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Sabaku no Cho

Der Schmetterling aus der Wüste
von

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Das unbekannte Zeichen

Es war Mittag in Sunagakure. Die Sonne strahlte hoch am Himmel und die Hitze war dadurch unerträglich. Die Straßen waren so leer, als wäre die Stadt ausgestorben. Alle Menschen hatten sich auf Befehl des Kazekages in ihre Häuser zurückgezogen, da dieser einen schlimmen Sandsturm herbei eilen sah. In seiner Residenz tobte jedoch die Hölle. Sämtliche Jo-nin hatten sich dort versammelt um ihre Arbeiten noch vor dem Sturm bei ihrem Oberhaupt abzugeben. In dessen Büro allerdings entbrannte jedoch hinter geschlossener Tür ein weiterer Streit zwischen dem mittleren Sabakuno und der Ge-nin Matsuri. Daneben stand Baki, einer der Ältesten des Dorfes, und dachte sich seinen Teil dazu. Temari dagegen war nur die belustigte Beobachterin des Szenarios.

Plötzlich schwang die Tür auf und Gaara betrat den Raum, gefolgt von einem Späher und zwei Anbus. Augenblicklich trat Stille in den Raum, als sich alle versammelten um sich vor dem stärksten Ninja Suans respektvoll zu verbeugten.

Nachdem er sich gesetzt hatte, winkte er zu den Neuankömmlingen und bedeutete ihnen damit ihren Bericht abzugeben. Der Späher trat vor und übergab ihm einen Zettel. Gaara nahm ihn entgegen und begann still zu lesen. Währenddessen spürte man wie die Anspannung in diesem Raum wuchs. Nach einigen Minuten legte er den Zettel weg und fragte: „Was habt ihr gefunden?“ Nun meldete sich einer der Anbus: „ Wir haben das angrenzende Tal zu Kawa no Kuni (Reich des Flusses) ausgekundschaftet, so wie Ihr es befohlen habt. Auf der Suche nach möglichen Fallen oder Feinden sind wir auf eine Art Barriere gestoßen, die eine Steinmauer zu schützen schien. Wir haben es geschafft das Siegel mithilfe einer Miko zu lösen, doch was sich dahinter befand, war nur eine einfache Wandmalerei…“ „Was war das für eine Malerei?“, meldete sich Temari neben Gaara. „Es schien etwas sehr altes zu sein… Die Miko, die uns geholfen hatte, hatten es ebenfalls noch nie zuvor gesehen…. Jedenfalls glauben wir, dass es unglaublich alt ist. Vielleicht war das Tal einst ein Treffpunkt für Rituale und dergleichen. Aber eines ist sicher... dieses Zeichen beinhaltet eine Menge Chakra…“ „Ein Bild das Chakra enthält?“, meinte Kankuro zweifelnd. „Bitte glauben sie mir, diese Malerei scheint nicht von dieser Welt zu sein! Einer unserer Männer hatte begonnen dieses zu untersuchen. Doch als er es berührte…“ „Was ist mit ihm geschehen?“, hackte Baki nach. Der Anbu schluckte schwer. Dann fuhr er fort: „Seine Hand hat nach einer kurzen Berührung mit diesem Bild begonnen sich zu zersetzen.“ „Oh Gott!“, hauchte Matsuri. „Das ist nicht alles.“, meinte nun der zweite Anbu. „Nachdem sich seine Hand aufgelöst hatte, begann auch sein restlicher Körper zu verwesen. Wir anderen konnten ihm nicht mehr helfen und er starb…“ „Könnte es eine Epidemie sein?“, fragte Kankuro besorgt. „Nein… Wir befürchten, dass es das Bild war, da auf seiner Stirn ein Abbild davon zurückblieb…“ Gaara stand abrupt auf. „Bringt mich dorthin.“ „Gaara, das ist gefährlich!“, meinte Temari besorgt. Doch er ignorierte sie. „ Nehmt zwei Einheiten von jeweils vier Anbus, drei Heilern und fünf Jo-nin mit. Wir brechen in 20 Minuten auf. Temari und Kankuro ihr begleitet mich.“ Mit diesen Worten verließ der Kazekage das Zimmer, die restlichen Ninjas befolgten seine Befehle. In knapp 15 Minuten waren die Truppen kampfbereit und warteten vor den Stadttoren auf die drei Sabakuno Geschwister. In einem schnellen Laufschritt gesellten sich die drei zu ihnen. Temari mit ihrem Fächer und Kankuro mit seinen Schriftrollen, die sich beide auf dem Rücken des Besitzers befanden, bewaffnet und Gaara mit seiner Kürbisflasche auf der linken Schulter. Die drei erteilten die letzten Befehle und machten sich anschließend auf den Weg durch die Wüste.
 

