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The Vision of Escaflowne

Ein neuer Feind
von

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Die Rückkehr

Die Rückkehr
 

Hitomi atmete noch einmal tief durch bevor sie den Karton öffnete. Da lagen sie, die Karten, die ihr immer einen Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und vor allem in die Zukunft erlaubten. Langsam streckte sie ihre Hand aus, nahm den Stapel und ließ ihn vorsichtig durch ihre Hände gleiten. Hitomi hatte die Karten seit ihrer Rückkehr von Gaia nicht mehr angerührt und doch hatte sie das vertraute Gefühl nicht vergessen. Was für ein vertrautes Gefühl dachte Hitomi und begann die Tarotkarten auszulegen. Behutsam und Karte für Karte legte sie sie in einem Kreuz aus. Dann begann sie. Sie streckte den Arm aus, schloss noch einmal die Augen und wendete die Karte. Die Karte der Vergangenheit. Viel Schmerz, Verluste, tiefe Sehnsucht, Angst, das muss alles mit meinem letzten Aufenthalt auf Gaya zu tun haben und mit der Situation die nun gegeben ist. Also um die jetzige Situation besser zu verstehen muss ich nun die Karte der Gegenwart aufdecken dachte Hitomi. Erneut wendete Hitomi eine Karte. Ja, meine Vermutungen stimmen, aber noch kein Hinweis auf die Zerstörung von Fanelia, ich muss meine Gedanken noch mehr auf Fanelia und die kommende Gefahr richten.
 

Die Karte des Feindes, Hitomi erschrak, auf dem Bild war der mächtige Todesdrache abgebildet. Er ist unser Feind, aber warum was… was hat das zu bedeuten? Als nächstes deckte Hitomi die Karten der Zukunft auf, zwei Möglichkeiten. Auf der ersten Karte waren die Liebenden abgebildet… dann die alles entscheidende Karte… Hitomi überfiel ein Angstgefühl als sie die Karte berührte. Sie schloss die Augen und deckte die Karte auf. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen. Vor lauter Schreck ließ sie die Karte fallen… es war der Tod. Was sollte das alles bedeuten? Die Liebenden dachte Hitomi, die Karte steht für inniges Vertrauen, eine tiefe Bindung, die Bereitschaft für den anderen sein Leben zu geben und Hoffnung sowie eine unbeirrbare Stärke. Und der Tod steht für eine starke macht, welche bei gegebenen Verhältnissen in der Lage ist selbst die stärkste Verbundenheit zu durchbrechen und für leid und schmerz zu sorgen.

Doch wenn wir die Gegebenheiten ändern und ihm nicht die Möglichkeit bieten einzugreifen können wir es schaffen, aber erst muss ich wissen was es mit diesem Drachen zu tun hat. Soll er der Feind sein? Die Karte bestätigt dies, aber vielleicht… Hitomi hatte einen verdacht, sollte der dunkle Besucher aus ihrem Traum der Drache gewesen sein? Natürlich war ihr unwohl gewesen, aber trotzdem hatte sie vertrauen zu diesem dunklen mächtigem Tier. Er konnte nicht ihr Feind sein!

Alles in allem erwartet Gaya ein neuer Krieg um Leben und Tod und den Karten nach zu urteilen konnte nur eine wahre, ehrliche Kraft diesen Krieg beenden, eine Kraft die durch nichts erschüttert werden kann – ihre Liebe, die Liebe zwischen Van und ihr. Sie haben schon einmal einen Krieg beenden können. Langsam erwachten Glücksgefühle in Hitomi, ihr Kampfgeist erwachte und sie wusste nun dass Van sie nicht vergessen haben konnte, er liebte sie immer noch so wie bei ihrem letzten Besuch auf Gaya.

