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Small Soldier

Der Prinz von Saiya
von

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26. Zurück nach Hause!

26. Kapitel: Zurück nach Hause!
 

Vegeta weiß nicht mehr genau wie viele Tage er jetzt schon in der Wüste unterwegs war. Oder wie viele Stunden er nun schon hier im heißen Sand liegt und den Wind in seinem Ohr pfeifen hört. Sand, der sich in seinen Haare, Augenbrauen und Wimpern verfangen hat. Die Hitze die vor ihm auf dem Boden flimmert. Er bemerkt auch den heißen Sand an seinen Zehen. Er hatte seine Schuhe im tiefen Sand verloren. Sie waren ohnehin schon durchgetreten und etwas zu klein gewesen.

Seine Zunge ist so trocken wie der Sand selbst und er kann die Augen kaum öffnen. Als er sie nach langem wieder aufmacht, muß er feststellen das der Sand ihn von einem erneuten Sturm schon fast zugedeckt hat. Aber er fühlt sich nicht stark genug sich zu bewegen. Der Wolf, der bis vor einiger Zeit noch an seiner Seite gesessen hatte, war auch nicht wahrzunehmen.

Vegeta erinnert sich an das Tier-Skelett das er vor ein paar Tagen in der Wüste im vorbeigehen gesehen hat. „So will ich nicht enden…“, hatte er sich verzweifelt gedacht. Das Wasser war ihm an dem Tag an dem er den Wolf aufgelesen hat, ausgegangen. Das war ungefähr vor vier Tagen, wenn er sich noch recht entsinnen kann.

Aber er kann sich kaum noch daran erinnern. Nicht mehr wie er den Wolf fand, nicht mehr wie er überhaupt in die Wüste kam. Es scheint sich alles wie ein Karussell zu drehen wenn er die Augen aufmacht, also lässt er sie geschlossen und horcht. Er horcht den Wellen des Meeres, das er von der ferne hört. Er lauscht dem Wind, der mit den Fächern der Palmen in der Bucht spielen. Und er hört den Gesang seiner Mutter, die ihm ein altes Kinderlied vorsingt. Er erinnert sich plötzlich an ein Bild in dem er auf dem Arm seiner Mutter liegt und mit ihrem blauen Anhänger spielt. Zu seiner eigenen Verwunderung ist er noch ein Baby, wo das eigentlich gar nicht möglich sein kann, denn wie konnte er sich selbst als Baby sehen? Da blitzt plötzlich etwas Blaues vor seinem geistigen Auge auf. „Gib niemals auf!“, ist mit klarer, deutlicher Stimme zu hören.

Vegeta zuckt zusammen. Im ersten Moment meint er seine Mutter gehört zu haben. Als er die Augen schwach öffnet, befindet er sich noch immer an dieser entsetzlichen Stelle wo er vor Stunden zusammengebrochen und liegen geblieben war. Die Sonne brennt durch seine Kleidung auf seine Haut und krächzende Laute sind weit über ihm zu hören. Seine Hand umklammert den Gegenstand darin. Ihm war bis gerade eben noch nicht aufgefallen das er überhaupt nach etwas gegriffen oder etwas festgehalten hatte.

Als er einen kurzen Blick darauf wirft erkennt er den blauen Anhänger seiner Mutter in seiner Hand. Aber warum wundert er sich nicht darüber? Mit aller Kraft bewegt er seine Hand näher zu sich und drückt sie samt Anhänger an seine Brust. „Nein Mama… ich werde nicht aufgeben…“, denkt er sich und schließt die Augen. „Ich werde hier rauskommen… du wirst schon sehen…“, hängt er dem an und wird auf ein flatterndes Geräusch aufmerksam. Auf das flattern folgt ein Geräusch das entsteht wenn ein kleines, leichtes Tier durch den Sand läuft und zum Sprung ansetzt.

