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Ein Buch kann ein Leben verändern

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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Hallo zusammen

Hier wieder ein neues Kapitel für euch.

Erst mal danke ich natürlich meiner Beta Smailii1805, dass sie sich hiermit rum geschlagen hat =)

Auch danke ich allen Kommentarschreibern natürlich sehr.
 

Kapitel 6 – Die Hoffnung stirbt zuletzt
 

„Honey, was ist denn mit dir passiert?“ Kai lief auf seinen besten Freund zu. Er sah ihn besorgt an, denn John sah wirklich nicht gut aus. Er war blass und sein Blick wirkte abwesend. Kai stellte das Tablett ab und nahm den Jüngeren an die Hand. Dieser sah erst jetzt zu ihm auf. Er sah aus, als wenn er mit den Nerven am Ende war. Er führte John, der alleine und völlig aufgelöst in seinem Restaurant aufgetaucht war, in den Personalraum. „Wieso bist du alleine, wo ist dein Date?“ John seufzte und sank schlaff in einen Sessel. „Er war nicht da oder zumindest hat er mir nicht aufgemacht. Du hattest Recht.“, kam es dann leise von dem Studenten, der seinen Blick nun auf den Boden heftete. „Er hat dich abblitzen lassen?“ Kai war entrüstet. Er verschränkte wütend die Arme und mied es, John zu sagen, dass er es ja gleich gesagt hätte.

„Na ja… schon… aber ich kann es ihm nicht verübeln. Er ist eben noch nicht soweit. Das hätte ich merken müssen; es war ihm noch zu viel. Er hatte ja so lange keine richtige Verabredung und war nie in der Öffentlichkeit. Am besten wäre es gewesen, ihm noch Zeit zu geben. Oder zumindest, dass wir uns für den Anfang nur bei ihm treffen. Ich bin ein Idiot.“ John machte sich unglaubliche Vorwürfe und sah nicht ein, dass er überhaupt keine Schuld trug. Deprimiert drehte er seine Haare um den Zeigefinger.

„Hey, du bist ja wohl der letzte, dem du die Schuld geben kannst.“ Kai legte vorwurfsvoll seine Hände auf seine Hüften und sah seinen besten Freund aus stark geschminkten grünen Augen ernst an. John nahm sich nur eines von den Gläsern mit Wasser, welche für die Mitarbeiter des „Boydreams“ bereitstanden, und mied den Blick des Älteren. Er war sich sicher, dass er sonst keine Kraft mehr hatte, stark zu bleiben. Abwesend starrte er die durchsichtige Flüssigkeit an.

Kai seufzte und setzte sich zu ihm. Der auffällig „tuntige“ Mann legte einen Arm um den Dunkelblonden und zog ihn an sich. „Ach, Süßer! Seit du diesen Rodney kennst, erkenn ich dich nicht wieder. Sonst hast du mir doch immer vorgepredigt, was du von Liebe auf den ersten Blick hältst. Nichts! Und dann passiert es dir auch noch selber. Aber wie du immer sagtest: Liebe auf den ersten Blick kann man nicht vertrauen… Süßer… ich möchte wirklich nicht, dass du denkst, ich hätte etwas dagegen, wenn du mit Rodney zusammenkommst. Es ist einfach nur die Tatsache, dass du dich ganz anders benimmst, als ich es gewohnt bin, die mir Angst bei der ganzen Sache macht.“ Der Restaurantführer sah seinen besten Freund liebevoll und aufmunternd an.
 

John sah nun doch vorwurfsvoll zu dem Älteren hoch. „Ich bin trotzdem gekommen, damit du mich aufmunterst und mir nicht wieder eine dämliche Predigt hältst. Ich kenne sie bereits auswendig. Ich weiß, dass es dir nicht darum geht, mich und Rodney auseinander zu treiben. Ich kann es trotzdem nicht mehr hören.“ Kai gab ihm einen freundschaftlichen Kuss auf den Mund, der John gleichzeitig beruhigen sollte. Dieser schien nämlich kurz vorm Kochen. „Schon gut, tut mir Leid, Honey. Was hast du jetzt vor?“, wollte Kai wieder Frieden schließen. „Hm… nächste Woche muss ich wieder viel arbeiten, dann ist mein Praktikum zu Ende. Wenn ich Zeit habe, werde ich zum Buchladen gehen und mit ihm reden. Sicher ist er auch unsicher, weil er mich einfach sitzen gelassen hat. Es war eigentlich klar, dass er noch nicht so weit war.“

Kai nickte nur. „Du, ich muss nur noch zwei Stunden arbeiten. Was hältst du davon, wenn wir zwei heute bei mir übernachten und uns vorher einen schönen Spielabend machen, damit du auf andere Gedanken kommst?“ John seufzte leicht und nickte dann. „Einverstanden.“ Vielleicht kam er ja wirklich auf andere Gedanken. Zumindest wollte er jetzt nicht an den Buchhändler und Autor denken. Er befürchtete, dass ihm sonst noch die Tränen kamen, die er mühsam zurückhielt.

