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Der Weg zur Liebe oder in den Tod

von

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Infos und Prolog und das 1. Kapitel

Ich wollte den Prolog und die Info vorwegmachen,aber die Admins von Mexx sträuben sich da etwas...obwohl ich es dann ja übersichtlicher fände... naja kann man nicht ändern
 

Nähere Infos:
 

Leukämie
 

Leukämie, im Volksmund als Blutkrebs bekannt, ist eine Krebserkrankung der weißen Blutzellen (Leukozyten). Es gibt verschiedene Formen: akute und chronische sowie myeloische und lymphatische Leukämien. Risikofaktoren sind u.a. eine genetische Veranlagung, Viren, Strahlen und chemische Substanzen.

Eine Leukämie zeichnet sich durch eine überschießende Vermehrung einer Leukozytenart im Knochenmark, die jedoch unreif und nicht funktionstüchtig ist, aus. Dadurch wird die normale Blutbildung gestört, und es kommt zu einem Mangel aller Formen von Blutzellen. Symptome von Leukämien sind Müdigkeit, Blässe, erhöhte Infektanfälligkeit und Blutungsneigung. Die Diagnose des Blutkrebses wird durch eine Blutuntersuchung gestellt, zur genauen Typisierung ist eine Knochenmarkbiopsie notwendig. Leukämien werden vor allem mittels Chemotherapie und Knochenmarktransplantation behandelt.

Knochenmarktransplantation:
 

Für die Entnahme von Stammzellen stehen drei verschiedene Methoden zur Verfügung. Die älteste ist die Übertragung von rotem Knochenmark. Dabei wird dem Spender unter Vollnarkose mit Punktionsnadeln aus dem Beckenknochen etwa 1000 bis 1200 ml Knochenmark-Blut-Gemisch entnommen. Die entnommene Menge bildet sich innerhalb von zwei Wochen vollständig nach.
 


 

Anmerkung:
 

Ich möchte diesen Fanfict schreiben, da ich mir was von der Seele schreiben will. Ich habe bereits 3 Menschen, wegen Krebs verloren. Es ist hart. Es ist immer hart jemanden zu verlieren. Aber da meine Tante nun auch an einer seltenen Form von Krebs erkrankt ist, habe ich das Bedürfnis etwas zu schreiben, was beide Seiten dieser Krankheit zeigt.

Zwar hatte niemand Leukämie, aber diese Form find ich am schlimmsten.
 

Ich habe jeden der Haupt und Nebencharakteren einer meiner engsten Freunde gewidmet.
 

Ich schreibe diese Story aus der Ich- Perspektive und werde es euch einfach machen, da ich die Sichtweise zwischen Nathan und Raven wechseln werde.
 

NPOV = Nathans Sicht

RPOV = Ravens Sicht
 

Ob diese Story ein Happy End hat? Tja verrat ich noch nicht.

Aber eins Garantier ich! Taschentücher!!!!!!!
 

Warnung:
 

Dies ist eine Boyslove Story, also wer es nicht mag sollte nicht weiter lesen.
 

Sonst viel Spaß!
 

Der Weg zur Liebe oder in den Tod?
 

(NPOV)

Prolog
 

„Ich hasse dich!“

Sehr leichtfertig sagt man diese drei Worte, aber was bedeuten sie?

Hass? Als Hass bezeichnet man die Ablehnung von etwas was man nicht mag. Oder gegenüber Personen die einen nicht gesonnen sind.
 

Aber kann man so eine Person auch lieben?
 

Was heißt lieben dann eigentlich?
 

Liebe ist doch ein Gefühl tief in einem drinnen. Ein Gefühl das einem Unsterblichkeit und Kraft verleiht.

Mut alles zu überwinden und zu ertragen.

Liebe ist seltsam. Nicht das Gefühl alleine, sondern auch bei dem der dieses Gefühl auslöst. Man sagt dass man sich aussuchen kann wen man liebt. Was ich nicht glaube und erfahren habe.
 

Und das erzähl ich nun.

Ich bin Nathan Kincaid und 19 Jahre alt. Und ich hasse/liebe Raven Mc Queen. Warum ich das so formuliere, tja dann hört gut zu.
 


 

I.
 

(NPOV)
 

Seit ich denken konnte, kenne ich Raven. Er wohnte direkt mir gegenüber und wir hatten immer zusammen gespielt. Ja, man konnte uns als Freunde bezeichnen, doch als meine Mutter starb änderte sich alles.

Ich zog mich zurück und ließ keinen an mich heran.

Niemand drang zu mir durch, nicht mal mein Vater, der alles versuchte und selbst so unter den Verlust litt.
 

Aber die Zeit heilt Wunden.

Meine brauchten sehr lange.

Zu lange.
 

Denn mein einst bester Freund sprach nicht mehr mit mir und wenn, dann nur um mich zu beschimpfen. Ich verstand es nicht. Was war geschehen?

Hatte ich ihm was an den Kopf geknallt? Ich wusste es nicht. Und so gewöhnte ich mich daran, das Raven nun nicht mehr mein Freund war, sondern ein Rivale.
 

Ja Rivale!
 

Wir fingen an uns zu messen. Jeder von uns wollte beweisen wer der Beste war.

In der Schule oder Privat. Wir stritten nur, ohne Grund.
 

Man ließ uns, keiner der Lehrer ist dazwischen gegangen, da man meinte das machen kleine Jungen so.
 

Aber auch als wir in der Oberstufe waren wurde es nicht besser. Aber da hatten die Lehrer mehr Angst was abzubekommen.

Raven war groß und muskulös, nicht wie ich blass und mehr hagerer Natur. Aber es kam nie zu schlimmeren Verletzungen, da unsere Freunde es immer noch schafften uns zu trennen.

Genau unsere Freunde. Wir hatten dieselben. Warum? Fragt sie, aber sie wissen es auch nicht. Yukiko, eine Freundin von uns sagte „Zusammen seit ihr furchtbar. Aber jeder alleine für sich, ist eine super Persönlichkeit die ich mag. Und deswegen kann und will ich nicht zwischen euch wählen!“ darauf hin nickten die restlichen und somit fanden auch wir uns damit ab.
 

Raven schien mich zu verfolgen und nachzuahmen. War ich gut in einem Fach dann war er es auch. Hatte ich eine Freundin, buhlte er auch um sie und zack waren wir beide wieder solo.
 

Das schlimmste fand ich, als ich dachte ich sei ihn endlich losgeworden, mit der Wahl meiner Universität und meiner Studienwahl, sah ich am ersten Tag eine bekannte schwarze Person am Eingang stehen.

Missmutig ging ich an ihm vorbei und redete nicht mit ihm.

Zum Leid aller anderen an der Uni ging dieser Zwiespalt zwischen uns weiter. Wir buhlten um die Anerkennung der Lehrer und unserer Freunde.

Aber genau diese hielten nichts davon und hielten sich immer brav raus. Nur wenn es zu sehr unter die Gürtellinie ging, schritt meist Nolan ein.
 

Nolan war der beste Freund von Raven, so zu sagen mein Ersatz. Dennoch bin ich ihm nicht böse, sondern freu mich insgeheim das Raven jemanden gefunden hat dem er sich anvertrauen kann. Auch wenn Nolan nicht der Mensch der vielen Worte ist.
 

~*~
 

Es sind nur noch 3 Monate bis zu den Sommersemesterferien. Alle fingen an zu planen, ob sie arbeiten gingen oder lieber verreisen sollten. Für mich persönlich war klar, dass ich mir einen kleinen Nebenjob suchen würde um Geld zu verdienen. Mein Vater hatte nicht das Geld mir das Studium zu finanzieren und mich in den Urlaub zu schicken. Daher bedrängte ich ihn auch nicht damit.

Da ich mich für Informatik entschieden hatte in meiner Studienwahl, wollte ich mich in den kleinen Computerladen in der City bewerben um einen Aushilfsjob.
 

Aber in letzter Zeit fühlte ich mich gar nicht wohl. Mein Vater meinte ich würde eine Erkältung oder der gleichen ausbrüten, jedoch Husten oder Schnupfen hatte ich nicht. Dennoch war mir immer übel am morgen und mein Vater scherzte weiter. Dann kam so ein Satz.

„Hast du nicht verhütet, dass du jetzt schwanger bist?“

Worauf ich ihn nur anfunkelte und er schallend lachend wegging. Sex gehörte zurzeit definitiv nicht zu meinem Leben. Besser gesagt hatte ich noch keinen. Alles war zurzeit wichtiger und nahm mich zu sehr ein.

Dann war da ja auch noch Raven, der es unmöglich machte auf längere Sicht eine Beziehung zu führen.
 

Somit verdrängte ich dieses Schwindelgefühl und ging zur Uni. Aber mit der Zeit wurde es schlimmer. Die Übelkeit war nicht nur morgens, sonders auch am Tage. Und auch Tabletten halfen mir nicht drüber hinweg.

Ich fühlte mich mit den Tagen immer elendiger, doch weg bleiben und krank machen, kam für mich nicht in den Sinn, da wir demnächst Prüfungen hatten und die waren wichtig. Abends bis spät in die Nacht saß ich vor meinen Büchern und lernte. Mein Vater sah es gerne, auch wenn er sich zusehends Sorgen um meine Gesundheit machte.
 

Es war nun endlich der Tag der Prüfungen. Alles was ich wusste schrieb ich auf, auch wenn es nicht einfacher wurde mit zunehmender Übelkeit und drehenden Bildern vor den Augen. Zu allem Überfluss stellte sich ein hämmernder Schmerz im Bereich meiner Schläfen ein, der mich fast um den Verstand brachte. Es wurde immer schwerer mich zu konzentrieren und deshalb wühlte ich ständig durch meine langen blonden Haare, das sie bald wie wild zerzaust abstanden.
 

Kalt lief mir der Schweiß die Wangen runter und mein Mund wurde trocken. Trotzdem mit Mühe und Not schaffte ich die Prüfung und auch hinterher in die Mensa, wie? Keine Ahnung.
 

In der Mensa hatte ich keinen Appetit und legte meinen schmerzhaft brummenden Kopf auf die kalte Tischplatte und freute mich über dieses kleine wohltuende Gefühl. Etwas schwächte das Hämmern in meinen Kopf ab und auch das drehen der Bilder vor meinen Augen legte sich etwas.
 

Ein bekanntes Lachen hörte ich in meiner Nähe und brauchte den Kopf nicht heben, da es ein gut gelaunter Raven war, der über sein Wissen in der Prüfung prahlte. Er war schon nach der Hälfte der Zeit fertig, wobei wir uns ja da meistens versuchten zu unterbieten, aber heute brauchte ich bis zum Schluss und war nicht ganz fertig geworden.
 

Es war zum Heulen, das ich nach all der Schinderei vielleicht die Prüfung vergeigt hatte und dieser Typ von Raven sich darüber auch noch lustig machte. Immer wieder stichelte er mich an, doch ich war zu fertig um zu antworten.

Also riss er mich von meinem Platz hoch und drückte mich gegen die Wand. Meine Augen fielen mir zu und hörte nur seine Verhöhnung und seinen Sieg über mich.

Es war mir egal. Mir ging es so elendig. Wieder kam dieses Schwindelgefühl in mir hoch. Meine Glieder begannen zu zittern und ich atmete flach und schnell.

Raven bemerkte es. Seine Stimme war plötzlich anders.

„Hey… Nathan… alles okay?“ fragte er besorgt. Ja diese Stimme kannte ich noch aus Kindertagen.

Da wurde es schwarz vor meinen Augen und ich sank gegen meinen Erzfeind.
 

Das nächste was ich wahrnahm waren weiße Wände und der Geruch von Desinfektionsmittel. Schnell schlussfolgerte ich, dass ich in einem Krankenhaus war.

Doch was war passiert, nachdem ich die Besinnung verloren hatte?
 

~*~
 

(RPOV)
 

Es freute mich sehr zu sehen, wie mein kleiner Angeber von Nathan in der Prüfung saß und mehr und mehr mit sich rang. Eigentlich dachte ich mir nichts dabei und gab gelassen meine Papiere ab und marschierte in die Mensa wo ich mich zu einem Stück Kuchen selber einlud und auf meine Freunde wartete.

Erst nach Ablauf der Frist und weiteren 15 Minuten sah ich den Blondschopf in die Mensa schlürfen und den Kopf gefrustet auf den Tisch knallen sehen.

Es gefiel mir ihn am Boden zu sehen und verkündete lauthals und triumphierend meinen Sieg über Nathan.
 

Doch der schien nicht zu reagieren, was mich wurmte und verwunderte. Er gab doch sonst Konter. Ignorierte er mich etwa? Es schien so. Das ging aber nicht!

So zog ich ihn am Kragen seines Hemdes nach oben und drückte ihn gegen die Wand. Ich sah ihn an, doch er schloss die Augen und murmelte irgendwas vor sich hin.

Aber ich war zu beschäftigt ihn nieder zu machen, als ihm zu zuhören. Bis er zu zittern begann und sich an mich zu krallen. Jetzt bemerkte ich seine Blässe und die tiefen dunklen Augenringe.

Was war bloß los? Er war doch sonst so eine Frohnatur.

„Hey.. Nathan…alles okay?“ fragte ich besorgt und fing den fallenden Körper auf.

Verdammt.

Nun hielt ich ihn bewusstlos und zitternd in den Armen.
 

Yukiko schrie sofort auf und zusammen mit Nolan brachte ich ihn in die Krankenstation, doch die Schwester dort rief dann nur den Krankenwagen, welcher ihn später abholte.

Im Hintergrund hörte ich Yukiko mit einer Freundin flüstern, das Nathan schon lange so schlecht aussah und dennoch nicht zu Hause geblieben war.

So langsam bekam ich ein schlechtes Gewissen, was dennoch schnell verflog. Für seinen Zustand konnte ich ja schließlich nichts.
 

Nach langen Gezetern ließ ich mich überreden, am Nachmittag mit ins Krankenhaus zu fahren um zu erfahren, wie es um Nathan stand. Aber nur unter der Bedingung das ich im Flur wartete und nicht ins Zimmer musste.
 

Gesagt getan. Am Nachmittag stand ich mit einer kleinen Menschenmasse vor dem Krankenhaus und grummelte vor mich hin. Ich wollte nicht zu Nathan, wer war er schon?

Ein Exfreund und Rivale. Eine Nichtigkeit! So redete ich es mir ein, dennoch war im Hinterkopf so ein nagendes und betroffenes Gefühl für diesen blonden Quälgeist da.
 

In Nathans Zimmer war bereits ein Arzt, weswegen wir warten mussten.

Ich sah durch die Scheibe, dass es irgendwie keine guten Nachrichten für Nathan und seinen Vater gab.

Ihre Gesichter sahen irgendwie geschockt aus und der Arzt wirkte angestrengt und besorgt.

Lange redeten sie, eh der Arzt heraus kam und uns begrüßte und uns bat Nathan nicht zu lange zu behelligen, da er noch schwach war.
 

Die Damen der Schöpfung, angeführt von Yukiko, stürmten ins Zimmer und erkundigten sich nach Nathans Befinden. So viel Aufmerksamkeit hatte er gar nicht verdient.

So ging ich im Flur etwas spazieren. Nachdem sich kurz Nathans und meine Augen getroffen hatten.

Der Arzt der gerade bei ihm gewesen war, sah ich später mit einem anderen sich unterhalten und irgendwie konnte ich dem Drang nicht widerstehen zu lauschen.
 

„Es sieht schlimm aus. Wir müssen schnell eine Suche in die Wege leiten. Wenn wir nicht schnell einen Spender finden, sieht es schlecht für den Jungen aus. Und er ist noch so jung. Leider trifft es sehr oft gerade die Kinder. Das zerreißt einem doch das Herz…..“

Das Gespräch ging noch weiter. Aber die paar Informationen lösten etwas Seltsames in mir aus.

Panik, Angst, Wut und den Drang zu weinen.

„…..Leukämie.. ich hab es dem Vater schon erzählt….“ Die nächsten Wortfetzen brachten es in mir zum Überlaufen und ich rannte weinend aus dem Krankenhaus, direkt nach Hause.

Ich verstand es nicht.

Warum er?

Warum muss Nathan sterben?

Ich wusste dass ich nicht traurig drüber sein sollte, aber er war mein Freund, mein bester Freund, auch wenn ich nicht mehr so behandelte. Aber das hatte Gründe.
 

(NPOV)
 

Ein Arzt der sich als Dr. Wolf vorstellte erklärte meinem Vater und mir was Stand der Dinge war.

Im stillen dachte ich mir, das ich mir irgendeinen Infekt weggeholt haben musste. Doch dieses Gestammel vom Arzt machte mich nervös.

Mein Vater war von der Arbeit weggefahren, direkt zu mir und drückte meine Hand, als das Urteil kam.

Ich hatte Leukämie. Und das im fortgeschrittenen Zustand. Nur noch eine Knochenmarktransplantation und viel Glück könnte man mich noch retten.

Dr. Wolf wollte nicht falsche Hoffnungen schüren, was ich begrüßte, da ich ehrliche Menschen schätzte.

Er klärte uns über alles auf und auch das es am wahrscheinlichsten war das jemand aus der Familie helfen konnte. Was nur noch mein Vater war, der sich einen Termin besorgen ging dafür.
 

Dann ging der Doktor und machte Platz für meine wartenden Freunde. Es wunderte mich sogar dass ich Raven draußen sah. Der besorgt zu mir gesehen hatte. Doch dann schenkte ich meine Aufmerksamkeit, deren die zu mir kamen und versuchte gelassen zu bleiben. Ich musste sie ja nicht gleich sofort schocken, das der Tod an meiner Tür klopfen würde, wenn ich keinen fand, der mir Knochenmarkspenden konnte.
 


 


 

Tbc….???
 

::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
 

so ich hoffe das war schon mal anregend genug^^

ich freue mich über Komentare und meinungen^^
 

*winks*

euer Hasi Finia

II.

II.
 

(RPOV)
 

Als der Wecker ertönte sah ich noch immer an die Decke meines Zimmers. Ich hatte kein Auge zu gemacht. Die ganze Nacht hatte ich mich von einer Seite auf die andere gewälzt. Es wollte mir einfach nicht in den Kopf gehen, warum es ausgerechnet Nathan treffen musste. Jedoch im selben Gedankengang war es mir wieder egal was mit diesen blonden Jungen geschah.
 

Noch immer schrillte es nervig neben mir, eh ich den Knopf drückte, um ihn zum Verstummen zu bringen.
 

Langsam raffte ich mich auf. Ich sagte mir, dass es schon werden würde und vertrieb die trüben Gedanken. Weshalb hatte ich nur nicht geschlafen? Wegen ihm? Wieder nur er! Wieso ging es nur um ihn?

Da kam etwas kleines Stechendes in meinen Inneren auf. Etwas nagte an mir.

Was war ich für ein Mensch? Das mir das Leben eines anderen so egal werden kann. War ich wirklich schlecht, oder nur glücklich, dass ich ihn vielleicht nicht mehr lange ertragen musste?

Wenn man bedachte wer Nathan schon war? Ein blonder Schönling der sich anmaßte mir ebenbürtig zu sein, tse.
 

Ein erneuter Blick zur Uhr zeigte, dass ich mal in die Gänge kommen und das Thema irgendwie abhacken sollte. Seufzend schlenderte ich ins Bad und duschte erstmal kalt um wach zu werden, eh ich mich dann mit warmem Wasser wusch. Das duschen tat gut. Wie das Wasser auf meinen Körper traf und die Gedanken mit sich in den Abfluss zog.
 

Gerade noch rechtzeitig kam ich zur Uni und der nächsten schriftlichen Prüfung, an der Nathan nicht teilnahm. Dieser lag ja im Krankenhaus.
 

Ich sah Yukiko und die anderen wie sie sich noch unterhielten und schnappte auch Nathans Namen auf.

//Schon wieder er…dreht sich denn alles nur um ihn?// fragte ich mich und wurde dann von Nolan angesprochen.

„Mensch…wo warst du gestern plötzlich? Hast mich mit dieser Horde Weiber alleine gelassen! Und auf Anrufe hast du nicht reagiert…ist irgendwas passiert wovon ich nichts weiß?“, fragte er neugierig und gleichzeitig besorgt.

Leicht genüsslich beobachtete ich wie er mich musterte und an meinen tiefen, dunklen Augenringen hängen blieb.

„Du siehst echt Scheiße aus, kann ich dir das sagen?“

„Ja darfst du und es tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe. Es kommt nicht wieder vor. Aber irgendwie war ich voll durch den Wind. Sorry, Alter…“, murmelte ich vor mich hin und war ganz erleichtert das Nolan dann nur abwinkte und wir unsere Plätze einnahmen.
 

Die nächste Prüfung stand ja nun an. Angestrengt versuchte ich mich zu konzentrieren und bei der Sache zu bleiben, die jetzt wichtig war und vor allem für meine Zukunft. Im ersten Moment klappte es ganz gut. Wie immer wusste ich alles in gewisser Hinsicht, doch je länger oder je öfter ich eine Frage lesen musste um sie zu verstehen, desto schlimmer wurde es. Innerlich ohrfeigte ich mich für diese Abgelenktheit, wegen dieser Nichtigkeit namens Nathan Kincaid. Allein der Name brachte mich zur Weißglut.

„Mistkerl!“, grummelte ich vor mich hin und wurde gleich vom Lehrer verwarnt.
 

Die Prüfung hatte ich dann doch irgendwie gemeistert, doch wie sie ausfiel konnte ich nicht sagen.

Erschöpft fuhr ich mit Nolan heim, er war so nett mich mit seinem Motorrad zu fahren. Ich fühlte mich echt beschissen und übermüdet. Was ganz gut war. Zu Hause fiel ich nur noch auf die Matratze und schloss die Augen um in einen verwirrenden Traum zu fallen.
 

~*~

(NPOV)
 

Der Besuch war sehr angenehm und lenkte mich von der grausigen Tatsache die über meinem Kopf schwebte ab. Sicher, eine Diopsie musste es noch einmal bestätigen, dass es wirklich Leukämie war, aber im Moment hatte ich keine Angst. Der Arzt hatte gesagt, dass das Blut eines Familienangehörigen einem helfen könnte. In gut 60% war das der Fall. Meine Mutter war ja nun leider schon gestorben, aber meinen Paps hatte ich noch. Nähere Verwandte hatte ich nicht. Irgendwie lag der Tod in dieser Familie. Dieser Gedanke ließ mich erschauern.

Dennoch bemühte ich mich den ganzen Nachmittag hin gelassen zu wirken. Die anderen waren ja so süß, wie sie sich sorgten und mir immer wieder sagten, dass alles gut werden würde. Wie gerne würde ich das glauben.
 

Am Abend als sie weg waren, kehrten auch die trüben Gedanken wieder zurück. Etwas mulmig war mir ja schon, auch wenn die Krankenschwestern mir versicherten, dass alles gut werden würde, bestand ein Gefühl in mir, das stark und fest das Gegenteil behauptete. Immer wieder versuchte ich mich dagegen aufzulehnen, aber es war nicht zu verdrängen. So war ich sehr mies gelaunt und deprimiert. Mein Vater war die Nacht nach Hause gefahren, im Krankenhaus war ich ja gut aufgehoben.
 

~*~
 

Sehr früh am Morgen, nach dieser sehr kurzen Nacht, hatte ich einen Termin für die Diopsie und dem endgültigen Ergebnis. Es war nicht weiter schlimm, da ich ja eine Betäubung bekommen hatte, aber wenn man wie ich, Angst vor Spritzen hatte, war es dann doch nicht so leicht wie erhofft.

So musste ich in meinem Zimmer warten, bis jemand kam mit dem ich nach draußen in den Park des Krankenhauses gehen konnte. Alleine raus war mir verboten worden. Grausam. Dabei liebte ich es eigentlich draußen zu sein.

Im Zimmer zu sein war nicht direkt schlimm, da ich einen Fernseher hatte. Aber meine Bücher waren noch daheim. Mein Vater würde sie gegen Abend bringen, wenn er von seiner Arbeit kam. Doch am meisten ärgerte mich, dass ich meine Prüfungen nicht schreiben konnte und Raven mich somit auf jeden Fall besiegt hatte. Das nagte wirklich hart an meinem Ego.
 

Als dann am Nachmittag Yukiko und ein paar Freunde auftauchten, konnte ich dann meine Gedanken verdrängen und dieses weiße und sterile Zimmer verlassen. Im Park unterhielten wir uns frei und ungezwungen und spielten etwas Basketball. Es lenkte mich wirklich gut ab und bestärkte mich wieder die positiven Hoffnungen in mir zu schüren. Ich konnte lachen und einfach glücklich sein.

Doch leider mussten sie wieder gehen als die Besuchszeit zu Ende war. Mein Vater durfte noch kommen, da er direkter Familienangehöriger war. Er brachte mir meine Sachen und zusammen warteten wir auf mein Testergebnis.
 

Dr. Wolf kam gegen 19 Uhr in mein Zimmer und lächelte uns an. Er fragte eher belanglose Sachen, wie ich mich fühlte und wie es mit meiner 'Schwangerschaftsübelkeit' ging. Worauf ich nur müde lachte, während mein Vater und der Arzt sich leicht kugelten.

Dennoch kehrte das ernste Gesicht des Arztes zurück. Ein paar mal schaute er sein Blatt Papier an, das er auf meiner Akte liegen hatte und atmete dann tief ein.
 

„So, das Ergebnis ist leider eindeutig. Nathan, du hast Leukämie. Wir werden deinen Vater testen, ob er kompatibel ist mit deinem Knochenmark und werden gleichzeitig eine Suche in die Wege leiten. Da dein Blut seltene Merkmale aufweist. Wir hoffen, dass dein Vater ausreicht um dir zu helfen.

Dann ist es nicht mehr schwer. Du bekommst das Knochenmark deines Vaters implantiert, während wir dein erkranktes entfernen. Du merkst nichts davon, da du schlafen wirst. Mach dir keinen Kopf Kleiner!“, somit versuchte er das ganze mehr positiv klingen zu lassen, als es wirklich war.

Dennoch wurde es mir nicht leichter ums Herz, genau wie meinem Vater. Er schien bedrückt zu sein und fragte den Arzt um ein privates Gespräch. Ich hatte keine Ahnung worum es ging. Um mich war mir irgendwo klar, aber was genau wusste ich nicht.
 

Im Endeffekt lag ich im Krankenbett und dachte wie letzte Nacht zu viel nach. Das merkwürdige war, wenn man weiß, dass man sterben wird oder kann, lagen die Prioritäten wo anders.

Das einzige was mich jetzt beschäftigte, war, Sachen zu erledigen bevor es zu spät war. Daraufhin beschloss ich eine Liste anzufertigen und diese abzuarbeiten. An erster Stelle schrieb ich: 'mich mit Raven vertragen'
 

~*~
 

(RPOV)
 

Als ich erwachte war ich verwirrt und depressiv. Das was ich geträumt hatte war so unrealistisch wie unmöglich in meinen Augen, andererseits, was sollte es bedeuten das ich davon träumte diesen widerlichen blonden Nervenbold zu küssen. Es schauderte mich schon bei dem Gedanken daran.

Ganz schnell schüttelte ich den Kopf und verdrängte diese Erinnerung und ging duschen. Heute war kein Unterricht, weshalb ich dann nach unten ging um mit meiner Familie zu frühstücken.
 

Das Telefon klingelte gegen Mittag und wie ich es fast vermutet war Yukiko am Apparat und drängte mich dazu mit ins Krankenhaus zu kommen. Sie überredete mich damit, da sie Nolan schon eingespannt hatte und ich wollte ihn nicht wieder alleine lassen und sagte schweren Herzens zu. Schnell legte ich auf, da ich das Gekreische nicht ertragen konnte. Wah…dass Mädchen immer so laut werden mussten, wenn sie sich freuten.
 

~*~
 

So fuhren wir mit dem Bus zur Besuchszeit ins Krankenhaus und besuchten Nathan. Mit Nolan zusammen hielten wir uns im Hintergrund und schlichen aus dem Zimmer, als die Aufmerksamkeit dem gehörte der hier lag und Abwechslung brauchte. Das galt für jeden in einem Krankenhaus. Ehrlich das muss doch furchtbar sein! Alles ist weiß und riecht nach Desinfektionsmittel.
 

Im Park saß ich mit Nolan und unterhielt mich, als diese Horde von Mädchen und dem blonden Jungen in ihrer Mitte sich näherte. Schon seltsam, dass er mehr Frauen um sich scharte als Männer. Sicher, ich hatte auch Mädchen als Freunde und viele die mich anschmachteten, aber so viele….nein, alles hat irgendwo Grenzen.
 

Diese Gruppe steuerte auf uns zu und ich konnte nur seufzen. Damit beschloss ich weg zu gehen und in die Cafeteria zu flüchten, doch Nathan sah mich an mit diesen blauen Augen und bat mich kurz zu warten, da er mit mir reden musste. Zwar verdrehte ich die Augen doch stimmte ich zu. Aber er wollte mehr. Er meinte dann noch: „Alleine, bitte Raven!“

„Ja gut, lass uns in die Cafeteria gehen und was zu trinken für alle besorgen.“, schlug ich vor, womit wir uns von den anderen abseilten.
 

Ich fragte mich, was das sein sollte, das er mit mir alleine bereden musste.

Eigentlich hasste ich ihn für das was er gemacht hatte und auch wenn ich Bescheid wusste und irgendwie Mitleid mit ihm hatte, wollte ich das nicht zeigen, das hatte ich beschlossen. Nathan sollte schön weiter schmoren, waren ja schließlich genug Damen da die sich um ihn sorgten. Er brauchte mich also nicht.
 

In der Cafeteria angekommen kauften wir Säfte und Wasser für alle und er bat mich dann mich zu setzen. Ich schaute ihn genervt an und behielt hoffentlich auch einen so kalten Blick bei, den ich mir angeeignet hatte, über die Jahre.

„Schieß los!“, verlangte ich dann gelassen uninteressiert.
 

In diesem Moment fiel mir auf das Nathan nicht gut aussah, als er so da saß und versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Blass, genau so ist er mir in die Arme gefallen und weggetreten vor zwei Tagen.

Diese Erinnerung hatte mich zusammenfahren lassen. Zu viel kam dabei wieder hoch an Gefühlen, die ich schon ordentlich weggesperrt hatte und nicht wieder haben wollte.

Schluckend holte ich noch mal tief Luft und sah ihn an. Gefasst und unnahbar. Wie gehabt und wie er es verdient hatte.
 

(NPOV)
 

Im Grunde war ich froh, dass Raven gekommen war und konnte somit etwas von meiner Liste streichen, oder zumindest versuchen, es zu streichen. Da ich wusste wie stur Raven war, wollte ich mir auch keine all zu großen Hoffnungen machen.

So saß ich nun neben ihm und schaute auf meine Hände. Mir war ein wenig flau und schlecht. Denn dies war kein guter Tag für mich. Seit heute nahm ich Medikamente gegen meine Leukämie und auch so fühlte ich mich körperlich nicht sehr fit.
 

Ravens Blick, welcher noch immer so kalt und abweisend war, ließ mich erschauern. Was hatte ich ihm bloß getan das er mich so hasste.

„Na ja ..also weißt du ich wollte mit dir reden…wegen, na ja wegen uns…“

„Uns? Es gibt kein uns! Ich dachte das hättest du verstanden!“, keifte Raven mich an und verengte seine Augen etwas gefährlich.

„Ich weiß, dass du dich von mir abgewendet hast, aber weißt du, ich finde es blöd. Wir waren Freunde, beste Freunde!“

„Ganz richtig! Wir WAREN Freunde und jetzt nerv mich nicht. Ich bin hier nur aus Zwang, also bilde dir nichts ein, dass das was daran ändert. Ich hasse dich Nathan, also sag mir was du wirklich willst oder ich gehe!“

Was hatte Raven? Ich hatte ihn doch nicht angegriffen oder sowas in der Art. Als er mitgehen drohte, griff ich nach seinem Arm und sah ihn flehend an. Warum gab er mir den keine Chance?

„Lass mich sofort los!“, hörte ich ihn knurren und ließ ihn los. Womit er sich erhob und ging.

//Verdammt// sollte es wirklich so schwer sein zu vergeben, was auch immer es war?

Ich werde sterbe zu gut, weiß nicht, 30% und das ließ diesen Kotzbrocken so kalt, kalt wie Eis.

Auch wenn er es nicht wusste, es verletzte mich sehr.
 

Langsam erhob ich mich um ihm zu folgen, doch dann sah ich schwarz und stürzte zu Boden.
 

(RPOV)
 

Was bildete sich dieser Pimpf eigentlich ein? Als ob man so einen Verrat so mir nichts dir nichts vergeben konnte.

Somit wollte ich weg. Weg von ihm und seinen geheuchelten Wiedergutmachungen.

Als ich es auch hinter mir schon klatschen hörte.
 

//Nein, oder?//
 

Doch genau so war es. Zitternd und krampfend lag der Blonde auf dem Boden.

Ich schrie laut nach einer Schwester und kniete mich zu ihm. Wie aus Reflex öffnete ich seinen Mund und sorgte dafür, dass er sich nicht auf die Zunge biss oder an ihr verschluckte.

Dieser Anblick machte mir Angst. Warum passierte das Nathan? Warum er?
 

Die Hilfe kam schnell und spritzte ihm etwas, das er ruhiger wurde und ins Zimmer zurück gebracht werden konnte. Ich ging den anderen Bescheid sagen und so warteten wir vor seinem Zimmer darauf, dass er wieder zu sich kam und wir zu ihm konnten.
 

TBC……???

III.

Ich danke euch für das Interesse an meinem FF und ich fände es toll wenn man nicht nur liesst sondern auch mal kund tut warum er es liesst... ist son kleiner ansporn für meiner einer^^

So nun viel vergnügen... es wird einiges geklärt und auch ein bisschen heiss XD~

*kekse und Popcorn verteil*

*winks*
 

III.
 

(RPOV)
 

Spät gegen Abend kam Nathan wieder zu sich und war noch immer blass um die Nasenspitze herum, seine Augen waren verquollen und glasig. Ein echt schauriger Anblick.

Zu dem war er kaum ansprechbar, da die Medikamente ihn stark beeinflussten. Wir sagten ihm alle noch 'Tschüß' und ließen ihn lieber alleine und vor allem schlafen.
 

Das Zimmer verließ ich als letzter und sah zu Nathan, der seine wässrigen Augen zu mir gedreht hatten. Dieser Anblick liess mich innerlich aufschreien. Die richtigen Worte für ihn wollten mir nicht einfallen.

„Ich…. Nein, vergiss es!“ murrte ich dann und verließ das Zimmer, in dem ich ihm die kalte Schulter zeigte. So schnell würde er mich nicht klein kriegen. So weich war ich dann doch nicht.

Nicht öffentlich.
 

Der Weg nach Hause war schweigsam, denn alle im Bus und sahen sich betroffen an. Irgendwie war ihnen klar geworden, dass es wohl doch nicht so schnell gehen würde dass Nathan das Krankenhaus verließ. Denn bei einfacher Erschöpfung sah man nicht so aus. Keinesfalls wie eine wandelnde Leiche.
 

Bei mir zu Hause hatte ich mich zurückgezogen und legte mich auch früh schlafen. Dieses Gefühlschaos zwischen Nachgeben und Starkbleiben war anstrengender als ich dachte.
 

~*~
 

(NPOV)
 

Es war nicht einfach die Dunkelheit zu verlassen, die sich um meine Augen und meinen Körper gelegt hatte. Doch als ich nach mehreren Anläufen die Augen geöffnet hatte, sah ich eine Menge bedrückte Gesichter. Was war eigentlich passiert? Ich erinnerte mich nur daran dass ich Raven abhalten wollte zu gehen und dann wurde mir schlecht, so wie das meine Füße mich nicht tragen wollten. Dann lief mir kalter Schweiß über die Stirn und worauf mir schwarz vor Augen wurde.
 

„Hey… macht nicht solche Gesichter ich bin doch nicht gestorben!“ scherzte ich und biss mir auf meine Lippeninnenwand, da ich wusste wie nah dieser Zustand nicht weit hergeholt war. Wie sollte ich ihnen das je erklären?
 

Schwach lächelte ich meine Freunde an und musste mich dann auch gleich von ihnen verabschieden, da sich mich schonen wollten.

Raven war als letzter da und sah seltsam aus.

//Machte er sich etwa Sorgen um mich? Nein, bestimmt nicht.// Und dieses Gestotterte brachte mich auch nicht weiter. Er ging und liess Verwirrung bei mir zurück. Nie würde ich aus diesen Typen schlau werden, fürchtete ich. Dabei standen wir uns doch mal so nahe.
 

~*~
 

Mein Vater war am Abend dann noch zu mir gekommen und zusammen aßen wir etwas. Er war in mein Zimmer verlegt wurde, nach seiner Probenentnahme. Einen Tag wollte er hier bleiben und konnte es so regeln, was ich nett fand. So war ich dann nicht so alleine. Im Grunde schwiegen wir uns auch nur an und sahen uns kurz nur immer mal an, dennoch hatte ich das Gefühl das ihm etwas auf der Zunge brannte.
 

„Dad… was hast du? Fühlst du dich nicht, oder was ist los? Sag es mir doch bitte. Du verheimlichst mir was, das spüre ich! Schließlich bin ich dein Sohn, so schlimm kann es nicht sein…“
 

Mein Dad druckste vor sich hin und setzte sich senkrecht im Bett auf. Sein Blick wurde ernst und er räusperte sich, dass machte mir Angst. Was war es nur, was ihn so belastete?
 

„Junge…ich muss dir was sagen… Weißt du deine Mum und ich…na ja wie sag ich das…?“

Verwundert sah ich, wie meinen Vater der Schweiß ausbrach und um die richtigen Worte rang.
 

Im Nächsten Moment ging unsere Zimmertür auf und ein etwas älterer Arzt kam herein.

„So, die Herren Kincaid…das Ergebnis ist da!“

„Wo ist Dr. Wolf?“ fragte ich leicht enttäuscht. Ich mochte den Mann, er sagte einem die Wahrheit und ihm glaubte ich auch dass ich wieder gesund werden konnte. Aber der Kerl da, sah mir nicht so aus, dass er positiv zu anderen sprach.

„Er hat schon Feierabend, tut mir leid. Na ja das Ergebnis ist ja jetzt wichtig. Wie zu erwarten war, war das Ergebnis so, das es keine ausreichende Kompatibilität gab. Das ist leider so, wenn man bedenkt dass sie nur der Adoptionsvater sind. Es tut mir leid. Auf jeden Fall läuft die Suche nach dem passenden Spender. Sie könnten es auch publik machen über die Medien oder der gleichen. Sie können sich das in ruhe überlegen und geben uns dann bescheid. Wir sind für sie da und helfen ihnen. Schließlich wollen wir ja, dass der junge Mann hier wieder gesund wird, nicht wahr? Es tut mir Leid das ich im Moment nicht mehr für sie tun kann, aber wir tun unser bestes schnellst möglichst einen Spender zu bekommen! So dann erholen sie sich und ruhen sich aus. Gute Nacht die Herren, bei Fragen wenden sie sich ruhig vertrauensvoll an uns.“

Somit verabschiedete sich der Arzt und ich war platt, geschockt, fassungslos und noch einiges mehr.
 

Das waren Infos die mich sprachlos machten und mich regelrecht zu Stein erstarren ließen.

„Nathan… es tut mir Leid, das du es so erfahren hast. Aber ich wollte es gerade sagen.

