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Wie Hund und Katze...

von

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Wir teilen uns einen Apfelbaum

Hi Leute… Ich weiß, ich hab mich lange nicht blicken lassen. Tut mir Leid. Ich hatte so was wie ne kleine fieße Schreibblockade und jetzt fällt mir auch kein Tital für dieses Kapitel ein. Aber ich lad es jetzt trotzdem hoch, ich hab euch immerhin schon zwei Wochen warten lassen. Also dann, viel Spaß mit dem Kapitel. Janis schafft es heute Luka zu etwas zu bringen, was er vorher noch niemals getan hat.^^
 

12. Kapitel
 

Luka schielte vorsichtig hinter seiner Tasse hervor und lächelte unsicher. Janis hatte vermutlich gerade irgendeinen Witz gemacht, denn sein Nachbar lachte sich offensichtlich über irgendetwas kaputt. Leider hatte Luka gerade in dem Moment nicht richtig zugehört und so hatte er jetzt keine Ahnung, ob er ebenfalls lachen sollte. So musste ein Lächeln eben reichen.

Vorsichtig stellte er die Tasse auf den Tisch und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Kann ich… Darf ich Sie etwas fragen?“

Janis hörte auf zu lachen und runzelte die Stirn. „Sicher. Du musst nicht erst fragen, ob du mich etwas fragen darfst, also schieß los.“

„Wieso…“ Luka hielt den Blick unverwandt auf seine Tasse gerichtet, um seinen Nachbarn nicht ansehen zu müssen. „Wieso kommen Sie m-mich j-jeden Tag be-besuchen?“

Die Frage lies Janis lächeln. In den letzten zwei Wochen war Janis jeden Tag bei ihm gewesen und war ihm so lange auf die Nerven gegangen, bis er sich mit seiner fast schon ständigen Anwesenheit abgefunden hatte. Der Kleine schien sich an ihn gewöhnt zu haben, war in seiner Gegenwart viel weniger nervös, als noch vor Kurzem und stottern tat er eigentlich so gut wie gar nicht mehr. Nun außer, wenn er Janis eine Frage stellte, deren Antwort er eigentlich gar nicht wissen wollte. Das er sie trotzdem stellte, musste ihm auf jeden Fall hoch angerechnet werden. „Ist es dir lieber, wieder jeden Tag allein hier rumzusitzen?“

Der Junge schüttelte ohne aufzusehen den Kopf. Er biss sich unsicher auf die Unterlippe und schluckte, um den Kloß im Hals loszuwerden, der sich innerhalb weniger Sekunden gebildet hatte und jetzt nicht mehr verschwinden wollte.

„Na siehst du? Ist doch viel netter, wenn ich da bin. Oder nicht?“ Janis grinste, lehnte sich im Stuhl zurück und streckte sich. „Also, was hast du heute vor?“

„Ich...“ Luka sah Janis verwirrt an. Was er vorhatte? Was sollte er schon vorhaben? Er machte doch jeden Tag dasselbe und der andere wusste das. Jetzt wo er darüber nachdachte, war das schon irgendwie traurig. Was hatte er denn den ganzen Tag lang getan, bevor Janis ihn dauernd besucht hatte?

Nun... er hatte in seinem Arbeitszimmer gehockt und geschrieben und er hatte dabei seine Ruhe gehabt. Jetzt saß er jeden Tag mindestens eine Stunde lang mit Janis zusammen und redete mit ihm. Sicher war es um einiges leichter und ruhiger gewesen, als sein Nachbar noch nicht andauernd vor seiner Tür gestanden hatte, aber er musste sich doch eingestehen, dass er sich am Abend sogar fast darauf freute, ihn am nächsten Tag wiederzusehen. Er wusste zwar nicht genau wieso, aber irgendwie genoss er die Gegenwart des anderen. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass er jetzt nicht mehr den ganzen Tag lang alleine war. Obwohl ihm das sonst am angenehmsten erschien.