Nach einem Lauf von etwa zwei Stunden waren sie in dem Tal angekommen. Es war, als hätte man eine andere Dimension betreten. Die unendlich lange Wüste hörte plötzlich auf und das Team lief auf Gras weiter, umgeben von alten Bäumen, Vogelgesang und blühenden Blumen. Der Anblick war wunderschön. Nach weiteren fünf Minuten brachte der Späher das Team zu dem Punkt, wo sich zuvor die Barriere befunden hatte. Ein Team von zehn Jo-nin wartete bereits auf sie. Mit einer Verbeugung begrüßten sie die Geschwister und einer von ihnen brachte sie auf Temaris Befehl zu der Malerei hin. „Was zum Teufel ist das…?“, fluchte Kankuro mit aufgerissenen Augen. Vor ihnen war auf eine glatte Felswand ein fünfzackiger Stern Aufgemalt worden, die Spitze zeigte jedoch nach unten. Um das Symbol herum waren die Zeichen für die fünf Elemente angebracht worden: Wasser, Erde, Feuer, Luft und Blitz. Die Farben waren unglaublich prächtig, es schien beinahe als würden sie leuchten. Alle Zeichen waren von Kreisen umgeben, welche sich bei näherem Betrachten als Wörter in einer fremden Sprache herausstellten. Gaara begutachtete die Farben aus der Nähe.

„Ihr glaubt wirklich, dass dieses Zeichen alt ist?“, fragte Temari den Späher. „Die Schrift kennen wir vielleicht nicht, aber diese Farben und Tönungen sind so unglaublich voll und strahlen regelrecht… Das Bild dürfte maximal ein paar Tage alt sein, wenn nicht sogar nur Stunden…“ „Nein“, entgegnete Gaara mit ruhiger Stimme. „Die Farben wurden speziell präpariert und mit Blut vermischt. Dieses lässt auch alles so wirklich erscheinen.“ „Also haben wir es mit einer Opferstelle zu tun…“, fasste Kankuro zusammen, als er sich neben seinen Bruder stellte um das Bild genauer betrachten zu können. „Sieht so aus, “ stimmte ihm seine Schwester zu als sie sich zu den beiden gesellte. „Dieses Symbol in der Mitte des Sterns…“, meinte Temari und zeigte darauf ohne es zu berühren, „Heißt das nicht ´akuma´? Das steht doch für Teufel?!“ Gaara wandte sich von dem Bildnis ab und sah sich um. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Er ging die Steinwand entlang und betrachtete diese aufmerksam, nach kurzer Zeit machte er einige Fingerzeichen und flüsterte: „Sabaku Fuyū (Schwebende Wüste). Aus seiner Kürbisflasche schoss Sand heraus, der sich unter seinen Füßen verhärtete und eine Art Plattform bildete. Mit einem Befehl schwebte diese dann fast 20 Meter in die Höhe, sodass der junge Mann sich die Umgebung genauer ansehen konnte. Als er vom Eingang des Tals zur Steinwand unter sich blickte, fiel ihm eine Linie auf, die das Gestein vom Rest des Tals abgrenzte. „Da musste sich die Barriere befinden…“, überlegte er laut und wollte sich gerade abwenden, als er etwas bemerkte. Er schwebte etwas näher an einen Stein, der neben der Malerei lag und betrachtete ihn genauer. Der Stein war nicht größer als die Faust eines erwachsenen Mannes, doch auf seiner Oberfläche war etwas eingemeißelt worden. Gaara betrachtete das japanische Zeichen ´Geist` und überlegte was es bedeuten konnte. Da kam ihm eine Idee und er rief seine Leute zu sich. „Findet sämtliche dieser Steine und bringt sie zu mir. Ich habe drei davon beim Eingang des Tals gesehen.“, befiehl er und die Ninjas machten sich an die Arbeit. Wenige Minuten später lagen fünf Steine vor dem Bild.