Aber bei ihrer nächsten Reise zu diesem magischen Planeten würde es kein Besuch werden. Sie würde bei ihm bleiben, ihn heiraten und ihn nie wieder verlassen. Ihr blick schweifte zu dem Bild, das sie gemalt hatte, zu Van der mit ausgebreiteten Armen über ihrem Bett zu schweben schien. Ja, das wollte sie, noch nie in ihrem Leben war sie sich einer Sache so sicher. Gaya, sollte ihre neue Heimat werden und Fanelia ihr neues zu Hause. In diesem Moment wollte Hitomi die drohende Gefahr einfach vergessen, aber sie wusste, dass sie auf der Hut bleiben müssten, Fanelia darf nicht noch einmal unter gehen. Hitomi war so sehr in ihren Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkte, dass ihre Mutter in der Tür stand. „Du weißt es also!“ „Mama, habe ich dich geweckt?“ Erst jetzt nahm Hitomi die eigentliche Frage ihrer Mutter war „Was weiß ich?“ „Das ich da war!“ Kasuma holte tief Luft „Gaya.
 

Ebenso wie deine Großmutter, alle weiblichen Familienmitglieder waren auf diesem Planeten.“ „Aber…?“ „Lass mich ausreden Hitomi! Ich war in deinem Alter, als mich die Lichtsäule erfasst hat und dorthin gebracht hat. Auf den Planeten des Krieges!“ „Was… Planet des Krieges, was redest du denn da?“ „Der Planet ist verflucht, er wird nie frei sein und es wird dort auch niemals Frieden geben, die Königsdrachen werden es nicht schaffen sich gegen den dunklen Herrscher zu erheben und widerstand zu leisten. Vor langer Zeit waren sie frei, sie bestimmten über den Frieden zwischen den Ländern, doch irgendwann störte ein dunkler Herrscher das Gleichgewicht, er versprach einem der mächtigen Drachen ihnen beizustehen, doch er lockte die Drachen in eine Falle, schloss einen Vertrag, indem sie sich ihm verpflichteten und nun… nun sind sie seine Marionetten – er macht mit ihnen was er will.

Der dunkle Herrscher war nicht immer böse, er war junger und mutiger Krieger, ein Prinz eines bedeutenden Landes, Rubro war sein Name, er war verlobt, kurz davor zum König gekrönt zu werden. Ein Mann voller Liebe, ein herzensguter Mensch. Doch dann begegnete er Raoul, einem der Zaibacher Hexer.... und dann war nichts mehr von dem jungen Krieger übrig, außer seine hasserfüllte und lebenverachtende Hülle. Niemand weiß, was dieser Hexer mit ihm gemacht hat.

Er hat sehr lange in einem tiefen Schlaf gelegen und die Drachen haben ihn bewacht, doch er hat einen Weg gefunden. Er ist erwacht, Hitomi. Er hasst das Leben, alles was schön ist, das Glück, er will Gaya brennen sehen, aber Fanelia steht ihm weg. Durch die Macht von Fanelia fühlt er sich bedroht. Das Blut des Drachengottvolkes macht ihm angst. Noch ist er geschwächt, aber von Tag zu Tag wird er stärker… er wird alles Leben auf Gaya vernichten.“ Hitomi war kreidebleich geworden. „Ich muss zu ihm!“ Panisch sprang Hitomi auf doch ihre Mutter ergriff ihren Arm. „Nein, das lasse ich nicht zu, du kannst ihm nicht helfen, er wird sterben wie alle anderen. Wir haben versucht gegen ihn zu kämpfen, niemand wird es schaffen, damals mit dem Herzog von Freyd habe ich gegen ihn gekämpft und alle sind tot!“ energisch riss Hitomi sich los „Nein, du lügst, wir haben es schon einmal geschafft." "Hitomi, hör mir zu." sagte Kasuma fest und packte Hitomi an beiden armen. Eindringlich redete sie auf ihre Tochter ein. "Du wirst diesen Jungen nie wieder sehen, finde dich damit ab. Du kannst ihnen nicht mehr helfen. Es hat längst begonnen." Hitomi tobte in ihren Armen und riss sich schließlich erneut los "Du wirst mich nicht aufhalten, lieber sterbe ich dort mit ihm als ein leben lang allein und traurig hier zu sein. Er ist mein leben.
 