Ja du bist adoptiert…. Deine Mum konnte keine Kinder kriegen und so hatten wir uns für eine Adoption entschieden. Dennoch haben wir dich geliebt wie ein eigenes Kind und wollten es dir zu einer rechten Zeit sagen, doch dann wurde sie krank und starb…. Weißt du ich wollte dich nicht verlieren, wenn ich es dir sage und dabei hatten wir doch gerade deine Mum verloren. Verzeih mir, bitte Nathan…. Ich liebe dich. Du bist mein Sohn, mein Ein und Alles und damit du wieder gesund wirst, werde ich alles tun. Hörst du, alles! Verzeih mir, bitte!“ stotterte mein Vater und fing zu weinen an.
 

Keine Ahnung was ich sagen sollte. Alles drehte sich irgendwie. Das war nicht wirklich mein Vater. Aber war es wirklich wichtig?

Er war immer für mich da, das konnte ich nicht leugnen.

Kurz hob ich meine Hand und wollte Zeit zum Nachdenken haben.

Das war definitiv nicht mein Tag. So schwieg ich eine Weile und dachte nach, während mein Vater mich nur weinend anstarrte und darauf wartete dass ich ihm antwortete.
 

Irgendwann gab mein Vater auf zu warten. Er wischte sich die nassen Augen trocken und legte sich nach dem Zähneputzen zu Bett.

Ich jedoch saß auf meinem Bett und dachte nach. Es war eigentlich ganz einfach. Nur rüber gehen ihn umarmen und 'ich hab dich lieb, Dad!' sagen, doch irgendwie konnte ich mich nicht aufraffen.

Blöd, blöd, blöd von mir.

Noch einmal atmete ich auf, befahl mir ernsthaft mich zu bewegen und erhob mich wirklich. So schwer war es doch nicht. Dann stand ich neben seinem Bett und beugte mich vor.

Er drehte sich um und so konnte ich ihn umarmen und mich bedanken.
 

„Danke, Dad. Ich hab dich lieb. Und wir schaffen das! Wie wir es immer schaffen!“ versicherte ich ihm und küsste ihn kurz auf die Wange.

Es schien gewirkt zu haben, er taute wieder auf und umarmte mich herzlich. Ja das war mein Dad und nichts anderes. Das spielte für mich keine Rolle, ob seine Gene zu meinen passten. Das wichtigste war das er da war und mich liebte.
 

Zusammen kuschelten wir uns in sein Bett und schlief dann dort ein.

Im Grunde habe ich so was, seit ich 9 Jahre alt war nicht mehr gemacht, aber das war das was ich jetzt brauchte. Wärme, Liebe, Zuneigung und Geborgenheit. Im Grunde Familie und Freunde. Wozu ich Raven noch immer zählte, auch wenn er es abstritt, doch das würde ich auch noch schaffen!

Lächelnd schlief ich dann in seinen Armen ein und vergaß meine Umstände und Sorgen.
 

~*~
 

(RPOV)
 

Ich schreckte aus meinen Traum auf und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Schon wieder. Schon wieder dieser Traum. Was sollte das? Ich hasse Nathan, warum zum Kuckkuck sollte ich ihn küssen? Ich liebe ihn nicht! Zu dem bin ich ein Mann genau wie er! Das geht nicht! Als ob ich SCHWUL wäre…..nein, nein, nein!!! UNMÖGLICH!!

Heftig schüttelte ich den Kopf um diese Gedanken endgültig aus meinem Kopf zu verscheuchen.
 

Rasch verschwand ich ins Bad und duschte kalt. Doch immer wieder hatte ich das Gefühl als ob meine Lippen kribbelten und sich nach dieser fantasiereichen Berührung sehnten.

„Shit!“ knurrte ich mein Spiegelbild an und ballte meine Hände zu Fäusten. Verdammt, ich konnte doch nicht wirklich, das wäre ja so was von erniedrigend.
 

Leugnen, ja ich leugne diesen Traum. Das ist ein Albtraum und weit weg der Realität. Tze, wäre ja was.

Lachend ging es mir dann besser und ich ging mich anziehen. Was machte ich da?

Der Blick zur Uhr zeigte mir 3 Uhr frühs an. Zu dem war keine Schule.

„Fuck…. Scheiß Nathan…“ fluchte ich vor mich hin und warf mich aufs Bett. Unmöglich jetzt wieder einzuschlafen. Aber wenn ich mich nicht beschäftigte, würde ich doch wieder an ihn denken.

„Mist“ entfuhr es mir wieder. Ich musste weg.

Ein Geistesblitz und ich hatte schon mein Handy am Ohr und einen verpennten Nolan an der anderen Seite.

„Zieh dich an, ich hol dich gleich ab! Wir gehen aus!“

„Was? Spinnst du? Hast du mal auf die Uhr geguckt?“

„Hab ich und ich will Feiern und du kommst mit!“

„Raven du hast einen Knall, ich leg jetzt auf und geh wieder schlafen. Ehrlich du hast nen Knall. Lass dich bloß untersuchen!"

Somit war Stille auf der anderen Seite.

Egal dann eben alleine.
 

Minuten später saß ich im Auto und fuhr ins C´s meiner Stammdisco. Okay es war eine Schwulendisco, aber das war egal. Ich war es ja nicht!

Nolan und ich waren auf die Disco gestoßen, als wir enttäuscht von unserer alten Disco, dem Luna kamen und was suchten um uns zu amüsieren.
 

Man konnte ja viel über Schwule sagen, aber die wussten wie man feiert! Somit waren wir öfters da und machten uns über versuchte Avancen anderer Kerle lustig.

Erst spielten wir mit eh wir sie dann aufklärten. So langsam wusste jeder im C´s das man uns nicht an machen sollte und brauchte. Dennoch fand sich immer noch einer.
 

Auch heute Nacht war wieder einer mutig und quatschte mich von der Seite an. Da ich alleine war und dieser Traum mich verfolgte machte ich mit. Eng tanzten wir zum heißen Beat der Musik. Rasch war mein Hemd durchgeschwitzt und mein Gesellschafter wurde mutiger. Seine Hände legten sich auf meinen Hintern und zog mich enger zu sich. Ich konnte förmlich seine Erregung an meinem Bein spüren. Es turnte mich jedoch überhaupt nicht an. Der erste Beweiß das ich doch hetero war.

Als nächstes übte seine rechte Hand Druck auf meinen Nacken aus und kam meinem Gesicht gefährlich nahe. Jetzt wurde mir flau und dann schlecht. Der Kerl küsste mich und seine Zunge drängte sich frech in meinen Mund. Das war eklig!

Sofort stieß ich ihn weg und liess ihn alleine zurück.

Das sollte mir doch beweisen, das Männer küssen nicht mein Ding war.

Rasch lief ich zum Klo und spülte meinen Mund aus. Jedoch war ich nicht alleine. Hier knutschten überall Kerle und das was ich sah war nicht abstoßend. Nein ich wollte plötzlich mitmachen.

Ein Stöhnen aus einer der Toilettenkabinen holte mich zurück.

Scheiße, was machte ich nur hier? Weg! Ganz schnell!

Eilig lief ich aus der Disco und zu meinem Auto, wo ein Mann sich herangelehnt hatte.

„Deiner Süßer?“

„Ja… und nenn mich nicht Süßer! Mach Platz ich will fahren!“

„Trifft sich gut, ich auch… bestimmt nimmst du mich mit, oder?“

Grub der mich jetzt tatsächlich an? Und zu dem war er voll von sich eingenommen. Immer zu zwinkerte er und schielte auf meine Körpermitte.

Gott das wir Kerle doch alle gleich waren. Egal ob Schwul oder Hetero. Sex wurde ab einem bestimmten Alter immer wichtiger für einen.

Dankend schüttelte ich den Kopf und wies ihn an sich weg zu machen. Was er auch irgendwie machte.

Seufzend schloss ich mein Auto auf und wurde sofort herum gedreht.

Der Kerl wollte nicht aufgeben. Seine Hand griff in meinen Schritt und drückte gezielt zu, so dass ich Sterne sah.

Keuchend begann ich zu zittern.

„Lass das… ich will nicht!“ versuchte ich standhaft zu bleiben, doch das interessierte den Kerl vor mir nicht. Grinsend öffnete er meine Hose und machte sich daran mir einen zu Blasen.

Wie sehr ich es auch versuchte ihn los zu werden, machte er mich mit seinen Können nur noch wahnsinniger, das ich es schlussendlich über mich ergehen liess und abspritzte.
 

Zittrig zog ich mich an und fuhr diesen Widerling nach Hause. Reifen quietschend fuhr ich zu mir nach Hause.

Schlich mich rein und in mein Zimmer. Noch immer konnte ich nicht fassen, was ich da hatte durchgehen lassen.
 

Scheiße und es hatte mir gefallen. Wie sollte ich mich da jetzt entscheiden?

Was hieß denn plötzlich entscheiden? Nein, nein ich bin nicht Schwul!

Wieder war ich duschen und noch immer hell wach.

Grummelnd legte ich mich einfach aufs Bett und genoss die kühle Nachtluft an meinen noch leicht feuchten Körper zu spüren.

Es war schon der Hammer gewesen, was der Kerl da gemacht hatte. Aber persönlich… keine Ahnung, eher nicht mein Fall.
 

Nein, nein. Ich darf nicht daran denken. Ich steh auf Frauen und Brüste! Zur Strafe ohrfeigte ich mich und drückte mir das Kissen aufs Gesicht, das ich dann aus Atemnot entfernte.

Mühselig versuchte ich den Schlaf zu finden, den ich dann nach Einnahme einer Baldriantablette fand.

IV.

IV.
 

(NPOV)
 

Der nächste Tag war für mich ein einschneidender Tag. Denn seit diesem Tag musste ich meine Medikamente zwecks Chemotherapie nehmen. Es war nicht nur schlimm, dass diese groß und eklig schmeckten, nein, die Aufklärung der Nebenwirkungen machte mich gleich viel kranker als ich wirklich war.

Seufzend musste ich erstmal wieder Platz nehmen.

Dr. Wolf versuchte so ehrlich wie möglich zu sein. Und das beinhaltete auch diese furchtbaren Nachrichten, doch das Schlimmste war eigentlich das meine schönen langen blonden Haare ausfallen würden. Die Vorstellung mich mit Glatze im Spiegel zu sehen und zu sehen, wie der Flaum sich langsam wieder entwickelte und meine gehassten Naturlocken zum Vorschein kamen.

Genau deswegen waren meine Haare so lang, weil dann diese furchtbaren Locken nicht stark genug waren, sich durch zu setzen. Man konnte mich nicht wirklich eitel nennen, aber in der Hinsicht war ich speziell. Yukiko seufzte immer und wollte meine Naturkrause haben, doch leider konnte ich sie nicht verschenken.
 

Zu dem war mir damals aufgefallen das Raven sich seine Haare hatte auch lang wachsen lassen.

Sicher ihm stand das sehr gut. Es passte zu seinem Charakter und später zu seinen Lederoutfits und Motorradklamotten.

Ich hingegen mochte bequeme Sachen und da musste auch kein Markenname draufstehen, nur damit ich mich besser fühlte.
 

Am Nachmittag hatte ich wieder lieben Besuch von meinen Freunden, sogar Raven konnte ich in weiter Ferne sehen. Was mich kurz schmunzeln ließ. Natürlich erzählte ich ihnen dann auch endlich mal wie der Stand der Dinge war.

Sicher waren sie im ersten Moment platt und sprachlos.

Die Mädels fingen natürlich an zu heulen und das an meinen Schultern und meinen armen Ohren.

//Hilfe…//
 

Nach langem Gerede beruhigten sie sich auch wieder. Mein Vater war leider schon nach dem Mittagessen gegangen und konnte mich nicht unterstützen. Jedoch stellte ich wieder einmal fest, dass gute Freunde mit nichts zu ersetzen sind.

Das Nächste was ich ihnen erzählte war, dass ich eine Spende brauchte und dass mein Paps leider nicht in Betracht gekommen war. Er wollte Zettel in der Schule, am Bahnhof und anderen öffentlichen Stellen verteilen. Wenn das nichts brachte wollte er eine Anzeige in der Zeitung schalten und wirklich zum Schluss zum Fernsehen gehen. Ich wollte wirklich nicht, dass wegen mir so viel Aufmerksamkeit erhoben wurde. Auch wenn ich mir schnell wünschte, die Aussicht zu besitzen, geheilt zu werden.
 

Was das schöne an Freunden ist, dass sie vieles ohne Fragen machen, denn die Meisten meldeten sich zum Testen an und ich war mehr als nur gerührt und dankbar.

Ich war sprachlos.

„Danke Leute, ich weiß gar nicht was ich sagen soll…“

„Musst du auch nicht, werd nur wieder fit! Du fehlst ganz schön!“

Dankend sah ich meine Freunde an und stellte nebenbei fest, dass sich Raven verkrümelt hatte.

Ich fragte mich warum. Hasste er mich wirklich so sehr? Oder war es die Nachricht von meiner Krankheit die ihn verscheucht hatte? Keine Ahnung, aber es stimmte mich traurig. Zu dem war mir aufgefallen, dass ich keine dumme Bemerkung gehört hatte. Wir hatten seit meinem letzten Zusammenbruch keinen einzigen Streit von der Kante gebrochen.
 

„Nolan… was hat Raven denn?“, fragte ich mal seine bessere Hälfte, doch dieser zuckte nur mit den Achseln und erzählte von dem komischen Anruf in der Nacht.

Wir witzelten etwas darüber und lachten. Es tat so verdammt gut zu lachen.

Zwischendurch kam eine Schwester herein um nach meinen Werten zu sehen. Ich musste jetzt ständig an irgendwelche Kontrollgeräte, noch etwas was mich schnell zu nerven begann.

Aber was tat man nicht alles für die Gesundheit. Mit der Zeit wollte ich nach draußen in den Park. Hier drinnen machte mich diese Sterilität noch wahnsinnig, wenn ich es nicht schon war.
 

Draußen fanden wir Raven wieder, der sich anscheinend nicht sehr darüber freute.

Was sollte es, es war nicht mein Problem. Also tat ich es wie immer. Ich ignorierte ihn.

Auch wenn es mich innerlich ziemlich fertig machte. Schließlich wollte ich ihn zurückhaben zu meinen Freunden. Ihn wieder als meinen besten Freund haben. Mit niemandem hatte ich mich je so blind verstanden wie mit ihm.
 

Im Augenwinkel sah ich wie er mit Nolan was besprach und abermals das Weite suchte.

Der Tag wurde dennoch sehr angenehm. Von den Nebenwirkungen spürte ich zum Glück erstmal nichts und war dann ganz froh, als ich später wieder alleine war.

Es strengte mich doch sehr an, allen gerecht zu werden.

Mein Körper baute einfach ab, ohne das ich was dagegen machen konnte. Ich wurde so zu sagen von innen aufgefressen. Und das auch noch von meinen eigenen Zellen.
 

Damals war ich zu klein um zu verstehen was meine Mutter dachte und fühlte, aber jetzt…..verstand ich es mehr als kein anderer. Sie tat mir wieder so leid und ich vermisste sie sehr. Das war ein Grund, warum mir der Hunger aufs Abendbrot verloren ging und ich mich lieber in mein Bett kuschelte und über sie nachdachte. Versuchte Erinnerungen wieder wach zu rufen.

Leider waren da nicht viele.

Ich konnte mich kaum noch an ihren Geruch erinnern, an ihre Wärme oder an ihre Stimme.

Es war schlimm, dass man nicht alles so behalten konnte. Ich war halt zu klein gewesen. Doch eines wusste ich noch zu 100 %! Sie nannte mich immer ihren kleinen Engel. Und das liebte ich, weil ich dann meistens was sehr gut gemacht hatte und sie hatte damals immer durch meine Locken gestrichen und gelächelt. Dieses Lächeln war das was ich am stärksten in Erinnerung hatte.
 

Mit dieser Erinnerung schlief ich ein und träumte sogar von ihr.
 

(RPOV)
 

Gezwungenermaßen musste ich mit ins Krankenhaus. Ich war es Nolan schuldig, nachdem ich ihn schon aus dem Bett geklingelt hatte. Obwohl ich ja dann doch alleine unterwegs gewesen war. Mit Sicherheit war das mein Fehler gewesen.

Wenn Nolan mit gewesen wäre, hätte ich diesen Blowjob nicht machen lassen und würde nicht mehr diesen grässlichen, inneren Zweikampf führen.
 

So setzte ich mich in die hinterste Ecke des Zimmers und sah einfach aus dem Fenster. Nolan war genau wie ich nur genötigt worden. Yukiko war wie eine Mutter zu uns allen. Es passte ihr nicht, wenn sich jemand aus ihrer Familie, sprich unseren Freunden, abseilte und auf Solokünstler machte.

Nolan leistete mir nach der Begrüßungsfloskel Gesellschaft und schnaufte.

Ich konnte mir vorstellen wo er jetzt lieber wäre.

Naja, wer wollte schon gern in ein Krankenhaus?

Ich nicht!
 

Zu allem Überfluss musste Nathan auch noch heute die Bombe über seine Krankheit platzen lassen. Das war zu viel. Dieses Geschluchze und bemitleidet werden ging mir so gegen den Strich, dass ich mich einfach erhob und das Zimmer fluchtartig verließ.
 

Im Flur traf ich auf den Arzt den ich bei der ersten Untersuchung bei Nathan schon gesehen hatte.

Es wollte mich nicht interessieren, doch es tat es dann doch irgendwie, deshalb ging ich zu ihm und bat ihn um ein klärendes Gespräch.
 

Zum Glück hatte Dr. Wolf etwas Zeit und so setzten wir uns in ein leeres Besprechungszimmer. Er war Arzt und somit zum Schweigen verpflichtet, was es mir einfacher machte zu fragen.
 

„Dr. Wolf… wie genau verläuft das bei Nathan, wenn er keinen Spender findet? Stirbt er? Reicht die Chemo nicht aus?“, so bombardierte ich ihn erstmal mit diesen Fragen.

Nickend verstand der Arzt meine Sorgen und erklärte mir langsam und auch anschaulich wie das bei Nathan vor sich ging. Dass es bei Krebs nie zu versprechen gab, dass es Heilung gab und bei Leukämie schon gar nicht. Zu dem erklärte er mir was Krebs überhaupt war und ich erschrak als ich hörte, dass der menschliche Körper diese fiesen Zellen selber produzierte und dass zu tausenden am Tage und immer wieder neu.

Die Chemotherapie war eh nicht ohne. Sie beeinflusste den ganzen Körper, nicht nur die Zellen die es zu vernichten galt. Die vielen Nebenwirkungen können auch nach Jahren noch auftreten.
 

Ich mochte diesen Arzt irgendwie. Er verniedlichte nichts. Er stellte die Fakten klar dar und versprach nichts Falsches. Meine Tante hatte Brustkrebs und wenn ich da mal nen Wortfetzen des Facharztes gehört habe war das immer „Alles wird gut.“ Doch nicht Dr. Wolf: Er zeigte das wahre Gesicht dieser Krankheit. Ihre tiefsten Abgründe. Es musste bestimmt schwer sein, so einen Beruf auszuüben und dann immer mal solche Nachrichten zu übermitteln.
 

„Also hilft wirklich nur langfristig eine Knochenmarkstransplantation?“

„Ja und das auch bald. Im Moment scheint er noch recht stabil zu sein, aber so was kann sich schlagartig ändern. Zudem möchte ich vorschlagen, dass ihr ihn nicht mehr in solch großem Auflauf besucht. Teilt euch auf. Stress darf er keinen kriegen. Ich verstehe eure Sorgen, aber so helft ihr ihm auch nicht.“

Das leuchtete ein, zu dem ich eh eher unfreiwillig da war.

„Doktor wie läuft so eine Probenahme ab… und kann man so etwas auch anonym machen?“

Der Arzt stutzte erstmal und berichtet mir im einzelnen wie so eine Probenahme von statten ging.

Es war schwer ihm zu folgen, doch es tauchte immer wieder das Wort „Spritze“ auf und machte mich kribbelig.
 

Als ich genug gehört hatte und es mir mehr schlecht als gut ging, verabschiedete ich mich höfflich vom Arzt und ging nach draußen um einmal tief die frische Luft einzuatmen und den Kopf wieder klar zu kriegen. Das waren viele Sachen die ich mal wieder zu verdauen hatte.
 

Ich saß gerade ein paar Minuten draußen, als Nathan und Co kamen.

Das konnte ich nicht ertragen. Nolan kam zu mir um mir eine Predig zu halten, wie ich ihn immer wieder im Stich ließ und ich entschuldigte mich dafür natürlich.

Schon komisch, dass wir dennoch noch Freunde waren. Sicher, ich war immer für ihn da, wenn er was wollte. Wir ergänzten uns sehr gut, doch dasselbe wie früher mit Nathan war es nicht.
 

Aber das sollte es nicht mehr geben. Unser goldenes Duo.

Somit verabschiedete ich mich wieder von ihm und sprach ihm eine Wiedergutmachung zu.
 

Zu Hause setzte ich mich vor meinen Computer und recherchierte noch mal in eigener Sache.

Eine Spende war irgendwie ausgeschlossen, wenn es wirklich so viele Spritzen geben sollte. Ich hasste Spritzen. Aus einem bestimmten Grund.
 

Es lag lange zurück und war mit ein Grund warum meine Freundschaft mit Nathan gebrochen war.
 

~Flashback~
 

Also ich war 10 und Nathan 9 als es passierte. Nicht nur das seine Mutter starb, nein auch mein Unfall.

Zusammen mit meinem Paps hatte ich einen schweren Autounfall und war geradewegs durch die Frontscheibe geflogen. Naja, ich hatte keine Lust gehabt mich anzuschnallen, was ich heute noch immer nicht habe, aber ich tue es wenigstens.

Damals hatte ich es nicht getan und bei dem Unfall, der durch einen LKW verursacht wurde, der uns einfach nicht hatte kommen sehen, war dieser in uns hinein gefahren. Ungebremst.
 

Ich war im Krankenhaus wach geworden und überall diese vielen Schläuche und Nadeln in meinem Körper. Es war schrecklich. Ich hatte zum Glück nur ein Schleudertrauma und zu dem ein gebrochenes linkes Bein. Der Bruch war kompliziert gewesen, weshalb sie ihn mit Metallplatten schienen mussten und ich dort gut 10-mal genäht werden musste.
 

Das war ja noch nicht wirklich das Schlimmste für mich. Doch die Metallplatten mussten auch wieder raus. Ich hatte panische Angst davor.

Im Grunde hasste ich Spritzen schon immer. Auch Impfungen waren für mich ein Höllentrip, mit Freifahrtschein. Aber das hier war ganz schlimm gewesen.
 

Sicher hatte Nathan seine Mutter verloren gehabt, aber das Leben ging doch weiter.

Immer wieder hatte mein Vater mich zu ihm gebracht und so hatte ich in seinem Zimmer gesessen und versucht mit ihm zu reden. Über Geschenke und Autos die ich bekommen hatte.

Doch Nathan sagte nie etwas. Dabei brauchte ich ihn auch und ich war da und nicht wie seine Mutter weg. Er war doch mein bester Freund. Egal, dass er erst 9 Jahre alt war. Wir verstanden uns sonst auch ohne Worte und hatten allerlei dummes Zeug angerichtet, warum hörte er denn jetzt nicht? Wieso hatte er meine Fragen nicht beantwortet?
 

Und gerade an dem Tag wo ich ihn wirklich brauchte, als mir die Platten rausgenommen wurden und mein Vater keine Zeit hatte, ließ er mich im Stich.

Seine Mutter war bereits 2 Monate verstorben, man musste doch vorwärts gehen, oder?

Warum denn nicht an diesem Tag?
 

Nathan war nicht da um mir zu sagen, dass so große Jungs wie ich doch keine Angst haben, oder ähnliches. Er war nicht da und hatte mich alleine gelassen.

Meine Mutter war dann da gewesen. Sicher es war auch okay gewesen, aber das war nicht dasselbe. Mit meiner Mutter hatte ich nicht so ein Verhältnis wie zu meinem Vater und schon gar nicht zu Nathan.

Wütend war ich abends zu ihm gestakst und hatte ihn angeschrieen, doch bekam ich keine Antwort nur einen leeren Blick.

Das reichte mir und ich kündigte ihm meine Freundschaft.
 

Später als er wieder aufgetaut war ignorierte ich ihn geflissentlich und fing nur noch Streitereien an, wenn ich doch mit ihm redete.

Das würde ich ihm nie verzeihen, hatte ich mir geschworen.
 

~Flashback ende~
 

Sicher, heute sah ich alles anders und wir waren noch kleine Kinder gewesen. Jedoch hatte es mich geprägt und so wirkliche, innige Freundschaften hatte ich nicht mehr aufgebaut.

Nolan machte eine Ausnahme, warum das so kam, konnte ich nicht sagen. Wahrscheinlich wegen seiner Art die Dinge zu sehen. Er war kompliziert und verschlossen. Wenn er nicht reden wollte, tat er es auch nicht. Das passte gut, denn auch ich hatte meine Momente wo ich alleine sein wollte.
 

Jedes Mal wenn ich die Narben sah an meinem Bein, dachte ich an diese Zeit und es tat weh und vor allem wenn ich dann ihn sah.

Es machte es jetzt schwer sich zu entscheiden. Doch eigentlich war die Situation doch ganz anders.

Ich war ja nicht er. Ich wusste wie der Hase lief und ich war auch keine 10 Jahre mehr alt.

Dennoch, etwas Leises in mir weigerte sich noch zuzustimmen sich testen zu lassen. Weshalb ich wegen der Anonymität gefragt hatte? Es war ja möglich, somit konnte ich verheimlichen, dass ich ihm geholfen hatte.

Aber noch konnte ich nicht über meinen Schatten springen.

V.

einen dicken Schmatzer an meine Leser, auch wenn nicht alle was dazu schreiben. Aber ich denke das es euch dennoch interessiert was mit den zweien passiert und ob und wie der Krebs besiegt wird...
 

um euch nicht zu lange wieder warten zu lassen gibt es wieder die ungebetate Version, die ich dann abändere sobald ich sie bekommen habe^^

also viel Spass damit, trotz Fehler^^
 

____________________________________________
 

V.
 

(NPOV)
 

Am nächsten Morgen erwachte ich in den Armen meines Vaters und lächelte ihn freundlich an. Das was ich gehört hatte wirkte wie ein Schleier im Hintergrund und zeigte mir auf das er nicht mein leiblicher Vater war, aber was hieß das schon?

Er liebte mich, mehr wollte ich gar nicht. Jeder Sohn will die Aufmerksamkeit und Achtung seines Vaters. Na gut in den meisten Fällen ist das so. Ausnahmen bestätigen die Regel, oder?
 

Zusammen mit ihm frühstückte ich in aller Ruhe und musste dann wieder diese grausigen Tabletten schlucken. Sie schmeckten wirklich furchtbar und wenig später hatte ich einen trockenen Hals.

Egal wie oft ich Wasser trank, es wurde nicht besser. Es war wohl auch so eine Nebenwirkung, die ich hinnehmen musste.
 

An diesen Tag war es sehr ruhig. Nachdem mein Vater am Nachmittag gegangen war um noch Sachen für mich zu holen, kam von meinen Freunden nur Yukiko vorbei.

Sie berichtete mir von ihren Plänen in den Ferien und von ihrem Pratikas die sie machen wollte.

Wie gerne würde ich auch meinen Plänen nachgehen, aber das konnte ich mir bis auf weiteres abschminken.

Seufzend ging ich mit ihr nach draußen in den Park. Dieser schien mir schon vertraut und langweilte mich bereits. Dabei war ich doch gerade mal eine Woche hier.
 

~*~
 

Doch ich war nach 9 Wochen noch immer hier. Mir ging es überhaupt nicht gut. Die Nebenwirkungen wurden heftiger. Ich musste mich regelmäßig übergeben, wenn ich was zu mir genommen hatte. So bekam ich bald über den Tropf meine Mahlzeiten.

Was natürlich auch zur Folge hatte, das mein Körper weiter abbaute.

Laufen war nicht so einfach, weshalb ich meistens dann im Rollstuhl unterwegs war.
 

Es nervte mich mehr als alles andere. Die Gesichter die mich anlachten, aber lieber weinen mochten. Die positiven Worte, die ich hörte, waren nur noch ein dünnes Flüstern im Wind die sicher bald versieben würde.

Keine Ahnung wie viele Menschen bereits getestet wurden um mir zu helfen, doch anscheinend war ich zu anders, als das es einen passenden Spender gäbe.

Die Chemo schlug an, das war ein kleiner Erfolg, aber ihre Nebenwirkung hätte ich am liebsten nicht.

Immer nach dem duschen, merkte ich, die vielen Haare die ich in der Hand hatte. Somit entschloss ich mich diese einfach abrasieren zu lassen.
 

Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt. Aber ich vermisste meine blonde Pracht schon sehr.

Raven habe ich seither nicht mehr gesehen. Was mich frustrierte. Noch immer hatte ich mich nicht mit ihm ausgesprochen.

Immer wieder bat ich Nolan, wenn er mich besuchte, das er doch mit Raven sprechen sollte.

Da ich nicht wusste wie meine Lage war, was die Lebensdauer anging, wollte ich es nicht auf die lange Bank schieben.
 

Bei Yukiko redete ich mich aus. Sie wollte Raven dazu bringen herzukommen. Und wenn sie ihn entführen musste.
 

An diesem Tag hörte ich das es wieder neue Freiwillige gab die sich testen lassen wollte. Die Flut hatte sich wieder gelegt nachdem ich im Fernsehen war. Sicher fand ich es toll das so viele mir helfen wollten, auch wenn sie mich nicht persönlich kannten, dennoch war es hart jedes Mal zu hören, das nicht genügen Übereinstimmungen da waren.

Im Inneren meines Herzen machte sich die Einstellung fest, das ich wohl hier in diesem weißen, sterilen Zimmer sterben würde.

Das wollte ich so gar nicht.

Aber abhauen ging in meinen Zustand ja überhaupt nicht. Nicht ohne Hilfe und die würde ich wohl kaum kriegen.
 

~*~
 

An einem Freitag ging es mir mal etwas besser. Die Übelkeit war ausgeblieben und ein dunkler Schatten schlich durch meine Tür direkt zu meinem Bett.

„Raven… schön dich zu sehen!“ sagte ich ohne auf zu sehen. Ich wusste, dass er es war. Dazu kannte ich ihn zu gut.

„Hey…. Du siehst scheiße aus!“

„Danke… so fühle ich mich auch“, gab ich knapp von mir und hob dann meinen Kopf. Er sah mitgenommen und verletzt aus. Das Veilchen in seinem Gesicht meinte ich nicht, sondern eher das was in seinem Ausdruck und in seinen Augen zu sehen war.

„Warum sollte ich herkommen? Du solltest lieber schlafen und zu Kräften kommen, statt mich hierher zu pfeifen zu lassen und dich im Endeffekt mit mir zu streiten...“

„Du wirst lachen, aber genau das will ich. Ich lebe hier in der Seifenblase der positiven Nachrichten, doch jeder weiß was ich weiß, das wird mein Grab hier. Doch du. Dich interessiert das nicht. Du hast schon immer gesagt was du denkst und deshalb schätze ich dich so…“.
 

Ein Hustenanfall überkam mich und so musste ich erstmal nach Luft zum Atmen kämpfen.
 

„Deshalb bist du hier. Damit ich weiß das ich noch lebe!“, es störte mich nicht ihm das zu sagen.

„Ich soll was? Nathan ich glaube du hast den Verstand verloren. Sieh dir die piepsenden Geräte, welche an dich gesteckt sind, dann weißt du dass du lebst. Luft strömt noch in deine Lungen. Reicht dir das nicht?“

„NEIN!“, es war mir zu wichtig, als das ich ihn wieder gehen lassen würde. Jetzt oder nie.

„Raven, ich will das klären. Ich will nicht mehr im Streit mit dir leben, auch wenn das im Moment mein einziger Ansporn ist nicht umzufallen. Lass uns reden, so lange ich es noch kann. Wenn du Blumen auf mein Grab legst ist es zu spät!“, ich war mehr als entschlossen, dieses Meinungsverschiedenheit endlich zu klären.
 

(RPOV)
 

Nathan hatte keine Ahnung was dieser Abstand zwischen uns bedeutete. Sicher wir lagen immer im Klinch seit damals. Dennoch sah ich ihn und wusste wie es ihm geht oder was ihn beschäftigte.

Aber jetzt?

Es schien mir alles zu entgleisen. Nicht nur diese seltsamen Gefühle auch sein Leben.

Nach außen spielte ich immer den harten und wehrte es ab den Blonden zu besuchen, aber in meinem Zimmer hatte ich schon viele Kämpfe ausgefochten.

Es war schlimm ihn Abend für Abend so zu sehen. An den Schläuchen und den piepsenden Geräten.
 

Eine Bekannte von mir war Krankenschwester hier und so konnte ich nach Besuchszeit noch mal hin. Ich beobachtete ihn für 10 Minuten durch das Fenster in der Tür und ging dann Heim.

Niemand sollte wissen was ich tat und warum.
 

Eigentlich wusste ich es selber immer noch nicht. Oder doch und wollte es nur nicht wahr haben.

Ich konnte doch keinen Kerl lieben, das ging einfach nicht.
 

Yukiko zog mich nach dem Unterricht ins Krankenzimmer und hielt mir eine Standpredigt warum ich nicht zu Nathan ginge und warum ich nicht über meinen Schatten springen konnte.

Das Gezeter war mir irgendwann zu viel und willigte ein mich mal am Tage blicken zu lassen.
 

Nachts war ich manchmal noch alleine in C´s gefahren um ein paar Erfahrungen zu machen, oder um mich mal wieder zu überzeugen, das ich normal war.

Doch was war normal?

Nirgends gab es Definition dazu. Normal sollte doch sein das ich meinem Herzen folgen kann ohne es zu bereuen, oder?
 

Es machte mich fertig.
 

An diesen Abend belästigte mich so ein älterer Kauz, der um die 30 sein musste. Immer wieder wies ich ihn ab und war dann irgendwann so genervt das ich die Lokalität verließ.

Doch das passte diesem Mann auch nicht.

Er packte mich ruppig und zerrte mich in die Hintergasse, wo ein paar Pärchen standen und sich befummelten. Knurrend versuchte ich mich loszueisen und schrie den Perversling immer wieder an.

Dann hatte ich die kalte Wand im Rücken und seine Lippen auf meinen.

Er küsste mich grob, egal ob ich es wollte oder nicht.

Seine Hände zerrten an meiner Hose und wenn ich ihn nicht in die Lippe und Zunge gebissen hätte, hätte er mich wohl vergewaltigt.

Doch als dank bekam ich eine Faust direkt ins Gesicht, was mein Veilchen erklärte. Anzeigen konnte ich ihn nicht. Wenn mein Vater das mitbekommen hätte, würde ich auf der Straße stehen und wäre geächtet.
 

Mein Vater war eigentlich tolerant, aber bei ihm hatte es Grenzen. Und schwul sein gehörte nicht in seinen Tolleranzrahmen.
 

Am nächsten Tag ging ich zu Nathan um es hinter mich zu bringen.

Er erkannte mich, obwohl er mich nicht gesehen hatte. Und prompt brach eine Diskussion aus.

Wieso verlief es immer so?

Seine Bitte war irgendwie lächerlich.
 

„Ein bisschen spät, nicht wahr? Dich hatte es nie interessiert was der Keil war, der sich zwischen uns gerammt hatte, hm? Du warst so damit zu Gange dich in deinem Elend zu suhlen, das dich das Elend anderer dir nahe stehender egal war!“, es reichte mir. In mir war die ganze angestaute Wut hochgekommen und ich schrie ihn regelrecht an.
 

Doch was machte Nathan? Er legte seine Hand an meine Wange und sah mich wissend an.

Was sollte das?

Erschrocken strauchelte ich nach hinten und japste nach Luft.

„Lass das! Du kannst das nicht so wieder gut machen!“, knurrte ich ihn an und konnte schwören das ich rot angelaufen war.

„Nein, dann sag mir wie… Raven, ich will keinen Keil zwischen und ich will doch das wir wieder eine Einheit sind, das wir uns vertrauen können. Bitte Raven!“
 

Es war schlimm durch meine eigenen Gefühle verunsichert klang das ganze für mich schon wie eine Liebeserklärung. Schnell schüttelte ich den Kopf und wand mich von ihm ab.

Sein Gesicht konnte ich nicht ertragen.

„Nathan man kann das nicht einfach so zu kitten. Ich war dir egal als ich dich gebraucht hatte und dabei hattest du es mir versprochen! Es mag Jahre her sein, doch Verrat bleibt Verrat. Und dein Umstand war mir egal gewesen. Wenn ich meine Mutter verloren hätte wäre ich auch lange traurig, wie lange weis ich nicht.

Heute sehe ich die Sachen anders und es war überreagiert. Doch meine Herz und meine Seele haben die tiefen Wunden. Es ist sichtbar durch die Narbe und sie wird mich immer an diesen Verrat erinnern. Also vergiss es einfach. Das mit uns ist gelaufen! Wir können keine besten freunde mehr sein!“
 

Eine Stille machte sich breit. Es war verwirrend gewesen, was ich ihm an den Kopf geknallt habe, aber es entsprach meinem Inneren.
 

„Und einfach nur Freunde?“

Erstaunt sah ich Nathan, der gerade Flüsterleise gefragt hatte. Seine Gesichtszüge waren gequält und da er sehr abgenommen hatte, sah es mehr als eingeschüchtert und getroffen aus.
 

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Was ich fühlen sollte.

Eigentlich wollte ich ihn in den Arm nehmen und küssen, anderer seits wollte ich ihm eine verpassen, weil ihm erst jetzt das alles bewusst geworden war.
 

„Ich kann es nicht sagen“, stammelte ich nach einer weiteren langen Stille und ging zur Tür.

Lange konnte ich es einfach nicht mehr ertragen ihn so zu sehen.

„Warte…kommst du wieder?“

„Wer weiß? Leb lange genug dann weißt du es!“

„Danke, Raven!“

Wofür bedankte er sich?

Abwinkend verließ ich das Zimmer und brach an der Wand daneben zusammen.

Vor meinen Augen wurde alles verschwommen und unscharf. Tränen hatten sich gebildet und rannen an meinen heißen Wangen hinab. Es schmerzte so sehr. Mein Magen war verkrampft, genau wie mein Herz. Irgendwie hatte ich das Gefühl zu fallen. Es war einfach nicht zu verstehen für mich.

Warum er?
 

Wie lange ich da so gekauert da saß wusste ich nicht mehr.

Dr. Wolf hatte mich gefunden und brachte mich wie neulich in ein leeres Zimmer. Ich konnte mich bei ihm aussprechen und Trost finden.
 

Nun konnte ich einen Entschluss fassen. Einen entschiedenen und beriet mich mit Dr. Wolf darüber.

Natürlich hatte ich mich testen lassen und hatte am heutigen Tag das Ergebnis bekommen, das ich ihn retten konnte.
 

Ausgerechnet ich.

Sein ehemaliger Freund. Sein Erzrivale.
 

Ich wollte es machen, doch nur unter der Vorraussetzung, das Nathan es nie erfahren würde, wer ihm gerettet hatte. Sicher wollte ich dass er lebte, aber er sollte nicht wissen dass ich es war. Denn diese Bürde von Aufopferung wollte ich bei ihm nicht auslösen. Er sollte mich genau wie vorher behandeln. So war es mir recht und lieb.

Nur so konnte ich diese seltsamen Gefühle bestimmt unterdrücken, so hoffte ich zu mindest.
 

Dementsprechend wurde ein Termin ausgemacht. Ausführlich wurde ich über die Risiken und das Verfahren aufgeklärt.

Jetzt musste es nur noch funktionieren.
 

(NPOV)
 

Im Großen und Ganzen verstand ich Raven nicht. Seine Art wie er heute drauf war und seine Reaktion alleine als ich ihn berührt hatte.

Sehr eigenartig. Anders konnte ich es nicht nennen.

Dennoch zeigte es mir dass ich ihm nicht egal war. Deshalb bedankte ich mich schlicht bei ihm.