Kein Kontakt zu anderen Menschen hieß immerhin auch, dass er nichts anstellen konnte, was ihm hinterher peinlich sein musste, er konnte niemanden verärgern und musste sich weniger Gedanken um seine Außenwirkung machen. Trotz alledem war er seltsamerweise froh über die Gesellschaft seines Nachbarn. Bei diesen Gedanken lächelte Luka unbewusst, trank dann einen Schluck Tee.

„Oh, hätte ich nicht fragen sollen?“, meinte Janis gespielt ernst. „Ist es etwas was unanständiges?“

Luka hustete und spukte so den Tee wieder aus. Er starrte den Anderen erst erschrocken an, dann wurde sein Blick immer unsicherer. Etwas Unanständiges? Wie hatte er es geschafft, Janis denken zu lassen, er würde unanständige Dinge tun? Als er schließlich den Blick abwandte, hörte er, wie Janis leise kicherte.

„Du solltest wirklich lernen zu unterscheiden, wann ich etwas ernst meine und wann ich dich nur aufziehen will.“, meinte er und verschränkte die Arme auf dem Tisch. Er seufzte. „Also ich werd heute noch mit Molly spazieren gehen und dann… hm… na wirklich was vor hab ich nicht. Du?“ Luka schüttelte den Kopf. „Tja dann sind wir wohl heute beide unbeschäftigt… Sag mal…“ Janis überlegte kurz. „Warst du eigentlich schon jemals in deinem Garten?“ Wieder ein Kopfschütteln. „Na dann sollten wir das vielleicht mal tun.“ Er stand auf und griff nach Lukas Arm, um den Jungen ebenfalls auf die Füße zu ziehen. „Wir teilen uns einen Apfelbaum, wusstest du das?“

Luka starrte den anderen mit großen Augen an und ließ sich ohne Widerstand von ihm mitziehen. In den Garten? Das ging doch nicht! „Ich…“ Er wollte seinem Nachbarn sagen, dass er nicht rausgehen wollte, aber mehr brachte er nicht heraus.

„Hey.“ Janis griff im Vorbeigehen nach Lukas Mütze und drückte sie dem Kleineren in die Hand. „Ich weiß, du hast Angst davor, rauszugehen aber weißt du was?“

Der Junge schüttelte den Kopf.

„Im Garten bist du draußen, ohne dass dich jemand sehen kann.“, meinte Janis. „Okay ich geb‘s zu. Ich kann in deinen Garten schauen, aber sonst niemand.“

„Niemand?“, fragte Luka leise. Er hatte sich die Mütze inzwischen aufgesetzt und fast über die Augen gezogen.

„Ja.“, bestätigte Janis. Sie hatten die Hintertür des Hauses erreicht und Janis drückte gerade die Klinke herunter. „Okay… bist du so weit?“

„Nein.“ Lukas Stimme klang mehr als nur ängstlich, aber Janis lächelte und öffnete die Tür trotzdem. Sofort blies ihnen ein kalter Wind ins Gesicht, was kein Wunder war, wenn man die Jahreszeit bedachte. Janis trat über die Schwelle und drehte sich zu Luka um. „Na komm schon.“, meinte er und streckte dem Jungen die Hände entgegen.

„A-aber…“ Luka starrte seinen Nachbarn mit halb geöffnetem Mund an, brachte aber kein weiteres Wort heraus. Er konnte da nicht rausgehen. Seit Jahren hatte er sein Haus nicht mehr verlassen… nein Moment, das stimmte so gar nicht. Er hatte. Als die verrückte Hündin seines Nachbarn das erste Mal in seinem Haus gewesen war.

„Komm schon.“ Janis lächelte. „Wovor hast du Angst? Hier sind nur du und ich und die Vögel, die über den Winter hier bleiben wollen. Du warst doch schon einmal mutig genug, um aus dem Haus zu gehen.“

Langsam, fast wie in Zeitlupe, streckte Luka einen Arm aus und griff nach der Hand seines Nachbarn. Er erwartete fast, dass dieser ihn jetzt einfach über die Schwelle zog, doch nichts passierte. ‚Okay… tief durchatmen. Er hat Recht, es kann überhaupt nichts passieren. Gar nichts…‘ Luka suchte in seinem Kopf nach Dingen, die schief gehen konnten, fand aber nichts. Obwohl… er konnte über die Stufe stolpern und ins Gras fallen, was sicher ziemlich lächerlich aussah. Aber Janis war – wenn er ihm glaubte – der einzige, der ihn hier draußen sehen konnte und irgendwie hatte Luka nicht das Gefühl, dass er sich über ihn lustig machen würde, sollte etwas passieren.

