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Frag dich erst, wer du bist...bevor du wissen willst, wer ich bin

Ginny/Draco
von

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Ich will, was du mir kannst geben

25. Ich will, was du mir kannst geben
 


 

Ihre Starre hielt nur einen kurzen Augenblick.

„Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“ gab Ginny ungerührt und kalt zurück.

„So, sind wir also schon beim ‚Du‘. Naja, mir soll’s recht sein. Schließlich gehörst du sogut wie zu uns.“ Bellatrix lächelte Ginny triumphierend an, richtete sich auf und ging elegant einmal um Ginny herum, wobei jeder ihrer Schritte im Raum nachhallte. Keiner wagte auch nur ein Wort von sich zu geben.

„Bist du dir ganz sicher, dass du nicht weißt, wovon ich spreche?“ wisperte Bellatrix unheimlich, aber irgendwie schwang auch Verständnis in ihrer Stimme mit.

‚Überzeug sie, Ginny! Fast hast du’s geschafft!‘ machte sie sich Mut. „Nein.“

Bellatrix bleib abrupt stehen, ihre Miene wutverzerrt.

„Nun, vielleicht erinnerst du dich jetzt: Crucio!“ schrie die schwarzhaarige Hexe.

Plötzlich drehte sich alles um Ginny herum. Sie nahm nichts mehr wahr – nur diesen tiefen, schneidenden, vielleicht sogar tötenden Schmerz, der sich in ihrem ganzen Körper wie ein Lauffeuer verbreitete. Es fühlte sich an, als ob ihr jemand die Haut vom lebendigen Leibe zog und ihr kahles Fleisch in Brand setzte. Schmerz! Verzweiflung! Tod! Wie sehr sehnte sie sich nach dem Tod. Atemnot! Ihre Lunge wurde von etwas zerquetscht, ihr Magen brannte schlimmer als das Höllenfeuer selbst und jeder Zentimeter ihrer Haut wurde anscheinend mit einem Messer mindestens zehn mal aufgeschlitzt...

Atem...

Licht...

Voller Schweiß und Tränen lag sie am Boden, noch immer umringt von all den Todessern.

Warum taten sie ihr nicht den Gefallen und töteten sie einfach? Nichts wäre ihr jetzt lieber als das.

Benommen wischte sie sich ihre Tränen ab, die ihre Sicht bis jetzt erheblich beeinträchtig hatten.

„Und?“ Mit ihren verrückten Augen starrte Bellatrix Ginny an.

Zwar zuckte Ginnys Körper noch unkontrolliert, aber sie konnte wieder klar denken. ‚Sie darf nicht erfahren, dass ich wirklich im Kontakt mit dem Todesgeist stehe! Denn wenn sie das weiß, dann kommt Voldemort zurück und...nein, das kann ich nicht verantworten. Eher sterbe ich...‘ Ihre Entscheidung stand fest, jedoch wollten diese Worte nicht über ihre Lippen kommen. Diesmal war es weder das Buch noch sonst irgendein Fluch, der sie verschlossen hielten; es war pure Angst. Angst vor den vielen Schmerzen, die sie sicherlich noch vor ihrem Tod erleiden müsste. Angst vor den Konsequenzen den Cruciatus-Fluch ausgesetzt zu werden – Verrückt zu werden. Angst vor dem Tod...

„Na, hat’s dir die Sprache verschlagen?“ fragte Bellatrix mit einem breiten Grinsen, durch das sie wirkte wie eine Psychopatin und erhob erneut ihren Zauberstab.

„N...N...Nein...“ stotterte Ginny, während sie sich schon erneut auf den Schmerz einstellte, der sie gleich quälen würde.

„Na, wenn das so ist....Crucio!“ schrie Bellatrix lachend.

Ginny fing wieder an zu schreien - wegen des unbeschreiblichen Schmerzen, der ihr Leben wieder zur Hölle machte – innerlich verfluchte sie das, was sie bis vor kurzem Leben genannt hatte. Am liebsten wäre sie aus ihrer Haut gefahren, da diese wieder und wieder verbrannt und zusätzlich Salz hineingestreut wurde.

Schmerz.

Unendlicher Schmerz.

War denn keiner hier, der ihr half?

Nein, sie war allein.

Ganz allein.

Wie oft hatte Bellatrix jetzt schon diesen Fluch an ihr angewandt?

War sie schon verrückt?

Sie musste verrückt sein, denn sie hörte sich in weiter Ferne betteln und flehen, dass die Hexe sie doch endlich in Ruhe lassen würde, dass sie alles dafür tun würde und...

Der Schmerz war weg.
 

’Bin ich jetzt tot?’ dachte sie als sie die Augen öffnete.

Nein...da war er wieder. Der dunkle Raum, in dem sie vor einer Woche zum ersten Mal erwacht war, jedoch war dieser diesmal vollkommen leer.

Tagtäglich wurde sie diesen Qualen ausgesetzt und allmählich wurde sie wirklich verrückt, denn das Einzige, was für sie zählte, war der Tod.

