Zum Inhalt der Seite

Drachenprinz

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Mit einem aufgebrachten Lord ist nicht zu spaßen!

Mit einem aufgebrachten Lord ist nicht zu spaßen!
 

Trotz der Feiertage waren die Männer in schwarzen Umhängen und mit weißen Masken alles andere als in einer feierliche Stimmung in dem dunklen Raum, in dem sie sich befanden. Der Thronsaal war wie immer ziemlich düster und kalt. Die Atmosphäre war auch zum Reißen gespannt. Die Todesser knieten alle vor ihrem Lord und warteten darauf, wer als erster aufgerufen wurde.

„Snape, komm nach vorne und berichte! Ich habe schon sehr lange keine Berichte mehr über Hogwarts von dir bekommen“, befahl Voldemort mit eiskalter Stimme. Ein deutliches Indiz dafür, dass er schlechte Laune hatte.

Severus straffte sich und ging direkt vor dem Thron in die Knie. „Mylord, entschuldigt, dass ich nichts zu berichten hatte. Aber seit unserem letzten Gespräch ist nichts vorgefallen, das erwähnenswert gewesen wäre. Aus diesem Grund wollte ich eure Zeit nicht unnötig in Anspruch nehmen“, erklärte der Tränkemeister ruhig. Er hoffte bloß, dass der andere nicht weiter nachhacken würde, denn über Harry konnte er wegen dem Zauber auf sich nichts verraten. Er hatte es bereits einige Male versucht, aber entweder verstummte er plötzlich oder er berichtete nur Belangloses.

„Crucio!“, sprach der dunkle Lord.

Nach ein paar Sekunden nahm er den Fluch wieder von seinem Untergebenen. „Snape, du weißt ganz genau, dass ich es nicht mag angelogen zu werden. Im Gegenteil, ich hasse es sogar. Und Lügner werden von mir hart bestraft… Also noch mal, und ich hoffe für dich, dass du jetzt die Wahrheit sagst, was ist in den vergangenen Wochen in Hogwarts passiert“, erkundigte sich der Anführer der schwarzen Seite nochmals.

Severus erstarrte. ‚Scheiße, was soll ich jetzt machen? Ich kann nichts sagen… Wieso musste Tom mich auch hier vor allen Todessern dazu befragen…? Er muss wegen irgendetwas sehr verärgert sein’, dachte er bei sich. Laut sagte er, „Mylord, ich würde lieber unter vier Augen mit ihnen darüber reden. Es ist etwas, dass nicht für alle Ohren bestimmt ist.“ Jetzt hoffte der Schwarzhaarige nur, dass der Ältere darauf eingehen und ihn jetzt erstmal entlassen würde. Er wollte nämlich nicht vor allen Anwesenden zeigen, dass ein Erstklässler stärker als er selber war und ihn verzaubern konnte. Das würde ihn zur Lachnummer für alle machen.

Voldemort sah seinen Tränkemeisters scharf an und betrachtete dessen Körperhaltung. Es war eindeutig, dass es diesem schwer fiel das zu äußern, was auch immer passiert war. Und auch wenn er der dunkle Lord war, so hatte er doch den ein oder anderen Freund. Severus gehörte zu diesen und er würde ihn nur ungern bloßstellen, auch wenn er vor Bestrafung niemals zurückschrecken würde. Wenn jemand ihn anlog oder etwas nicht zu seiner Zufriedenheit ausführte, dann wurde er bestraft. Dabei war es auch egal, ob derjenige ein Freund war oder nicht. „Nun gut, nach dem Treffen bleibst du hier und berichtest!“, entschied er letztendlich. Damit zeigte er auch den anderen, dass der Schwarzäugige in seiner Gunst ziemlich weit oben stand, denn normalerweise hätte er darauf bestanden, dass alles sofort erzählt wurde.

„Danke, Mylord“, entgegnete der eben Bestrafte und zog sich in den Kreis der Anwesenden zurück.

Der Schlangengesichtige wandte sich nun an die anderen Todesser und ließ sich über die Fortschritte der Missionen, die er ihnen gegeben hatte, aufklären. Bis er zu McNair kam und diesen aufrief. „Was hast du mir über deine Nachforschungen zu berichten?“, forschte der Lord nach.

Der Befragte zitterte ganz leicht, denn er ahnte durchaus, was nach seinem Report folgen würde. „Herr, ich bin, wie sie befohlen haben, mit ein paar Männern nach Asien appariert, um dort diese Draciens zu finden. Wir sind sofort in die Gegend aufgebrochen, von der uns Malfoy berichtet hatte, dass sie dort leben würden. Meine Männer und ich haben alle möglichen Leute befragt, ob sie etwas über diese Familie wüssten oder eine Gegend kannten, wo es viele Drachen gab… Aber nichts! Niemand wusste auch nur ansatzweise etwas. Die Menschen dort versicherten uns auch sehr glaubhaft, dass es Drachen in dieser Region schon seit mehreren hundert Jahren nicht mehr geben würde. Diese könnte man nur weiter östlich finden“, fing der Mann an zu erzählen.