Warum hast du Gaya damals im Stich gelassen? Sie könnten längst frei sein.“ Kasuma sank zu Boden „Und warum lässt du mich solange mit einer Lüge leben, du wusstest das ich nach Gaya kommen werde, nie hast du mir einen Ton davon gesagt und jetzt willst du, dass ich alle die mir dort am Herzen liegen, sterben lasse? Das ist nicht dein ernst! Du bist erbärmlich.“ Hitomi wandte sich zum gehen, Kasuma wollte Hitomis Hand fassen doch als sie diese erfasste zog Hitomi sie ruckartig weg „Fass mich nicht an, du kannst mich nicht am gehen hindern.Ich werde Van und meine Freunde nicht sterben lassen.“ Mit Tränen in den Augen ergriff Hitomi noch ihre Tarotkarten dann verlies sie schlagartig das Zimmer.

Sie rannte die Treppe hinunter und verlies das Haus." Ich wollte dich doch nur schützen, mein Kind. Er hätte uns beide getötet, hätte er von dir erfahren" flüsterte Kasuma, doch Hitomi hörte sie bereits nicht mehr. Ein lauter Knall zeigte Kasuma, dass ihre Tochter das Haus verlassen hatte. Sie sackte in sich zusammen und begann zu weinen. Das wollte ich alles nicht und nun ist sie fort. Aber was kann ich tun? Kann ich mich ihm stellen?

Auf dem Weg zum Sportplatz plagten Hitomi immer dieselben Fragen. … Warum – warum hat sie mir nie etwas davon gesagt? Sie hat mich die ganze Zeit belogen.

Und nun sollen alle auf Gaya sterben und sie tut nichts dagegen. Sie wollte mich schützen, aber sie kann doch nicht so viele Opfer in Kauf nehmen… ich versteh das einfach nicht. Warum nur verschließt sie davor die Augen.

Der Sportplatz lag nun vor ihr, dort wo alles begann! Hier hatte sie ihre erste Begegnung mit Van. Sie steckte die Tarotkarten in ihre innen Tasche, damit diese bei der Reise nicht verloren gingen. Dann betrat sie langsam aber entschlossen die Laufbahn. Sie stellte sich in Position, schloss die Augen und begann zu laufen. Es musste klappen. Hitomi konzentrierte sich nur auf Van, auf seine Augen, sein schwarzes, glänzendes Haar, sein Lächeln, seine Wärme, an Erinnerungen. Dann merkte sie wie ihr langsam schwindelig wurde bevor die Ohnmacht über sie herein fiel sah sie noch das weiße gleißende Licht. Dann verschwand sie, der Sportplatz war leer und dunkel.

Van saß die ganze Zeit am Fenster und blickte in den Himmel, der Traum hatte ihn verängstigt, seine Stirn war in Falten gelegt und er überlegte Fieberhaft was dieser Traum genau zu bedeuten hat

Plötzlich spürte Van wie der Anhänger zu leuchten begann. Seitdem Hitomi ihn damals an ihn weiter gab hatte er ihn nicht einmal abgelegt. Hitomi, aber … was hat das zu bedeuten. Er blickte zum Mond der Illusionen und spürte eine starke der Gefühle die von Hitomi auf ihn übergingen, Traurigkeit, Verwirrung und eine panische Angst. Dann erblickte er die Lichtsäule. „Hitomi, sie kommt her!“ Hektisch drehte er sich um und rannte zum Quartier der Guymielefs. Eilig kletterte er zu Escaflowne nach oben, an der Brust des Guymielefs angekommen legte er vorsichtig die Hand auf dessen Energiestein. Der Stein begann zu leuchten, dann öffnete sich zischend das Cockpit.
 

