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The Vision of Escaflowne

Ein neuer Feind
von

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Alles nur ein Traum?

Alles nur ein Traum?
 

Es ist nun schon 3 Jahre her, dass Hitomi auf die Erde zurückgekehrt ist. Sie hatte ihre schulische Ausbildung mit dem Abitur und einem Durchschnitt von 1.3 abgeschlossen und auch ihre Karriere als internationale Läuferin schien sich allmählich in die Realität umzusetzen.

Doch anstatt sich darüber zu freuen und in Jubel stürmen auszubrechen,

nahm Hitomi es hin als wäre es das normalste auf der Welt. Ihre beste Freundin Yukari hatte bereits nach der 10 Klasse die Schule verlassen und reiste nun mit Amano, Hitomis früherer Liebe durch Amerika, Asien und Australien, die die Hitomi immer am besten verstanden hatte, und auch nur durch ein austauschen der Blicke verstand was mit Hitomi los war, war nun fort. Doch Hitomi freute sich für ihre Freundin, sie hatte solange für Amano geschwärmt und nun war für sie ihr größter Wunsch in Erfüllung gegangen.

Und obwohl sich Hitomi bemühte kam sie nicht drum herum, immer mal wieder in ihrer Vergangenheit zu versinken. Zurück zu ihrem Van und alles andere um sich herum vergessen können. Ja, davon träumte Hitomi jeden Tag, darauf hoffte sie jeden Tag wieder von dem weißen, gleißendem Licht erfasst zu werden und zu Van gebracht werden. Zu den großen haselnussbraunen Augen, die sie immer so verliebt angesehen haben, ihn zu umarmen, seine wärme zu spüren, ihn zu fühlen. All das wünschte sie sich so sehr, aber was sollte sie tun? Würde Van sie überhaupt zurück haben wollen? Vielleicht hatte er inzwischen auch schon längst geheiratet und einen Thronerben für Fanelia? Aber wenn Hitomi tief in sich hinein horchte wusste sie, dass Van niemals eine andere Frau aus Liebe heiraten würde als Hitomi. Doch was, wenn die Berater ihn dazu brachten um Fanelia wirklich einen Thronerben zu schenken.

Schmerzhaft verzog Hitomi das Gesicht. Nein, diese Vorstellung wollte sie nun wirklich nicht, eine andere Frau bei Van, an seiner Seite, in seinem Bett, nein! Hitomi schüttelte den Kopf um Bilder dieser Vorstellung zu verscheuchen. „Hitomi….? Hitomi… was ist denn mit dir? Ich rufe dich schon eine ganze Weile, warum antwortest du mir denn nicht?“ Eine Hand berührte sanft Hitomis Schulter „Mama, du hast mich aber erschreckt!“ „Los, komm schon runter bevor das Essen kalt wird.“ Behutsam hauchte Kasuma ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange, bevor sie aus der Tür verschwand und sich wieder an ihr Gemälde setzte. Langsam erhob sich Hitomi aus ihrem Sessel und warf ihrem Engel noch einen Blick zu. Sie hatte sich für ihre Kunstarbeit einen lebensgroßen Van gezeichnet und mit Ölfarben verziert. Es ist wunderschön geworden und es sieht dir so ähnlich, dachte sich Hitomi bevor sie das Zimmer verließ, als sie langsam die Treppe hinunter stieg lächelte sie im Gedanken an Van.
 

Unten angekommen beobachtete sie ihre Mutter, die bereits weiter an ihrem Gemälde arbeitete, die Landschaft, die sie zeichnete, ähnelte der in Fanelia unheimlich, aber woher sollte ihre Mutter wissen wie es dort aussah? „Du sollst doch erst essen, bevor du mir so fasziniert beim malen zu schaust.“ Mit einem liebevollen lächeln drehte sich Kasuma zu ihrer Tochter um. „Ist gut, ich geh schon, Frau General!“ lachend lief Hitomi in die Küche.

Nachdem Hitomi gegessen hatte, beschloss sie noch einmal zum Sportplatz ihrer alten Schule zu gehen, dorthin wo alles begann.

