Like a normal girl.
Kurz wandte sich Kakashi noch zu seiner neuen Schülerin um und Gab ihr mit einer Geste zu verstehen hier vor der Tür zu warten, bis er ihr das Zeichen gebe. Mit einem aufmunternden Lächeln stieß der Hatake die Tür auf und verschwand in dem dahinter liegenden Raum.
Locker lehnte sich die Haruno gegen die Wand neben der Tür. So ruhig sie nach Außen hin auch wirkte, war Sakura mehr als nur nervös. Das war keine normale Nervosität. Es war eine panische Nervosität.
Wie erwartet waren seine Schüler fröhlich am Quatschen, eigentlich wie jeden Tag, doch als Kakashi dieses Mal den Raum betrat, sagte keiner mehr ein Wort. Ungefähr vierundfünfzig Augen waren auf den jungen Lehrer gerichtet und blickten diesen erwartend an und doch blieb es ruhig in der 11c.
Kakashi räusperte sich kurz, ihm war diese Situation mehr als nur unangenehm. „Kriegen wir wirklich einen Neuen?“ Als der Hatake nickte wurde er auch schon von jeder Seite mit Fragen bombardiert.
„Junge oder Mädchen?“ „Name?“ „Wo ist Er/Sie?“ „Alter?“ „Lieblings Designer?“ „Lieblings Band?“ „Ist er/sie gut in der Schule?“ „Mag er/sie Sport?“ „Mag er/sie Ramen?“ Beschwichtigend hob Kakashi die Hände. „Hey, Leute. Mal langsam mit den jungen Pferden.“
Nachdem sich die Schüler halbwegs wieder beruhigten, atmete der Hatake erleichtert aus und fuhr sich erst Mal seufzend durchs Haar. „Also, es ist ein Mädchen. Sie heißt Sakura und wartet vor der Tür. Sakura ist 17. Hm, Ino ich habe keine Ahnung wer ihr Lieblings Designer ist, oder wer ihre Lieblings Band ist, Tenten.
Ihrer Akte nach zu Urteilen hat sie recht akzeptable Noten und sie betreibt seid sie fünf ist Kampfsport. Und ich habe wirklich keine Ahnung ob Sakura Ramen mag, Naruto.“ Mit diesen Informationen gaben sich die Schüler erst ein Mal zufrieden. Kakashi seufze erneut und wandte sich wieder zur Tür.
„Sakura?“
Zum zweiten Mal an diesem Tag blickten vierundfünfzig Augen, also 27, und bald schon 28 Schüler, neugierig auf die Tür, oder eher auf die Person, die rasch durch die Tür huschte und sich neben Kakashi positionierte.
Freundschaftlich legte der Hatake dem jungen Mädchen die Hand auf die Schulter, worauf dich ein zartes Rot auf ihre Wangen legte. Abschätzend wurde die Haruno gemustert, einige hoben bei ihrem Outfit skeptisch die Braue, aber das war bei der Aufmache die sie trug auch kein Wunder.
Eine enge schwarze Röhren-Jeans schmiegte sich perfekt um ihre langen Beine und ein kurzes schwarzes Top ohne Ärmel und den Aufdruck ‚Play It out Loud‘ betonte ihren nahezu perfekten Oberkörper. Bis jetzt war es ja auch nichts Außergewöhnliches, aber wie gesagt, bis Jetzt.
Ihre Augen strahlten ihren neuen Mitschülern nicht in einem leuchtenden Grün entgegen, sondern in einem schlichten Blau. Den rosa Schopf trug sie zu einem höheren Zopf, wobei sie den Pferdeschwanz geschickt unter einer schwarzen Mütze versteckte.
Leider war diese Verkleidung mehr als notwendig, aber um ohne lästige Fotographen als Anhängsel zur Schule zu fahren brachte der ehemalige Star gerne dieses Opfer. Natürlich gab dieses Montur für die Außenstehenden ein schier witziges Bild ab, sicher waren die Meisten davon überzeugt sie besäße eine Glatze.
Die Blicke ihrer neuen Mitschüler waren Sakura in keinster Weise unangenehm, sie war den ganzen Trouble um ihre Person bereits gewohnt. Also setzte sie ihr bestes Lächeln auf und versteckte ihre Nervosität hinter einer perfekten Maske.
Lächelnd wandte sich Kakashi zu seinem neuen Schützling. „Hinata wird deine neue Nachbarin.“ Wieder an die Anderen gewandt sprach der Hatake weiter. „Hinata, hebst du Mal deine Hand?“
Sofort war Kakashi wieder in sein perverses Büchlein vertieft, ei nzartes Rot bedeckte seine Wangen und hin und wieder zuckte seine Mundwinkel unter dem Schal verschwörerisch nach oben.