Van spürte wieder die mächtige Kraft, welche von dem Riesen ausging. Schnell setzte sich Van und bewegte den Koloss aus dem Quartier. Er versuchte sich ungefähr an die Richtung zu halten in der er die Lichtsäule gesehen hatte. Die Gefühle die von Hitomi auf ihn übergegangen waren machten ihm angst. „Hoffentlich geht es ihr gut!“ murmelte er vor sich hin und brachte Escaflowne in die Luft. Der Guymielef breitete seine Flügel aus und flog anmutig über den Wald. Voller Konzentration suchte Van stück für stück den Wald ab. Sie muss doch hier irgendwo sein, wenn ich sie nicht hier finden kann muss ich die Suche zu Fuß fortsetzen, die Bäume werden immer dichter. Dann fiel Van der Anhänger ein, er würde ihn zu Hitomi bringen. Vorsichtig zog Van den roten Stein, der an einer goldenen Kette hing unter seinem Hemd hervor. Er umfasste ihn fest mit einer Hand, schloss die Augen und Konzentrierte sich mit seiner gesamten Kraft auf Hitomi.

Und tatsächlich erschien die pendelnde Kette vor seinem inneren Auge und wies ihm den Weg, dann zeigte der Stein ihm die Stelle an der Hitomi sich befand. Sie ist am alten Flussufer dachte Van und zog energisch an den Seilen des Drachens, er brachte ihn höher in die Luft und beschleunigte das Tempo. Dann sah er sie, sie bewegte sich nicht… Panik stieg in ihm auf. Ihr durfte einfach nichts passiert sein, ein Leben ohne sie könnte er nicht ertragen. So schnell wie es ging brachte er Escaflowne zu Boden und eilte zu ihr. Als er endlich bei ihr ankam ließ er sich neben sie fallen und kontrollierte ihre Atmung. Zum Glück, sie ist nur Bewusstlos, bestimmt von der Anstrengung, dachte Van erleichtert. Erst jetzt hatte er die Möglichkeit sich seine Liebste genauer anzusehen. Er blickte in ihr Gesicht und musste feststellen wie wunderschön sie geworden ist.

Van fühlte wie ihm ein lächeln über sein Gesicht huschte. Er fühlte sich unheimlich wohl in ihrer Nähe und bemerkte, dass sie allein durch ihre Anwesenheit ein unheimliches Ruhegefühl auf ihn übertrug. Behutsam nahm er sie auf den Arm und trug sie zu Escaflowne. Mit aller Ruhe brachte er sie in den Palast, da der nächste morgen noch nicht angebrochen war, war es sehr ruhig im Palast, alle schliefen noch. Van ließ Escaflowne im Vorhof zurück und brachte Hitomi in ihr Gemach. Er hatte es beim Wiederaufbau direkt neben sein Gemach bauen und einrichten lassen. Zwischen den beiden Zimmern bestand eine Verbindungstür, er ließ die Zimmer wie die eines Königspaares einrichten. Langsam legte er Hitomi auf ihrem großen Himmelbett ab. Dann deckte er sie behutsam zu und setzte sich neben sie. „Endlich bist du wieder bei mir, du hast mir so sehr gefehlt.“
 

Flüsterte Van und sah sie verliebt an. Dann wendete er seinen Blick in den Nachthimmel, er war Wolkenlos und man hatte einen wunderbaren Blick auf den Mond der Illusionen und die Sterne. Dann wendete Van seinen Blick wieder auf seine Hitomi. Du siehst verändert aus mein Engel, aber immer noch wunderschön, dachte Van und streckte vorsichtig seine Hand aus um über ihre Wange zu streichen. Anschließend wanderte Van’s Blick durch das Zimmer, hoffentlich gefällt es ihr, dann wandte Van den Blick wieder auf Hitomi und stellte fest, dass diese in ihn erwartungsvoll ansah. Im ersten Moment war Van’s Kehle wie zugeschnürt, sein Hals fühlte sich unheimlich trocken an, ihm wurde heiß und kalt, mit ihren smaragdgrünen Augen sah sie ihn einfach nur an und verursachte so ein Gefühlschaos bei ihm „Hitomi,.... ihm versagte die Stimme.

