Abschied
~der allwissende Erzähler~
Die letzten paar hundert Meter brachten die beiden Akatsukis viel zu schnell hinter sich. Der Wald lichtete sich und der Fluss schlängelte sich ruhig dahin. Auf der Brücke wurden sie bereits von einem hibbeligen Tobi und einem genervten Kisame erwartet.
Deidaras Laune sank in den Keller. Hatte dieser Typ sich also auf seiner Einzelmission behauptet und wurde jetzt wirklich sein Partner. Lieber würde er allein auf Mission gehen als mit dieser penetranten Nervensäge. Tobi kam auf sie zugerannt und quietschte fröhlich. „Itachi-san, Deidara-senpai! Tobi hat sie vermisst.“
Deidara sprang einen Schritt zur Seite, um einer Knuddelattacke zu entgehen, und mit einem dumpfen Laut landete Tobi auf dem Boden.
„Tobi, lass den Scheiß, hm“, knurrte er.
Itachi war auch nicht unbedingt besser gelaunt als der Blonde, nur merkte man ihm das nicht an. Er wäre lieber mit Deidara allein geblieben. Kisame war zwar nicht der schlimmste Partner, den man kriegen konnte – siehe Tobi –, aber trotzdem.
„Ihr seid ziemlich spät dran“, sagte Kisame.
„Wir wurden aufgehalten“, log Itachi ohne mit der Wimper zu zucken. Wirklich gelogen war das ja noch nicht mal. Sie wurden ja aufgehalten – nur nicht lange genug, um nennenswert zu spät zu kommen, aber das musste ja keiner wissen.
Sein Blick ging zu Deidara, um den ein hyperaktiver Tobi sprang.
„Warum waren sie so lange weg? Sie wollten heute Mittag schon da sein, hat Zetsu gesagt. Wurden sie etwa angegriffen? Geht es ihnen gut? Tobi hat sich Sorgen gemacht.“
Dem Blonden war deutlich anzusehen, dass er um seine Fassung kämpfte. Er konnte einem schon Leid tun, so eine Nervensäge am Hals zu haben. Erstaunlich war jedoch, wie sehr Madara sich doch verstellen konnte.
„Jetzt halt die Klappe, Tobi, hm“, blaffte er schließlich ungehalten und ließ ihn einfach stehen, kam zu den anderen beiden.
Der Strubbelkopf ließ sich davon nicht abhalten und folgte seinem Senpai. „Hat Tobi sie verärgert? Tobi tut es ganz doll Leid. Sind sie ihm noch böse?“
Deidaras Finger zuckten. Am liebsten würde er ihn einfach in die Luft jagen, damit endlich Ruhe war. Was würde er darum geben, weiterhin mit Itachi in einem Team zu bleiben. Seinetwegen auch Sasori no Danna, aber nein, der hatte sich von einer Rotzgöre und einem alten Weib umbringen lassen und jetzt bekam er so einen Idioten. Und mit Tobi sollte er zusammenarbeiten? Der konnte doch nur schnell wegrennen. Da musste er eh alles alleine machen, also konnte er doch gleich allein auf Mission gehen.
Kisame lachte leise. Zuvor war Tobi ihm auf die Nerven gegangen, aber Deidara musste ihn ja ab jetzt die ganze Zeit ertragen.
„Deidara-senpai, sie riechen aber seltsam. Woher kommt das denn?“, fragte Tobi neugierig und schnüffelte an ihm. Ja klar, dass Tobi nichts mit Sex anfangen konnte. Und warum musste der eigentlich alles mitkriegen? Konnte der nicht auch so ein Spätchecker sein wie Kisame?
„Tobi“, allein schon in dem Wort lag eine einzige Warnung. „Rück mir nicht auf die Pelle, hm!“ Sein Blick hatte mörderische Züge angenommen und Tobi tat besser daran, dem Befehl nachzukommen. Er ließ es sich aber nicht nehmen, auch an Itachi zu schnüffeln.
„Sie riechen genauso, Itachi-san.“
Kisame sah alle erstaunt an und kam dem Schwarzhaarigen näher. Ein Blick aus dem aktivierten Sharingan ließ ihn allerdings inne halten. Auch Tobi wich nun ein Stück zurück.
Plötzlich trat Zetsu aus einem Baum hervor und gesellte sich zu ihnen. Tobi ignorierte er vollkommen.
„Ihr habt länger gebraucht als erwartet. Was habt ihr rausgefunden?“
„In Iwa gibt es keinen Bijuu“, sagte Itachi ruhig.
Verstehend nickte Zetsu und verteilte die nächsten Missionen, die Pain für sie hatte.