Der kleine Wolf springt den Geier, der sich im Landeanflug auf Vegeta befand, in die Seite und reißt ihn mit zu Boden. Ein kleiner Kampf entbrennt. Der Wolf ist zu klein um den Geier zu überwältigen. Der Geier ist bereits verletzt und hackt aggressiv auf seinen Angreifer ein. Vegeta brauchte sich nur umzudrehen um einen der Füße des Geiers zu greifen und ihn am Boden zu halten. Er wirft sich herum und bekommt den Hals des Vogels zu packen. Mit einer Ruckartigen Bewegung die ihm nur unter Aufbietung seiner ganzen Kraft möglich war, reißt er seinen Dolch aus der Scheide und stößt sie dem Geier durch den Hals, schräg in den Kopf.

Heftig zucken die Nerven des Geiers noch als Vegeta ihn loslässt. Der kleine Wolf hält den großen Vogel noch an der Stelle. Als der Körper endlich vollends erschlafft kann Vegeta es nicht vermeiden, laut zu lachen. Zum anderen, weinte er. Er und dieser kleine Wolf, der nun auf ihn zutrottet und ihn an der Wange leckt, hatten eine gemeinsame Beute erlegt und sie konnten endlich ihren Hunger stillen. Für Vegeta war eines klar, durch diese Wüste, war man allein verloren. Er kann es nicht vermeiden das er die Arme um den kleinen Wolf legt und beinahe bitterlich zu weinen beginnt, so wie es ihm seine Kräfte zulassen. Dieser Geier würde ihnen die ausreichende Kraft geben um am nächsten Tag weiter zu gehen.

Und so geschah es. Es wurde ein Feuer gemacht, der Geier wurde gebraten und gerecht aufgeteilt. Plötzlich sah Vegeta in dem kleinen Wolf keine Nervensäge die ihm einfach nur folgte. Nein, er war ein Begleiter geworden. Eigentlich schon an dem Tag an dem er ihn aufgelesen und getragen hat. Vielleicht wollte auch er nicht allein sein und hat ihn deshalb dann akzeptiert und mitgenommen? Jetzt weiß er, das er sich richtig entschieden hatte. Alleine hätte wohl keiner von beiden Überleben können.

Am nächsten Tag brachen sie mit neuer Kraft wieder auf. Barfuss und mit einem Stock, den Vegeta noch gefunden hatte ging es weiter. Weiter in der schier unendliche Wüste, genauso heiß wie immer. Vegeta bemerkt das nicht nur seine Schuhe schon zu eng waren, nein seine Ärmel, jedenfalls der eine den er noch am Oberteil hängen hatte, war auch schon zu kurz und ne Spur zu eng. Genauso seine Hosen, die er gleich mal an der Seite aufriss und hochkrempelte. Seine Hand wandert an die Stelle seines Anhängers. „Ja, ich werde nicht aufgeben… niemals!“, nimmt er sich vor und schaut mit munterem Blick nach vorne. Auf seinen Weg dessen Ende er in greifbarer Nähe sieht.

Noch drei ganze Tage waren Vegeta und der kleine Wolf unterwegs, ehe sie abermals daran drohten von ihren Kräften verlassen zu werden. Vegeta hatte bereits durch die Sonne einen dunklen Teint und raue Fußsohlen vom Barfuss laufen bekommen. Der Wolf lies sich es nicht so deutlich anmerken. Er scheint ausdauernder zu sein, denn es liegt in seiner Natur. Mit der letzten Kraft, wie es Vegeta erschien stolperten sie auf die Düne ehe sie das Ziel vor Augen sahen. Es war nicht mehr weit und Vegeta konnte einen Freudenschrei nicht mehr unterdrücken. Noch drei Dünen, zwei Hügel und eine gerade Strecke von einer halben Stunde und die Wüste war überwunden.

Das letzte Stück waren sie sogar gelaufen und hatten sich in die kleine Wasserstelle fallen lassen in der sie sich noch suhlten ehe sie miteinander herumzutoben begannen. Es war geschafft. Die große Wüste, war Vergangenheit. „Ich habs geschafft!! Siehst du Mama? Ich hab nicht aufgegeben!“, ruft er und lässt sich zu Boden fallen. Er ist der Meinung das ihm jetzt nichts und niemand mehr etwas anhaben könnte, so stolz und stark fühlt er sich über den Triumph gegen die Gefahren der Wüste.

