Zum Inhalt der Seite

Nor about fire, neither about an emblem

MarthxRoy
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Marth

Marth überraschte die fröhliche, fast schon kindlich-naiv wirkende Antwort Roys nicht im Geringsten. Er hatte mit so einer Reaktion gerechnet, da er den Rothaarigen haargenau so in Erinnerung hatte - fröhlich, unbeschwert, ... frei.

Trotz dieser - für Marth äußerst peinlichen - Situation brachte Roys Lachen ein weiteres Lächeln auf das Gesicht des jungen Prinzen.

Dann jedoch räusperte er sich, bemerkte, wie Roy dadurch scheinbar ebenso zur Raison gebracht wurde, und dachte einen Moment darüber nach, ob dieses ernste Klima wirklich eine geeignete Ausgangsposition ist - zumal er den sympathischen Eisbrecher ja schon länger mal kennen lernen wollte.
 

Ja, er wollte wissen, wer Roy wirklich ist - ihm gefiel seine aufgeschlossene, teils recht temperamentvolle Art, sie faszinierte ihn - eben weil Roy so verschieden war, faszinierte er Marth mehr als je ein Mensch zuvor. Er konnte sich nicht erklären, woher diese wohligen Schauer rührten, die ihm beim Vernehmen von Roys Stimme, seines Lachens, überkamen, vielleicht wollte er es gar nicht wissen, denn eines stand für Marth fest: Politisch gesehen war es gut so, wie es ist.

Zwei Prinzen verschiedener Länder, bereit, zu verhandeln, über wichtige Dinge zu sprechen, ihre Länder gegenseitig zu führen, wenn ihre Väter außer Haus waren. Es war alles gut, so, wie es ist. Doch tief in Marth nagte das an ihm - diese gesamte Situation hatte etwas an sich, etwas sehr Schmerzvolles - denn er wusste, daß er auf diese Weise niemals einem Menschen wirklich nahe kommen könnte.

Ja, irgendwann würde ihm vorgeschrieben werden, er habe diese oder jene Prinzessin jenes Landes zu heiraten, viele kleine Kinder zu zeugen und das Land erfolgreich weiter zu regieren - genau so, auf dieselbe Art und Weise wie sein Vater es tat.
 

Diese Zukunftsvision gefiel Marth ganz und gar nicht - immer hatte er sich dem Willen seines Vaters gebeugt, ob früher oder später, ob mit Prügel oder ohne.

Marth seufzte bei diesen Gedanken leise, aber unüberhörbar. Erstaunt sah er zu Roy, dessen Lippen nun ebenfalls ein Seufzer entwichen war, und sah ihn - seine Fassung wiedererhaltend - an. Der Ausdruck, der in Marths Blick lag, war gezwungen - er wollte nicht, daß Roy etwas von seinen wirklichen Gefühlen mitbekam, doch die leichte Melancholie, die Aussichtslosigkeit spiegelten sich in ihnen wieder - zugegeben, Marth war ein ausgezeichneter Schauspieler, aber Augen zum Lügen zu verleiten ist eine hohe Kunst, die meist nur die fiesesten Gesellen beherrschten.
 

Interessiert lauschte er den Worten Roys, während er seine Körperhaltung wieder dem angleichte, was sich für einen Prinzen ziemte - erhaben, anmutig, und... freundlich? Marth wirkte eher abweisend.
 

"Ja, dem stimme ich zu, Prinz Roy, es tut beizeiten sicher gut, sich mal etwas gehen zu lassen, doch in Zeiten wie diesen ist es mehr als unangebracht, finden Sie nicht?"

Angestrengt versuchte Marth, möglichst ernst und kalt zu klingen - so, wie er es immer tat, selbst, wenn ihm gerade nach denkbar anderen Tonfällen zumute wäre.
 

Gerade wollte er einer weiteren Vertiefung dieses Themas ausweichen, indem er rasch einen Fuß vor den anderen setzte und sich überlegte, wie sie das Thema "Schattenkrieger - Aritia - Gefahr" weiter ausbreiten können, da hörte er Roys - wenn auch kleinlauten - Vorschlag. Er stockte, hatte damit nicht gerechnet.
 

// Was....? //
 

Er drehte sich langsam zu Roy und sah ihn - die Kälte langsam schwindend - überrascht an.

Er ließ sich die Worte Roys noch einmal durch den Kopf gehen, diese vielversprechenden, bittenden Worte, und plötzlich wirbelte es in seiner Brust - ein warmer, kleiner Orkan schien durch seinen Körper zu fegen und legte einen zartrosanen Hauch auf die Wangen des Prinzen.
 

"Das...", bemerkend, wie zittrig seine Stimme gerade klang, rang Marth nach Fassung.

"Das wäre in Ordnung? Ich meine... das..."

Marth druckste, wusste nicht, wie er es in Worte fassen sollte - einerseits wünschte er sich nichts sehnlicher als eine persönlichere Beziehung zu dem Prinzen, andererseits könnte dies auch ebenfalls viel Ärger bringen... er beschloss jedoch, daß die positive Seite überwog und formte ein leichtes, verlegenes Lächeln auf seinen Lippen.

"... ja, sehr gern sogar."

Er bemerkte, wie das Lächeln langsam zu einem Grinsen wurde - doch er konnte nichts dagegen tun, ließ es geschehen.

"Aber, ... Roy..."

Marth erschauderte leicht, als er bewusst den Namen des Rothaarigen aussprach - das war noch mal etwas ganz Anderes als wenn man es unbewusst tut, oder immer nur die gehobene Ansprache benutzt.

"... nenn du mich auch Marth, ja? Ich will mich nicht höher stellen, als ich bin. Bitte, ich bestehe darauf."

Es tat auf eine Weise wunderbar gut, wenigstens so frei sein zu dürfen, Roy bei seinem Namen nennen zu können, ohne in Verlegenheit geraten zu müssen, da er die Höflichkeitsfloskeln nicht beachtet hatte. Es tat so gut, daß Marth sogar vergaß, weshalb er eigentlich hier war. Es war ein wunderbares Gefühl.

"Lass uns... noch etwas weitergehen, ja?"

Leise kam diese - noch etwas unsichere - Frage über die Lippen Marths.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück