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Small Soldier

Der Prinz von Saiya
von

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25. Der kleine Wolf

Willkommen zum "Vorletzten" Kapitel der Side-Story! Es dauert also nur noch eine Woche bis Klein Vegeta endlich nach Hause zurück kehrt! Verpasst es also nicht! ^-^

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25. Kapitel: Der kleine Wolf
 

Mit den ersten Sonnenstrahlen erwacht Vegeta auf seinem hohen Felsen den er sich am Nachmittag zuvor gesucht hat um sich endlich auszuruhen. Benommen und nicht ganz ausgeschlafen richtet er sich auf und schaut in die Weite. Der Felsen ist sehr hoch und liegt über den Baumkronen des Dschungels. Von hier kann er gut auf die Ruinen der Tsufuru sehen.

Der vordere Teil, ist durch den Kampf des Roboters und des Wesens halb eingestürzt und zerstört. Es dringt kein Laut mehr aus dem Gebäude, nur der Wind hinterlässt eine seltsame, traurige Melodie wenn er durch die leeren Gänge und Räume pfeift. Vegeta setzt sich auf die Kante und lässt die Beine baumeln. Seine Hand legt sich auf die Wunde an seinem Arm. Und nur Gott weiß das es für ihn weit schlimmer ausgehen hätte können, wäre da nicht das Wesen gewesen das ihn vor dem Roboter gerettet hat.

Das Wesen, das einem Saiyajin doch so ähnlich war. Vielleicht war es sogar einer seiner Art gewesen. Vegeta kommt es so vor als sei das Wesen unfreiwillig in diesem Gebäude gewesen. Anders kann er sich seine anfängliche Tobsucht und Zerstörungswut nicht erklären. Und dann hat es ihn auch noch gerettet. War es bei den Saiyajin nicht üblich Artgenossen zu retten? Und ob es das war. Das war oberstes Privileg. Das Wesen, das einerseits wie ein Monster aussah, aber doch humane Züge hatte.

Vegeta trägt seit dem Tod des Wesens ein seltsames Gefühl in der Brust. Er hätte ihn gerne mit in die Stadt genommen. Leider sollte es wohl nicht so sein. Doch warum er dann so wütend wurde und wie es ihm dann gelang den Roboter auch nur mit einem einzigen Energie-Ball zu erledigen, ist ihm jetzt noch ein Rätsel. Nachdenklich schaut er auf seine Handfläche die am Tag zuvor diesen starken Energieball hervorgebracht hatte. Er hatte gar nicht gewusst das so eine Macht in ihm steckt. So eine große, effektive Ki-Attacke hatte er noch hervorgebracht.

Seine Hand beginnt plötzlich zu zittern. Schnell schließt er sie zur Faust und lässt sie sinken. Jetzt ist es ihm klar, was dieses seltsame Gefühl noch zu bedeuten hat. Gestern hatte er, nachdem er den Beton-Kasten durch eine eingestürzte Decke verlassen hat, gezittert wie noch nie. Von der Explosion hat er nicht viel mitbekommen, nur das da dieses grelle Licht war und ein lauter Knall. Als die Wände begannen einzustürzen hat er den erstbesten Weg genommen und hat sich in Sicherheit gebracht. Auf dem Felsen, auf dem er noch sitzt, hat er zuflucht gesucht und hat zugesehen wie Teile des Gebäudes einstürzen. Er zitterte immer noch als sich der Staub der Explosions-Bewegungen gelegt hatte. Gebannt hatte er ins leere gestarrt ehe er sich nach einer Weile von seinem Platz löste und sich auf die Knie fallen lies.

Jetzt ist ihm bewusst, er hatte Angst. Angst die er jetzt noch verspürt wie gestern. Diese neue, ungewisse Kraft die gestern aus ihm ausgebrochen ist. Er war ja so wütend gewesen. Der ganze Aufenthalt in diesem Gebäude war stressig. Erst tappt er von einer Falle in die nächste und zum Ende bekommt er es auch noch mit einem scheinbar unbesiegbaren Gegner zu tun. Vielleicht wirkte das alles zusammen? Vegeta lässt sich nach hinten sinken und verschränkt die Arme hinter dem Kopf. „Ich bin ja so froh das ich da raus bin…“, meint er kurz und schließt die Augen. „Am besten ich vergesse was geschehen ist…“, hängt er dem an und schaut in den blauen Himmel, über den weiße Wolken ziehen.

