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Der Gott der Lutrantkristalle

von

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Lutrantkristall

Der Himmel war bewölkt. Der Wind trieb die Wolken schnell am Himmel entlang und es roch nach Regen. Sasha saß am Fenster und hielt ein altes Buch in Händen.

Es hatte einen zerfetzten braunen Umschlag und gelbliche Seiten auf denen die Schrift schon verblasste. Leise las sie vor.
 

Am hohen Berg der Lutrantkristalle, lebten einst fünf Götter.

Der Gott der Seelen, der Gott der Zeit, der Gott des Todes, der Gott der Zuneigung, der Gott der Weisheit und der Gott der Hoffnung.

Sie herrschten über die Menschen und die Tiere. Alle lebten mit Liebe und Frieden gegenüber den anderen.

Irgendwann begannen die Menschen sich den Göttern zu widersetzen. Sie schmiedeten Pläne, wie sie die Götter töten konnten.

Tatsächlich schlossen sich ihnen die Priester an und sprachen eine Formel, mit der sie die Götter sterblich machten.

Die Menschen des Dorfes töteten zuerst den Gott der Zuneigung und ihr Hass flammte noch weiter auf.

Die Seelen der Götter zogen umher und ließen sich auf dem Berg nieder. Sie verwandelten sich in die schillernden Lutrantkristalle.

Sie töteten alle Heiligen bis auf einen. Dieser versetzte sich mit einem Zauber in einen Tiefschlaf, der nur gebrochen werden kann, mit den vier Kristallen der Götter, der Tafel des Gottes und einer Formel, die dem Hüter des Berges von Generation zu Generation weiter gegeben wird.

Wenn dieser Gott geweckt wird, wird...
 

Völlig schockiert blätterte Sasha weiter, doch entweder war die Schrift so verblasst, dass man sie nicht mehr entziffern konnte, oder es waren Seiten ausgerissen wurden.

„Sasha! Schätzchen! Komm runter!“, rief eine weibliche Stimme die Treppe hinauf. Seufzend ließ die Braunhaarige von dem Buch ab, legte es zur Seite und eilte die Treppe hinunter.

„Was ist los?“, fragte sie und kratzte sich am Kopf. Im Raum saß aber nicht nur ihre Mutter, sondern auch jemand, den sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. „Onkel Viktor!“, rief sie und umarmte den älteren Herren. „Na Kleine?“, fragte er und drückte sie etwas von sich weg. „Klein?“, erwiderte sie und zog eine Augenbraue in die Höhe.

Sie war froh ihn wieder zu sehen. Ihr Onkel war schon vor einiger Zeit weg gezogen. Wohin genau, hatte man ihr nicht gesagt.

„Stimmt. Du bist ja bald größer wie ich“, stimmte er zu und begann zu lachen.
 

Die Wolken vor dem Fenster verdichteten sich und nahmen eine dunkle Farbe an. Es war schon Windstill und es behagte Sasha gar nicht. Ihre Mutter hatte mittlerweile den Raum verlassen.

Viktor setzte sich wieder in seinen Sessel und musterte das Mädchen eingehend. „Onkel?“, sprach sie schließlich und erwiderte seinen Blick. „Hm?“ „Wo bist du eigentlich hingezogen?“

Er verzog das Gesicht und schnalzte mit der Zunge. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich es dir erzählen darf“, antwortete er schließlich und begann mit den Fingern auf der Armlehne zu trommeln.

Sasha zog die Augenbrauen in die höhe. Warum konnte er es ihr nicht einfach erzählen?

„Na los, sag schon. Ich werde es Mama schon nicht sagen“, versuchte sie ihn zu überreden und setzte ihren bettelnden Blick auf. Ihr Onkel hatte sichtlich damit zu kämpfen.

Nach kurzem Schweigen faltete er die Hände zusammen. „Na gut. Aber erzähle es wirklich nicht deiner Mutter. Selbst sie weiß es nicht.“ „Auf keinen Fall“, antwortete sie und setzte sich auf den Stuhl, auf dem zuvor ihre Mutter gesessen hatte.

Plötzlich trommelte es an das Fenster. Sasha blickte auf und erkannte Blitze am Himmel zucken. Kurz darauf klang ein ohrenbetäubendes Hallen nach, dass das Mädchen zusammen zucken ließ. Sie wandte sich vom Fenster ab und musterte wieder ihren Onkel.

„Wie du weißt, bin ich schon seit längerer Zeit nicht mehr hier gewesen. Ich lebe in einer Hütte. Relativ weit von hier... Um genau zu sein... Ich bin der Erbträger der Götterformel.“ Er machte eine kurze Pause. „Wie du wohl richtig denkst lebe ich am Lutarntkristall-Berg.“

Sasha starrte ihn mit offenem Mund an. Er ist der Erbträger? Er ist der einzigste Mensch auf dieser Welt, der den überlebenden Gott rufen konnte!

„Überraschend, hm?“, fragte er und verzog das Gesicht zu einem Lächeln. „Ich glaube du weißt nun, warum ich mein Wohnort nicht jedem preisgebe.“ Sasha nickte, denn ihre Kehle war wie zugeschnürt.

„Meinst du, ich könnte mal zu dir kommen?“ Diesmal war ihr Onkel verdutzt. „Ich denke es würde gehen. Aber warum möchtest du mit mir kommen?“ „Ich interessiere mich schon lange für Lutrantkristalle. Sie sind wunderschön“, sie umklammerte ihre Halskette.

Ihr Vater war vor einiger Zeit gestorben. Er hatte ihr die Kette mit einem tränenförmigen Lutrantkristall vermacht. Sie trug sie seit seinem Tod.

„Ich glaube nicht, dass ich etwas dagegen sagen könnte“, antwortete er schließlich und lachte. „Allerdings musst du erst mal deine Mutter überreden.“ „Das wird nicht besonders schwierig sein“, antwortete sie und lächelte.
 

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Das erste Kapitel meiner eigenen Serie <3 Ich hoffe es gefällt euch =) Würde mich über Kommis freuen ^^



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