Sichtlich gut gelaunt sprang Tobi herum. „Wir fangen den Sanbi“, flötete er. Deidara fuhr sich nur genervt durchs Haar. Er wusste schon, worauf das hinauslaufen würde. Er würde den Sanbi fangen und Tobi würde alles in seiner Macht stehende tun, um ihm im Weg zu stehen.
Zetsu verschwand auf demselben Weg, auf dem er aufgetaucht war und auch Itachi machte sich mit Kisame auf den Weg. Er drehte seinen Kopf halb und sah über die Schulter zu Deidara, der noch einen Augenblick auf der Brücke stand und ihnen – oder besser ihm – nachsah.
Wir gern hätte er wenigstens noch einmal die weichen Lippen des Blonden gespürt, aber vor den anderen war das nicht möglich.
Widerwillig sah er wieder nach vorne und auch Deidara folgte jetzt Tobi, der den Weg entlang hüpfte.
~Deidara~
Deidara ignorierte Tobi so gut es ging und das war gar nicht so einfach, da er ihm immer wieder vor den Füßen herumsprang und lautstark auf sich aufmerksam machte. Und da hatte Sasori no Danna zu ihm gesagt, er wäre nervig? Das war doch reichlich übertrieben! Er war ihm ja nicht wie ein hyperaktives Kleinkind auf den Geist gegangen mit sinnlosem Gelaber.
Er war noch keine fünf Minuten mit Tobi unterwegs und würde am liebsten an ihm seine Wut auslassen. Schließlich hatte dieser sie hervorgerufen.
Mürrisch seufzte der Blonde. Er wollte wieder mit Itachi auf Mission gehen. Das war wesentlich angenehmer, in vielerlei Hinsicht. Seine Weckmethoden waren zwar nicht gerade wünschenswert, wenn er ihm die Decke wegzog oder unsanft mit dem Boden Bekanntschaft schließen ließ, aber so absurd das für ihn klang, er hatte sich nun mal in ihn verliebt. Vor einigen Tagen noch hätte er denjenigen für verrückt erklärt, der ihm etwas Derartiges prophezeit hätte.
Hoffentlich konnte er diese Klette von einem Akatsuki eine Weile loswerden und sich mit dem Schwarzhaarigen treffen. Dazu müsste er allerdings erst mal wissen, wo dieser dann gerade war. Aber dafür gab es ja noch seine Vögel.
„Senpai, Senpai“, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Ein warnender Blick traf Tobi. Wehe, das war nichts absolut Wichtiges.
„Warum laufen sie so steif?“
Ein dunkles Knurren verließ Deidaras Kehle und eine Hand schnellte in seine Lehmasche.
„Oh oh“, murmelte Tobi und nahm die Beine in die Hand.
„Ich bring dich um, hm!“ Eine Sekunde später explodierte im Wald schon eine gewaltige Kraft. Erleichtert atmete Deidara auf. Das hatte gut getan. Das sollte er in Zukunft immer machen, wenn Tobi seine Nerven zu sehr strapazierte.
~Itachi~
Itachi und Kisame hielten inne, als sie eine entfernte Explosion hörten. Kisame lachte leise.
„Tobi wird wohl nicht mehr lange zu Akatsuki gehören, wenn er Deidara so auf die Nerven geht.“
Der Schwarzhaarige reagierte nicht sichtbar darauf und sah noch einen Moment in die Richtung, aus der der Krach gekommen war. Deidara hatte wohl Dampf ablassen müssen – bei dem Teammitglied durchaus verständlich. Allerdings auch unvorsichtig. Mit Tobi würde der Blonde wohl öfter den ein oder anderen Shinobi im Gefolge haben, den es umzubringen galt. Aber Madara würde auch nicht so einfach sterben. Um den musste man sich keineswegs Gedanken machen.
Er fragte sich, wann wohl der erste Vogel zu ihm geflattert käme. Dass einer kommen würde, war sicher. Nur was machte er mit Kisame, wenn dieser das mitbekam? – Falls er das mitbekam. Kisame merkte doch meist erst was, wenn es schon fast zu spät war.
Ihre Missionen würden sie hoffentlich nicht zu weit auseinander führen. Er gestand es sich ungern ein, aber er vermisste den Blonden jetzt schon. Er hatte zwar keinen Respekt vor ihm, aber das war auch nebensächlich. Bei anderen achtete er da wesentlich penibler drauf.
„Wir sollten uns einen Unterschlupf suchen, Itachi-san“, sagte Kisame plötzlich.
Hatte der etwa auch schon mitbekommen, dass die Nacht hereingebrochen war? Das ging ja mal richtig schnell.
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So, jetzt kommt noch der epilog und dann bin ich gespannt, ob ihr immer noch eine fortsetzung wollt;3
ein ganz dickes arigatou für die kommis und neuen favos*alle knuff*
@cold-blooded... du musst dich dafür nich entschuldigen;3
Bis zum epilog
Glg dacia