Welcome to Konoha-High.
Schweigend stand das junge Mädchen vor einem leicht gelblichen Gebäude, der Putz war vergilbt und bröckelte an einigen Flecken leicht ab und doch strahlte dieses Gemäuer eine einladende Aura aus.
Diese Schule wirkte nicht kalt und wie eine psychiatrische Klinik, also ganz anders als in der Fantasie der Haruno. >Wie meine neuen Mitschüler wohl sind?< Nervosität kroch in ihre Glieder und ihr Atem beschleunigte sich um das Zweifache.
Ihr Puls pochte in ihren Schläfen und ihr kochendes Blut raste durch ihre feinen Adern. Sakura legte die Hände an den Bauch und versuchte ruhig gegen die Berührung zu atmen und langsam normalisierte sich ihre Atmung wieder, auch die nervige Migräne war verschwunden.
>Solche Atemübungen wirken wirklich Wunder.< Mit einem nun zuversichtlichen Lächeln trat sie die weißen Stufen zum Eingang der Schule hinauf und holte noch ein Mal tief Luft ehe sie mit einem Ruck die Tür aufstieß. Vor Aufregung hielt Sakura den Atem an, doch nur wenige Schüler wuselten auf dem Gang.
Die Haruno versuchte ihre Nervosität nicht zu zeigen und eilte mit beschwingtem Tempo durch die Gänge. Von manchen Seiten bekam die Haruno komische Blicke zu geworfen, einige Jungs blickten lüstern und Sakura meinte die Blicke auf ihrem Arsch regelrecht zu spüren.
An die perversen und sicher nicht ganz jugendfreien Gedanken der Jugendlichen vermochte der ehemalige Star gar nicht zu denken. Einige Mädchen tuschelten und es fielen sicher einige Sprüche wie ‚Was ist das für Eine?‘ oder ‚Sicher eine totale Zicke‘ und ‚Sieh nur wie die Jungs ihr auf den Arsch glotzen, für mich ist sie eine kleine Schlampe‘ sowie ‚Wieder nur ein verwöhntes Gör‘.
Sakura beutelte in ihren Gedanken darüber nur seufzend den Kopf. >Keiner dieser Mädchen weiß etwas über mich und trotzdem werde ich schon nach den ersten wenigen Sekunden mit Anderen in eine Schublade gesteckt.
Es ist doch jedes Mal das Selbe.“ Ohne die tuschelnden Mädchen noch weiter ihre Aufmerksamkeit zu schenken, erhöhte sie ihr Tempo etwas. Sie versuchte zwar die Blicke der Anderen zu ignorieren, aber bei diesem geglotzte verspürte sie ein deutliches Unwohlsein in der Magengrube.
Die Tür mit der Aufschrift Direktion war wie eine Erlösung für das 17jährige Mädchen. Ohne zu zögern erhob sie ihre Hand und klopfte drei Mal kräftig gegen das Holz, worauf ein ziemlich verschlafenes ‚Herein‘ erklang.
Der Raum war wie der Rest der Schule in freundlichen Farben gehalten, direkt gegenüber der Tür, durch die Sakura gerade eben eingetreten war, lag ein wuchtiger Schreibtisch, auf dem sich unzählige hohe Berge an Akten und Papieren stapelten.
Dahinter erstreckte sich eine riesige gläserne Fensterfront, die einem einen genauen Blick auf den Schulhof ermöglichte. Gegenüber vom Tisch standen zwei gemütlich wirkende Stühle, an der Wand rechts von der Tür prunkte ein riesiges Regal.
Die Haruno identifizierte einige Bücher über Heilkunde und Medizin, es befanden sich aber auch einige Exemplare mit dem Genre Kräuterkunde unter den geschätzten hundert Büchern. An der linken Wand befand sich eine Tür mit der Aufschrift ‚Sekretäriat‘, hinter der man emsig das Klacken einer Tastatur vernahm.