Er würde sich nun ein wenig hier ausruhen, ehe er weiterzieht und den Weg nach Hause antritt. Laut den Sternen musste er schon nahe sein, und ein seltsames Gefühl schleicht wieder in ihm hoch. „Soll ich überhaupt nach Hause zurückgehen?“, fragt er sich während er den Nachthimmel betrachtet.
 

Seit einige Stunden geht Vegeta Gedankenverloren durch die Landschaft. Er fragt sich noch immer ob er überhaupt nach Hause zurückgehen soll. Seit dem Tag, an dem er aus der Wüste kam, was schon fast über eine Woche her ist, stellt er sich dieselben Fragen. Was würde er als erstes tun wenn er wieder Zuhause ist? Wen würde er als erstes Begrüßen wollen. Eher macht es ihm Sorgen wie er begrüßt werden würde. Immerhin war er einfach so abgehauen und hatte nur einen kurzen Brief hinterlassen. Sein Vater war vermutlich ziemlich wütend gewesen. „Oder auch nicht…“, wird er bedrückt. Vielleicht war sein Vater ja auch froh das er weg war? Vegeta kommt es so vor als hätte er ihm die Schuld für den Tod seiner Mutter gegeben. Und im Grunde, hatte er vielleicht sogar Recht. Er war zu schwach um sich selbst zu verteidigen. Seine Mutter hatte ihn nur beschützen wollen. Und dabei ihr Leben verloren.

„Bin ich wirklich schon stark genug um mich vor ihm zu beweißen?“, fragt Vegeta sich angestrengt ehe er stehen bleibt. „Vielleicht soll ich nicht nach Hause gehen?“, meint er zum unzähligsten mal. Er will es nicht ganz zugeben, aber er hat irgendwie Angst nach Hause zu kommen. Er ist sich nicht sicher, ob er sich mit seinen neuen Kräften wirklich zeigen kann. Ob er sich auf sein Können etwas einbilden kann. Ob es seinen Vater imponieren würde oder ob er ihn einfach wieder nur als unwürdig bezeichnet.

Seufzend geht Vegeta weiter und versucht seine Gedanken zu vertreiben indem er sich ein wenig die Gegend anschaut. Es ist nun deutliches Waldgebiet durch das er geht. Die Steppenähnlichen Flächen wurden immer geringer und satte Grüne Wiesen und Wälder waren ringsum zu sehen. Es war eindeutig das er sich seinem Zuhause näherte, und er spürt es. Er roch es in der Luft. Der Wind trug die frische Luft und den Duft des Walds in sich. Es war alles frisch und klar. Ungetrübt und rein. Es bestand kein Zweifel. Nicht mehr lange und er würde die Stadt Saiya vor sich erblicken.

Wieder bleibt er stehen. „Vielleicht sollte ich hier mein Nachtlager aufschlagen?“, fragt er sich und schaut sich die geeignete Stelle genauer an. Und das an einem frühen Vormittag. Eigentlich hatte er sich um diese Zeit noch nie Gedanken um ein Nachtlager gemacht. Es scheint eher, als wollte er das Zusammentreffen mit seinem Vater um einen weiteren Tag aufschieben. So lässt er seinen zerlumpten Rucksack von seinen Schultern rutschen und lässt ihn zu Boden sinken.

Den ganzen Tag lang war er dann damit beschäftigt sich etwas zu jagen und seine verschiedenen Ki-Attacken noch mal durch zu probieren. Am Abend lag er schon früh auf seiner Schlafstelle und schaute in die Sterne während das Feuer rötliche Schatten auf sein Nachdenkliches Gesicht, das eher traurig wirkte, wirft. In Gedanken lässt er seine Reise noch mal Revue passieren.

