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Shadowwalkers

Licht und Schatten
von

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Schlechte Stimmung

Zwei Tage später war von dem trüben Wetter der vergangenen Tage nichts mehr zu spüren. Die Sonne schien und für Anfang März war es ungewöhnlich warm. Duncan stand wie so oft am Fenster der Bibliothek und starrte nach draußen. Er betrachtete dieses Wetter fast schon als Hohn.

Denn in der Bibliothek war die Stimmung eine gänzlich andere, als das Wetter vermuten lies. Um den großen Tisch waren die meisten Schattengänger erneut versammelt. Nur ein paar wenige Plätze waren nicht besetzt. Doch trotz der vielen Leute herrschte eine Grabesstille im Raum, die so manchem einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

Niemand wagte, etwas zu sagen. Gedrückte Mienen umringten den Tisch und Duncan wandte ihnen schon eine geschlagene halbe Stunde den Rücken zu. Es war fast als würde er sie mit Schweigen strafen. Doch es war keine Bestrafung, vielmehr ein Ausdruck der Machtlosigkeit, der sie alle ausgesetzt waren.

Endlich wurde die Stille unterbrochen, als die große Eingangstür aufgerissen wurde und Shane hereinstürzte. Augenblicklich wandte sich Duncan um und starrte ihn erwartungsvoll an. Shane blieb sofort stehen, als er dem Blick seines Anführers begegnete. Ein paar Sekunden schien er nicht wissen, was er tun wollte. Dann schüttelte er schlicht und einfach den Kopf.

Duncan sog laut hörbar die Luft ein. Einige Schattengänger ließen sich enttäuscht in ihre Stühle zurück fallen. Emma legte den Kopf in ihre Hände und wandte sich ab. Connor, der neben ihr saß, bemerkte, dass sie Tränen in den Augen hatte und legte ihr tröstend den Arm um die Schulter.

Keiner konnte sich dazu hinreißen, die Stille zu durchbrechen, auch Duncan schien nicht in der Lage etwas zu den schlechten Neuigkeiten zu sagen. Es vergingen weitere zehn Minuten, bis sich schließlich eine Schattengängerin namens Alice erhob und sich Duncan näherte.

Er starrte sie nur ungläubig an, als könne er nicht fassen, dass sie es tatsächlich wagen konnte, ihn jetzt in dieser Situation an zu sprechen. Doch Alice schien sich nicht beirren zu lassen und blieb nur wenige Zentimeter vor ihm stehen. Er flüsterte schließlich „Was gibt es, Alice?“

Erleichtert ergriff sie das Wort, wagte es aber nicht, lauter als zuvor Duncan selbst zu sprechen. „Ich weiß, dass wir im Moment in einer sehr schwierigen und verlustreichen Situation stecken, doch ich denke, es sei umso mehr ein Grund, unsere Reihen wieder zu stärken.“

Duncan musterte sie kurz. „Was hast du im Sinn?“ meinte er. Alice trat nun noch näher heran, so als fürchtete sie, Duncan würde sie nicht verstehen. „Die Sucher haben die Spur einer jungen Kandidatin aufgenommen, die offensichtlich außergewöhnlich großes Potenzial besitzt. Vielleicht würde ihre Aufnahme in unsere Gemeinschaft die Lücken wieder schließen.“

Ohne zu antworten wandte Duncan sich wieder ab. Alice stand einfach nur da und wartete auf eine Reaktion seinerseits, ganz egal welche es auch war. Einige Schattengänger hatten die beiden in den letzten Minuten beobachtet. Und je länger Duncan Alice ignorierte, desto lauter wurde das Getuschel und Gemurmel und wilde Spekulationen, über was die beiden eben noch sprachen, machte die Runde um den Tisch.

Offensichtlich war Duncan das Durchbrechen des Schweigens irgendwann zu sehr respektlos, denn er erlöste Alice von ihrem Warten und strafte jene, die nicht still gewesen waren mit einer erbosten Miene. „Findet sie, egal was dafür nötig ist. Ich denke, dass es wohl wieder einigen Widerstand geben sollte, also seit dafür vorbereitet.“

Alice nickte und entfernte sich. Duncan sah zu, wie sie wieder Platz nahm, dann rief er über den Tisch „Ich denke, dass Connor und Mike dir dabei behilflich sein können. Weise sie ein.“ Alice nickte und sah zu den beiden Aufgerufenen hinüber. Beide starrten sie nur ungläubig an und schienen nicht im Mindesten zu verstehen, warum in aller Welt, gerade sie Alice unterstützen sollten.

Duncan blickte in die Runde. Keiner strahlte in irgendeiner Form Optimismus oder Zuversicht aus. Er ließ sich in seinem Stuhl nieder und erhob die Stimme. „Ich weiß, dass diese Zeit nicht einfach für euch alle ist. Wir haben mit Verlusten zu kämpfen. Erst Randolph und jetzt…“ er brachte den Satz nicht zu Ende. Einige Augenblicke vergingen, bis er fortfuhr. „Wir ehren die Toten nicht, wenn wir uns hier her zurückziehen und sie betrauern. Wir ehren sie, indem wir in ihrem Namen den Kampf gegen Unterweltler und Dämonen unablässig fortführen. Zum Andenken.“

Als er geendet hatte, erhoben sich restlos alle Anwesenden und riefen im Chor „Zum Andenken.“ Danach leerte sich der Raum, jedoch ohne, dass ein einziges Wort gesprochen wurde. Und letztlich war Duncan alleine.

Er blickte auf den Tisch vor sich, wo noch ein Stadtplan lag, den Ashley einige Tage zuvor genutzt hatte, um ihm von der Ruine zu erzählen. „Vielleicht sind sie mir dieses Mal zuvor gekommen, aber ein weiteres Mal passiert das nicht.“ Nun stand auch er auf und verlies den Raum.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  0391marrylu
2010-03-20T20:01:00+00:00 20.03.2010 21:01
also ist sie tot schade eigentlich^^
aber na gut so ist das nun ml opfer müssen gebracht werden wie man so schön sagt
freue mich auf das nächste kapi^^
Von:  Angel-of-the-Night
2010-03-17T12:55:36+00:00 17.03.2010 13:55
Och nö sag blos die wollen jetzt das kleine Mädchen holen das Ashley besucht hat?
Naja^^ es ist und bleibt spannen udn ich warte immer noch auf mindestens ein Kapie ganz für Lily und Ashley^^ <grins>
bis dann
LG


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