Liebevoll lächelte sie ihn und streckte eine Hand nach seinem Gesicht aus. Dann war bei beiden kein halten mehr, sie verschmolzen in einer innigen Umarmung und hielten sich einfach nur fest. Beide genossen die gegenseitige Wärme, die ihnen solange verwehrt geblieben war. „Du hast mir so gefehlt!“ brachte Hitomi unter Tränen und Schluchzern hervor. „Hey, wieso weinst du denn, jetzt wird alles gut!“ sagte Van und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. Er blickte ihr in die Augen und sah Angst und Verzweiflung und auch Van erinnerte sich an seinen Traum. „Es wird einen neuen Krieg geben, Van! Viele Menschen werden sterben.Ich habe es gesehen, es beginnt von vorn.“ „Pssst, beruhige dich, lassen wir es auf uns zukommen, gemeinsam schaffen wir das schon. Ich weiß, dass uns etwas furchtbares bevor steht und werde morgen in der Konferenz erste Vorkehrungen treffen.“ Hitomi sah ihn überrascht an.

„Ich hatte viel Zeit zum üben, er blickte sie vielsagend an und deutete auf den Anhänger", Van gab sich die größte Mühe Hitomi die Angst zu nehmen, auch wenn ihm selber ganz anders zu mute war. „Und jetzt ruhst du dich noch ein bisschen aus.“ Behutsam drückte er Hitomi wieder auf das Bett. Dann beugte er sich über sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Weißt du eigentlich wie sehr du mir gefehlt hast?“ Ein liebevolles lächeln erschien auf seinem Gesicht. Dann erhob er sich und wandte sich zum gehen. „Van?“ „Ja, Hitomi?“ Langsam drehte er sich um und setzte sich wieder zu ihr ans Bett. „Bitte bleib, geh nicht wieder fort!“ „Ich bleibe solange du möchtest! Und wenn ich mal nicht bei dir sein kann, so ist dieses immer bei dir!“ Vorsichtig nahm er Hitomis Hand und legte diese an seine Brust. Hitomi konnte seinen Herzschlag fühlen und seine wärme. Ein wohlig warmes Gefühl kroch durch Hitomis Körper.
 

Es war so schön wieder bei ihm zu sein, sodass sie am liebsten die furchtbare Prophezeiung vergessen würde. Wieso? Wieso konnten sie nicht einfach glücklich zusammen leben? Mit einigem zögern erhob sich Hitomi und umarmte ihren Van. Dieser erwiderte ihre Umarmung auch sofort mit einem lächeln im Gesicht. Und ohne es zu merken, schlief sie sitzend in seinen Armen ein. Als Van dies bemerkte legte er sie vorsichtig zurück und deckte sie zu, dann stand er auf und verlies schleichend ihr Gemach. Allmählich begann wieder das Tagesgeschäft im Palast, ein neuer Tag war angebrochen, die ersten Zofen liefen über den Flur und begannen mit der Frühstückszubereitung. Nach dem Frühstück stand eine wichtige Konferenz an, deshalb liefen einige der Berater schon völlig nervös über die Flure Richtung Thronsaal, dabei kontrollierten sie hektisch, ob alle Papiere dabei waren, die sie für ihre Vorträge brauchten. Da konnte es schon mal vorkommen, dass die eine oder andere Zofe angerempelt wurde.

Van hatte sich ebenfalls auf den Weg zum Thronsaal gemacht, allerdings hatte er vorher noch etwas zu erledigen, deshalb machte er einen kleinen Umweg zum Aufenthaltsraum der Zofen.

„Guten morgen die Damen.“ Sagte Van gut gelaunt. „König Van, ihnen auch einen guten morgen, was können wir für euch tun?“ mit tiefer Verbeugung sprach die älteste der Hilfskräfte, sie war für die Aufteilung der arbeiten auf die Zofen zuständig und arbeitete selbst noch in der Küche des Palastes. „Rosa, wie oft soll ich ihnen das noch sagen, ich möchte diese Verbeugungsnummer nicht!“ „Verzeiht mein König!“ Langsam richtete sich Rosa wieder auf und sah Van unterwürfig an. „Aber Ihr könntet wirklich etwas für mich tun. Wir haben heute Nacht besuch bekommen, sie ist neben meinem Zimmer untergebracht. Ich möchte, dass sich eine von Ihnen um sie kümmert und ihr beim ankleiden hilft. Und dann bringt sie bitte pünktlich zum Frühstück hinunter.“ „Natürlich König Van, ich werde mich persönlich darum kümmern!“