„Ich bin noch mal kurz weg, Mama!“ „Ist gut, aber wo willst du denn hin, es ist doch schon so spät?“ Doch Hitomi hatte die Worte ihrer Mutter schon gar nicht mehr gehört, zu sehr war sie in ihre Erinnerungen und Gedanken vertieft. Es wurde ihr alles zu viel, so viele Erinnerungen brachen mit dem Gemälde ihrer Mutter und ihrer eigenen Zeichnung von Van über sie herein. Hatte das alles etwas zu bedeuten? Aber was, es war nun schon so lange her. Vielleicht war es alles aber auch zu viel, weil Hitomi auf einmal zu viel Zeit hatte, die Schule war vorbei und das Studium würde erst in sechs Monaten beginnen. Sie hatte zu viel Zeit, ja, das musste es sein.

Zu viel Zeit um über Van nach zu denken. Am Sportplatz angekommen zögerte Hitomi einen Moment, doch dann setzte sie einen Fuss vor den anderen lief die Treppe zur Arena hinunter und setzte sich dort auf die Bank der Trainer. So hatte sie die komplette Laufbahn im Auge „Ich hätte bei dir bleiben sollen, Van! Du fehlst mir so sehr. Von wegen zu viel Zeit, du hast mir schon vom ersten Tag an so gefehlt, aber ich hatte eine Aufgabe um mich abzulenken von diesem Schmerz. Was soll ich nur tun?“ „Höre auf dein Herz!“ als wäre diese Stimme vom Wind getragen direkt in ihr Ohr gedrungen und obwohl sie diese Stimme schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr gehört hatte so war sie ihr doch vertraut. Denn seit zwei Jahren erschien Van ihr nicht mehr in Traumbegenungen. Plötzlich war Hitomi erfüllt von einer vertrauten wärme. „Van? Aber ich höre doch auf mein Herz!“ Doch plötzlich war nichts mehr zu hören, eine unbehagliche Stille kroch über den Sportplatz. „Nein, ich habe mir deine Stimme nicht eingeredet und ich träume auch nicht, rede mit mir. Van ???“

Hitomi war aufgesprungen und schrie unter tränen über den Sportplatz, doch nichts tat sich. „Warum lässt du mich allein, wo warst du all die Jahre? Bitte Van, ich will weg von hier… ich will nur noch bei dir sein.“ Allmählich machte sich Verzweiflung in ihr breit. Schließlich sackte sie auf die Knie und schlug sich die Hände vor ihr Gesicht, dann kullerte eine Träne nach der anderen an ihren Wangen über ihre Hände und Arme um schließlich auf die staubige Aschebahn zu tropfen. Und plötzlich war die behütete Wärme wieder da, so als würde Van seine Flügel um sie legen und auch die vom Wind getragene Stimme, allerdings leiser und schwächer als beim ersten mal „Bald, mein Engel, bald sind wir wieder vereint!“ Verwirrt sah Hitomi sich um, es fühlte sich wirklich so an, als hätte er sie umarmt und auch mit ihr gesprochen als würde er neben ihr stehen, aber…. da war niemand…. Wie hatte er das nur gemacht?
 

Wie aus plötzlicher Eingebung nickte Hitomi, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sie fühlte sich stärker denn je. Langsam stand sie auf, klopfte sich den Staub von ihrer Jeans und lief dann noch eine Trainingsrunde um den Sportplatz und dann nach Hause. Völlig ausgepowert kam sie zu Hause an. Schnaufend suchte sie ihren Schlüssel in ihrer umhänge Tasche, als sie gerade im Flur das Licht einschaltete erschreckte sie sich furchtbar „Mama, warum sitzt du denn noch hier?“ „Ich habe mir sorgen gemacht, hast du mal einen Blick auf deine Uhr geworfen?“ „Nein, wie spät ist es denn?“ „Es ist halb eins morgens! Wo warst du den so lange noch?“ „Ich…ich …war spazieren! Und hab wohl die Zeit vergessen, es tut mir leid!“ „Zum glück ist ja nichts passiert! Ab ins Bett mit dir.“meinte Kasuma nachdenklich. Ihr war nicht entgangen, dass Hitomi immer noch eine große Verbindung mit dem Planeten des Krieges hatte. Besorgt sah sie ihre älteste an. „Ich habe dich lieb, Mama!“ Hitomi umarmte ihre Mutter noch bevor sie schlafen ging. Könnte sie sie denn überhaupt einfach so alleine lassen? Und was ist mit ihrem Bruder? Er ist zurzeit auf Klassenfahrt. Seine Abschluss fahrt, dachte Hitomi und lächelte im Gedanken daran wie schnell die Zeit vergangen war und wie groß er geworden war. Als Hitomi sich ins Bett legte galten ihre letzten Gedanken vor dem einschlafen ihrem Van.
 

Zur selben Zeit auf Gaya.

Van lehnte sich erschöpft an den Fensterrahmen. Ich habe sie tatsächlich erreicht, nach allen fehlgeschlagenen Versuchen habe ich sie endlich erreicht. Bald ist sie wieder hier. Aber ob sie wirklich zurück will? Was ist wenn sie wieder nach ein paar Monden wieder zurück will? Das könnte ich nicht noch einmal durchstehen. Van dachte lange darüber nach, ob es wirklich das ist was er und sie wollten. Vielleicht war sie auch glücklich in ihrer Welt, wobei es ihm gerade nicht so vorkam. Das Schicksal hatte sie damals schließlich auch zusammen geführt, damals für die Rettung von Gaya und um ihre ewige Liebe zu besiegeln, warum also sollten sie nicht auch zusammen sein.

Er blickte über Fanelia, das nun wieder in seiner vollen Pracht im Mondlicht erstrahlte. Natürlich war es nicht dasselbe, aber es kam ihm verdammt nahe.

Es war ein harter Wiederaufbau, alle überlebenden Fanelias hatten tatkräftig mitgeholfen.

Und da war Vans Zeitvertreib um nicht allzu oft an Hitomi denken zu müssen, doch auch er war nun vollkommen willenlos seinem Kummer verfallen und dachte nur noch an sie. Die ihm so hilfreich und mutig im Kampf gegen die Zaibacher beigestanden hatte. Für ihn war sie anfangs nur eine Bereicherung um den Krieg zu gewinnen, doch von Tag zu Tag wuchsen seine Gefühle für dieses Mädchen, dass nun bestimmt zu einer wunderschönen Frau herangewachsen war. Täglich malte er sich aus wie sie nun aussehen könnte, doch er wusste das all dies nur durch ihre wirkliche Erscheinung bestätigt werden konnte.

Und auch er hatte sich verändert. Er war zu einem kräftigen König herangewachsen, der ständig von den Mädchen und jungen Frauen der Stadt immer wieder verführerische Blicke zu geworfen bekam.
 

Doch all diese Frauen ließen ihn kalt, wobei er ihnen anstandshalber immer freundlich zurück lächelte, er wollte nur die eine und das machte er immer wieder dadurch deutlich, dass er jegliches Angebot anderer Länder ablehnte, die immer wieder Botschaften mit dem Wunsch, dass Van sich mit einer der Prinzessinnen verloben soll, schickten. Doch er blieb hartnäckig und redete sich immer wieder raus aus diesen verkupplungsversuchen. Auch seinen Beratern standen allmählich sämtliche Haare zu Berge. So viel Sturheit hatten sie lange nicht mehr erlebt. „König Van, verzeiht die Störung, aber morgen früh steht eine wichtige Konferenz an!“ „Danke, Merku, ich habe es nicht vergessen!“ „Eine gute Nacht, mein König!“ „Danke Merku, dir auch eine gute Nacht!“
 

Was soll man auch machen, wenn die die man liebt soweit weg ist. Ich kann niemand anders heiraten und wenn sich meine Berater auf den Kopf stellen. Ich liebe Hitomi und dabei bleibt es. Dachte Van und sah sehnsüchtig zum blauen Planeten auf, da musste sie irgendwo sein. Seine große Liebe! Auf die er ewig warten würde.