Seine anfänglichen, leichten Probleme in den Wäldern mit den Bären und Wölfen. Erst hatte er geglaubt das es nichts schlimmeres geben kann als von einem Wolfsrudel gejagt zu werden. „Apropos Wolf…“, schaut er plötzlich auf und schaut sich suchend um. Der kleine Wolf den er seit diesem Dschungelabenteuer im Schlepptau hat, kommt und geht wie es ihm passt. Verärgert schaut sich Vegeta um. „Na, der kommt schon wieder…“, tut er es ab und lässt sich wieder zurücksinken.

Sofort erinnert er sich an das Tal mit den Giganten. Von denen manche schlimmer waren als jedes Tier das er zuvor gesehen hatte. Den kleinen Raptoren, die sehr flink und gerissen sind, hatte er gleich Respekt beigebracht. Vor dem Riesenvieh, das am Ende leider von zwei Raubsauriern überwältigt und getötet worden war, hatte er heute noch Respekt. Und er würde sie wohl nie vergessen. Immerhin hatte sie ihn aus dem Schwefelfeld getragen und somit das Leben gerettet.

Die rote Wand, die im Sonnenuntergang so schön rot schimmerte und der er deswegen diesen Namen gegeben hat, und die all seine Kletterkünste forderte. Bei dem Gedanken nimmt er sich sofort vor, wenn er nach hause kommt, bei sämtlichen Karten des Planeten nachzuschlagen und nachzuforschen wo er überall gewesen ist, und wo er noch nicht war. Wer weiß? Vielleicht würde er ja wieder in die Wildnis zurückgehen? Wenn sein Vater ihn jedenfalls noch immer für Schwach und Unwürdig hält, würde er seinen Krempel zusammenpacken und in die Wildnis verschwinden.

Dieses Wunschdenken hat er sich seit gestern in den Kopf gesetzt und so wie die Dinge jetzt stehen würde er es darauf ankommen lassen. Vegeta lächelt bei dem Gedanken. „Wo würde ich mich dann wohl niederlassen?“, fragt er sich, welchen Teil in dem er in den letzten Monaten ums blanke überleben gekämpft hat, er wohl beziehen würde.

Das rascheln des Busches, als der kleine Wolf, dem Vegeta noch immer keinen Namen gegeben hat, daraus hervorspringt, holt Vegeta aus seinen Gedanken. Er schaut ihm zu wie er ans Lagerfeuer geht und sich genau gegenüber von ihm, hinlegt und seinen Kopf auf seine Pfoten bettet. Vegeta schaut ihn lange an und lächelt. Der Wolf war schon etwas wie ein treuer Begleiter geworden. Im selben Moment wird sein Blick wieder nachdenklich. „Jeet wird sicher eifersüchtig sein wenn ich dich mit nach Hause nehme?“, meint er und schmunzelt. Das würde sich alles dann zeigen wenn er mal zuhause war.

Jetzt, wo er so darüber nachdenkt. Er sehnt sich einerseits schon nach zuhause. Nach Opa-Dai, nach Jeet und natürlich auch ein wenig nach seinem Vater. Wobei der Gedanken an ihn, ihn wieder traurig stimmt und er seufzt.

Da fallen ihm nun auch Koya und Mackie ein. „Ob sie gut angekommen sind?“, fragt er sich plötzlich. Immerhin war Mackie doch schwer verletzt gewesen als er sie verlassen hat. Jedenfalls ist er gespannt darauf zu hören was es nun mit der ganzen Bande und der Geschichte in den Mienen auf sich hat.

Wie er so über das Geschehene seiner Reise und über zuhause nachdenkt, wird er immer müder. Und es dauert nicht lange bis er in einen ruhigen Schlaf fällt. Und das mitten in einem Wald voller Bären und Wölfe. Und doch, er hat keine Furcht mehr vor ihnen, deshalb lagert er auch nur am Boden und nicht irgendwo auf einem Baum oder einem hohen Felsen wie er es zum Anfang seiner Reise gemacht hat. Er würde es merken wenn etwas Bedrohliches kommen würde. Er hat in der Zeit seines Aufenthalts in der Wildnis gelernt, seine Sinne zu schärfen und richtig einzusetzen. Er würde die kommende Bedrohung, hören, riechen und sogar spüren wenn sie ihm im Schlaf überrumpeln würde. Er hatte sich mehr an das Leben in der Freien Natur eingelebt als ihm bewusst ist, und er verspürt diese seltsame Ruhe in sich nach der er sich unbewusst gesehnt hatte.
 

