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Never cry

Matt und Mello (kein Pairing!)
von

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Ankunft in der neuen Stadt

Es war nicht gerade die beste Gegend, um Kinder groß zu ziehen. Hohe Arbeitslosigkeit, generelle Armut und Hoffnungslosigkeit prägten das Bild der Stadt.

Die wenigen, die Arbeit hatten, verdienten nicht viel.

Und so waren auch die Kinder schon froh, wenn sie jeden tag etwas zu essen bekamen. Waren dankbar, wenn sie ältere Geschwister hatten, deren Kleidung sie auftragen konnten.

Die Menschen wohnten in Hochhäusern, mit verdreckten Treppenhäusern, in denen die Heizung nur manchmal funktionierte.

Und hier sollte er nun wohnen. An der Hand seines Großvaters, den er von nun an „Dad“ nennen sollte, lief der kleine rothaarige Junge die Treppen hoch.

Seine Mutter war in der letzten Woche gestorben, nachdem sie lange Zeit sehr krank gewesen war, und in seinem Gesicht konnte man noch die spuren der Tränen sehen, die er vergossen hatte.
 

Am nächsten Tag wurde er von seinem Großvater zur Schule gebracht. Er hatte Angst vor dem Mann, der immer finster drein blickte, und war deshalb froh, als dieser ihn vor dem Schulgebäude allein ließ.

Die Lehrerin stellte ihn der Klasse vor, die ihn alle misstrauisch beäugten. War er ein Schläger? Oder einer, dem man eventuell, wenn er denn welches bekam, das Pausenbrot wegnehmen konnte?

Doch an diesem Tag ließ man ihnen nicht die Zeit, um es herauszufinden.

Die Lehrerin lief den Neuankömmling nämlich in der Pause zu sich.

Nun stand der Junge vor ihr und sah sie erwartend an.

„ich habe gesehen, dass du in der Pine Street wohnst. Ich weiß, dass das heute dein erster Tag ist, aber würdest du eventuell mal für mich bei einem deiner Mitschüler dort vorbei schauen? Mihael wohnt im gleichen Haus wie du, er ist seit einer Woche nicht zum unterricht erschienen, und ich mache mir langsam Sorgen.“

„Natürlich, Ma’m.“, sagte der Junge.

„Danke, Mail. Er heißt Keehl mit Nachnamen.“

Mail nickte.
 

Direkt auf dem Heimweg klingelte er an der Tür, an deren abgenutzter Klingel „Keehl“ stand.

Eine Weile passierte nichts, und Mail überlegte schon, ob er nicht die Treppen hoch zu der Wohnung seines Großvaters gehen sollte, dann klang eine stimme von der anderen Seite der Tür.

„Wer ist da?“

„Mail Jeevas.“, antwortete der Rothaarige. „Ich wohne einen Stock über euch, und die Lehrerin hat mich gebeten, nach zu fragen, warum Mihael nicht zur Schule kommt.“

Er hörte ein klackendes Geräusch und dann wurde die Tür geöffnet. Er konnte kaum etwas erkennen, da es in der Wohnung sehr dunkel war.

„Komm rein.“, sagte die Stimme und schloss hi9nter ihm sofort wieder die Tür.

Dann nahm dieser Jemand Mail an der Hand. „Komm mit.“

Er zog ihn in ein Zimmer, in dem eine brennende Kerze stand.

Nun konnte Mail auch die Gestalt vor ihm erkennen.

Es war ein junge, ein Stückchen kleiner als er, mit Blonden Haaren, die ihm fast bis zur Schulter gingen und die seit mindestens zwei Wochen kein Wasser mehr gesehen hatten.

Ob das Mihael war?

Der Blonde flüsterte: „Sei bitte leise, ja? Ich will nicht, dass sie jetzt schon aufwacht.“

„Wer? Deine Mutter?“

Der Blonde nickte.

„ich bin froh, dass sie jetzt schläft. Hör mal, ich weiß nicht, wer du bist, aber du kannst der Lehrerin sagen, dass ich denke, dass ich in zwei Tagen wieder komme. Denk dir irgendwas aus, sag ihr, dass ich krank bin oder so.“

„Aber warum kommst du denn nicht zur Schule?“, fragte Mail.

Mihael fauchte ihn an: „Das geht dich nichts an.“

„Entschuldige, ich wollte dir nicht zu nahe treten…“, sagte der Rothaarige.

„Du gehst jetzt besser.“, sagte Mihael. Mail nickte und verließ die Wohnung.
 

Als er die Tür zur Wohnung seines Großvaters öffnete, stand der schon wartend dahinter.

„Wo hast du dich rumgetrieben?“, fragte er. Er klang zornig.

„Entschuldige, Groß… Dad. Ms Wells hat mich gebeten, einem Mitschüler die Hausaufgaben vorbei zu bringen.“

Der Großvater legte ihm grob die Hand auf die Schulter und sah ihn ernst an.

„Ich erwarte von dir, dass du pünktlich zum Essen hier bist, hast du das verstanden? Heute will ich noch mal Gnade walten lassen, weil das dein erster Tag bei mir ist und du mit den Regeln noch nicht vertraut bist. Aber denk in der Zukunft daran. Wenn deine Lehrerin dich um so etwas bittet, dann komm das nächste Mal erst nach Hause und gib mir Bescheid. Hast du das verstanden, Mail?“

Mail nickte etwas eingeschüchtert.

„Und nun setz dich an den Tisch.“

Ohne ein weiteres Wort miteinander zu sprechen, aßen sie.

Danach räumte Mail seinen Teller in die Küche und fragte: „Darf ich, wenn ich mit den Aufgaben fertig bin, draußen spielen gehen?“

„Jetzt spülst du erst mal ab, dann machst du deine Hausaufgaben, und wenn ich sie kontrolliert habe, dann darfst du von mir aus nach draußen. Aber nur bis um 6, dann gibt es Abendessen.“

Mail nickte, obwohl er solch strenge Regelungen nicht gewohnt war. Seine Mutter hatte ihn immer zukam Abendessen nach drinnen gerufen, und das meistens so um die Uhrzeit, wenn die Sonne unterging- zumindest jetzt im Herbst.

Er spülte ab und setzte sich dann an seine Aufgaben. Sie fielen ihm nicht all zu schwer, seine alte Klasse war schon weiter gewesen, also war das alles für ihn nur Wiederholung.

Dennoch war der Großvater nicht ganz zufrieden mit ihm.

„Das nächste Mal möchte ich, dass du ordentlicher schreibst, Mail. Das kann man ja fast nicht lesen.“

„Darf ich jetzt nach draußen?“, fragte Mail leise.

„Von mir aus. Heute lass ich dir das durchgehen. Wenn du mir morgen noch mal so ein Gekritzel zeigst, wirst du alles noch mal neu schreiben.“

„Ja, Dad…“

Mail zog sich die Schuhe an und wollte gerade nach draußen gehen, als der Großvater ihn noch mal zurück rief. „Pass auf deine Kleidung auf, Mail. Mach sie nicht schmutzig, hast du verstanden? Wasser kostet Geld, ich möchte nicht jeden tag deine Hosen waschen müssen.“

„ja, Dad… Ich passe auf…“

Dann rannte Mail die vier Stockwerke hinab.
 

Ob es hier wohl einen Spielplatz gab?