Im nächsten Moment verengt sich sein Blick. „Nein… ich darf es nicht vergessen… sonst wäre es umsonst gewesen“, setzt er sich wieder auf und schaut nach unten. Er ist der Meinung das er sich lang genug auf dem Felsen aufgehalten hat und gerastet hat. Es wäre an der Zeit wieder an etwas anderes zu denken. An seinen Magen zum Beispiel. Der hat seit viel zu langer Zeit nämlich kein Essen mehr gesehen. So steht er auf, macht einen kleinen Satz nach vorn und schwebt zu Boden um jagen zu gehen.
 

Nach einem wahren Festmahl das aus einem großen Hasen und zwei kleineren Fischen bestanden hat, schlendert er ein wenig durch die Gegend. Sieht sich im Dschungelgebiet um und einen kurzen Moment lang hatte er sogar mit dem Gedanken gespielt eine Weile hier zu bleiben um zu Trainieren. Aber es mangelt ihm hier an Gefahren. Oder an neuen Herausforderungen. Und langsam aber sicher hat er es satt sich in der Wildnis Rumzutreiben. Er hat mittlerweile Lust nach hause zu kommen. Seinen Urgroßvater zu besuchen und ihm mit den Tieren zu helfen. Mit Jeet herumzutoben und im Riff tauchen zu gehen. Ein Lächeln spielt sich bei diesen Gedanken auf seine Lippen. Er hat viel zu tun wenn er nach hause kommt. Und er will noch mehr lernen. Noch mehr über die Kampfkunst und er will mehr über diesen Krieg gegen Tsufuru herausfinden.

Wo er gerade bei dem Gedanken „Tsufuru“ ist, fällt ihm auf das er soeben wieder an den Wänden des Baues angekommen ist. Zögernd wirft er einen Blick durch das Loch in der Wand. Es ist still, nur der Wind pfeift durch die Gänge. Schnell wendet er sich wieder ab und geht weiter. Ständig auf der Hut, es könnte ja weiter einstürzen und er könnte getroffen werden. Das will er vermeiden und will gerade wieder im Dickicht des Dschungels verschwinden als er ein heulendes Jammern wahrnimmt.

Er zögert und geht zurück an die Stelle wo er vorhin gestanden hat. Der Laut kommt von vorn, hinter dem Trümmerhaufen. Das Heulen gleicht einem Wehklagen und Wimmern. Langsam und so leise wie möglich schleicht sich Vegeta voran. Er konnte solchen Auslösern, die an seiner Neugier kratzen, noch nie widerstehen. So lugt er vorsichtig hinter einer der umgestürzten Wände hervor.

Der jammernde Laut, kommt von einem Wolfsjungen das unruhig an der Stelle hin und hergeht. Als Vegeta einen Schritt vor tritt, schreckt das Junge zusammen und ist im nächsten Gebüsch verschwunden. Verwundert schaut Vegeta ihm nach. Das Junge ist aber nicht geflohen, es ist noch da und versteckt sich hinter den großen, Niedrighängenden Blättern des Strauches.

Vegeta geht um den Trümmerhaufen rum und will eigentlich einfach nur weiter. Er hat nicht vor sich um das Junge zu kümmern. Es vermutet das es den Anschluss zu seinem Rudel verloren hat. Früher oder Später wird er es wieder finden. Oder seine Mutter sucht bereits nach ihm. Vegeta hat nicht vor noch dort zu sein wenn das Rudel hier auftaucht. Fürs erste hat er genug Turbulenzen hinter sich.