Er war so in seine Lektüre vertieft, daß der Hatake nicht mitbekam, wie sich seine Schüler ganz anderen Dingen widmeten als ihren aufgeschlagenen Schulbüchern.
Vorsichtig streckte ein weißäugiges Mädchen die Hand in die Höhe, irgendwie machte die Neue ihr Angst. Mit einem freundlichen Lächeln ließ sich Sakura neben Hinata auf den Sitz sinken und streckte ihr sogleich die Hand entgegen. „Hey, wie du ja schon weißt heiße ich Sakura. Und wie heißt Du?“
Zögernd, aber mit einem Lächeln erwiderte Hinata der Geste, sie war sich sicher eben eine neue Freundin gefunden zu haben. „Ich bin Hinata Hyuuga.“ Etwas betrübt senkte Hinata den Blick.
Die anderen Schüler lenkten ihre Aufmerksamkeit nur auf Sakura, doch diese schienen die Blicke nicht zu stören, sie wurden von ihr einfach ignoriert. Hinata war die Situation wesentlich unangenehmer als ihrer Sitznachbarin und so knetete sie beschämt ihre Finger.
Hinata wurde von einer Frage über ihre neue Mitschülerin gequält, doch diese aus zu sprechen war dem Mädchen mehr als peinlich. Schließlich hegte sie in keiner Hinsicht die Absicht ihre neue Freundin in irgendeiner Art zu verletzten oder zu kränken. Sakura, die den abwesenden Blick ihrer neu auserkorenen Freundin bemerkte, stupste diese sachte in die Seite. „Hey, was hast du, Hina-chan?“
Dieses vertraute ‚Hina-chan‘ trieb der Hyuuga gleich wieder ein Lächeln ins Gesicht, als sie in das strahlende Gesicht ihrer neuen Nachbarin blicke, wich das zaghafte Lächeln ein breites Grinsen. Sakura steckte Hinata mit ihrer guten Laune einfach an, schon ihre ältere Schwester schätzte diese besondere Eigenschaft an der Haruno.
Trotz der plötzlichen guten Laune, sprach Hinata etwas zögerlich und vermied es Sakura in die Augen zu sehen. Nervös knetete sie ihre Hände und spielte unbeholfen mit ihren Fingern.
„Darf ich dich was fragen, Saku-chan.“ Bei diesem lieben ‚Saku-chan‘ war sich Sakura ganz sicher, neben ihr saß eine neue Freundin. Und diese schätzte sie nicht als eine Berühmtheit, sondern so wie sie war, als Mensch.
„Klar!“
Kurz sah Hinata der Haruno in die Augen, sah aber gleich wieder auf ihre schon ganz roten Finger. „Ähm, also ich habe mich gefragt ob du eine Krankheit hast, wegen der Mütze.“
Zuerst blickte Sakura Hinata verwundert an, verstand aber ganz langsam die Bedeutung des Gesagten, und brachte erst ein Mal nur ein ‚Oh‘ heraus. Durch dieses Thema neugierig gemacht, richteten sich wieder vierundfünfzig Augen auf die junge Haruno.
Sasuke, der bis jetzt schweigend aus dem Fenster sah, wurde wie die Anderen auf das Gespräch der beiden Mädchen aufmerksam. Neugierig wandte der Uchiha den Kopf in die Richtung von Sakura und Hinata und beobachtete eingehend jede ihrer Bewegungen.
Sein Blick klebte förmlich an der jungen Haruno, wanderte über ihren zierlichen Körper und sog jedes Detail in sich auf. Unmerklich leckte er grinsend über die Lippen. Sasuke gab zu, dieses Mädchen besaß einen unbeschreiblichen Reiz.
Vorsichtig blickte Hinata ihrer neuen Freundin in die Augen. „Es tut mir Leid. Es war nicht meine Absicht dich zu verletzten, Saku-chan.“ Doch die Angesprochene winkte nur an und schenkte der Hyuuga ihr schönstes Lächeln. „Ach, du hast mich nicht verletzt und ich habe auch keine Krankheit.“
Hinata war mehr als nur konfus, über ihrem Kopf schwebte ein dickes Fragezeichen. „Aber warum die Mütze?“ Behutsam nahm die Haruno die zierlichen Hände ihrer Freundin in die Ihren. „Versprich mir, daß du meine Freundin bleibst!“ Es folgte ein kräftiges Nicken seitens Hinata. „Ja, sicher, Saku-chan.“
Diese nickte nur und löste langsam die blauen Kontaktlinsen von ihrer Iris und legte sie auf den Tisch, kurz darauf zog sie ihre Mütze vom Kopf und löste das schwarze Band, das ihren rosa Schopf bis gerade zu einem Zopf hielt. Nun vielen ihr die schulterlangen Strähnen geschmeidig um die Schultern.