Auf seinem Schulweg hatte er keinen gesehen.

Langsam lief er die Straße in der anderen Richtung entlang, bis er auf der anderen Straßenseite jemanden sah, der ihm bekannt vorkam. Es war Mihael, der eine stark schwankende Frau an der Hand hielt und scheinbar versuchte, sie zum weiter gehen zu bewegen.

„Jetzt komm schon…“, sagte er bittend.

Dann sah er Mail.

Er sagte zu der Frau: „Bleib hier stehen, bitte, ja? Ich bin gleich wieder da.“

„Mihael… Du wolltest mich doch nach Hause bringen…“, sagte die Frau. Sie sprach irgendwie komisch, aber Mail wusste nicht, warum.

Mihael kam auf ihn zu.

„Du erzählst keinem, was du hier gesehen hast, klar?“, fuhr er den Rothaarigen an, der überhaupt nicht wusste, warum Der Blonde jetzt so aufbrauste.

„Was soll ich denn erzählen?“, fragte Mail. „Und wieso schreist du mich so an, ich hab dir gar nichts getan!“

„verrat einfach niemandem irgendetwas, ok?“, meinte Mihael, ohne auf Mails Frage einzugehen.

„Ist das deine Mutter?“, fragte dieser.

„Auch wenn dich das nichts angeht, ja das ist meine Mum. Und jetzt lass uns in ruhe, ok? Misch dich einfach nicht ein. Das geht niemanden außer meiner Mutter und mich was an.“

Mit diesen Worten lief Mihael wieder zu der Frau, die gerade in diesem Moment hin fiel.

Der Blonde wollte ihr wieder auf helfen, doch die Frau schrie ihn an. „Ich will jetzt nicht! Lass mich los, Mihael!“

„Mum, bitte… Wir müssen jetzt nach Hause, ja?“

„Nein, ich muss noch mal in den Markt, die Flasche ist kaputt gegangen!“

„Mum, die Flasche is vollkommen in Ordnung. Ich habe die Flasche, ok? Komm, steh auf, bitte…“

Mail schluckte. Immer noch wusste er nicht, was los war, aber er hatte den Eindruck, dass Mihael gut Hilfe gebrauchen konnte. Auf der anderen Seite hatte Der Blonde gesagt, er solle sich nicht einmischen…

Doch dann sah er, wie der andere junge es wieder nicht schaffte, die Frau aufzurichten.

Langsam ging er über Straße.

„Mihael, ich weiß, du hast gesagt, ich soll mich nicht einmischen, aber… Kann ich dir helfen? Ich verrat keinem was, ich schwör’s.“

Kurz funkelte Mihael ihn zornig an, dann wurde sein Blick sanfter.

„Ja, danke. Ich muss sie nach Hause bringen, aber ich krieg sie nicht allein hoch, wenn sie nicht will…“

„Mihael, ich will nach hause…“, sagte die Frau.

„Ja, Mum, gleich… Mail hilft uns, dich nach Hause zu bringen, ok?“, erwiderte Der Blonde.

Dann wandte er sich Mail zu: „Leg dir ihren linken Arm um, auf drei ziehen wir sie hoch, ok? … Eins, zwei, und hoch!“

Tatsächlich schafften sie es zu zweit, Mihaels Mutter zum stehen zu bringen. Dann gingen sie langsam los.

Es war schwierig, die Frau fest zu halten, sie schwankte immer noch stark. Doch Mail beschwerte sich nicht. Noch schwieriger gestaltete es sich dann, die Frau in den dritten Stock zu bekommen.

Aber irgendwie schafften sie es.

Mihael schloss die Tür der Wohnung auf und dann brachten sie seine Mutter ins Wohnzimmer, wo sie sie auf der Couch nieder ließen. Sie seufzte.

Dann sackte sie zur Seite und schloss die Augen.

Ein wenig ängstlich sah Mail zu Mihael. „Was ist denn jetzt passiert?“

„Sie ist wieder eingeschlafen.“, sagte Der Blonde leise. „Ich hab nur einen Moment nicht aufgepasst, da ist sie wieder nach draußen gelaufen.“ Dann griff er nach Mails Arm.

„Komm mit, damit wir sie nicht wieder aufwecken. Es ist gut, wenn sie schläft.“

Im Flur sagte er Mail noch mal, er solle kurz warten, dann schloss er die Tür ab, steckte den Schlüssel ein und führte den Rothaarigen in ein anderes Zimmer. Hier war es heller als im Rest der Wohnung, denn die Rollläden waren hochgezogen.

Ein Bett stand in dem Zimmer, ein Schreibtisch und ein klapprig wirkender Schrank. Das war alles an Einrichtung.

„Danke, dass du mir geholfen hast…“, sagte Mihael. Dann sah er Mail fest in die Augen. „Aber wenn du irgendwem davon erzählst, mach ich dich alle, klar?!“

Der rothaarige zuckte zusammen.

„Ich wüsste überhaupt nicht, wem ich WAS genau sagen sollte! Also hör auf, mir zu drohen, klar! Ich weiß zwar nicht, was so schlimm daran wäre, wenn jemand wüsste, dass deine Mum krank ist, aber…“

„Sie ist nicht krank…“, sagte Mihael plötzlich leise. Er klang ein wenig schuldbewusst.

„Tut mir Leid, dass ich dich so angefahren hab… Ich…“Er schluckte und starrte zur Seite.

„Ich will nicht, dass das jemand erfährt, ok? Weil, wenn SIE es wissen, dann… Dann darf ich nicht bei ihr bleiben. Und ich will nicht in die Fürsorge.“

Mail schüttelte den Kopf. „Ich verstehe überhaupt nicht, wovon du redest, Mihael.“

Mihael nickte. „Es ist auch nicht so wichtig. Wichtig ist nur, dass du niemandem davon erzählst, ok?“

„Ist schon in Ordnung.“

Dann sah Mail auf die Uhr. „Mist! Du, ich muss los, ich hätte vor 20 Minuten schon zuhause sein müssen…“

„Ja, ok. Kommst du morgen zu mir? Es ist… schön, wieder mal jemanden zu haben, mit dem ich reden kann.“

„wenn Gro… Wenn Dad es erlaubt, komm ich morgen runter.“

„Danke.“
 

Mail rannte die Treppe nach oben. Sein Herz klopfte laut und schnell, weil er Angst hatte, als er klingelte.

Tatsächlich war sein Großvater sauer, als er dem jungen die Tür öffnete und ihn grob in die Wohnung zog.

Dann, kaum, dass sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, bekam Mail einen festen Schlag auf den Hintern. Mehr vor Schreck als vor Schmerz schrie er kurz auf. „Aua!“

„Ich habe dir gesagt, dass du um Punkt 6 Uhr wieder zuhause zu sein hast! Geh in dein Zimmer. Wer zu spät kommt, bekommt hier kein Abendessen. Ich weck dich morgen um 7 Uhr, bis dahin will ich dich nicht mehr sehen, klar?!“

Mail rieb sich das Hinterteil und starrte auf den Boden. Tränen stiegen ihm in die Augen, als er sich auf den Weg in sein Zimmer machte. Er wagte nicht, seinem Großvater zu widersprechen.

In seinem Zimmer ließ er sich auf das Bett fallen und weinte.