Doch er ging einfach.
 

Es war zwar kein Durchbruch bei uns, aber wenigstens ein Anfang, sagte ich mir.
 

Die Schwester kam am Abend mit meinen Medikamenten und lächelte mich freudig an.

Ich verstand es erst nicht, doch dann kam Dr. Wolf dazu und erzählte mir die freudige Nachricht.
 

Es klang so unwirklich das ich es mir gut zehnmal sagen lassen musste, eh ich es nur ansatzweise glauben konnte.

In 3 Tagen würde ich operiert werden.

Der Arzt rief später meinen Vater an um die frohe Kunde zu überbringen und dieser sagte es meinen Freunden.

Als ob das nicht ein Anlass zum feiern wäre?

Lieber nicht. Die OP hieß ja nicht dass sie auch zu 100 % funktionieren würde. Sie birgt ein Risiko für mich und…tja meinen Spender.
 

Vor dem Einschlafen betete ich zum ersten Mal wieder. Ich bedankte mich für diesen oder diese Retter/in. Wie ich mich je bedanken könnte, wusste ich noch nicht, aber dann würde mir schon was einfallen.
 

~*~
 

In den nächsten Tagen sollte ich durch die Freude eigentlich besser drauf sein, aber es war ein großer Abstieg meiner körperlichen Verfassung.

Mir war dauernd schlecht und konnte mich nicht rühren.

Im Endeffekt landete ich an den Maschinen, die mich sogar vorsichtshalber beatmeten.

Die OP konnten wir so nicht durchführen und auch nicht vorverlegen.
 

Sollte es denn so kurz vor der Zielgeraden zu ende gehen?

NEIN; ich war ein Kämpfer! Das sagte ich mir immer wieder.

Nicht jetzt, nicht kurz vor dem Ziel!

VI.

VI.
 

(NPOV)
 

Ich bin ein Kämpfer, das war ich schon immer irgendwie. Damals als meine Mutter verstorben war, hatte ich es doch auch geschafft aus der dunklen Hölle zu entfliehen, die sich Trauer nannte.

Da schaffte ich auch diese Infektion zu überstehen, die mich so runtergezogen hatte.

Leben, genau das wollte ich. Zuzulassen, dass ich vor mich hin vegetierte und mich meinem Schicksal ergab, dass wollte ich nicht. Schließlich war da mein Dad, der alles daran setzte, dass ich gesund wurde. Und auch meine Freunde, die hier dauernd waren und mir positiv zu sprachen, auch wenn sie nicht nachvollziehen konnten, was es hieß, mit so einer Nachricht klar zu kommen. Ich meine, ich bin erst 19, das ganze Leben steht vor mir. Mein Studium hatte ich doch auch erst begonnen.
 

Zu dem hatte ich noch so viel vor. Ich wollte auch irgendwann eine Familie haben. Heiraten und meinem Dad einen Enkel oder Enkelin schenken. Die Liste war lang und ausführlich, schließlich hatte ich viel Zeit, die ich mit Rumliegen verbracht hatte. Zeit zum nachdenken, was ja gefährlicher ist, als die Krankheit selbst. Man kommt auf Gedanken, die man lieber nicht haben sollte. Auch auf solche, ob es nicht besser für alle wäre, wenn man einschläft und nicht wieder aufwacht. Oder ob sich das Ganze überhaupt lohnt zu kämpfen, wenn ich im Fernseher sehe, wie die Welt im Krieg erstickt. Wie sich Völkerstämme bekriegen. Wie Menschen Hunger leiden und nicht so versorgt werden können wie ich. Und sie dennoch Menschen sind. Menschen 2ter Klasse. So etwas oder schlimmer.
 

Wer entschied denn sowas? Mensch ist Mensch, oder? Haut, Augen, Knochen, Blut, Organe und all das andere auch. Man lebte nur anders. Sprach anders und hatte eine andere Hautfarbe. Aber die Empfindungen sind doch alle gleich?
 

Ja, Gedanken waren schlimmer als alles andere.
 

Doch ich wurde von so vielen positiven Worten aus diesem dunklen Loch geholt. Gerettet und aufgefangen.
 

Der Tag der OP stand an und egal wie oft ich fragte, wer mir denn hilft gegen meine Krankheit zu kämpfen, bekam ich dieselbe Antwort.

„Die Person möchte anonym bleiben.“
 

Toll, dabei tut er doch was Gutes und ich möchte mich bedanken können. Doch ich war mir sicher, dass ich es herausfinden würde, wer mir half zu leben. Meinen Wünschen und Zielen nachzugehen. Ich schaffte alles, wenn ich wollte und das wollte ich!

Dass es dann vielleicht eine schockierende Feststellung werden würde, konnte ich zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht ansatzweise erfahren.
 

Nun war es soweit. Ich lag mit diesem blöden OP-Hemdchen auf der Barre und der venöse Zugang wurde gelegt, eh ich die Maske aufbekam und in Narkose versetzt wurde.

Somit driftete ich ins Schlafland und merkte nichts mehr von dem Blutaustausch, der stattfand. Auch sah ich meinen Held oder meine Heldin nicht. Aber ich war froh, dass der Mensch es auf sich nimmt, einem fremden Jungen zu helfen.
 

Ich erwachte lange Zeit später im Intensiv-Zimmer des Krankenhauses. Neben mir piepte so ein blöder Apparat, der meine Herzfrequenzen und meinen Puls aufzeichnete. Ich hing am Tropf und mein Körper fühlte sich bleischwer an.
 

Leise vernahm ich Gemurmel, doch die Augen zu öffnen fiel mir sehr schwer. Immer wieder klappten sie zu und dann war ich auch wieder weg. Im Schlaf kuriert sich der Körper eh am besten.
 

(RPOV)
 

Es dauerte noch eine Woche, ehe sich bei Nathan der Zustand gebessert hatte. Er hatte sich einen Virus eingefangen, der sein eh schon fast zerstörtes Immunsystem völlig überrannte.
 

Das war mehr als hart, nicht nur ihn wieder Nacht für Nacht so zu sehen. Wie er sich schweißgebadet hin und her warf. Nein, auch in der Endphase, wo er nachts wach lag und einfach an die Wand starrte. Das war doch bei Gott kein Zustand.
 

Als dann endlich der Termin feststand.

Einen Tag vorher simulierte ich eine Grippe und ein Krankenschein bis zur nächsten Woche machte mein Alibi hoffentlich perfekt. Pünktlich um 7 Uhr morgens stand ich im Krankenhaus und meldete mich an. Ich musste anschließend noch ein bis zwei Tage da bleiben, damit sie mich überwachen konnten.

In meinem Zimmer wurde mir noch mal der Vorgang erklärt und dann durfte ich auch so ein nettes offenherziges OP-Hemd anziehen.
 

Da auch ich in Narkose versetzt wurde, spürte ich von allem nichts. Ich sah auch Nathan nicht. Was auch gut so war. Das Elend musste ich mir nicht noch kurz vorher antun, sonst hätte ich bestimmt noch kalte Füße gekriegt.
 

Als ich erwachte piepte es neben mir und mein Schädel brummte. Als sich meine Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten, erkannte ich, wo ich war. Und was um mich herum war. Schläuche und Apparaturen, als ob ich schwer krank war. Dabei wollte ich doch schnell weg hier. Morgen früh am liebsten. Das Risiko, dass man mich hier fand oder entdeckte war zu groß.
 

Die Zeit zum gehen war wohl am besten vor oder nach der Besuchszeit. Ich würde eh eine Schwester als Vorhut losschicken. Das war alles besprochen. Denn ich wollte seinen Dank nicht. Nur, dass er lebte und überlebte.
 

Ja, er war noch immer mein beschissener bester Freund, auch wenn ich es nicht gerne zugab.

Zu dem waren die Gefühle für ihn seltsamer geworden. Vor allem nach unserem letzten Gespräch. Wie sollte ich damit fertig werden? Und vor allem, wenn ich es zuließ, würde ich gegen eine Wand prallen. Einmal die meines Vaters, der Homosexualität für eine Sünde hielt. Egal wie tolerant er nach außen zu scheinen mag. Und die zweite Wand wäre dann ja Nathan selbst. Da ich keine Anzeichen sah, dass er sich gleichgeschlechtlich interessierte. Er hatte Freunde und Freundinnen. Aber einen Kerl hatte er soweit ich wusste nicht. Naja, ich bezweifelte, dass er jemals überhaupt weiter gekommen war, als küssen und ein wenig kuscheln. Er war definitiv noch nicht der Typ Kerl der an so was dachte und wenn, sich nicht traute es auszuprobieren. Ich sah ihn schon hochrot sitzen, wenn sich eine Frau auch nur im Bikini näherte.

Somit wäre das wohl die härtere Nuss. Oder auch nicht. Keine Ahnung. Aber es macht mich verrückt, so was zu denken. Ich hasste es. Ich hasste mich für solche Gedanken.
 

Warum denn jetzt? Denn im Übrigen war ich mir ja immer noch nicht sicher ob ich es wollte.

Ja sicher, diese Blowjobs hier und da im C´s waren der Burner, aber auch nicht so gut, dass ich mich nur noch auf Kerle fixierte. Denn ich schaute auch keinem gleich auf den Hintern oder bekam seltsame Gedanken, nur Nathan löste das in mir aus. Seltsam. Ich glaube ich war Kopfkrank.
 

Am nächsten Tag durfte ich sogar wirklich gehen. Ich hatte meine Tasche wieder gepackt und wartete darauf, dass ich verschwinden konnte. Leider dauerte es noch etwas. Da die Visite so spät kam, als die ersten Besucher schon da waren, um Nathan zu gratulieren.
 

Genervt lief ich im Zimmer auf und ab. Dann wurde es endlich 20 Uhr. Ich konnte diesen sterilen Ort verlassen. Natürlich nicht ohne doch bei Nathan vorbei zu sehen. Er schien zu schlafen, daher betrat ich den Raum. Er sah so friedlich aus. Zwar überall diese Geräte die ich schnell loswerden konnte. Auch wenn ich noch schwach auf den Beinen war. Ich wollte weg hier.
 

Er hatte nur einen leichten blonden Flaum auf seinem Kopf. Nicht mehr diese herrlichen langen Haare. Seine Brust hob und senkte sich. Ein friedliches Lächeln schlich sich über meine Lippen. Er sah so friedlich aus. Normal und vor allem gesund. Ich hoffte ich konnte ihm helfen, ihn retten und beschützen vor schlimmerem.
 

Jetzt ging es mir deutlich besser.

„Du siehst besser aus.“, murmelte ich und senkte mich hinab um seine vollen und lieblichen Lippen zu küssen.

Keine Ahnung warum ich es tat. Wahrscheinlich, weil ich es wollte und er schlief.
 

Er schmeckte süß und seine Lippen waren so weich und warm. Auch wenn sie rissig und trocken waren. Für mich waren die wie Honig. Scheiße, ich liebte diesen Burschen wirklich. Doch stand ich damit wohl alleine.

„Schlaf gut, Engel!“, hauchte ich gegen seine Lippen und verschwand aus dem Raum, raus aus diesem Krankenhaus. Zurück nach Hause, wo ich erzählt hatte, dass ich bei einem Freund übernachtet hatte.

Ich war so erschöpft, dass ich in meinem Zimmer sofort aufs Bett fiel und einschlief. Mein Körper war geschwächt und sicherlich, wenn ich den Arzt und die Schwestern nicht angelogen hätte, wäre ich noch immer in diesem weißen Zimmer, wo mir die Decke auf den Kopf fiel.
 

(NPOV)
 

Als ich es zum Nachmittag wieder schaffte aufzuwachen und die schweren Augenlider zu heben, sah ich meinen Dad, der mich anlächelte, Yukiko die ihre Tränen wegwischte und Nolan der grimmig in der Ecke saß und kurz nickte. Wahrscheinlich war er mal wieder genötigt worden. Ich kannte ihn eher kaum. Er war nun statt meiner Ravens bester Freund. Sie waren immer zusammen, mit ihren Motorrädern. Oder auch in der Raucherecke eine durchziehen. Dennoch war er hier. Und das freute mich. So war ein Teil Ravens doch hier in diesem Raum. Mehr als ich sogar wusste.
 

Lange durften sie nicht bleiben, da ich erstmal keine Infektion kriegen durfte, daher hatten alle so hübsch lächerliche Anzüge an. Um die Füße auch. Dann Handschuhe und Gesichtsmasken. Ich kam mir vor wie zu Halloween oder so. Es war ulkig. Natürlich fanden sie es nicht witzig sowas anzuziehen, aber Vorschrift war Vorschrift.
 

Zum Abend war nur noch mein Dad da, der dann auf Drängen von Doktor Wolf das Zimmer verließ und mich der erholsamen Nacht überließ.

Natürlich bekam ich Medikamente. Daran musste ich mich wohl gewöhnen, dass ich nie mehr ohne sein würde. Dass ich ständig zu Kontrollen musste, wegen eines Rückfalls oder ähnlichem. Zudem musste sich erstmal herausstellen, dass diese Aktion heute von Erfolg gekrönt war.
 

Am nächsten Tag durfte nur Yukiko eine Weile zu mir und am Abend mein Dad. Man ließ nicht zu, dass ich mich überanstrengte oder der gleichen.

Dennoch schlief ich den ganzen Tag fast nur. Immerhin musste mein Körper mit dem neuen Blut klar kommen. Neues bilden und all so was. So genau kannte ich mich nicht aus. Dafür waren die Ärzte und Schwestern ja da.
 

Als ich am früheren Abend wach wurde, dachte ich wieder nach. Über nichts Bestimmtes. Und dann fing ich wieder zu beten an. Ich bedankte mich für meinen Retter.
 

Meine Augen waren geschlossen, als sich meine Zimmertür öffnete.

Ich erkannte sofort, wer es war. Keine Ahnung wieso, aber uns verband etwas, das stärker war als dieser Streit, dieses Missverständnis zwischen uns.
 

Innerlich freute ich mir einen Keks an die Backe, das Raven es wirklich zu mir geschafft hatte. Und dann war ich platt. Er küsste mich. Nicht auf die Stirn, was ich normal finden würde. Nein, er küsste mich auf die Lippen. Was mich erstarren ließ.

Was sollte ich bitte davon halten? Verwirrt wollte ich meine Augen öffnen und ihn gleich zur Rede stellen, doch dann sagte er etwas, das mein Herz zum springen brachte.
 

Engel.
 

Er hatte mich Engel genannt. Sollte das ein Kompliment sein, oder was? Ich verstand Raven in letzter Zeit weniger als sonst.

Er verhielt sich seltsam, auch wenn er da war. Und das Gespräch letztens. So zweideutig. Er sah so fertig aus. Was beschäftigte ihn so. Und auch jetzt hörte ich es in seiner Stimme. Dieser Typ machte sich wirklich Sorgen um mich.

Offen würde er es nie zeigen, das wusste ich nun. Aber so, wenn er glaubte ich schlief, zeigte er die Seite an sich die ich vermisste.

Die Seite an ihm, die mir gehörte und nur ich kannte sie. Auf die eine oder andere Art.
 

Als die Tür sich schloss setzte ich mich auf und strich mir über die Lippen. Sie kribbelten seltsam. Was war das nur? Und warum tat Raven das?

„Raven...“, hauchte ich seinen Namen, eh ich mich wieder hinlegte und darüber zu grübeln begann.

Was nicht lange anhielt. Meine Müdigkeit ergriff mich und zog mich ins Schlafland.
 

Meine Augen waren geschlossen, als sich meine Zimmertür öffnete.

Ich erkannte sofort, wer es war. Keine Ahnung wieso, aber uns verband etwas, das stärker war als dieser Streit, dieses Missverständnis zwischen uns.
 

Innerlich freute ich mir einen Keks an die Backe, das Raven es wirklich zu mir geschafft hatte. Und dann war ich platt. Er küsste mich. Nicht auf die Stirn, was ich normal finden würde. Nein, er küsste mich auf die Lippen. Was mich erstarren ließ.

Was sollte ich bitte davon halten? Verwirrt wollte ich meine Augen öffnen und ihn gleich zur Rede stellen, doch dann sagte er etwas, das mein Herz zum springen brachte.
 

Engel.
 

Er hatte mich Engel genannt. Sollte das ein Kompliment sein, oder was? Ich verstand Raven in letzter Zeit weniger als sonst.

Er verhielt sich seltsam, auch wenn er da war. Und das Gespräch letztens. So zweideutig. Er sah so fertig aus. Was beschäftigte ihn so. Und auch jetzt hörte ich es in seiner Stimme. Dieser Typ machte sich wirklich Sorgen um mich.

Offen würde er es nie zeigen, das wusste ich nun. Aber so, wenn er glaubte ich schlief, zeigte er die Seite an sich die ich vermisste.

Die Seite an ihm, die mir gehörte und nur ich kannte sie. Auf die eine oder andere Art.
 

Als die Tür sich schloss setzte ich mich auf und strich mir über die Lippen. Sie kribbelten seltsam. Was war das nur? Und warum tat Raven das?

„Raven...“, hauchte ich seinen Namen, eh ich mich wieder hinlegte und darüber zu grübeln begann.

Was nicht lange anhielt. Meine Müdigkeit ergriff mich und zog mich ins Schlafland.

VII.

VII.
 

(RPOV)
 

Ich hatte den ganzen nächsten Tag geschlafen und auch am übernächsten Tag im Bett gelegen und mich auf grippalen Effekt hin mich für krank befinden lassen.

Es war einfach so ermüdend, wenn ich mich bewegte oder versuchte mich länger auf etwas zu konzentrieren.

Am dritten Tag ging es mir endlich besser und ich konnte raus aus meinen Zimmer. Als erstes traf ich mich mit Nolan und klönte wie immer mit ihm. Nichts Bewegendes oder so. Jedoch mal was anderes als Krankenhäuser, krank sein oder Nathan hier und Nathan da.
 

Ich musste Abstand gewinnen. Denn ich wollte nicht, dass er so einen Gewalt oder Kontrolle über mich hatte. Wo er es noch nicht einmal wusste.

Nolan war eine gute und positive Abwechslung. Nach langem konnte ich mal wieder rauchen.

Jeden einzelnen Zug genoss ich und kostete ich aus. Es war sicher ungesund und nach Nathans Krebserkrankung sollten wir es aufgeben, aber was für Freuden blieben dann denn noch im Leben, wenn nicht so was Simples?
 

Die nächsten Tage blieb ich noch immer dem Krankenhaus fern. Lauschte nur Gesprächsfetzen von Yukiko und den anderen, die es erlaubt bekommen hatten, Nathan zu besuchen.

Ich konnte mir vorstellen, wie blöd es für ihn war. Wie so ein Ausstellungsstück behandelt zu werden. Nur nicht anfassen und anpusten schon gar nicht. Nur gucken und gut.

Ich grinste bei diesem Vergleich, der wie die Faust aufs Auge passte.
 

Nach gut einer Woche rang ich mich durch ihn zu besuchen. Äußerlich sah man mir nichts mehr an und im Grunde war ich auch nur im Krankenhaus zur eigenen Nachkontrolle. Doktor Wolf hatte mich darum gebeten, schließlich war es auch kein Pappenstil für mich gewesen. Doch alles war bestens verlaufen. Ich erkundigte mich direkt bei ihm, ob meine Aktion was gebracht hatte.

Der Arzt lächelte mich an und klopfte mir auf die Schulter. Dann sah er mir tief in die Augen und zwinkerte.
 

„Eigentlich hast du einen Orden verdient. Es scheint zu helfen. Seine Leukozytenzahl ist rapide gesunken und auch die Chemo schlägt an. Wenn nächste Woche die Ergebnisse weiter sinken, denke ich, dass er auch nach Hause kann und nur zu den Therapiesitzungen hier her muss. Er ist so tapfer und er hat so hart gekämpft. Und es ist dein Verdienst, dass es nicht umsonst war. Dennoch versteh ich nicht warum du dich nicht dazu bekennst? Du bist sein persönlicher Held und so wie ich es mitbekommen habe seid ihr doch beste Freunde….“
 

„Nein, wir waren!“, korrigierte ich ihn gleich und wich seinem prüfenden Blick aus.

„Ich kann und will meine Beweggründe nicht erklären, warum ich es so wollte. Es hilft, das ist alles was zählt!“, nein mehr wollte ich ihm nicht sagen. Mehr wollte ich mir auch nicht wirklich eingestehen. Es war schon schlimm genug einzusehen, dass ich diesen Bengel liebte.

Sein Held sein, das musste nicht sein. Denn ich wollte auf keinen Fall, dass er sich schuldig fühlte und dann wenn ich es zulassen würde, wenn auch er solche Gefühle haben sollte. Ja wenn. Dann möchte ich keine Beziehung auf Dankbarkeit. Es sollte ehrlich sein. Aber nur wenn.

Verdammt warum war meine Leben so plötzlich kompliziert geworden?
 

„Schon gut, Raven wir sind soweit fertig. Meld dich in einen Monat noch mal, dann will ich noch mal Blut abnehmen und einschicken, falls wir etwas brauchen für Nathan.“
 

„Ja ist gut, ich geh dann Mal. Bis dann Doktor, passen sie mir gut auf ihn auf!“, sagte ich streng und grinste. Dann verließ ich den Raum und schlenderte durch die Flure. Hielt vor Nathans Zimmer und betrat es. Man brauchte jetzt keine Schutzkleidung mehr. Aus der kritischen Phase war er zum Glück raus.
 

Nach dem Anklopfen ging ich rein und sah schon dieses lieb grinsende Gesicht des blassen Jungen, dem ich das Leben gerettet hatte.

Er trug ein Tuch auf dem Kopf. Seine Haare waren nicht mehr als ein Flaum aus blonder Wolle. Der konnte einem wirklich Leid tun. Er liebte seine langen blonden Haare, das wusste ich. Naja, mir ging es mit meinen nicht anders. Sie machten mich wilder. Ich hob damit gleich aus der Masse ab.
 

Oft hab ich mal gehört, dass wir wie Magneten waren. Wir zogen uns an. Auch wenn wir stritten, so waren wir immer zusammen. Wir ähnelten uns so sehr. Da ich schwarze und er blonde lange Haare hatte. Den modischen Stil mal außer Acht gelassen, waren wir uns ähnlich.

Was ich ändern wollte. Daher hab ich mich stilmäßig geändert. Bin nicht mehr so brav, sondern eher auffällig. Trage Ledermäntel und alles was zum Biker-Sein dazu gehört.

Rauche und rede etwas vulgärer. Mittlerweile hab ich die Fassade ganz gut im Griff.
 

Aber nicht jetzt. Nicht, wenn ich ihn so sehe und wir alleine sind. Dann bin ich hilflos, schwach und versuche meinen zu großen Pulli zu finden, den ich früher gerne trug und versuche mich darin zu verkriechen.

„Hey!“, begrüßte ich ihn leise, setzte mich auf den Stuhl und schmiss meine Füße auf sein Bett, so dass ich lässig cool da saß.
 

(NPOV)
 

Die Zeit hier im Krankenhaus schien langsamer als draußen zu vergehen.

Tag ein und Tag aus, immer dasselbe. Nach den Schwestern konnte ich die Uhr stellen und versuchte mich daran zu erfreuen, wenn eine mal später kam und sie daran aufzuziehen.

Ganz dringend musste ich hier raus. Raus an die frische Luft. Mich bewegen und das mehr als nur bis zum Klo oder mal eine Runde im Krankenhauspark. Ich musste wieder was anderes sehen. Doktor Wolf hatte mir vorgeschlagen dass ich zur Kur fahren sollte. An die See oder ans Meer.

Das wünschte ich mir sehr. Mit Dad einfach die Seele baumeln zu lassen. Uns Sonnenuntergänge ansehen, irgendwas, aber nichts was mit Krankenhaus zu tun hat. Ich wollte kein Weiß mehr sehen, Keine Nadeln, die ich nicht mochte oder Schläuche die mir Medikamente zuschoben. Auch keine Bänke, wo drauf ich lag, damit ich die Chemo über mich ergehen lassen konnte.
 

Seit gestern bin ich in Physiotherapie, da ich lange gelegen habe und meine Muskeln wieder gefordert werden sollen. Schließlich wollte ich zurück ins Leben.

Leben, wie bin ich froh es zu haben, doch leider kann ich meinem Retter das nicht sagen.

Auch dieses simple Wort kann es nicht deuten, erklären, nicht mal ansatzweise, was er mir geschenkt hat.

Ich kann hier weiter leben. Mit meinem Dad und meinen Freunden. Immer dann muss ich weinen.

Denn ich hatte eigentlich schon abgeschlossen mit dem Leben. Nachdem ich die frohe Kunde des vorhandenen Spenders bekam, war ich schwer erkrankt.

Regelrecht musste ich kämpfen, auch wenn ich schon ein paar Mal aufgeben wollte. Immer wieder fragte ich mich warum ich das tat. Für wen. Mich vermisste doch keiner. Und dann waren sie da.

Mein Dad und meine Freunde. Und auch Raven.
 

Auch wenn ich ihn nie sah. Ich spürte ihn in meiner Nähe. Es konnte aber auch Einbildung sein.
 

Und genau dieser besuchte mich nun.

„Hey…na wie geht’s dir? Ich hab gehört du hattest ne Grippe.“, natürlich machte ich mir um ihn Sorgen. Auch, wenn er es nicht wollte. Ich wollte sein Freund sein, wie früher.
 

„Ja, geht schon. Was einen nicht umbringt, macht einen stark, ne!“, antwortete er cool und grinste mich an. Irgendwie wurde ich den Gedanken nicht los, dass er litt. Und das was er mir zeigte nur ein Fake war. Nicht der Raven der er wirklich war.
 

„Stimmt. Was führt dich zu mir? Ich darf nächste Woche vielleicht Heim! Das hoffe ich sehr, ich kann Weiß nicht mehr sehen!“ verkündete ich munter und heiter, wie ich seit langen nicht war. Seine Anwesenheit heiterte mich auf.

Schon seltsam, wie wir zwei aufeinander reagierten. Doch seit dem letzten Mal, wo er mich geküsst und mich Engel genannt hatte, war er nicht mehr gekommen. Und ich hatte mich gefragt ob ich das geträumt hatte. Aber ihn fragen konnte ich nicht, klang ja sehr albern. Auch in meinen Ohren.
 

„Kann ich gut verstehen, und zur Kur geht’s auch? Hat der Doc draußen erzählt. Naja ich wünsch dir, dass es klappt. Dann hört das Gerede vielleicht mal auf.“
 

„Gerede? Redet man über mich?“
 

„Klar, nichts anderes mehr. Jeder will wissen wie es dir geht, wann du wieder kommst ect. ... es nervt mich. Warum fragen die immer mich? Bin ich dein Sprecher, oder was?“
 

„Wer weiß. Die mögen dich halt und vielleicht sehen sie eben in uns die guten Freunde.“
 

„Tze, werd nicht albern. Wir zanken nur, was hat das mit Freunden zu tun?“
 

„Alles! Was sich neckt das liebt sich!“, ohje, das war falsch gesagt. Ich wollte eigentlich auf die Gegensätzlichkeiten ansprechen, aber mein Hirn war da irgendwie einen falschen Weg gegangen.
 

Auch Raven sah mich etwas verblüfft an.

„Bin ich schwul oder was?“, konterte er barsch und setzte sich gerade hin. Nach außen zeigte er seine Coolness, doch gleichzeitig war er verkrampft und angespannt.

Was hatte er nur? War da doch mehr? Nein, das bildete ich mir nur ein. Sicher…oder?
 

„Nein, das hab ich auch nicht gemeint…aber wir streiten so oft, dass man auf gute Freunde schließen kann… ist doch so? Ich will mit dir befreundet sein. Auch wenn ich dich im Stich gelassen habe. Aber es war auch schwer für mich, damals. Wir waren so jung. Da sieht man Sachen anders. Heute ist es doch nicht so tragisch. Können wir nicht diesen Zwist beiseite legen? Bitte Raven! Ich möchte wieder mit dir befreundet sein. Keinen Streit oder Zank zwischen uns, ja?“
 

Sehr hoffte ich, dass Raven darauf einging. Es verfolgte mich sogar in die Träume, dass es zwischen uns so komisch war. Und noch verwirrter war es, seit er mich geküsst hatte.
 

(RPOV)
 

Innerlich zuckte ich regelrecht zusammen, als er diese Redewendung fallen ließ. „Liebt sich“ hatte er gesagt, Ja ich wusste es doch, aber er doch nicht, oder doch?

Nein. Er konnte nicht.
 

„Dann ist ja gut, mein Ruf wäre ja bei den Girls im Eimer!“, murrte ich vor mich hin. Dann fing er auch schon an, womit ich gerechnet hatte.

Das letzte Mal hatte er schon versucht, die Wogen zu glätten die zwischen uns aufgetürmt waren.
 

Ja eigentlich schon. Ich wollte auch keinen Streit.

Jedes Mal wenn ich einen anfing, mit wem auch immer, hatte ich sofort dieses Bild vor Augen. Wie Nathan vor mir zusammenbricht.

Das hatte er zweimal gemacht und ich war schuld. Eigentlich wollte ich nicht den Ruf kriegen, dass ich Auslöser für Herzinfarkte oder ähnliches war.
 

Seither hab auch ich mich wieder geändert. Hab mich in mancher Hinsicht verschlossen und in anderer Hinsicht geöffnet.
 

Wie so was einen verändern kann. Das Leben war so unberechenbar.

Lange dachte ich nach, ob ich nachgeben sollte. Er hatte ja Recht. Heute sah ich es auch anders.

Wer weiß, wie ich gewesen wäre, wäre meine Mutter verstorben und er hätte mich gebeten bei ihm zu sein, wegen so einer Sache.
 

„Hrm….“, machte ich nur und sah ihm in die Augen. Er lächelte mich an und zeigte mir seine weißen Zähne.

Ich hingen -gluckste nur und griff nach seine Hand.
 

„Okay, aber nur unter Bedingungen!“
 

„Bedingungen? Was soll das? Ich will dich nicht heiraten, nur befreundet sein!“
 

„Lass diese Vergleiche! Ich will nicht, dass du mich wieder nachäffst! Geh deinen eigenen Weg, hast du mich verstanden? Mein Leben würde dich umbringen!“, das sagte ich so ernst wie ich es meinte. Er konnte nicht so ein Loderleben führen wie ich. Er war krank und geschwächt und wer weiß schon, was diese ganze Chemo-Sache noch bei ihm bewirkt.
 

Nathan lachte herzlich und ausgelassen. Das sah ich gerne. Er wirkte wie früher. Ja ich liebte es sogar.

Es war ein melodisches Lachen, ehrlich und rein.

„Okay, ich bin ich und keine Kopie von dir!“, versprach er mir feierlich und begann den Handschlag, den wir als Kleinkinder ausgetüftelt hatten.
 

„Sehr nett von dir. Nathan, darf ich ehrlich sein?“
 

„Sicher, was willst du?“
 

„Hrm, nein, das heb ich mir auf, bis der richtige Moment gekommen ist.“
 

„Wie, der richtige Moment? Sag es doch einfach. Ich verhau dich schon nicht!“
 

„Das bezweifle ich sogar, dass du in der Lage wärst, dennoch. Wenn ich und du dafür bereit sind sag ich dir was. Versprochen!“, das musste ihm reichen. Dann erhob ich mich und küsste seine Stirn.
 

„Nun schlaf noch etwas. Vielleicht komm ich dich abholen, wenn du deinen Gnadenschein kriegst.“

Damit ging ich grinsend. Irgendwie fühlte ich mich um einige Kilo leichter.

Nun waren wir einigermaßen quitt.
 

Wir waren wieder Freunde. Und er hatte mein Versprechen, dass ich ihm noch sagen würde, dass ich ihn liebte.
 

(NPOV)
 

Das soll mal einer diesen Menschen verstehen. Raven war so, ja wie eigentlich? Unbeschreiblich. Da gibt es keine Worte für.

In der einen Sekunde todernst, dann albern und dann so mysteriös.

Was sollte das sein, was er mir sagen will? Verdammt ich war so neugierig. Doch egal wie sehr ich bettelte, er sagte es mir nicht.

Stattdessen bekam ich einen Kuss auf die Stirn und ein Lachen, als er ging.
 

„Du kommst, klar!“, forderte ich einfach mal ein und sah ihm nur noch nach.

VIII.

VIII.
 

(NPOV)
 

Montag, es war soweit, endlich verließ ich dieses grässliche Krankenhaus. Mit der Zeit, war es mir einfach zuwider, wenn man bedachte wie lange ich da war.

Es war dennoch nicht so leicht die Tür zu durchqueren um draußen zu sein.

So viel war in der Zeit passiert, dachte ich ständig. Alles hatte sich weiter gedreht, während ich um mein Leben gebangt und gekämpft hatte. Eigentlich hatte ich nicht mehr gedacht dass ich es schaffe.

Doch nun war ich hier.
 

Tief sog ich die Luft ein, als ob sie anders wäre als die im Krankenhaus. Na fein, hier roch es nicht so nach Desinfektionsmitteln. Der Gedanke ließ mich schmunzeln und so trottete ich meinem schwer bepackten Dad hinterher zum Auto. Er ließ nicht zu das ich meine Tasche selber trug.
 

„Du bist noch nicht stark genug, lass mich mal!“, hatte ich nur zu hören bekommen und ein warmes Lächeln lag auf seinen Lippen und eh ich mit ihm zu streiten begann, dass ich es schaffen würde, ließ ich ihn. Wenn es ihn glücklich machte.
 

Während der Fahrt sah ich aus dem Autofenster und schaute mich um, wie ein kleines Kind in der fremden Stadt. Es hatte sich nichts getan außer an der Vegetation. Es war mittlerweile Herbst geworden und die Bäume verloren ihr buntes Blattwerk. Die Büsche wurden kahler und auch die bunten Blumen rarer.
 

Dennoch freute mich dieser Anblick.

Zu Hause angekommen ging ich andächtig in mein Zimmer. Alles war so wie ich es zurück gelassen hatte.
 

„Wohooo!“ schrie ich freudig auf und schmiss mich in mein weiches Federbett. Herrlich. So weich und kuschelig, nicht wie diese harten Matratzen im Krankenhaus. Aber irgendwie kann man sich da auch wund liegen, zumindest hatte ich so das Gefühl.

Dad kam in mein Zimmer und sah mich verwundert an.
 

„Übertreib es nicht! Ich mach dann mal essen! Kümmere dich doch bitte um deine Tasche und Wäsche, ja?“
 

„Ja mach ich!“, versprach ich brav und grinste ihn an.
 

Somit ging ich meine Tasche ziehend ins Bad. Ja sie war doch zu schwer. Na fein, manche Sachen sieht man doch später ein.
 

Das Sortieren der Wäsche war nichts Neues für mich. Wir hatten zu Hause die Aufgaben aufgeteilt, da wir ja keine Frau im Hause hatten. Ich vermisste sie immer. Jeden Tag auch wenn es schon so lange her ist und auch wenn ich jetzt weiß, dass sie mich nicht zur Welt gebracht hatte. Dennoch war sie meine Mum und Jonathan mein Dad. Das war und blieb so, egal was da die Gene sagten.
 

So verlebte ich einen ruhigen Tag mit meinen Dad. Ich wollte keinen weiter um mich haben, auch wenn ich meine Freunde mochte, aber das sollte der Tag sein der Dad und mir gehörte.

Abends saßen wir zusammen vor dem Fernseher und stopften uns ungesundes Zeug in den Mund. Herrlich das war wie ein Himmel für mich, wenn ich an das Essen im Krankenhaus zurückdachte. Doch jetzt musste das sein. Nach so einer Wiedergeburt muss man das eben auf seine Weise feiern.
 

~*~
 

Die restliche Woche hatte ich ständig Besuch und freute mich meines Lebens. Auch wenn ich viel beachten musste. Zum einen durfte ich meine Mütze oder Tuch nicht vergessen, meine Haarpracht war ja nicht gerade viel und daher war ich sehr empfindlich für die kühlere Herbstluft.

Des Weiteren musste ich mich warm anziehen, da ich mir keine Infektion leisten konnte. Mein Körper muss das ganze Immunsystem neu aufbauen, denn schließlich wirkt die Chemo auf meine weißen Blutkörperchen. die dafür zuständig sind. Es gibt noch mehr Sachen auf die ich achten muss, aber diese aufzuzählen habe ich keine Lust, es reicht wenn ich es weiß.
 

Am Freitag musste ich zur Therapie ins Krankenhaus. Da mein Dad wieder Arbeiten war, konnte ich ihn überreden, dass er mich mit der Bahn fahren ließ und damit nichts weiter passierte begleitete mich Yukiko.

Kurzum ich war mit ihr im Krankenhaus, alle begrüßten mich, ich glaube es gab keinen der Schwestern und Ärzte der mich nicht kannte. Sicher hatte ich das ganze Krankenhaus im Aufruhr gebracht. Erst diese vielen Spender, dann dieser Infektanfall und schlussendlich die Rettung durch einen oder eine Unbekannten. Dabei wette ich, dass irgendwer hier es weiß. Ich müsste nur forschen, denn ich möchte mich wirklich bedanken und erkenntlich zeigen. Es nagte an mir, dass ich das nicht konnte.
 

Im Therapieraum war ich alleine. Wieder diese Bestrahlung und Medikamente, ich mochte schon nicht mehr, auch wenn sie für mein Leben wichtig ist. Dennoch es belastete mich ziemlich und speiübel war mir jedes Mal.

Anschließend lag ich ein paar Stunden in einem Zimmer, wo die anderen Patienten aus den Narkosen erwachten. Nach Hause in diesen Zustand war nicht möglich und so hatten sie ein Auge auf mich. Yukiko saß neben mir und versuchte durch leise Konversation, die Situation zu entschärfen. Sie war eh die Beste. Sie lächelte immer und war guter Dinge. Sie war ein positiver Stern in meiner gelegentlichen Dunkelheit. Ohne sie und die anderen hätte ich den Mut zum Kämpfen vielleicht nicht gehabt.
 

Am Abend fuhren wir wieder Heim. Wo ich mich direkt ins Bett begab, denn Hunger hatte ich keinen. Mir war so flau und tisselig zumute, dass nur noch weiterschlafen helfen konnte.
 

(RPOV)
 

Ich erfuhr, dass Nathan das Krankenhaus verlassen durfte und freute mich still und heimlich. Auch wenn wir das Kriegsbeil begraben hatten, so war es nicht einfach für mich über meinen Schatten zu springen. Ihn einfach so zu behandeln, wie einen Kumpel. Es war einfach zu viel Zeit gewesen, wo wir im Klinch lagen. Auch meine Gefühle für ihn machten es nicht leichter für mich.

Im C´s versuchte ich diese zu ertränken und versuchte Erfahrungen zu sammeln. Alles was eben zur Homosexualität gehörte.

Es gab ein nettes Pärchen das mir da half. Sie lachten mich nicht aus. Sie waren bereit mir alles zu erklären was ich wissen wollte. Am Anfang kam ich mir doof dabei vor. Doch nach und nach verlor sich die Hemmschwelle. Doch gab es noch Grenzen die ich noch nicht überschreiten konnte. Die Sache mit dem Sex war eine Sache.

Zwar wusste ich wie es laufen sollte, doch wollte ich mich nicht hergeben um es zu erfahren. Es mag albern klingen, aber irgendwie hoffe ich darauf dass Nathan so fühlen konnte wie ich.
 

Mit Frauen hatte ich meine Erfahrung und würde nach Außen weiterhin damit prahlen. Nolan schien mir gewisse Vorahnungen, was mich betraf, zu haben.

Er sah mich immer schräg von der Seite an, wenn ich vorschlug ins C´s zu gehen, wo doch in der Nachbarstadt eine neue Disse aufgemacht hat. Wo die Personenauswahl dem entsprach, was wir so waren. Keine Kleinkinder oder Betrunkenen die einen den besten Abend verhunzen konnten.
 