Nach zwei weiteren Tagen erreicht Vegeta erneut den Rand eines Waldes den er durchquert hat. Es war wohl einer der größten Wälder an den er sich in seiner ganzen Reise erinnern kann. Es liegen 10 cm Neuschnee und ein eisiger, winterlicher Windzug fährt ihm durch die Kleider. Aber er spürt sie nicht. Er hat in dem Gebirge, in dem er war, größere Kälte ausgehalten.

Und was er jetzt vor Augen hat, lässt ihn beinahe erstarren.

Es ist Saiya. Seine Heimatstadt die wie ein großes Feld von aufgereihten Häusern und Gebäuden vor ihm liegt. So anders und schon beinahe Fremd, im Vergleich zur Natur hinter ihm. Wie ein breiter Fluss, bahnt sich die Hauptstraße inmitten der Stadt ihren Weg direkt zum Schloss. Von dieser Position hatte er die Stadt noch nie zuvor gesehen. Und es scheint ihm erst jetzt aufzufallen wie groß und übermächtig ihre Ausstrahlung ist. Und doch war etwas anders an dem Erscheinungsbild der Stadt. Jedenfalls anders, als er sie in Erinnerung hat.

In der Rechten Hälfte, von der schneebedeckten Hauptstraße aus gesehen, erhebt sich ein mächtiges Gebäude aus den Häusern der Stadt. Es scheint so ganz anders, als die übrigen Bauten der Stadt, wie Vegeta feststellt. Es hat viele runde Flächen und rundliche Türme die jeweils mit runden Bullaugenfenstern versehen sind. Zur hinteren Seite dieses Gebäudes, das noch nicht ganz fertig erscheint, befindet sich eine riesengroße Plattform die wie ein Balkon in der Luft liegt. Es scheint sich um eine Art, Landeplatz zu handeln.

Als Vegeta genauer hinschaut erkennt er ein paar eingestürzte Häuser und Trümmerfelder rund um das neue Gebäude herum. Eine große Müllheide scheint sich im äußersten Winkel der Stadt zu erheben. Auch etwas, das Vegeta nicht in seiner Erinnerung wieder finden kann und er schaut eher erschrocken auf die Stadt hernieder.

„Was… was geht hier nur vor?“, fragt er sich verwirrt und ein seltsames Gefühl steigt plötzlich in ihm hoch. Etwas Fremdes liegt über der Stadt muß er feststellen und so verengt sich sein Blick. Irgendetwas ist hier nicht so wie er es kennt. Etwas Entscheidendes hatte sich verändert. Er zögert noch eine Weile ehe er den ersten Schritt nach vorne macht. Dann geht er entschlossen den Weg vom Waldrand zur Stadt entlang.

Am Stadtrand, noch vor der ersten Häuserreihe, angelangt stellen sich plötzlich zwei Fremde in seinen Weg. „Halt! Wer bist du?!“, fragt die tiefe Stimme streng. Vegeta schaut ihn kritisch an. Es ist kein Saiyajin der vor ihm steht. Er hat so eine ungesunde grüne Farbe und seltsame Punkte im Gesicht. „He Kleiner, mach den Mund auf! Wir haben den Auftrag kein Gesindel in die Stadt zu lassen!“, kommt es vom zweiten der nun seine Lanze mit der des anderen Kreuzt und den Weg somit versperrt.

„Geht mir aus dem Weg“, kommt es von Vegeta ruhig. „Was fällt dir ein so frech zu sein du dreckiger Bengel?!“, schnaubt der grüne. „Ihr wisst wohl nicht wen ihr vor euch habt?! Ich komme gerade von meinem Auswärtstraining und verlange sofort durchgelassen zu werden!“, erwidert Vegeta mit einem leichten Anflug einer unbekannten Wut in sich.