Es hatte nicht mal so sehr wehgetan, aber allein die Tatsache, dass er ihn geschlagen hatte… Seine Mutter hatte ihn nie geschlagen. Sie hatte ihm auch nie das Abendessen verweigert, wenn er zu spät nach hause gekommen war.

„Mum…“, schluchzte er leise.

Sein Magen knurrte, aber er wusste, wenn er jetzt wieder aus seinem Zimmer ging, würde er nur noch mehr Ärger bekommen.

So schlief er mit hungrigem Magen irgendwann ein.
 

Am nächsten morgen weckte sein Großvater ihn.

„Guten Morgen, Mail. Dein Brot für die Schule liegt in der Küche, trödele nicht herum, ich mach mich jetzt auf den Weg zur Arbeit. Du weißt ja, komm nach der Schule direkt nach Hause. Bis heute Mittag.“

Dann ging der Großvater los.

Verschlafen rieb Mail sich die Augen, zog sich seine Klamotten an und schnappte sich sein Pausenbrot, bevor er sich auf den Weg zur Schule machte.

Im Treppenhaus traf er Mihael, was ihn ein wenig verwunderte.

„Hey.“, sagte er fröhlich. „Ich dachte, du kommst erst morgen wieder in die Schule.“

„Hab’s mir anders überlegt.“, gab Mihael zurück. „Aber wir müssen uns eilen, wir sind schon ziemlich spät dran.“

Sie rannten den Weg. Mail hatte gar nicht bemerkt gehabt, wie viel Zeit schon vergangen war, als er ins Treppenhaus gegangen war. Sie schafften es gerade rechtzeitig noch in die Klasse.

Ms Wells kam auch gleich auf Mihael zu.

„Schön, dass man dich auch mal wieder sieht, Mihael. Hast du eine Entschuldigung dabei?“

Der Blonde senkte den Kopf. „Nein, Ma’m. Ich bringe sie morgen mit, versprochen.“

Die Lehrerin seufzte. „Du kannst nicht ständig im Unterricht fehlen, Mihael. Auch wenn du der beste in der Klasse bist, allein für deine ständige Abwesenheit müsste ich dir schon eine Note schlechter geben.“

Er nickte.

Die Lehrerin beließ es dabei und begann ihren Unterricht.
 

Später, in der Pause, setzte Mihael sich neben Mail.

Die anderen Schüler starrten ihn böse an, sagten aber nichts. Mihael war der stärkste in der Klasse, auch wenn er nicht so aussah. Mit ihm wollte sich keiner anlegen, deswegen wurde wieder nichts aus den Plänen, zu überprüfen, ob man der rothaarigen Brillenschlange das Brot wegnehmen konnte.

Mail packte seine Frühstücksbox aus. Heute Morgen hatte er nicht mehr die Zeit gehabt, etwas zu essen und er hatte unglaublichen Hunger.

Doch dann sah er, dass Mihael nichts auspackte.

„hast du kein Frühstück mit?“, fragte er den Blonden, und dieser schüttelte den Kopf.

Auch wenn sein eigener Magen protestierte, Mail riss die Hälfte seines Brotes ab und gab sie seinem neuen Freund.

Dieser starrte darauf, als wäre es ein Alien.

Noch nie hatte ihm jemand etwas abgegeben, ohne dass er ihn dafür hatte verprügeln müssen.

„Danke…“, sagte er und biss hinein. Mail grinste. „Hey, nichts zu danken. Ist doch klar, dass ich dir was abgebe, wenn du nichts hast. Wir sind doch jetzt Freunde, oder?“

Sein gegenüber lächelte glücklich und nickte.

„Du, Mail…“, fragte er dann. „Hast du gestern Abend viel Ärger bekommen, weil du zu spät gekommen bist?“

Mail verschluckte sich und hustete. Dann antwortete er: „Nein, Großvater… Dad hat nur geschimpft…“, log er.

Mihael wusste, dass er log, aber er sagte nichts.

Sein Zimmer lag direkt unter dem von Mail und er hatte gehört, dass sein neuer Freund geweint hatte. Allerdings dachte er sich, wenn Mail nicht darüber reden wollte, dann bohrte er besser auch nicht nach. „Warum nennst du deinen Großvater Dad?“, fragte er stattdessen.

„Na ja… er will es so… Ich hab keinen Dad, und meine Mum… Meine Mum ist auch gestorben… Und… Er hat gemeint, er ist doch noch viel zu jung, um mein Opa zu sein und deswegen… Meine Ma war erst 14, als sie mich gekriegt hat…“, erklärte er.

Mihael nickte.

„kannst du dann heute Mittag wieder runter kommen?“

„Ich hab noch nicht gefragt… Aber wenn ich darf, komme ich zu dir. Nach den Hausaufgaben.“

Es schellte zum Pausenende.

Alles andere als perfekte Familien

Nach der Schule sagte Mail dem Blonden, dass er sich beeilen musste und sie deshalb nicht zusammen gehen konnten. Dann rannte er los, um nicht wieder zu spät zu kommen.

Sein Großvater nickte nur, als er zur Tür hinein kam. „geht doch.“, murmelte er.

Dann setzten sie sich an den Tisch.

„Wie war es in der Schule?“, fragte der Großvater.

„Es war ok.“, sagte Mail. „Es ist leichter als zuhause.“

„Das hier ist jetzt dein zuhause, Mail.“

Der Rothaarige nickte bloß, auch wenn er sich hier nicht zuhause fühlte.

Wieder spülte er nach dem Essen ab, machte sich dann an die aufgaben.

„kann ich dann wieder raus? Ich bin heute auch pünktlich zum Essen wieder da.“, fragte er, als er seinem Großvater die Aufgaben brachte.

Dieser schüttelte den kopf, als er sich das Heft betrachtete.

„Nein. Erst schreibst du diese Seite hier noch mal. Ich habe dir gestern schon gesagt, dass du ordentlicher schreiben sollst.“

Mail schluckte. Bei den ersten drei Seiten hatte er sich auch noch Mühe gegeben, danach hatte er sich beeilt… Und wenn er in Eile war, wurde seine Schrift unordentlich.

„Darf ich danach?“

„Wenn dein heft in einem ordentlichen Zustand ist, darfst du nach draußen. Bis um 6.“

Mail seufzte und machte sich daran, die Seite noch mal ab zu schreiben.

Als er fertig war, war es fünf.

Er zog sich die Schuhe an, nachdem sein Großvater ihm sein Ok gegeben hatte und lief die Treppe hinunter zu Mihael.

„Sorry, ich hab zulange für die Aufgaben gebraucht…“, sagte er, als Mihael aufmachte.

Der Blonde nickte nur. „Meine Mum ist wach.“, sagte er leise.

Mail wusste nicht, was er jetzt genau mit der Aussage anfangen sollte, sagte nur, dass er nur etwa eine Stunde da bleiben konnte.

Mihaels Mutter stand in der Küche. Ihre Haare waren zerzaust und sie trug einen alten, schäbigen Bademantel.

„Guten Tag, Mrs Keehl.“

„Hallo… Mihael, ist das ein Freund von dir?“, fragte die Frau. Sie klang ganz normal, anders als am Tag zuvor.

Mihael lachte nervös auf, bevor Mail etwas sagen konnte. „Ja, aus der Schule.“, sagte er und zog den rothaarigen in sein Zimmer.