„Süßer, ruh dich etwas aus. Ich muss noch arbeiten und danach fahren wir zu mir.“ Kai stand auf und John machte es ihm nach. „Nein…nein…nein…nein…nein, du bleibst sitzen.“Der Langhaarige drückte ihn zurück auf das kleine Sofa. „Ich möchte nicht sitzen bleiben, lass mich lieber ein wenig aushelfen, dann komme ich auch auf andere Gedanken.“, sagte John und schob die Hände seines besten Freundes von seiner Brust, dass er wieder aufstehen konnte. Kai schien mit sich zu ringen, nickte dann aber. „Du weißt ja, wo du deine Arbeitskleidung findest.“ John gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke, Kai…du bist ein toller Freund.“
 

~~~
 

Weiche Lippen legten sich auf seine. Hellblaue Augen sahen tief in seine eigenen Braunen. Der Ältere strich mit seinen Händen über Johns ganzen Körper und jede Stelle, die er mit seinen Fingerspitzen berührte, begann zu brennen. John seufzte wohlig und wanderte mit seinen Küssen über das Kinn, über den Hals, bis zur Brust von wem?. Er genoss es, das Stöhnen des Größeren zu hören. John küsste und leckte sich weiter runter, bis zum Bauchnabel. Gleichzeitig mit dem Eindringen seiner Zunge in in die kleine Kuhle strich John mit seinen Händen über die auffällig abgemagerten, fast muskellosen Beine des anderen. Wie erwartet blieb eine Reaktion des Anderen aus, als er über die eigentlich empfindlichen Innenseiten der Oberschenkel strich.

Als John wieder aufsah, wurde er nun unsicher von diesen unglaublich eisblauen Augen angesehen. John schluckte bei dem Blick, der von Unsicherheit sofort in eine undurchdringliche und abweisende Mauer übersprang. Der Jüngere setzte sich auf und sein Herz raste ihm schmerzhaft gegen den Brustkorb. „Rod?“, fragte er leise und zaghaft, doch nun waren sie von schwarzem Nebel umhüllt und Rodney schien immer mehr von der Dunkelheit mitgenommen zu werden.

John versuchte eine Hand nach dem Braunhaarigen auszustrecken, doch er war bereits unerreichbar. Je mehr Rodney sich von ihm entfernte – oder war es John, der immer weiter wegschwebte in dem Nebel aus Dunkelheit? – desto weniger konnte der Student die Gestalt des Buchhändlers ausmachen. Es dauerte nicht mehr lange und der Ältere war ganz verschwunden. Der Nebel lichtete sich und John war alleine auf dem Bett in dem großen, ihm fremden Schlafzimmer. Es kam ihm vor, als hätte die Dunkelheit seine große Liebe entführt. Sie hatte sich zwischen sie beide gestellt. John brach auf dem Bett zusammen und schluchzte leise.
 

„Hey, Honey, wach auf. Du träumst.“ John wurde an der Schulter gerüttelt und öffnete langsam die Augen. Er fand sich in Kais halbdunklem Schlafzimmer wieder. Nur die kleine Nachttischlampe spendete etwas Licht. Als John langsam zu sich kam, merkte er, dass sein Gesicht feucht war. Scheinbar hatte er nicht nur im Traum, sondern auch in der Wirklichkeit geweint. Kai streckte vorsichtig eine Hand aus und wischte seinem besten Freund die Tränen weg. „Du warst eben ganz unruhig, Süßer. Wovon hast du denn geträumt?“, wollte der Restaurantbetreiber wissen. John ließ sich in die ihm angebotenen Arme sinken und schwieg. Er war jetzt nicht fähig zu reden.

Die Nähe seines besten Freundes tat ihm allerdings gut und sein Herzschlag wurde wieder ruhiger. Er stellte noch seine rasende Atmung ein und konnte auch die Tränen zurückhalten. Dann erst sah John wieder zu Kai auf. „Tut mir leid…“, nuschelte er. „Ist doch in Ordnung, Süßer.“ John überlegte, ob der dem Älteren von seinem Traum erzählen konnte, doch er wollte Kai nicht noch mehr mit dem Thema „Rodney“ nerven. Allerdings nahm Kai ihm die Entscheidung ab, darüber zu reden oder nicht. „Ging es um den Buchhändler?“ Langsam nickte John und als von Kai nichts mehr kam, begann er seinen ganzen Traum zu schildern.

„Ach, Sweety!“ Kai strich ihm sanft durchs Haar. John sah nebenbei auf die Uhr, nur um festzustellen, dass es erst zwei Uhr nachts war. Sie lagen gerade mal eine Stunde im Bett und er konnte wahrscheinlich jetzt nicht mehr einschlafen.
 

„Der Traum hat bestimmt auch eine tiefere Bedeutung und ich kann mir auch denken, was für eine. Findest du nicht auch?“ John sah leicht verschlafen zu Kai hoch. „Honey, du weißt genau, ich bin kitschig. Aber in einer Sache bist du kitschiger als ich und das sind solche dusseligen Traumdeutungen. Träume sind sinnlos. Das ist einfach nur ein unnötiger Zeitvertreib für die Nacht. Zerbrich dir nicht weiter drüber den Kopf.“

John schwieg nur. Kai verstand ihn halt nicht. Er hatte ja auch nicht an den Hokuspokus wie Traumdeutung gedacht. Eher an die Bedeutung. Den unterbewussten Hintergrund des Traumes, wieso er gerade das und dann so geträumt hatte. Es gab sicherlich irgendwo Bücher, wo er seinen Traum im Sinne von unterbewusstem Hintergrund deuten konnte. Natürlich konnte er sich auch so einen Reim aus seinem Traum machen. Selbst der plötzlich aufgetauchte Nebel war offensichtlich. Der stand sicherlich für die Verlassenheit Rodneys.