Ich ließ mich überreden und so waren wir Freitagabends dort. Das Apollo war gar nicht mal so übel. Vier Discos in einer. Man konnte sich seinen Still raussuchen und ging in den entsprechenden Raum. In der Chill out Lounge war es am ruhigsten, wenn man sich unterhalten wollte, doch das war nicht unser Ziel. Wir wollten Bass und das nicht zu wenig. Unseren Kummer und unsere Sorgen abtanzen und schlicht weg Fun haben.
 

Wir mussten nicht lange da sein, da hatten wir weibliche Begleitung und hatten unseren Spaß. Doch ich merkte mehr und mehr dass mich dieses, eigentlich hübsche Mädel, so gar nicht anmachte. Natürlich versuchte ich das nicht zu zeigen. Flirtete so gut ich konnte und anschließend brachten wir sie Heim. Ihre Telefonnummer hatte ich auch bekommen und zum Abschied einen innigen Kuss, der mir rein gar nichts bedeutete.
 

Auf dem Motorrad ließ ich meine Gedanken kreisen. An der großen Kreuzung verabschiedete ich mich von Nolan und sollte eigentlich zu mir fahren, doch schlussendlich stand ich vor Nathans Tür.

Es war dunkel im Haus. Jonathan war sicher noch arbeiten. In so einer Firma kam es vor, dass man Überstunden schob.
 

Wie von Geisterhand geleitet hatte ich auch schon geklingelt und erschrak über mich selbst. Schnell ging ich zu meiner Maschine und als ich sie starten wollte, stand Nathan schon ziemlich verpennt an der Tür.
 

„Raven? Was machst du hier? .... Ach komm rein!“, bot er mir an und tapste nach Drinnen und ließ die Tür für mich offen. Einen Moment rang ich mit mir, eh ich dann doch den Helm wieder absetzte und ihm folgte.
 

(NPOV)
 

Es war spät als mich Motorengeräusche aus dem Dämmerschlaf rissen, den ich führte. So richtig schlafen konnte ich nicht mehr. Als es dann auch noch klingelte. Im Kopf zählte ich eins und eins zusammen und kam nur auf Raven, aber so spät?
 

Also setzte ich mich auf und ging nachsehen. Tatsächlich, er war es.
 

„Raven? Was machst du hier? .... Ach komm rein!“, bot ich ihm an und ging wieder rein.

In der Küche setzte ich Wasser auf, da ich einen Tee trinken wollte.
 

„Tee?“ fragte ich ihn, als er eher zögerlich reinkam.

Er nickte nur knapp und setzte sich an unseren Küchenthresen. Ich stellte ihm eine Tasse hin und hängte einen Beutel hinein.
 

„Was führt dich zu mir? Du riechst nach Disco oder so…“

„Ja da war ich auch, aber irgendwie…ich weiß nicht. Irgendwie bin ich hier gelandet….ich hab dich doch nicht geweckt, oder?“

„Nein, nicht wirklich…. Warum kommst du erst jetzt? Schließlich bin ich seit Montag zu Hause.“, fragte ich ihn skeptisch ansehend und setzte eine Schmolllippe auf. Es funktionierte gut. Er lachte und lockerte etwas auf.
 

„Naja, du weißt schon, es gibt immer etwas was einem dazwischen kommt und jetzt bin ich ja da!“
 

„Ja, aber hast du mal auf die Uhr geguckt? Es ist bereits nach Mitternacht! Und für einen Anstandsbesuch eigentlich sehr spät, hrm?“, ich grinste ihn etwas an und erntete noch ein Schmunzeln. Er war ja wirklich gut drauf. Eine Rarität, würde ich das nennen.
 

„Schon…es tut mir leid. Soll ich wieder gehen?“
 

„Nein, nein schon gut. Ich bin doch eh wach, also mach dir keinen Kopf.“, winkte ich ab und goss dann das heiße Wasser auf. Dann setzte ich mich neben ihn.
 

Dann schwiegen wir eine Weile. Er sah besorgt aus, was ging nur vor in ihm?
 

„Was bedrückt dich? Du siehst besorgt aus...“, fragte ich ihm dann doch zögerlich, da er nicht mal seinen Tee anrührte.

„Hrm… ach was! Es ist nichts, hab eben viel was mich beschäftigt. Es reicht wenn es mich belastet, du hast genug eigene Probleme Nathan, lass gut sein.“ Raven blockierte wieder voll. Seufzend nickte ich und trank meinen Tee.
 

„Du kannst dennoch immer auf mich zählen, dass weißt du doch, oder? Raven, ich bin dein Freund und ich mag es nicht wenn du so depri bist.“
 

„Ich weiß es, danke!“ damit schien es für ihn erledigt zu sein. Denn er erhob sich und nahm seine Sachen.
 

„Ich sollte gehen, es tut mir leid. Wirklich. Nathan, man sieht sich.“, haspelte Raven irgendwie verwirrt vor sich hin und stürmte fast aus dem Haus.
 

(RPOV)
 

Als ich bei ihm war, war es schon beruhigend und beängstigend. Er machte sich Sorgen um mich und brachte mich zum Lachen. Das hab ich vermisst. Nolan ist ein guter Mensch das bestreite ich gar nicht, aber er ist lieber etwas wortkarg. Zuhören tut er mir, aber Tipps und Ratschläge geben, das ist nicht seine Welt. Er lebt sein Leben frei von Regeln. Nur nach seinen eigenen. Dennoch will ich ihn nicht abschießen, denn er akzeptiert mich wie ich bin. Das ist mir wichtig.
 

Dann starrte ich doch eher in die Tasse. So viel ging mir durch den Kopf. Auch wenn er versuchte mich aufzumuntern, es ging nicht. Meine Gefühle fuhren Achterbahn und eh ich was Dummes tat ging ich lieber.
 

An der Tür erwischte er mich und drehte mich um. Seine Augen waren so voller Sorge und Mitgefühl, das ertrug ich nicht. Ich wand mich ab.
 

„Nathan, bitte. Wir sehen uns!“, sagte ich abwimmelnd, doch er war sehr hartnäckig.
 

„Am nächsten Samstag fahr ich zur Kur. Bist du wenigstens da um mich zu verabschieden?“, wollte er wissen und sah mich wieder so prüfend an.
 

„Ja ich bin da. Gute Nacht!“, ich musste ihn abwürgen, eh ich wirklich noch was Dümmeres tat als jetzt, denn ich zog ihn zu mir, drückte ihn kurz und küsste ihn erneut auf die Stirn. Dann verließ ich ihn und fuhr einfach weg. Meinen Helm hatte ich nicht mitgenommen. Doch das war jetzt nebensächlich. Die kühle Nachtluft half mir wieder klarer zu sehen. Wie lange konnte ich es noch verdrängen? Bestimmt nicht lange. Ich durfte also wirklich erst Samstag wieder zu ihm, um kurz tschüss zu sagen, sonst würde es bestimmt passieren. Ich wollte kein „Nein!“ von ihm hören oder einen Blick der mich verurteilte oder schlimmeres. Es tat schon so weh, weh dass ich es verheimlichte.
 

(NPOV)
 

Weg war er. Irgendwie verstand ich nur noch Bahnhof. Er wollte nicht bei mir sein und dann suchte er meine Nähe und küsste mich wieder, auch wenn nur auf die Stirn. Wer sollte das verstehen? Ich nicht.

Seinen Helm hat er auch vergessen. Ich würde ihm den bringen und zur Rede stellen. Ich wollte doch mit ihm befreundet sein und nicht zu sehen, wie ihm meine Anwesenheit ihn anscheinend quälte.
 

Verwirrt ging ich wieder rein und räumte ab. Eh ich mich dann wieder hinlegte und nachdachte. Mein Paps kam einige Momente später auch Heim. Ich stellte mich schlafend, als er ins Zimmer linste und seufzte.

Ich musste wissen was Raven hatte, koste es was es wolle. Vielleicht sollte ich mich auch mal bei Nolan erkundigen. Schließlich war er ihm näher als ich.

IX.

IX.
 

(RPOV)
 

Zu Hause fiel mir regelrecht die Decke auf den Kopf. Ich war nervös, dann einsam, im nächsten Moment aufgedreht und zum guten Schluss dann wieder nervös. Warum war ich bei ihm gewesen? Wieso hab ich ihn wieder geküsst? So kann es nicht weiter gehen, es bringt mich um den Verstand oder schlimmeres.

Doch wenn ich es ihm sage, ja was wenn? Er wird mich nicht verstehen, er wird mich verachten da bin ich mir sicher. Aber was, wenn er es doch verstehen kann, mich akzeptieren wird?

„Argh~“, knurrte ich und raufte mir die Haare. Ich brauche Hilfe. Ganz dringend.
 

Also schnappte ich mir meinen Ersatzhelm und fuhr in die City. Direkt zu einem Neubaublock, in der neue Freunde von mir wohnten. Domenik und Jonas, das ist ein nettes Schwulenpäarchen, das ich im C´s kennen gelernt hatte. Sie lachten mich nicht aus, sondern hatten ein offenes Ohr für mich.

Die Zwei sind seit gut zwei Jahren zusammen und wohnen seit kurzen zusammen. Jonas geht sogar bei mir auf die Uni, komisch, dass er mir nicht aufgefallen war, doch neben Nathan verblassen nun mal alle. Wieder seufzte ich. Domenik ist Jonas Augenstern und lässt ihn nicht aus den Augen, nach den Sommerferien geht auch er dann studieren, noch ist er auf dem Gymnasium und bringt das Schwimmteam voran.
 

Diese Beiden verliebten, hatten mir angeboten, mir zu helfen, wenn ich mal Sorgen hatte. Die Zwei waren wirklich süß, weil sie so unterschiedlich sind . Jonas ist groß muskulös, sportlich und ein Genie in der Uni. Und Domenik, ist trotz seines Schwimmclubs nicht so gebaut wie seine Flamme, er ist auch manchmal noch sehr kindisch, aber es ist doch so, dass sich Gegensätze anziehen, oder sowas in der Art. Zumindest wenn man die Beiden sieht, glaubt man nicht gleich, dass es ihnen ernst ist, doch die Beiden wollen sogar heiraten. Zwar kann man in Deutschland heiraten, doch die Außenwelt ist noch immer skeptisch was gleichgeschlechtliche Ehen angeht.

Ich war bestimmt auch einer, bis es mich selber erwischt hat.
 

Zögerlich stand ich vor der Tür, hatte die Klingel schon fixiert, doch noch immer haderte ich mit mir selber. Aber ohne die Beiden, würde ich es wohl nie gebacken kriegen. Ihre Hilfe, ihre Ratschläge würden mich bestimmt auf den richtigen Weg bringen, dass ich endlich auch mein Glück machen und finden konnte.
 

Also klingelte ich und der Summer ließ die Tür nach innen schwingen.

Die Beiden wohnten im Dachgeschoss, sprich dem fünften Stock und dazu gab es keinen Fahrstuhl, wie gemein. Eigentlich bin ich auch sehr sportlich, zumindest behaupte ich das immer, doch ich hechelte regelrecht nach Luft, als ich die letzten Stufen erklomm.
 

Domenik stand im Türrahmen und gluckste.
 

„Soll ich dir ein Sauerstoffgerät besorgen? Dabei bist du doch gar nicht so alt!“, neckte er mich und ich grinste nur schief.

Nach einem Glas Wasser und einen Platz auf der Couch ging es mir wieder besser. Jonas kam aus dem Bad, anscheinend waren die Beiden erst aufgestanden, da der Kaffee noch heiß war und die Wohnung erfüllte, mit seinen Duft. Hinzu kam, dass der Frühstückstisch unberührt aussah.
 

Das tat mir ja leid, stören wollte ich nicht, doch beide winkten ab, deckten noch ein Service hinzu und so frühstückten wir zusammen, was gar nicht so falsch war. Als die duften Brötchen aus dem Ofen kamen, knurrte mein Magen doch beängstigend laut. Seit gestern Nachmittag hatte ich nichts mehr gegessen, was nicht so gut war.
 

In Ruhe aßen wir und ich traute mich noch nicht, sie mit meinen Kummer zu belästigen, also tratschten wir über alltägliches. Das war bekömmlicher zum Frühstücksei.

Gedanklich überlegte ich mir, ob ich es auch so haben könnte. Mit Nathan, verstand sich ja von selbst. Die Beiden waren so liebevoll zu einander. Schämten sich nicht ihre Gefühle zu zeigen und zu sagen. Warum hatte ich diesen Mut nicht? Dabei dachte ich immer, dass ich über allen Dingen stand und mich nichts mehr erschüttern kann. Tja, weit gefehlt würde ich mal sagen.
 

(NPOV)
 

Als ich dann am späteren morgen aus meinem Bett kroch, stand die Sonne schon ziemlich hoch. Irgendwie hatte ich es wohl doch noch geschafft richtig einzuschlafen. Ich fühlte mich zumindest besser. Gähnend tapste ich ins Bad, ging mich duschen und genoss das warme Wasser auf meiner doch verspannten Haut. Duschen war schon immer ein Segen, zumindest für mich. Da ich nicht mehr in den Regen konnte, war duschen eine echte Alternative. Ich brauche das Gefühl des Wassers, das an mir runter läuft. Es klingt komisch, aber ich stell mir das eben so vor, das meine Sorgen und mein Kummer, abgewaschen werden, mit dem Wasser im Gully verschwinden. Aber jeder hat da sein eigenes Ritual. Früher hab ich mich in den Regen raus gesetzt, doch nun darf ich das nicht mehr, wenn ich keine Lungenentzündung haben will. Also steh ich eben unökologisch lange unter der Dusche.
 

Eine gute halbe Stunde später kam ich im Morgenmantel aus dem Bad, setzte mich an den Frühstückstisch und begrüßte Dad, der schon dort saß. Er las die Tageszeitung und trank seinen Kaffee. Es war ein schönes Bild, die tiefen Sorgenfalten hatten sich minimiert und auch das Lächeln fiel ihm nicht mehr so schwer.

Es war eigentlich unverzeihlich, dass ich ihm so einen Kummer beschert hatte. Doch es war ja nicht gewollt, wir haben Mum schon wegen Krebs verloren und das ich es auch hab, war ein großer Schock für ihn, vor allem, da ich auch fast Hops gegangen war.
 

Wir unterhielten uns wieder normal und ungezwungen. Die ganze Situation mit ihm und mir, mit der Tatsache, dass er nicht mein leiblicher Dad ist, war etwas kompliziert, doch wir haben es überwunden. Es war mir egal. Er ist mein Vater, egal was andere sagen!

Nach dem Mittagessen musste er zur Arbeit. Es hat gedauert, eh er sich, oder mir zutraute alleine zu bleiben. Doch ich war kein kleines Kind mehr und schaffte das schon. Zumal auch ständig wer kam um mich zu besuchen, die konnte ich zur Not einspannen mir zu helfen. Also alles im Großen und Ganzen, kein Drama.
 

Doch heute wollte ich keinen sehen, heute wollte ich los, zur Raven, mit ihm reden, so ging es doch nicht weiter. Auch wenn wir nun wieder miteinander redeten und Freunde waren, merkte ich deutlich, dass da noch immer eine Barriere war. Etwas was zwischen uns stand und für mich unüberwindbar war.

Es gefiel mir nicht. Ich wollte, dass es unbeschwert und einfacher wird in meinen Leben, nicht noch komplizierter. Und da ich weiß, wie schnell ich nicht mehr da sein kann, will ich es auch nicht auf die lange Bank schieben. Heute hatte ich soweit ich mich entsinne niemandem zugesagt, also zog ich mich an. Warm und dem Wetter angepasst. Schnappte mir seinen Helm und verließ die Wohnung. Ein Spaziergang tat auch mir gut. Meine Muskeln waren nicht mehr so stark, dass ich lange laufen konnte, aber wenn ich nicht trainierte wurde das ja nie was.
 

Bänke gab es ja immer wieder auf dem Weg, wo ich mich ausruhen konnte. Das Wetter war auch gnädig. Der Wind pustete die dunklen Wolken weg, dass mehr Sonne zu sehen war, als die hässlichen Wolken.

Den Weg zu Raven schaffte ich früher in 15 Minuten zu Fuß, doch heute brauchte ich 2 Stunden. Ich war dann doch ziemlich fertig. Ich klingelte bei ihm, doch er war nicht da. Nicht mal seine Eltern.
 

Ich setzte mich auf meinen Schal im Treppenhaus hin und wartete. Irgendwann muss er ja zurückkommen. Mein Handy hatte ich zwar mit, doch ich befürchtete dass er dann erst recht nicht kam, wenn ich ihn anrief. Raven war eben ein Sturesel, wenn er wollte.
 

(RPOV)
 

Die Beiden saßen auf der Couch und betüddelten sich gegenseitig ein wenig, dass ich nur neidisch werden konnte. Domenik grinste mich nur an und drehte sich zu mir.
 

„Raven, wenn du es ihm nicht sagst leidest du nur noch mehr. Egal, was andere denken, dass du schwul bist. Es wird immer welche geben die in der Hinsicht intolerant sind. Es ist die Gesellschaft die uns als Sünder hinstellt. Als unmenschlich, unnormal und was weiß ich nicht abstempelt. Wenn du nicht über diesen Vorurteilen stehst, kannst du es vergessen. Sag es. Ertrag den Spott eine Weile und dann gewöhnen sie sich daran. Und die, die wirklich deine Freunde sind werden es verstehen, dir beiseite stehen. Es wird dann nur leichter. Wer weiß, vielleicht geht es deinem Schatz auch so, du hast es ihm weder gesagt, noch erklärt. So wie du es immer mal schilderst, muss er ziemlich verwirrt sein. Also ich bin der Meinung, dass du es ihm sagen sollst, schnellstmöglich!“

Jonas lachte auf und wuschelte seinem Freund durchs Haar, welcher ihn mürrisch ansah.
 

„Jetzt hör dir diesen Grünschnabel an, er war selber so ein Sturesel, eh er irgendwas gesagt oder sich eingestanden hat.“
 

„Lach nicht Jonas, ich weiß eben wie das ist. Und es ist eben ein blödes Gefühl. Zudem geh ich ab Sommer an die Uni um Psychologie zu studieren, also kann ich doch schon mal üben“, meinte Domenik und streckte seinen liebsten die Zunge raus und richtete seine blonden Haare wieder.
 

„Dom, ist gut, ich lach nicht mehr.“, dann sah er ernst zu mir.
 

„Aber, er hat recht. Du wirst dich nur unglücklich machen, dich selber verletzen, wenn du es ihm nicht sagst. Jeder ist seines Glückes Schmied, heißt es so schön. Wenn du willst lade ihn zu uns ein, wenn er unsicher ist. Dann kann er sehen wie normal alles ist, auch unter Schwulen. So viele Unterschiede gibt es da nicht. Also ich dachte immer, dass du so ein Großmaul hast um über solchen Sachen zu stehen.“
 

„Das sagt sich alles so leicht und ihr habt euch schon. Doch ich…ich prahle immer mit meinen Eroberungen und wenn ich dann sage, ähm...ja ne ich steh eigentlich auf Kerle, naja eigentlich nur auf Nathan… die anderen jucken mich nicht im Geringsten, da hab ich nicht diese Gefühle, wie bei Nathan.“
 

„Tja, das nennt man schlichtweg LIEBE!“, warf unser Kleiner ein und ich musste lächeln.
 

„Das weiß ich auch schon. Das macht es so schwer. Ich muss wohl, ich muss es hinter mich bringen, sonst muss ich eben weg von hier, weg von ihm. Denn eine Abfuhr oder wenn er mich auslacht, nein das würde ich nicht ertragen. Er bedeutet mir zu viel.“
 

„Raven, du bist eine ganz schöne Dramaqueen. Sag es ihm. Erst dann siehst du wie er reagiert. Dann kannst du dir immer noch den Kopf zerbrechen, doch jetzt vorher, ist es nur ungesund. Du wirst ihm alles sagen. Er fährt Samstag, richtig? Dann sag es ihm, wenn er fährt, dann kann er in Ruhe darüber nachdenken, ohne, dass du ihm wegen einer Antwort nervst. Dränge ihm um Himmels Willen nicht, hörst du? Lass auch den anderen Zeit das zu verdauen.“
 

„Hm, ja okay. So werd ich es machen. Danke.“, sagte ich dankbar, dass sie mich nicht auslachten und mir nicht böse waren, dass ich sie gestört hatte. Naja weit gefehlt. Als kleine Strafe durfte ich den Abwasch machen. Ich war bis zum Abend bei ihnen. Es war ganz gut zu sehen, wie harmlos das miteinander war. Dass sie auch nur Menschen sind. Ich gehörte ja auch mal zu diesen Menschen, die Schwule verpönt hat, doch wo ich es selber bin, tun sie mir alle leid. Sich meistens verstecken zu müssen, so wie ich es mache. Vor allen muss ich zu Nolan, es ihm erklären. Andeutungen hat er schon gemacht und das wurmt mich schon. Eigentlich hatte ich gedacht, dass meine Fassade perfekt saß, dass man es mir nicht so ansah. Doch egal wie oft ich in den Spiegel zu Hause geguckt hatte, nirgends auf meiner Stirn stand schwul.
 

Am späteren Nachmittag ging ich als zu Nolan. Ich war erst Mal motiviert genug es ihm zu beichten und hoffentlich keine Ablehnung zu bekommen.
 

So stand ich nach einer halben Stunde vor seinem Haus, klingelte und seine Mutter brachte mich in den Keller, wo sein Zimmer war. Ich hörte laut seine Musik, die typisch für ihn war. Er ist eigentlich so ein richtiger Gothikmensch, das er dennoch mit mir in Diskos geht ist dann schon ungewöhnlich, aber wie er immer sagt: „Ich bin eben anders, anders!“ Damit sollte es dann erklärt sein.

Zögerlich klopfte ich und betrat sein Reich.
 

Es dauerte lange. Erst war all mein Mut dahin, dann wusste ich nicht, wie ich es ihm sagen soll, dann war wieder mein Mut weg. Bis es Nolan reichte. Er sagte ja selten was direkt. Doch auch er hat schwache Momente.
 

„Wenn du nicht willst dass ich dich verfluche, dann sag es endlich. Sag, dass ich es weiß, dass du schwul bist!“, das sagte er so locker vom Platz weg, dass mir regelrecht der Mund offen stand.
 

„Nolan, aber…woher?“
 

„Denkst du ich bin blind? Oder taub? Ich kenn dich ganz gut und ich hab es gesehen, wie du ihn ansiehst, dich um ihn herumdrückst. Und dann ständig das C´s. Wenn man dann eins und eins zusammen zählt, kommt man zu diesem Ergebnis. Mensch, ich dachte schon, dass du es selber nicht checkst. Aber auch du hast wache Momente, nicht?“ Nolan grinste mich dabei nur wissend an und ich schmollte.
 

„Ja, ist ja gut. Aber es stört dich nicht, oder? Du bleibst mein Kumpel?“, auch wenn Nolan zu Anfang unserer Freundschaft nur Nathans Ersatz war, war in den Jahren eine echte Freundschaft entstanden, die ich nicht missen will. Nolan ist einfach dreister und cooler. Mit Nathan hätte ich nicht so viele krumme Dinger machen können. Nicht, dass wir straffällig waren. Doch manche Sachen gebrauchen mehr Rückrad.
 

„Hör mir mal zu, ich sag es nur ein Mal! Ich hab es vor dir gewusst und war dein Freund, ergo bleib ich es auch, so lange du dich nicht in mich verliebst, da hast du schlechte Karten!“, er grinste mich an und auch ich lachte. Es tat wirklich gut, Rückendeckung zu kriegen. Er verachtete mich nicht und er blieb mein Freund. Erleichtert konnte ich mal durchatmen.
 

Der nächste Schritt war somit es Nathan zu sagen, doch wie? Vielleicht sollte ich mir mal was aufschreiben. Ist zwar blöd, aber vielleicht hilft es mir.

Wenn ich mich so denken höre, krieg ich eine Gänsehaut. Wo ist der coole und gleichgültige Geist von mir hin? Ich bin doch cool und ein Draufgänger. Lege mich mit Schülern und Lehrern an. Und im Moment war ich wohl wirklich so eine Dramaqueen.
 

Auch bei Nolan war ich eine Weile, eh ich mich im Dunklen auf dem Heinweg machte.

Zu Hause war ich eh alleine, da meine Eltern weg waren, zu irgendeiner Familienfeier. Ich war nie für solche Veranstaltungen, daher sind sie gleich ohne mich gefahren. Und alt genug war ich schon lange um alleine zu bleiben.
 

(NPOV)
 

Den ganzen Tag saß ich da. Immerzu nahm ich mein Handy vor und überlegte, ob ich ihn nicht doch anrufen sollte. Dann schüttelte ich den Kopf. Ich würde auf ihn warten. Und wenn es den ganzen Tag dauerte. Was es dann auch tat.

Irgendwann war ich zitternd eingeschlafen. Meinen Kopf hatte ich an die Wand gelehnt und die Arme um mich gelegt. Dad würde eh erst in der Nacht heimkommen, also konnte er sich auch keine Sorgen machen.
 

Wie spät es war, wusste ich nicht, doch das Flurlicht ging an und ein ziemlich erschrockener Raven stand vor mir. Er kam zu mir, streifte meine Wange und zog mich hoch. Irgendwie war ich relativ steif geworden, so lange wie ich gewartet hatte.
 

„Dein Helm….“, murmelte ich und hielt mich an ihm fest. Alles drehte sich und meine Beine gaben nach. So, dass er mich halten musste.
 

„Nathan, wie lange bist du schon hier? Du siehst scheiße aus, los rein mit dir!“, Raven klang besorgt. Warum? Mir war nur schwindlig.
 

„Ich sitze seit heute Nachmittag hier. Ich habe auf dich gewartet. Raven, wir müssen reden!“, murmelte ich irgendwie träge.

Es reichte Raven, er hob mich ohne Probleme hoch, warf mich über die Schulter und trug mich rein. Das war so albern, aber typisch Raven. Alles zu dramatisieren. Laufen konnte ich doch, wenn auch nicht so schnell.

Aber er hatte recht. Mir war gar nicht gut, als er mich auf die Couch legte, spürte ich die Kälte in meinen Körper, der Hunger machte sich auch wieder breit und schrie endlich nach Erlösung.
 

„Nathan, du bleibst hier liegen, ich mach dir einen Tee und schau mal, was ich für deinen vorlauten Magen finde.“, mit diesen Worten deckte er mich mit der großen Mollydecke zu und verschwand in die Küche.

Wie von selbst schlossen sich meine Augen. Das war schön. Liegen und Wärme. Wenn das Dad wüsste, würde ich eine Standpauke kriegen, die sogar bis zum Nordpol zu hören ist. Von wegen Krankheit, Immunsystem alles sowas. Sicher, ich war nicht so belastbar und angreifbarer, aber wenn ich mich gar nichts stellte, wie sollte es denn je besser werden?
 

Der Tee kam und auch ein besorgter Raven.
 

„Mach nicht so ein Gesicht, ich sterbe schon nicht. Bin nur etwas durchgefroren und steif in den Knochen.“, das Grinsen bei steif, war so klar gewesen, dass ich ihn poken wollte, doch er hielt den heißen Tee in der Hand.
 

Nachdem er den Tee auf den Tisch gestellt hatte, räusperte er sich und sah aus, als ob ihn was bedrückte. Aber er sagte nichts. Lange und laut seufzte ich auf. Richtete mich langsam auf und stieß ihn gegen die Schulter.

„Du machst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Sag schon, was belastet dich so? Du bist so durch den Wind in letzter Zeit. Hast du Sorgen, Kummer? Ich bin dein Freund, schon vergessen? Ich höre dir zu. Auch bei Liebeskummer! Oder anderen Sorgen. Raven… du machst mir im Moment nur Angst. Ich vermisse dein Lächeln, das sogar deine Augen erreicht und auch dein freies Lachen. Ich habe es lange nicht gehört. Los was bedrückt dich, sag es mir, bitte!“, flehte ich ihn fast an, doch er nahm mich nur in den Arm, streichelte meinen Rücken und sagte was, das sich wie „Danke“ anhörte. Doch ich verstand es nicht.
 

Wieder seufzte ich und ließ ihn. Streichelte seinen Rücken und hoffte dass es ihm etwas half.
 

Den Tee trank ich dann nur noch lauwarm und die Pizza war zum Glück heiß, dass ich innerlich wieder warm wurde. Doch für nach Hause gehen war es zu dunkel und bei ihm aufs Motorrad wollte ich nicht. Ich mochte die Dinger einfach nicht.

„Sag mal, kann ich hier pennen? Meine Medikamente hab ich dabei für morgen früh, doch jetzt nach Hause gehen ist zu spät und zu dunkel.“, erklärte ich ihn und sah ihn bittend an.
 

(RPOV)
 

„Natürlich, ruf deinen Dad an, dass er sich keine Sorgen macht, ich such was zum Schlafen für dich.“, damit verschwand ich in meinen Zimmer. Ob er bei mir mit im Bett schläft, oder sollte ich auf die Couch? Ja, besser ist das wohl, nicht dass ich auf dumme Ideen komme. Ich bezog somit ein neues Bettzeug und suchte einen Pyjama für ihn heraus. Legte alles aufs Bett und kam zurück ins Wohnzimmer.
 

„Ich geh eben mal Duschen, dann zeig ich dir wo alles ist, okay?“
 

Somit verschwand ich im Bad. Stellte mich unter die Dusche und genoss das warme Wasser. Es beruhigte mich. Seltsamer Weise war ich bis jetzt ruhig geblieben, auch wenn Nathan hier ist.

Doch sagen kann ich es ihm nicht. Noch nicht. Noch weiß ich nicht wie. Es sind simple drei Worte, doch diese drei Worte, sind die Bedeutendsten der Welt nach „ja, ich will!“
 

Es dauerte immer eine Weile, wenn ich duschte und eh ich meine Haare versorgt hatte und meine Zähne geputzt hatte war bestimmt über eine halbe Stunde vergangen.

Als ich zurückkam um ihn zu sagen dass das Bad frei war, lag er schon auf der Couch und schlief.
 

Der Anblick war einfach nur schön. Er sah so friedlich aus, liebevoll. Mein Herz wurde schwer bei den Anblick und den Gedanken, dass ich ihn fast verloren hätte.
 

Behutsam hob ich ihn hoch, trug ihn in mein Bett und legte ihn hin. Schluckend machte ich mich daran seine Sachen auszuziehen und ihn in den Pyjama zu stecken. Es war nicht leicht, aber er wachte auch nicht auf. Er muss ziemlich fertig sein und das wegen mir. Sowas war ich doch gar nicht wert.
 

„Dummer Junge“ schimpfte ich ihn und hielt inne. Er lag vor mir, nur noch in Unterhose. Seine Haut war blass und makellos. Mager war er noch immer, vom Krankenhaus und seiner Krankheit her. Aber das war mir egal. Ich liebte ihn, genau wie er war, auch seine Lockenpracht auf dem Kopf. So richtig erinnern tu ich mich nicht mehr, ob das früher auch so war.
 

Irgendwie schaffte ich ihn anzuziehen und unter die Decke zu befördern. Kurz küsste ich seine Stirn und verließ das Zimmer. Anschließend räumte im Wohnzimmer seine Sachen weg und legte mich auf die Couch.

Doch nach Stunden konnte ich immer noch nicht schlafen.

Wie von selbst erhob ich mich, ging in mein Zimmer und krabbelte unter die Decke zu ihm.

Sacht legte ich meinen Arm um ihn und ich erschrak. Er kuschelte sich an mich und lächelte.

Der Mond schien ins Zimmer, deshalb konnte ich das so gut sehen und es brannte sich in mein Herz.
 

„Nathan, ich liebe dich“ hauchte ich und küsste seine Lippen.

Jetzt war es einfach gewesen, doch wenn er es dann auch hören kann, bestimmt nicht mehr, aber darüber will ich ein anderes Mal nachdenken.

Dann schloss ich die Augen und schlief mit ihm in meinen Armen ein.

X .

X.
 

(RPOV)
 

Die Nacht über träumte ich seltsam. Naja nicht wirklich seltsam, man könnte es auch als Wunschdenken bezeichnen. In letzter Zeit hatte ich schon des Öfteren von Nathan und mir geträumt, aber nicht so wie jetzt. Das wir Zärtlichkeiten austauschten und einfach in unserer kleinen Welt glücklich waren.

Sicher hatte ich die Nacht gegrinst wie ein Honigkuchenpferd, wenn ich so zurück denke. Doch gerade jetzt, wo ich im Bad stand und auf meine Morgenlatte runterschaute, war das alles nur peinlich.
 

Als ich durch die Sonne geweckt wurde, lag Nathan halb auf mir und blies seinen gleichmäßigen, warmen Atem an meinen Hals dass es mich schauderte.

Ich schluckte schwer. Sein Gesicht war mir so nahe, dass ich in Versuchung geriet mich umzudrehen und ihn genau so wie ich es geträumt hatte, mit einen Kuss zu wecken.
 

Erst dann bemerkte ich etwas, was mich rot anlaufen ließ. Eilig rollte ich ihn von mir und stürmte ins Bad.

„Mist!“, verfluchte ich meinen hormongeladenen Körper. Was nun? Hand anlegen oder kalt duschen? Wegdenken ging sicher nicht. Ich hatte die Ursache ja schließlich im Bett liegen und diese Tatsache ließ mich immer wieder dran denken.
 

Das Ende vom Lied war, dass ich mich wirklich sadistisch unter die kalte Dusche stellte.
 

Etwas später stand ich wieder mit geordneten Gedankengängen in der Küche und machte Frühstück, ehe ich Nathan wecken ging.
 

Er hatte sich auf dem ganzen Bett breit gemacht und zeigte mir seinen Hintern. Schmunzelnd setzte ich mich an die Bettkante und streichelte ihn über den Kopf.
 

„Hey Schlafmütze, aufstehen. Die Sonne lacht!“, verkündete ich mit leichtem Singsang in der Stimme und erntete nur ein Murren.
 

„Noch fünf Minuten...“
 

„Nichts da! Nathan los steh auf! Dein Dad wird mich killen, wenn ich dich noch länger hier behalte…“
 

Ich wusste ja nicht wie er so wirklich drauf reagiert hatte, dass Nathan bei mir übernachtete. Zu mal ich sicher schon für genug Kummer gesorgt hatte, wegen unseres Streits.
 

Nathan konnte sich dann doch überwinden sich umzudrehen und die Augen zu öffnen.
 

„Na, gut geschlafen? Wie fühlst du dich?“, wollte ich gleich wissen. Irgendwie schien er mir doch sehr blass, als ich ihn gestern auf der Treppe fand.

Und wie auf Kommando fing er zu husten an. Seufzend legte ich meine Hand auf seine Stirn.
 

„Hrm, nein Fieber hast du wohl keines, aber mach das nicht wieder hörst du! Meinetwegen nimmst du so ein Risiko nicht mehr auf dich. Nathan du hast so hart gekämpft gegen den Krebs… mach das nicht kaputt, indem du auf den kalten Stufen sitzt, weil ich nicht da bin…okay?“, furchtbarer Weise klang meine Stimme den Tränen nah und nicht wirklich hart und tadelnd, wie sie sollte.
 

„Raven, du machst dir zu viele Sorgen um mich! Ich bin groß und stark. Und zu dem ist es mir wichtig, dass wir reden, was wir noch immer nicht getan haben. Ich will nicht in Schutz genommen werden. Ich will normal behandelt werden, wie früher auch. Es ist ja nicht so, dass ich nun bei jeder Berührung umfallen würde. Es nervt mich schon bei Dad, dass er es mit der Fürsorge übertreibt, also fang du nicht auch noch an. Ich weiß sicher am besten, was ich mir zutrauen kann und was nicht. Es ist mein Körper und mein Leben! Und Scheiße ja, ich hänge daran!“, knurrte er mich mit einen Enthusiasmus an, den ich gar nicht bei ihm erwartet hätte.
 

„Okay, einverstanden. Dennoch wirst du jetzt duschen und dich anziehen gehen, ich ruf mal bei deinem Dad an und sag, dass es dir gut geht…“, damit küsste ich ihm auf die Stirn und verfluchte mich im Gehen, warum ich das schon wieder getan hatte. Lernte ich denn gar nichts? Nein, scheinbar nicht. Es kam so über mich.
 

Was sollte ich denn machen? Treibe ich einen Keil zwischen uns, bringt er sich in Gefahr, weil er das nicht will. Komm ich ihm zu nahe, verletzt ich mich wegen meiner Gefühle, die er nicht erwidert. Es ist alles wie ein zweischneidiges Schwert. Jeder will den anderen, aber jeder auf eine andere Art und Weise. Sicher will ich sein Kumpel und Freund sein, aber viel mehr will ich sein Vertrauter und Liebhaber sein.
 

Noch einmal atmete ich tief ein und wieder aus, ehe ich das Telefon nahm und bei seinem Dad anrief.

Der Anruf bei ihm und dem folgenden Fragengewitter lenkte mich ein wenig ab.
 

(NPOV)
 

Von meinen Träumen erzählte ich keinem. Sie machten mir Angst und andere Träume verwirrten mich, vor allem diese in letzter Zeit.

Meistens träumte ich vom Krankenhaus. Ärzten in Kitteln und Schläuche und Nadeln in meinen Körper, eben alles das, was ich nicht mag und wogegen ich so allmählich eine gewisse Phobie entwickelt hatte.
 

Die neuen Träume, die mich verwirrten, waren die mit Raven, wie er mich küsste. Immer und immer wieder. Sie verunsicherten mich. Naja, es waren auch keine schlichten freundschaftlichen Küsse auf die Wange, sondern direkt auf die Lippen und dann nicht kurz und flüchtig sondern lang und innig.

Was sollte das? Warum hatte er mich auch im Krankenhaus geküsst? Ich meine er macht mit Mädchen rum. Zudem hatte Nolan nichts gesagt, dass es anders wäre. Klar war ich mit Nolan nicht so dicke wie Raven mit ihm, dennoch waren wir in irgendeiner Art und Weise befreundet.
 

Seufzend sah ich Raven nach, nachdem er mich wieder einmal auf die Stirn geküsst hatte. Kurz rieb ich mit meinen Zeigefinger darüber und schüttelte anschließend den Kopf.

Was war nur? Erst hielt er mir eine Predigt, die sich gewaschen hatte und dann dieser Blick, als wollte er heulen und weglaufen. Er hatte Angst, aber anscheinend nicht nur vor der Tatsache, dass ich sterben könnte. Mein Gefühl sagte mir, dass da noch was anderes war.
 

So wie ich Raven kannte, würde er es alleine ausbaden und mich dumm sterben lassen. Murrend erhob ich mich und sah mich mal um. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich in seinem Bett lag. Wie war ich denn hier her gekommen und vor allen in den Pyjama? Ich erinnerte mich nicht, ihn angezogen zu haben.

Seltsam. Ob Raven? Muss ja, es ist ja kein anderer da. Gerührt lächelte ich und stahl mich ins angrenzende Bad um mich zu kultivieren und zu waschen.
 

Frisch gewaschen und in normalen Sachen erschien ich bei ihm in der Küche. Kurz musterte ich ihn von der Seite, wie er gedankenverloren auf den Wasserkocher starrte. An was er wohl dachte? Und was ihn so sehr beschäftigen konnte?
 

„Danke… dass du mich ins Bett gebracht und umgezogen hast.“, sagte ich vorsichtig und er fuhr erschrocken zusammen, ehe er verlegen rot wurde und abwinkte, was ich sehr seltsam fand.
 

„Schon gut. Lass uns essen.“
 

Wir setzten uns an den Tisch und er goss den Tee auf.