„Na gut.“, murmelte er schließlich und trat in den Garten hinaus und… es passierte gar nichts. Erleichtert ließ der Junge die Luft entweichen, die er vor Anspannung angehalten hatte und hob den Kopf, um sich umzusehen. Dort am Zaun stand tatsächlich ein Apfelbaum, genau zwischen dem Grundstück seines Nachbarn und seinem eigenen. Der Zaun war an dieser Stelle unterbrochen. „Wow…“

„Ziemlich cool, was?“, meinte Janis lächelnd. „Ich wüsste zu gern, warum der genau auf der Grundstücksgrenze steht.“ Er wandte den Blick vom Baum ab und dem Jungen zu, der noch immer seine Hand hielt und unsicher direkt vor der Tür stand. Janis ließ die Hand langsam los und trat ein Stück zurück, um Luka ein wenig Freiraum zu geben und ihm die Möglichkeit zu lassen, sich selbst ein wenig umzusehen.

Nur langsam bewegte der Junge sich von der Tür und dem Schutz des Hauses weg und hinaus in den Garten, aber er tat es. Janis beobachtete ihn lächelnd dabei.
 

Er war wohl am Vortag zu lange draußen gewesen, denn es ging ihm, auf Gutdeutsch, ziemlich beschissen. Luka verkroch sich unter seiner Bettdecke und hoffte, dass sein Nachbar wenigstens heute mal nicht vorbei kommen würde. Heute war ihm einfach überhaupt nicht nach Besuch.

Luka zog sich die Decke über die Nasenspitze und starrte seine Lampe strafend an, als wenn sie an seinem momentanen Zustand Schuld wäre. Allerdings bereute er diesen Blick sofort wieder und schloss die Augen, die sich anfühlten, als wären sie dreimal so dick, wie am vergangenen Abend. Der Junge drehte sich schwerfällig auf die linke Seite und stöhnte, da ihm jede Bewegung weh tat. Bitte Janis… nur heute nicht…

Diese Bitte würde sein Nachbar ihm allerdings nicht erfüllen, denn er stand bereits vor Lukas Tür und drückte auf die Klingel. Nachdem sich eine Weile nichts getan hatte, runzelte Janis die Stirn. Janis klingelte noch einmal und verschränkte etwas beunruhigt die Arme. Vielleicht war dem Jungen etwas passiert? In letzter Zeit hatte er ihn eigentlich nicht mehr warten lassen.

Schließlich schwang die Tür aber doch langsam auf und gab den Blick auf ein kleines schwarzhaariges, in einen Bademantel gekleidetes Häufchen Elend frei. „Luka?“

Der Junge hob langsam den Kopf und starrte seinen Nachbarn mit einem leicht verwirrten Blick an. Er musste ihn rein bitten, ihm etwas anbieten. „Möchten Sie-“

Als Luka leicht schwankte, trat Janis einen Schritt vor, so dass der Junge gegen ihn fiel und nicht zu Boden. „Nein, ich glaube, ich möchte nichts.“, meinte er und strich dem Kleineren wie beiläufig die Haare aus der Stirn. „Du hast Fieber, du gehörst ins Bett.“

„Da… da war… ich auch…“, murmelte Luka und versuchte wieder auf seinen eigenen Füßen zu stehen. „Möchten Sie einen… einen…“ Luka brach ab und legte selbst eine Hand an die Stirn. „Ich… ich glaube sie haben Recht… i-ich habe F-Fieber…“

„Ganz genau und deshalb bringe ich dich jetzt wieder ins Bett.“ Janis griff nach Lukas Arm und führte den Jungen zurück ins Schlafzimmer. Vor der Tür, blieb der Junge allerdings plötzlich stocksteif stehen. Janis Augenbrauen wanderten ein Stück in die Höhe und er warf dem Kleineren einen Fragenden Blick zu.

