfer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-07-24T16:32:16+00:00 24.07.2010 18:32
Nette FF ^^
Klein, random, schön zum nebenher lesen.

Bin ja mal gespannt, was sich der gute Zorro da für ein Gift eingehandelt hat.. Klang ja nicht sonderlich freundlich, wenn es in der Lage ist einen Mann von Zorro Kaliber derart in die Knie zu zwingen; vor Allem auch dann nicht, wenn nicht mal Chopper einen blassen Schimmer hat, was das für ein Gift sein könnte.

Btw.: Ich liebe Zitronen. xD
Mfg, Viivi
Von: abgemeldet
2010-07-21T21:56:39+00:00 21.07.2010 23:56
Oje der arme Zorro! Was ist das nur für ein Gift? *mir Sorgen mach*
Aber es war ja echt süß von Sanji, wie er den Zitronenkuchen vor Ruffy verteidigt hatte ^^
Ich hoffe, du schreibst bald weiter. Kanns kaum bis zum nächsten Kapiten erwarten ^^

Von:  pbxa_539
2010-07-20T17:04:19+00:00 20.07.2010 19:04
hmm...wenn ich das wirklich gebetaed habe, dann nicht gründlich genug *kopfkratz*

Ich glaube, ich muss da nochmal drüberlesen, also für die weiteren Kapitel *murmel*
Aber ich wünsch dir viel Erfolg für den WB ^^


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