„Was ist hier nur los?! Wie kommen die dazu mich hier auszusperren?“, fragt er sich während seine Wut deutlich ansteigt. „Klappe! Und jetzt zieh Leine mit deinem Köter!“, kommt der andere näher und verpasst dem kleinen Wolf an Vegeta´s Seite einen leichten tritt. Vegeta fährt herum und schaut auf seinen leise aufjaulenden Wolfsfreund ehe er sich an den großen Fremden wendet. „Spinnst du?!“, funkeln seine Augen auf einmal in der Farbe der Nacht und etwas unglaublich böses spiegelt sich darin.
 

Hinter Vegeta legt sich gerade der Staub und die beiden fremdrassigen Gestalten schauen ihm panisch nach. Vegeta schaut auf seine Hand. „Was war das? Warum bin ich grade so ausgetickt?“, verengt sich sein Blick. Es war genau dieselbe Wut die er in diesem Tsufuru Gebäude gegen den Roboter gerichtet hat, nur diesmal viel schwächer und kontrollierter. Immerhin hatte er die beiden Fremden nur mit einem Ki-Ball aus seinem Weg geräumt um vorbei zu können. Zugegeben, den einen hat er noch eine verpasst weil er seinen kleinen Freund getreten hat.

Jedenfalls scheint er sich vor den beiden unbekannten mal Respekt verschafft zu haben, passiert ihre Sperre und geht in die Stadt. „Da bin ich mal ein paar Monate nicht da und schon will man mich nicht mal mehr reinlassen…“, verschränkt er eingeschnappt die Arme vor der Brust und biegt in die nächste Gasse ein um auf die Hauptstraße zu kommen. „Was soll das ganze hier überhaupt? Und wer waren diese Typen?“, häufen sich seine Frage auf die er wohl bei seinem Vater eine Antwort einfordern wird. Aus irgendeinem Grund verspürt er plötzlich ein seltsame Gefühl in sich hochsteigen. Es fühlt sich an, wie Unsicherheit, es könnte aber auch Wut sein.

Als er auf die Hauptstraße tritt bleibt er erschrocken stehen. Auf der anderen Straßenseite hat sich eine lange Schlange gebildet die sich an einem Stand anstellt. Es herrscht aufgeregtes treiben an diesem Stand. Ein Saiyajin bringt gerade einen großen Topf mit Flüssigkeit darin und stellt ihn auf dem Tisch ab. Die zwei Frauen die hinter dem Tisch stehen haben beide Hände voll zu tun, Schüsseln und Becher mit Suppe zu füllen und sie an die wartende Menge zu verteilen.

„He, alter Mann!“, sprintet Vegeta über die Straße und wendet sich an den alten Mann der als letzter in der Schlange steht und auf sein Essen wartet. Der Mann schaut ihn aus trüben Augen an. „Was willst du? Ich hab nichts! Stell dich gefälligst selber an wenn du was essen willst!“, faucht er ihn beinahe an und klemmt seinen Teller beinahe ängstlich unter den Arm. Vegeta schaut ihn erschrocken an. Es war noch nie vorgekommen das man sich um Essen anstellen musste, jedenfalls nicht, was er sich erinnern kann.

„Sag, warum stellt ihr euch alle hier an?“, fragt Vegeta und schaut die Schlange nach vorne. „Siehst du doch… wir warten auf unsere tägliche Ration“, kommt es von dem alten verbissen. „Oh mein Gott!“ bekommt er jetzt große Augen als er Vegeta genauer ansieht. „Ihr.. ihr seid ja…“, beginnt er zu stammeln. Vegeta schaut ihn mit großen Augen an. „Ihr seid ja der Prinz!“ entkommt es dem Alten. „Verzeiht mir! Oh, ich bitte um Verzeihung….“, will der alte fortfahren sich zu entschuldigen und wird ganz panisch. „Ps!!“, hält Vegeta einen Finger an den Mund, er hält es für besser wenn nicht alle mitbekommen das er hier ist.