Plotzlich hörte er ein leises Schnurren an der Tür und ohne sich umdrehen zu müssen wusste er schon wer es war. Ein kleines lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab wenn er an diese Frau dachte. „Komm schon rein, Merle.“ Sie hatte sich zu einer wunderschönen Katzenfrau entwickelt, bei der nicht nur so mancher Katzenmann schwach wurde. „Hallo Van, du denkst ja schon wieder nach. Mein armer König, kann ich irgendetwas für dich tun?“ „Nein Merle, aber weißt du was….. ich habe sie erreicht!“ „Was….miau….das ist ja toll, wann kommt sie denn?“

„Das dauert wohl noch ein bisschen, aber sag mir wie kann es, dass du dich so darüber freust? Du konntest Hitomi doch am wenigsten leiden?“ „Na ja, das war mal, weißt du, ich habe sie doch sehr lieb gewonnen. Sie ist meine Freundin geworden, auch wenn ich sie anfangs für eine ziemlich blöde Kuh gehalten habe. Und was viel wichtiger ist, sie macht dich glücklich, Van! Das was wahrscheinlich keine andere Frau jemals geschafft hätte.“ Ein kleines seufzen entrann Merle. Plötzlich hörte sie ein Geräusch auf dem Flur. „Suvain und Soraya, ich habe euch gehört also kommt raus.“ „Aber Mama, wir konnten noch nicht schlafen und wir waren heute noch gar nicht bei Onkel Van!“ Van lächelte, er freute sich so sehr für Merle, dass sie jemanden ihres gleichen gefunden hatte und auch die Liebe bei ihm gefunden hatte. Und das Resultat dieser Liebe stand nun im Türrahmen. „Wo ist euer Vater?“ „Papa schläft schon, wir sind rausgeschlichen und dann haben wir euch gehört!“

„Na dann kommt schon her.“ Das ließen sich die Zwillinge nicht zweimal sagen. Mit einem Satz landeten sie im Arm ihrer Mutter. Und sprangen schließlich zu Van. „Na ihr zwei, was habt ihr denn heute schönes gemacht!“ „Wir waren bei Esca…!“ Für diesen Satz fing sich Soraya von ihrem Bruder einen Stoß zwischen die Rippen. „Aua, bist du bescheuert!“ „Hey, Kinder wo wart ihr? Das würde ich jetzt auch ganz gerne wissen. Ihr wart doch nicht etwa bei Escaflowne?“ Angst stieg in Merle hoch, sie wusste zwar, dass Escaflowne außer Betrieb war und sie wusste auch wie viel Van mit Escaflowne für Fanelia und seine Einwohner getan hatte, aber zu sehr erinnerte der Guymielef an den furchtbaren Krieg. „Nein, nein Mama!“ „Aber…“ erwiderte Suvain. „Ich glaube ich muss mir die zwei Abenteurer mal vornehmen. Ihr wart also bei Escaflowne, was wolltet ihr dort.“ Fragte Van behutsam nach, der bemerkt hatte wie Merle auf diesen Guymielef reagiert hatte.
 

„Wir haben schon so viel von diesem Guymielef gehört, das wir ihn einfach mal selbst sehen wollten, er hat Fanelia gerettet mit dieser Frau zusammen, die nun wieder fort, in ihrer eigenen Heimat ist.“ „Ihr dürft aber doch nicht einfach in das Waffenlager von Fanelia spazieren, es ist gefährlich dort für so kleine neugierige Nasen!“ „Aber…?“ „Nein, kein aber, das nächste mal fragt ihr mich einfach, in Ordnung, dann gehen wir zusammen und ich erzähl euch noch einiges und jetzt ab ins Bett mit euch, es ist schon spät!“

„Oh ja, bitte morgen, ja Onkel Van?“ „Mal sehen!“ „So jetzt aber ab mit euch, ich komme gleich nach.“ Sagte Merle mit einem ungeduldigen Unterton in der Stimme. „Es ist in Ordnung, Merle! Ihnen kann dort nichts passieren, aber ich werde es ihnen noch mal ganz in Ruhe erklären. Hab Geduld mit ihnen, denk mal daran was wir alles angestellt haben?“