Jahrelang hatte sie gedacht, sie wäre glücklich, aber erst diese Folter machte ihr bewusst, wie elend ihr Leben eigentlich doch war.

Wie sehr hatte sie gehofft, dass Harry, der Held der Welt, kommen würde um sie zu retten, aber niemand war da.

Ihr Körper fühlte sich leer. Jedoch konnte diese Leere nicht von der ihres Herzens übertroffen werden.

Hoffung. Was war das schon?

Ihre ‚Hoffnung’ bestand darin zu sterben, aber selbst dieser Wunsch wurde ihr nicht gewährt.

Sie schloss ihre Augen und lehnte sich an die kalte Wand, da öffnete sich auch schon wieder die Tür zur täglichen Folter-Zeremonie.

„Bitte, lasst mich sterben, aber nicht schon wieder.“ wimmerte sie leise. Nein, die Schauspielerei hatte sie schon längst aufgegeben, denn ihre Maske war durch diese endlosen Qualen gebrochen, was ihr auch egal war, denn insgeheim war sie der Ansicht, dass der Tod sowieso hinter die Fassade ihrer Selbst schauen könnte.

„Ich schlage dir einen Deal vor, Weasley.“ Lucius Malfoy sprach.

Ginny wollte schon mit der Hand abwinken als der blonde Zauberer „Du darfst sterben.“ sagte. Sofort wurde Ginny hellhörig.

„Als Gegenleistung musst du uns den Dunklen Lord zurückbringen. Überleg doch mal: Wenn er wieder lebt, geht es dich nichts mehr an, da du ja dann tot bist.“

Schon gleich wollte sie zum Gegenangriff übergehen, aber...

Lucius hatte Recht...

Ihr konnte es doch egal sein, was mit all denen passierte, die sie einst „Familie“ oder „Freunde“ genannt hatte, denn keiner von diesen Leuten befreite sie aus den Fängen dieser Verrückten.

„Ich...ich tu’s...“ antwortete Ginny in den dunklen Raum, der durch den Türspalt nur spärlich erhellt wurde.

„Schön.“ erwiderte Malfoy zufrieden. „Dann komm mit.“

Humpelnd folgte Ginny ihm durch die vielen Gänge von Malfoy Manor bis hin zu einer Tür, die von Blut getränkt rot war.

„Rein da.“ sagte er kühl, doch Ginny ließ sich nicht zweimal bitten. Jedes Stückchen, das sie näher an den Tod brachte, war ihr sehr willkommen.

Der Raum war düster und leer bis auf viele Kerzen, die in der Luft schwebten und einem Buch, das Mitten im Zimmer auf dem Fußboden lag.

„Es ist nicht schwer. Du setzt dich da jetzt hin, nimmst das Messer, schneidest dir die Pulsadern auf und schreibst mit deinem Blut eine ganze Seite mit dem Satz voll ‚Ich will, was du mir kannst geben. Der Dunkle Lord soll wieder leben’. Aber ich warne dich, mach keine Faxen. Solltest du es wagen die Seite nicht voll zu schreiben, werden wir dich Foltern bis an dein Lebensende, das dann unter diesen Umständen sicher noch sehr weit entfernt ist.“ zischte er und knallte die Tür hinter sich zu.

Ginny war allein – wieder einmal.

Auch wenn bis gerade eben Lucius Malfoy derjenige war, dessen Stimme sie gehört hatte, war es doch schön gewesen.

‚Da ist endlich mein Weg zum Tod.’ sagte sie fanatisch auf das Buch fixiert und ging ohne zu Zögern dorthin.

Mit dem Messer, das daneben lag und extrem scharf war, schnitt sie sich ohne auch nur einen Schmerzensschrei oder Zusammenzucken längs die Pulsadern auf.

Bei Merlin, es fühlte sich gut an.

So konnte man also der berühmt berüchtigten Folter von Bellatrix entkommen – mit einem kleinen Schnitt.

Sie musste schmunzeln.

Als sie merkte, dass ihr langsam schwindelig wurde und ihre Sicht verschwamm, fing sie sofort an mit der Feder, die auf dem Buch lag, die erlösenden Sätze hinein zu schreiben.
 

Ich will, was du mir kannst geben.

Der Dunkle Lord soll wieder leben.

Ich will, was du mir kannst geben.

Der Dunkle Lord soll wieder leben.

Ich will, was du mir kannst geben.

Der Dunkle Lord soll wieder leben.

...
 

„AHHHH!“

Zwei Aufschreie ertönten im Klassenraum, wo gerade ‚Verteidigung gegen die Dunklen Künste’ unterrichtet wurde.

Harry schlug sich an seine Narbe, während Draco sich an deinen linken Unterarm griff und den Ärmel hochriss.

Plötzlich kam Professor Snape, dessen Unterarm auch deutlich zu sehen war, in das Zimmer gestürmt und sah geschockt zu Harry und Draco.

„Er ist wieder da!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DarkEye
2008-03-21T18:01:57+00:00 21.03.2008 19:01
das war soo super!
eine mischung aus drama ud romance... bin begeistert
dark


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