Jagd
Und nach einiger Wartezeit geht's auch endlich weiter...
Zwar etwas spät, aber frohes neues Jahr! ^___^'
Titel: Shinigami
Autor: Kingyo
Beta: Hab noch keinen...würd mich freuen, wenn sich Jemand meldet^^
Archiv: Leider nicht, ich schreib so oft, wie möglich, weiter.
Genre: Hm~...keine Ahnung...ich versuche vielseitig zu sein.
Disclaimer: Alles meins! *irre grins* Geld bekomm ich aber trotzdem nicht...
"..." Sprechen
//...// Denken
Kapitel 3 ~ Jagd
Für kurze Zeit sah Lilith nur Schwärze. Dann wurde langsam etwas erkennbar, eine Menschenmasse, die hektisch auf einer Straße umherlief. Ein typisches Bild nicht nur ihrer, sondern jeder Großstadt. Als sie genauer hinsah, verschwand die Masse, nur noch zwei Menschen, ein Mann und eine Frau, standen neben einem Blumengeschäft.
Das war also ihr heutiger Job. Das Bild verschwand. Stattdessen erschien ein Mädchen, das etwa einen halben Meter über dem Boden schwebte. Ihr langes weißes Haar, welches einen starken Kontrast zu ihren nachtschwarzen Augen und ihrer gleichfarbigen Kleidung bildete, schwebte sanft im kühlen Wind.
Grüßend nickte das Mädchen, welches sich Liara nannte. “Du hast dir dein heutiges Ziel gemerkt?”
Achselzuckend stimmte Lilith zu. Was blieb ihr denn auch anders übrig? “Wie kommt es, dass ich diese Nacht schon wieder ran muss? “, fragte sie. Liara setzte sanft auf dem Boden auf. “Die Zeiten ändern sich.”
Frustriert stöhnt Lilith auf. “Doch so genau. Du weißt genau, dass ich bisher jeden Job erledigt habe. Ich will nur wissen, warum ich immer häufiger…”
“Schweig! Du kennst die Regeln.” Liaras sonst so sanfte Stimme nahm einen bedrohlichen Klang an, ohne lauter zu werden.
Ohne ein weiteres Wort verschwand sie.
//Na toll. Aber irgendwann wird sie es mir doch sagen müssen.// Lilith machte sich auf den Weg. Sie wusste immer noch nicht, wie es kam, dass sie ihre Zielpersonen fand, aber sie konnte sich immer auf ihr Gefühl verlassen.
Mit halb geschlossenen Augen durchstreifte sie die Gegend, einfach ihrem Gefühl folgend.
Nach einer Weile stoppte sie. //Gefunden.// Aus dem Schatten heraus beobachtete sie das Pärchen, welches durch eine verlassene Straße spazierte.
//Das scheint leichter zu werden, als ich dachte.// Sie konzentrierte sich, ließ ihre Atmung langsam werden. Der Wind frischte auf. Das ihr verliehene Schwert Satsujín erschien in ihrer linken Hand.
Geschmeidig trat sie aus dem Schatten, ging zielstrebig auf die beiden Menschen zu. Diese blieben stehen und schauten das sich ihnen nähernde Mädchen erschreckt an. Der Mann schob die Frau hinter sich, als er das Schwert wahrnahm. „Lauf Jo!“ Er versetzte ihr einen Stoss. Die Frau sah ihn furchtsam an, lief nach einem Blick auf das Schwert jedoch weg.
„Zwecklos.“ Leise und bestimmt umschmeichelte Liliths Stimme ihre Opfer. Kalt lächelnd blieb sie vor dem Mann stehen, der die Fäuste erhoben hatte und sie erwartete. Mit einem kalten, unbarmherzigen Lächeln durchschnitt sie seine Halsschlagader. Der Schwerthieb war zu schnell für ihn, er hatte keine Zeit, sich auch nur im Ansatz zu verteidigen. Mit einem Gurgeln brach er zusammen.
„Kommen wir zum zweiten Streich.“ Langsam glitt Lilith auf ihr zweites Opfer zu. Die Frau war stehen geblieben, als sie ihren Begleiter zu Boden fallen hörte. Wie ein Reh, das in das Licht eines Scheinwerfers blickt, starrte sie Lilith bewegungslos an. Nur ihr hektischer Atem und das leise Rauschen des Windes war zu hören.
Lilith machte eine ruckartige Bewegung mit dem Schwert, um das Blut abzuschütteln. Sie sah, wie die Frau den Flug der Bluttropfen mit aufgerissenen Augen verfolgte. „Solltest du nicht eher hier rauf achten?“ Mit diesen Worten durchtrennte sie auch ihr die Halsschlagader.