„Du hast ja recht Van, aber ich mag es nicht wenn sie in der Nähe dieser Maschine sind!“ Langsam ging Merle zu Tür, als sie sich umdrehte blickte sie zu Van, welcher einen traurigen Blick zur Erde warf. Bald Van, bald ist sie wieder bei dir. Dachte Merle „Du wärst ein toller Vater, Van!“ Als Van sich umdrehte um auf diese Äußerung zu reagieren war Merle schon verschwunden. Ein lächeln erschien in Vans Gesicht, ein letzter Blick zur Erde, dann ging auch er zu Bett.

In dieser Nacht hatte Van einen eigenartigen Traum. Zuerst stand er auf einer grünen Wiese nicht weit von Fanelia und sah seine Mutter wie sie mit Hitomi sprach, er rief nach beiden, doch sie reagierten nicht, dann wechselte das Bild plötzlich wieder er befand sich in der Krankenabteilung des Palastes und sah sich selbst auf dem Flur auf und ab laufen, wieder wechselte das Bild, er war anscheinend auf einer Konferenz der Länder außerhalb Fanelias.

Hitomi war auch da. Sie hatte langes dunkelbraunes Haar mit einzelnen goldblonden Strähnen. Sie trug ein blaues rückenfreies Abendkleid mit silbernen Verzierungen. Sie unterhielt sich mit Allen, sie lachte, sah so wunderschön aus. Doch plötzlich fand sich Van auf dem Schlachtfeld wieder um ihn herum blutüberströmte Leichen, todesschreie, er sah sich wie er um sein Leben kämpfte, als er sich weiter umdrehte sah er Fanelia in Flammen stehen.

Plötzlich hörte er einen schmerzerfüllten schrei, es war Hitomi. Und sie kämpfte, die langen Haare lugten unter dem Helm als geflochtener Zopf hervor, ihr Körper wurde von einer schweren Rüstung bedeckt. Doch anscheinend wurde sie verletzt und ihre Kräfte schienen zusehends zu schwinden.

Plötzlich schreckte Van hoch. Er war schweiß gebadet und zitterte am ganzen Körper. Nein, das durfte nicht ihre gemeinsame Zukunft sein, nein nicht so!
 

Nicht schon wieder, dachte Van und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht.

Wenn das unsere gemeinsame Zukunft sein soll, dann darf sie nicht hier her kommen, niemals…. Das würde sie nicht durch stehen und er konnte nicht zusehen wie er sie in einem neuen Krieg verliert.

Aber warum sollte es einen neuen Krieg geben? Warum?

Die Zaibacher waren noch im Wiederaufbau, wer sollte denn angreifen und womit, eine solch große Armee, die es mit Fanelia mal eben so aufnimmt. Denn Van hatte trotz der ganzen Friedensverträge Vorkehrungen getroffen um sein Land zu verteidigen. Das Waffenarsenal von der Stadt in den Bergen hatte sich verdreifacht und die Präsenz von den neuen Guymielefs sorgte in den umliegenden Städten für Ehrfurcht und auch ein wenig Furcht, allerdings sah es in Asturia nicht anders aus. Niemand wollte mehr unvorbereitet in so eine Katastrophe geraten.
 

Auch Hitomi schlief unruhig. Irgendetwas stiel sich in langsamen, aber mit bedrohlichen Schritten durch ihren schlaf. Doch sie konnte nichts erkennen, es war stockfinster um sie herum. Plötzlich hörte sie ein leises, aber doch ausdruckstarkes Grollen hinter sich. Sie war starr vor schreck, konnte sich nicht umdrehen. Ihre Gedanken wurden klarer, es hat mit Fanelia zu tun, es wird etwas furchtbares passieren. Etwas mächtiges ist aus seinem Schlaf erwacht und stärkt nun seine Kräfte um einen Krieg zu führen, den die Welt noch nicht gesehen hat.

Hitomi bemühte sich immer wieder etwas zu sehen, aber der Raum in dem sie sich befand blieb schwarz. Sie spürte einen kalten Atem in ihrem Nacken. Ein eisiger Schauer lief ihren Rücken hinab. Ruckartig drehte Hitomi sich um, allmählich bekam sie es mit der Angst zu tun. „Wer ist da?“ fragte sie mit ängstlicher und stockender Stimme, ihre Kehle war wie zugeschnürt.

Immer wieder drehte sie sich nervös in alle Richtungen um, doch sie konnte niemanden erkennen, dafür war es einfach viel zu dunkel, aber sie hörte das jemand sie umkreiste. Es muss etwas riesiges sein, dachte Hitomi, immer wieder hörte sie das selbe kratzende Geräusch, doch was konnte es sein? Was willst du denn bloß, lass sie in ruhe! Ich werde es nicht zulassen. Gib dich schon zu erkennen! Langsam fand Hitomi zu ihrer Selbstsicherheit zurück und ihre furcht begann zu schwinden. „Mir machst du keine Angst, zeig dich!“ rief Hitomi in die Dunkelheit. Ein schallendes Lachen erklang, es wurde immer lauter und lauter. Wieder suchte Hitomi ihre Umgebung nach möglichen Hinweisen ab, aber es waren keine zu sehen. Plötlich direkt vor ihr! Es starrten sie zwei eisblaue Augen an, es war als würden diese tief in ihre Seele blicken. „Das werden wir noch sehen, Seherin. Du wirst Angst haben, das ist so sicher, wie der Untergang Fanelias!“ Langsam schlossen sich die Augen und es wurde windig um Hitomi herum, sie hörte Flügelschläge „Wer bist du, warum wird Fanelia zerstört?“

Doch sie bekam keine Antwort mehr, ihre mysteriöse Traumbegegnung war verschwunden und allmählich begann die Umgebung zu verschwimmen, als sie plötzlich aus ihrem schlaf hoch schreckte hörte sie immer noch das Lachen welches ihrer Belustigung galt. Das kann nicht sein, warum sollte es schon wieder einen Krieg geben? Alle Länder haben einen Pakt… Friedensverträge… es darf sich nicht wieder alles wiederholen! Hitomi war zu nervös um sich wieder hinzulegen, ihre Gedanken zu sehr aufgewirbelt. Sie zog sich ihren Bademantel über und ging hinunter ins Wohnzimmer. Langsam ließ sie sich auf die Couch sacken, ihr blick wanderte durchs Zimmer, sie versuchte sich an die Umgebung zu erinnern, an irgendeinen Geruch aus ihrem Traum, sie wollte wissen wer Gaya bedroht oder besser gesagt, wer besonderes Interesse daran haben könnte Fanelia zu zerstören. Dann blieb ihr Blick an den Bildern ihrer Mutter hängen, sie hatte weitere Landschaften gezeichnet. Hitomi stockte der Atem. Eine Stadt in den Bergen, mit einem wunderschönen Palast…. Fanelia… flüsterte Hitomi, aber wie kann das nur sein? Viel zu viele Details stimmten genau überein, als das es nur eine Verwechslung sein könnte.

Dachte Hitomi, woher wusste ihre Mutter wie es dort aussah, ob sie schon da war?

Ich muss zurück, zurück zu Van… er braucht mich jetzt! Ich muss es verhindern, es muss eine Möglichkeit geben Fanelia zu retten. Hitomis Gedanken überschlugen sich. Was ist wenn ich zu spät komme? Nein, ich muss es schaffen, niemand darf Fanelia ein weiteres mal zerstören.

Nun kamen ihr die Tarotkarten in den Sinn, mit einem Satz war sie von der Couch gesprungen und stürmte die Treppe hoch in ihr Zimmer. Sie suchte in ihrem Schrank, am Schreibtisch, aber nichts zu finden, sie legte sich auf den Boden und lugte unter ihr Bett – tatsächlich, da war er, der Karton, den sie aufs sehnlichste zu finden versuchte. Völlig ungeduldig zerrte sie ihn unter dem Bett hervor und stellte diesen vor sich.



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