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Albus Dumbledore und die Heiligtümer des Todes

Vorsicht, Spoiler! AD/GG in der Zeit vor Arianas Tod.
von

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Eulenpost

Der nächste Morgen brach ruhig an. Die Vögel waren nicht so laut wie sonst, auch die Sonne hielt sich heute mit ihren hellen Strahlen zurück. Leichter Nieselregen klopfte ans Fenster, Mrs Bagshot an die Tür. "Gellert, mein Lieber? Das Frühstück ist fertig, kommst du?"

Albus schreckte auf, Gedanken schwirrten durch seinen Kopf, er musste Traum und Wirklichkeit trennen. Aber wo hatte die Wirklichkeit aufgehört, und wo der Traum angefangen? Ein Busch aus Haaren lag neben ihm, ruhig atmend und süßlich duftend. "Gellert", flüsterte Albus, "wach auf, Gellert!" Er stupste den warmen Körper neben sich an und bemerkte, dass dieser tatsächlich nackt war. Langsam ordneten sich seine Gedanken. Er hatte es tatsächlich getan. Und als er sich umsah, teilte ihm das gesamte Zimmer auch selbiges mit. Nichts war mehr an seinem Platz. Die Gardinen lagen auf dem Boden, der Nachttisch wurde halb davon verdeckt, der Teppich war übersät mit Bilderrahmen, hier und da lagen Glasscherben oder Fotos, eine Keramikvase lag in Hälften daneben und der Tisch war umgestoßen. Albus Herz klopfte, als sich die Erinnerung nun vollständig verfestigte. Er stand auf, musste sich nach zwei Schritten aber wieder hinsetzen, um eine handvoll klebriger Federn von seinen Füßen zu wischen. Er suchte nach seiner Kleidung, fand aber nur einen Umhang von Gellert und schlüpfte hinein. Wieder klopfte es an der Tür.

"Gellert? Bist du wach? Ich komme jetzt rein", rief Bathilda, als sie die Tür öffnete. Albus wäre am Liebsten sofort verschwunden, aber er hatte seinen Zauberstab noch nicht gefunden und ohne den konnte er nicht apparieren. "Oh, Albus! Du bist noch hier? Na, dann werde ich auch für dich den Tisch decken!" sagte Mrs Bagshot fröhlich, noch ehe Albus etwas erwidern konnte. Sein "Machen Sie sich bitte keine Umstände" ging in ihrem fröhlichen Gesumme unter, während sie die Tür wieder schloss. Albus hastete zum Bett zurück und schüttelte Gellert wach. "Mrs Bagshot hat mich gesehen, was sollen wir ihr sagen? Gellert, wir stecken in Schwierigkeiten!", er sprach so hastig, dass Gellert ihm den Mund zuhielt. "Bathilda is' nich' so schlau. Lass' und noch ne Weile schlafen." antwortete er auf die Panik von Albus. Dieser jedoch hatte es schwer, seinen Kopf klar zu halten. Er schämte sich für alles. Er wollte nach Hause, immerhin musste er sich um seine Schwester kümmern. Gellert hatte sich wieder umgedreht, also musste Albus wohl alleine mit der Situation umgehen. Er fand seinen Zauberstab, weil er fast deswegen gefallen wäre, und steckte ihn in seinen Umhang. Er schlich aus dem Zimmer und die knarzende Treppe hinab. Bei jedem kleinsten Geräusch, den die alte Treppe von sich gab, biss er auf seine Lippen und verfluchte den Architekten. "Albus, mein Lieber? Bleibst du nicht zum Frühstück?" Mrs Bagshot stand noch in der Küche, und obwohl der Herd recht laut blubberte und es nach gekochten Eiern und Pfannkuchen duftete, hatte sie ihn dennoch bemerkt. Er drehte sich zu ihr um, wollte sich gerade entschuldigen, da kam Grindelwald die Treppe hinabgerast und sagte: "Natürlich bleibt er! Nicht wahr, Al??", er nahm ihn bei der Hand und zog ihn in die kleine Küche.
 

Es hatte zwei unangenehme Stunden gedauert, bis Albus sich endlich hatte losreißen können. Er hatte kaum etwas essen können, ihm war alles so peinlich, er hatte Gellert kaum ansehen können. Es war nicht so, als wäre er ein Mensch, dem schnell etwas peinlich werden könnte. Nur war Homosexualität nicht unbedingt geachtet, wenn auch weniger wichtig wie reines Blut. Dennoch war ihm das alles unangenehm. Solche Gefühle waren einfach falsch. Oder?