„Was sollte das eben?“, fragte dieser. „und wieso weiß sie nicht mehr, wer ich bin?“

„Weil halt. Bitte frag nicht weiter, ok? Du weißt sowieso schon mehr, als du wissen solltest.“

„Was soll das, Mihael? Ich dachte wir wären jetzt Freunde…“

„Auch Freunde erzählen sich nicht alles, Mail. Bitte. Ich will nicht darüber reden, ok?“

Mail nickte. „Ok… Ich frag nicht weiter…“

„Mail? Ich weiß, dass… dass das vielleicht jetzt etwas… bescheuert klingt, aber… Wäre es schlimm für dich, wenn du morgen wieder kommst und wir es für heute sein lassen? Ich hab noch eine Menge Hausaufgaben nach zu holen…“

Mail sah etwas enttäuscht aus, nickte aber und ging nach Hause.
 

Sein Großvater schien es zu freuen, dass die Einführung seiner neuen regeln so tadellos funktionierte, doch er sprach nicht viel mit Mail.
 

Eine Woche lang schien alles prima zu funktionieren, Mail gab sich beim Schreiben seiner Hausaufgaben Mühe, kam immer pünktlich und widersprach seinem Großvater nicht. Dann allerdings, an seinem 9. Tag dort, schien alles schief zu laufen. Es fing damit an, dass Mail verschlief. Er hatte den Großvater nicht gehört, als dieser sich auf den Weg zur Arbeit gemacht hatte. Er rannte zur Schule, bemerkte nicht mal, dass es schon ein wenig regnete, und kam 20 Minuten zu spät. Die Lehrerin hob die Augenbraue, sagte aber nichts.

In der Pausestand Mail neben Mihael unter der Überdachung. Inzwischen regnete es ziemlich heftig, der Boden des Pausenhofs war aufgeweicht.

„Meinst du, sie sagt meinem Großvater, dass ich zu spät gekommen bin?“, fragte Mail etwas verängstigt. Doch Mihael schüttelte den Kopf. „Nur, wenn du regelmäßig zu spät kommst. Wieso? Kann doch jedem Mal passieren.“

Mail zuckte nur mit den Schultern, als er plötzlich von hinten gestoßen wurde und vornüber in eine große Schlammpfütze fiel.

„Hey Brillenschlange! Was machst du denn da unten im Dreck?“, fragte einer der älteren Jungs und lachte.

Mail richtete sich langsam wieder auf, sah dann erschrocken auf seine Hose, die vollkommen von dreckig braunem Wasser durchzogen war und fing an zu weinen.

Die Lehrerin rief die Kinder, die etwas weiter hinten standen, herein, und Mihael ging zu Mail.

„Hast du dir wehgetan?“, fragte er laut, und setzte dann leise hinzu: „Weine nicht. Weine niemals in der Schule. Die tun dir nur noch mehr weh, wenn sie sehen, dass du leidest.“

Dann half er ihm auf.

Die Lehrerin gab ihm ein Handtuch, um sich abzutrocknen, sagte aber nichts weiter. Raufereien waren an der Tagesordnung und sie war der Meinung, dass die Kinder das besser unter sich lösten.
 

Später auf dem Heimweg war Mail sehr langsam.

Mihael musste immer wieder stehen bleiben, damit der Rothaarige überhaupt noch mitkam.

„Hey, was ist los? Du hast es doch sonst immer so eilig?“

„Nichts…“, murmelte der Rothaarige.

„Bist du sauer auf mich? Du, ich hab das nicht böse gemeint vorhin, die anderen Schüler sind immer am gemeinsten zu den Kindern, die irgendeine Schwäche zeigen. Und weinen gehört nun mal dazu…“

„ich bin nicht sauer auf dich.“, sagte Mail betrübt. „Aber ich werde heute Mittag wohl nicht zu dir kommen können. Meine Hose ist vollkommen schmutzig, das gibt garantiert Ärger…“

„Wenn du weiter so herum trödelst bekommst du noch mehr Ärger. Du sagst doch immer, dass deinem Großvater Pünktlichkeit so wichtig ist.“

Doch Mail antwortete ihm nicht.

Er verabschiedete sich an Mihaels Tür und schlurfte dann weiter die Treppen nach oben, wo er mit klopfendem herzen stehen blieb.

Der Großvater hatte ihm gesagt, dass er auf seine Kleidung zu achten hatte, die Hose wurde sonntags gewaschen, zusammen mit den anderen Sachen aus der Woche. Aber es war erst Mittwoch…

Schließlich klingelte Mail an der Tür.

Sein Großvater sah ihn grimmig an, betrachtete ihn von oben bis unten. Dann sagte er in einem gefährlich ruhigen Ton: „Zieh die Sachen aus, bevor du den Teppich auch noch dreckig machst und geh in dein Zimmer.“
 

Mail schluckte, tat dann aber, was ihm gesagt wurde. Kurz nachdem er in seinem Zimmer angekommen war, kam auch sein Großvater herein.

„Ich habe dir gesagt, dass Wasser teuer ist und du deshalb auf deine Kleidung zu achten hast, Mail.“

„Dad, bitte… Ich… Es tut mir Leid… Einer der Jungs hat mich geschupst und da bin ich hingefallen…“

Der Großvater setzte sich auf einen Stuhl.

„Komm her, Mail.“

Mail war für einen kurzen Moment wie erstarrt. Wenn seine Mutter sich zu ihm gesetzt hatte, dann war er immer gerne zu ihr gekommen, sie hatte ihn in den Arm genommen und getröstet, wenn andere Kinder aus irgendeinem Grund gemein zu ihm gewesen waren.

Doch sie hatte ihm niemals in diesem Tonfall, und wenn er nur in Unterwäsche vor ihr gestanden hatte, gesagt, sie solle zu ihm kommen.

„Wird’s bald?!“

Jetzt schon kurz davor zu weinen, lief Mail langsam auf seinen Großvater zu, wurde am Arm gepackt und befand sich innerhalb von Sekunden über den knien des Mannes. Dieser hielt ihn am Rücken fest-

Dann schlug er ihm mit der flachen Hand auf den Hintern.

„Au!“

„Du. Sollst. Darauf. Achten. Dass. Deine. Kleidung. In. Möglichst. Gutem. Zustand. Bleiben. Und. Nicht. Die. Schuld. Auf. Andere. Abschieben!“

Jedes Wort unterstrich der Großvater mit einem weiteren festen Schlag auf Mails Sitzfläche.

Der Junge schrie auf, heulte, doch der Mann stellte ihn nach den 20 Schlägen nur wieder auf die Füße.

„Vielleicht hilft dir das, in Zukunft daran zu denken. Für den Rest des Tages bleibst du in deinem Zimmer. Da du außerdem noch zu spät nach Hause gekommen bist, brauchst du nicht dam8it zu rechnen, dass du noch Mittagessen bekommst. Heute Abend bringe ich dir eine Scheibe Brot ins Zimmer.“

Dann verließ der Großvater den Raum, und der Junge warf sich auf das Bett und weinte bitterlich. Es tat so weh… Und er empfand es als so ungerecht…
 

Im Stockwerk darunter war ein kleiner blonder Junge jedes Mal zusammengezuckt, als er seinen Freund hatte aufschreien hören. Er wusste, was passiert war, hatte selbst so seine Erfahrungen mit dieser Art der Bestrafung gemacht, als seine Mutter ihren letzten Freund gehabt hatte. Deshalb also hatte Mail es so gar nicht eilig gehabt, nach hause zu kommen.

Er hatte Mitleid mit seinem neuen Freund, wusste aber, dass er ihm auch nicht helfen konnte.

Außerdem hatte er genug eigene Probleme.

Langsam stand er auf und ging ins Wohnzimmer, wo seine Mutter schlief. Neben ihr stand eine halb-leere Wodka-Flasche.

Mihael seufzte.

Sie hatte versprochen gehabt, damit aufzuhören, doch wie schon so oft, war wieder nichts daraus geworden. Wütend griff er nach der Flasche und warf sie an die Wand, wo sie schellend zerbrach.

Seine Mutter wachte davon nicht auf. Er rechnete überhaupt damit, dass sie die nächsten stunden weiter schlief.

Noch einmal seufzend holte er den Besen aus der Küche und kehrte die Scherben zusammen.

Und heute hatte er wohl auch nicht damit zu rechnen, dass Mail noch nach unten kam.

Verbissen zwang er seine Tränen zurück. Es brachte nichts, wenn er jetzt weinte. Besser niemals weinen, keine Schwäche zeigen.

Eine halbe Woche hatte sie es diesmal ausgehalten. Hatte nichts getrunken, hatte sogar sich wieder mal die Haare gewaschen und ihm Brote gemacht.

Doch es hatte wie immer nicht lange angedauert. Seit gestern trank sie wieder. Mihael dachte sich, dass er doch inzwischen daran gewöhnt sein müsste, doch auch dieses Mal war er wahnsinnig enttäuscht gewesen. Er liebte seine Ma doch über alles, und wenn sie nicht getrunken hatte, konnte er mit ihr auch über alles reden, sie spielte mit ihm, kümmerte sich um ihn… Doch jedes Mal musste er nach einigen tagen damit rechnen, dass sie wieder vollkommen betrunken war, wenn er von der Schule nach Hause kam. Und dann musste er sich um sie kümmern, musste dafür sorgen, dass sie etwas aß, und dass sie nicht auf die Straße lief.

Manchmal fragte er sich auch, wo sie das Zeug immer her bekam. Ob sie es sich holte, wenn er in der Schule war. Dann überkam ihn immer ein schlechtes Gefühl, wenn er morgens raus musste.

Der Brief

Am nächsten morgen stand Mail pünktlich auf. Er hatte die ganze Nacht nicht viel geschlafen.

Müde ging er die Treppe herunter. Sein hintern tat noch immer weh, wenn er sich setzte, aber es aushaltbar. Dann blieb er vor Mihaels Tür stehen. Sollte er klingeln und den Blonden abholen?

Schließlich klingelte er tatsächlich. Hörte drinnen lautes Gepolter und dann öffnete Mihael einen Spaltbreit die Tür.

„Mail?“

Hinter ihm zog seine Mutter an seinem Hosenbein. „Bitte geh nicht…“, heulte sie.

Mihael drehte sich um: „Mum, ich muss aber zur Schule!“

Kurz sagte er zu Mail: Warte unten, ich komme, gleich, ok?“, dann schloss er die Tür.

Mail konnte hören, wie er seine Mutter anschrie. „Ich komme heute Mittag wieder, ok? Jetzt hör auf hier so einen krach zu machen! Ich muss zur Schule, verdammt noch mal!“

Er hatte noch nie jemanden in seinem Alter so fluchen gehört und war ein wenig erschrocken, aber die Frau drinnen schien sich beruhigt zu haben, denn wenig später öffnete sich die Tür uns Mihael kam heraus. Er sah ein wenig erschrocken aus darüber, dass Mail noch direkt vor der Tür stand.

„Ich hab dir doch gesagt, du sollst unten warten…“, sagte er leise, aber es klang nicht wütend.

Zusammen liefen sie die restlichen Treppen nach unten. Erst sagten sie nichts, dann fragte Mail: „willst du darüber reden?“

Mihael fragte provozierend zurück: „Willst du über gestern reden?!“

Der rothaarige sah ihn fragend an.

„Mein Zimmer liegt direkt unter deinem.“, beantwortete Mihael die nicht gestellte Frage.

Mail wurde rot. „Ich…“

„Es gibt Dinge, über die will man nicht reden, ok? Bitte frag nicht mehr… Ich weiß, du meinst es nicht so, nur…“

Der rothaarige nickte. „Sorry… Ich… Aber wenn du Hilfe brauchst, sag bescheid, ok? Ich meine…“

„Klar.“

Sie erreichten die Schule pünktlich zum Unterrichtsbeginn.

Mail fühlte sich wahnsinnig unwohl auf dem harten Holzstuhl und merkte auch, wie seine Konzentration deutlich nach ließ, weswegen er auch gleich zweimal von der Lehrerin ermahnt wurde. Als sie dann noch feststellte, dass er keine Hausaufgaben gemacht hatte- an die hatte er am letzten tag nun wirklich nicht mehr gedacht- schrieb sie einen Brief an seinen Vormund.

Mihael sah, wie Mail schon wieder Tränen in die Augen stiegen, kritzelte etwas auf einen Zettel und schob ihn rüber.

„Nicht weinen, ok? Ich lass mir was einfallen. Aber denk dran, hier, niemals weinen…“
 

In der pause zog er den Rothaarigen zur Toilette.

Dieser schien vollkommen fertig. „Ich kann doch nicht damit heim kommen… Wenn ich ihm den Brief zeige, dann…“, wieder wollte er wohl zu weinen anfangen, doch Mihael legte ihm die hand auf die Schulter. „Nicht weinen. Denk daran. Niemals weinen. Keine Schwäche zeigen. Die anderen sehen doch, wenn du geweint hast, und wenn du nicht verprügelt werden willst, dann fang jetzt besser nicht damit an. Hör zu, ich unterschreibe dir den Zettel. Das wird gar kein Problem, ich schreibe meine Entschuldigungen auch immer selbst. Mrs Wells merkt das schon nicht. Du brauchst den Zettel daheim nicht vorzeigen und bekommst somit auch keine…. Keinen Ärger. Ja? Nur, wein nicht. Es ist alles halb so wild…“

Mail wischte sich die Tränen aus den Augen. „Meinst du das Ernst?“

Mihael nickte. „keine Panik, ich hab das schon öfter gemacht. Ich bin ziemlich gut darin, Unterschriften zu fälschen. Komm einfach heute Mittag runter, ich unterschreib dir den Wisch.“

Und so war es beschlossene Sache.

An diesem tag war Mail wieder nach hause gerannt, um ja nicht zu spät zum Essen zu kommen. Stillschweigend aß er, dann setzte er sich an seine Hausaufgaben und gab sich besondere Mühe, schön zu schreiben, damit er sie nicht noch mal machen musste.

Dann fragte er seinen Großvater um Erlaubnis, nach draußen zu gehen.

Der Mann nickte. „Du kennst die Regeln. Solange du dich daran hältst, hab ich nichts dagegen.“

„Danke.“, sagte Mail und machte sich auf den Weg zu Mihael.
 

Mihael schrieb die Unterschrift von Mails Krankenversicherungskarte ab. Beide waren recht zufrieden mit dem Ergebnis, wenn der Rothaarige auch immer noch ein schlechtes Gefühl bei der Sache hatte.