Doch da fällt ihm das, in der Sonne rötlich, schimmernde Fell auf das zwischen den Trümmern hervorleuchtet. Vegeta´s Blick verengt sich ehe er etwas näher tritt. Er hat so eine Vermutung was sich darunter verbirgt und linst kurz zu dem Gebüsch nach hinten. Das Junge kauert unter den Blättern. Da spürt er plötzlich etwas, es ist seltsam. Es scheint ihn ganz nach innen zu berühren. Er scheint das gleiche zu fühlen wie das Wolfsjunge das am ganzen Leib zittert.

Als er einen Brocken dieser Beton-Trümmer beiseite räumt hat er den Beweiß. Die Mutter des kleinen silbernern Wolfes ist tot. Sie wurde von der umstürzenden Wand erschlagen. Das Jungtier hat sich an der Vorderpfote verletzt, kann Vegeta durch die Blätter hindurch erkennen. „Tut mir ja leid Kleiner“, spricht Vegeta den kleinen Wolf an. In seiner Zeit in der Wildnis hat er sich angewöhnt mit jedem den er begegnete zu sprechen. Sei es nun ein Baum oder Fels, gegen den er stolpert, oder ein Tier das nicht gleich von ihm davonläuft. „Deine Mama ist tot…“, stockt er plötzlich und schaut das kleine zitternde Tier mit geweiteten Augen an. „Genauso wie meine…“ erinnert er sich.

Er hatte den Gedanken in letzter Zeit gut verdrängt, doch nun wütet dieses Wissen wieder in seinem Herzen. Ohne ein weiteres Wort, oder eine Geste geht er weiter und verschwindet zwischen den Stämmen der exotischen Pflanzen. Er lässt den kleinen Wolf hier, bei seiner toten Mutter zurück.

Erst eine Weile später, als er so in Gedankenversunken wieder zu sich kommt, wird ihm klar das er einfach so drauflos gegangen war. Ohne auf die Richtung zu achten. Da denkt er wieder an das silberne Wolfsjunge. „Ach, er wird sein Rudel schon finden…der kommt schon klar!“, beruhigt er sich selbst und geht nun eifrigeren Schrittes weiter. Er will sich noch einen passenden Ort für sein Nachtlager suchen.

Er ist tief in Gedanken als er Abends an seinem Feuer sitzt, sich einen Fisch grillt und in den Sternenhimmel schaut. Er ist gerade dabei sich zu überlegen was er als erstes tun will wenn er wieder zuhause ist. Laut dem Sternbild kann es nicht mehr so weit sein. Da huscht auf einmal etwas in seinem rechten Augenwinkel vorbei und er schaut erschrocken auf. „Was war das?!“, fragt er sich und schaut kurz um sich. „Hab ich mir das eingebildet?“, zieht er die Augenbrauen hoch und sinkt wieder in seine vorige Position zurück. Er nimmt seinen Stock mit dem Fisch und dreht ihn einmal rum, damit auch die andere Seite gut durch wird. Da ist es wieder. Etwas kleines, Pelziges huscht nun an seiner linken Seite vorbei und verschwindet raschelnd im Gebüsch am Stamm des gegenüberliegenden Baumes.

Vegeta reagiert schnell, schnappt sich einen Knüppel den er sich zur Sicherheit hingerichtet hat und springt in die Hocke. „Wer ist da?!“, faucht er dem Gebüsch entgegen. „Komm sofort raus oder ich hol dich!“, hängt er dem an und steht auf. In selben Moment springt der kleine Wolf aus dem Gebüsch, schaut ihn panisch an, macht im Stand eine Kehrtwendung und verschwindet wieder zwischen den Sträuchern und Bäumen des Dschungels.

Vegeta lässt seinen Knüppel sinken. „Hat er mich die ganze Zeit verfolgt?“, setzt er sich wieder hin und bereut es irgendwie ihn verjagt zu haben. Sein, an manchen Stellen, Blutdurchzogenes Fell war ihm nicht entgangen. „Vielleicht hat sein Rudel ihn jetzt verstoßen?“, beginnt er sich zu fragen. „Dann ist er ja ganz allein… so wie ich“, zieht Vegeta die Knie an und seufzt tief. „Wann ist der Fisch denn fertig?!“, fragt er ungeduldig und um sich dadurch abzulenken.