„Sie… Sie…“ Luka fuhr sich nervös durch die Haare. „Das g-geht n-nicht…“

„Wieso?“ Janis verwirrter Blick ruhte auf dem Jungen, der mit gesenktem Kopf vor der geschlossenen Schlafzimmertür stand. Seine Augen weiteten sich verblüfft, als ihm klar wurde, wo das Problem lag. Das war doch wohl nicht sein Ernst. „Hör mal, wenn du da nicht freiwillig reingehst, werd ich dich rein tragen.“ Das war doch nur ein Schlafzimmer!

Luka schüttelte entsetzt den Kopf, bereute es allerdings sofort wieder, da es ihm ziemlich heftige Kopfschmerzen bescherte.

„Na dann… rein mit dir.“ Janis drückte dir Türklinke runter und schob Luka in den Raum.

„Nein!“, rief Luka erschrocken. Das war nicht gut, das war einfach nicht richtig! Luka stemmte sich gegen die Hand in seinem Rücken und versuchte den anderen davon abzuhalten, das Zimmer zu betreten, aber da war es schon zu spät. Die Tür schwang auf und gab den Blick auf sein völlig chaotisches Schlafzimmer frei, der einzige Raum, den er nicht jeden Tag aufräumte, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass Janis ihn jemals betreten würde. Sein Nachbar kicherte. Verwirrt sah Luka zu ihm auf und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch da wuschelte ihm bereits die Hand des anderen durch den Kopf.

„Ab ins Bett mit dir.“, meinte Janis und gab dem Jungen einen sanften Stoß in die richtige Richtung. Janis schüttelte den Kopf. Irgendwie war die Reaktion ja typisch für den Jungen gewesen. „Ich koche dir jetzt erst mal einen Tee.“ Er deckte Luka zu und warf dann noch einen Blick in sein nicht nur vom Fieber gerötetes Gesicht. Seufzend wandte er sich um und verließ das Zimmer, die Tür ließ er offen stehen.

Luka rollte sich in seinem Bett zusammen und zog sich die Decke über den Kopf. Wieso hatte er Janis so deutlich zeigen müssen, dass er krank war? Hätte er nicht einfach so tun können, als wäre er gesund? Sein Nachbar hätte einen Tee mit ihm getrunken und wäre wieder gegangen und hätte nichts mitbekommen. Und jetzt? Nun kochte Janis ihm einen Tee, wahrscheinlich würde er ihm auch noch etwas zu essen machen. Nein, bitte nicht das. Luka wollte dem anderen nicht zur Last fallen.

Er hatte es als Kind seinem Vater auch immer verheimlicht, wenn er krank war, nur um ihm nicht noch mehr Probleme zu bereiten, als er es ohnehin schon tat. Wenn er jetzt daran zurück dachte war das wahrscheinlich doch keine so gute Idee gewesen. Er ging mit Fieber in die Schule und die riefen dann seinen Vater an, dass er ihn abholen musste. Das gab jedes Mal riesigen Ärger. Vielleicht war es doch gut, dass er Janis nicht angelogen hatte?

Luka schlug die Decke wieder zurück und atmete tief ein. Die Luft war ziemlich stickig geworden.

Nein, es war nicht gut. Janis würde im Gegensatz zu seinem Vater nicht in eine peinliche Situation kommen, wenn er es ihm nicht gesagt hätte. Viel mehr würde er seinem Nachbarn jetzt unnötig zur Last fallen.

Luka seufzte und verkroch sich wieder unter seiner Decke. Das hatte er ja wieder mal toll hingekriegt…
 

Janis kam mit einem Tablett in den Händen zurück und stellte es auf dem Fußboden ab, da der Nachttisch viel zu voll gestellt war mit allem möglichen Zeug, das normalerweise nichts auf einem Nachttisch zu suchen hatte. „Hey Luka.“ Er setzte sich auf das Bett und zog die Decke vorsichtig die Decke zurück. „Der Tee ist fertig.“

Der Junge hatte den Kopf in eine andere Richtung gedreht und starrte die gegenüberliegende Wand an, um seinem Nachbarn nicht in die Augen sehen zu müssen. Diese Situation war vollkommen neu für ihn und er hatte keine Ahnung, wie er sich jetzt verhalten sollte. Außer seinem Vater und seinen Geschwistern hatte ihn noch niemals jemand überhaupt besucht, wenn er krank war. Auch nicht, wenn er gesund war, aber das tat jetzt nicht wirklich etwas zur Sache.

„Ich sagte, der Tee ist fertig.“, wiederholte Janis. „Ich hab auch Zwieback gefunden.“

Luka wandte langsam den Kopf und sah seinen Nachbarn irritiert an. „Ich… ich hab gar keinen Zwieback.“

„Ja ich weiß.“ Janis grinste. „Ich war kurz bei mir und hab welchen geholt. Und jetzt trink deinen Tee.“

Lukas Gesichtsausdruck wechselte von irritiert zu verblüfft und schließlich zu bedrückt. „Sie haben… extra für mich…?“

„Na sicher.“, meinte Janis. „Der Tee ist auch von mir, du hattest kein Kamille da. Meine Mutter sagt immer, wenn man krank ist, hilft am besten eine Tasse Kamillentee und Zwieback. Ich könnt mich allerdings auch irren.“ Er machte eine kurze Pause. „Vielleicht war das ja auch bei Übelkeit…“

Luka lachte kurz leise. Er musste zugeben, dass Janis ein ziemlich witziger Mensch war. Manchmal war sein Nachbar im Kopf wirrer, als er, aber nur manchmal. „Aber wieso?“, fragte er schließlich leise.

„Wieso Kamillentee gut bei Krankheiten ist?“, fragte Janis. „Keine Ahnung.“

„Nein ich meine…“ Luka kratzte sich verwirrt am Kopf. „Warum? ... warum geben Sie sich für mich solche Mühe?“

Janis sah den Kleineren durchdringen an. „Willst du mal raten?“, fragte er und grinste, als Luka den Kopf schüttelte. „Na weil du mein Freund bist. Und Freunde helfen sich.“

Erstaunt starrte der Junge ihn an. „Ich bin… Ihr… Freund?“

„Na sicher, sonst würde ich nicht jeden Tag hier her kommen, oder?“, meinte Janis und griff nach der Teetasse. „Und jetzt trink.“

Luka nickte, nahm die Tasse entgegen und trank einen Schluck. Ein Freund… außer David hatte er noch nie einen Freund gehabt und wenn Davids und seine Familie nicht ohnehin befreundet wären, hätte er nicht mal diesen einen.

Trotzdem war es ihm unangenehm, dass Janis sich scheinbar um ihn kümmern wollte. Auch wenn er sagte, sie wären Freunde, so fiel er ihm jetzt bestimmt zur Last. Und er wollte anderen Menschen doch nicht zur Last fallen. „Ich… ich komm schon allein zu- zu Recht.“, murmelte er. „Ich war… schon öfter k-krank.“

„Ja? Na das nehm ich doch an.“, meinte Janis. „Jeder Mensch ist mal krank. Wir werden jetzt erst mal deine Temperatur messen, damit wir sehen, wie ernst es wirklich ist.“ Er überging einfach Lukas Aussage, dass er allein klar kommen würde. „Hast du ein Thermometer?“, fragte er. Der Junge schüttelte den Kopf, woraufhin Janis die Stirn runzelte. Luka mied seinen Blick und versteckte sich hinter seiner Tasse, aus der er bisher nur einen einzigen Schluck Tee getrunken hatte. Er verstand nicht ganz, wo jetzt das Problem lag. „Okay… ich geh rüber und hole meins. Du trinkst solange deinen Tee, in Ordnung?“