Es war nicht John, der von der Dunkelheit umgeben werden sollte, um von seinem Schwarm getrennt zu werden; Rodney hatte diese Dunkelheit umgeben. Die Dunkelheit, die ihn sicher schon seit seinem Unfall vor acht Jahren umhüllte. Die ihn von der Außenwelt isolierte und andere Menschen abblockte. „John?“, sprach Kai ihn an, „Hörst du mir zu?“

John sah verwundert auf. „Hast du was gesagt?“ „Ich habe dich gefragt, ob du noch mal versuchen möchtest zu Schlafen. Wenn nicht, können wir auch was anderes machen, bis du dich wieder gut genug fühlst.“ Kai strich dem Anderen weiterhin sanft und beruhigend durchs Haar. „Ich… versuche einfach noch mal einzuschlafen.“, nuschelte John und als auch Kai sich wieder zurechtgelegt hatte, kuschelte er sich an seinen besten Freund. Der Grünäugige legte sanft seine Arme um ihn und streichelte ihn solange, bis John wieder im Land der Träume war.
 

Die restlose Nacht verbrachte John ohne weitere Alpträume und am nächsten Tag meldete er sich bei seiner Arbeitsstelle krank. Eigentlich wäre er lieber hingegangen, doch Kai bestand darauf, dass er sich frei nahm. Der auffällig schwule Mann fand, dass sein bester Freund ziemlich überfordert war und mal eine Auszeit benötigte. Trotz Kais Vorschlag, noch einen schönen Tag mit ihm zu verbringen, fuhr John schließlich nach Hause. So sehr er Kai im freundschaftlichen Sinne liebte, er wollte einfach nur alleine sein.

Im Stillen war John auch in der Hoffnung, dass Rodney ihn vielleicht angerufen und auf seinen Anrufbeantworter gesprochen hatte. Zwar war das unwahrscheinlich, doch trotzdem klammerte sich John an dem Gedanken fest. Umso enttäuschter war er, als seine Mutter eine Nachricht gesprochen hatte und wie üblich einen ihrer Schimpfanfälle hatte, da er sich nie meldete. Aber John hatte auch keine Lust, sich bei seinen Eltern zu melden. Ihr Verhältnis war nicht besonders gut und wenn sie sich unterhielten oder sich trafen, bekamen sie nur Stress miteinander.

„Die“ Zweite, von welcher er angerufen wurde, war Charlotta, die ihn zu einem Date einladen wollte. Auch bei ihr hatte er nicht wirklich vor, sich zurückzumelden. Darauf konnte er gut und gern drauf verzichten. Nach diesen beiden Nachrichten war es das dann mit seinen AB-Nachrichten. Etwas enttäuscht ging John in die Küche und machte sich erst einmal einen Kaffee.

Mit der Tasse in der Hand saß er am Tisch, als ihm ein neuer Gedanke kam, der ihn wieder etwas aufmunterte. Vielleicht wollte Rodney sich wirklich bei ihm melden, aber hatte weder Haus- noch Handynummer von John. Genauso wenig hatte John irgendeine Nummer von Rodney. Er hatte nur seine Adresse, aber da heute Sonntag war, konnte er erst morgen in den Buchladen und noch mal mit Rodney reden. Oder sollte er dem Autor doch noch ein wenig Zeit lassen? Er hatte nun mal seit seinem Unfall nie wieder eine Verabredung gehabt, was sicher zu seiner Verunsicherung mit beigetragen hatte.
 

Spontan ging John am Montag in der Mittagspause in sein Stamm-Cafe. Er wollte nicht gleich zum Buchladen gehen, sondern schauen, ob Rodney vielleicht zu sehen war. Als er sich allerdings an seinen freien Tisch gesetzt hatte und rüber zu dem Buchladen sah – wobei sein Herz seltsam schmerzhaft und erwartungsvoll schlug – schien etwas anders. Es standen keine Stände mit Büchern draußen und der Buchladen selber war dunkel. Von weitem konnte John nur mit zusammengekniffenen Augen sehen, was auf dem kleinen Schild an der Tür stand. Doch von dem, was er erkennen konnte, entzifferte er daraus das Wort „Geschlossen“.

Unter dem „Geschlossen“-Schild stand noch ein Zettel. Vermutlich etwas Handschriftliches, was John wirklich nur erkennen konnte, wenn er direkt davor stände. Also beschloss er, nach seinem Kaffee doch einmal rüber zugehen. Irgendwie fühlte John sich total traurig und unsicher, da der Laden geschlossen war. Wieso wohl? Er konnte sich kaum vorstellen, dass Rodney nicht da war. Der hatte ja selbst gesagt, dass er nur selten seinen Laden oder die Wohnung verließ. Wenn er einkaufen fuhr, dann während der Schließungszeiten des Ladens. John konnte sich wirklich keinen Reim daraus machen.

Es sei denn… Rodney war wirklich aus Unsicherheit verschwunden. War es womöglich Johns Schuld, dass Rodney nicht da war? Vielleicht wollte John wirklich viel zu schnell ein weiteres Date. Er hätte einfach merken müssen, dass der Rollstuhlfahrer noch nicht so weit war. Der Student machte sich unheimliche Vorwürfe und bekam gar nicht mit, dass er schon den sechsten Löffel Zucker in seinen Kaffee schüttete.

Kai hätte ihn vermutlich damit aufgezogen, immerhin meckerte John sonst immer darüber, dass sein bester Freund mehr Zucker als Kaffee in die Tasse schüttete. Umso mehr verzog der junge Mann das Gesicht, als er einen Schluck aus seiner Tasse - mit den nun zehn Löffeln - trank.
 