Nach wenigen Minuten ist der Fisch endlich gar und Vegeta beginnt zu essen. Als er seinen Blick hebt, ist da wieder dieser kleine Wolf. Er sitzt ihm gegenüber, unter diesem Gestrüpp am Stamm des Baumes. Er ist ganz ruhig und schaut ihn mit einem fast treuherzig, erscheinenden Blick an. Vegeta versucht ihn nicht zu beachten. Das Junge legt seinen Kopf auf seine Pfoten, ohne den Blick von Vegeta zu nehmen. Dieser schaut ihn wieder über seinen Fisch hinweg an. „Ach verdammt…“, seufzt dieser innerlich.

„Hier! Friss!“, reißt er ein Stück von seinem Fisch heraus und wirft es dem kleinen Wolf vor die Füße. Der silberne Wolf springt erst erschrocken auf die Füße und beginnt vorsichtig an dem Stück Fisch zu schnüffeln, ehe er beginnt es zu fressen. „Aber damit das gleich klar ist, morgen bist du verschwunden! Und sieh zu das du dich mit deinem Rudel zusammenraufst!“, kommt es fast ermahnend von Vegeta der ihn zerknirscht anschaut. „Ich bin schwer beschäftigt und hab keine Zeit für dich!“, fügt er dem streng an und isst weiter um dann endlich schlafen zu gehen.

Als Vegeta am nächsten Morgen aufwacht, ist der kleine Wolf nicht mehr da. Er hatte noch an derselben Stelle gesessen wo er den Fisch gefressen hat, als sich Vegeta schlafen gelegt hat. Doch nun ist weit und breit keine Spur von ihm. Einerseits ist Vegeta froh, das er wieder weg ist. Andererseits, tut es ihm schon ein wenig leid, aber nur ein wenig.

So packt er zusammen und löscht die Feuerstelle um weiter zu marschieren. Er weiß nicht wie groß dieser Dschungel ist, auf dessen Lichtung er diese Nacht verbracht hat, aber er will ihn so schnell wie möglich hinter sich bringen um voran zu kommen. Er weiß nicht was hinter dem Dschungel auf ihn wartet. So geht er stetig weiter und schlägt sich durchs Gebüsch. Nur einmal erhebt er sich in die Luft um zu sehen wie weit es etwa noch sein würde. Er überquert einen Fluss und schließt mit einem Krokodil Feindschaft, als es ihn beim trinken angreifen wollte. Das Krokodil hat selbstverständlich keine Chance und wird von ihm kurzerhand im Fluss versenkt.

An einem Felsen erprobt er seine Schlagkraft und schlägt mit voller Kraft mit der Faust dagegen. Es tut sich absolut überhaupt nichts und er zuckt mit den Schultern. „Das kann doch gar nicht sein oder?“, zweifelt er. „Mh… muß wohl noch mehr trainieren…“, nimmt er sich im Weggehen vor. Erst als er das klatternde Geräusch vernimmt dreht er sich um und sieht zu wie der Felsen an der getroffenen Stelle Sprünge bekommt. Eine Augenbraue hebt sich und er schluckt schwer, ehe er davoneilt und dem Steinbruch um Haaresbreite entkommt der sich soeben gelöst hatte. Mit einem einzigen Schlag hatte er den ganzen Felshügel abgetragen und es entsteht eine flache Landschaft. Verwundert schaut er auf seine Faust. „Gar nicht mal so übel“, lobt er sich selbst und grinst so breit wie selten zuvor.

Er braucht noch den ganzen Tag bis er endlich aus der letzten Baumreihe des Dschungels hervortritt und in eine Art ausgetrocknete Steppe blickt. Am Fuße des kleinen Hügels auf dem er steht, befindet sich ein kleines Wasserloch an dem unzählige Vögel herumschwirren. Die kleinen Vögel schimmern in allen Farben, während die großen nur grau sind und im seichten Wasser herumstelzen.

Erleichtert ausatmend, streift er den Rucksack ab und lässt ihn neben sich zu Boden fallen. Hier würde er sein Nachtlager aufschlagen und morgen würde er den marsch durch die Steppe antreten. Ein Lächeln zeigt sich in seinem Gesicht. Er war an diesem Tag wieder weit gekommen und ist froh aus dem feuchtnassen Dschungel zu kommen. Er würde früh schlafen gehen, denn morgen wird er sicher viel Kraft brauchen. Aber vorher, muß er sich noch etwas fürs Abendessen jagen. So pirscht er sich gleich an die Wasserstelle und nach einer Weile gelingt es ihm eine Ente zu erlegen.

Am nächsten Morgen vermisst er auf der Stelle die Entenknochen die er neben dem Feuer hatte liegen lassen. Als er sich besser umsieht beantwortet sich die Frage von selbst. Unter den Blättern eines Strauches liegt, ausgestreckt und vollgefressen der kleine silberne Wolf der sich wohl über die Knochen hergemacht hat. Und darin besteht kein Zweifel, denn einer der Knochen liegt noch unter seiner Pfote.

„Nicht du schon wieder…“, seufzt Vegeta und geht ein paar Schritte auf ihn zu. Der kleine Wolf erwacht und schaut ihn groß an. Der verschlafene Blick wandelt sich in einen verschreckten und mit einem Satz ist das kleine Pelzknäuel hinter dem Strauch verschwunden. Aber nicht lange, nach nicht mal einer Minute schaut er wieder neugierig zwischen den Blättern hindurch.

„Wie hast du es nur geschafft mir zu folgen?“, fragt sich Vegeta laut und wendet sich von dem Wolf ab. Er hat vor ihn einfach zu ignorieren. Er würde wie in der Nacht zuvor, von selbst wieder verschwinden. So glaubt Vegeta jedenfalls. Immerhin war dieser Wolf nur an das Leben im Dschungel gewöhnt. Er würde sich in der Steppe nicht Wohlfühlen oder sich zurechtfinden.

Aber Vegeta sollte eines anderen belehrt werden. Drei Stunden ist Vegeta schon in der Steppe unterwegs und der kleine Wolf ist ihm bis jetzt gefolgt. Er schleicht ständig um ihm herum, geht mal ein paar Meter vor, mal bleibt er ein Stück zurück. Verbirgt sich im langen Gras, nur um irgendwann wieder wie aus dem Nichts aufzutauchen und Vegeta´s Weg zu kreuzen. Alles mit dieser bestimmten Distanz. Er kam nie weiter als drei Meter an Vegeta heran. Vegeta versuchte so gut es geht ihn außer Acht zu lassen. Aber das war nicht einfach. Der kleine Wolf schien sich einen Spaß daraus zu machen ihm unbewusst einen Schrecken zu machen, indem er wie aus dem Nichts aus dem hohen Gras oder hinter einem Gebüsch hervorgesprungen kam. Aber eigentlich wollte er nur spielen. Mit allem was ihm in die Quere kam. Sei es nun ein Frosch, ein Stein oder einfach nur ein Insekt das er aufgescheucht hatte und das davonflog. Vegeta konnte es nicht vermeiden das er ihm bei seinem Spiel mit sich selbst zuschaute und ab und zu über dessen Tollpatschigkeit schmunzelte.

So verging die Zeit wie im Nu. Aus Stunden wurden Minuten und schon bald veränderte sich die steppenhafte Landschaft in eine kahle, hellbraune Fläche die vor ihnen lag wie ein gewelltes Meer. „Die Wüste…“, flüstert Vegeta andächtig. Er hatte schon viel darüber in seinen Schulbüchern gelesen. Die Wüste und ihre Gefahren. Zu Tag, eine Hitze die alle Rekorde sprengen. In der Nacht, so kalt wie in einer Schnee Region. Treibsand und Salzfelder. Sandstürme, giftige Skorpione und Schlangen sind nur eine kleine Zahl von Gefahren die in den Dünen einer Wüste lauern.

„Ist ja cool…“, kommt es begeistert und mit glänzenden Augen von Vegeta. „Endlich mal wieder eine richtige Herausforderung!“, freut er sich und ist froh das er an der letzten Quelle seine Feldflasche bis zum Rand aufgefüllt hat. „Es wird nicht leicht aber das schaff ich auch noch!“, spricht er sich demonstrativ Mut zu, während sein Blick auf den kleinen Wolf fällt der neben ihm steht und in den Wind der Wüste schnuppert.

„So! Hier trennen sich unsere Wege!“, verkündet Vegeta lautstark und der kleine Wolf schaut zu ihm auf. „Du bist mir lang genug nachgelaufen, sieh zu das du wieder in den Dschungel kommst wo du hingehörst!“, kommt es beinahe grob vom Prinzen der eine Bewegung mit den Armen macht als wolle er den Wolf davon scheuchen. Der kleine Wolf geht ein paar Schritte von ihm weg, bleibt stehen und macht wieder anstallten zu ihm zurück zu kommen. „Geh weg sag ich!“, baut sich Vegeta vor ihm auf. „Das ist eine Wüste! Das ist nix für kleine Jungs! Nur was für große, verstanden?! Also geh endlich und lass mich in ruhe!“, deutet er abwechselnd hinter sich zur Wüste und auf sich selbst.

Der Wolf versteht nicht was er meint und kommt weiter auf ihn zu. „Hau endlich ab!!“, wird Vegeta lauter und macht einen Schritt nach vor. Er wirkt auf den kleinen Wolf etwas bedrohlich. So bedrohlich das er seine schneeweißes Gebiss fletscht und ihn anknurrt. „Schon gut!“, nimmt Vegeta die Arme hoch und macht eine hastige Bewegung zurück. „Ach, mach doch was du willst!“, kommt es jetzt von ihm schmollend während er sich umdreht und sich in Gang setzt.

Seinen letzten Satz bereut er bereits nach fünf Metern. Denn der Wolf folgt ihm durch den anfangs noch fast stabilen Sand in die Wüste. „Blöde Töle…“, grummelt Vegeta zerknirscht vor sich hin als er zurückschielt und den Wolf bemerkt. „Der soll bloß nicht glauben das ich ihm aus der Patsche helfe…“, denkt er sich eingeschnappt und schaut stur nach vorne. Eisern verfolgt er seinen Weg zur Anhöhe der nächsten Düne die in Sicht ist. Aber nicht allein, der Wolf würde ihn dort hin begleiten. Ob er will oder nicht.
 

Wie erwartet sind die Nächte beinahe so kalt wie in den Bergen in denen Vegeta damals war. Er kauert sich noch enger zusammen und kneift die Augen zu. Der nächtliche Wind bringt viel Sand mit sich und Vegeta hofft das er sich überhaupt noch zurrecht findet wenn er am nächsten Morgen aufwacht.

Und genau so ist es. Es sieht um ihn herum beinahe vollkommen anders aus. Die Dünen scheinen sich ständig zu bewegen und ihre Form und Position zu verändern. Er hat einzig und allein die Sonne, nach der er sich richtet und weiterzieht. Im Moment steht sie gerade wieder am höchsten. Vielleicht sollte er lieber nachts gehen und am Tag irgendwo Schutz suchen Nur wo? In dieser weiten Leere die nur aus rotbraunem Sand besteht ist nirgends auch nur ein Felsen an dem er sich im Windschatten ausruhen könnte.

So geht er tapfer weiter, in der Hoffnung in den nächsten Tagen aus der Wüste zu kommen. Das Wasser, das er sich genau eingeteilt und so sparsam wie nur möglich verbraucht hat, würde nur noch für 2 Tage reichen. Auf einer der hohen Dünen, die schwer zu erklimmen waren, wegen dem Sand der sich ständig unter seinen Füßen wegzubewegen scheint, späht er in die Weite.

Es ist noch lange kein Ende dieses goldenen, rotbraunen Meeres zu sehen. Und die Luft ist dick und unerträglich heiß. Mittlerweile hat er schon sein Oberteil ausgezogen und es sich über den Kopf geschlungen, um ein wenig Schutz vor der Sonne zu haben. Doch es scheint alles nichts zu nutzen. Diese trockene Hitze, der ständig sandige Wind und die Tatsache das noch kein Ende in Sicht ist, zehren an seinen Kräften. Aber er bleibt stark und geht entschlossen weiter. Vielleicht hätte er noch eine Chance wenn er zurückgehen würde. Er hat aber nicht vor, jetzt einen Rückzieher zu machen.

In der folgenden Nacht schläft er zum ersten mal in dieser Wüste durch. Er war einfach zu erschöpft. Doch der Schlaf hat ihm gut getan und so hat er sogar die Kraft zwischen seinen Märschen kleinere Strecken zu fliegen. Der kleine Wolf war ihm aus der Sicht geraten und Vegeta hat schon gedacht das er vermutlich schon längst umgekehrt war.

Unachtsam stolpert Vegeta über einen ausgedörrten Stock der inmitten der Wüste herumliegt und stürzt. Er fällt und rollt schließlich die Schlucht einer Düne hinunter bis zu ihrem Ursprung. Noch ganz schwindlig und verwirrt versucht er sich aufzurichten, landet aber bald wieder auf seinem Hinterteil. Seufzend setzt er sich auf und bleibt eine Weile unbewegt sitzen ehe er sich wieder aufkämpft und weiter geht.

Hinter der nächsten Sandwand kann er von der ferne schon etwas im Sand liegen sehen. Es musste sich wohl um einen Kadaver handeln, denn die Geier die über ihm kreisen, setzten in gewissem Abstand davon, zur Landung an. Als Vegeta seinen Blick etwas mehr durch die flimmernde Hitze konzentriert kann er das silberne Fell des kleinen Wolfes erkennen, der dort liegt und von Geiern umkreist wird.

Vegeta weiß nicht warum, aber er mobilisiert seine Kräfte und läuft, schweren Schrittes, durch den tiefen Sand, der ihn beinahe bis zu den Knien einsinken lässt, auf die Geiermeute zu um sie zu verjagen. Neben dem kleinen Wolf fällt er auf die Knie und schaut ihn an. Er war ausgehungert, vollkommen dürr und das Fell war struppig und Sandverschmutzt. „Warum bist du auch nur mitgekommen?!“, keucht Vegeta vorwurfsvoll. Als er den Körper des kleinen Wolfes streichelt bemerkt er das er noch lebt. Es fehlt ihm einfach nur an Kraft und Wasser.

„Wasser…“, schwingt Vegeta seine Feldflasche von seiner Schulter und hält inne. Was soll er jetzt tun? Das ist das letzte Wasser. Doch wenn er jetzt einfach weg gehen würde und diesem kleinen hilflosen Wesen, das genauso allein ist wie er selber, nicht helfen würde, er könnte es sich nie verzeihen. So nimmt er selbst noch einen kleinen Schluck aus der Flasche und flößt den Reste dem kleinen Wolf ein.

„Wir gehen schön weiter, hörst du?“, spricht er mit ihm und streichelt ihn ein wenig. Nach einer Weile ist noch keine Reaktion des Wolfes zu erkennen. So entledigt sich Vegeta der Feldflasche da sie nun als leeres Gefäß nur unnötigen Ballast darstellt und schnürt sich die Schnüre an seinen Schuhen neu. Ohne länger zu überlegen hebt er den kleinen Wolf auf und hängt ihn sich über die Schulter. Ohne ein weiteres Wort oder einen Gedanken zu verlieren geht er seinen holprigen Weg durch den Sand weiter.
 

Fortsetzung folgt....!
 

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Und nicht vergessen... nur noch ein Kapitel in der Side-Story!

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Geplanter Fa-WB zu „Born to Fight“

Schaut einfach rein und macht mit! ^-^



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