Ich nahm mir eine Toastscheibe und beschmierte sie mit ein wenig Marmelade und biss hinein.
 

„An wen hast du eben gedacht?“
 

„Bitte? Wie meinst du das?“
 

„Na eben gerade, du hast vor dich hingestarrt… hast du an deine Freundin gedacht?“, zu meiner Verwunderung lief er, sich ertappt fühlend, wieder etwas rot an.
 

„Nein, so kann man es nicht bezeichnen.“
 

„Aber du hast an wem bestimmtes gedacht. Weiß sie von ihrem Glück noch nicht und du suchst noch die richtige Taktik? Sag schon, ich bin neugierig!“, ich setzte den besten Unschuldsblick auf und zog eine Schmolllippe, das er eigentlich reden müsste.
 

„Nathan, es ist nicht so einfach. Ja, ich hab an wen bestimmtes gedacht. Aber erwarte nicht von mir, das ich dir jetzt meine Flirttaktiken erzähle.“, damit lachte Raven und biss in seinen Toast. Er schien wirklich nicht drüber reden zu wollen, was mich wiederum wurmte.
 

„Du bist gemein, ich dachte wir wären Freunde!“
 

„Sind wir, aber es gibt Sachen die man alleine ausmacht. Die ich weder mit dir noch mit Nolan bereden würde. Mach dir keinen Kopf. Ich werde schon nichts Dummes machen!“
 

„Okay, ich lass dich in Ruhe...“, versprach ich und aß mein Frühstück weiter. Ich wechselte zu einen normalen Thema hin, wie es denn so im Studium lief, bevor ich meine Sorgen ansprach, weshalb ich eigentlich hier war und gewartet hatte. Doch mehr als nur eine kurze Aussprache gab es nicht. Raven blockte in vielerlei Hinsicht. Aber gut, ich werde ihn schon noch dazu kriegen, mir alles an zu vertrauen, wie früher Mal.
 

(RPOV)
 

Wenn er wüsste, wie nahe er dran war, wie es ihn betraf und dass er diese angebliche Freundin ist. Ich glaube er hätte nicht mehr so fröhlich gelächelt.

Das war echt zum Mäuse melken, aber ich hatte ihm doch schon gesagt, dass ich es ihm sagen würde, wenn die Zeit für mich richtig ist und er es vielleicht auch begreifen kann.
 

Nach dem Essen brachte ich ihn heim und ging anschließend noch in die Stadt bummeln. Im Music-Store machte ich halt und lauschte mal durch die Neuerscheinungen.

Es lief wie immer irgendwas in den Boxen. Ich stand vor einem Regal voller Musik, die ich gerne hörte, als ein Lied erklang, dessen Text mich ergriff, mich berührte und ich mich sofort darin wieder fand.

Der Text erinnerte mich sofort an jemanden, aber es beinhaltete Textzeilen, die mir bei meinem Problem helfen konnten.
 

Mein Weg führte mich daher zu Mario, dem Besitzer, um ihn zu fragen wer da sang.
 

„Rosenstolz!“, berichtete er mir und ich kaufte zum einen das Album und zum anderen die Single die ich gerade hörte.
 

Diese würde ich Nathan schenken. Vielleicht verstand er es, wenn er es hörte.
 

~*~
 

Die Tage verstrichen und ich telefonierte nur mit Nathan, jeden Tag. Immer wieder musste ich versprechen am Samstag da zu sein, wenn er zur Kur fährt. Immer wieder sagte ich, dass ich käme und seufzte.

Wurde er es denn nie leid?
 

Zu dem war ich auch bei Domenik und Jonas um mit ihnen darüber zu reden. Sicher ging ich ihnen auf den Wecker, genau wie ich Nolan auf den Wecker fiel, dass ich zu ihm kam. Denn zu Hause hatte ich das Gefühl, das mir die Decke auf den Kopf fiel und immer wieder erwischte ich mich, wie ich mit den Pyjama kuschelte den Nathan die Nacht trug. So konnte es nicht weitergehen.
 

Am Samstag war ich ein nervöses Wrack. Hin und her gerissen, ob ich es ihm sagen sollte, wenn er fährt. Und ob er in Kur darüber nachdenken sollte? Oder ob ich ihm nur die CD geben sollte und er es nie schnallen würde?

Im Endeffekt entschied ich mich dafür ein paar kurze Zeilen zu schreiben und in das Booklet zu legen, vielleicht sah er da rein und konnte so etwas lesen, was mir durch den Kopf ging bei den Zeilen des Liedes.
 

Da ich mich sehr spät für diese Variante entschieden hatte, war ich erst um 3 Uhr im Bett. Jedoch musste ich um 6 Uhr raus, weil Nathans Zug so früh fuhr.

Mein Handy klingelte, doch machte ich es müde aus.
 

Als mir im Halbschlaf bewusst wurde, was war, waren bereits gut fünfundvierzig Minuten vergangen und ich würde zu spät kommen.

Wütend raffte ich mich auf, blieb wie ich war und sauste nach unten, schwang mich auf mein Motorrad und fuhr los.

Wenn ich auch in der City schnell fahren würde und der Verkehr es zuließ, könnte ich es noch schaffen.
 

(NPOV)
 

Das frühe Aufstehen gefiel mir nicht sonderlich, aber im Zug konnte ich die Augen ja wieder schließen und dösen.

Dads und mein Koffer waren bereits gepackt. Es war schön, dass er mitkam, so konnten wir mal in Ruhe Zeit verbringen. Reden und uns einfach mal erholen. Seine Arbeit war immer schon stressig, aber dann kam wegen mir dieser seelische Stress dazu. Er hatte es sicher noch mehr verdient als ich zur Kur zu fahren.
 

Am Bahnhof waren wir noch ziemlich alleine, doch kurz vorher tauchten dann endlich meine liebsten Freunde auf. Sie wollten sich verabschieden. Grinsend stellte ich fest, dass ihnen früh aufstehen auch nicht so lag. Yukiko gähnte und rieb sich die Augen, während Nolan sie führte. Anscheinend hatte sie wohl auch verpennt.

Ich begrüßte sie mit einer Umarmung und freute mich wirklich sehr. Es zeigte mir wie wichtig ich ihnen war. Wie sollte ich das je wieder gut machen, was sie erduldet hatten, was für Ängste sie ausgestanden hatten, wegen mir. Und diese ganzen Fahrten ins Krankenhaus zu mir.

Sie waren eben wirklich meine Freunde und diese Erkenntnis ließ mich heulen und schluchzen.
 

Mein Zug wurde angekündigt, als ich mir die Nase schnaubte.
 

„Wo bleibt Raven? Er wollte doch kommen, oder?“, fragend sah ich Nolan an, doch er zuckte nur mit den Achseln und warf seinen Glimmstängel weg.

Dann zog er sein Handy und wählte.
 

„Es ist aus?!“, meinte er skeptisch und rief bei ihm zu Hause an, doch da meldete sich auch keiner.

Ob da was passiert war?
 

So langsam machte nicht nur ich mir Sorgen wo er blieb.
 

Mein Zug würde in 5 Minuten abfahren und er war noch nicht da. Ich verfluchte ihn. Er hatte es doch versprochen, jeden Tag!
 

3 Minuten bis zur Abfahrt. Der Schaffner sah schon auf die Uhr und Dad brachte die Koffer rein und reservierte ein Abteil für uns, doch ich wollte ihn sehen, ihm Tschüss sagen und verdammt noch mal am liebsten jetzt eine reinhauen.
 

„Raven…komm endlich!“, knurrte ich beim Auf- und Abtigern auf dem Bahnsteig.
 

1 Minute noch. Der Schaffner kam zu mir und bat mich einzusteigen. Ich wollte nicht, doch er drängte mich, so blieb ich dennoch in der Tür des Wagons stehen.

Noch einmal sah der Schaffner hoch und runter am Gleis, als er pfeifen wollte, damit der Zug fahren konnte. Doch ohrenbetäubend laut kam ein Motorrad auf den Steig gefahren, was eigentlich verboten war und hielt den Schaffner vom Pfeifen ab.
 

Endlich, es war Raven.
 

Erleichtert sprang ich von den Stufen und zu ihm.

„Scheiße, wo warst du? Du wolltest doch pünktlich kommen!“
 

(RPOV)
 

Es war die pure Hölle. Eine Baustelle nach der anderen war in der City und auch die Ampeln schienen mich nicht zu mögen, immer wieder rot und einen anderen oder schnelleren Weg gab es nicht zum Bahnhof.

Irgendwann platzte mir der Kragen und ich bog trotz Hupkonzert einfach ab, auch wenn die Ampel rot zeigte.

Ich musste zu ihm. Ich konnte ihn nicht ohne diese Zeilen fahren lassen.

Tja, geblitzt wurde ich zu dem auch und wer weiß, ob mich das nicht noch den Führerschein kostet, doch das war mir egal.
 

Kurz vor der Abfahrt zum Bahnhof legte ich mich zu sehr in die Kurve und schürfte mir das Bein auf, da ich in meinen Hausklamotten los gefahren war. An die sicher folgende Erkältung wollte ich gar nicht denken. Nierenentzündung würde sicher auch kommen, ich hatte ja nichts umgelegt. Ich hatte eben zu Nathan gewollt.
 

Da war ich dann nun und bekam gleich einen Anschiss.
 

“Beruhig dich, ich bin da! Und du solltest in den Zug! Der Schaffner guckt nicht sehr erfreut. Hier, nimm die mit und hör rein, dann reden wir, wenn du wieder da bist!“ versprach ich.

Die CD hatte ich noch eingepackt, damit man nicht gleich sah, was es war.
 

„Was ist das und warum erst dann?“
 

„Weil ich das sage und nun ab mit dir!“, befahl ich grinsend, aber er gehorchte und strauchelte verwirrt zum Zug.

„Machs gut Kleiner, bis in vier Wochen~“
 

Damit war Nathan im Zug und in sein Abteil geeilt, um am geöffneten Fenster zu winken.

Endlich gab der Schaffner den Zug frei und nur noch winkend, standen wir drei auf dem Bahnsteig.
 

Seufzend fuhr ich mir durchs Haar und bekam den nächsten Einlauf von Yukiko. Von wegen Freundschaft und Versprechen, ehe sie auf mein Aussehen und fehlende Schutzkleidung zu sprechen kam. Doch ich schaltete nur noch auf Durchzug.
 

Zusammen gingen wir frühstücken und vor alle dem aufwärmen. In der Früh war es eisig und jetzt auf jeden Fall.
 

Zu Hause wieder angekommen legte ich mich ins Bett und schlief ein. Um die Wunden und so konnte ich mich später kümmern, jetzt wollte mein Körper erstmal den Schlafmangel nachholen.
 

(NPOV)
 

Die Zugfahrt dauerte vier Stunden bis zur Küste hoch und die meiste Zeit hatte ich geschlafen. Ravens Geschenk wollte ich erst dort auspacken und Ruhe haben.
 

Es war schön dort. Die Luft war gleich anders, als wie bei uns in der Großstadt auch die Vögel konnte man hören, ohne die lärmende Kulisse von den Autostraßen.

Vom Ausblick kann ich nur schwärmen. Dad und ich hatten eine Wohnung in dieser Kuranlage doch hatte ich mein eigenes Zimmer darin und von diesen konnte ich genau auf die Nordsee sehen.

Unbeschreiblich einfach.
 

Zuerst packte ich meinen Koffer aus und machte das Bett, bevor ich dann endlich Ravens Geschenk auspackte. Verwundert sah ich auf das Cover. Rosenstolz mit dem Song „Gib mir Sonne“.
 

Kurz suchte ich meinen CD-Player und legte die CD ein.
 

♫Text♫

Es kann gar nicht hell genug sein

Alle Lichter dieser Welt

Sollen heute für mich leuchten

Ich werd raus geh´n

Mich nicht umdreh´n

Ich muss weg

Manchmal muss Liebe schnell geh´n

Mich überfahr´n, mich überroll´n

Manchmal muss das Leben wehtun

Nur wenn es weh tut

Ist es gut, dafür zu geh´n

Gib mir Sonne

Gib mir Wärme

Gib mir Licht

All die Farben wieder zurück

Verbrenn den Schnee

Das Grau muss weg

Schenk mir ´n bisschen Glück

Wann kommt die Sonne

Kann es denn sein, dass mir gar nichts mehr gelingt

Wann kommt die Sonne?

Kannst du nicht seh´n, dass ich tief im Schnee versink

Und ich trage mein Herz offen

Alle Türen ganz weit auf

Hab keine Angst mich zu verbrennen

Auch wenn´s weh tut

Nur was weh tut, is auch gut

Gib mir Sonne

Gib mir Wärme

Gib mir Licht

All die Farben wieder zurück

Verbrenn den Schnee

Das Grau muss weg

Schenk mir ´n bisschen Glück

Wann kommt die Sonne?

Kann es denn sein, dass mir gar nichts mehr gelingt

Wann kommt die Sonne?

Kannst du nicht seh´n, dass ich tief im Schnee versink

Feier das Leben, feier das Glück

Feier uns beide, es kommt alles zurück

Feier die Liebe, feier den Tag

Feier uns beide, es ist alles gesagt

Hier kommt die Sonne, hier kommt das Licht

Siehst du die Farben, kommen alle zurück

Hier kommt die Sonne, hier kommt das Licht

Siehst du die Farben, kommen alle zurück

♫Text-Ende♫
 

Nach diesen Titel legte ich mich aufs Bett und hörte ihn immer wieder. Schließlich wollte ich wissen warum ich dieses Lied bekommen hatte und er mit mir drüber reden wollte.

Im Grunde war es mir klar, dass ich mich wegen meiner Krankheit nicht einmauern sollte und eben ein neues Kapitel anfangen sollte, aber was noch?

Das konnte er mir ja so sagen. Oh wie ich das hasse, wenn ich nicht weiß was einer meint.

Aber im Großen und Ganzen, mag ich das Lied und es gibt mir auf seine Art und Weise Kraft und Mut.
 

Wie immer nahm ich das Booklet raus und blätterte darin, als ein Zettel raus fiel und ich sofort Ravens Sauklaue erkannte.
 


 

_________________________________________________________________________

Lied ist von Rosenstolz und ich finde nur Text eben so passend, sprich es bleiben ihre Rechte und ich verwende nur den Text zur Erläuterung meiner Gedankenwege, die im nächsten Kapitel folgen, sprich Ravens Brief.

XI.

Hallöchen meine lieben Leser/innen

Ja ich lebe noch, irgendwie schon,ja.

Dieses Jahr war sch*** wirklich! Alles ist drunter und drüber gegangen und zu meinen Geburtstag hab ich nicht gefeiert sondern stand auf einer Beerdigung. Und dann bekamm ich nen neue Familienmitglied, was Grund zum feiern wäre, wenn nicht ein paar Tage später wieder einer meiner liebsten verstorben wäre. Dieses Jahr ging es wirklich auf und ab, aber meistens bergab und ich hab Hilfe gebraucht und diese mir genommen, das war der Grund warum ihr leider so lange nichts gelesen habt. Ich danke denen die diese Story noch lesen und hoffe es mir nicht ganz verscherzt zu haben.
 

So und nun wenn auch kurz, dass nächste Kapitel!

_________________________________________________
 

XI.
 

(NPOV)
 

(NPOV)
 

Vieles in der Welt passiert.

Vieles in deinen Leben passiert.

Vieles scheint normal.
 

Aber was ist normal?

Kannst du es mir sagen?

Ich weiß es nämlich nicht.
 

Ich dachte ich wüsste es!

Ich dachte ich kenne mich!

Ich dachte ich hasse dich!
 

Doch es ist nicht so!

Ich kenne mich nicht!

Und ich hasse dich nicht!
 

Das kann ich einfach nicht!

Ich habe mich dahinter versteckt!

Habe mich verstellt.

Habe mich geleugnet.
 

Es tat mir leid dir weh zu tun.

Es tat mir leid dich leiden zu sehen!

Es tat mir leid dich alleine zu sehen.
 

Aber warum?
 

Es hat sich was verändert.

Du hast dich verändert.

Ich habe mich verändert!
 

Als ich die erste Seite gelesen hatte war ich verwirrt, noch mehr als vorher, wenn das überhaupt ging.

Was sollte das?

Was sollte das bedeuten und vor allem mir sagen?
 

Langsam drehte ich den Zettel um und las weiter.
 

Wenn ich dich sehe ist mir so anders ums Herz.

Ich verstand nicht was es war.

Doch dann!
 

Ich dachte du lässt mich alleine!

Du lässt mich alleine.

Niemals!
 

Du hast gekämpft und bist am Leben!

Ich bin so froh!

Was soll ich sagen!

Du gehörst zu mir!

Ich brauche dich und ich traue mich einfach nicht dir das ins Gesicht zu sagen.
 

Du bist meine Sonne!

Du bringst die Farbe in mein Leben!

Du schaffst es, dass ich Lächeln kann!

Du schaffst es, dass ich Ich sein kann!

Du alleine!
 

Ich liebe dich!
 

Wie?

Wie sollte ich das bitte verstehen?

Ich war so verwirrt und durcheinander!
 

Meinte er es so wie ich es las? Liebte er mich?

Nein, bestimmt nicht. Wir sind Freunde, nicht mehr! Da bin ich mir sicher. Ich meine wir haben uns vertragen und redeten wieder mit einander.

Das ist gut und schön.
 

Freunde eben, aber… nein, das konnte nicht sein!

Er ist ein Junge und ich auch, dass….nein unmöglich er konnte mich nicht so lieben, wie ein Mann eine Frau.
 

Er und schwul?

Nein, niemals! Das konnte nicht sein, da malte ich mir schon wieder ein paar Hirngespinste.
 

Lachend schüttelte ich meine kurzen Haare, die wieder meinen Kopf zieren und ich fuhr hindurch.

Warum gab er mir so was?

Warum sagte er mir das nicht? Ich hasse so was!
 

Ich zückte mein Handy aus der Tasche und rief ihn an, ich wollte wissen was er meinte und mir genau sagte, was er will!
 

„Der von ihnen gewählte Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar!“
 

Sofort legte ich auf und rief bei ihm zu Hause an.

Es klingelte und klingelte. Keiner ging ran.
 

Seine Eltern waren wahrscheinlich arbeiten und er noch nicht daheim oder wieder weg.

Ich glaubte einfach nicht, dass er mich nicht sprechen wollte, nicht wenn er mir so was schrieb.
 

Oder doch?

Flieht er vor mir?

Hat er Angst vor mir?
 

Unmöglich!
 

Es war nervig. Es beschäftigte mich sehr! Immer und immer wieder las ich seinen Brief.

Ich hatte versucht über Yukiko Raven zu finden, aber auch sie wusste nicht wo er war und wollte dann wissen warum ich ihn suchte und was da so seltsames zwischen uns sei.

Raven sei so anders, seit ich erkrankt war.
 

Die ganzen nächsten Tage versuchte ich Raven zu erreichen, doch zwecklos. Ich verstand das überhaupt nicht!

Von Erholung war inzwischen keine Rede mehr. Es beschäftigte mich so sehr, dass ich kaum oder gar keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
 

Nach einer Woche reichte es mir. Ich warf den doofen Zettel weg und zwang mich an etwas anderes zu denken. Das Handy machte ich aus, wenn wer was wollte, meine Freunde hatten die Nummer der Anlage und konnten zu unserem Haus durchstellen. Da hatte Raven nun selber Schuld!
 

Zwang war wohl das richtige Wort. Es war nicht leicht. Dad und ich fuhren meistens zum Strand und gingen dort spazieren, redeten und schauten einfach hinaus aufs Wasser.

Seltsam wie beruhigend das ist! Nach so einen Tag war ich immer ausgeglichen und frei von allen Sorgen, die mich gefangen hatten und kamen erst wieder, als ich im Bett lag und den Schlaf suchte. Dann kamen die Gedanken, Sorgen und Befürchtungen zurück.
 

In der zweiten Woche wurde es einerseits einfacher die Sorgen auszuschalten, andererseits schlimmer in der Nacht, sodass ich meistens nie mehr als vier Stunden am Stück schlief.

Die Träume waren verworren und machten mir Angst. Ich träumte von Raven. In den Träumen malte ich mir das Schlimmste aus. Von wegen, dass er verunglückt war, dass er mich angelogen hatte und mich noch mehr hasste als vorher. Panisch wachte ich immer wieder auf und weinte dann.
 

In der letzten Woche hatte ich keine Tränen mehr über. Ich schob ihn weg.

Ja, ich schaffte dass. Das Lied. Es sagte ich musste nach vorne sehen und mich nicht an den traurigen Dingen festhalten, die ich nicht ändern konnte. So tat ich es.

Ich machte unter Aufsicht ein wenig Sport, schließlich waren meine Muskeln ein wenig zurückgebildet, da ich so lange im Bett gelegen hatte.

Die Sonne zeigte sich immer mehr, auch wenn es kälter wurde. Hey, es ging ja auf den Winter zu. Aber die kalte Luft hier war angenehm, sauber und klar. Wie mein Herz und Kopf. Aus meinen vier Wochen wurden dann sechs. Dad hatte das auch mit seiner Firma klären können und ich hatte meine Freunde per Telefon informiert. Letzte Woche war Yukiko zu mir gekommen und ich zeigte ihr hier wie ich so lebte und mich erholte. Wir sprachen das Thema Raven nicht an, dass war auch gut so.
 

Die Ärzte hier hatten mir gesagt, dass ich im neuen Semester nach der Winterpause wohl langsam wieder an mein Studium könnte. Mit der Zeit war mir nämlich sehr langweilig geworden! Wofür hatte ich sonst so lange und viel gelernt und geschrieben. Zwar würde ich nicht in meine alte Klasse zurück kommen, aber dass war mir egal.

In meinem Leben sollte es vorwärts gehen, kein Zurück! Es kann schneller vorbei sein, als einem lieb ist, dass war mir klar. Vielleicht mehr als jeden anderen.
 

~*~
 

Die Rückfahrt war entspannt, wie die Hinfahrt schon. Dad und mir ging es super und wir hatten vieles geklärt und auch viel reden können. Auch über die Möglichkeit meine leiblichen Eltern zu finden. Aber ich hatte doch meine Eltern! Meine Mutter und ihn! Wen sollte ich denn suchen? Welche die mich nicht haben wollten und mich als Baby abgegeben hatten? Nein! Definitiv nicht.
 

Am heimischen Bahnhof stand Yukiko und begrüßte mich wie immer stürmisch und obwohl ich der Mann war, war sie es die mich umherwirbelte. Lachend sah ich sie an und drückte sie.
 

„Danke für diese Begrüßung, bist du alleine? Wo ist der Rest?“, fragte ich und schaute den Bahnsteig rauf und runter. Doch da war niemand. Nicht mal Nolan konnte ich sehen. Hatte ich es mir mit ihm etwa auch verscherzt?

Weil Raven und ich uns wieder näher gekommen waren? Oder auch nicht.
 

„Tja, weißt du… naja…also Raven, erreiche ich nicht, frag mich nicht. Bei ihm zu Hause geht er nicht an die Tür und seine Eltern sagen, dass er keinen sehen will oder dass er nicht da ist, so läuft es immer wieder ab. Naja und Nolan scheint der einzige zu sein, der zu Raven rein kommt. Aber er sagt mir auch nichts, egal wie sehr ich ihm drohe!“, sie seufzte und schenkte mir wieder ein Lächeln.
 

„Lass doch diese Schwachmaten! Jetzt sind wir wieder zusammen und dass feiern wir, okay? Ich hab schon alles organisiert! Bei euch werde ich euch lecker bekochen, dann schauen wir Filme und quatschen bis zum Morgengrauen!“ ihre Augen begannen bei dieser Aufzählung richtig zu leuchten.
 

„Okay, okay. Dann eben da, oder Paps?“, ich drehte mich zu ihm und dann nahm ich ihm meinen Koffer ab. Gemeinsam gingen wir zum Taxistand, wo wir uns ein Taxi nahmen und nach Hause fuhren.

Wahnsinn! Nichts hatte sich verändert. Nur viel Post und Staub hatte sich gesammelt. Das Wichtigste hatten wir in die Kuranlage umleiten lassen.
 

Wir lüfteten erstmal in den Räumen und packten die Koffer aus. Während Yukiko die Küche unsicher machte, denn ihre Einkäufe hatte sie ja dabei gehabt und konnte so gleich das Essen machen Sie war sowas wie die gute Fee in unserem Männerhaushalt.

Theoretisch schafften Dad und ich das auch so. Aber manchmal war eine Frauenhand nicht schlecht und diese war meistens Yukiko.
 

Der Tag war ganz lustig und angenehm, jedoch die Nacht nicht. Jetzt wo ich wieder hier war. So nah bei ihm. All die Erinnerungen die mit ihm kamen. Nach langen fünf Wochen machte ich mein Handy wieder an, doch keine einzige Meldung. Kein verpasster Anruf, keine Mail. Warum? Raven…warum?

Mein Blick glitt zur Decke und ich rief mir den Abschied auf den Gleisen wieder ins Gedächtnis.
 

„Wir reden drüber wenn du wieder da bist!“, hatte er gesagt. Aber jetzt bin ich wieder da. Er jedoch nicht.

Hatte er mich verarscht und der Brief war nicht für mich? Hatte er mein Geschenk verwechselt für ein Girl mit welchem er sich gezofft hatte? Ja, dass musste es sein, was anderes konnte ich mir nicht denken.

Aber…. Aber warum geht er nicht ans Telefon und lässt auch Yukiko nicht rein? Sie ist auch seine Freundin!

Warum?
 


 

(RPOV)
 

Es ist ja nicht so, als ob ich es mit Absicht gemacht hatte, aber vielleicht doch.

Nachdem ich mich von Nathan verabschiedet hatte und daheim war, fiel mir die Decke auf den Kopf. Zum einen wurde ich schon wie vermutet krank und mein Blitzer bedeutete, dass ich meinen Lappen erstmal für drei Wochen abgegeben durfte, was nicht so schlimm war. Aber das Bußgeld war deftig, sodass mein Angespartes Geld nicht reichte und meine Eltern mir zwar etwas liehen, ich es aber abarbeiten musste.
 

Was hieß, dass ich meine Ferien und meine Freizeit nicht so nutzen konnte wie ich wollte. Als wäre das nicht genug, war auch noch mein Handy weg.
 

Der Grund dafür mag nach einer billigen und makaberen Ausrede klingen, darum erzählte ich es nur Nolan. Da er nun mitbekommen hatte, was in mir vorging, vertraute ich ihm mein düsteres Geheimnis an.

XII.

XII.
 

(RPOV)
 

Die Tage flossen vor sich hin, ohne direkten Sinn und ich wusste nicht was ich mit mir anfangen sollte. Ich lag gut eine ganze Woche flach und war zu nichts imstande. Mein Handy hatte ich nicht wieder gefunden. Wahrscheinlich war es mir im C´s abhanden gekommen, wo ich mich am Wochenende abends rumtrieb um nicht immer nur an Nathan zu denken. Ich stellte mir immer wieder Fragen, was er wohl von meinen Brief hielt, ob er ihn gefunden hatte oder ob er mich hasste.
 

Ja sicher, ich könnte ihn anrufen in der Anlage, aber was wenn er den Brief noch nicht gefunden hätte? Nein…ich hatte ihm gesagt, dass ich mit ihm darüber sprechen würde, wenn er wieder da war. So was klärte man eben von Angesicht zu Angesicht.
 

Der Job, den ich in den Ferien angefangen hatte und dann neben dem Studium noch machen müsste um meine Schulden bei meinen Eltern abzuarbeiten, war zwar nicht sonderlich anstrengend, aber wer arbeitete denn schon gerne in einen Supermarkt und sortiert und räumt gerne um und wird von Einkäufern mit Fragen gelöchert, die man nicht beantworten kann, da man eben nur ein- und umräumt.
 

Nolan war da und sah mich misstrauisch und zugleich besorgt an. Zu Recht denke ich. Ich war bleich und starrte ins Nichts. Warum?

„Alter, du siehst aus wie der Tod auf Latschen, was ist passiert? Ich dachte du warst nur am Feiern? Aber jetzt siehst du aus als ob du, als…also ich weiß nicht. Zumindest nicht gut!“, stellte er fest und kam etwas näher zu mir, jedoch rutschte ich erschrocken zurück. Shit!
 

„Sorry…nichts gegen dich Nolan, aber… weißt du…es ist schwer darüber zu reden und du musst mir versprechen es keinen zu sagen, okay?! Bitte, bitte…es muss nicht noch breit getreten werden!“, flehend sah ich meinen Freund an und sah, wie sich die Sorgenfalten auf seiner Stirn vermehrten und sein Blick mich noch mehr musterte und dann kam das schwache Nicken. Ich sah ihn etwas erleichterter an und setzte mich bequemer auf meinem Bett hin. Meine Eltern waren arbeiten, somit war ich freier zum Erzählen.
 

Dennoch fing ich immer noch stockend an meinem Freund alles zu erzählen und das auf keine unverblümte Art, ich sagte es genau wie es war. Nolan war kein Kind und da musste ich nichts verniedlichen oder umschreiben. Schwanz war Schwanz und Arsch eben Arsch!
 

~Flashback~
 

Es war Freitag gewesen und nach ein paar Stunden in diesen Supermarkt und vielen nervigen Käufern, kam ich Heim und war froh endlich zu duschen und zu verschwinden. Zum Einen um vor Nathan zu fliehen, zum Anderen brauchte ich eine Abwechslung. Was gab es da besseres als mit Dom und Jo in die Schwulenszene abzutauchen und den Kopf frei zu kriegen. Zumal ich immer noch bei ihnen Rat suchte, wie ich mich jetzt Nathan gegenüber verhalten sollte. Es war nun mal wirklich nicht einfach und mit diesem Brief… war zwar ein Anfang gemacht, aber es konnte zeitgleich wieder ein Ende bedeuten. Was wenn Nathan mich jetzt auslachte oder verabscheute. Schwule und Lesben war in der öffentlichen Gesellschaft immer noch in der heutigen Zeit eine Unart.
 

Als die Musik in meine Ohren drang und ich ein paar Cocktails intus hatte, war mir schon wohler ums Herz, was sich immer und immer wieder zusammenzog.

Ja, sicher hatte ich mich damit abgefunden, dass ich einen Mann liebte und dass dieser Nathan war. Doch andererseits, hatten wir uns doch gerade wieder angefreundet und jetzt schoss ich sozusagen, gleich mit Liebespfeilen nach ihm.

Seufzend drehte ich mich zur Tanzfläche und sah zu, wie Domenik und Jonas eng zusammen tanzten und alles um sich herum zu vergessen schienen. Die zwei hatten es gut. Sie hatten einander und ihre Liebe die sie dem Anderen gegenüber erwiderten …und ich?

Ich hatte sowas wie Liebeskummer. Naja ich war auch selbst schuld, ich war schlichtweg zu feige anzurufen. Wenn das einer wüsste, der würde mich auslachen. Erstens, weil ich feige war und zweitens, da ich - der Weiberheld - mich in Nathan verguckt hatte, dem ich bis vor Kurzen noch das Leben zur Hölle gemacht habe.
 

Dom und Jo hatten sicher auch so langsam die Schnauze voll von mir, da ich sie ständig belagerte, aber sonst hatte ich keine weiteren schwulen Freunde. Ob mir da Nolan helfen konnte, wusste ich nicht so genau.
 

Nach einem weiteren Lied vom DJ, war plötzlich jemand neben mir. Im Grunde war immer jemand neben mir oder vor oder hinter mir, wir waren ja in einem Club, aber dieser hier… naja er näherte sich mir und seinen Blick spürte ich irgendwie sehr deutlich auf mir.
 

„Hey Süßer…so ganz alleine?“, raunte er mir ins Ohr und streichelte über meinen Arm. Ein wenig erschrocken fuhr ich herum und fixierte den Fremden. Meine Augen verengten sich, dennoch musterte ich ihn ganz genau. Groß, gut gebaut. Weder ein Hungerhaken noch moppelig, noch besonders Muskulös und auch nicht ohne. Seine Haare waren blond und etwas länger, so in etwa bis zu den Schultern und perfekt zu seinem ganzen Erscheinungsbild gestylt. Es war nicht zu übertrieben. Warum musste ich den plötzlich an Nathan denken? Diese Augen…sie waren auch blau. Shit, nicht gut.
 

„Nein, bin ich nicht und ich bin nicht süß!“, murrte ich ihn an und musste wegschauen und nahm mein Glas und trank noch einen kräftigen Schluck, sodass ich mich glatt verschluckte und husten musste. Meinen neuen Verehrer schien das jedoch nicht zu interessieren oder vielmehr fand er es amüsant und murmelte sowas wie „süß“

Mist aber auch! Was sollte das. Innerlich verdrehte ich die Augen und ging zu den Toiletten, weg von diesem Kerl.

Naja… man konnte sich ja denken, auch wenn überall steht, dass das WC nicht für Sex zu Missbrauchen war, stöhnte und keuchte es aus jeder Kabine. Was machten die wenn die wirklich mal mussten? Ich lachte und schüttelte den Kopf und stellte mich vor ein leeres Pissuar und erleichterte mich erst mal. Jedoch dachte ich, ich hätte hier ein wenig Ruhe. Falsch gedacht. Mr. Unbekannt Blondie folgte mir und stand neben mir und sein Blick war auf das gerichtet, was ich noch in meinen Händen hielt.
 

„Ey, sag mal hackt es bei dir? Verzieh dich und such dir was Anderes oder wen Anderes!“, motzte ich ihn an und drehte mich weg. Verstaute mein Habe wieder in meiner Hose und schloss diese, ging zum Waschbecken und wusch mir meine Hände. Aber los wurde ich diesen Blondie leider nicht. Wieder war er hinter mir und schlang seine Arme um mich und begann mich im Nacken zu küssen.

Knurrend drückte ich ihm, natürlich nicht sanft, meinen Ellenbogen in die Seite und ging an ihm vorbei.
 

Ich hatte gehofft ihm nun klar gemacht zu haben, dass ich nicht zu haben war oder was von ihm wollte. Jedoch weit gefehlt. Mal wieder.
 

Seufzend wand ich mich um und wollt ihm mit spitzer Zunge was sagen, als ich kräftig am Arm gepackt wurde und seine Lippen auf meinen fühlte. Davon war ich einfach zu überrumpelt, sodass ich vergaß was zu machen, dennoch erwiderte ich diesen plötzlichen Kuss nicht. Auch wenn er seine Lippen bewegte und ich seine Zunge rau an meinen Lippen wahrnahm. Als ich wieder zu mir kam, wehrte ich mich und biss ihn dann einfach in die Zunge und suchte das Weite, auch wenn er fluchte und wahrscheinlich mir wieder folgte. Nicht mit mir!

Rasch ging ich zur Tanzfläche und zwängte mich kämpfend durch die Menge, direkt zu nach Dom und Jo um ihnen zu sagen, dass mich da einer verfolgte. Gruselig! Ganz ehrlich.
 

Zusammen tanzten wir dann, auch wenn es nicht sonderlich gut aussah. Aber dieser blonde Typ war einfach nicht los zu werden. Warum ich? Mann!
 

Gegen drei Uhr morgens gingen wir aus dem Club und machten noch den kleinen Spaziergang zur Bahn, mit welcher wir fuhren. An der Zentrumsstation trennten sich unsere Wege und ich fuhr mit einer anderen Bahn zu mir Heim.

Meinen Führerschein hatte ich ja leider noch nicht wieder und Dom und Jonas hatten auch getrunken und daher waren wir gleich von Anfang an mit der Bahn hergekommen.
 

Müde und durchgeschwitzt hatte ich einen Platz am Fenster und lehnte meinen Kopf dagegen. Herrlich diese Kühle. Wirklich angenehm. So langsam hatte ich auch diesen komischen blonden Typen vergessen und döste schon ein wenig vor mich hin. Kein Problem hatte ich mir gedacht, meine Station war ja Endstation, mich würde schon einer wecken.
 

Meine Augenlider schlossen sich und angenehme Ruhe breitete sich in mir aus, als sich jemand neben mich setzte und eine Hand auf meinen Schenkel platzierte und obendrein gleich anfing auf und ab zu streicheln. Damit nicht genug. Er, es musste ein er sein, da Bartstoppeln mich kitzelten, liebkoste meinen freigelegten Hals und leckte auch noch über meine Haut. Also ehrlich. Ich bin doch kein typisch harmlos aussehendes Mädchen, auch wenn ich längere Haare trug!

Somit schlug ich die Augen auf und setzte zum Murren an, als…ja er! Der blonde Typ neben mir saß.
 

„Sag mal redest du unsere Sprache nicht oder was ist an NEIN nicht zu verstehen? Verzieh dich oder ich ruf die Polizei! Also echt mal!“, ich drückte ihn weg, naja ich versuchte es. Der Typ war stark, stärker als ich gerechnet hatte. Er packte mein Kinn und drückte seine Lippen wieder auf meine. Eklig. Leider waren wir die einzigen Fahrgäste, ich konnte nicht mal versuchen auf einen Retter oder Retterin zu hoffen.

Ich schaffte es nicht mich weg zu stoßen, wie gesagt er war zu stark für mich. MIST. Der Alkohol und die starke Müdigkeit meines Körpers versetzte mich in diesen Zustand. Ich trat ungelenk nach ihm, aber es juckte ihn nicht. Er zog mich auf die müden Beine und stieg einfach bei der jetzigen Station aus.
 

Ungewohnt machtlos stieg die Panik in mir auf. Der Kerl sagte kein Wort und ich wusste nicht was er wollte oder so. Nichts. Naja denken schon, aber ich wollte nicht. Panik, noch mehr Panik stieg in mir auf. Diese Gegend kannte ich ja. Aber hier war Hund und Katz begraben, da konnte ich schreien was ich wollte und mein Handy…ja das war ja weg, somit konnte ich auch keine Polizei rufen.

Knurrend zerrte ich an seiner Hand, versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch es brachte nichts.
 

„Penner, Wichser, Arschloch“, knallte ich ihn an den Kopf, aber keine Reaktion. War der taub oder was?

Scheiße! Nie hätte ich gedacht, dass ich so ein Opfer werde. Nie. Ich war groß und nicht schwach. Aber im Moment war ich es. So schwach und unbekannt hilflos.

Kalter Schweiß brach aus und mein Mund war trocken, auch wenn ich versuchen würde zu schreien, sicher würde nichts bei raus kommen. Zu allen Überfluss fing ich zu weinen an.
 

Angst, ich hatte panische Angst. Mein Herzschlag rauschte in meinen Ohren und als wir endlich stehen blieben, war da nur ein runter gekommenes Haus. Er zerrte mich rein und grinste mich an.

„Ausziehen!“, befahl er mir.
 

„Schon mal was von bitte gehört?“, meinte ich noch leise scherzend und schluckte nur, als ich das Messer sah, das er plötzlich hervorholte.

„Scheiße!“, entfloh es mir und mein ganzer Körper zitterte, aber zu einer Regung war ich nicht fähig.
 

Dann ging alles schnell und ich bekam es nur noch wie in Trance mit.

Meine Sachen wurden mir runter gerissen, ich bäuchlings auf einen Tisch gedrückt und meine Hände im festen Griff auf meinem Rücken gehalten.
 

Selbst den Schmerz spürte ich nicht. Ich war im Schockzustand.

Immer wieder versenkte er sich in mir, stöhnte in mein Ohr und liebkoste mich auf irgendeine Art und Weise, doch ich war stumm - brachte nichts hervor.
 

Wie oft er mich schließlich vergewaltigt hatte wusste ich nicht, da ich die Besinnung verloren hatte.

Als ich erwachte lag ich halbnackt auf dem Fußboden. Die Sonne schien durch ein kaputtes Fenster und von draußen drang der Straßenlärm zu mir rein. Wo war der Mistkerl? Aber vielleicht auch gut, dass er gerade nicht da war. Vielleicht dachte er, ich sei tot? Keinen Schimmer, aber ich musste weg, ganz schnell!
 