„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Temari neugierig. „Wir haben die Zeichen für Geist, Wasser, Erde Feuer und Luft…. Hat das vielleicht eine besondere Bedeutung?“ „Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube jeder einzelne dieser Steine repräsentiert eine Zacke des Sterns… Was glaubt ihr passiert, wenn wir sie genauso auflegen wie auf der Abbildung?“ „Auf jeden Fall nichts Gutes!“, meinet Kankuro grimmig. „Befindet sich einer der Mönche noch hier?“, fragte Gaara. Als ihn seine Geschwister fragend ansahen, erklärte er: „Ich will, dass dieses Bild und die Steine wieder versiegelt werden. Wir wissen nicht womit wir es zu tun haben und es scheint, als ob dieses Ding uns mehr Schwierigkeiten bereiten könnte, als das es uns etwas nützt.“ „Die Mönche sind noch da und es hat sich eine Priesterin zu ihnen gesellt.“, meinte einer der Anbus. „Warum habt ihr nicht Bescheid gesagt! Wenn jemand kommt, dann muss man das melden, ihr Dummköpfe!!“, keifte Temari den Krieger sofort an. „Bringt sie her.“, war das letzte was Gaara von sich gab, bevor er sich abwandte und das Bildnis noch einmal ansah.

„Da stimmt doch was nicht, das war zu einfach…“, befand Kankuro. „Wer würde denn eine Stätte so einfach versiegeln und verlassen?“, überlegte die Blondine angestrengt. „Jemand, der etwas verstecken möchte…“, dachte Gaara laut. Er schaute wieder auf die Steine und dachte nach.

„Kazekage-sama!“, ertönte eine Stimme hinter ihm. Der genannte drehte nur den Kopf und sah einen Jo-nin mit drei Mönchen und der Priesterin. Die Mönche trugen alle weiße Mäntel, ihre Gesichter waren von großen Hüten bedeckt. Die Priesterin dagegen, eine kleinere alte Frau mit langen grauen Haar, trug ein einfaches Kleid und ihr Gesicht war teilweise von einer Maske verdeckt. Ihre Augen hatten die Farbe von Fuchsfell im Sommer, aber es lag ein warmer Ausdruck in ihnen. Alle vier verbeugten sich vor dem Mann und die Alte begann zu sprechen: „Mein Name lautet Yarikata. Es wäre eine Ehre für mich dem Kazekage dienen zu dürfen.“ Gaara wusste nicht warum, aber etwas stimmte mit dieser alten Frau nicht. Er entschied sich sie im Auge zu behalten, nickte ihr jedoch zu, damit sie mit dem Ritual beginnen sollte. Diese tat wie geheißen und kommandierte die Mönche herum, bat um verschiedene Kräuter und andere Dinge und stellte sich dann vor das Bild. Sie schickte sämtliche Leute zum Eingang ins Tal, bat aber die Sabakuno Geschwister bei ihr zu bleiben, da sie ihrer Meinung nach sehr große spirituelle Energie zu besitzen schienen. Ihnen war das nicht gerade Recht, aber man wiedersetzte sich keiner Priesterin.

Nun standen sie hinter der Frau und beobachteten wie sie ihre Arme dem Himmel entgegenstreckte und etwas sprach. Ihre Aura veränderte sich und färbte sich blau. Sie begann ein altes Lied zu singen, welches man öfters für Beschwörungen verwendete. Die Melodie war ruhig. Die Stimme der Priesterin war hingegen etwas kratzig, ansonsten aber recht angenehm.

Langsam machte sie einen Schritt Rückwerts und wendete sich dann an das Trio. Blitzschnell nahm sie die beschrifteten Steine zur Hand und warf sie in die Luft. Die Geschwister konnten nicht schnell genug reagieren, als die Alte jeweils einen der Steine mit einem Kunai an einen bestimmten Punkt um die drei platzierte. Als diese den Boden berührten, zeichnete sich eine helle Linie darauf und verband das Gestein so miteinander. Unter ihren Füßen bildete sich dann ein fünfzackiger Stern. Als sich das Symbol materialisierte, erstrahlte ein blendendes Licht und einer nach dem anderen wurden langsam hinein gesogen. Wie versteinert standen sie da, konnten sich nicht bewegen, nur ihre weit aufgerissenen Augen zeigten den Schock, den sie fühlten. Gaara versuchte seien Sand zu beherrschen und den Sog zu stoppen, doch stattdessen wurde dieser mitgezogen und verschwand in einem Abgrund aus blauen Lichtstrahlen. Bevor sie vollkommen in der Erde versunken waren, hörten sie die Alte noch sagen: „Viel Glück! Ihr werdet es auf der anderen Seite gut gebrauchen können!“

Dann war sie verschwunden und das einzige was Gaara fühlte, war, dass er stürzte und dass ihn eine unheimliche Dunkelheit verschlang.



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