~~~
 

Am Montagmittag hatte Rodney seine kleine Reistetasche gepackt und fuhr seinen Rollstuhl durch die Wohnung in den Bücherladen, wo er die Tasche seinem Bruder Derik gab. Der verließ mit ihm den Laden, wartete noch, bis Rodney die Tür abgeschlossen hatte und machte sich mit ihm auf den Weg zum Auto. Derik öffnete die Beifahrertür, half Rodney aus dem Rollstuhl und wartete geduldig, bis sein jüngerer Bruder sich Schritt für Schritt auf den Beifahrersitz zu bewegte. Dann konnte der Buchhändler sich mit Deriks Hilfe reinsetzen. Während er sich anschnallte, machte sein Bruder die Tür wieder zu und verstaute Tasche und Rollstuhl im Kofferraum.

Zufällig fiel der Blick des Autors auf die andere Straßenseite zum Kaffee. Einem ganz besonderen Cafe. Als hätte er es geahnt, kam gerade in diesem Moment niemand anderes als John um die Ecke und auf das Cafe zu. Er beobachtete dabei den Buchladen, erkannte aber Rodney in dem Auto nicht. Auch Derik fiel ihm nicht auf, da er diesen nur einmal kurz gesehen hatte.

Rodneys Herz schlug automatisch etwas schneller und er verfolgte John mit seinem Blick, bis dieser in das Cafe ging und Derik in den Wagen stieg. „So…“Nachdem auch der sich angeschnallt hatte, startete er den Motor und fuhr los. Rodney richtete sein Blick auf das Armaturenbrett und knabberte auf seiner Unterlippe rum. Er musste an John denken. Der Rollstuhlfahrer hatte am Samstag einfach nicht den Mut gehabt, diesem die Tür zu öffnen. Er hatte John damit sicherlich sehr verletzt.