Eine Eule an seinem Fenster ließ ihn aufschrecken. Er öffnete der am Fenster tippenden Eule und sie warf ihm einen Brief vor die Füße, als sie dann auch schon mit einem eleganten Bogenflug wieder durchs Fenster verschwand. Er hatte gar nicht bemerkt, dass es schon dunkel geworden war. Den ganzen Tag hatte er gelesen, sich um seine Schwester gekümmert und jetzt einen Brief bekommen. Er öffnete den Umschlag sorgfältig und setzte sich wieder an seinen Tisch, um den Brief zu lesen. Er war von Gellert.
 

Albus -

du warst so schnell weg, ich dachte nicht, dass es dir so peinlich war. Bathilda kann manchmal ganz schön verrückt sein, aber sie hat mich heute mit nach London genommen. Ich wusste gar nicht, dass ihr so viele versteckte Läden habt! Ich habe interessante Informationen und finde, wir sollten uns treffen, um darüber zu sprechen. Ich habe außerdem bemerkt, dass du meinen Umhang mitgenommen hast. Zum Glück hat Bathilda nichts gemerkt, dennoch hätte ich ihn gerne wieder.

Gellert.
 

Eigentlich hatte Albus nicht die Absicht gehabt, sich allzu schnell mit Gellert zu treffen, allerdings musste er ihm ja auch seinen Umhang wiedergeben. Er schrieb einen kurzen Brief zurück, wann er sich mit ihm treffen wollte, gab ihm seiner Eule, die sich auch sofort auf den Weg zu Gellert machte, und brütete weiter über seinem Buch.

Die Heiligtümer des Todes.

Wenn man dem Märchen glauben könnte, müssten die Brüder Peverell in Godric's Hollow gelebt haben. Also könnte es sein, dass sich eins der Heiligtümer hier befindet. Vielleicht sogar alle drei. Aber das wäre unwahrscheinlich. So viel Glück würden sie nicht haben.

Albus schreckte wieder auf. Er hörte ein Gepolter im Keller. Ihm war, als wäre er gerade eingeschlafen und dann wieder aufgewacht. Er stemmte sich am Tisch auf, schlurfte müde zur Kellertreppe und schaltete das Licht an.

"Ariana...? Was tust du da?" flüsterte er, als er langsam die Treppe hinunterstieg. Seine Schwester saß auf dem Boden und schlug mit einem kleinen Stein auf eine Kiste. "Ja, ich weiß, da sind Mutters Sachen drin. Möchtest du sie sehen?" er hob den Deckel von der Kiste und Arianas Arme versanken in der alten Kleidung ihrer verstorbenen Mutter. Sie weinte. Albus zog sie mit sanfter Gewalt aus der Kiste und nahm sie in die Arme. "Alles in Ordnung, beruhige dich", flüsterte er ihr zu, doch sie weinte und weinte. "In einer Woche kommt Aberforth wieder, dann kannst du wieder mit ihm spielen", er brachte seine Schwester zurück in ihr Zimmer und half ihr ins Bett. "Du darfst nicht wieder raus, ja? Ich hol dich morgen Abend und dann gehen wir in den Garten, aber geh bitte nicht alleine raus." sagte er und deckte sie zu. Er wollte sie nicht einschließen, was er leider oft schon hatte tun müssen. Er hasste es, sich um seine Schwester kümmern zu müssen, wo er doch so viele andere, wichtigere Dinge zu tun hatte. Gellert gab ihm endlich eine Perspektive, die ihm würdig erschien.

Perspektive. Ihm war etwas eingefallen. Er lief wieder hinauf zu seinem Schreibtisch, warf dabei das Tintenfass vom Tisch und rutschte beinahe auf einem Stapel Pergament auf, dass er noch auf dem Boden liegen hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  trinithy
2009-08-05T12:04:07+00:00 05.08.2009 14:04
So, jetzt komm ich endlich mal wieder zum weiterlesen/ kommentieren.

Hach, ich hab gestern HP 6 im Kino geguckt, wo Al gestorben ist...so traurig!

Aber genug davon, wieder zu dem worum es eigentlich geht, deine Geschichte!

So so, dem guten Albus ist also auch mal was mehr oder weniger peinlich? wer hätte das gedacht?
Aber die Vorstellung ist amüsant!


Von: abgemeldet
2009-07-05T16:29:59+00:00 05.07.2009 18:29
WAAAHHH Was fiel ihm denn ein? was hat das mit Perspektive zu tun? und wo is aberforth denn wenn er nich da ist?

Immer dann wenns spannend wird ist es vorbei... -.-'





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