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Die Nacht trug deinen Namen

von

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E L F

Kaum zu glauben, aber es geht tatsächlich weiter *staun*

Da die Humanoid City Tour jetzt auch schon wieder eine Weile vorüber ist, und ich es nach endlosen Jahren des Wartens relativ gut überwunden habe, dass ich jetzt Schönheit und Perfektion in ihrer reinsten Form gesehen habe... kann ich in aller Ruhe sterben... aber nicht bevor ich DNtdN beendet habe, harhar. Viel Spaß mit einem langweiligen Kapitel -.-
 

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Wir überfuhren den Ohio auf der Suspension Bridge, ließen das PNC Bank Gebäude links liegen und hielten direkt auf den Carew Tower zu. Bill verlangsamte die Geschwindigkeit und mein Blick war so von dem stark beleuchteten Freedom Center gebannt, dass ich erst merkte dass wir direkt vor dem Carew Tower anhielten, als Bill die Maschine abstellte und der Motor aufhörte wie ein Kätzchen zu schnurren. Die Nachtluft fühlte sich nach der luftigen Fahrt viel zu warm auf meiner Haut an und sie begann unangenehm zu kribbeln. Ich machte mir Sorgen um meine Frisur, doch Lisa schien eine Könnerin zu sein, denn jede Locke saß noch da wo sie sitzen sollte. Eine Meisterleistung. Ich machte mir eine geistige Notiz, dass ich ihr dafür mal einen Drink spendieren würde.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Bill mich vorsichtig an der Taille packte und ohne Mühe neben sich auf den Bürgersteig hob. Langsam ließ er mich in seinen Armen hinab gleiten, bis ich unter meinen bestöckelten Schuhen wieder Asphalt spüren konnte. Da er mich etwas länger festhielt als nötig gewesen wäre, nestelte ich etwas verlegen am Kragen seines Armani-Anzuges herum und wartete bis er mich gehen ließ, ehe ich einen Schritt zurück tat und mir in einer nervösen Geste eine nicht vorhandene Locke hinters Ohr streichen wollte. Bill grinste mich mit einem Hauch Spitzbübischkeit an und bat mir dennoch galant seinen Arm an. Ich klemmte mir meine Abendtasche unter den eingegipsten Arm und hakte mich mit dem anderen bei ihm unter. Ich tat dies in einer langsamen, fast vorsichtigen Bewegung. Unter keinen Umständen wollte ich durch eine unbedachte Bewegung seine Instinkte wecken und ihn vielleicht dazu bringen seine Beherrschung zu verlieren. Und auch wenn er ein Meister der Selbstbeherrschung war, war ich immer potentielle Beute und lebte ständig in der Gefahr, dass sich das Blatt für mich wenden konnte. Und wenn es soweit war, dann war er nicht mehr mein Beschützer sondern mein Jäger. Und doch glaubte ich an seinen starken Willen und wollte alle anderen Möglichkeiten nicht in Betracht ziehen. Er würde mir nichts antun. Nie.

Wir setzten uns in Bewegung und ich warf verwirrt einen Blick zurück zu der am Randstein parkenden Kawasaki. Wir standen im absoluten Halteverbot. Ich gab ein Geräusch von mir um Bill darauf hinzuweisen, doch er bedachte mich nur mit einem sanften Lächeln und führte mich stumm weiter den Eingang zum Carew Tower, dem Wahrzeichen Cincinnatis, empor.

Ich fragte mich wie er sicher ging, dass er keinen Strafzettel bekommen würde, doch dann fiel mir ein, dass es völlig absurd war, dass er gemeldeter Bürger dieser Stadt, geschweige denn dieses Landes war.

Kurz bevor wir durch die Drehtür ins Innere des Gebäudes gingen, riskierte ich einen Blick nach oben. Ich sah die Besucherplattform, die um diese Uhrzeit bereits geschlossen war, und fragte mich, was der Grund unseres Besuches hier war. Ich wusste, dass es im obersten Stockwerk ein Restaurant gab, aber um dort dinieren zu können, musste man sich bereits 2 Jahre vorher anmelden. Und hinein durfte man nur, wenn man zu den obersten Zehntausend des Landes gehörte.