„Sehr schön, dann bis später und vielen dank!“ Dann verlies Van eiligen Schrittes den Raum und lief zum Thronsaal. „Er hat Nachts besuch bekommen? Wer mag das sein?“ fragte Sakari, eine der jungen Zofen, welche dieses Jahr ihre Arbeit im Palast begonnen hatte. „Und dann auch noch eine Frau? Sollte er doch eine der nervigen Prinzessinnen gewählt haben.“ Sagte Hitashi spottend. „Hört auf zu tuscheln, das kann man sich ja nicht mit anhören. Glaubt ihr denn wirklich, dass König Van irgendeine Frau in das Gemach der Königin stecken würde?“ sagte Rosa erbost. „Nein, sie muss etwas ganz besonderes sein.“ Fügte Rosa leise hinzu, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und verlies den Aufenthaltsraum. Die beiden jungen Zofen sahen ihr fragend nach, sie gucken sich kurz an und zuckten schließlich mit den Schultern. Nun machten auch sie sich auf den Weg zu ihren arbeiten.
 

Als Rosa vor der Tür zum Gemach der Königin stand, dachte sie über die Frau nach, die nun in diesem Zimmer wohnte. Vielleicht ist es dieses Mädchen… vom Mond der Illusionen? Ich würde mich für König Van freuen, er hat solange auf sie gewartet. Noch einmal atmete Rosa tief durch, dann drückte sie die Klinke runter und öffnete die Tür. „Guten morgen, aufstehen, my Lady, es wird Zeit!“ Rosa schritt durch das Zimmer und zog die Vorhänge auf und öffnete das Fenster, die Sonne strahlte ihr entgegen. Einen Moment genoss sie, die Wärme in ihrem Gesicht, bis sie ein leises Gemurmel vernahm. Schließlich drehte sie sich in Richtung Hitomi und lächelte sie freundlich an. „Guten morgen!“ brachte Hitomi mit zugekniffenen Augen heraus. „Werden Sie erst mal richtig wach, ich komme gleich wieder. Dann schauen wir mal was Sie gleich anziehen.“ Mit diesen Worten war Rosa auch schon wieder verschwunden. Allmählich gewöhnten sich Hitomis Augen an das Sonnenlicht.

Hitomi sah die Sonne, die durch ihr Fenster schien und hörte Vögel zwitschern. Schwungvoll warf sie die Bettdecke nach hinten und setzte sich an die Bettkante, dann wendete sie ihren Blick wieder zum Fenster. Im nächsten Moment kam Rosa wieder herein. „Oh sie sind schon auf, sehr gut! Ich bin Rosa und ab heute ihre Zofe!“ „Meine Zofe? Aber… !“ „Nichts aber, im Nebenzimmer können Sie sich waschen. Kommen Sie ich zeig es ihnen, my Lady!“ „Ich bin übrigens Hitomi.“ Sagte Hitomi mit einem entschuldigendem lächeln als sie im Bad angekommen waren. Verständnisvoll blickte Rosa Hitomi aus ihren Haselnuss braunen Augen an. „Das habe ich mir schon gedacht, Kindchen, endlich sind Sie da, ich freue mich Sie kennen zu lernen!“ Rosa schenkte Hitomi noch ein weiteres liebes lächeln, dann lies sie Hitomi allein. Als Hitomi sich fertig gemacht hatte, hörte sie einige Schranktüren auf und zu gehen.

Schließlich öffnete Hitomi die Badezimmertüre und stellte fest, das Rosa ihr schon ein Kleid, die passenden Schuhe und Haarschmuck bereit gelegt hatte, Rosa selbst war dabei das Bett zu machen, als sie Hitomi bemerkte, wandte sie sich ihr direkt zu. My Lady, ich habe mir erlaubt ihnen zwei Kleider rauszusuchen, welches davon möchten sie tragen?“ „Aber ich habe hier doch gar keine Kleider?“ „König Van, hat sie für sie anfertigen lassen. Und wenn Sie mich fragen… nehmen sie das hellblaue wobei ihnen das cremefarbene bestimmt genauso gut steht wie das andere!“ „Van hat Kleider für mich machen lassen?“ Hitomi war erstaunt und gleichzeitig unheimlich gerührt. „Er hat nicht nur Kleider für Sie machen lassen, dieses ganze wunderschöne Zimmer hat er für Sie machen lassen.“ „Mein Zimmer?“ Hitomi konnte es nicht glauben, doch umso mehr sie sich umsah, desto mehr liebevolle Details konnte sie entdecken, die nur ihr gelten konnten.
 

Am Kopfteil ihres Bettes waren Engel ins Holz eingearbeitet worden und über ihrem Bett sah man zwei liebende, die eine Figur hatte ihre Flügel ausgebreitet und sie schützend um die andere Figur gelegt während sie sich küssten. „Das hat er alles für mich machen lassen?“ Fassungslos und mit tränen in den Augen stand Hitomi mitten im Zimmer und drehte sich von der einen in die andere Richtung dann blickte sie Rosa an. Rosa nickte ihr zu und musste sich zusammen reißen um nicht selber weinen zu müssen, der Anblick von Hitomis Rührung lies ihr tränen in die Augen treten.Ja, das ist sie.... die Liebe die König Van verdient hat und auf die er hat solange warten müssen! dachte Rosa „So nun wird es aber Zeit, My Lady, Sie wollen König Van doch nicht warten lassen.“ „Ich möchte das hellblaue Kleid tragen!“ entschied Hitomi freudestrahlend. Nachdem Hitomi das Kleid angelegt hatte, welches sich trug wie eine zweite Haut, machte sich Rosa an Hitomis Haaren zu schaffen. Einen Teil steckte sie hoch und verzierte sie mit blauen Blüten, die restlichen Haare ließ sie locker über die Schultern fallen.

Ihre Haare reichten bis zur Mitte ihrer Schulterblätter. Als Rosa mit Hitomi fertig war stellte sie diese vor den großen Spiegel der Schrankwand. „Sie sehen wunderschön aus, My Lady!“ Das Kleid schaffte ein schönes Dekolté und war Schulterfrei, um die Taille herum sehr Figur betont und danach sehr weit ausgestellt. Dazu trug sie blaue Schuhe mit Absatz zum binden.

König Van hat sich eine wunderschöne und überaus freundliche Frau ausgesucht, dachte Rosa und sah Hitomi noch einmal von oben bis unten an, doch sie konnte nichts mehr finden was hätte verbessert werden müssen. „Also… gehen wir!“ sagte Rosa und schritt zu Tür. Hitomi folgte ihr etwas unsicher. Als sie vorm Speisesaal ankamen blieb Rosa stehen. „Ab hier müssen Sie alleine gehen.“ Schockiert sah Hitomi Rosa an… „Es wird schon schief gehen, Sie sehen wunderschön aus und König Van erwartet Sie bestimmt schon.“ Hitomi atmete einmal tief durch und nickte schließlich. Mit neuem gefasstem Mut öffnete Hitomi die Tür und trat ein.

Rosa schloss die Tür hinter Hitomi und begann die wartenden mit Tee zu versorgen. Hitomi sah sich Hilfe suchend nach Van um, als sie ihn erblickte schritt sie auf ihn zu. Van saß da und blickte ihr mit großen Augen und leicht geöffnetem Mund entgegen. „Hitomi, du siehst… einfach bezaubernd aus!“ er lächelte sie an und lief ihr ein Stück entgegen, dann zeigte er ihr ihren Platz und setzte sich vor Kopf an den Tisch. Alle anderen musterten Hitomi teils mit Neid teils neugierig andere wieder rum mit Freude.



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