„Oh… ja.. Verzeihung…“, hält der Alte seine Hand vor den Mund. „Kannst du mich mal aufklären? Ich war eine Zeit lang weg, was geht hier vor?“, schaut Vegeta sich vorsichtig um und reiht sich schnell in die Reihe ein um nicht noch mehr aufzufallen. „Also war es doch kein Gerücht…“, kommt es von dem Alten so nebenher erwähnt. Er hatte gehört das der Prinz verschwunden sei, aber es waren zum Teils nur Gerüchte und Spekulationen die er aufgeschnappt hatte.

„Wir haben alle unser Zuhause verloren…“, beginnt der Alte zu erzählen und deutet in eine der Gassen zu seiner Linken. Vegeta folgt seinem Fingerzeig mit seinem Blick und muß feststellen das da noch mehr Saiyajins waren. Sie saßen einfach so auf der Straße. Ein paar von ihnen hatten sogar Decken und ein paar Taschen dabei in denen sie einen Teil ihrer Habseeligkeiten mittragen. Sie sahen alle so verwahrlost aus. Ungewaschen und abgemagert. In einer der hinteren Ecken weinte ein kleines Kind auf welches sofort von seiner Mutter zur ruhe ermahnt wurde.

Vegeta´s Blick sinkt zu Boden. So etwas hatte er noch nie gesehen. Sie schienen alle Obdachlos. Sie saßen Wortwörtlich auf der Straßen. Und das bei diesem Wetter. „Aber.. wie kann so was sein?“, wendet sich Vegeta wieder an den Alten der schon in der Schlange ein paar Schritte nach vorgekommen war. Vegeta holte die Strecke auf und stellte ihm die Frage noch mal. „Dieses hässliche Gebäude da hinten ist schuld daran… die haben uns einfach alle aus unseren Häusern geworfen und den Kasten in die Höhe gezogen… diese Verdammten Dreckskerle!“, fällt der trübe Blick des Alten erst wütend in die Richtung in der das neue Gebäude steht und dann wieder nach vorne.

„Wer hat das Gebäude bauen lassen? Mein Vater… der König?!“, steigt ein seltsames Gefühl in Vegeta hoch, und auf irgendeine Weise scheint er sich schuldig zu fühlen. „Ihn trifft keine Schuld… es ist Freezer der alles an sich reißt und in den Untergang stürzt… der König… ist nur ein Mittel zum Zweck….“, redet der Alte vor sich hin und Vegeta stockt der Atem. „Freezer? Das ist doch dieser Typ der aussieht wie eine Eidechse mit Hörnern oder?“, stellt Vegeta unwillkürlich eine weitere Frage. Aber der Alte hört nicht mehr weiter zu. Er ruft lediglich ein „He! Geht das mal weiter da vorne! Mir hängt der Magen in den Kniekehlen ihr Penner!!“, nach vorne.

Aber Vegeta weiß genug. Das neue Gebäude, die Trümmerhaufen und die Müllheiden die er vom Waldrand aus gesehen hat. Das alles ist für das Leid dieser unschuldigen Leute hier verantwortlich. Und bei dem Bau soll sein Vater wohl auch beteiligt sein. Muß eigentlich. Immerhin ist er der König und es geschieht nichts ohne seine Erlaubnis.

Vegeta wendet sich noch mal in eine der Gassen um, in denen das Leid deutlich zu sehen ist. „Was würde Mama jetzt wohl sagen?“, schießt ihm plötzlich in den Kopf. Er weiß nicht genau warum er gerade an sie denken muß. Er weiß aber das sie es nie ertragen konnte wenn jemand gelitten hat. „Sei stark, und vergiss nicht wer du bist…“, waren einmal ihre Worte gewesen, die ihm auch jetzt auf einmal wieder einfallen.

Und vielleicht waren diese Worte der Anlass dazu, das er sich in Gang setzt und gezielt auf den Königlichen Palast zugeht. Barfuss und mit zerrissenen Kleidern wie ein Streunender Wolf der von seiner Reise zurückkehrt. Mit trittsicheren, festen Schritten strotzen seine nackten Füße dem kalten Schnee unter sich. Ohne auf die Blicke zu achten an denen er vorbeigeht. So geht er geradeaus die Hauptstraße entlang, die sonst stets voller Leben war, jetzt allerdings wie ausgestorben vor ihm lag.