Wir ließen die Drehtür und den Eingangsbereich mit dem leeren Empfang hinter uns und gingen den langen beleuchteten Flur entlang zu den Aufzügen. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit, als wir im fünfundzwanzigsten Stock ankamen und den Fahrstuhl wechselten um ganz nach oben zu gelangen. Der Teppichfußboden schluckte meine Schritte und ich schaute hinab auf meine Hände, die sich immer noch an Bills Arm festhielten während Fahrstuhlmusik unseren Weg nach oben begleitete. Ich hob meinen Blick, nur um zu bemerken, dass er ebenfalls die Stelle mit seinem Blick fixierte, an dem ich ihn berührte. Ich blinzelte, als unsere Blicke sich trafen und hatte den Anstand leicht zu erröten. Das leise Bing des Aufzuges erlöste mich keine Sekunde später aus dieser Situation und ich fragte mich, seit wann ich mich eigentlich benahm wie ein pupertierender Teenager.

Mit leichtem Druck, schob Bill mich aus dem Aufzug und wir steuerten den Eingang des Carew Tower Restaurants an. Wir waren noch keiner Menschenseele begegnet und ich schluckte. Meiner Nervosität tat dieser Fakt gar nicht gut. Wie von Geisterhand öffneten sich die milchgläsernen Türen mit Fischemblem, als wir dem Eingang näher kamen. Ohne langsamer zu werden betraten wir das Restaurant und ich war sprachlos. Nicht im Traum hätte ich daran gedacht es jemals von Innen zu sehen. Und nicht in einer Milliarde Jahren hätte ich geglaubt, dass dann außer mir und meiner Begleitung absolut niemand da war.

Das Innere des Nobelrestaurants war hell erleuchtet und hatte trotzdem etwas stetig geheimnisvolles an sich. Ich ließ mich wortlos durch die Tischreihen führen und bewunderte staunenden Blickes alles was ich zu sehen bekam. Hier gab es sogar Kristallleuchter die aussahen als ob sie locker mehrere zehntausend Dollar wert waren.

Wir traten durch die offen stehenden Türen der Terrasse und augenblicklich spielte der Nachtwind mit meinem Haar und dem Saum von Lisas Abendkleid. Noch mehr als über die Tatsache, dass sich keine Gäste hier befanden, wunderte ich mich dass keine Angestellten in Sichtweite waren. Wir bogen scharf um eine Ecke und ich sah, dass unter einem geschmückten Pavillon ein Tisch für Zwei gedeckt war. Zwei in schwarzweiß gekleidete Kellner, ein Mann und eine Frau, flankierten den Tisch und lächelten begrüßend. Fassungslos ließ ich mich von Bill zu dem Tisch führen und ließ zu, dass er den Stuhl zurecht rückte auf dem ich mich dann setzte.

„Einen wunderschönen Guten Abend, Ms. Morgan“, wünschte mir der junge Kellner und schenkte prompt Rotwein in unsere Gläser, während die Kellnerin Kerzen anzündete und Bill mir gegenüber Platz nahm. Ich wollte antworten und den Gruß erwidern, war aber unfähig etwas zu sagen. Also beobachtete ich wie die Kellner die Terrasse verließen und wandte mich anschließend sprachlos an Bill, nur um in sein beständig amüsiert grinsendes Gesicht zu sehen. Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, überlegte es mir anders und sah mich um. Der Ausblick den man von hier hatte war unglaublich. Der Ohio lag direkt unter uns und reflektierte die nächtlichen Lichter der Stadt und man konnte bis in die Kilometer entfernten Vororte blicken. Was redete ich da... bei gutem Wetter sah man vermutlich sogar Indiana.

Ich legte meine Abendtasche beiseite und faltete meine Hände vor mir auf dem Tisch. Bill musterte mich noch immer und lächelte ein echtes vampirisches Lächeln, charismatisch, gefährlich und ach so verführerisch.

„Du bist süß, wenn du sprachlos bist“, sagte er mit einer Stimme die sanft war wie Regen und mich beinahe dazu brachte meinen Verstand zu verlieren.

Ich riss mich zusammen und fand in meinem Kopf endlich wieder den Knopf für Sprechen.

„Wie hast du das angestellt? Hier ist es immer brechend voll und um Jahre ausgebucht.“

Wen hatte er bestochen? Mit wem hatte er geschlafen um das ganze Restaurant reserviert zu bekommen?

„Es ist manchmal sehr hilfreich gewisse Kontakte zu haben“, meinte er nur geheimnisvoll, nahm sein Weinglas in die Hand und lehnte sich nach vorn.

Ein einflussreicher Vampir? Mit Kontakten zu noch einflussreicheren Persönlichkeiten? Uh, das war echt sexy.