„Nun, das klingt nicht gerade erfolgreich. Habt ihr die Leute auch so befragt, dass sie euch die Wahrheit gesagt haben. Oder dachtet ihr, sie wären alles so nette Menschen, dass sie nicht lügen würden“, hakte der Dunkle Lord sarkastisch nach. Über so viel Unfähigkeit konnte er nur den Kopf schütteln. Außerdem fingen seine Augen schon wieder an gefährlich rot zu leuchten.

McNair erwiderte sofort, dass sie natürlich den ein oder anderen als Warnung gefoltert hatten und alle anderen darauf ganz begierig waren ihnen zu helfen. Doch dann sprach er nur zögerlich weiter, denn er wusste, nun würde Voldemort ausrasten. „Als wir wieder mal in einem Dorf die Leute befragten, erzählten sie, dass bereits andere da wären, die genau die gleichen Fragen gestellt hatten. Wir sind natürlich gleich zu dem Haus gegangen, wo sich diese Leute aufhalten sollten. Und als wir dort ankamen, erwarteten uns Leute vom Phönixorden, darunter auch dieser Alastor Moody. Es kam zum Kampf…“ Er machte eine kurze Pause. Als er allerdings das ungeduldige Gesicht ihres Anführers sah, erzählte er weiter. „Wir haben uns sehr gut geschlagen, denn der eine oder andere Zauberer der weißen Seite wird wohl sobald nicht mehr aufstehen können, aber wir hatten leider auch Verluste“, murmelte der andere zum Ende hin immer leiser.

„Was soll das heißen? Wie viele Ordensmitglieder sind tot und wie viele von meinen Todessern“, erkundigte sich der Vampir aufgebracht. Nun glühten seine Augen richtig. Ein deutliches Zeichen, jetzt ja nichts Falsches zu sagen.

Alle Todesser zuckten bei der wütenden Stimme zusammen.

McNair wusste bereits zu Beginn der Versammlung, dass er nicht ungeschoren davonkommen würde, aber jetzt glaubte er nicht mal mehr daran, dass er das alles lebend überstehen würde. Dessen ungeachtet war eins gewiss, wenn er nichts sagte, dann starb er hundertprozentig. Also äußerte er, „Nun, von den Weißmagiern starb einer, allerdings sind die anderen sehr schwer verletzt und können, wie ich schon berichtet habe, sobald nicht mehr gegen irgendwen kämpfen… Und auf unserer Seite überlebten ich und ein anderer.“

Es war totenstill in dem Raum geworden. Alle schauten erwartungsvoll zu ihrem Meister.

Dieser sagte ruhig, „Du hast meine Frage nicht beantwortet. WIE VIELE Ordensmitglieder und WIE VIELE meiner Todesser?“ Diese Frage war eindeutig zu ruhig gestellt.

Der Befragte schluckte noch mal und antwortete dann zögerlich, „5 Mitglieder des Phönixordens waren dort und wir waren 11 Todesser mit mir.“

„Crucio! Soll das heißen, du hast mit einer Übermacht von 6 Männern nur einen einzigen Gegner töten können? Einen einzigen?“, schrie der dunkle Lord. Er war völlig außer sich. „Dass ich so etwas Unfähiges in meinen Reihen habe, ist nicht zu fassen…! Das ist bereits das zweite Mal dieses Jahr, dass du ein Großteil deiner Männer verlierst. Und du weißt, wie ich auf so etwas reagiere“, entgegnete Voldemort, bevor er den Fluch wieder aufhob.

„Es tut mir Leid, Mylord, sie waren einfach stärker als wir. Ich hatte nur Leute mitgenommen, die entbehrlich waren, keine starken Schwarzmagier“, versuchte sich der Untergebene zu rechtfertigen.

„Was sagst du da? Heißt das, du wolltest verlieren und hast deshalb keine Kämpfer mitgenommen?“, hakte der Schlangengesichtige nach.

„Nein, nein, so war das nicht gemeint, Meister. Ich habe nur nicht damit gerechnet, dass wir auf Widerstand treffen würden oder gar auf Weißmagier aus unserem Land“, versicherte der andere schnell.

„Das interessiert mich nicht. Außerdem sind deine Ausflüchte erbärmlich“, erwiderte der Ältere. Danach murmelte er etwas leise vor sich hin und McNair hing plötzlich ohne Oberteil an unsichtbaren Fesseln in der Luft. Anschließend tauchte eine Peitsche aus dem Nichts auf und fing an auf den Gefangenen einzuschlagen. Das ging ganze 15 Minuten so weiter, ohne dass auch nur ein Wort gesprochen wurde, außer den Schreien des Gefesselten.

Dann hob Voldemort den Fluch wieder auf. „Ich werde mich später weiter mit dir befassen“, erklärte er und zauberte ihn in eine Kerkerzelle im Keller des Hauses. Anschließend löste er die Versammlung auf.