Genauso wie das erste Opfer brach die Frau zusammen. Mit einem dumpfen Ton schlug sie auf dem Boden auf. Es bildete sich eine Blutlache, vor der Lilith schnell zurückwich.
Es hätte zwar keinen Unterschied gemacht, wenn sie noch mehr Blut abbekommen hätte, aber sie versuchte die Menge immer so gering, wie nur irgend möglich zu halten. Sie ekelte sich davor.
Mit einem Windstoss war Satsujín erschienen und genauso verschwand es wieder. Doch nicht nur das Schwert war verschwunden, ebenso waren die Leichen nicht mehr dort, wo sie zu Boden gefallen waren. Einzig das Blut, welches den Boden und Lilith bedeckte, war immer noch vorhanden.
Angewidert sah Lilith auf ihre Hände. //Ich muss es so schnell, wie möglich abwaschen…// Mit einem Seufzen, welches in die Nacht entfloh, machte sich auf den Weg zu den öffentlichen Toiletten. Um diese Uhrzeit würde sich dort hoffentlich niemand mehr aufhalten.
Ein Schatten folgte ihr unbemerkt. Er lief leise hinter ihr her. Als er an den Blutlachen vorbeikam, rümpfte er kurz die Nase, als wollte er ausdrücken, dass man immer hinter sich aufräumen sollte.
Genau wie sie angenommen hatte, hielt sich dort niemand auf. Was allerdings nicht nur an der Uhrzeit liegen musste. //Wäh, stinkt das widerlich hier!// So schnell es ging, wusch sie sich das Blut ab und stürzte förmlich aus den Toiletten. Nachdem sie gierig die frische Luft tief in ihre misshandelte Lunge gesaugt hatte, machte sie sich auf den Weg nach Hause.
Dort angekommen, schloss Lilith sehr leise die Tür auf. Kurz lauschte sie, ob noch Jemand wach war, doch sie hörte nichts. Sanft würde die Tür ins Schloss gedrückt.
“Wo kommst du denn her?” Fast zu Tode erschrocken zuckte sie zusammen.
Mika, der im Schlafanzug auf der Treppe saß, grinste breit. “Hab ich dich etwa erschreckt? Na, das tut mir aber Leid.”
“Warum bist du noch wach?” Lilith versuchte von sich abzulenken.
“Dasselbe könnte ich dich auch fragen, meine Liebe. Also?” Okay, es blieb bei dem Versuch.
//Ausrede… ich brauch eine Ausrede!// “Ich hab frische Luft gebraucht. Kann ich jetzt gehen?” //Naja, wirklich überzeugend war die ja nun nicht… egal.//
Schnell stürmte sie an ihrem Cousin vorbei, bevor er noch weiter nachharken konnte.
//Meinst du wirklich, ich lass dich so schnell laufen?// Mika stand auf und ging in sein Zimmer. Heute würde er nicht weiter fragen, aber dass dieser Tag kommen würde, war so klar wie das Amen in der Kirche. Und das war nicht nur ihm bewusst.
Lilith schloss schnell und leise ihre Zimmertür hinter sich. Sich mit dem Rücken an die Tür lehnend, rutschte sie zu Boden, zog die Knie an ihren Körper und schlang die Arme um sie. //Was macht er um diese Uhrzeit auf der Treppe? Hat er etwa Verdacht geschöpft?// Aber das konnte nicht sein.
Genau genommen, konnte es schon sein, aber es durfte nicht so sein. Denn dann würde sie Probleme bekommen. Ihr Onkel würde sie wahrscheinlich aus seinem Haus werfen, wenn er sie nicht sogar in die Psychiatrie brachte. Was sollte er schon mehr in ihr sehen, als eine verrückte Killerin, wenn Lilith ihm die Wahrheit sagen würde?
Und die Wesen, für die sie arbeitete, hätten keine Hemmungen, sie zu eliminieren, wenn sie nicht mehr so handelte, wie es ihr Auftrag verlangte. Und zu diesem gehörte neben der Auslöschung ihrer Ziele, die Geheimhaltung dieser Morde.
Wie jedes Mal, wenn sie an ihre Situation dachte, entfloh Lilith ein schwerer Seufzer. Das Leben hätte so einfach sein können, wenn sie normal wäre. Aber normal war sie nicht, jedenfalls nicht mehr, nach diesem blöden Zufall. Wäre sie in der Bibliothek nicht eingeschlafen, wäre jetzt alles leichter.
Zu Kommis sag ich nicht nein... Du bist gemeint, ja genau du! Nur ein kleines Kommentarchen? Bittööö >.<
Ja mata,
Kingyo.