Aufstehen war nicht leicht. Alles war taub und zeitgleich ein höllischer Schmerz. Meine Augen brannten, doch Tränen hatte ich keine mehr.
 

Wie ich es schaffte mich anzuziehen und nach Hause zu kommen, war mir bis jetzt ein Rätsel. Aber vergessen werde ich das alles wohl nie.
 

~Flashback ende~
 

„Hast du den Penner angezeigt?“, kam es nach langer Pause von Nolan und ich sah deutlich wie seine Hände zu Fäusten geballt waren.

Knapp nickte ich.

„Ja, sie haben ihn auch erwischt… meine Beschreibung war recht gut, auch wenn ich mich an nicht mehr so viel erinnerte. Ich hab meine Aussage gemacht und muss ihn nicht wieder sehen. Und kein anderer. Ich war wohl nicht sein einziges Opfer. Aber…“, ich verstummte und sah auf meine Hände.
 

„Aber was?“, wollte er wissen und setzte sich direkt neben mich, worauf ich mich gleich versteifte.
 

„Ich hab mich verändert…. Es ist schwer für mich…jemand nahe zu sein. Und wenn ich Nathan jetzt sehen würde…Scheiße. Dann kommt alles hoch! Mein Psychiater hat mir Tabletten gegeben für die Nacht und ich bin jeden Tag bei ihm und wir reden oder Schweigen. Ich will zu Nathan, will ihn sehen und mit ihm reden. Andererseits hab ich tierischen Bammel! Wie soll ich ihm das Erklären…wie soll ich meine Gefühle darlegen, wenn ich das gerade durchgemacht habe und jeden Moment Angst haben muss, dass es mir zu viel wird?“, meine Stimme war wieder zittrig, schnellte vom Hohen ins Tiefe und wurde immer leiser.
 

Nolan seufzte, er schien wohl auch mit seinem Latein am Ende zu sein. Jedoch legte er beruhigend seinen Arm um mich und auch wenn ich ihn eigentlich wegschieben wollte, bemühte ich mich zu beherrschen.
 

„Wenn du willst, rede ich mit Nathan… und umschreibe deine Lage…oder mache ihm klar, dass du mit ihm reden willst, aber nicht kannst, da es dir körperlich nicht gut geht. Irgendwas. Aber ich denke…“, er zuckte mit den Achseln.

„Ich denke drum herum kommen wirst du nicht, wenn du es dir nicht mit ihm verscherzen willst. Du liebst ihn und wenn du ihm das noch mal erklärst und er dich nicht ablehnt, wird er dich verstehen. Ihr seid doch wieder befreundet, schließ ihn da nicht aus. Im Übrigen hast du doch ein Aidstest machen lassen, oder?“
 

Seufzend nickte ich.

„Ja, das Ergebnis kommt noch. Und ja…vielleicht, aber so schnell kann ich das nicht. Noch bin ich nicht bereit dazu.“

XIII.

XIII.
 

(NPOV)
 

Jetzt war ich bereits zwei Tage wieder hier und Raven…ja den hatte ich noch immer nicht erreicht. Bei seinen Eltern schien ich auf Granit zu beißen, hatten die was gegen mich? Oder hatte Raven ihnen verboten mich durch zu stellen, aber auch Yukiko kam ja nicht zu ihm durch. Wie oft sie Nolan auch erwischte und ihn bedrängte, war, wie sie sagte, nur eine kühle Miene in dessen Gesicht, aber kein einziges Wort das uns weiterhalf.
 

Warm angezogen fuhr ich ins Krankenhaus zu Doktor Wolf, um kontrollieren zu lassen, wie es nach der Kur um mein Blut bestellt war. So wie ich mich fühlte im Grunde ganz gut.

Aber die Ergebnisse würde ich morgen bekommen, wenn mein Blut ausgewertet war. Ich machte eine Runde zum Schwesternzimmer und reichte ihnen ein Packet Kekse und Kaffee, diese sollte ich ihnen von Paps ausgeben, weil alle so nett waren und mir geholfen hatten. Eben eine kleine Aufmerksamkeit. Sie luden mich gleich auf einen Kaffee ein, auch wenn ich nur Tee trank und plauderte ein wenig mit ihnen.
 

Aufgewärmt und voller Kekse im Bauch machte ich mich auf den Heimweg.

Heute war ich alleine unterwegs, da Dad arbeiten war und Yukiko keine Zeit hatte. Naja ich war ja schließlich kein Kleinkind mehr, das keine Straßenbahn fahren konnte. Waren auch nur ein paar Stationen und einmal umsteigen. Und da war ich gerade. Ich musste umsteigen und wartete auf meine Anschlussbahn, die ein wenig Verspätung hatte. Nicht weiter tragisch, aber mir war einfach kalt! Mein Gesicht verbarg ich immer mehr hinter meinem Schal und zog die Mütze tiefer über die Ohren und mehr ins Gesicht.

Eklig dieser kalt nasse Wind!
 

Endlich, da kam meine Bahn und ich war schon drauf und dran einzusteigen, als ich am anderen Ende dieser Bahn, eine mir bekannte Person aussteigen sah.

Raven mit der Bahn? Sehr ungewöhnlich… und naja…er sah nicht so gut aus irgendwie. Seine Körperhaltung war eingeschüchtert. Sein Blick auf die Straße gerichtet, seine Haare…die waren kürzer! Viel kürzer. Gerade mal etwas über die Schulter. War was passiert? Kaugummi vielleicht?

Ich rief nach ihm, aber der Straßenlärm und die Menschen, die hier ein- und umstiegen, schluckten das einfach.

Mist! Also ging zu Raven rüber, besser gesagt ich folgte ihm. Immerhin wollten wir reden und er wich mir seit Wochen aus.
 

Eine bessere Möglichkeit fand sich sicher nicht. Stolpernd zwängte ich mich durch die Menschenmenge und bekam schon Panik ihn verloren zu haben, als ich ihn nach ein wenig Suchen doch noch auf der anderen Straßenseite entdeckte. Leider musste ich warten, da die Fußgängerampel rot war und der Straßenverkehr es nicht zuließ, dass ich einfach so rüberhuschte konnte.

Endlich kam das grüne Männchen und ich lief über die Straße. Gerade so sah ich, wie Raven abbog und mitten in der Innenstadt verschwand.
 

Japsend bog ich dort auch ab und suchte ihn wieder. Man, warum konnte der nicht langsamer gehen?

„Raven!?“, rief ich noch mal, doch wieder erfolglos, aber…Sichtkontakt!

Wieder setzte ich mich in Bewegung und folgte ihm. Ich kam mir langsam vor wie in einen Detektivkrimi und ich versuchte des Rätsels Lösung auf den Grund zu gehen. Naja weit gefehlt war es im Grunde ja nicht.

Schmunzelnd merkte ich auch, dass es Spaß machte und mir nicht mehr kalt war!

Wo um Himmels Willen wollte er jedoch hin? Bei keinem der Geschäfte hielt er oder schaute er rein, somit wollte er nicht einkaufen oder Bummeln. Jedoch was dann? Soweit ich mich entsinnte, war Raven kein Typ fürs Innerstädtische. Es war ihm zu nervig laut und dreckig. Keine Ahnung was er hatte, ich mochte unsere Stadt!
 

Endlich hielt er vor einem Haus und zögerte irgendwie hinein zu gehen. Ich holte ihn ein und hob den Arm, wollte ihn schon rufen, als er die Tür öffnete und nach drinnen verschwand. Blinzelnd sah ich die Anschrift an.

„Psychiater!?“, las ich laut und sah nach oben, wo dieses Büro wohl sein musste.

Was wollte Raven hier? Meine Hand lag auf dem Knauf um auch hinein zu gehen, aber was dann?

Kurz sah ich mich um und entdeckte ein kleines Cafe. Okay, dann frühstückte ich eben noch mal oder Brunchen, es war ja schon elf Uhr mittlerweile.
 

Im Cafe hatte ich mir einen Platz am Fenster gesucht und stierte die ganze Zeit rüber zum Haus, wo Raven verschwunden war. Kurz gluckste ich und fühlte mich wirklich wie so ein Detektiv der wem nachspionierte. Wie Aufregend!
 

Ich aß ein wenig und trank noch einen Tee, damit ich nicht zu frieren begann. Das konnte ich nämlich gut. Man konnte mich als Hungerhaken bezeichnen, die Chemo hat an meinem Körperreserven gezehrt und ich musste erst Mal langsam wieder anfangen mir ein gesundes Körpergewicht an zufuttern. Denn so war es furchtbar mich im Spiegel zu sehen, wo man jede meiner Rippen zählen konnte. Aber es musste eben langsam sein, schließlich will ich meinen Körper nicht gleich wieder überfordern.
 

Nach gut einer Stunde kam Raven wieder nach draußen. Besser sah er definitiv nicht aus. Gezahlt hatte ich schon und saß nun draußen auf einer der wenigen Bänke. Langsam erhob ich mich und ging auf Raven zu, da ich ihn nicht verschrecken wollte. Nicht, dass er gleich reiß aus nahm. Ich musste doch wissen warum er mir aus dem Weg ging.

Nun stand ich bei ihm, brauchte nur noch meine Hand auszustrecken um ihn zu berühren. Raven sah zu Boden, doch er schien mich zu bemerken. Sein Blick streifte meinen und wurde gleich panisch. Große Augen, die keine Ahnung, aber sie sahen ängstlich aus.

„Nath…..Nathan…was…wie?“, er wich zurück und ging weiter. Schnellen Schrittes, dass ich gleich laufen musste, damit er mir nicht entkam.
 

„Raven… hey…halt! Warte! Shit…Warte hab ich gesagt! … Warum rennst du weg? RAVEN!“, murrend eilte ich ihm nach und packte ihn am Arm, als er anhalten musste.
 

„Rede mit mir! Was ist passiert? Warum hast du mich gemieden? Warum…lässt du mich so im Regen stehen?“, mittlerweile war ich den Tränen nahe. Weil es sich doch irgendwo doch angestaut hatte, dass er nicht erreichbar gewesen war. Dass ich nicht mit ihm hatte reden können. Allgemein und auch…wegen dem Brief.
 

„Lass mich los. Ich will nicht reden…..nicht jetzt… ich kann nicht“, er senkte seinen Blick und biss sich auf die Unterlippe. Nein, nein. Nicht mit mir. Dafür hatte ich nicht gegen den Tod gekämpft um mich jetzt so abschieben zu lassen.

„Raven! Du musst! Nicht nachdem du mir den geschrieben hast!“, ich wedelte mit den Zettel vor seiner Nase rum. Ja, ich trug ihn bei mir. Es waren doch seine Gefühle für mich oder nicht? Wieso, tat er jetzt so als wäre gar nichts gewesen, als sei ich Luft und unbedeutend für ihn. War es doch ein Fehler? War er nicht für mich?
 

„Ich muss gar nichts, lass mich los…bitte. Nathan,.. nicht jetzt…nicht hier, okay?“ seine Stimme war leise und so traurig bedrückt. Himmel was war mit ihm?

„Scheiße, Raven. Dann…. Wo? Und wann?...aber lass mich nicht so zurück. Lass mich nicht so alleine damit! Hast du eine Ahnung…wie ich mich fühle. Ich bin verwirrt und traurig und auch glücklich…naja gewesen, doch dann bist du wieder weg…warum? Der Brief war doch für mich….und ist von dir, hab ich recht? Raven?“, sacht legte ich meine Hand auf seine Schulter, doch er schreckte zurück.

„Ich…ähm…“

„Weich mir nicht aus! Das hab ich nicht verdient!“, beharrte ich und sah ihn immer noch direkt an.

„Also, ähm.. ja…er ist von mir und für dich“, gestand er dann doch, wenn auch so leise, dass ich es fast nicht verstanden hätte.
 

Seufzend fiel mir doch gleich ein Stein vom Herzen, auch wenn da noch tausend Fragen offen standen, was den Brief anging, aber er schien so schon schwer zum Reden zu kriegen zu sein. Also dann eben dann, wenn er reden will und kann.
 

„Okay… ich muss sagen, dass er mich verwirrt hat und noch immer tut… jedoch sehe ich auch…dass es dir nicht gut geht. Raven, du kannst doch mit mir reden. Wir sind Freunde, egal was es ist. Du warst für mich da und jetzt will und werde ich für dich da sein!“, ich griff einfach nach seiner Hand und nickte verstärkend zu meiner Aussage. Im Grunde rechnete ich damit, dass er sie weg schlug oder mich anfauchte. Jedoch war sein Blick seltsam musternd, als ob er mich zum ersten Mal sah. Unangenehm, wirklich.
 

„Raven? Wollen wir zu mir gehen oder in ein Cafe. Ich hab Zeit. Egal wie lange es dauert. Ich bin da für dich, okay?!“ noch einmal sagte ich es. Es sollte auch wirklich zu ihm durchdringen.
 

„Okay“, hauchte er schwach und wurde aschfahl. //Scheiße, muss er sich etwa übergeben? // Er schluckte ein paar Mal und zwang sich scheinbar ruhig zu atmen. Himmel, dass macht einem ja Angst und Bange. „Raven?“, fragte ich besorgt und streichelte seinen Rücken sacht rauf und runter. So langsam bekam ich wirklich Angst. Irgendwas war doch passiert, dass dafür sogar zum Psychiater ging.
 

(RPOV)
 

Ist doch wirklich nicht zu fassen! Ich, der sonst so coole Typ, ist völlig fertig und nur noch eine graue Maus.

Das alles hat mich verändert. Somit veränderte ich mich. Schnitt mir die Haare anders und ließ auch das Sonnenstudio weg, in welches ich eigentlich regelmäßig ging, da ich im Grunde die sonnengebräunte Haut sehr mochte an mir. Aber nun, wollte ich wer anders sein. Ob mir das wirklich helfen würde, wusste ich noch nicht und auch mein Psychiater war da geteilter Meinung, aber er konnte es auch nicht ändern.
 

Bei ihm war ich jeden Tag und versuchte das zu verarbeiten, was geschehen war und wie ich damit weiter leben konnte und musste. Ich sprach auch mit ihm über die Sache mit Nathan. Doch ein Liebesdoktor war er eben auch nicht. Er riet mir darüber mit Nathan zu reden und es zu erklären, denn mit Nathan zusammen zu sein würde mir sicher dabei helfen leichter darüber hinweg zu kommen, da ihm wohl sehr schnell klar geworden war, welche Rolle der Junge in meinen Leben bisher gespielt hatte. Zu dem sollte ich es auch nicht runterspielen oder mit einem Handwink abtun. Verharmlosen würde es nicht besser machen. Ich sollte lernen es auszusprechen und drüber zu sprechen und wenn ich nur erst Mal Tagebuch schrieb, oder Verse. Einfach schreiben was mir einfiel und es von der Seele und dem Kopf loswerden.
 

Früher dachte ich immer ein Psychiater ist jemand bei dem man sich auf diese komische schwarze Couch legt und redet, während der Arzt sich Notizen macht. Jedoch weit gefehlt! Es ist wie ein Kaffeekranz, um es Salopp auszudrücken. Wir trinken Tee oder so und wir unterhalten uns über das Wetter, eh er dann mal was fragt was mein Problem betrifft oder was drum herum. Wie ich mich sehe, vor dieser Sache. Was ich von mir gedacht hatte und was heute. Schon wirklich anders als ich gedacht hatte. Ein paar Sitzungen brauchte ich schon um überhaupt mal was zu sagen. Meine Eltern waren bei der ersten Sitzung mit dabei und es war ein gutes Gefühl, dass sie bei mir gewesen waren. Auch wenn ich in den letzten Jahren das Verhältnis zu ihnen ziemlich abkühlen gelassen habe. Immerhin war ich Student und erwachsen. Und auch wenn mich diese Sache mit dem Blitzer und so ziemlich reingeritten hatte, so waren sie für mich da und das war schön! Familie ist sehr wichtig, wurde mir wieder bewusst und auch, dass man sie pflegen musste. Nichts im Leben sollte man als selbstverständlich sehen.
 

So einiges ist mir in dieser kurzen Zeit bewusst geworden. Ehrlich gesagt sehr erschreckend und ernüchternd, wie viel man verdrängt und unbesonnen als unwichtig abtut und dann nach einigen Jahren einem mit voller Wucht bewusst wird, wie wichtig es doch ist. Zum einen war ich froh, dass ich es vorher geschafft hatte diese Sache mit Nathan und mir zu bereinigen. Auch wenn ich es mit meinem Brief gleich wieder ins Wanken gebracht hatte und nun nicht in der Lage war, das wieder zu stabilisieren, ehe ich dann den Hammer mit den drei Worten fallen ließ „Ich liebe dich!“
 

Eigentlich dachte ich nicht, dass um diese frühe Zeit wer von meinen Bekannten und Freunden unterwegs sein würde. Aber dann kam ich erledigt, sowohl seelisch als auch psychisch, aus der Therapie und er stand vor mir. Nathan.

Shit. Ich kann das noch nicht. Ich wollte, ja, aber ich konnte noch nicht.

Schluckend versuchte ich alles zusammen zu kratzen, was mich aufrecht hielt und hob den Kopf.
 

Da war er. Nathan. Blond zu mindest unter seiner Wohlmütze und noch immer hager und groß. Nicht wesentlich dennoch kleiner als ich selbst und dann… seine Saphire. Diese blauen Augen. Himmel, ist mir schlecht. Blau. Wie die von….nein…oder….bitte.

„Nicht jetzt…nicht hier…“, bat ich ihn und wollte mich wegdrehen, doch er ließ nicht locker. Warum? Warum musste er auch blaue Augen haben. Waren sie es wirklich? Ich schaute noch mal richtig hin und holte tief Luft, da mir schon wieder schlecht geworden war. Es war schwer, so ruhig zu bleiben, als ich merkte, wie der kalte Schweiß ausbrach und meine Knie weich wurden. Ich war kurz davor los zu schreien und panisch, wie in einem Film, mit den Armen rudernd davon zu laufen. Scheiße.
 

Nathan redete und redete. Tat er das schon immer oder drehte ich schon so durch? Kaum ein Wort drang so ganz zu mir durch. Reden…der Brief? Mehr vernahm ich nicht so ganz.

Wow, die Erde dreht sich heute aber schnell.

Immer wieder kamen Fragen von Nathan und so halbherzig wie sie in meinen Verstand drangen antwortete ich auch.

Wieder einmal hob ich den Blick. Sein Gesicht. Panisch und in Aufruhr. Süß eigentlich, wie seine Wangen sich rot färbten und sein ganzes Gesicht, seine Mimik mit jedem Wort, das aus seinem Mund kam mitging. Man konnte schon immer in ihm lesen, wie in einem offenen Buch, das schien sich nicht geändert zu haben.

Aber dann. Seine Augen. Die eigentlichen wunderschönen Saphire, die ich liebte, machten es mir so unerträglich ihn weiter anzusehen und da war es wieder. Das flaue Gefühl, die kreisende Welt, scheiße war mir zum Kotzen.
 

Und das tat ich dann auch irgendwie, glaube ich und dann war es vorbei. Es wurde schwarz vor meinen Augen.

Wer weiß, was geschehen war und wie lange ich weg gewesen war. Keinen Schimmer. Jedoch als ich erwachte, umgab mich ein Geruch von Vertrautheit. Hände die mich berührten und streichelten. Wärme die mir Sicherheit gab und einfach ein schönes Gefühl, das ich wochenlang nicht mehr gehabt hatte.
 

„Hey, bist du wach?“. Ertönte eine mir bekannte Stimme und ich schlug die Augen auf.
 

„Nath….Nathan… was ist passiert…wo bin ich?“ irgendwie war ich noch ganz schön verpeilt. Er jedoch lächelte sanft und ließ mein Herz kurz aussetzen. Eh es dann bollernd seinen Betrieb wieder aufnahm, diesmal aber nicht aus Furcht. Gerade konnte ich es ertragen seine Augen zu sehen, da sie so…anders wirkten. Nicht groß und offen, sondern weich und liebevoll. Anders eben. Anders genug, sodass keine Erinnerung hochkam.
 

„Du hast dich übergeben…. Himmel hast du mir Angst gemacht. Dann bist du einfach umgekippt. Ich konnte dich gerade so auffangen, bin aber selber dabei zu Boden gegangen. Eine Frau hier aus der Praxis war gerade vom Bäcker gekommen und hat mir geholfen dich hier aufs Sofa zu legen. Ich bin bei dir geblieben. Dein Arzt hat mir wegen Schweigepflicht und Co nichts gesagt, aber verständlich gemacht dich nicht zu überfordern und so…naja…du brauchst Zeit, oder? Aber…wirklich wenn ich dir doch irgendwie helfen kann…sag es mir. Und alles andere kann warten!“ murmelte er, auch wenn mir klar war, dass es ihm schon auf der Seele brannte. Schließlich hatte ich ihm geschrieben und gesagt, dass mein Brief für ihn war und somit noch mal bestätigt hatte, dass ich ihn liebte.
 

Dankend drückte ich seine Hand, die meine rechte Hand hielt und schloss die Augen, bevor mir seine Augen doch wieder zu viel wurden.

„Danke. Im Moment geht es mir gut. Kann ich noch etwas so liegen bleiben?“

„Ja…klar…“ und schon driftete ich weg. Jedoch einmal auf angenehme Weise.
 

(NPOV)
 

Da ging mir der Arsch glatt auf Grundeis, als Raven da sich übergab und dann umkippte. Ihn zu halten war gar nicht so leicht. Ich sackte auch zu Boden und rief um Hilfe. Zum Glück kam eine Dame von dem Psychiater gerade aus vom Bäcker und half mir ihn in die Praxis zu bringen, sie hatte Raven gleich erkannt. Wie oft er schon da gewesen sein mochte?

Unwichtig! Ein wenig umständlich brachten wir ihn rein und konnten ihn in einem freien Zimmer auf ein kleines Sofa legen.

Ich zog meine Jacke aus und legte auch noch den Schal und meine Handschuhe ab und kniete mich vor ihm hin. Es gab nichts Schlimmeres in diesen Moment, als so hilflos zu sein. Mit einen Mal wusste ich, wie sich meine Freunde gefühlt haben mussten, als ich aus den Latschen gekippt war, eh ich im Krankenhaus aufgewacht war und diese grausige Nachricht bekommen hatte, die alles in meinen Leben geändert hatte. Wirklich alles!

Ich hatte erfahren, dass mein Dad nicht mein leiblicher ist, dass Raven wegen einer simplen Lappalie so lange böse mit mir gewesen war, wir nun aber wieder befreundet waren. Er hatte mir in einem Brief geschrieben, dass er mich liebte und er hatte mich geküsst!

Und jetzt…lag er hier und war blass und ich hilflos!
 

Seine Füße hatten wir mittels Decken ein wenig hochgelegt, sodass das Blut wieder in seinen Kopf kam.

Die Schwester beruhigte mich und sagte dass das schon wieder werden würde. Der Arzt der Raven anscheinend betreute kam auch und sprach kurz mit mir. Scheinbar wusste er genau, wer ich war. Sprach Raven über mich in den Sitzungen? Wahrscheinlich. Warum? Weil er sagte, dass er mich liebte? Ich hasse es unwissend zu sein! Wirklich!
 

Der Arzt klärte mich auf, dass Raven im Moment eine schlimme Zeit durch machte und dass ich ihn unterstützen musste, genaueres erfuhr ich nicht. Nur, dass ich Raven Zeit geben musste von sich aus zu mir zu kommen und ihn nicht bedrängen durfte, das konnte wieder einen Zusammenbruch verursachen.

Seufzend nickte ich und setzte mich zu Raven aufs Sofa, nahm seinen Kopf auf meine Beine und seine rechte Hand in meine linke. Behutsam strich ich ihm mit meiner freien Hand durch seine Haare und summte leise vor mich hin. Ich war für ihn da und das würde er hoffentlich so mitbekommen.
 

Ungefähr zwanzig Minuten saß ich so da, bevor er seine Augen wieder öffnete.

XIV.

XIV.
 

(RPOV)
 

Wie lange ich wohl wieder geschlafen hatte, vermochte ich nicht zu sagen. Jedoch, als sich meine trägen und schweren Augenlider öffneten, sah ich das Gesicht, welches ich sehen wollte. Nathans. Er schien wohl zu schlafen. Sein Kopf war auf seine Brust gesunken, seine Gesichtszüge waren entspannt und sein Mund war leicht geöffnet und luden regelrecht ein sie einfach zu küssen, was ich wirklich gerne machen würde. Aber dann kam im selben Moment ein flaues Gefühl in mir hoch.

Nein, das schaffte ich noch nicht. Jedoch anschauen…das konnte und tat ich. Was er wohl träumte? Ein wenig schmunzelte ich, da seine Lippen sich tonlos bewegten und auch seine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen, ehe sie sich wieder entspannten, so dass die Falten von seiner Stirn verschwanden und dann blieb mein Herz stehen. Er lächelte. So richtig ehrlich, süß und einfach zum Verlieben!
 

Es war schön ihn einfach so anzusehen und das alles in mich auf zunehmen. Wie von selbst hob sich meine Hand und legte sich an sein entspanntes Gesicht. Eigentlich dachte ich er würde zusammen schrecken und naja…meine Hand wegschlagen, jedoch schmiegte er sich an meine Hand und seufzte leise aus.

Boom…BoomBoomBoom…Boom, machte mein Herz und wollte gleich aus meiner Brust springen.

Der kleine machte mich wirklich fertig, auf gefühlsmäßiger Ebene. Ich hatte mir meine Gefühle zugestanden, doch im Moment konnte ich sie ihm nichts ins Gesicht sagen. Es fehlte mir der Mut, nein nicht der Mut an sich. Sondern eher die Kraft nach dem Vergangenen mich ihm zu öffnen. Seine schönen blauen Augen, ich liebe sie. Und mir ist klar, dass sie anders sind als die des Typen, dennoch hatte ich immer in Hinterkopf, dass blaue Augen es waren, die mich erniedrigt hatten, mir Schmerzen zugefügt hatten und mich in ein seelisches Wrack verwandelt hatten. Nicht Nathans, aber blaue Augen.

Seufzend fuhr ich mir durchs Gesicht und setzte mich auf, weshalb er erwachte und sich verwundert umsah und dann direkt mich. Mein Herz setzte aus. Wieder nur für einen Moment.
 

„Wie…oh Raven, geht es dir besser?“, wollte er gleich besorgt wissen. Seine Augen sahen mich so groß und sorgenvoll an, weshalb ich wegschauen musste. Es gefiel mir doch auch nicht das es seine Augen waren, die mich zusammenfahren ließen, weil sie die Panik in mir wachriefen.
 

„Hrm.“, kam es nur von mir und ich stellte mich wieder auf meine Füße.
 

„Danke, das ich noch so liegen bleiben durfte“, meinte ich lächelnd zu ihm und reichte ihm die Hand.

„Es ist spät, wir sollten gehen.“, mein Blick war auf der Uhr hängen geblieben. Spät war es wirklich. Das tickende Ding an der Wand des Zimmers zeigte, dass es bereits nach 17 Uhr war und naja, ich war am Vormittag hier gewesen.
 

„Kein Problem. Hauptsache es hat geholfen, dass es dir wieder etwas besser geht“, meinte er als er nach meiner Hand gegriffen hatte und ebenso zur Uhr hinaufschaute.
 

„Ja, wäre wohl besser. Soll ich dich heimbringen? Nicht das du wieder umfällst?“, er lachte vergnügt. Anscheinend war es lustig für ihn, das er mich schützen wollte und nicht ich ihn.
 

„Musst du nicht, ich bringe dich Heim und fahre dann die restlichen Stationen alleine. Ist kein Problem denke ich. Na komm!“

Ich ging hinaus in den Flur zur Rezeption und redete kurz mit der Dame dort. Bedankte mich für die Hilfe und verabschiedete mich dann. Zum anderen wollte ich meinen Therapeuten auch nicht stören.
 

Draußen in der kalten Luft wurde es noch etwas besser. Das Atmen fiel mir leichter, da ich mich auch nicht mehr so eingeengt fühlte wie in dem Zimmer. Es war keine beängstigende Enge gewesen, eher als eine wohlige Enge würde ich sagen, aber dennoch war ich froh raus zu kommen.

Naja, wer war schon gerne beim Therapeuten?
 

Schweigend gingen wir zur Haltestelle und warteten auf unsere Bahn, die in wenigen Minuten kommen sollte. Es musste nichts gesagt werden. Da ich weder über das eine Reden konnte, was er wirklich wissen wollte und zum anderen konnte ich ihm nicht mal das schöne sagen. Wie es in meinem Herzen für ihn aussah. Dabei wollte ich es doch und sogar geschrien hätte ich es noch vor kurzem. Aber nun konnte ich ihn nicht mal ansehen. Dennoch, auch wenn ich ihn jetzt nicht ansehen brauchte wusste ich, dass er da war. Und das nur für mich! Im Moment.
 

Wann und wer wessen Hand genommen hatte wusste ich nicht, aber irgendwann in der Bahn war mir aufgefallen, dass er meine Hand hielt oder ich seine, wie auch immer. Kurz musste ich lächeln und sah weiter aus dem Fenster. In der Fensterscheibe konnte ich Nathan sehen. Er sah quer durch die Bahn und schaute ein wenig verträumt, seinen Gedanken nachgehend und dann, als ob ich ihn angesprochen hätte, richtete sich sein Blick wieder auf mich. Irgendwie konnte ich es spüren, trotz meiner sofort geschlossenen Augen. Es kribbelte in meinen Nacken. Ich musste die Augen wieder öffnen und dann trafen sich unsere Blicke in der Reflektion der Scheibe und wir….sahen uns an. Wir sahen uns einfach an. Mehr nicht. Mir wurde ziemlich warm dabei und den Atem, den ich angehalten hatte, ließ ich dann doch unerwartet laut raus, weshalb ich verlegen den Blick senkte. Scheiße! Ich war doch noch nie so ein Mädchen gewesen, oder?
 

Ich räusperte mich und wollte einen auf Cool machen. Scheinbar gelang es mir nicht, da Nathan neben mir zu kichern begann. Also ehrlich! Ich sah ihn scheinbar zu empört an, da er nur noch lauter wurde. Ein wenig verärgert zogen sich meine Augenbrauen zusammen und ich knurrte ein böses „Nathan!“, doch das gab ihm den Rest. Nun lachte er laut los und prustet immer zu. Sogar Tränen rannen aus seinen Augenwinkeln. Erst schmollte ich, da ich mich wirklich sehr verarscht fühlte. Aber je länger ich ihn so sah, umso mehr riss es mich mit und nun musste ich auch lachen. So taten wir es beide, auch als wir ausgestiegen waren.
 

Wir japsten nach Luft und immer wenn wir uns ansahen, prusteten wir und lachten wieder, warum auch immer. Es brauchte wirklich eine ganze Weile, bis wir uns wieder in Griff hatten.

Ein paar Lachtränen musste auch ich mir wegwischen, als wir dann vor Nathans Tür angekommen waren.

„So da sind wir. Leg dich hin und ruh dich aus. Ich…ich fahr dann auch Heim.“, ich senkte den Blick, da ich es nun auch nicht mehr ertrug diese blauen Augen zu sehen. Der Boden war doch gerade so viel interessanter, nicht?

„Also…ich meld mich bei dir. Ich hab noch kein neues Handy, aber morgen krieg ich eines und dann ruf ich dich an, dann haste auch meine neue Nummer…okay? Und dann schauen wir wegen Treffen“, ich konnte mich da nicht festlegen, da ich nicht wusste wie es mir morgen gehen würde.

„Also… ja…Gute Nacht“, warum redete ich so daher? Wo war mein altes Ich hin? Ich verstand mich selber nicht mehr, wie sollten es da die anderen tun? Mit mir selbst wieder unzufriedener reichte ich Nathan die Hand und umarmte ihn nach kurzem zögern, eh ich mich auf meinen Heimweg machte, wo ich ein wenig nachdachte. Über mich, was geschehen war und über ihn, Nathan!
 


 

(NPOV)
 

Ich wusste nicht was ich machen sollte. Raven wich meinen Blick aus und verhielt sich seltsam. Ja, ich hatte versprochen ihn nicht zu bedrängen oder der gleichen. Und dann sahen wir uns durch die Reflektion der Fensterscheibe an. Einfach so. Warten auf was auch immer. Unsere ganze Situation war so…ich wusste es nicht. Sehr seltsam! Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Ich wollte doch so vieles wissen, ihn fragen und ihn einfach mal durchschütteln, keine Ahnung, einfach was machen. Das einzige was ich jedoch tat war: Ich kicherte erst, was ihn verwirrte und sein Gesichtsausdruck durch das Fenster sehr, sehr schief und skurril wurde, da konnte ich nicht mehr an mich halten. Ich lachte einfach. Seine Augenbrauen waren da keine Hilfe, im Gegenteil sie machten es nur Schlimmer! Ich konnte nicht anders und prustete los. Der Gesichtsausdruck war einfach zu genial gewesen. Und es tat sehr gut ihn lachen zu sehen, wie früher. Es bereitete sich ein gutes angenehmes Gefühl in mir aus. Irgendwie war ich froh Raven wieder zu haben, den alten.

Vor meinem Haus, hatten wir uns wieder eingekriegt und glucksten nur hier und da ein wenig.
 

„Na dann… schönen Abend noch Raven. Pass auf dich auf, ja?! Und ich würde sagen, wir treffen uns morgen oder so. Ruf mich an! Ich mag es nicht, wirklich nicht, wenn wir nicht miteinander reden. Das hatten wir so lange und jetzt wo wir Freunde sind will ich nicht wieder so eine Mauer haben!“, ich nickte unterstützend und nahm seine Hände in meine.

„Ich bin für dich da!“, versprach ich wieder und sah ihm dann nach.

Raven hatte sich gerade so scheinbar zu einen Nicken durchgerungen und wich wieder meinen Blicken aus. Warum? Ich hoffte einfach dass er sich mir anvertrauen würde.
 

In meinem Zimmer angekommen zog ich meine Jacke aus und machte mich für die Nacht fertig. Der Tag war so Ereignisreich, wie Ereignislos gewesen. Ich hatte mit Raven ein kurzes Gespräch, dann war er zusammengesackt, dann war da sein Therapeut, der mich bat Rücksicht zu nehmen und dann der Weg hier her…so vertraut. Es fühlte sich gut an. Ja, doch es fühlte sich gut an!
 

„Hey, wo warst du heute den ganzen Tag? Du warst noch nicht da, wie ich vorhin kam.“, Dad sah mich besorgt an, aber seine Züge wichen, als er mich lächeln sah.
 

„Naja, ich hab Raven getroffen, weißt du und wir haben irgendwie…die Zeit vergessen“, log ich einfach. Es wäre zu kompliziert es ihm zu verdeutlichen wo ich selber nicht wusste, was genau passiert war.

Jetzt wo ich drüber nachdachte, was heute war, fiel mir eines auf und meinen Magen: WIR HATTEN HUNGER!
 


 

~*~
 

„WAS?!“ murmelte ich als nach mehrmaliger Ruhestörung, dieser nervige Klingelton noch immer nicht aufhörte. Ich war doch eben erst eingeschlafen!

Blinzelnd angelte ich vom Nachtschrank mein Handy und nuschelte wohl so etwas wie „Hallo?“
 

„Sag nicht du schläfst noch?“, eine verwunderte, aber mir bekannte Stimme war am anderen Ende.

„Nein, sag ich nicht, aber ich würde es gerne wieder tun“, antwortete ich trocken und rieb mir die Augen.

„Hast du dein neues Handy? ...Wie spät ist es eigentlich?“, suchend schaute ich zu meiner Uhr, aber früh waren meine Augen nicht die besten. Theoretisch müsste ich eine Brille tragen, aber bisher weigerte ich mich einfach noch!

„Halb Zehn Schlafmütze“, gluckste er? Ja, Raven gluckste! Das klang schön, es berührte mich, weshalb ich wohl auch grinsen musste und dann gähnen.

„Okay, bin wach! Also was willst du heute machen?“, erkundigte ich mich leider noch immer nicht richtig wach.

„Naja… so wirklich weiß ich es nicht. Im Moment ist es so für mich einfacher. Also nur deine Stimme. Krieg das jetzt nicht in den falschen Hals, aber wenn ich es schaffe drüber zu reden, erzähle ich dir alles. Doch im Moment ist es noch nicht soweit. Kannst du warten?“
 

Ich schwieg und musste erst mal alles hinter einander kriegen.

„Ich kann warten. Ich habe viele Jahre gewartet, auf ein paar Wochen oder so kommt es nun auch nicht an.“, antwortete ich und rieb mir wieder über die müden Augen. Wieder blinzelte ich ein paar Mal und hoffte endlich besser sehen zu können, naja…. zumindest wurde es besser.

„Danke!“, hauchte er und so langsam stieg eine Angst in mir auf. Was war nur geschehen in der Zeit wo ich nicht da war? Nicht für ihn da war. Es schien mir, als sein er nur noch ein kleiner Teil seines früheres Ichs.

„Immer doch! Wir sind Freunde, ist doch klar! Also was machen wir dann heute? Willst du ne Dauertelefonkonferenz mit mir halten? Das wird denke ich teuer.“ , ich nickte zustimmend, auch wenn er es nicht sehen konnte. Aber das war so ein Spleen, den ich zum Glück nicht alleine hatte. Wer macht da nicht zu Gestikulieren mit Armen und so, auch wenn man nur telefoniert?
 

„Weißt du, so richtig was machen will ich nicht, aber was hältst du von einem schlichten Spaziergang? Frische Luft ist gesund, oder so?“, er lachte wieder leise und mir wurde wieder etwas leichter ums Herz herum.

„Klingt gut! Ich muss heute Nachmittag noch mal ins Krankenhaus, wegen meiner Blutwerte, du kannst mitkommen und danach gehen wir einen Kaffee trinken? Ich will auch die Fotos von der Kur holen, die können wir anschauen wenn du willst. Alles harmlos und so. Und du musst mir auch nichts erzählen, ich kann auch reden, das weißt du ja!“, jetzt war ich es der lachte und am anderen Ende hörte ich sowas wie ein Seufzen?

„Klingt gut Nathan. Okay. Wann soll ich dich abholen?“
 

Wir vereinbarten ein Treffen und verabschiedeten uns. Kaum das ich aufgelegt hatte, wollte ich mich noch mal so eine Stunde hinlegen. Denn ich war noch immer furchtbar müde! War ich gestern Abend auch, dennoch lief die Sache was gestern geschehen war, dauernd vor meinem inneren Auge und ich fand keinen Schlaf. Den wollte ich jetzt noch ein wenig nachholen, doch weit gefehlt. Mein Handy klingelte wieder! Mein Dad, er erinnerte mich an den Termin im Krankenhaus und das Essen im Kühlschrank war, was ich essen konnte. Ich erzählte ihm, dass ich mit Raven hingehen würde. Er freute sich und legte dann auch auf.
 

So jetzt aber. Kaum hatte ich mich in mein Federkissen eingekuschelt und die Decke bis über meine Schultern gezogen….genau! es klingelte. Man ey! Sonst will nie einer was und wenn man seine Ruhe will klingelt es ständig! Ein wenig gereizt ging ich ran und entschuldigte mich gleich vielmals bei Yukiko, sie hatte ja nun wirklich nicht verdient, dass ich sie so anzicke.

Sie freute sich und war auf eine Art auch erleichtert, dass wir, also Raven und ich, das scheinbar wieder in den Griff bekamen. Sie kannte uns beide wirklich schon lange und hat auch viel mit uns durchgemacht. Auch unseren Freunden sollten wir eine Pause gönnen! Sie hatten sich genug gesorgt.
 

