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Die Träger der Schlüsselschwerter

Kingdom Hearts
von

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Violette Blutergüsse, Die Zeit heilt alle Wunden.

Mein Arm tat weh. Er tat oft weh. Ich sage immer, ich würde mich oft stoßen oder mich beim Sport verletzen, dabei mache ich gar keinen Sport. Nur wenn ich weglaufe. Schmerzen bin ich gewöhnt, dennoch mag ich sie nicht ertragen. Wenn man mich hören würde, wenn ich weinen würde, wenn ich etwas sagen würde... das würde es nicht ändern. Ich habe immer Wunden, blaue Flecken oder einfach nur Stellen, die mir weh tun. Das bedeutet nicht immer nür Körperlich. Meine Seele ist schon so oft verletzt worden, dass ich sie mir nur noch als großen, violetten Fleck vorstelle. Nicht blau, das wäre noch zu fröhlich. Ich weine nicht mehr. Wenigstens meine Seele muss ich schützen. Manchmal möchte ich mich einfach rächen, ich hätte so gerne die Möglichkeit dazu. Ich würde alles tun, um eine Möglichkeit zu bekommen, meine Seele zu heilen und Rache zu nehmen. An diesen Leuten, die mich zu etwas erziehen wollen, was ich nicht bin. Die mich schlagen, weil ich anders aussehe, anders denke, anders rede. Ich bin ein Mensch. Egal wie ich aussehe, ich bin dennoch ein Mensch. Ich habe Gefühle, auch wenn ich sie nicht zeige wie eine Hure. Und dennoch behandelt ihr mich wie eine stinkende, dreckige, dumme Hure. Und irgendwann... irgendwann werde ich euch glauben, nur um meine Ruhe zu haben. Alles werde ich erdulden. Denn eine andere Wahl habe ich nicht.

Es tut immer noch weh. Mein Arm. Mein Arm tut weh. Niemand hilft mir. Niemand streichelt mich, beschützt mich vor euren Schlägen. Es tut so weh. Ich möchte, dass es aufhört. Ich will diese Schmerzen nicht mehr spüren.

Ihr schlagt mich ins Gesicht, weil ihr meine Augen nicht mögt. Aber ich bin es doch nicht, der euch provoziert. Das macht ihr selber. In eurem Kopf wird es so gewertet. Nicht in meinen Augen. Meine Augen sind einfach so! Meine Haare sind so! Mein Körper ist so! Ich bin so!

Hört auf! Hört auf mir wehzutun! Hört auf damit! Hört endlich auf!

HÖRT DOCH BITTE DAMIT AUF!

"Murasaki"

Nein, hör auf, ich gucke dich nicht an! Ich verspreche es!

"Murasaki, mach die Augen auf."

Nein, die Augen, die du so sehr hasst, werde ich nicht öffnen. Du wirst mich doch so oder so schlagen. Ob ich sie öffne oder nicht, du wirst mich schlagen.

"Murasaki."

Was willst du? Geh doch weg, schlag mich und geh! Das tust du doch immer so! Hau ab und tu, was du sonst auch immer tust!

"Murasaki, bitte öffne deine Augen."

Diese Stimme... ich kannte sie nicht. Sie klang nicht böse oder hasserfüllt. Und sie benutzte das Wort, das man mir gegenüber niemals benutzte. "Bitte?" Ich blickte sofort auf, wischte meine Haare aus dem Gesicht und sah, dass ich auf einer, nun ja, violetten Säule stand.

"Bist du... meine Seele?" ich hockte mich hin, berührte den Boden mit meinen tauben Fingern. Zu oft wurde ich mit der Gerte auf die Knöchel geschlagen. Aber ich fühlte etwas. Das war ganz bestimmt nur für mich da. Und wenn es nicht meine Seele war, obwohl ich mir dessen immer noch sicher bin, dann war es etwas ähnliches. Aber für mich gehörte es schon zu mir.

"Murasaki. Was du willst und was du bekommst wird nicht dasselbe sein, aber das Gleiche."

Da sprach jemand zu mir. Aber außer mir war niemand auf dieser Säule. Ich trat nah an den Rand, ich würde schon nicht fallen. "Hallo?" ich hockte mich erneut hin und betastete den Rand. Er war hart, aber nicht unangenehm. Nur hart. "Was bist du? Gehörst du zu mir? Träume ich?", ich horchte am Boden, kroch mit einem Ohr an den Boden gepresst wieder zurück in die Mitte. "Ich bekomme... etwas...? Was?", ich richtete mich auf. Was sollte ich bekommen? Wieder wischte ich meine Haare aus dem Gesicht, und es musste wohl in dieser Zeit passiert sein, da entstand genau unter mir ein Loch. Ich hörte einen Schrei, als ich hinunter fiel. Eine Hand griff nach meiner, allerdings berührte mich nichts. Dann landeten meine Füße auf einer anderen Plattform.

"Dein Schatten wird größer, je näher du dem Licht kommst."

Ich drehte mich um, mein Schatten war tatsächlich sehr lang. In etwa so lang, wie diese Plattform.

"Wo Licht ist, da wird immer Schatten sein. Man kann nicht eines ohne das andere haben. Wer nur eines will, wird immer verlieren." Ich wollte zurückweichen, wollte fliehen. Aber aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich dem Abgrund hinter mir, war mir dies nicht möglich. Mein Schatten schien sich zu verfestigen, sich aufzurichten, als wäre er ein großer, lebender Körper, der gerade aus einer riesigen Platte kommt.

Ich habe wohl geschrien, denn mein Kopf vibrierte stark, als ich über die Kante stürzte, mich an ihr festhielt und mein langes Haar mir die Sicht nahm.



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