Den Rest des Nachmittags spielten sie Schach. Mihael schien sich sogar darüber zu freuen, als es ziemlich schlecht für ihn stand. Allerdings war er es trotzdem, der am Ende gewann.

2Wie hast du das gemacht?“, fragte Mail und er grinste nur und zuckte mit den Schultern. „Aber du warst ein würdiger Gegner.“, sagte er, dann fiel sein blick auf die Uhr.

„Du solltest langsam hoch gehen, Mail. Es ist 10 vor 6.“

Mail nickte. „Schade… Ich hätte gern noch eine Revanche gehabt…“

Mihael grinste immer noch. „Kannst du ja morgen versuchen.“
 

Am nächsten tag kämpfte Mail sehr damit, nicht rot zu werden, als er der Lehrerin den von mihael unterschriebenen Brief gab. Doch diese schien zunächst gar nicht darauf zu achten und so setzte er sich wieder. Mihael zwinkerte ihm zu. Es war also alles klar gegangen.

Und so fühlte Mail sich auch schon viel besser und dachte auch schon nicht mehr daran, als sie wenig später nebeneinander auf der Bank im Pausenhof saßen. Wie eigentlich jeden tag teilte er sein frühstück mit seinem Freund, der wohl nie etwas mit bekam.

Er wusste, dass Der Blonde Hunger hatte, traute sich aber nicht, ihn zu fragen, warum er denn nie etwas von zuhause mitnahm. Eigentlich war er fast jeden tag bei ihm und das Verhalten von mihaels Mutter kam ihm merkwürdig vor, aber er versuchte nicht weiter darüber nach zu denken, weil Der Blonde sowieso keine Fragen zu dem Thema beantwortete.
 

Und so kam es, dass Mail sich auch keine Sorgen machte, als er an diesem Tag zuhause klingelte. Eigentlich war er sogar recht fröhlich, Mihael hatte ihm versprochen, ihm den Spielplatz zu zeigen, wenn das Wetter so schön blieb.

Doch dann sah er das ernste Gesicht seines Großvaters, als er die Tür herein kam.

„Mail, hast du mir nicht etwas zu sagen?“, fragte er dann auch, sobald er die Tür hinter ihm geschlossen hatte.

Mail sah ihn fragend an. Im nächsten Moment, ohne dass er sie hatte kommen sehen, traf die hand seines Großvaters auf seine Wange. Er fiel hin, rieb sich die schmerzende Stelle.

„Aua…“, jammerte er. „Ich hab doch gar nichts gemacht…“

Tränen schossen ihm in die Augen. Doch der Großvater packte ihn am Kragen und führte ihn in sein Zimmer, wo er ihn los ließ und sich auf den Stuhl setzte.

„Ich frage dich noch einmal, Mail.“, wiederholte er drohend.

„Ich weiß nicht, was du meinst…“, schluchzte der Junge.

Der Mann nickte. „Also gut, dann werde ich deinem Gedächtnis wohl etwas auf die Sprünge helfen müssen.“

Er holte einen Zettel aus seiner Hosentasche. Dieser sah ziemlich zerknüllt aus, doch als Mail sah, worum es sich dabei handelte wurde er blass. Es war der Brief, den die Lehrerin ihm mitgegeben hatte, der Brief, den Mihael unterschrieben hatte. „Das… Dad, ich…“

„Zieh die Hose runter, Mail. Anscheinend habe ich bei dir doch noch nicht genug Eindruck hinterlassen.“

Mails Stimme stockte vor Angst, als er versuchte, sich aus der Sache heraus zu winden.

„Bitte Dad, ich tu’s auch nie wieder… Bitte, ich…“

Doch der Großvater sprang auf, riss die Träger seiner Latzhose von seinen Schultern und zog ihm die Hose herunter. „Dich werd ich lehren, mich zu belügen und Unterschriften zu fälschen, du kleiner Verbrecher!“

Dann legte er den Jungen übers Knie, während dieser zwischen den Schlägen nur schluchzte, dass ihm das alles Leid tue. Nach jedem Schlag schrie er auf. „Au… Dad bitte, ich… Au! Dad, es tut mir leid… Auaaa!“
 

Einen Stockwerk tiefer war Mihael gerade dabei, Nudeln für sich und seine Mutter aufzuwärmen, als er von oben die Schreie seines besten Freundes hörte. Unwillkürlich musste er an den Brief denken. War doch etwas schief gelaufen? Aber die Lehrerin hätte doch bestimmt etwas gesagt… Tief in seinem Inneren fühlte er jeden schlag mit, den er hörte.

Die Nudeln brannten ihm an, er hatte sich einfach nicht aufs Kochen konzentriert, hatte nur mit dem Rothaarigen mit gelitten, der dort oben scheinbar schon wieder eine gehörige Tracht Prügel bekam. Erst nach einer halben Stunde kam kein laut mehr von oben, dann Geschimpfe, welches Der Blonde nicht verstand, und eine Tür, die laut zu schlug.

‚Es tut mir leid, Mail…’, dachte er.

Erklärungen

Am nächsten Morgen lief Mail im Treppenhaus einfach an Mihael vorbei.

„Mail!“, rief der Blonde. „Hey!“

Doch der Rothaarige blieb nicht stehen.

Mihael hielt ihn schließlich fest.

„Hey… Mail, ich…“

„Lass mich los!“, sagte Mail trotzig und schubste seinen Freund weg. „Du und deine blöden Ideen!“

„Mail, es tut mir Leid, ich…“

„Es tut dir Leid?! Mir tut es Leid, dass ich da überhaupt mitgemacht habe, dafür hat er schon gesorgt!“, der Rothaarige spürte, wie ihm wieder Tränen in die Augen stiegen, aber er wischte sie sofort weg.

„Mail, bitte, jetzt hör mir doch wenigstens zu…“

„Warum? Damit du mich in eine noch schlimmere Lage bringen kannst? Um mir noch eine deiner dummen Ideen zu erzählen?!“

Mihael schluckte. „Mail, ich… Ich dachte wirklich, dass…“

„Lass mich in Ruhe!“

Wieder ging der Rothaarige weiter, wieder hielt der Blonde ihn fest.

„Verdammt noch mal, ich hab doch schon gesagt, dass es mir Leid tut! Ich wollte das nicht! Ich hab… Verdammt, bei mir hat sie nie etwas gesagt!“

„Weil sie deine Mutter auch noch nie persönlich getroffen hat! Wofür du ja gesorgt hast!“

„Mail bitte…“
 

Sie erreichten die Schule. Immer noch weigerte Mail sich, dem Blonden zu zuhören.

Und wurde in seinem Beschluss noch bestärkt, als er sich auf dem harten Holzstuhl niederließ. Sein Hintern tat extrem weh. Doch er biss die Zähne zusammen, gab sich jede Mühe, den Ausführungen der Lehrerin zu zuhören.

Die Zettelchen, die Mihael ihm zuschusterte, ignorierte er und warf sie in den Papierkorb.

Dann schellte es zur Pause und Mail beeilte sich, zur Toilette zu kommen, doch auch diesmal wollte Mail nicht mit ihm reden. „Jetzt hau endlich ab! Ich will nicht mehr mit dir reden, verstehst du das denn nicht?!“

Beim Rausrennen stieß der Rotschopf den Blonden zu Boden.