Wir telefonierten und tratschten, wie wir es gerne taten. Yukiko war meine einzige weibliche Freundin und es war angenehm mit ihr. Wir Männer haben meist nur ein Thema drauf. Egal ob schwul oder Hetero.

War Raven denn jetzt schwul? Ich meine, er liebte mich und ich war doch eindeutig ein Mann! Ich seufzte. Noch so eine Sache die geklärt werden müsste. Yukiko hatte diese Info sehr erfreut aufgenommen und gequietscht! Ja gequietscht. Sie finde das toll, schwule Jungs als Freunde zu haben, dann hätte sie noch eine Alternative zum Shoppen. Ich ging doch auch so mit ihr shoppen, da musste ich nicht schwul sein. Was ich nicht mal sagen konnte. Auch nicht, dass ich Raven liebte. Nicht so wie mein Dad Mum geliebt hatte oder so.

Als wir dann endlich zum Ende gekommen waren zeigte die Uhr mir, dass ich mich nun beeilen musste. Sprich duschen, anziehen und so weiter. Mist! Hoffentlich schlief ich dann nicht mitten beim Kaffeetrinken ein.
 

Somit sprang ich aus meinem kuscheligen, warmen Bett und ging rüber ins Bad.

XV.

Hallo meine lieben leser/in ich freu mich euch nun mein neustes Kapitel zu presentieren^^

Es freut mich das trotz des pikanten Thema sich doch einige meine FF in die Favo gepakct haben und die Anzahl steigt, das freut mich riesig!....doch warum schreibt den mal keiner was er von der story hält? was er vielleicht nicht versteht? weisst mich auf noch vorhandene Fehler oder irgendwas hin? Seit mal BITTE so fair und schenkt mir ein Komentar damit ich auch nen Anreiz kriege schneller weiter zu schreiben und so. *hundeblick aufsetz*
 

So nun das nächste Kapitel! viel Spass!
 

__________________________________
 

XV.
 

(NPOV)
 

Frisch geduscht und angezogen schaute ich ein letztes Mal in den Spiegel und zog meine Jacke, sowie Schal und Mütze an. Ich konnte mir keinen Infekt leisten. Mein Immunsystem war noch nicht so stabil wegen der ganzen Medikamente, die ich noch immer nehmen musste. Das einzige positive was ich feststellen konnte war, dass meine Haare recht gut wucherten. Yukiko sagte das immer, weil meine Haare viel zu schnell wuchsen – wie Unkraut eben. Aber das sagte sie auch nur wegen meiner Locken, die ich wegen den kurzen Haaren hatte. Sobald sie wieder länger als bis zu meinem Kinn waren, würden sie zu schwer werden und sich legen und würden sich höchstens bei hoher Luftfeuchtigkeit oder bei feuchtem Haar wieder ein kringeln.
 

Noch eben war ich in meine Schuhe geschlüpft, nahm meinen Wohnungsschlüssel und verließ die Wohnung. Ich war mit Raven bei dem Fotoladen verabredet, wo wir die Bilder abholen sollten. Danach würden wir ins Krankenhaus fahren und dann schlicht und zwanglos einen Kaffee trinken oder so ähnlich. Nichts Wildes fand ich, das machte auch einfache Freunde.
 

Kaum 10 Minuten später wartete ich am Laden auf ihn. Ungeduldig trat ich von einem Bein aufs Andere und schaute die Straße rauf und runter, ob er nicht gleich wo zu sehen war.

Dann kam er auch mit etwas Verspätung um die Ecke. Mit einer kurzen und fast schon Emotionslosen Begrüßung gingen wir in den Laden. Ich reichte dem Verkäufer meinen Abholschein und schlenderte ein wenig durch die Auslagen. Fotos hatten eine gewisse Faszination für mich. Vielleicht lag es auch an Mum. Sie hatte immer gerne und viel fotografiert, vor allen Dingen mich.

Wir waren oft draußen gewesen, zusammen mit Dad und auch Raven, immer hatte sie fotografiert und sagte mir, dass man sich so besser an alles erinnern würde, da man im Alter nun mal vergesslich werden würde, man sich so einen Teil seiner Unschuld bewahrt, wenn man die Bilder später betrachtet.

Das traurige an dieser Wahrheit war nur, dass sie fotografiert hat und selber nie drauf war. Keine Erinnerungsbilder für mich von ihr! Nur Bilder von mir und Raven oder von mir und Dad oder nur von mir. Schlafend, singend, tanzend oder in sonst einer Pose oder was tuendes.
 

Ravens Hand auf meiner Schulter holte mich wieder zurück.
 

„Entschuldige“, wisperte ich nur und lächelte ihn an. Kurz drückte ich seine Hand, da er mich so wehleidig ansah. Er sollte sich nicht um mich sorgen, das hatte er genug! Jetzt wollte ich einfach für ihn da sein.

Mit 3 Umschlägen voll mit Bildern bewaffnet machten wir uns auf den Weg zu den Trams und somit auf den Weg zum Krankenhaus.

In der Tram war es wie üblich um diese Zeit recht voll, so dass wir stehen mussten. Als wir am Markt vorbeifuhren und hielten, wurde es noch schlimmer, dabei wurde ich immer mehr umher geschupst und weggedrückt. Wimmernd versuchte ich wieder an eine Stange zu kommen und fiel beinahe, als die Bahn anfuhr, doch Raven war so Geistesgegenwärtig um mich am Arm zu packen und mich zu sich zu ziehen. Dankbar schenkte ich ihm ein Lächeln, dennoch konnte ich sehen, dass ihm das hier wirklich zusetzte, dass es an ihm selbst nagte. Was auch immer passiert war, es hatte bei ihm viele Ängste ausgelöst. Menschenmassen waren da keine Hilfe.
 

„2 Stationen noch….“, sagte ich zu ihm und zwinkerte ihm zu. Es sollte ein Versuch sein ihn aufzumuntern. Es schien zu helfen, irgendwie, seine Gesichtszüge entspannten sich zumindest ein wenig und formten ebenfalls ein Lächeln. So gefiel er mir doch gleich viel besser!
 

Als wir dann endlich aussteigen konnten, atmete ich tief durch und schnappte mir Ravens Arm und ging durch den angrenzenden Klinikpark direkt zum Haupteingang.

Kaum waren wir im Gebäude machte sich ein Unbehagen in mir breit. Im Grunde verbinde ich nun mal nichts Gutes mit einen Krankenhaus, wer den auch schon?

Der Geruch von Desinfektionsmitteln, hier und da in den Fluren wartende, besorgte oder nervös gespannte Menschen. Je nach dem in welcher Station man gerade war. In meinen Fall eher die Personen nur gefüllt mit Hoffnungen, das man zum einen den Krebs besiegt hatte oder nen Rückfall hatte. Das man überlebte oder auch nicht. Alles war nur ein Spiel mit den Tod und sich selbst.

Auch ich lag dort und könnte auch wieder da landen, was ich nicht will und hoffe!
 

Als wir mit dem Fahrstuhl hoch in die Krebsabteilung fuhren wurde ich schon etwas nervös, eigentlich war ich mir sicher, dass meine Ergebnisse gut sein würden, denn ich fühlte mich ja gut. Aber das konnte auch täuschen.

Ich meldete mich im Schwesternzimmer an und setzte mich mit Raven auf ein paar freie Stühle. Nervös knetete ich meine Finger, weshalb sie immer wieder knackten. War das eben auch schon so stickig hier? Irgendwie bekam ich keine Luft. Angst, da war sie wieder, die ich verdrängt hatte. Sie kam immer dann, wenn ich keinen Einfluss auf ein Geschehen hatte.

Warum konnte man mich nicht einfach mal aufrufen? Ich mag warten nicht! Wirklich!
 

Dann legte sich eine kalte Hand um meine Finger und ich sah auf. Raven sah mich an und da war irgendwas in seinen Augen….das ich nicht zu deuten vermochte.
 

„Ganz ruhig, es wird alles okay sein. Und das knacken da bringt dich nicht weiter, nur mich in den Wahnsinn!“, er grinste etwas, weshalb ich nicht anders konnte und dieses erwiderte, als dann auch schon mein Name aufgerufen wurde.

Raven begleitete mich hinein. Ich setzte mich auf den Stuhl und Raven auf den leeren daneben.
 

„Also Doc? Machen sie es kurz und schmerzlos….okay? Ist alles okay soweit bei mir?“, meine Stimme zitterte und ließ meine Stimme auch hoch werden und panisch klingen. Er lachte und öffnete meine Akte, die auf seinem Tisch gelegen hatte.
 

„Hallo erst Mal. So…also deine Ergebnisse sind im Grunde soweit zufrieden stellend…aber! Deine T-Helferzellenanzahl ist zurückgegangen…ich möchte das nicht gleich als böses Omen nehmen, aber als einen Warnhinweis. Ich werde dir eine andere Medikation aufschreiben, die sollen dort dann helfen. Sprich in 3-4 Wochen machen wir ein neues Blutbild und schauen was sich verändert hat. Mach dir keinen Kopf Großer! Du bist stark und das wissen alle hier.“, er klopfte mir auf die Schulter und fing an, meine neuen Pillen auf ein Rezeptblatt zu schreiben. So wirklich begeistert war ich nicht davon.

Aber wenn sie mir halfen… nahm ich sie einfach.
 

„Oh…wie geht es ihrer Frau eigentlich…war der Termin der Geburt nicht die Tage?“, ich hatte es schwach in Erinnerung das Dr. Wolf das letzte Mal schon so hibbelig war, weil es auf die Endphase zuging und er zum ersten Mal Vater wurde.
 

„Sehr gut, denn heute oder morgen Früh ist es soweit. Heute Morgen haben die Wehen begonnen. Ich will gleich nach dir hinunter und an ihrer Seite bleiben. Zu dem bin ich auch gespannt was es wird! Da haben wir uns nichts sagen lassen und ich hatte jeden Versuch, den die Schwestern begangen hatten, umgangen, damit ich es nicht erfuhr.“, er redete stolz und so freudig von dieser Sache das ich nicht anders konnte, als mich von diesen Positiven Gefühlen anstecken zu lassen.
 

„Sehr gut!“, lobte ich ihn und gluckste. „Haben sie den schon Namen, Doktor?“, erkundigte ich mich neugierig.
 

„Nein… wir waren immer im Streit was das anging, wir wollten das spontan entscheiden, wenn wir unseren Engel in den Armen halten.“
 

„Hrm… also wenn ich das entscheiden könnte wäre ich bei einen Mädchen für Laura und bei einen Jungen für Alexander, ein paar schöne harmonische deutsche Namen, da ihr Nachname auch rein deutsch ist. Raven…wie würdest du deine Kinder nennen?“, erkundigte ich mich bei meinen immer noch schweigsamen Freund.
 

„Ich? ...Tja, also ich denke bei einen Mädchen wäre es …hrm…..Sophie und bei einen Jungen Jamie…keine Ahnung. Ich denke das würde ich dann auch spontan entscheiden. Vielleicht wird es dann auch so ein ausgefallener Name wie Seraphim oder Paris….wer weiß das schon“, er lachte und schien so zu sein wie früher. Das gefiel mir. Sehr!
 

„Na, dann halten wir sie nicht weiter von ihrer Tochter oder Sohn ab. Ich mach dann draußen einen Termin. Viel Glück! Und zeigen sie mir nächstes Mal ja Bilder!“, eigentlich wollte ich ihm welche von meiner Kur zeigen, aber das verschob ich einfach mal. Bei ihm war jetzt was anderes viel, viel wichtiger.

Wir verabschiedeten uns und ich nahm das Rezept noch entgegen, dann verließ ich mit Raven das Krankenhaus. An der frischen Luft konnte man doch gleich viel besser Atmen.
 

„Willst du das nächste Mal mitkommen um die Bilder zu sehen?“ wollte ich von Raven wissen, da er wieder ins Schweigen verfallen war und irgendwie in Gedanken zu sein schien. Was ihn wohl so beschäftigte?
 

Leicht durchgefroren erreichten wir unser Cafe und setzten uns in eine ruhige Ecke. Ich musste erst mal mit einer heißen Schokolade auftauen. Zwar war ich warm angezogen, dennoch zerrte der kalte Wind an meinem Körper, da ich erst mal wieder etwas Hüftgold ansetzten musste.

Aber das würde schon wieder werden.

Raven bestellte sich Tee und wie ich ein Stück Schokotorte. Ja ein Mal richtig Sündigen auf Kalorienbasis.
 

Wir waren gerade dabei meine Bilder zu begutachten und er ließ sie sich von mir kommentieren als eine mir unbekannte Stimme und zwei mir unbekannte Jungs, Raven ansprachen.
 

„Raven hey, wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen….oh wie ich sehe bist du in Gesellschaft, ist das Nathan?“

Wow, die kannten mich! Raven redete über mich? Und über was? Weswegen mit ihnen und nicht mit mir?

Raven brummte irgendwas und nickte nur.

Der jüngere Strahlte mich an und streckte die Hand aus.
 

„Hallo…entschuldige. Ich bin Domenik und das hier“ er deute auf den jungen Mann neben sich „ist Jonas. Wir haben schon viel von dir gehört…aber nur gutes! Wirklich. Wir sind mit Raven bekannt, wir…ähm… Naja, es freut mich wirklich dich endlich kennen zu lernen! Du bist wirklich so süß!“
 

„DOM!“, knurrte Raven neben mir und Jonas sah seinen Freund kopfschüttelnd an, dann flüsterte er ihm etwas zu und lächelte dann entschuldigend.
 

„Es tut mir leid. Mein kleiner hier ist eben etwas aufgedreht, nimm es ihm nicht krumm. Aber wir sind wirklich erfreut. Vielleicht treffen wir uns mal, wenn wir mehr Zeit haben. Also dann… viel Spaß ihr zwei noch, man sieht sich. Ach Raven, ruf doch bitte heute Abend mal an, okay? Deine Handynummer geht nicht mehr.“ Damit winkten sie und verschwanden aus der Tür.

Ich sah ihnen verwirrt und baff nach. Sein Kleiner….ich süß? Moment! Die beiden…waren Schwul!

Raven hat schwule Freunde, daher kannte ich sie nicht. Jedoch schienen sie nett zu sein.

Homophob war ich noch nie. Jeder sollte doch lieben wen er liebte und wenn es eben vom selben Geschlecht war, sollte derjenige doch damit glücklich werden.
 

„Nette Jungs.“, murmelte ich und musterte Raven vorsichtig, er wich meinen Blick aus. Schämte er sich etwa?
 

„Das nächste Mal sollten wir zusammen einen Kaffee oder so trinken.“, schlug ich vor, da ich ihm zeigen wollte, das ich Männerliebe nicht verurteilte. Es schien auch bei ihm so an zu kommen, da er mich wieder ansah und nickte.
 

Der Nachmittag war im Grunde ganz entspannt. Ich zeigte ihm alle meine Fotos, auch die peinlichen, weshalb ich ihn auch mal zum Lachen bekam und das war ja mein Ziel. Meinet wegen sollte er sich nicht schlecht fühlen, bei mir sollte er sich wohl fühlen, wo er mich doch auch liebte!

Er brachte mich Heim und verabschiedete sich. Geredet hatte er kaum von sich aus, ich musste ihm regelrecht alles aus der Nase ziehen und ihn mit Fragen bombardieren, damit er was sagte. Wenn er dann sprach ging es nicht über eine bestimmte Grenze hinweg. Eine Grenze die er bestimmt hatte und die für mich noch nicht durchbrochen wurde…aber ich würde so lange an ihr kratzen bis ich es schaffte! Er war mir doch wichtig.

Eigentlich wollte ich einen Tag festlegen, damit wir uns wieder treffen zum zwanglosen essen und trinken oder so ähnlich, aber er konnte und vielleicht wollte er das nicht. Er meinte dass er sich melden würde. Wegen Arbeit und Studium.

Wenn ich Glück hatte konnte ich ab dem neuen Jahr auch wieder weiterstudieren, wenn auch in einem anderen Jahrgang.
 


 

~*~
 

Am nächsten Tag war ich mit Yukiko mal wieder auf Klamottentour. Sie war zu irgendeiner heißen Party eingeladen und wie jedes Mal hatte sie nicht das richtige zum anziehen, obwohl ihr Kleiderschrank sicher schon aus allen Nähten platzte.
 

„Was genau suchst du den für Klamotten? Klein, Rock oder Hose und Shirt? Gibt es Thema?“, erkundigte ich mich, damit ich ja auch nach dem richtigen Ausschau hielt.

Wir waren im gefühlten 100sten Laden, als ich von hinten angetippt wurde und mir ein blonder Junge gegenüberstand und mich anstrahlte.
 

„Hey Nathan! So schnell sieht man sich wieder! Auch am shoppen?“, fragte er mich gleich, eh es dann bei mir klickte.
 

„Domenik, hey…ähm naja ich begleite meine Freundin.“, ich deutet auf eine junge Dame die gerade eine Verkäuferin wegen irgendwas belagerte.
 

„Sie geht auf eine Feier und hat nicht das richtige zum Anziehen, obwohl ich mir sicher bin, dass sie nur einen Vorwand zum Shoppen brauchte.“ Ich gluckste und fuhr mir durch meine Locken.
 

„Ah, ja….das kenne ich gut. Mein Schatz kann das auch manchmal. Aber da reden wir noch mal drüber und meistens finden wir doch noch was in seinem Schrank. Wir wohnen zusammen und da müssen wir schon auf das Geld achten, da wir beide noch Student und Schüler sind.“ Er lachte hell und klar. Eine wahre Frohnatur wie mir schien. Man fühlte sich wohl bei ihm.
 

„Ihr wohnt schon zusammen? Beeindruckend. Darf ich fragen wie lange du und…Jonas zusammen seit?“, ich versuchte so höfflich wie möglich zu klingen.
 

„Jahre schon!“, er strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Beneidenswert. Noch so frisch verliebt wie am ersten Tag.
 

„Ähm….weißt du ich habe nächste Woche Geburtstag und werde 18. Ich will das bei uns im engsten Kreise feiern und da wir Raven einladen, wäre es doch schön wenn du auch kommen würdest. Nur wenn du möchtest und es sind nicht nur schwule da, also keine Sorge!“, er lachte leise und sah mich dann fragend mit seinen blauen Augen an.
 

„Tja,…. Ich denke schon. Hast du denn einen Wunsch?“, wenn man schon zum Geburtstag geht, sollte doch ein Geschenk nicht fehlen und sicher würde ich dann mit Raven zusammenlegen oder so.
 

„Das ist lieb, aber nicht nötig, wirklich nicht. Aber wenn du schon so fragst ein Gutschein von einen Buchladen oder vom Kino ist ganz supi!“, wieder schenkte er mir ein Lächeln und schaute neben mich.
 

„Hallo. Wir kennen uns nicht, oder?“, Yukiko war wieder neben mir aufgetaucht, mit einen Stapel Klamotten im Arm, welche sie mir gleich aufs Auge drückte, damit sie Domenik die Hand geben konnte um sich vor zustellen.

Yukiko war ganz außer sich vor Freude als sie hörte, dass klein Domenik schwul war. Sofort sagte sie ihm, wie toll sie das fand und hörte fast nicht mehr auf zu reden. Schlussendlich hatte sie auch eine Einladung zur Feier und einen schwulen Freund.

Ich verabschiedete mich auch von Domenik, als er dann los musste, nachdem sein Handy geklingelt hatte.

Leider blieb ich vor Yukiko nicht verschont und musste noch ein paar Stunden mit ihr shoppen, dafür lud sie mich auf eine Pizza ein und brachte mich auch wieder Heim. Dad fand es nicht toll wenn ich alleine unterwegs war, wenn es nicht nur für Untersuchungen war.
 

(RPOV)
 

„Nächstes Wochenende? Nein…ich denke nicht das ich komme.“
 

„Aber Nathan und Yukiko kommen!“
 

„Was….aber? Dom! Du hast sie einfach eingeladen…kleiner…ich kann nicht…noch nicht… ich...“ ich brach ab, da sich ein harter klumpen in meinen Hals sammelte und ein unlösbarer Knoten meine Zunge lahm legte. Mein Herz fing an zu rasen und Panik durchzog mich, ließ mich zittern, so dass ich mich setzen musste, damit wenigstens das Zittern wieder aufhörte.
 

„Was kannst du nicht…ich versteh das nicht. Was ist passiert? Du hast dich so völlig isoliert! Wir machen uns Sorgen. Raven du weißt doch das du mit uns über alles reden kannst, das weißt du doch, oder?“
 

„Ja das weiß ich…danke. Aber ich kann kaum mit anderen darüber reden…verzeih. Ich brauch mein eigens Timing dabei. Wenn ich soweit bin…erzähl ich es euch sicher…aber bis dahin habt einfach Geduld und drängt mich nicht. Bitte!“ Ich hörte ein besorgtes seufzen und auch die ungestellten Fragen, die dem Kleinen auf der Zunge lagen.
 

„Komm dennoch bitte, vielleicht ist das eine Abwechslung die du gebrauchen kannst. Ansonsten gehst du dann einfach nach dem Kaffee trinken, hrm? Bitte.“
 

„Okay. Versprechen kann ich dennoch nichts. So dann grüß Jonas von mir, ich muss los zur Arbeit“

Damit legte ich auf und ließ meinen Kopf auf den Küchentisch fallen. Warum war das Leben so unberechenbar geworden? Mit einem Mal war alles nicht mehr klar definiert. Immer zu geschah etwas was mich veränderte.

Die Gefühle zu Nathan, die neue Freundschaft zu ihm und dann… die Veränderungen an mir durch das mit Nathan und auch der Einbruch wegen dieses Wichsers! Er hat mich zu einen Wrack gemacht, mich völlig verändert, als wenn es den ursprünglichen Raven nicht mehr gab.

Wieder fuhr ich mir durch mein Haar und kämpfte mit der Motivation weiter zu machen. Auf zustehen und zum Supermarkt zu fahren, da meine 4 Stunden zu arbeiten und daran zu arbeiten wieder ich zu werden. Hoffentlich schaffte ich das, denn im Moment mochte ich mich nicht mal im Spiegel ansehen. Erkennen würde ich mich sicher nicht. Panik stand mir bestimmt ins Gesicht geschrieben, wie Angsthase und psychisches Wrack oder so etwas in der Art.
 

Ich schaffte es mich auf zu raffen und meinem Ziel wieder ich werden entgegen zu gehen. Weshalb ich eine halbe Stunde später im Supermarkt war, leere Kisten weg räumte und nach den Verfallsdaten bei Joghurt, Käse und Co sah.

XVI. (unvollständig gebetat)

So meine lieben ja eigentlich ist dieses Kapitel seit gut 4 wochen fertig, jedoch krieg ich von meinen Beta das Kapitel nicht überarbeitet zurück und meldet sich nicht...

naja um euch nocht noch länger warten zu lassen kommt hier....leider mal wieder mit den gramatikalischen fehlern U_U sorry
 

XVI.
 

(RPOV)
 

Grell blendete mich die Sonne direkt ins Gesicht. Es wurde mehr und mehr unangenehmer so dass ich es nicht mehr ignorieren konnte. Warum war ich nur zu faul gewesen das Außenrollo, als ich ins Bett ging, runter zu lassen?

Murrend wollte ich mich umdrehen, weil ich einfach noch keinen Nerv hatte aufzustehen!

Mein Kopf fühlte sich ziemlich matschig an und dort herrschte so ein gewisses

Pochen, das sich schwer nach Kater anfühlte. Oh man, wie viel hatte ich den gestern auf der Feier getrunken?

Mit geschlossenen Augen wollte ich mir mein Kissen schnappen und mich umdrehen. Doch ich stieß gegen etwas Hartes… aber auch Weiches. Es war warm und fühlte sich so ziemlich genau nach einem Körper an. Erschrocken riss ich doch die Augen auf und kniff sie wegen der blendenen Sonne gleich wieder zusammen.
 

„Nein… bitte nicht!“, nuschelte ich, als ich den blonden Schopf an meiner Seite erkannte.

Schwer schluckte ich, als mir klar wurde, dass er oben rum nichts anhatte und ich ebenso wenig. Wie viel hatte ich getrunken? Shit!

Vorsichtig hob ich die Decke an und nuschelte schnell ein Stossgebet zum Himmel, das wir beide nicht nackt waren.

Mit zittrigen Fingern packte ich meine Bettdecke und hob sie an.

Erleichtert atmete ich aus, als ich sah dass wir beide unsere Unterhosen und ganz unsexy Socken trugen, was mich schmunzeln liess. Aber warum schlief Nathan in meinem Bett?
 

Mein Blick fiel zurück auf den schlafenden Jungen neben mir. Wie er zufrieden lächelnd da einfach zusammengekauert schlief.

Die Sonne reflektierte in seinen blonden Locken und ließen es fast golden schimmern. Meine Hand streckte sich von ganz alleine aus um die Locken zu berühren. Nathan zu berühren und sacht seine Schulter zu streicheln.

Wecken wollte ich ihn nicht, aber jetzt wo… wo ich ihm so nahe war und er sich nicht wirklich wehren konnte, wie könnte ich da nicht widerstehen?
 

Fröhlich vergnügt klopfte mein Herz in meiner Brust und die ganzen verliebten Hormone in mir quollen regelrecht über. Ein wirklich schönes Gefühl! Doch ich konnte mich ihn so wehrlos schlecht aufdrängen oder?
 

Er sah aus wie ein Engel! Mein Engel. Wie von selbst kam ich ihm näher, legte meine Hände um ihn und zog ihn langsam ganz nah an mich heran. Von Nathan kam nur ein gemurmel, doch lächelte er einfach und kuschelte sich an mich.

Sicher wurde ich gerade knallrot, aber das war mir gerade sowas von egal! Ich hatte ihn bei mir, in meinen Armen und konnte spüren wie er atmete, seinen süßlichen Duft einatmen und seine weiche Haut berühren.

Mein Herzschlag verdoppelte sich gleich noch einmal. Beherrschung war jetzt das Wichtigste.

Ihn zu überfallen, würde gegen mein Ziel arbeiten, ihn für mich zu gewinnen.
 

Aber… ich war ihm so nah und er… es kam dann ganz automatisch.

Ich küsste seinen Nacken, zog ganz tief seinen Duft ein und schloss genießend meine Augen. Es war wirklich himmlisch. Mein süßer kleiner Engel, ihn will ich, nur ihn!
 

Überflutet von meinen verliebten Gedanken, merkte ich zu spät, das meine Lippen sich verselbstständigt hatten und sich küssend über Nathans Schulter bewegten.
 

Nathan schien das wohl jetzt zu bemerken und rührte sich langsam. Wie erstarrt blieb ich einfach so und hoffte, dass Nathan sich wieder ins Kissen kuschelte und weiterschlief.
 

Wie spät es im Moment war, konnte ich nicht sagen. Genauso wenig wie ich nach Hause kam und wie mein Engel in mein Bett kam. Hoffentlich hatte ich wirklich nichts mit ihm angestellt.
 

Nathan schmatzte leise und schlief ungehindert weiter. Erleichtert atmete ich aus und streichelte ihn dennoch wieder.

Okay, wie war das gestern gewesen?
 

~Flashback~
 

Irgendwie hatte Dom es geschafft mich dazu zu kriegen das ich doch zusagte, was das kommen zu seiner Feier anging.
 

Yukiko hatte mich dann auch so lange genervt, so gar in meinen Laden, wo ich arbeitete, kam sie um mich zu behelligen. Eigentlich grenzte das schon an Nötigung, aber damit sie endlich Ruhe gab, sagte ich dass sie und Nathan mich abholen konnten. Wir verabredeten eine Uhrzeit und dann hatte ich auch den Rest der Woche schön meine Ruhe.
 

Naja Nathan rief mich immer mal an und erzählte mir wie seine Ergebnisse waren und das Doktor Wolf ein Mädchen bekommen hatte, welches Laura hieß. Der Doc hatte also wirklich einen von unseren Vorschlägen genommen. Naja das nächste Mal wenn ich hin müsste zur

Nachsorge würde ich wohl Bilder zu sehen bekommen.
 

Samstagabend hatte ich mich also fertig gemacht. Mir ein schlichtes Shirt angezogen und dazu eine moderne ausgewachsene Jeans. Es war nur eine Feier unter Freunden, daher musste ich mich ja nicht in Schale werfen.
 

Pünktlich gegen 18 Uhr klingelte es unten an der Haustür. Nicht besonders fröhlich, weil ich eigentlich so gar keinen Bock hatte zu der Feier zu gehen. Weil es einfach zu viele Fremde waren und ich mich nicht wirklich zurückziehen konnte wie ich musste oder wollte. Auch wenn ich innerlich ruhiger geworden war, dennoch war ich dann auf dem Weg zu der Feier.
 

Zu dritt standen wir in der überfüllten Straßenbahn. Wo wollten die alle denn jetzt noch hin? Immer wieder wurden wir in den Kurven hin und her geschüttelt, so dass ich entweder mit Yukiko oder Nathan zusammen stieß.
 

„Entschuldige“, nuschelte ich daher immer wieder. Nathan schmunzelte mich an und klopfte mir auf die Schulter.
 

„Kein Problem, halt dich doch hier an der Stange mit fest, dann wirst du nicht so rumgeschleudert.“, meinte Nathan lieb und machte noch etwas mehr Platz und drängte sich an die Wagonwand, so das ich vor ihm stand. Er lächelte die ganze Zeit, was mich auch Lächeln ließ. Dumme ansteckende Sache sowas.
 

„Woher kennst du Domenik und seinen Freund eigentlich… und wie lange schon?“, erkundigte sich Nathan im Plauderton.
 

„Naja ich hab sie in einen Club kennen gelernt. Ist so etwa 3 Monate her oder so. Ich weiß es nicht mehr genau. Naja sie sind nett gewesen und haben mir so ein paar Sachen erklärt und mir in einer Krise geholfen“, da Nath mich so anschaute, musste ich einfach zur Seite schauen. Ich ertrug dieses Gesicht nicht, wie es mich fragend musterte und sich nur noch mehr Fragen bei ihm einnisteten, die ich mal beantworten musste. Leise seufzte ich und strich mir durch mein Haar.
 

„Mach dir keine Sorgen Kleiner,… es ist alles in Ordnung, okay?“, er sollte sich nicht Sorgen machen um mich. Das war das letzte was ich wollte.
 

„Jungs…was macht ihr denn für Gesichter? Wir gehen auf eine schnuckelige Schwulenparty!“, quietschte Yukiko dazwischen und legte die Arme um mich. Ihr Outfit war sehr aufgedonnert für meinen Geschmack. Klar die meisten bei der Feier waren schwul, was nicht hieß das alle gleich wie eine von diesen Transen kamen. Knallige Farben und all das was dieses Klischees erfüllen sollte.

Ich schüttelte den Kopf.
 

„Wir machen normale Gesichter, aber wenn ich mich dich so ansehe frage ich mich, ob du nicht einen verqueren Gedanken zu viel hattest. Was soll dieses Outfit? Wir gehen zu einer Feier, was normales, wie deine eigenen… okay wie Nathans oder meine eine wäre. Federboas braucht man da nicht.“, ich gluckste und streichelte ihre Wange.
 

„Schwul sein heißt nicht gleich tunteln!“, wollte ich sie aufklären, bekam zur Antwort nur ein lachen und einen feuchten Kuss auf die Wange.
 

„Ich hab das an, weil ich will! Das ist voll im Trend und je mehr ich auffalle, desto eher spricht mich wer an! Ich hab nämlich noch immer keinen Freund der es auch mal länger als eine Woche bei mir aushält, also zeig ich gleich meine extremste Form, so kann mein Auserwählter sich auf die normalen Dinge mit mir freuen!“, erklärte sie uns ganz sachlich. Doch Nathan und ich behielten unsere Kommentare für uns. Frauen musste man nicht verstehen glaube ich.
 

Als wir endlich ankamen, war ich so froh aus der Bahn zu kommen und auch von der direkten Nähe von Nathan, die mehr als nur bewusst gewesen war.
 

Yukiko unterhielt sich noch bis hin zu unserem Ziel über ihre neue Methode sich einen Kerle zu angeln. Schliesslich wurde sie ja auch nicht jünger und was sie nicht alles erzählte. Bei mir ging es im einen Ohr rein und aus dem anderen wieder raus. Es war nervig.

Ganz plötzlich war ich froh endlich auf die Klingel zu drücken um mich von diesem gelabere zu befreien. Sicher mag ich Yukiko, aber alles hat seine Grenzen!
 

Wir wurden reingelassen und herzlich, vielleicht auch zu herzlich begrüßt. Domenik stellte uns jeden vor. Und von den eigentlich wenigen Gästen, was Dom vorher meinte, konnte man nicht reden, die Wohnung platzte ja bald aus allen Nähten.

Aber das war eben Dom, konnte zu nichts nein sagen, also lud er jeden ein und liess noch jeden anderen mit rein. Jonas tat mir langsam leid, aber er liebte seinen Kleinen wie er war.
 

Die beiden hatten es gut. Sie hatten einander.

Und ich? Ich war nicht in der Lage, meinen Schatz es ins Gesicht zu sagen. Ich hatte es nur auf einen Brief geschrieben zu einem Lied und konnte es nun auch nicht wiederholen. Also wörtlich, Ich drückte mich davor. Naja es war auch noch was passiert was alles noch komplizierter gemacht hatte.
 

Seelisch ging es mir ein wenig besser, wo ich mich auch mit Nolan ausgesprochen hatte und er regelmäßig bei mir war um sich mit mir zu unterhalten. Meistens aber über belanglosere Dingen, damit ich auch an was anderes denken konnte. Er war einfach ein guter Freund, den ich nicht mehr missen mochte.
 

Wir hatten alle was zu Trinken in die Hand gedrückt bekommen und man entließ uns in die neugierige Meute von Fremden. Naja einige hatte ich hier und da schon mal im Club gesehen, aber namentlich waren sie mir fremd. Ich nickte immer nur knapp zur Begrüßung und war sehr froh als Nathan seinen Arm um mich legte und sich dann einhakte.
 

„Ich pass auf dich auf, mach dir keine Sorgen.“, neckte mich Nathan und gluckste.
 

„Das findest du witzig was?“, fragte ich doch etwas pikiert als ich sein breites Grinsen sah.
 

„Oh ja! Raven, ich weiß zwar nicht was genau passiert ist und so, aber das alles hier, ist zu viel für dich, hrm? Also wenn du gehen willst sag es mir. Okay?“, er sah mich treu an und musste husten da es vom Zigarettenrauch ziemlich stickig hier war.
 

„Du bist lieb Kleiner. Es geht schon!“, ich war bemüht einfach zu lächeln und zwinkerte ihm zu. Klirrend stieß ich mein Glas gegen seines und stürzte den Inhalt in meinen Rachen.

Eklig, aber es betäubte die aufkommende Panik und Übelkeit.
 

Nathan war ein Schatz, er blieb die ganze

Zeit bei mir und riss, naja versuchte, Witze zu erzählen und tanzte hin und wieder ein wenig. Domenik kam auch immer mal nach uns sehen und liess

Bemerkungen fallen, die nicht ganz Jugendfrei waren, anscheinend hatte er schon sehr tief ins Glas geschaut.

Mit der Zeit wurde es besser. Es lag aber eher an Nathan und den Alkohol. Wie viel ich wirklich getrunken hatte war mir nicht mehr bewusst.
 

Es gab einige Spiele an denen wir teilnehmen mussten.

Oder auch drücken konnten. Die meisten waren harmlos und brachten mich nicht aus den Konzept, doch als es dann um Saugen und Blasen ging, war es vorbei.
 

Nathan war neben mir und die meisten Runden schaffte ich es, das uns die Karte nicht runter fiel. Ob mit Absicht oder nicht, plumpste sie dann doch immer wieder. Ich konnte Nathan einfach so küssen, ohne mich zu erklären zu müssen. Das war sicher der Ausschlag dafür das ich dann beim übergeben der Karte einfach diese fallen ließ und lieber Nathan küsste. Er erwiederte meinen Kuss zwar nicht und lachte nur, aber für mich, für mich war es etwas besonderes. Etwas wo ich ihm näher war als normal.
 

Jedoch als Nathan immer öfter Husten musste und scheinbar nur wegen mir noch da war, meinte ich das wir gehen sollten.

Yukiko war voll in ihrem Element und feierte ausgelassen, dass wir uns verabschiedeten hatte sie glaube ich gar nicht so mitbekommen.

Sie war beim Karaoke immer schlecht weg zukriegen, das müssen ihre japanischen Gene sein oder so. Auch wenn sie selten was trank, wenn es um Karaoke ging, wurde sie wer ganz anderes.
 

Jonas war danach der letzte wo ich mich noch verabschiedete, denn Domenik war abgestürzt. Naja jeder musste da mal durch und man wurde ja nicht alle Tag 18 Jahre alt.

Auf jeden Fall lag das Geburtstagskind im Bad bei der Kloschüssel und würde sicher danach nur noch mit dem Bett Bekanntschaft machen für heute.
 

Draußen an der frischen Luft, machte sich der Alkoholkonsum schlagartig bemerkbar. Alles drehte sich und meine Zunge wollte mir nicht mehr gehorchen. Alles war plötzlich komisch.

Schlimm wenn man es übertreibt, aber Einsichten kommen ja bekanntlich zu spät.
 

~Flashback ende~
 

Wie ich hierher in mein Zimmer und Nathan in mein Bett weiß ich somit noch immer nicht, aber ich konnte es mir denken, dass er mich hier her gebracht hatte und ich ihn dann wohl nicht mehr gehen lassen konnte.

Hatte ich ihm was gesagt? Was Peinliches? Oder hatte ich ihm was angetan? Verdammt! Nie wieder Alkohol!
 

Mein Kopf pochte unangenehm und mein Mund war trocken, mein Hals fühlte sich auch irgendwie kratzig an. Mein ganzer Körper der nun munter wurde, schien sich fremd an zufühlen.

Wirklich, nie wieder Alkohol!

Aber ein Gutes hat es. Jetzt liegt mein Engel bei mir. In meinen Armen und lächelt.
 

Wie lange wir so dalagen, ohne mich zu rühren konnte ich nicht mehr sagen, auch nicht wann ich wieder eingedöst war. Aber es war Nathan, der mich weckte und mich nun streichelte.
 

„Hey~“, begrüßte ich ihn mit rauer Stimme.
 

„Selber'Hey'. Na los komm aus den Federn. Oder willst du den ganzen Tag hier liegen?“, er rüttelte mich damit ich auch wirklich wach wurde, jedoch wurde mir nur übel.
 

„Sorry….“, ich sprang aus den Bett, was zur Folge hatte das ich stürzte. Irgendwie rappelte ich mich auf und konnte mich zum Klo retten.
 

„Alles okay? Soll ich dir helfen oder was bringen?“,kam es besorgt von der Tür und dann streichelte seine Hand über meinen Rücken.
 

„Du hattest aber auch viel getrunken gestern… dich ins Bett zu kriegen war nicht so leicht! Aber…“
 

Mir stockte der Atem. Aber? Was aber? Ich wischte mir über den Mund und sah zu ihm auf. Nathan war knallrot und ziemlich verlegen. Oh weh… ich hatte doch etwas getan.
 

„Was aber?Sag schon… hab ich irgendwas gemacht? Ich hab nen Filmriss… denke ich, nachdem wir aus der Wohnung waren…weiß ich nichts mehr.“

Nathan setzte sich auf den angrenzenden Wannenrand und fuhr sich durchs Haar.
 

„Naja, wie sag ich das jetzt. Also du… du und ich…wir.. ähm…“, sein Gesicht nahm die Farbe einer überreifen Tomate an und liess mich nur noch schlimmeres ahnen.
 

„Ja?“, er sollte es doch nur noch einfach sagen! „Was haben

wir getan? Oder ich?“
 

„Also, du… ich.. ich hab dich mit Müh und Not ins Bett gekriegt und deinen Pullover ausgezogen, da… da hast du plötzlich angefangen… mich so anzusehen. Und hast mir immer wieder gesagt das…das du mich…mich …liebst“, das letzte war nur noch ein wispern gewesen, dennoch hatte ich es verstanden.
 