Alle Todesser verließen den Raum, so schnell sie konnten, damit sie ihren Anführer nicht noch weiter reizten.

Nur einer blieb, wie zu Beginn des Treffens befohlen, zurück. Severus war mittlerweile auch sehr angespannt, weil er nun einen alles andere als gutgelaunten Lord erklären musste, dass er nichts sagen konnte. Obwohl, im Grunde konnte er nicht mal erzählen, dass er verzaubert wurde. ‚Das kann nur schief gehen’, dachte er resigniert.

„So, Severus, dann berichte mir mal, was du nicht auch vor allen anderen äußern konntest. Vor allem würde mich interessieren, warum du seit über 2 Monaten so gut wie nichts meldest“, forschte Riddle interessiert nach.

„Nun, Mylord, ich kann nichts berichten, wenn nichts geschehen ist. Schließlich will ich eure Zeit nicht verschwenden“, begann der Tränkemeister sich zu rechtfertigen. „Und im Grunde kann ich auch jetzt nur sagen, dass Dumbledore ziemlich ruhig ist, nachdem er zu Beginn des Jahres so auf Potter fixiert war. Aber nach dem Treffen mit den Adoptiveltern von dem Jungen hat sich der Alte ziemlich zurückgezogen. Auch in den Ordenssitzungen hat er nichts mehr über ihn berichtet und auch keinen Auftrag erteilt um Nachforschungen zu machen. Jedenfalls nicht in meiner Gegenwart… Und Potter selber ist ziemlich still. Er fällt nur durch sein großes Wissen und durch seine starke Magie auf, ansonsten hält er sich eigentlich an die Regeln“, informierte der Schwarzhaarige seinen Meister.

Dieser sah seinen Untergebenen abwartend an, ob dieser seinen Bericht noch fortsetzten wollte. Als aber nichts weiter kam, erkundigte er sich honigsüß, „Und was sind das für Treffen zwischen dir und dem Bengel, Severus?“

Der Schwarzäugige schluckte und öffnete dann den Mund. Doch kein Laut verließ eben diesen. Der Zauber zeigte wieder seine Wirkung. Der Vampir sah resigniert in das Gesicht von Tom und wartete darauf wieder bestrafft zu werden, weil er keine Antwort gab.

Der dunkle Lord wurde erneut ziemlich sauer, als sein Freund nichts erwiderte und zog seinen Zauberstab. „Legilimens!“ Er wollte erst wissen, was der Tränkemeister ihm verschwieg, bevor er sich für eine Strafe entschied. Doch nichts geschah, er konnte keine Gedanken oder Erinnerungen finden, in denen es um ein Treffen zwischen Potter und Snape ging. Tom wollte es nicht glauben und verstärkte den Zauber, aber es blieb dabei, er konnte nichts finden. ‚Wie ist das möglich. Severus ist zwar unter meinen Todessern der beste Legilimentiker, dennoch bin ich stärker. Allein durch mein Alter bin ich mächtiger als er, also dürfte er nichts vor mir verstecken können. Was hat das nur zu bedeuten…?’ Voldemort war ratlos. Selbst wenn der andere plötzlich stärker geworden wäre, hätte der Lord wenigstens irgendwelche falschen Bilder sehen müssen, aber im Kopf seines Gegenübers war nur eine Leere zu finden, wenn man nach Dingen suchte, die mit Potter zu tun hatten.

Der Schwarzäugige hingegen wartete immer noch darauf, dass der Lord etwas sagte oder ihn bestrafte. Aber es kam nichts!

Tom ging im Kopf alle Möglichkeiten durch, die dazu führen konnten, dass er nur Schwärze beim Thema Harry Potter im Kopf seines Freundes sah. Schließlich blieb nur eine Schlussfolgerung übrig. „Dir wurde eine Sperre eingezaubert. Irgendjemand will verhindern, dass ich etwas über deine Treffen mit dem Jungen erfahre. Und du brauchst diese Verabredungen gar nicht zu leugnen, denn ich habe noch andere Quellen in Hogwarts, die euch beide mehrere Male zusammen gesehen haben… Allerdings bleibt die Frage, wer zu solch einem starken Zauber fähig ist, dass nicht mal ich ihn durchbrechen kann“, äußerte der Ältere letztendlich. „Du kannst dich nun entfernen! Ich werde versuchen einen Gegenzauber zu finden, denn ich bezweifle, dass du freiwillig verzaubert wurdest“, verabschiedete er sein Gegenüber.

Severus war völlig überrascht, dass Voldemort ihn nicht bestrafte, denn damit hatte er fest gerechnet. Dessen ungeachtet versuchte er nicht einmal die Frage nach dem Verursacher der Sperre zu beantworten. Er würde sowieso nichts sagen können. Also verabschiedete auch er sich von seinem Meister und verließ den Raum.

Er ließ einen sehr nachdenklichen dunklen Lord zurück.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück