Zum Inhalt der Seite

Never cry

Matt und Mello (kein Pairing!)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erklärungen

Am nächsten Morgen lief Mail im Treppenhaus einfach an Mihael vorbei.

„Mail!“, rief der Blonde. „Hey!“

Doch der Rothaarige blieb nicht stehen.

Mihael hielt ihn schließlich fest.

„Hey… Mail, ich…“

„Lass mich los!“, sagte Mail trotzig und schubste seinen Freund weg. „Du und deine blöden Ideen!“

„Mail, es tut mir Leid, ich…“

„Es tut dir Leid?! Mir tut es Leid, dass ich da überhaupt mitgemacht habe, dafür hat er schon gesorgt!“, der Rothaarige spürte, wie ihm wieder Tränen in die Augen stiegen, aber er wischte sie sofort weg.

„Mail, bitte, jetzt hör mir doch wenigstens zu…“

„Warum? Damit du mich in eine noch schlimmere Lage bringen kannst? Um mir noch eine deiner dummen Ideen zu erzählen?!“

Mihael schluckte. „Mail, ich… Ich dachte wirklich, dass…“

„Lass mich in Ruhe!“

Wieder ging der Rothaarige weiter, wieder hielt der Blonde ihn fest.

„Verdammt noch mal, ich hab doch schon gesagt, dass es mir Leid tut! Ich wollte das nicht! Ich hab… Verdammt, bei mir hat sie nie etwas gesagt!“

„Weil sie deine Mutter auch noch nie persönlich getroffen hat! Wofür du ja gesorgt hast!“

„Mail bitte…“
 

Sie erreichten die Schule. Immer noch weigerte Mail sich, dem Blonden zu zuhören.

Und wurde in seinem Beschluss noch bestärkt, als er sich auf dem harten Holzstuhl niederließ. Sein Hintern tat extrem weh. Doch er biss die Zähne zusammen, gab sich jede Mühe, den Ausführungen der Lehrerin zu zuhören.

Die Zettelchen, die Mihael ihm zuschusterte, ignorierte er und warf sie in den Papierkorb.

Dann schellte es zur Pause und Mail beeilte sich, zur Toilette zu kommen, doch auch diesmal wollte Mail nicht mit ihm reden. „Jetzt hau endlich ab! Ich will nicht mehr mit dir reden, verstehst du das denn nicht?!“

Beim Rausrennen stieß der Rotschopf den Blonden zu Boden.

„Mail!“

Mihael rappelte sich wieder auf. Tränen stiegen ihm in die Augen, aber er ignorierte sie. Er wollte mit Mail reden. Ihm klar machen, wie sehr es ihm wirklich leid tat, auch wenn der ihm das schon den ganzen morgen nicht glaubte. Und ihn auch fragen, warum sein Großvater es herausgefunden hatte.

Im Flur jedoch, wurde er von ein paar der Größeren aufgehalten.

„Na, was haben wir denn da?“, fragte einer spöttisch und hielt ihn fest.

„Kleine Heulsuse, so wie’s mir scheint.“, lachte ein anderer.

Mihael zappelte, doch sie packten ihn am Kragen und hoben ihn in die Höhe.

„Ich glaube, da hat wer noch nicht kapiert, wer wir sind…“, meinte einer von ihnen, der andere lachte, als wäre das ein besonders guter Witz gewesen und schlug dem Blonden die Faust ins Gesicht.

„Antworte gefälligst, wenn wir dich was fragen! Bist du eine kleine Heulsuse? Ein kleines Mädchen?“

Wieder versuchte Mihael sich zu befreien. Die getroffene Wange tat weh und er spürte, wie ihm Flüssigkeit- war es Blut oder Spucke?- aus dem Mund lief, außerdem merkte er, dass er nun tatsächlich weinte und nicht mehr damit aufhören konnte.

Er schüttelte verbissen den Kopf.

Die älteren Jungs warfen ihn gegen die Wand.

„Und warum heulst du dann?!“

In dem Moment ging die Tür von außen auf.

„Lasst ihn in Ruhe, ihr Mistkerle, sonst…“

Alle starrten zur Tür. Mihael erstaunt und unter Tränen, die Älteren ungläubig, dann brachen sie in Gelächter aus. In der Tür stand Mail, selbst gut zwei Köpfe kleiner als die Älteren, mit den Händen in die Hüften gestemmt.

„Sonst was, Kleiner? Verzieh dich lieber, sonst kriegst du auch noch dein Fett weg!“

Damit dachten die Älteren, es hätte sich erledigt, wandten sich wieder Mihael zu und traten den am Boden sitzenden Jungen in die Seite.

Doch der kleine Rothaarige rannte auf sie zu, rempelte einen von ihnen um. Der andere wollte ihn schlagen, doch Mail hielt sich an seinem Arm fest und biss dann hinein.

Der Ältere schrie auf- vielleicht etwas zu laut, denn keine Minute später trat Mrs Wells aus ihrem Klassenzimmer.

Zwar war es von je her ihre Meinung gewesen, dass die Kinder kleinere Streitereien unter sich klären sollten, doch nun sah sie etwas anderes: Nämlich dass zwei fast schon 13-jährige zwei 8-jährige verprügelten.

„Tom, Marcus, ihr könnt euch schon mal beim Direktor melden. Ich glaube ihr spinnt! Lasst eure Aggressionen aus, an wem ihr wollt, aber nicht an Kindern aus meiner Klasse!“, rief sie den Großen hinterher, die schnellstmöglich die Beine in die Hand nahmen und weg liefen.

Mail kniete am Boden neben Mihael und tupfte ihm mit einem Taschentuch Blut aus dem Mundwinkel.

„Alles ok?“, fragte er den Blonden. Dieser nickte- und lächelte. „Danke, dass du… Dass du mir geholfen hast.“

Mail grinste. „War doch klar…“

Die Lehrerin meinte: „Mihael, du solltest vielleicht noch mal ins Krankenzimmer gehen, dir einen Eisbeutel geben lassen. Was haben die Jungs eigentlich von euch gewollt?“

Doch Mihael schwieg. Und Mail wusste es ja gar nicht.

„Mihael, wenn…“

„Es war nichts.“, sagte Der Blonde.

Die Lehrerin seufzte. „Wenn du nichts sagst, werden sie auch nicht bestraft, das weißt du… Mail, willst du mir…“

„Mail ist gerade erst dazu gekommen, Mrs Wells. Er weiß gar nichts. Er wollte mir nur helfen, ok?“

„Ach, macht doch was ihr wollt.“, sagte die Lehrerin, etwas wütend, dann ging sie wieder in ihr Klassenzimmer und Mihael erklärte dem verdutzten Mail: „Wenn ich ihr irgendwas gesagt hätte, hätte es nachher auf dem Nachhause-Weg nur noch mehr Stress gegeben.“

Dann wischte er sich die Tränen weg und stand auf.

„Mail, es tut mir wirklich leid, dass dein Großvater es rausgekriegt hart. Ich hätte nicht gedacht, dass…“

Mail nickte. „Ich weiß doch… Ich war nur sauer…. Tut mir Leid… Freunde?“

Mihael nickte und grinste. „Freunde. Erzählst du mir… Ich meine… Wie hat dein Großvater das eigentlich rausgekriegt? Ich hab die Unterschrift doch..:“

Mail schüttelte den Kopf. „Das war es nicht… Er hat Mrs Wells beim Einkaufen getroffen und sie hat wohl so etwas gemeint, wie, dass er sich keine Gedanken machen solle, wegen dem Brief, weil ich ja noch neu in der Klasse bin und so, und dass sie ihn vielleicht gar nicht erst hätte schreiben sollen…“

Mihael nickte und seufzte gleichzeitig. „Und er hat dann natürlich gefragt, von welchem Brief sie spricht… So ein Mist… An die Möglichkeit habe ich echt nicht gedacht… Tut mir Leid… Eigentlich hab ich es ja nur gut gemeint.“

Diesmal nickte Mail. „Ich weiß…“
 

An diesem Tag hatten sie eine Stunde früher Schulschluss, und so hatten die beiden auf dem Heimweg etwas Zeit zum reden.

Doch keiner von beiden sagte etwas, bis sie ganz sicher außerhalb der Reichweite anderer Kinder waren. Dann sagte Mihael plötzlich: „Meine Mum trinkt.“

Mail sah seinen Freund an. Er verstand nicht, was der Blonde meinte, und warum er plötzlich über seine Mutter sprach.

„Alkohol, meine ich.“, fuhr der fort. „Deswegen ist sie so… Deswegen schläft sie fast den ganzen Tag und redet so komisch und so.“

„Aber…“

„Manchmal hört sie auf, für eine halbe Woche, vielleicht auch länger. Und wenn die in der Schule oder so etwas davon mit bekommen, dann…“, Mihael stockte.

„Deshalb will ich nicht, dass es jemand weiß…“

„Mihael, du…“

„Sie kümmert sich nicht um mich, wenn sie so ist. Geht nicht zur Arbeit, bezahlt den Strom nicht. Deswegen ist es bei uns immer so dunkel. Und deswegen hab ich auch nie was zu essen mit in der Schule. Und wenn sie betrunken ist, redet sie auch nicht mehr mit mir.“

„Mihael, das… Warum erzählst du mir das jetzt?“

Der Blonde blieb stehen. „Weil wir Freunde sind. Du bist mein erster, richtiger Freund, Mail. Ich will keine Geheimnisse vor dir haben. Ich… Du bist der erste Mensch, der sich um mich kümmert, dem nicht alles scheißegal ist, was mit mir passiert. Und… Ich dachte, es wäre nur fair, weil ich ja auch weiß, dass er dich… Dass er dich verhaut. Weil… Ich weiß es ja. Ich höre es unten. Ich weiß, dass du Angst vor ihm hast. Und…“

Mail nickte und nahm die Hand des Blonden in seine.

„Danke. Dass du mir vertraust. Ich… Ich verspreche dir, ich sag es niemandem.“

Mihael nickte. „Ich weiß… Kommst du heute Mittag?“

Der Rothaarige zuckte mit den Schultern. „Wer weiß… Er war… Er war gestern schon ziemlich sauer, ich weiß nicht, ob… Ob er mir noch böse ist.“
 

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.--..-..-.-.-.-.-.-.-.-.-.
 

So, ich hoffe, die Groß- und Kleinschreibung hab ich diesmal besser hingekriegt, hab's nochmal durchgelesen...

Wegen der Kinder in der Schule: In nicht gerade freudiger Erinnerung an ein paar "nette" Mitschülerinnern in der Mittelstufe... Ich habe sie gehasst...

« 1. Ankunft in der neuen Stadt2. Alles andere als perfekte Familie3. Der Brief4. Erklärungen



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sonnendrache
2009-03-28T10:13:22+00:00 28.03.2009 11:13
Cutes Kapitel. Ja die Groß- und Kleinschreubung ist besser. ^^

Es hat mir wieder viel Vergnügen gemacht das Kapitel zu lesen, obwohl es ja nicht so positiv war.


Zurück