Ich griff ebenfalls nach meinem Weinglas und schwenkte die rote Flüssigkeit. Hm, sehr bezeichnend. Bill toastete mir zu und ich war dankbar, dass kein Trinkspruch folgte. Ich nippte an meinem Glas und beobachtete über den Rand hinweg, wie er ebenfalls einen Schluck nahm.

„Du trinkst Wein?“, fragte ich neugierig und er verzog das Gesicht wobei er unglaublich charmant wirkte.

„Hin und wieder. Aus alter Gewohnheit.“

Ich nickte verstehend und tippte nervös mit meinen Fingern auf der Tischplatte. Keiner von uns machte Anstalten etwas zu sagen und ich fühlte mich seltsam, da Bill einfach nur dasaß und mir durch seine bloße Anwesenheit Schauer durch den Körper jagte. Und er schien es zu wissen. Aber eines musste ich ihm lassen, er sah dabei einfach unglaublich gut aus.

Ich dachte angestrengt über ein unverfängliches Gesprächsthema nach, aber mir fielen nur Themen ein die mit Mord und Totschlag zu tun hatten. Ich nahm noch einen Schluck Wein und war überrascht, als die Kellner ein Menü auftischten, welches man kaum mit Worten beschreiben konnte. Eine kulinarische Festlichkeit, eine Gaumenfreude, das Paradies für die Geschmacksnerven. Es war deprimierend, dass ich es ganz allein genießen musste. Bills Tischseite blieb ungedeckt und ihm blieb nur, dass er mir beim Essen zusah. Und dies schien ihm vollkommen auszureichen.

„Das war das Beste was ich jemals zu mir genommen habe“, stellte ich schließlich fest und schob das Dessertglas beiseite.

„Freut mich, dass es dir geschmeckt hat“, meinte Bill und es klang aufrichtig. Allerdings wurde mir leicht mulmig, als er sich über die Lippen leckte und mich dabei nicht aus den Augen ließ.

Ich schluckte und griff nach meinem Glas um es zu leeren. Ich wusste, dass meine Wangen gerötet waren und schmunzelte, als mir der Gedanke kam, dass Bill mich betrunken machen wollte, weil er soeben die Gläser wieder füllte.

„Würdest du mir einen Gefallen tun?“, fragte er plötzlich und stellte die Weinflasche wieder ab.

Ich schaute alarmiert auf. Irgendetwas an seiner Tonlage gefiel mir ganz und gar nicht. Er stand auf, umrundete den Tisch und baute sich vor mir auf. Genau in dem Moment, als er seine Hand auffordernd vor mir ausstreckte, erschien von irgendwo her ein Violinspieler und begann ein uraltes Stück zu spielen. Ich kannte es. Es war Clair de Lune von Debussy. Irgendetwas sagte mir, dass das ziemlich paradox war, jedoch konnte ich nicht sagen wieso. Ach, egal.

„Würdest du mit mir tanzen?“

Ich blinzelte und hatte fast augenblicklich meine Hand in seine gelegt. Ob ich mit ihm tanzen wollte? War die Erde eine Kugel? Ist Meerwasser salzig? Natürlich wollte ich. Ich ließ mir aufhelfen und ein Lächeln zeigte sich auf seinen Zügen, welches seine Zähne aufblitzen ließ. Ich war wie betäubt und ließ es zu, dass er mich nah an sich heran zog, als wir Tanzhaltung einnahmen. Ich spürte seine Hand an meinem Rücken, legte meine rechte Hand in seine linke und lehnte mich ohne zu zögern an seine Schulter, als wir begannen uns zu der zarten Musik zu bewegen. Ich liebte langsame Tänze und genoss seine Nähe. Ich schloss die Augen und holte tief Luft, sog seinen Geruch in mich hinein und bekam ganz weiche Knie, als seine Wange meine Schläfe berührte. Sein Atem streifte mich und die Stelle begann schrecklich zu kribbeln. Noch schlimmer war, als sich dieses Kribbeln über meine Wirbelsäule fortsetzte. Ich wunderte mich weshalb er überhaupt atmete. Vielleicht aus alter Gewohnheit?

Ich wusste, dass der Alkohol meinen Verstand benebelte, aber mir war auch klar, dass ich nicht betrunken war und ganz genau wusste was ich tat. Also drehte ich meinen Kopf und meine Lippen streiften seinen Hals. Er zog scharf die Luft ein und mir wurde deutlich klar, dass es ein Spiel auf Messers Schneide war. Keinen Augenblick später hatte er mich gepackt und auf Armlänge von sich geschoben. Er starrte mich schwer atmend an, seine Augen tiefschwarz.

„Tut mir Leid“, sagte ich und meinte es auch so. Aber es tat mir noch mehr Leid, dass ich ihn nicht auf diese Art berühren konnte, ohne dass er mit seiner Selbstbeherrschung zu kämpfen hatte.

„Nein, mir tut es Leid,“ widersprach er und seine Stimme hatte etwas düsteres, bedrohliches an sich.

Ich hasste es ihn so zu sehen. Hasste es, dass er dagegen ankämpfte was in seiner Natur lag. Hasste mich, weil ich ihm dies antat. Und dies sollte aufhören.

„Vielleicht“, begann ich und meine Stimme zitterte. „Vielleicht sollten wir ein Stück spazieren gehen.“

In seinen Augen spiegelte sich Schmerz, als er nickte und mich losließ. Der Violinspieler hatte aufgehört zu spielen und war verschwunden. Ich spürte einen kurzen Lufthauch und Bill stand mit meiner Abendtasche in den Händen wieder vor mir. Ich nahm sie entgegen und fühlte mich schlecht, als wir den Weg nach unten antraten und ich daran dachte, dass ich den Abend vermutlich versaut hatte. Ich hasste mich.

Die Kellner schienen verwirrt, als wir überstürzt die Bar verließen, gaben sich doch mit dem Zuruf zufrieden, dass es köstlich war und die Rechnung wie immer bezahlt werden würde.

„Du verkehrst hier öfters?“ fragte ich im Fahrstuhl, erhielt jedoch keine Antwort.

Wir standen stumm nebeneinander und hielten einen Meter Sicherheitsabstand. Ich senkte den Blick und fragte mich, ob er den Entschluss gefasst hatte ab jetzt kein Wort mehr mit mir zu reden.

Als wir im Erdgeschoss ankamen und die Fahrstuhltüren sich öffneten, hatte ich meine liebe Mühe mit Bill Schritt zu halten. Ohne auf mich zu warten, setzte er sich in Bewegung und war in Windeseile auf dem Bürgersteig angelangt. Wenigstens dort schien er sich an mich erinnert zu haben und wartete auf mich. Ich zwang mich dazu, nicht sauer zu sein und schluckte einen Kommentar herunter. Kaum war ich zu ihm aufgeschlossen, ließ er mich links liegen, überquerte die Straße und hatte den Eden Park als sein nächstes Ziel gewählt.

Die dichten Baumwipfel schlossen sich über uns und die Äste knarrten im Wind, als ich ihn keuchend und völlig außer Atem eingeholt hatte. Der Park war düster und leer.

„Halt!“, rief ich erbost und fixierte seinen Rücken. Er hörte auf mich, machte aber keine Anstalten sich umzudrehen. „Können wir nicht darüber reden? Bitte sag mir, wo das Problem liegt.“

„Das Problem“, begann er und seine Stimme klang nur mühsam beherrscht. „Das Problem bin ich. Alles in mir dürstet danach dir das Blut aus den Adern zu saugen. Ich dachte, ich kann es kontrollieren, doch es ist so unglaublich schwer. Bei dir ist es nicht wie bei den anderen. Deren Blut riecht nicht so verlockend, ich könnte jederzeit aufhören von ihnen zu trinken. Aber dein Blut ist unvergleichlich. Das gibt es nur einmal unter Millionen. Wie ein Checkpot im Lotto. Bei Amalia war es ähnlich. Damals konnte ich mich nicht beherrschen und...“ Bill drehte sich in einer abrupten Bewegung zu mir um und sah wie durch mich hindurch. „... habe sie zu dem gemacht was wir sind. Verdammte.“

Ich schlang meine Arme um mich. Mich fröstelte und ich wusste nicht, ob dies an der kühlen Nachtluft lag oder an Bills Gesichtsausdruck, als er an längst vergangene Zeiten dachte. Aber gut... wenigstens war er ehrlich... und er redete wieder mit mir.