„Mail!“

Mihael rappelte sich wieder auf. Tränen stiegen ihm in die Augen, aber er ignorierte sie. Er wollte mit Mail reden. Ihm klar machen, wie sehr es ihm wirklich leid tat, auch wenn der ihm das schon den ganzen morgen nicht glaubte. Und ihn auch fragen, warum sein Großvater es herausgefunden hatte.

Im Flur jedoch, wurde er von ein paar der Größeren aufgehalten.

„Na, was haben wir denn da?“, fragte einer spöttisch und hielt ihn fest.

„Kleine Heulsuse, so wie’s mir scheint.“, lachte ein anderer.

Mihael zappelte, doch sie packten ihn am Kragen und hoben ihn in die Höhe.

„Ich glaube, da hat wer noch nicht kapiert, wer wir sind…“, meinte einer von ihnen, der andere lachte, als wäre das ein besonders guter Witz gewesen und schlug dem Blonden die Faust ins Gesicht.

„Antworte gefälligst, wenn wir dich was fragen! Bist du eine kleine Heulsuse? Ein kleines Mädchen?“

Wieder versuchte Mihael sich zu befreien. Die getroffene Wange tat weh und er spürte, wie ihm Flüssigkeit- war es Blut oder Spucke?- aus dem Mund lief, außerdem merkte er, dass er nun tatsächlich weinte und nicht mehr damit aufhören konnte.

Er schüttelte verbissen den Kopf.

Die älteren Jungs warfen ihn gegen die Wand.

„Und warum heulst du dann?!“

In dem Moment ging die Tür von außen auf.

„Lasst ihn in Ruhe, ihr Mistkerle, sonst…“

Alle starrten zur Tür. Mihael erstaunt und unter Tränen, die Älteren ungläubig, dann brachen sie in Gelächter aus. In der Tür stand Mail, selbst gut zwei Köpfe kleiner als die Älteren, mit den Händen in die Hüften gestemmt.

„Sonst was, Kleiner? Verzieh dich lieber, sonst kriegst du auch noch dein Fett weg!“

Damit dachten die Älteren, es hätte sich erledigt, wandten sich wieder Mihael zu und traten den am Boden sitzenden Jungen in die Seite.

Doch der kleine Rothaarige rannte auf sie zu, rempelte einen von ihnen um. Der andere wollte ihn schlagen, doch Mail hielt sich an seinem Arm fest und biss dann hinein.

Der Ältere schrie auf- vielleicht etwas zu laut, denn keine Minute später trat Mrs Wells aus ihrem Klassenzimmer.

Zwar war es von je her ihre Meinung gewesen, dass die Kinder kleinere Streitereien unter sich klären sollten, doch nun sah sie etwas anderes: Nämlich dass zwei fast schon 13-jährige zwei 8-jährige verprügelten.

„Tom, Marcus, ihr könnt euch schon mal beim Direktor melden. Ich glaube ihr spinnt! Lasst eure Aggressionen aus, an wem ihr wollt, aber nicht an Kindern aus meiner Klasse!“, rief sie den Großen hinterher, die schnellstmöglich die Beine in die Hand nahmen und weg liefen.

Mail kniete am Boden neben Mihael und tupfte ihm mit einem Taschentuch Blut aus dem Mundwinkel.

„Alles ok?“, fragte er den Blonden. Dieser nickte- und lächelte. „Danke, dass du… Dass du mir geholfen hast.“

Mail grinste. „War doch klar…“

Die Lehrerin meinte: „Mihael, du solltest vielleicht noch mal ins Krankenzimmer gehen, dir einen Eisbeutel geben lassen. Was haben die Jungs eigentlich von euch gewollt?“

Doch Mihael schwieg. Und Mail wusste es ja gar nicht.

„Mihael, wenn…“

„Es war nichts.“, sagte Der Blonde.

Die Lehrerin seufzte. „Wenn du nichts sagst, werden sie auch nicht bestraft, das weißt du… Mail, willst du mir…“

„Mail ist gerade erst dazu gekommen, Mrs Wells. Er weiß gar nichts. Er wollte mir nur helfen, ok?“

„Ach, macht doch was ihr wollt.“, sagte die Lehrerin, etwas wütend, dann ging sie wieder in ihr Klassenzimmer und Mihael erklärte dem verdutzten Mail: „Wenn ich ihr irgendwas gesagt hätte, hätte es nachher auf dem Nachhause-Weg nur noch mehr Stress gegeben.“

Dann wischte er sich die Tränen weg und stand auf.

„Mail, es tut mir wirklich leid, dass dein Großvater es rausgekriegt hart. Ich hätte nicht gedacht, dass…“

Mail nickte. „Ich weiß doch… Ich war nur sauer…. Tut mir Leid… Freunde?“

Mihael nickte und grinste. „Freunde. Erzählst du mir… Ich meine… Wie hat dein Großvater das eigentlich rausgekriegt? Ich hab die Unterschrift doch..:“

Mail schüttelte den Kopf. „Das war es nicht… Er hat Mrs Wells beim Einkaufen getroffen und sie hat wohl so etwas gemeint, wie, dass er sich keine Gedanken machen solle, wegen dem Brief, weil ich ja noch neu in der Klasse bin und so, und dass sie ihn vielleicht gar nicht erst hätte schreiben sollen…“

Mihael nickte und seufzte gleichzeitig. „Und er hat dann natürlich gefragt, von welchem Brief sie spricht… So ein Mist… An die Möglichkeit habe ich echt nicht gedacht… Tut mir Leid… Eigentlich hab ich es ja nur gut gemeint.“

Diesmal nickte Mail. „Ich weiß…“
 

An diesem Tag hatten sie eine Stunde früher Schulschluss, und so hatten die beiden auf dem Heimweg etwas Zeit zum reden.

Doch keiner von beiden sagte etwas, bis sie ganz sicher außerhalb der Reichweite anderer Kinder waren. Dann sagte Mihael plötzlich: „Meine Mum trinkt.“

Mail sah seinen Freund an. Er verstand nicht, was der Blonde meinte, und warum er plötzlich über seine Mutter sprach.

„Alkohol, meine ich.“, fuhr der fort. „Deswegen ist sie so… Deswegen schläft sie fast den ganzen Tag und redet so komisch und so.“

„Aber…“

„Manchmal hört sie auf, für eine halbe Woche, vielleicht auch länger. Und wenn die in der Schule oder so etwas davon mit bekommen, dann…“, Mihael stockte.

„Deshalb will ich nicht, dass es jemand weiß…“

„Mihael, du…“

„Sie kümmert sich nicht um mich, wenn sie so ist. Geht nicht zur Arbeit, bezahlt den Strom nicht. Deswegen ist es bei uns immer so dunkel. Und deswegen hab ich auch nie was zu essen mit in der Schule. Und wenn sie betrunken ist, redet sie auch nicht mehr mit mir.“

„Mihael, das… Warum erzählst du mir das jetzt?“

Der Blonde blieb stehen. „Weil wir Freunde sind. Du bist mein erster, richtiger Freund, Mail. Ich will keine Geheimnisse vor dir haben. Ich… Du bist der erste Mensch, der sich um mich kümmert, dem nicht alles scheißegal ist, was mit mir passiert. Und… Ich dachte, es wäre nur fair, weil ich ja auch weiß, dass er dich… Dass er dich verhaut. Weil… Ich weiß es ja. Ich höre es unten. Ich weiß, dass du Angst vor ihm hast. Und…“

Mail nickte und nahm die Hand des Blonden in seine.

