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Ein bisschen Spaß muss sein - die ganze Story

Jibbs, Tiva, McAbby
von

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Kapitel 40

Der Keller war nur spärlich beleuchtet, so wie eigentlich immer. Trotzdem spürte man die bedrückende Stimmung, die herrschte. Die zwei Agents saßen auf zwei alten, klapprigen Stühlen und jeder hielt ein Glas in der Hand. Das des NCIS-Agents war bereits wieder fast leer, während das seines Freundes Tobias noch immer bis zum Rand gefüllt war. Der FBI-Agent sah den alternden Agent, der ihm gegenüber saß, mit schief gelegtem Kopf an. Seinen Freund hat es einen ziemlichen Schock verpasst, dass die Direktorin des NCIS am Nachmittag den Heiratsantrag ihres derzeitigen Lebenspartners bejaht hatte. Dem Mann war schon beim ersten Mal, wo er Jenny Shepard und Leroy Jethro Gibbs zusammen gesehen hatte, klar, dass zwischen diesen zwei Menschen mehr als nur die einfache Freundschaft unter Kollegen herrschte. Gibbs nahm den letzten Schluck des Alkohols zu sich und griff nach der Flasche, die neben ihnen auf der Werkbank stand. Bereits ziemlich vom Alkohol benebelt, goss er sich sein Glas wieder voll, wobei ein großer Teil auch neben dem Glas landete. Fornell seufzte nur und betrachtete seinen Freund mitleidig. Normalerweise ließ sich dieser Agent nicht so gehen. Nur die wenigsten wussten, was im Kopf dieses Sturkopfes vorging und konnten seine Handlungen nachvollziehen. Wäre Tobias nicht selbst dabei gewesen, könnte er ihn jetzt vermutlich auch nicht verstehen, so wie damals, als er ihn hier im Keller in demselben Zustand wie im Moment vorgefunden hatte.

„Jethro? Bist du schon da?“, erklang plötzlich eine weibliche Stimme von oben. Fornell hob den Kopf und sah zur Tür, die in den Keller führte. Langsam erhob er sich und bedeutete Jethro, sitzen zu bleiben. Dieser schien gar nicht mitbekommen zu haben, dass Tammy wieder da war. Der FBI-Agent erklomm die Treppe und sah sich im Flur um, als eine hübsche, junge Frau aus der Küche kam. Erschrocken schrie sie auf, als sie ihm gewahr wurde und warf ihm einen ängstlichen Blick zu. Tobias lächelte und reichte ihr die Hand.

„Tobias Fornell. Ich bin so etwas wie ein Freund von Jethro.“, stellte er sich vor und Tammy nahm zögernd seine Hand.

„Tamara Reynolds.“

„Seine Freundin, er hat schon erzählt.“, unterbrach Fornell sie und musterte die junge Frau. Sie musste um einiges jünger sein als der Agent von NCIS. Ihre langen blonden Haare mit den roten Strähnen waren zu einem Zopf geflochten und hingen ihr über die Schulter nach vorne. Noch immer sah sie ihn skeptisch an.

„Tobias? Toobiiaas?“, hörte man Jethros lallende Stimme aus dem Keller und seine schweren Schritte, die versuchten die Treppe zu erklimmen. Tobias zog scharf die Luft ein und rollte mit den Augen. Tammy warf einen erschrockenen Blick an ihm vorbei zur Kellertür.

„Tobiasch? Warum hatsche ja gsagt? Warum? Isch dahte schwischen unsch wär noch wasch. Warum will schi schämsch (James) heiraten?“, wurde das Lallen lauter und der betrunkene Senioragent erschien schließlich in der Kellertür und sah seinen Freund mit verklärten, glänzenden Augen an. Tobias zuckte nur mit den Schultern und trat ein Stück zur Seite, so dass Jethros Blick auf Tammy fiel. Der Mann schien einen Moment zu brauchen, um zu verstehen, wer da stand und dass sie gehört hat, was er gerade gesagt hatte.

„Tammy!“, kam es tonlos von seinen Lippen. Dann drehte er sich um und wollte die Treppe wieder hinunter. Tobias war mit einem Satz hinterher und hielt ihn am Kragen fest, damit die so und so unsicheren Schritte seines Freundes nicht dazu führten, dass er die Treppe in einem Zug mit einem Sturz nahm. Langsam ging er mit ihm runter und manövrierte ihn zurück zu seinem Stuhl. Sein Glas und die Flasche zog er unter einem lauten Protestruf von Seiten Gibbs’ ein und verließ den Keller wieder. Tammy stand noch immer vollkommen ungläubig im Flur und blickte ihn entsetzt an. Tobias ging an ihr vorbei und brachte den Alkohol in die Küche. Nach ein paar Sekunden folgte sie ihm und setzte sich an den Küchentisch. Fornell war gerade dabei, die Kaffeemaschine in Gang zu setzen, in der Hoffnung, dass der Kaffee seinen Freund ein wenig ausnüchtern würde. Immerhin saß hier eine ziemlich irritierte Frau, die eigentlich mit ihm zusammen war und sicher eine Erklärung erwartete. Während die Kaffeemaschine vor sich hin blubberte, setzte sich Fornell zu Tammy und sah sie ausdruckslos an. Irgendwie tat sie ihm ein wenig leid.