„Also“, sagte ich leise und trat einen Schritt näher. Seine Augen fokussierten sich und er betrachtete mich mit einem Ausdruck, als sähe er mich zum ersten Mal. Er hob seinen Arm und seine schlanken Finger legten sich auf meine Wange, fuhren bis zu meinem Kinn hinab und blieben schließlich an meinem Hals liegen. Ich legte meine Hand vorsichtig auf sein Handgelenk und hielt ihn somit bei mir. Für Außenstehende sahen wir vermutlich wie ein Pärchen aus, welches kurz vor einem Kuss stand. Doch wir waren kein Pärchen und wir würden uns auch ganz bestimmt nicht küssen, auch wenn ein Teil von mir dies vielleicht wollte. „Ich weiß, dass du dich geändert hast. Du bist nicht mehr wie früher. Du hast dich entwickelt, bist stärker geworden und hast an dir gearbeitet. Du wirst mich nicht umbringen. Dein Wille ist stark genug. Und um das zu beweisen...“ Ich zog seine Hand nach unten und wusste, dass ich dazu nicht in der Lage gewesen wäre, hätte er mich nicht gelassen. Mit einer Kopfbewegung schüttelte ich mein Haar beiseite und legte meinen Kopf schief. Schließlich sagte ich etwas, was spektakulär dämlich war und was ich ständig zu hören kriegen würde, sollte er mich jetzt töten. „Beiß mich.“

Als wären die Worte der Startschuss gewesen, packte er mich und wirbelte mich gegen die nächst stehende Birke. Der Stamm des Baums vibrierte, als ich festgenagelt durch Bills Körper um Atem rang. Es war so schnell gegangen. Ich spürte seine geöffneten Lippen an meinem Hals, sein schwerer Atem jagte angenehme Schauer durch mich hindurch.

„Ich kann nicht“, presste er hervor und seine Hand liebkoste meinen Hals, während die andere meine Taille hielt. „Ich darf nicht.“

„Doch du darfst“, versicherte ich ihm atemlos und mein Herz schlug mir bis zum Hals. „Du hast meine Erlaubnis. Ich will es so. Trink von mir, koste mich.“

Ein verzweifelter Laut drang von seinen Lippen, als seine Hand an meinem Arm hinab glitt und er meinen Duft in sich aufsog. Ich spürte seine scharfen Zähne an meiner Haut ohne dass er sie verletzte und hielt die Luft an. Sekundenlang geschah nichts. Dann trat Bill einen Schritt zurück und sah mich an, seine Augen wieder die normal dunklen Abgründe.

Ich lächelte.

„Geschafft. Du hast es geschafft. Du kannst dem Drang widerstehen. Ich bin stolz auf dich.“

Er sagte nichts, erwiderte mein Lächeln und kam einen Schritt näher um meine Hand zu halten. Dies war der Moment, als sich etwas Entscheidendes zwischen uns änderte. Eine Barriere war gebrochen, eine Mauer eingerissen. Wir mussten beide keine Angst mehr haben.

„Ähm“, begann ich vorsichtig, weil mir gerade etwas Groteskes einfiel. Ich musste einfach immer wieder an den „Schwarzen Mond“ denken. Ich wollte urplötzlich wissen, wie es sich anfühlte. Ich wollte etwas mit ihm teilen. Etwas Wichtiges. „Was, wenn ich dich ehrlich bitten würde, dass du mein Blut kostest?“

Schwupps, da war es raus. Dämlich, oder? Ich wusste echt nicht, was ich wollte. Wie konnte man seine Meinung nur so schnell ändern?

„Ich würde es nicht tun. Ich könnte vermutlich nicht mehr aufhören und würde dich... töten.“

Ich sah nach unten, dahin wo unsere Finger sich ineinander verhakten. Ja, so etwas in der Art hatte ich mir schon gedacht. Ich war ein bisschen enttäuscht. Schade. Wieso musste ausgerechnet ich dieses super leckere Blut haben? Das war nicht fair. Mir war einfach kein bisschen Spaß gegönnt.

„Okay“, sagte ich guter Dinge und stieß mich vom Stamm des Baumes ab, sodass wir unseren Weg fortsetzen konnten. „Und was machen wir jetzt, nachdem wir alles geklärt haben?“

Wir waren keine drei Meter gegangen, als Bill jäh anhielt. Ich ging noch einen Schritt und sah dann in sein alarmiertes Gesicht. Ich hatte plötzlich ein ganz mieses Gefühl.

„Wie wäre es mit Sterben?“, schlug eine akzentlastige Stimme vor.

Ich wirbelte herum und meine Pupillen weiteten sich vor Schreck.

Adrian war da.
 

~ Ende des 11. Kapitels ~
 

Dialoge liegen mir nicht besonders... Beschreiben kann ich auch nicht gut... Wieso ich überhaupt noch FFs schreibe? Keine Ahnung...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Asmodina
2010-05-15T22:17:31+00:00 16.05.2010 00:17
Also, ich verstehe deine, mitunter ironisch gemeinte, Selbstkritik überhaupt nicht. Mir gefällt das Kapitel und wäre froh, wenn du weiterschreibst.
LG


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