„Danke. Dass du mir vertraust. Ich… Ich verspreche dir, ich sag es niemandem.“

Mihael nickte. „Ich weiß… Kommst du heute Mittag?“

Der Rothaarige zuckte mit den Schultern. „Wer weiß… Er war… Er war gestern schon ziemlich sauer, ich weiß nicht, ob… Ob er mir noch böse ist.“
 

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So, ich hoffe, die Groß- und Kleinschreibung hab ich diesmal besser hingekriegt, hab's nochmal durchgelesen...

Wegen der Kinder in der Schule: In nicht gerade freudiger Erinnerung an ein paar "nette" Mitschülerinnern in der Mittelstufe... Ich habe sie gehasst...

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Seltsam

war der Großvater immer noch sauer. Allerdings sagte er dann: „Eigentlich hatte vor, dir für den Rest der Woche Hausarrest zu geben, aber ich habe heute Mittag Besuch. Von daher wäre es mir ganz recht, wenn du nicht da wärst. Aber um Punkt 6 bist du wieder hier, klar?!“

Mail versprach es. Er war nur froh, überhaupt raus zu dürfen. Raus aus der Wohnung, aus dem Blickfeld seines Großvaters.
 

Heute ging es aber tatsächlich nach draußen. Wie Mihael versprochen hatte, führte er Mail zum nächsten Spielplatz. Wobei, Spielplatz war bei näherer Betrachtung ein sehr beschönigendes Wort. Der Platz hatte sicherlich bessere Tage gesehen. Von drei Schaukeln war nur noch eine da, die Rutsche war sehr rostig und der Sandkasten bestand mehr aus Hundekot denn aus Sand.

Mihael holte einen Ball aus seinem Rucksack und gab ihn Mail. „Hier. Was anderes kann man hier sowieso nicht mehr machen…“

Eine Stunde lang kickten sie den Ball über den Rasen. Dann sah Mihael auf die Uhr. „Du, wir müssen nach Hause. Meine Mum wacht bestimmt bald auf…“

Mail nickte.
 

Mrs Keehl war tatsächlich schon auf, als sie in die Wohnung kamen, in der wie immer kein Licht brannte. Und diesmal konnte Mail live beobachten, was Mihael ihm schon gebeichtet hatte, denn die Frau hielt eine volle Flasche Whiskey in der Hand, aus der sie trank. Sie schien die Kinder überhaupt nicht zu sehen, erst als Mihael ihr die Flasche wegnehmen wollte, bemerkte sie sie.

„Was soll das? Mihael, sei ein braver Junge und geh in dein Zimmer.“

„Du hast versprochen, damit aufzuhören, Ma!“, bettelte der Blonde, doch seine Mutter hörte ihn nicht, stieß ihn nur zur Seite.

„Davon verstehst du nichts. Und jetzt lass Mama in Ruhe, ich muss nachher noch arbeiten.“

Dann kam etwas, womit weder Mail noch Mihael je gerechnet hätten:

Bei dem Versuch, ihr Kind wieder von ihrem Arm zu schütteln, ließ Mrs Keehl die volle Flasche auf den Boden fallen, sah entsetzt darauf, als der Alkohol im Teppich versickerte, sah ihr Kind an und verpasste ihm dann eine feste Ohrfeige. „Ich hab dir gesagt, du sollst in dein Zimmer gehen!“ schrie sie. „Jetzt sieh, was du gemacht hast!“

Mihael sah seine Mutter erschrocken an. Er war kreidebleich. Dann drehte er sich um und rannte in sein Zimmer, Mail lief natürlich hinterher.

Dann sah er, dass der Blonde weinte und nahm ihn in die Arme.

„Hey… Schsch… Nicht weinen…“

„Das hat sie noch nie gemacht!“, schluchzte Mihael. „Noch nie… Verdammter Alk… Ich wollte doch nur…“

„Ich weiß… Schsch… Beruhig dich erstmal…“

Der Blonde wischte sich die Tränen weg und zwang sich dazu, ruhiger zu werden. Mail ließ ihn los.

Gerade rechtzeitig bevor Mihaels Mutter in sein Zimmer kam. Auch sie hatte Tränen in den Augen, sie fiel vor ihm auf die Knie und drückte ihn an sich. „Es tut mir Leid… Bitte verzeih mir, mein Kleiner… Ich wollte das nicht…“

„Schon ok, Mum…“, sagte Mihael, der stock und steif in den Armen seiner Mutter stand.

Mail kam sich fehl am Platz vor. Er wusste nicht, was er tun sollte, am liebsten hätte er die Frau angeschrieen, für das, was sie ihrem Kind an tat, aber er fühlte, dass ihn wohl keiner ernst nehmen würde, und dass es Mihael vielleicht wütend machte, deswegen sagte er nichts.

„Ich hör damit auf, Mihael, ich verspreche es dir…“

„Ist schon ok Mum…“

Mail wusste nicht, ob die Frau einfach zu betrunken war oder ob sie Mihaels Tonfall nicht hören wollte, denn der sagte eindeutig, dass Mihael ihr nicht glaubte. Auch Mail, der ja nur von dem wusste, was Mihael ihm erzählt hatte, war von ihrem Versprechen nicht überzeugt, aber er sagte immer noch nichts.

„Ich… geh dann wohl besser.“, sagte er leise. Mihael nickte. „Bis morgen vor der Schule, ja?“

Nicken von Mail.
 

Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, wurde er fast von einem Mann umgerannt, der es offenbar sehr eilig hatte. Dieser schrie nach oben: „Wir sehen uns vor Gericht!“, blieb aber nicht mal stehen.

Mail schüttelte den Kopf und ging nach oben, wo sein Großvater ihn herein ließ. Es war kurz nach 5.

„Na, wenigstens bist du pünktlich.“, sagte der Mann. „Ich möchte, dass du morgen bei einem deiner Freunde übernachtest. Du hast doch schon Freunde hier, oder? Ich hab etwas zu erledigen und in diesem Viertel gibt es keine brauchbaren Babysitter.“

Es klang wie ein Befehl. Mail nickte nur, er hoffte, dass es kein Problem war, wenn er Mihael damit morgen überfiel.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sonnendrache
2009-03-28T10:13:22+00:00 28.03.2009 11:13
Cutes Kapitel. Ja die Groß- und Kleinschreubung ist besser. ^^

Es hat mir wieder viel Vergnügen gemacht das Kapitel zu lesen, obwohl es ja nicht so positiv war.
Von:  Sonnendrache
2009-03-27T13:53:16+00:00 27.03.2009 14:53
Auch das Kapitel hat mir gut gefallen. Du kannst diese unguten Familienverhältnisse sehr gut beschreiben.
Von:  Sonnendrache
2009-03-27T13:44:55+00:00 27.03.2009 14:44
Mir gefällt die FF sehr gut. Ich mag die Geschichte. Ich kann es mir in gewisser Hinsicht richtig gut vorstellen. Nur ich würde noch einmal die Rechtschreibung überprüfen. Da waren einige Fehler dabei vor allem bei der Groß- und Kleinschreibung.


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