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Like the Snow

von

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Im Schneesturm

Like the Snow: Prolog
 

"Nimm einen Schal mi..!"

Die Haustür fiel ins Schloss und ließ Yuffie hinter ihm verstummen, mit weit ausholenden Schritten stapfte er durch den tiefen Schnee, welcher sich vor einigen Wochen wie eine dichte weiße Decke auf Midgard gelegt hatte und seitdem keine Anstalten machte, die Stadt wieder freizugeben.

Der eiskalte Wind zerrte an seinem zerfetzten Umhang und peitschte ihm das lange, schwarze Haar in das blasse Gesicht, der Schneesturm tobte ereits seit drei Tagen und nahm den Bewohnern der Großstadt jede Sicht, doch seine blutroten Augen fanden mühelos den Weg, welcher ihn aus dem dichten Gedränge der Häuser hinausführte und seinem Ziel näher brachte.

Seit einer Woche war er bereits nicht mehr in Lucrezias Kristallhöhle gewesen, denn weder Yuffie noch Cid wollten ihn während des dichten Schneetreibens vor die Tür lassen; ihre Sorge rührte ihn, doch zog es ihn zurück zu dem schillernden Grab seiner Geliebten, denn so sehr er auch die Zeit mit seinen Freunden genoss, so sehr brauchte er auch seine Ruhe, welche er in der kristallenen Höhle noch immer gefunden hatte.

Schon bald erhob sich vor ihm ein dunkler Umriss im Schneesturm, er genoss das Gefühl der Wärme, welches ihn in der schützenden Höhle empfing, als der tosende Wind an Kraft verlor, schließlich erstarb und sich eine tiefe Ruhe über Vincent legte, nur entfernt, wie das Echo eines verblassenden Traumes, konnte er noch den Ansturm der Schneemassen gegen die Felswände hören.

Mit einem erleichterten Seufzen, das tausendfach von den Steinwänden des gewundenen Ganges, den er nun durchquerte, wiederholt wurde, verließ er den Tunnel und trat auf den größten der bläulich schimmernden Kristalle, welche hier wie Blumen aus dem fruchtlosen Stein sprossen zu, seine Schritte hallten laut durch das leuchtende Grabmal, in dem seine verstorbene Liebe ruhte, das gütige Lächeln, welches ihr ganzes Leben lang auf ihren Lippen gelegen hatte, für immer auf dem Gesicht.

"Lucrezia..."

Verträumt starrte er auf einen Fleck an der Wand und hing seinen Gedanken nach, bis das Geräusch von Schritten plötzlich seine geliebte Ruhe durchbrach und ihn aus seinen Tagträumen aufschreckte.

Als er sich überrascht umwandte, hielt er entsetzt inne, denn im steinernden Gang, welcher in die Höhle führte, stand Yazoo, ihr todgeglaubter Feind und krallte sich schwankend in die felsigen Unebenheiten der Steinwand.

Bevor das Abbild Sephiroths auch nur Blinzeln konnte, hatte der Rotäugige bereits den Lauf seiner Cerberus auf ihn gerichtet und blickte den Silberhaarigen kalt an.

"Keinen Schritt weiter, Yazoo."

Statt dem erwarteten Angriff stieß sich Jenovas Abkömmling von der Felswand, an die er sich zuvor geklammert hatte, ab und taumelte unsicher auf ihn zu.

"Vin..."

Bevor er noch einen Schritt tun oder der Angesprochene abdrücken konnte, brach der Silberhaarige vor ihm zusammen und die wohlbekannte Stille hüllte die beiden ein.

Vincent war sich nicht sicher, ob Yazoo ihn nur täuschte oder wirklich bewusstlos war; misstrauisch ging der Schwarzhaarige in sicherem Abstand um die leblose Gestalt herum, den Finger am Abzug und den Lauf der Waffe ständig auf den am Boden Liegenden gerichtet, doch nachdem das Abbild Sephiroths nach einigen Minuten immernoch keine Anstalten machte, sich zu bewegen, trat der Rotäugige zögerlich auf ihn zu und kniete sich widerstrebend neben ihn.

Vorsichtig, um ihn mit seiner Metallhand nicht zu verletzen, packte er den Silberhaarigen an den Schultern und drehte ihn auf den Rücken, dann betrachtete er ihn mit gerunzelter Stirn.

Der Kleinere atmete schwer, was Vincent aufgrund der kaum verheilten Wunde an seiner rechten Hüfte, aus welcher Blut auf den kühlen Steinboden tropfte, nicht wunderte, sein Gesicht war noch blasser als sonst, lediglich Yazoos Wangen zeigten eine unnatürliche Röte.

Der Schwarzhaarige legte die nicht behandschuhte Hand vorsichtig auf die Stirn von Jenovas Abkömmling und zog sie kurz darauf mit einem genervten Gesichtsausdruck wieder zurück; Sephiroths Abbild glühte vor Fieber, warum musste er ausgerechnet ihm über den Weg laufen?

Mit einem schicksalsergebenen Seufzen hob er den Kleineren auf die Arme.

Wie leicht er ist...

Dann trat er schlecht gelaunt hinaus in den wütenden Schneesturm, welcher ihm als Begrüßung winzige Eiskristalle, welche wie Nadeln in seine Haut stachen, entgegen wehte.



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