Die Schüler der 11c zogen zischend die Luft ein und hielten mit großen Augen den Atem an. Nur Hinata und Sasuke schienen nichts Ungewöhnliches an der Haruno zu entdecken. Hinata fand die grünen Augen ihrer Freundin sogar noch hübscher als das, durch die Kontaktlinsen hervorgerufene, gewöhnliche Blau.
Und warum Sakura ihre rosafarbenen Haare unter einer Mütze versteckte, war Sasuke und Hinata ein Rätsel. Natürlich war Rosa keine gewöhnliche Farbe, aber sich deswegen eine Mütze über zu ziehen fand die Hyuuga ein wenig übertrieben. „Warum hast du dich verkleidet, Saku-chan?“ Sakura fuhr sich seufzend durchs Haar.
„Selbstschutz.“
Jetzt prunkten sogar drei Fragezeichen über dem Kopf der Hyuuga. „Selbstschutz? Vor wem und Warum?“ Die Angesprochene seufzte nur laut und setzte durch einer Antwort an, jedoch wurde sie von einer hysterischen Blondine unterbrochen.
„Destiny!“
Die Blonde, namens Ino Yamanaka, sprang von ihrem Stuhl auf und gestikulierte wild mit den Armen. „Das ist sie, das ist sie wirklich! Das ist Destiny, ihr Album ‚Smile‘ belegt derzeit Platz Eins in den Charts!“
Aufgeregt sprang die Blondine auf ihrem Platz auf und ab und fächelte sich mit einem Heft energisch Luft zu. Sasuke blickte mit hochgezogenen Brauen zu wieder zu Sakura, die sich mit einer zurückhaltenden Bewegung einige Strähnen hinter ihr Ohr strich. Dieses Mädchen und ein Star? Pah! Und morgen flog Sushi durch die Luft.
Sakura sah zu Hinata, die sie ungläubig anschaute. „Deswegen.“ Betrübt wandte die Haruno ihren Blick zu Seite ihre nächsten Worte war nur ein leises Flüstern. „Ich verstehe, soweit du nicht mehr meine Freundin sein möchtest, Hina-chan.“
Erschrocken weiteten sich ihre Augen als sie plötzlich zwei zierliche Arme spürte die sich verzweifelt um ihren Oberkörper schlangen. „Ich möchte liebend gerne deine beste Freundin sein, Saku-chan.“ Ungläubig drückte Sakura Hinata sachte von sich weg und blickte in ein lächelndes Gesicht.
„Wirklich?“
Die Haruno machte sich schon auf eine Abweisung bereit, doch zu ihrem Erstaunen wurde sich nun auch von der hysterischen Ino und einer lächelnden Tenten umarmt. Verdutzt wandte sich Sakura zu den beiden ‚Neuen’ und legte ein wenig den Kopf schief.
„Nani?“
Mehr fiel Sakura in diesem Moment nicht ein, was für ein geistreicher Beitrag. Doch die Blondine kicherte nur hinter hervorgehaltener Hand und die Braunäugige grinste ein wenig breiter.
„Ich bin Tenten Ama und dieses aufgedrehte Blondchen.“ Dabei zeigte Tenten überdrüßiger Weise auf das noch kichernde Mädchen neben sich. „Ist Ino Yamanaka.“
Doch nun zog die Ama beleidigt eine Schnute, worauf Sakura nur unbeholfen den Kopf noch etwas schräger legte und Ino wieder anfing zu kichern. „Wir möchten auch deine Freundin sein, Sakura-chan!“ Nun zeigte sich ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht der Haruno.
„Nur unter einer Bedingung.“ Neugierig rückten Ino und Tenten etwas näher an Sakura und Hinata heran. „Ihr behandelt mich wie ein normales Mädchen.“ Ino und Tenten blickten sich an und wandten sich grinsend zu Sakura.
„Abgemacht.“
Die Haruno hielt ihnen freundschaftlich die Hand hin, doch nicht wie erwartet wurde ihr ebenso die Hand gereicht. Stürmisch wurde Sakura in die Arme der Beiden gezogen und erst ein Mal fest gedrückt. >Das war doch ein perfekter Anfang.<