An so manchen Wachen kam er vorbei. Er spürte ihre verwunderten und neugierigen Blicke deutlich wenn er an ihnen vorbei kam. „Die sollen nur schauen!“, hatte er im vorbeigehen gedacht während diese seltsame Wut in ihm weiter hoch kriecht. Und er schürte sie noch wenn er an den Alten Mann von vorhin dachte. Die ganze Stadt sollte merken das er zurück ist. Am liebsten hätte er es laut herausgeschrieen und dabei seine Wut freigelassen.

Auf einmal liegt sein Weg klar vor ihm. Und er hatte plötzlich keine Bedenken, keine Angst mehr, seinem Vater gegenüber zu treten. Ihm zu zeigen was er gelernt hatte und das er es würdig war. Würdig ein Prinz zu sein. Würdig, der Sohn seiner Mutter zu sein. Und er würde versuchen etwas aus seinem Rang zu machen.

Er bemerkt den Falken der über ihm wegfliegt und zum Schloss gleitet. Der kleine Wolf, der ihm noch immer folgt. Er bemerkt alles was im Moment um ihn herum geschieht. Nur eines bemerkt er nicht. Sein Blick der sich am Schloss festsaugt desto näher es kommt. Sein wütender Ausdruck darin und dieses neue, seltsame funkeln seiner Nachtblauen Augen. „Ich bin zurück…“, denkt er sich als er plötzlich stehen bleibt und zum Schloss nach vor schaut. „Ja... ich bin zurück…“, wiederholt er leise. „Und jetzt werde ich dir beweiße das ich es wert bin!“ hängt er dem an und geht weiter.
 

Ende der Side Story!
 

Fortsetzung folgt in der Hauptstory: „Born to Fight – Vegeta“ (Kapitel 36!)
 

Nachwort!
 

Puh… wir schreiben den 08.01.2006! und ich bin endlich mit der Side Story fertig!!! Und mit 127 Seiten (Word Dokument Schriftgröße 12) ist sie bei Gott nicht so kurz geworden wie ich es zu Anfang vorhatte.

Tut mir wirklich leid das ich immer so ausschweifen muß. Aber wenn ich noch mehr nerv gehabt hätte… hätte ich das ganze wohl noch mehr ausgebaut wenn das überhaupt noch möglich wäre… vermutlich ist es so schon oft fad genug… ^-^ Ich erkenne mich selbst schon als Verrückt an. ^-^`

Na ja, ich hoffe es hat Euch so einigermaßen gefallen und ich hab es dann im Endeffekt wenigstens ein bisschen Geschafft es mit dem Inhalt der Hauptstory zu verknüpfen. Während ich diese SS geschrieben habe, hatte ich schon oft fast vergessen das es „nur“ eine SS werden sollte. ^-^ Aber so bin ich eben. Und ich hoffe auf ein paar Kommis von Euch und das ihr mich nicht vergesst.

Aber nun geht’s dann weiter mit der Hauptstory. Dort gibst dann noch ein wirklich größeres Feedback von mir. ^-^
 

Eure Rave-Angel
 

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Die Hauptstory: Born to Fight-Vegeta ~ Das Reich Saiya (35 Kapitel veröffentlicht, abgeschlossen mit 54 Kapiteln!)

Die Vorgeschichte: Forever-Liebe, bis in alle Ewigkeit (mit 15 Kapiteln abgeschlossen)

Der geplante Fanart-Wettbewerb: Info



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
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Von:  cookie007
2009-09-19T14:51:08+00:00 19.09.2009 16:51
du hast es geschafft yeah!
voll süss übrigens mit dem kleinen wolf,gut das du ihn nicht sterben lassen hast! nu gehts also ab nach hause!bin schon gespannt wie sie im schloss reagieren werden :)


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