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Nor about fire, neither about an emblem

MarthxRoy
von

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Roy

Geduldig beobachtete Roy die Reaktion seines Gegenübers; Marth wirkte erneut nachdenklich und in sich gekehrt - doch mochte dies vielleicht auch daran liegen, dass er selbst ihm soeben einigen Anstoß zum Denken gegeben hatte.

Als seine Augen jedoch denen des Anderen begegneten, wurde ihm sehr schnell klar, dass dieser ganz weit weg war.
 

Sein Blick ging in die Ferne, doch in Wirklichkeit schien er vollkommen nach innen gerichtet, den Geist voll und ganz auf sich selbst konzentriert und mit seiner eigenen Fassung ringend.

Mit einem Mal wirkte der sonst so aufrechte und hoheitsvolle Prinz sehr zerbrechlich und verletzlich, er zog den Kopf ein wenig zwischen die Schultern und schien kurzzeitig vollkommen zu vergessen, wo er sich befand. Der Kopf neigte sich ein Stück weit nach vorn und das Haar fiel ihm in dichten, weichen Strähnen ins Gesicht, so dass die Augen kaum mehr erkennbar waren; seine Lippen waren aufeinandergepresst.

Unweigerlich verspürte Roy den Drang, ihn in den Arm zu nehmen, den Anderen zu trösten und ihm, was auch immer gerade in ihm vorgehen mochte, Geborgenheit zu schenken.

Er schalt sich selbst für derart törichte Gedanken.

Kurz begann er an seinem Verstand zu zweifeln, weswegen solche Ideen überhaupt in seinem Kopf einen Platz fanden, kam jedoch sehr bald zu dem beunruhigenden, gleichzeitig aber auch viele Fragen aufwerfenden Schluss, dass dieses Bedürfnis nicht aus seinem Geiste stammte, sondern tief aus seinem Körper - um genau zu sein, aus seinem Herzen.
 

Roys Blicke wanderten langsam über den Körper des neben ihm Stehenden, seine Augen ertasteten jeden Zentimeter des durch die Kleidung nur zu erahnenden, schon gut ausgereiften Leibes und er spürte, wie seine Hände feucht wurden.

Warum fühlte er so?

Was war dafür verantwortlich, dass er jene Empfindungen besaß, und das ausgerechnet für den Prinzen eines benachbarten Reiches?

Es war vorgesehen, dass er eine hübsche Prinzessin zur Braut nahm, mit ihr reichlich Nachwuchs zeugte, um die Thronfolge zu sichern, und das Königreich nach dem Regelwerk seines Vaters weiterführte.

Dass er gegen derlei Vorschriften aufbegehrte, war nichts Neues, aber dass er nun derartiges Interesse für einen anderen MANN an sich bemerkte, kam ihm doch reichlich seltsam und zweifelhaft vor.
 

Als Marth den ersten Teil von Roys Äußerungen beantwortete, neigte dieser nur stumm den Kopf.

Er hatte bereits erwartet, dass der andere Prinz sich auf ein Herabsenken der Höflichkeitsfloskeln und derlei trivialer Anständigkeiten nicht einlassen würde.

Umso überraschter blickte der Rothaarige auf, als Marths Stimme zu beben begann und er nur allzu stockend weiter zu sprechen versuchte.
 

Roy räusperte sich leise, während er des Anderen Mimik nicht aus den Augen ließ.

So entging ihm auch nicht die hauchzarte Röte auf dem Antlitz des jungen Prinzen, dessen bisher präsentierte Gefasstheit und Reife nun nahezu verschwunden schienen.

Schon bevor der Ältere sich dazu durchgerungen hatte, stotternd eine Antwort hervorzubringen, hatte sich bereits ein glückseliges Lächeln auf Roys Lippen gestohlen und seine Augen leuchteten im warmen Sonnenschein wie zwei helle Saphire. Nur allzu sehr hatte er sich dies gewünscht, dass Marth sein Angebot annehmen und sie sich ein wenig näher kommen würden, denn wenngleich es sich für zwei Prinzen ihrer Herkunft und mit solchen Problemen im Nacken wirklich nicht geziemte, sich in Privatgesprächen und Entspannung zu ergehen, so konnte Roy doch nicht anders als es sich herbei zu sehnen und entsprechend begeistert zu reagieren, als ihm klar wurde, dass sich sein Wunsch erfüllen sollte.
 

Roy Stimme war eine filigrane Melodie in der sanften Sommerbrise, als er mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht und funkelnden Augen erwiderte:

"Nichts lieber als das, MARTH."

Er sprach den Namen betont langsam aus und bewegte die Lippen sehr vorsichtig, als schützten sie etwas Kostbares und Zerbrechliches, das es zu erhalten galt.

Mit einem sanften Nicken, das ihm die roten Strähnen in die Stirn fallen ließ, zupfte er einmal leicht an Marths Ärmel und beudetete diesem somit, ihm zu folgen.

"Komm, hier entlang."

Ohne lange darüber nachzudenken, wie persönlich er schon allein durch die Wahl dieses Pfades wurde, führte er den Älteren an den Wiesen vorbei und durch einige voller Getreide stehende Felder, an einem leise plätschernden Bach entlang, bis hin zu jener Stelle, an der die Baumreihen dichter wurden und der Bach sich mit tosenden Stromschnellen zu einem deutlich breiteren Fluss beschleunigte und verbreiterte, den Roy so sehr liebte und immer wieder nutzte, um sich zu erfrischen.
 

"Das..." Roy schmunzelte verstohlen, während er mit einem einnehmenden Lächeln von unten zu Marth aufsah, "...das ist mein Rückzugsort. Hierhin komme ich, wann immer ich kann, um abzuschalten. Ist dir warm? Willst du die Füße ins Wasser tauchen? Dort hinten-", und er wies einige Meter in Richtung Südwesten, "-ist das Wasser flach und die Strömung gering. Du hast vorhin nach dem Barfußlaufen gefragt. Probier es aus!"

Mit einem amüsierten Glucksen lief Roy los, ignorierte vollkommen den eigentlichen Anlass ihres Zusammentreffens, stürmte mitten ins aufstiebende Wasser und drehte sich erst in der Mitte des Flusses um.

"Na, was meinst du?"

Mit kindlicher Begeisterung spritzte Roy einige Hände voll Wasser in Richtung des Anderen.

Insgeheim war er sich recht sicher, dass der ernste und ruhige Marth sich niemals auf so etwas einlassen würde, doch hoffen tat er es dennoch.

Sein Herz sprühte vor Glück, als er den Anderen dort stehen sah.



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