Ein lautes Schnarchen lenkte die Aufmerksamkeit der neuen Schülerin auf das Schlafende ‚Etwas‘, das friedlich unter einigen Papieren begraben, den Kopf, wie ein kleines Kind, in den Armen vergraben schlief und Sätze wie ‚Noch einen Sake‘ und ‚Shizune, bring mir noch mehr Reiswein‘ murmelte.
Sakura versuchte mir einem zaghaften Räuspern die schlafende Frau, anscheinend die Direktorin dieser neuen Schule, zu wecken, jedoch ohne Erfolg. Ein erneuter Versuch und wieder keine Reaktion.
>Was ist das für eine Direktorin?< Ich Blick fiel Auf eine Flasche Sake, dir direkt neben dem Kopf der Direktorin stand, penibel versteckt hinter einem Stapel Akten. >Schläft die jetzt ihren Rausch aus, oder Was?<Ein fieses Grinsen legte sich auf ihr Gesicht.
>Eben auf die harte Tour.< Langsam näherte sie sich dem Schreibtisch, darauf bemüht die bedrohlich wackelnden Türme nicht um zuwerfen, mit jedem Meter wurde ihr Grinsen breiter. Vorsichtig beugte Sakura sich zu der schlafenden frau, kurz vor ihrem Ohr verweilte sie in ihrer Position.
„Entschuldigung, aber wir haben keine einzige Flasche Sake mehr übrig.“ Es war nur ein leises Flüstern, doch die bis eben noch träumenden Frau fuhr wie von der Tarantel gestochen hoch und brachte mit ihrem lauten „Was?“ die Akten gefährlich zum Schwanken.
Die Blondine blinzelte einige Male, um die Müdigkeit los zu werden und wandte sich mit einem fragenden blick der jungen Haruno zu. „Nani? Wer bist du?“Sakura deutete eine leichte Verbeugung an und reichte der noch recht verschlafenen Blondine die Hand. „Ich bin Sakura Haruno.“ „Ah, du bist also die Neue? Was ich gehört habe ein richtiger Star.“
Die Direktorin erwiderte die Geste der Haruno und schenkte ihr ein freundliches Lächeln. „Ich bin Tsunade und die Direktorin der Konoha-High. Einer deiner Lehrer wird dich später abholen. Setz dich, du hast also noch Zeit.“
Seufzend ließ sich die Haruno in einen der Stühle gegenüber von Tsunade nieder und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. „Gomen für die Sache mit dem Sake. Ich weiß natürlich nicht wie es um ihren Reiswein steht.“ Tsunade winkte lächelnd ab und stützte ihren Kopf auf die Arme.
Die Minuten verstrichen und aus Minuten wurden Stunden, bis endlich ein Klopfen von der Tür zu hören war und ein groß gewachsener Kerl, mit silbergrauem Haar, das sein linkes Auge verdeckte und einem Schal das Büro betrat. „Kakashi, da bist du ja endlich! Wir haben über zwei Stunden auf dich gewartet. Also, was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen. Hm?“
Verlegen kratzte sich der Hatake am Kopf und murmelte irgendeine unbrauchbare Ausrede, doch Sakura dachte bei diesem Anblick nur Eines. >Was ist das für Einer?<Nachdenklich hob sie eine Braue und betrachtete den vermeintlichen Lehrer mit einem abschätzenden Blick. Trotz seiner etwas komischen Erscheinung, schien der Hatake ein freundlicher Typ zu sein.
Sakura streckte ihrem neuen Lehrer mit einem warmen Lächeln die Hand entgegen und erhob sich von ihrem Stuhl. Erst jetzt auf das Mädchen aufmerksam geworden erwiderte Kakashi die Geste mit einem festen Händedruck. „Das ist Sakura Haruno, deine neue Schülerin.“
Erklärte Tsunade während die Beiden sich die Hände reichten. Kakashi nickte als Bestätigung und verließ den kleinen Raum, gab Sakura mit einem Wink aber ein Zeichen ihm zu folgen. Nun fing für Sakura ein neues Leben an, und es gab kein Zurück.