„Und dann… ging alles so schnell…

und… naja… es hatte sich.. gut angefühlt“, jetzt brach der Schweiß

sowie Panik bei mir aus. Ich hatte ihn doch nicht wirklich flach gelegt oder?

Ich meine wir hatten beide Unterhosen an und Socken!
 

„Naja wir…“, also wenn Cartoons realistisch wären, würden bei Nathan jetzt Rauch aus den Ohren kommen, so verlegen wie er war und anscheinend nach den rechten Worten suchte.
 

„Wir haben…“
 

„Was haben wir, Nathan sag… es

einfach!“ Himmel mag er es mich so zu foltern?
 

„WIR HABEN GEKNUTSCHT!“
 

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so das wars erst Mal^^ ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen

weiteres kommt in nächsten Kapitel. Ich hoff es dauert nicht so lange wie das letzte Mal, wirklich sorry!

Und wer für mich Beta´n will kann sich gerne an mich wenden.
 

*euch alle Knuddelt*

XVII. (ungebetat)

Hallöchen meine lieben Leser/innen^^
 

ich entschuldige mich erst Mal das ihr leider so lange warten musstet bis es hier endlich weitergeht

*verneig* sorry Leuts! wirklich!

Naja jetzt hab ich 3 Wochen Urlaub *jubbel*

das heisst ich hab mal zeit mich hinzusetzten und was zu schreiben.

Leider hab ich noch immer keinen Beta gefunden U_U

daher müsst ihr leider mit meinen Gramatik/Rechtschreibfehlern erst mal noch vorlieb nehmen.
 

Vielen Dank fürs Kommie:SiriusAuron *knuddel*
 

So dann wünsch mal viel Spass mit den Beiden und diesmal erfahrt ihr es genauer aus Nathans Sicht^^
 

_________________
 

XVII
 

(NPOV)
 

Jetzt wo es raus war entspannte sich mein Körper, aber es war mir so unbeschreiblich peinlich. Wir sind doch Freunde, auch wenn er mir vorher geschrieben hatte das er mich liebte und dann gesagt hatte das er es ernst meinte mit diesen Zeilen, aber wie er die Nacht es dann gesagt hatte, war es so… naja anders. Ich konnte es sehen und spüren das er wirklich so für mich Empfand. Jedoch… ich wusste nicht ob ich so für ihn empfinden kann. Er war mein Freund, aber es für mehr reichte? Seine Augen hatten so gestrahlt und seine ganzen Züge, so glücklich hatte ich ihn ewig nicht mehr gesehen.
 

Allein die Erinnerung wie es war die Nacht liess mich wieder erröten und meinen Körper kribbelig werden.
 

~Flashback~
 

Der Abend war gekommen und ich würde mit Yukiko und Raven einen schönen Abend verbringen, auch wenn er noch immer etwas grummelig deswegen war und auch nicht so aussah das er wirklich wollte. Es tat mir ja Leid für ihn. Ich wusste ja dass er nicht Gesund war und dass ihm unwohl war in meiner Nähe, aber ich wollte ihm auch helfen, das er sich mir doch mal öffnet, mir alles erzählt, wie früher auch einmal als wir kleiner waren.
 

Bei der Feier selbst war er ziemlich ruhig und ich wusste mir nicht besser zu helfen als Witze zu erzählen oder im Plauderton von der Kur zu erzählen, was ich machen musste und gesehen hatte. Er schaute mich nicht direkt an, eher immer auf einen Punkt direkt neben mir oder so. Es war nicht nett, aber ich sagte es nicht und versuchte mein bestes weiter.

Die Feier war recht gut besucht, ein Wunder das die hier alle reinpassten! Immer mal gab es ein Spiel und wir beide wurden auch genötigt mit zu machen. Es war okay, auch wenn ich mich mehr und mehr unwohl fühlte. Mein Kopf pochte schmerzlich und meine Lunge brannte von der schlechten Luft hier. Jedoch hatte ich versprochen bei Raven zu bleiben, also riss ich mich zusammen.
 

Saugen und Blasen, ein Spiel was ich zwar kannte aber nie gespielt hatte, war eigentlich harmlos und einfach. Jedoch je länger wir spielten umso mehr hatte ich Ravens Lippen auf meinen und nicht die Karte. Zu beginn lächelte ich und gluckste, aber dann wurde aus diesen kurzen Berührungen doch mal ein Kuss oder so. Seine Lippen bewegten sich und drängten die meinen. Ich bekam Panik und wand meinen Kopf ab und brach ab, ich konnte das nicht. Ich war verwirrt. Vielleicht war es diese ganze Atmosphäre hier, aber innerlich wurde ich ziemlich aufgewühlt und meine Lippen kribbelten.
 

Ich wich zurück und suchte mir einen Platz wo ich mich beruhigen konnte, jedoch direkt bei den Rauchern und dann kratzte es so eklig das ich nur noch husten konnte. Beruhigend spürte ich dann eine Hand auf meinen Rücken.

„Lass uns gehen.“, kam es dann wieder in normaleren Ton von Raven, auch wenn er ein wenig lallte, schliesslich hatte er einige Biere gekippt und sich nicht von meinen Anschuldigen Blick irritieren lassen.

„Ist gut.“, stimmte ich nickend zu und machte mich auf den Weg durch die Massen, das wir gehen konnten. Yukiko schmetterte die Songs von der Karaokeplattform ins Mikro, dabei sah sie so glücklich aus. Ein paar Groupies oder so feuerten sie an und grölten mit. Lustig dieser Anblick, aber ich gönnte es ihr, wo sie kurz vorher ja gejammerte hatte alleine zu sein und vielleicht war unter den ja einer dem sie sich mal anvertrauen konnte.
 

Wie wir erfuhren ging es dem Geburtstagskind nicht so besonders, da er es übertrieben hatte, aber sein fürsorglicher Freund würde es schon richten das ihm an nichts fehlte. Dankend verabschiedete ich mich auch bei Jonas und verließ mit Raven die Party.
 

Der plötzliche Sauerstoff kribbelte unangenehm in der Lunge aber auch angenehm, endlich wieder befreit durch atmen zu können. Ich hatte das Gefühl das es Raven ähnlich ging. Wir gingen zur Bahnstation und warteten auf unsere, die in vier Minuten kommen sollte. Da wir auf der Feier nur gestanden hatten, war ich auch ganz froh mich endlich auf diese unbequeme Bank zu setzen. Raven war sehr still und ich genoss es irgendwie, die Party war wirklich laut gewesen, so dass ich meine Augen schloss und einfach so zu sagen runter kam. Aber dann fing Raven zu Glucksen und zu Kichern an, weshalb ich meinen Augen wieder öffnete und ihn verwundert ansah.

„was ist so komisch?“, wollte ich wissen.
 

„Nichts!“, beharrte er und gluckste wieder.
 

„Raven… was soll das? Worüber amüsierst du dich so?“, schliesslich wollte ich auch nicht ausgelacht werden oder wenigstens auch mitlachen, wenn was komisches war!
 

„Ähm.. naja alles irgendwie.“
 

„Wie alles?“, konnte er nicht mal mehr richtig Antworten? Ich schmollte ihn an, in der Hoffnung das es bei ihm zog um mich auf zu klären was er meinte.

Doch er sah mich nur an und lächelte verwegen, dann hob er mein Kinn an und sah mir tief in die Augen. Ich schluckte von dieser Intensität, die er hatte bei diesem Blick und irgendwie liess mich dieser Blick erröten.
 

„Hat dir schon mal einer gesagt wie…süß du bist, wenn du schmollst?“, wie bitte?

„Meine… Mum.“, wisperte ich ehrlich und ertrug den Blick einfach nicht und wand den Blick und meinen Kopf ab. Zum Glück kam die Bahn, so das ich flüchtend einstieg.
 

Was zum Henker war das den nun eben? Ich hatte doch auch nur ein Bier gehabt oder was war das?

Vielleicht war auch nur die Situation dran Schuld, schob ich meine Gedanken bei Seite.
 

Die Fahrt über sagte Raven nichts mehr. Sein Kopf fiel schwer auf meine Schulter und ich hörte ein leises Schnarchen.

„Raven?!“, fragte ich entrüstet. „Bist du eingeschlafen?“, ich rüttelte ihn ein wenig unsanfter und er schreckte hoch, aber nicht wirklich wach werden.

Innerlich seufzte ich auf.

„Na toll!“, das war mir eine Lehre. Ich würde in Zukunft aufpassen müssen das er nicht mehr so viel trinkt und wenn doch geh ich nicht mit ihm alleine Heim!

Denn ich durfte Mister Angetrunken in seinen Vollrausch zu ihm heim Hiefen. Schwer stützte er sich auf mich und war nur mit Müh und Not vorwärts zu bewegen. Als ich in seiner Hose nach seinen Hausschlüssel suchte, wurde er munterere und sah mich breit grinsend an, aber half mir auch nichts. Ich fluchte ein wenig vor mich hin und beschloss ihn nur noch ins bett zu stopfen und dann Heim zu gehen.
 

Jedoch kam es dann wieder anders. Ich sagte ihn immer wieder dass er sich ausziehen sollte, doch das fand er nur komisch und machte anzügliche Gesten, was mich erröten liess. Himmel, wer war dieser Angetrunkene Typ? Zu mindest nicht Raven!
 

Ich knurrte und stieß ihn aufs Bett, zog seinen Pullover über seinen Kopf und seine Hose liess ich folgen., als ich dann meines Sieges sicher war, wollte ich ihn nur noch zu decken und endlich Heim ,in mein Bett. Ich war ziemlich erledig und mein Kopf brannte und pochte noch immer sehr sehr unangenehm! Doch ich hatte die Rechnung ohne Raven gemacht. Er zog mich in sein bett und war über mich gebeugt. Seine Augen waren wieder so intensiv wie vorhin. Ich konnte mich nicht rühren und war wie ein Reh das in den Scheinwerfer eines Autos sah. Mein Herz schwieg einfach, es war alles irgendwie still und meine Atmung hatte ich ausgelassen.
 

„Ich liebe dich!“ hauchte er und alles in mir überschlug sich. Mein Herz raste los und mein Atem auch. Wie konnte er das so einfach sagen plötzlich? Der… der Alkohol, oder? Sicher muss er es sein. Ich wollte es glauben, aber ich verstand es nicht, wie er mir sowas sagen konnte? Ich war doch auch ein Junge und wir waren Freunde! Klar wusste ich das es Schwule und Lesben gibt, ich hab auch nichts gegen diese Menschen, aber verstehen dass mein bester Freund mir sagte das er mich liebte, das wollte mir nicht in den Kopf. Es musste der Alkohol sein! Genau!

Mit diesen Gedanken beruhigte ich mich und seufzte. Ich wollte gerade was sagen, als Raven sich tiefer zu mir herunter senkte und mich unvorbereitet einfach küsste.
 

Nach dem kurzen Schreck, ohne das ich was tat stieß ich ihn von mir und wollte mich befreien, doch Raven war definitiv stärker als ich. Er küsste mich wieder und wieder. Säuselte mir die drei Worte ins Ohr und ich erschauderte als mein Name so sehnsüchtig Klingen in meinen Ohr widerhallte.
 

Er küsste mich abermals, doch diesmal konnte ich ihn nicht wegdrücken. Ich konnte nicht und liess es einfach zu. Warum? Ich wusste es nicht. Auch wenn ich den Alkohol roch und mein Innerstes mich mahnend zur Ordnung rief, gehorchte mein Körper mir nicht mehr. Ich erwiederte den Kuss und das liess Raven freudig seufzen. Er durchstieß meine Lippen und so entbrannte ein Kuss, den ich noch nie hatte. So voller Leidenschaft. Klar hatte ich ein paar Freundinnen gehabt, aber nie wirklich was mit ihnen in diese Richtung gemacht, dafür war der kleine Krieg zwischen Raven und mir immer im Weg.

Ich vergaß zu Atmen und japste nach Luft, als ich es schaffte den Kopf weg zu drehen. In meinen Kopf brannte und pochte es nicht mehr, eher nun das Gegenteil! Er war wie leergefegt und dann in heller Aufruhr.
 

Raven nutzte es aus, das ich mich weggedreht hatte und küsste meinen Hals leckte an ihm empor zu meinen Ohrläppchen und knabberte daran. Ich war zum einen erschrocken, das er es tat zum anderen, das ich aufgekeucht hatte. Es bebte in mir. Raven? Was machst du mit mir?

Wie er es schaffte mich zu entkleiden war mir schleierhaft. Irgendwie fehlte mir gerade jede Kraft irgendwas zu machen. Wieder küsste er mich auf die Lippen und dann meinen Hals hinab zu meiner Brust, wo er dann einfach meine Brustwarze bezirzte. Ich wollte protestieren, da war es plötzlich vorbei. Abgehackt schnell und flach ging mein Atem und erst nach dem ich mich beruhigt hatte sickerte es zu mir durch, das Raven einfach eingeschlafen war. Zum Glück wie ich fand. Irgendwie… war das nicht richtig gewesen. Ich sollte jetzt gehen! Aber mein Freund hier war zu schwer und liess mich nicht, weshalb ich nach mehreren gescheiterten Versuchen aufgab und beschloss dann eben hier zu schlafen.
 

~Flashback ende~
 

So wirklich war ich mir nicht sicher ob ich ihn davon auch erzählen wollte, da er so panisch zu mir gesehen hatte. Besser nicht. Besser für uns beide! Wir waren beide nicht wir und naja Küssen klang harmlos.
 

„Ich… ich sollte Heimgehen…Dad macht sich sicher schon seine Gedanken…und ich muss ähm… naja meine Medizin…you know!“ ich lächelte verhalten und schaffte es nicht ihn an zusehen. Noch immer war ich konfus, jetzt wo ich wieder drüber nachgedacht hatte.
 

„Mach dir wegen den Gestern keinen Kopf…wir hatten beide zu viel getrunken…also…Raven…bis die Tage“ damit erhob ich mich und ging zurück um mich an zuziehen.

Raven trat ins Zimmer und musterte mich besorgt aber auch kritisch.

„Bist du sicher das nicht mehr war?“
 

„WAS?!... ähm ja,...Nur knutschen!“, wiederholte ich das von vorhin und lächelte ein wenig.

Sein Blick der auf mir ruhte war noch immer kritisch, aber er fragte auch nicht weiter nach.
 

„Soll ich dich begleiten oder Taxi rufen? Ich kann auch ein Frühstück machen….als kleine Netschädigung schon mal?“, anscheinend plagte ihn das schlechte gewissen, was mir nur klarer machte, das das gestern Nacht nicht der Raven war, den ich kannte.
 

„Schon okay, ich bin schon groß! Mach dir keine Gedanken. Ich meld mich bei dir, dann können wir nen Kaffee trinken gehen und so du zahlst!“, beschloss ich grinsend und traf auf einen Blick, der wieder zu dem Raven gehörte den ich kannte und fühlte mich auch gleich wesentlich wohler und besser.
 

Somit drückte ich ihn kurz und ging dann raus aus seinem Zimmer und dann aus dem Haus.

Draußen lehnte ich mich gegen die Hauswand und atmete tief durch.

Was zum Henker war das nur im Moment? Vielleicht sollte ich es einfach vergessen und abwarten, sicher war es nur der Alkohol und das alles gewesen, genau! Alles war nur das, nur nicht real! Sagte ich mir und damit leichter ums Herz ging ich dann Heim, wo ich die verkaterte Yukiko aus dem Bett klingelte.
 

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so die nächste Tage geht es weiter^^

ich freu mich über eure Meinungen und Anregungen so wie vielleicht Hinweise auf Gramatik/rechtschreibfehler, oder auch Angebote für Beta-funktion^^
 

schönen Sonntag euch

dat Hasi Finia

XVIII. (Ungebetat)

Hallo ihr Lieben!
 

ja ja ich weiss ich hatte mehr versprochen vor 3 Wochen. Aber mein Urlaub war dann nicht so wirklich rosig. Ich hab mein liebes süsses Zwergkaninchen verloren und es ist noch immer nicht so leicht, auch für meinen zweiten Hasen nicht. Er sucht sie immer, wenn er rumläuft und frisst auch nicht so wirklich *sfz*

Ich hab sie 8 1/2 Jahre gehabt und nun...ist sie einfach nicht mehr da...kann mich nicht mehr zum lachen und auf die Palme bringen, wenn sie unfug gemacht hat.
 

naja ich will euch nicht weiter die Ohren vollheulen.
 

Ich hab nun nen neues Kapitel für euch und leider immer noch ungebetat...sorry.
 

Ich danke den neuen Lesern und den alten, für die die neuen Favos

und den Kommis von Schutzengel-007 und SiriusAuron
 

lange rede kurzer Sinn... kommies udn kritiken sind gerne gesehen ich werde auch gerne fragen und so beantworten, ich beisse schon nicht. Es soll mir ja helfen und euch, damit es schneller geht...und mir als rückenstärkung für getane arbeit, oder so ähnlich
 

also have Fun! (ich hatte ihn beim schreiben^^)

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XVIII.
 

(RPOV)
 

Es war als würde ich irgendwo in einen Film sitzen, dessen Sprache ich nicht sprach und dessen Untertitel ich zwar lesen konnte, aber ich wusste dass das Geschriebene nicht zu dem Gesprochenen passte. Aber warum sollte Nathan mich anlügen?
 

Mir war deutlich bewusst, dass der Kleine was verbarg und das da die Nacht mehr war als er mir gesagt hatte. Doch nun war er einfach gegangen oder viel mehr geflüchtet. Warum? Wegen mir? Himmel, was hatte ich nur getan?
 

Ich fluchte ein paar Mal und ging duschen, um irgendwie wieder einen klaren Kopf zu kriegen. Es gab da schon einen Grund warum mir bewusst war das er mich anlog. Als ich ihn so musterte, während er sicherlich innerlich alles Revue passieren liess, da sah ich es, den Knutschfleck. Scheiße, warum hatte ich das getan?

Doch wieso sagte er es mir nicht? Aber er war so beharrlich darauf gewesen und deswegen hatte ich es dann auch nicht gesagt…und nun lief er damit rum. Ich sollte es ihm wirklich sagen, aber so wie er regelrecht weggelaufen war, wusste ich nicht ob er es überhaupt mir zugehört hätte. Naja ich war mir ziemlich sicher dass er es alleine schon noch mitbekam und dann einen Schal ummachte. Von mir würde sicher keiner erfahren wer der Hersteller des Males war.
 

Das alles verwirrte mich zu sehr. Zu erst duschte ich mal fertig und machte mich soweit frisch. Nur mit einer frischen Retro tapste ich aus dem Bad rüber in mein Zimmer, wo ich mich auf meinem Bett fallen liess. Es roch nach ihm. Ein Lächeln stahl sich über meine Lippen und ich konnte auch nicht anders, als das Kissen an mich zu drücken und tief seinen Geruch ein zuatmen. Es war wirklich ein schönes und angenehmes Gefühl gewesen neben ihn auf zuwachen. Das Lächeln blieb eine Weile an mir haften und wollte auch nicht so schnell verschwinden, bis mir was anderes bewusst wurde!
 

Ich hatte ihn angesehen! Sogar tief in die Augen um es zu erfahren, was nun genau gewesen sein war, aber… naja mir wurde nicht schlecht und auch die Geistesblitze von den Erinnerungen der Vergewaltigung kam nichts hoch!

War ich geheilt?

Nein, sicherlich nicht. Nur mit meinen Gedanken wo anders und nicht fähig mir darüber auch noch den Kopf zu zerbrechen. Resigniert seufzte ich und angelte nach meinem Handy, das sicher auf den Nachttisch lag. Ich rief Nolan an, der sich nachdem er dann auch wach war sich auf den Weg zu mir machen. Er tat mir leid. Er war mein Kummerkasten geworden und ich konnte ihm da nichts wiedergeben.
 

Kurzerhand beschloss ich mein zusammengekratztes Ersparnis dazu zu verwenden ihn wenigstens zum Essen ein zu laden. Nächste Woche gab es eh wieder Geld von meinen Job im Supermarkt. Wie ich diesen Job hasste, aber ich brauchte das Geld um es meinen Eltern zu geben wegen allen und zum anderen musste ich mich ja auch beschäftigen um auf andere Gedanken zu kommen, was gab es da besseres einfache stupide und belanglose Arbeit zu verrichten.

Wenn das Semester weiter ging würde ich da noch weniger Zeit für haben, aber dann würden die Kurse meinen Kopf schon so blockieren das ich nicht an das Vergangene denken sollte. Ich hoffte es. Mein Doktor ist da guter Dinge und meinte dass ich es schaffen würde. Er sagte auch dass ich sehr hart drum kämpfte mich von den schlimmen Erinnerungen fort zu kommen.
 

Ich hatte mein Testergebnis von Aidstest auch bereist und erleichtert ein Negativ bekommen. Wenigstens was.
 

Nach einer Stunde klingelte es und ich hiess meinen Kummerkasten willkommen, auch wenn er noch immer nicht sehr munter aussah. Er jammerte nie, egal wann ich ihn anrief. Er war ein sehr guter Freund von mir, den ich nicht missen wollte. Auch wenn er nicht immer was zu sagen konnte, aber er hörte mir einfach zu. War da und nahm mich auch mit Widerwillen in den Arm. Oh ja der knuffige Nolan hasste knuddeln! Und auch Yukiko wusste dies und machte es dann mit Absicht. Sie keiften dann kurz und wer gewann? Klar Yukiko! Dieses Mädel hatte eh Haare auf den Zähnen. Sie war taff und eine ganz eigene Welt. Ihre Ansichten konnte man nicht immer verstehen, dennoch war auch sie mir wichtig. Die feminine Ader unserer kleinen Clique.
 

Eigentlich gab es nichts schlechtes zu meinen Freunden zu sagen, ich mochte jeden genau wie er war und das war auch das beste, da ich genauso akzeptiert wurde und auch wenn Nathan und ich da ne ziemlich lange Weile uns mehr gegenseitig angezickt hatten, so ist das nun auch geklärt…nur eine Sache nicht. Meine Gefühle für ihn weis er, auch wenn ich sie ihm im Moment nicht ins Gesicht sagen konnte…na ja betrunken anscheinend schon.
 

„Guten Morgen!“, begrüßte ich ihn endlich und schnappte mir meine Jacke und Schuhe. Angezogen hatte ich mich nach den Anruf und nun wollte ich wie beschlossen Nolan einladen.

Den Weg, zu einen kleinen Cafe hier in der Nähe, schwieg ich mich aus und erst als wir saßen und ich meinen Kaffee hatte berichtete ich Nolan. Wie schon festgestellt sagte er die ganze Zeit nichts. Er rauchte eine und trank ebenso einen Kaffee. Erst als ich fertig war drückte er die Kippe aus und seufzte. Ja er tat mir genauso leid, wie ich mir selbst.
 

„Raven.“, er seufzte und fuhr sich durchs Haar.

„Eigentlich ist das alles sicher ein guter Stoff für so eine Dailysoap, also ehrlich! Doch leider kann ich dir nur sagen was ich sonst auch immer sage. Es kann so nicht besser werden. Ihr müsst wirklich mit einander reden. Alle Karten auf den Tisch legen, so verletzt ihr euch dann im Endeffekt nur selbst. Was soll Nathan denn denken? Erst schreibst du ihm deine Gefühle, du jedoch läufst dann vor ihm weg… ja dann kam deine Scheißsache… und na ja ich versteh dich, es ist nicht leicht, auch wenn ich mich nicht da rein versetzen kann…“ er zündete sich die nächste Zigarette an und zog einmal tief.

„Aber, wenn du nicht willst das dir graue Haare wachsen, der Kleine dich dann vielleicht hasst und ich in die Klapse gehöre um Himmelswillen pack bei ihm aus…also rede mit ihm, Hey lach nicht so frech. Ich weis genau das du unsittliche Gedanken eben hattest…man dir ist echt nicht so helfen…“, er grinste ganz ganz kurz und schüttelte nur den Kopf, eh er wieder an seiner Fluppe zog.
 

Hrm, ja klar hatte er Recht, wie immer. Aber es zu wissen was zu tun ist und es dann auch können, war und blieb eine ganz andere!

„Wenn das nur so einfach wäre… wenn ich es so einfach könnte… ich will es ja. Will das er drüber nachdenkt und vielleicht ja auch gewisse Gefühle für mich hat. Das ich vielleicht spekulieren könnte…ihn versuchen könnte zu umwerben, aber das ‚Bi’ sein, ist auch für mich noch ziemlich neu. Es fehlt mir an Wissen und Erfahrungen…auch wenn dieser Wixxer was mit mir gemacht hatte..“, ich knurrte und ballte die Hände zu Fäusten. Ich konnte noch immer nicht locker lassen. Verkrampfte wenn mir ungewollt einer zu Nahe kam und auch nachts träumte ich noch von. Ich hatte Medikamente vom Doktor gekriegt, aber da ich den Beipackzettel gelesen habe und drauf stand ‚Suchtgefahr’ hatte ich sie nicht genommen, ich hab Baldrian und so was genommen und eben…jetzt hatte ich Nolan. Einen echten Kummerkasten.
 

„Ich will dass es… wenn es klappen sollte eines Tages schön ist. Stressfrei und harmonisch…du weißt schon“, ich glaubte etwas rot zu werden. „Aber… so bald ich seine blauen Augen sehe… wird mir schlecht auch wenn Nathan es nicht war und es ganz anderes blau ist…dennoch spielt mein Unterbewusst sein da nicht mit. Ich habe dir alles erzählt mit meinen Psycho-Doc gesprochen, aber dennoch krieg ich es nicht los und ich weis nicht ob es was bringt wenn ich es aufschreibe oder Nathan noch damit belaste. Er hat genug anderen Kummer und so. Er brauch nicht noch meinen.“
 

„Du redest Unsinn! Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wenn du Angst hast das er dich verachtet oder nicht mehr leiden kann dann sag es und schieb es nicht seiner Krankheit zu das du es ihm nicht sagst. Er hat es verdient! Die ganze Geschichte. Deine Gefühle und eben auch diese Schattenseite. Er wird dich nicht verurteilen, da bin ich mir ziemlich sicher und wenn er es überhaupt zu einer anderen Reaktion schafft, außer baff zu sein, dann wird er zu heulen beginnen und dir um den Hals fallen und nichts weiter sagen. Er ist dein Freund. Einer deiner besten, auch wenn es nicht mehr so wie früher ist, so ist er wie ich dein Freund. Sieh es unter diesen Aspekt. Arbeite dafür das du es schaffst ihn anzusehen und dich endlich komplett mit dir aus zu sprechen, sonst nimm ihn zu einer deiner Sitzungen mit. Frag deinen Arzt wie er die Sache sieht oder ob er dir was raten kann, wie du die Sache angehen kannst.“
 

Wow. So hatte er mir schon lange nicht mehr den Kopf gewaschen. Eigentlich redete er nie viel, sagte nur kurz und knapp was er dachte und meinte. Aber jetzt…Wow! Ich war wirklich einen Moment sprachlos und fiel ihn dann zwar nicht tränenreich, aber dankbar um den Hals.
 

„Ey, was…hey… lass das! Ich bin kein Schmusetiger…geh weg! Was…argh… RAVEN lass los!“, dann gab er mit einem Seufzen aus und liess mich da so halb über den Tisch gebeugt an seinen Hals hängen. Er ignorierte mich einfach und rauchte auf. Ehe er die Rechnung verlangte, damit ich zahlen konnte nur damit ich ihn dann los liess. Gemeiner Hund, aber so liebte ich ihn. Ich wusste ja wie er es meinte und das er mich verstand.
 

Es tat wirklich gut mit ihm geredet zu haben. Wir fuhren auf seinem Bike noch etwas herum. Einfach so, nur um den Wind durch den Kopf fegen zu lassen, damit man unter der Staubschicht wieder klar denken konnte, so nach diesen Motto. Am frühen Abend brachte er mich heim. Wir waren noch hier und da gewesen, haben einfach still irgendwo gestanden oder gesessen. Haben über alte Dinge erzählt…na ja eher ich als er, aber es war gut so. Ich fühlte mich freier und besser jetzt wo ich eine unbekannte Last verloren hatte.
 

„Danke!“, meinte ich zum Abschied und dann fuhr er auch schon mit quietschenden Reifen davon. Oh! OH! Ich glaube seine Nerven hatte ich mehr als nur strapaziert. Ich musste das irgendwie, irgendwann noch mal gut machen, wenn mein Konto mal länger schwarze Zahlen schrieb vor allen.

Seufzend wand ich mich um und schloss auf, ging rein.
 

In meinem Zimmer liess ich mich rücklings auf mein Bett fallen. Da war er wieder…sein Geruch. Ich lächelte und strich über die Bettseite, wo Nathan heute Morgen noch friedlich geschlummert hatte.

Dann vibrierte mein Handy.
 

„RAVEN?!“
 

„Ähm, ja?“ ups, warum war Nathan so sauer? Etwa…wegen?
 

„Du hast…du hast mir…man du hast mir…“
 

„Ja?“ klar stellte ich mich dumm und gluckste vor mich hin. Herrlich!
 

„Ich hör genau das du lachst! Du wusstest es und sagst mir nichts? Yukiko hat es gesehen und sich köstlich amüsiert…sicher alle die mich gesehen haben, dieses riesige…äh…Ding!“
 

„Süßer das nennt man Knutschfleck…und ich kann mich an die Nacht nicht erinnern, you know und als ich es gesehen habe, warst du bereits dabei fluchtartig mein Haus zu verlassen, du hättest mir eh nicht zu gehört… es tut mir leid wenn du meinet wegen nun zum Gespött wirst…mach einen Schal um, du kannst dich ja wegen der kühlen Luft und deiner schwachen Körperabwehr rausreden, in einer Woche sieht da keiner mehr was von…also verzeih mir…okay?“
 

„Ich weis nicht… glaubst du das geht? Ich hatte so was noch nie!“
 

„Denkst du ich?“, fragte ich entgegen.
 

Schweigen.

„Vielleicht.“
 

„Nathan, hör zu ich also… wie gesagt es tut mir leid, aber jetzt kann ich es nicht zurücknehmen, das bleibt halt ein bisschen, mach dir den Schal um und red und denk nicht drüber nach, okay? Wie kann ich das wieder gut machen? Du hast einen Wunsch frei! Wie ist das?“
 

„Wirklich? Egal was?“
 

„Egal!“, ich ahnte ein wenig nichts gutes. Bei Nathan war man sich nie sicher!
 

„Okay. Dann begleitest du mich morgen den ganzen Tag und es kommt kein Maulen und so von dir. Du wirst machen was ich will!“, erinnerte er mich deutlich. Aber wenn es weiter nichts war.
 

„Okay, dann haben wir morgen ein Date und du bestimmst was gemacht wird!“
 

Schweigen.
 

„NEIN, kein Date…Argh Raven du bist unmöglich…“, ich gluckste und konnte es bildhaft vor mir sehen, wie er feuerrot vor Scham auf seinem Bett sass und mit sich kämpfte. Zu süß! Reiner Zucker mit Karamellglasur!
 

„Ist gut. Wir treffen uns morgen. Holst du mich ab, oder soll ich zu dir kommen?“
 

„Nein, wir treffen uns an der Bahnstation vor dem Rathhaus. Gegen 10 Uhr, okay?“
 

„Hrm, ja sollte ich schaffen.“
 

„Du wirst sonst klingle ich die um 7 Uhr aus den Bett du Trantüte!“ oha, da war aber einer energisch. Das fand ich wirklich süß bei ihm. Seine emotionale Ader. Das hatte immer am meisten Spaß gemacht ihn damit zu necken und zufoppen, aber jetzt war es nur goldig und am liebsten würde ich ihn gleich in den Arm nehmen und knuddeln.
 

„Ja ich bin pünktlich, beruhig dich Nathan. Wir sehen uns morgen. Und den Schal nicht vergessen~!“, flötete ich unschuldig und legte einfach auf, eh er mit noch was sagen konnte.
 

___________________________
 

so das wars. leider ein kürzeres Kapitelchen...aber lieber ein kurzes,als gar keines,hrm?
 

bis zum nächsten
 

eure finia



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Kommentare zu dieser Fanfic (20)
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Von:  DasAlien
2010-07-31T19:29:16+00:00 31.07.2010 21:29
genau ich bin auch ned besser x3
fehler werden überlesen und mehr als nur geduldet
und ...*blümchen für das häschen da lass*
._. mein beileid
ich hoff dem anderen gehts bald wieder besser

und zum kapi
ich fand es gut auch wenn´s kurz war
und die szene mit nolan im cafe kann ich mir gut vorstellen
und joa kopf is grad leer
wenn mir noch was kritik /lob technisches einfällt sag ichs :)

tüdelü
Von:  Schutzengel-007
2010-07-28T15:20:11+00:00 28.07.2010 17:20
ich hab mich super wahnsinnig über das kapitel gefreut und da ich mir auch immer deine komentare am anfang oder ende durchlese..
>///< mich hat noch nie jemand in einer fanfic öffentlich erwähnt..
außer auf der ens liste :D
danke
nya was ich eigentlich sagen wollte auch in der kürze steckt die würze
& jetzt will ich einfach nur noch wissen was bei dem date passieren soll ;)
super geschrieben
und auch wenns etwas später ist..
michh störts nicht ^^
vielen dank für das kapitel
auch dieses mal hat es nicht gestört das es unebetat war..
ich neige dazu fehler zu überlessen
bin mir aber sicher das da auch keine waren
*kuschel*
*flausch*
bis zum nächsten kap oder chat
Von:  DasAlien
2010-07-06T21:20:42+00:00 06.07.2010 23:20
=D man muss nur schwung in die bude bringen
x3
*zurückknuff*
und ich kann mic immer nur wiederholen
mir wachsen beide so ans herz , als wärens charas die ich mir ausgedacht hab
und ich freu mich auf den moment wenn die beiden zueinander finden
was hoffentlich passiert ^^
ich bin ein fan von happy endings

Von:  Schutzengel-007
2010-07-06T17:44:14+00:00 06.07.2010 19:44
okay inhaltlicher fehler..
bin ende 08 auf die fanfic gestoßen ._.'
sorry
achja..das mit den ungebetaten kapis stört eigentlich nicht
ich schreibe auch ohne punkt und komma..und ohne grammatik ^^
hauptsache ist das bald ein neues kap kommt
*noch mal grüße da lässt*
Von:  Schutzengel-007
2010-07-06T17:41:37+00:00 06.07.2010 19:41
ich wollte jetzt doch mal einen komentar schreiben >_<
tut mir leid das ich das noch nicht gemacht habe..
ich bin mitte 09 auf diese fanfic gestoßen..
und ich mag sie wirklich sehr..
sie ist realistischer als viele andere ^^
mich betrifft das thema krebs persöhnlich
deshalb habe ich überhaupt angefangen das hier zu lesen..
und shonen-ai mag ich auch
jedenfalls wollte ich dir mit dem komentar zeigen das du unbedint weiterschreiben musst ^^
ich hatte die fanfic nicht unter meinen favos weil du auf ein mal aufgehört hast zu aktualisieren...
aber jetzt hoffe ich das das etwas schnelller geht
1 kapi pro monat *hundeaugen* ?
jetzt bin ich gespannt wann nathan endlich merkt das er raven auch liebt
und ich wil wissen wann raven ihm erzählt was mit ihm passiert ist..
außerdme warte ich immer noch darauf das raven sich aul spender outet :D

liebe grüße

Von:  DasAlien
2010-06-25T20:25:30+00:00 25.06.2010 22:25
mir is grad aufgefallen das du zu den letzten kapiteln keinen einzigen kommi hast Ô_o
das is nicht nett
ich mag deine story und sie ist neben EINER einzigen story die einzige die ich echt verfolge xD
ich finde du schreibst gut und nicht so mies wie manch andere das man fast augenkrebs bekommt (keine anspielung auf nathan xD )
und cih hab nathan und raven schon lieb gewonnen und entwickle mord phantasien gegenüber dem menschen der raven das angetan hat
also im großen und ganzen machst du deine sache perfekt und bist mitreißend in dem was du schreibst
und da das wahrscheinlich der einzige kommi zu diesem kapitel wird bekommste du den mega kommi um den schreibfaulen schweinen da drausen zu zeigen das es auch anders geht
^^
ich will dich natürlich auch weiter motivieren , das du schnell weiter schreibst
aber lass dir zeit
denn hektik macht bekanntlich hässliche kinder ^^

liebe grüße Siri ^^v

und nur für die ungebetate version hab ich wunderbare fehler eingebaut alla ,,ihc" und andrern traurigen fehlern ^^
Von:  -Ikarus-
2010-01-15T23:08:49+00:00 16.01.2010 00:08
Also Nate und Rav habens wirklich nicht leicht bei dir... Da denkt man: jupp, jetzt haben sies, dann sowas. Im übrigen seh ich jetzt auch, dass es nicht umbedingt adult sein muss^^ es war kaum was beschrieben, nicht mehr als teenies heutzutage in jugendbüchern lesen. guck die rHarry potter an, da sterben sie ermordet wie die fliegen und doch ist es ein kunderbuch XD

mir tut raven leit... und ich versteh dass er im moment zu nathan will, aber doch nicht kann... Ich hoff alles kommt ins lot, hoff das beste für die beiden


chu*
Von: abgemeldet
2010-01-02T20:52:03+00:00 02.01.2010 21:52
Hallo erstmal,
ich hab nicht so den Draht zu Krebs und so, aber wenn die Suche nach einer Beta-Leserin noch aktiv ist, würde ich mich an dieser Stelle freudig anbieten.
Falls du dich von meinem Stil überzeugen möchtest, hier eine Kostprobe:
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/501629/

Ich würde mich sehr freuen, dir eventuell helfen zu können. Bei weiteren Fragen, schreib mir eine ENS oder einen Gästebucheintrag.
mfg Lirwen
Von:  -Ikarus-
2009-12-30T21:44:39+00:00 30.12.2009 22:44
Was soll ich sagen Finchen?

Krebs ist eine scheißsache. Ich weiß das so gut wie du. Du weißt dass meine Mum an Brustkrebs gestorben ist und da es auf mütterlicher Seite bei mir in den letzten drei Generationen vorgekommen ist, ist die wahrscheinlichkeit, dass es mir irgendwann wie Nathan geht, gar nicht mal gering. Schon alleine weil ich so ungerne zum arzt geh.
Ich bin froh dass es ihn besser geht. Immerhin macht das Hoffnung, dass auch die schwierigen Fölle noch die Kurve bekommen können.

Ich find die Fic schön... auch wenn sie- du kennst meinen Stil XD- fast zu schnelllebig ist. Weißt ja.. ich brauch immer ewig für alles XD Bei der Wahl einer neuen Beta, solltest du sie vllt auch bitten auf die Zeitformen zu achten^^ Gegenwart und vergangenheit... ^^ Aber wie gesagt, es ist eine schöne Story und ich werd sie sicher weiter verfolgen... immer so wie ich zu komm (ich müsst soooo viel lesen... meine armen Augis Q_Q)

Aber hattu fein gemacht! *feste Plüsch*

Doi IKa x33
Von:  _-Honbaer-_
2009-11-10T01:26:08+00:00 10.11.2009 02:26
Hi ^^

Ich bin eher zufälig auf dein FF gestoßen, aber es gefällt mir so gut, dass ich gleich alle Kapitel hintereinander weg gelesen habe.
Ich mag dein Schreibstil :)
Ich finde es super, dass du aus der Sicht von beiden Charakteren schreibst und dadurch auch gleich ein tieferer Einblick in die Geschichte gegeben wird. Bitte bitte ganz viel mehr davon schnell schnell *hibbel*
Liebe Grüße ;)


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