Luka nickte, auch wenn ihm bei der ganzen Sache nicht ganz wohl war. Es schien Janis nicht zu stören, sich um ihn zu kümmern, er schien das sogar gern zu machen. Trotzdem war es einfach irgendwie nicht richtig. Bisher war er immer allein zu Recht gekommen, wenn er krank gewesen war. Nur wenn es wirklich ganz schlimm gewesen war, dann hatte er David angerufen. Aber wirklich nur, wenn es nicht mehr anders ging. Er hatte dann immer Ärger bekommen, dass er nicht schon eher angerufen hatte. Es war also wohl auch nicht richtig, erst jemandem Bescheid zu sagen, wenn es schon richtig schlimm war. Aber er konnte ja auch nicht immer wegen jedem kleinen Schnupfen gleich alle alarmieren und dann war es am Ende gar nichts. Das war aber auch alles kompliziert.
 

Janis nahm das Fieberthermometer entgegen und las die Zahlen ab, die es anzeigte. „38,4.“, meinte er langsam. „Naja, ist weniger schlimm, als ich dachte.“

„Sehen Sie?“, meinte Luka leise. „Sie… Sie müssen sich wirklich nicht um m-mich kümmern.“

Janis lächelte. „Ich sagte doch schon, ich mach das gerne.“ Er legte das Thermometer neben die Tasse auf den Nachtisch und wandte sich dann wieder dem Jungen zu. „Pass auf. Du solltest jetzt vielleicht etwas schlafen. Ich werd dich allein lassen, dann hast du deine Ruhe. Wenn du nachher wieder aufwachst, misst du nochmal Fieber und rufst mich dann an, in Ordnung?“

Luka nickte langsam und lächelte leicht. Langsam bekam er das Gefühl, dass der andere es ernst meinte, sich wirklich Sorgen um ihn machte und nicht nur so tat.

„Okay.“ Janis lachte und suchte dann einen Zettel aus dem Papierstapel unter dem Fenster heraus. „Ich schreib dir meine Telefonnummer auf. Wenn du mich heute Abend noch nicht angerufen hast, komm ich nochmal vorbei und schau nach dir.“ Er legte das Blatt mit seiner Nummer neben das Thermometer. „Ähm… falls du dann schläfst… kann ich deinen Schlüssel mitnehmen?“

„M-m-meinen…“ Luka starrte den anderen mit großen Augen an. Den Schlüssel? Aber dann würde Janis ja jederzeit hereinkommen können. Wenn das Fieber aber schlimmer wurde und er ihn nicht anrufen konnte? Es war vielleicht tatsächlich besser. Aber nicht mal David hatte einen Schlüssel für sein Haus und er war sein einziger Freund. Nein, das stimmte so nicht mehr. Janis hatte heute gesagt, dass er sein Freund ist. Trotzdem war er sich nicht wirklich sicher, ob es so eine gute Idee war seinem Nachbarn den Schlüssel anzuvertrauen. So gut kannte er ihn dann doch wieder nicht. „Ich… ich ich weiß nicht…“, antwortete er schließlich.

Janis runzelte die Stirn. Er hatte schon geahnt, dass es schwierig werden würde den Schlüssel von dem Jungen zu bekommen. Seufzend stand er auf. „Ich werd jetzt gehen.“ Er wandte sich zur Tür um und war schon fast zur Tür raus, als Luka sich aufsetzte.

„Warten Sie.“
 

Ende Kapitel zwölf
 

So… Ich hoffe es hat euch gefallen. Armer Luka, krank sein ist nicht schön.^^

Okay also… vielleicht habt ihr ja ne Idee, wie ich das Kapitel nennen kann, dann sagts mir bitte.

Oh und ich hoffe, ich bin nächste Woche nicht gleich wieder verhindert. Da bin ich nämlich Samstag auf der Buchmesse in Leipzig und ich denke nicht, dass ich meinen Laptop da mit hinnehmen werde. Aber ich krieg das schon hin.^^

Und? Ist von euch noch irgendwer auf der Buchmesse? Vielleicht sehen wir uns da.

Also dann, ich wünsch euch eine schöne Woche.

Bye u-chan



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