„Jenny will James heiraten?“, fragte sie plötzlich. Fornell hob die Augenbrauen und nickte nach einer Weile.

„Er hat sie heute vor allen gefragt.“, erklärte er und nun nickte Tammy. Seit Weihnachten, nein eigentlich schon seit dem Streit damals im Herbst, wusste sie, dass Jenny Shepard eine besondere Rolle im Leben ihres Freundes spielte. Weihnachten war nur mal wieder eine Bestätigung, genauso wie dieser Moment. Wie Jethro sich gefreut hatte, Eva zu sehen. Den Blick, den Jenny den Beiden zugeworfen hatte.

„Ist Eva seine Tochter?“, wollte sie als nächstes wissen.

„Sie leugnet es wohl. Aber ich habe sie gesehen. Eva sieht aus wie eine perfekte Mischung zwischen den Beiden.“, zuckte er mit den Schultern und äußerte seine Meinung zu der Sache. Tammy seufzte traurig.

„Ich liebe ihn wirklich und er tut alles für mich. Aber sein Herz hat er an sie vergeben, oder?“ Tobias erwiderte nichts darauf. Sein Blick war der jungen Frau Antwort genug, denn der FBI-Agent wusste, dass das Herz seines Freundes seiner Direktorin gehörte und er momentan mal wieder sehr darunter litt.

„Wie geht es ihr?“ Tammy fand sich gerade damit ab. Eigentlich hatte sie es schon die ganze Zeit gewusst, dass es nicht für immer so schön sein würde. Nun war die Zeit gekommen, wieder eigene Wege einzuschlagen, auch wenn es wehtat. Sie war ein Eigenbrödler und würde damit klar kommen. Immerhin war es nicht die erste Beziehung, die zu Brüche ging. Doch wenn Jethro so litt, wollte sie doch zumindest wissen, wie es der Frau ging, wegen der er sich so quälte.

„Da fragen Sie besser jemanden von seinem Team. Ziva vielleicht, sie und die Direktorin sind, glaube ich, ganz gute Freunde. Oder Ducky, der weiß fast alles, was das Team betrifft.“, versuchte er sich herauszureden. Er mochte nicht sagen, was er über die Beziehung der Beiden dachte.

„Werde ich vielleicht machen. Aber was denken Sie?“, hakte Tammy nach. Tobias überlegte eine Weile.

„Ich glaube, dass James Cooper für Direktor Shepard nur die zweite Wahl ist. Sie und Jethro sind der Meinung, eine Beziehung unter Direktorin und Untergebenen würde nur Probleme geben. Aber sie können sagen, was sie wollen. Die Beiden lieben sich.“, fasste er seine Gedanken zusammen. Tammy erhob sich und holte drei Tassen aus dem Schrank, in die sie den durchgelaufenen Kaffee goss.

„Lassen Sie uns zu Jethro gehen.“, lächelte sie noch immer mit einem Anflug von Traurigkeit in den Augen. Fornell nickte und erhob sich ebenfalls. Er nahm ihr zwei Tassen ab und zusammen gingen sie zum Keller. Bereits auf den oberen Stufen entdeckten sie Gibbs auf seinem Stuhl sitzend, die Schulter hängend und anscheinend in Gedanken vertieft. Fornell ging zu ihm und hielt ihm den Kaffee unter die Nase. Ohne aufzublicken, nahm den Senioragent die Tasse und trank einen Schluck. Schweigend setzten sich Tobias und Tammy und betrachteten ihr Gegenüber mitleidig.

„Tut mir leid, Tam. Ich habe dich die ganze Zeit belogen.“ Überrascht schauten sich Fornell und die junge Frau an. Die Stimme des alternden Mannes war zwar sehr leise, aber wieder verdammt klar. Er schien sich ziemlich zusammen zu reißen, um nicht einen allzu fertigen Eindruck zu machen. Doch man sah ihm trotzdem an, dass ihm der endgültig nahende Verlust von Jenny ziemlich an die Nieren ging.

„Ist okay, Jethro. Ich habe es bereits geahnt.“, meinte Tammy leise und strich ihm sanft über den Arm.

„Danke. Du bist einfach toll.“ Seine Stimme war fest und man merkte, dass er die volle Wahrheit sagte. Doch als er langsam den Kopf hob und seine Freunde ansah, erschraken diese. Der starke, unnahbare Agent Gibbs vom NCIS weinte. Nasse Spuren zogen sich über seine Wangen und in seinen Augen bildeten sich fortwährend neue Tränen. Tammy legte den Kopf schief und nahm ihn schließlich in den Arm.

„Gib nicht auf. Kämpfe um sie.“, flüsterte sie und strich ihm beruhigend über den Rücken. Tobias sah seinen Freund noch immer schockiert an. Irgendetwas musste geschehen. Doch die Direktorin war genauso ein Sturkopf wie Gibbs. Wenn sie es sich in den Kopf gesetzt hatte, James zu heiraten, würde man sie wohl kaum davon abbringen können, außer Gibbs würde im Sterben liegen. Aber daran wollte er nicht denken. Es reichte, dass der Mann früher schon zwei Mal im Koma lag. Eigentlich hatte er doch schon genug durchgemacht, warum quälte ihn das Schicksal immer weiter?
 

Ende



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