Der Gedanke, dass der Student jetzt mit größter Wahrscheinlichkeit wütend auf ihn war und nie wieder etwas mit ihm zu tun haben wollte, bereitete Rodney Magenschmerzen. Er mochte John sehr und er wusste, dass es ein großer Fehler war, dass er ihn einfach hatte abblitzen lassen. Er hatte sich eingestanden, dass John wohl nebst seinem Bruder der einzige Mensch war, der ihn akzeptierte, wie er war. Womöglich auch der einzige Mensch, mit dem sich eine Beziehung hätte entwickeln können. Doch selbst das hatte er sich nun vermasselt.
 

Rodney hatte viele Jahre in Einsamkeit gelebt und hatte nie jemanden außer seinem Bruder. Er hatte damit gelebt und sein Leben akzeptiert. Doch nun spürte er erst wirklich die gesamten Auswirkungen seines Unfalls vor acht Jahren. Es schmerzte ihn stark. Er wollte nicht bzw. nicht mehr in ewiger Einsamkeit leben. Er wollte wieder Leute haben, die ihm wichtig waren, welche ihn für wichtig hielten. Doch das konnte er nie wieder haben. Das war unmöglich. Er war beeinträchtigt, ein „Krüppel“, wie er es umgangssprachlich bei seinen Ausrastern gerne nannte und niemand wollte mit einem gehbehinderten Menschen befreundet sein.

Zwar hatte Rodney noch das Glück, dass er etwas Gefühl in den Beinen hatte, doch für mehr als zwei Schritte mit starker Unterstützung seiner Arme reichte es nicht. Mit ihm konnte man nichts tun. Man konnte mit ihm nirgendwo hin oder Ausflüge machen. Er war nur ein Klotz am Bein, der störte und stark in Unternehmungsfreiheiten einschränkte.

„Kathleen hat schon gesagt, dass sie dir unbedingt ihr Pflegepony zeigen möchte.“, begann Derik irgendwann, um die Stille zu unterbrechen, und Rodney sah zu seinem Bruder auf. „Ich wusste gar nicht, dass sie ein Pflegepony hat.“, ging er in das Gespräch über seine ältere Nichte ein, nur um von seinen momentanen Gedanken abgelenkt zu werden. Mal schauen, vielleicht tat ihm die Woche bei seinem Bruder wirklich gut. Wenn ja, konnte er sich doch noch dazu entscheiden, seinen Buchladen aufzugeben und zu Derik und seiner Familie aufs Land zu ziehen.
 

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So, das war dann auch schon wieder das Kapitel

Was meint ihr dazu?

Würde mich sehr über eure Meinung freuen

Lg Shadè



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AngelHB
2008-10-06T10:38:38+00:00 06.10.2008 12:38
Hi!

Wieder ein super Kap. Bin schon gespannt wie es mit den beiden weiter gehen wird. Freu mich schon aufs nächste Kap. Hoffe es kommt bald.

LG Angel
Von:  Vampire-Hero
2008-10-06T05:35:09+00:00 06.10.2008 07:35
Dann sollte John keine Zeit verlieren und herausfinden wo Rod ist und mit ihm sprechen. Wenn dieser nämlich entscheidet, ein Einsiedler Leben zu führen, um neimanden an sich ranzulassen und dadurch nicht mehr Angst haben zu müssen, dass er wegen seiner Behinderung abgelehnt wird, dann könnte es bald zu spät sein. Wirklich spannend geschrieben, weshalb ich mich schon auf mehr lesestoff freue ^_^

LG
Vampire
Von: abgemeldet
2008-10-05T14:33:46+00:00 05.10.2008 16:33
ich mag das kappi....aba ich bin eindeutig dafür, dass die rod nicht auf dem land bleib t und zu john geht und ihn um ein date bittet^^
Von:  ReinaDoreen
2008-10-03T11:23:56+00:00 03.10.2008 13:23
Bei John ist das nicht nur verliebt sein, das ist schon viel tiefer, obwohl er ja Rod so genau gar nicht kennt. Aber John macht es so fertig, da Rod ihm gar keine Chance gibt. Sogar in seinen Träumen findet er keine Ruhe.
Rod hat da wirklich einen sehr großen Fehler begangen, das er John nicht die Gelegenheit gibt ihn kennenzulernen. Und John ist nicht wütende sondern tieftraurig.
Rod will wirkich vor der Liebe davonlaufen. Ich glaube der macht es wirklich ernst und schließt seinen Buchladen.
Reni


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