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Ein Schmugglerschicksal

Prelude to Shadow Dancing
von

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Nicht vorbei

"Sie müssen müde sein, ich schlage vor Sie legen sich ein wenig hin und wenn Sie möchten erzähle ich Ihnen später den Rest."
 

Rha’ ani sagte nichts sondern lächelte nur ein wenig verlegen.
 

"Danke, ich weiß das zu schätzen. Wirklich. Aber wir hatten auch schöne Jahre voller Liebe und Hingabe. Das Grauen verblasst mit der Zeit andere Dinge sind beständiger und es Wert in ewiger Erinnerung zu bleiben. Nur eine Narbe wird nie verheilen. Der Tag an dem ich meine Naala gehen lassen musste."
 

Rhett lächelte zurück. Es war ein entspanntes Lächeln. Vor ein paar Stunden hatte er sich noch mit Vorwürfen und Selbstzweifeln gequält. Wenn sie seine Schülerin war, war sie sicher eine Gute. Vielleicht war er Teil Ihrer Aufgabe, die er nicht stellte sondern erwartete und Rhett nur Mittel zum

Zweck. Doch er vertrieb den Gedanken indem er Ihr nachblickte wie Sie zur Tür hinaus verschwand.
 

"Frühstücken Sie Morgen mit mir?" Fragte er sie schnell.
 

"Machen sie sich keine Gedanken um John, der ist nicht wegen Ihnen oder mir hier. Er ist hier weil er etwas zu erledigen hat und das tut er. Zielstrebig wie immer. Kommen Sie, machen Sie einem alten Mann eine Freude und sagen Sie ja."
 

Rha´ani wandte sich um und wieder funkelte das Lachen auch in ihren Augen.
 

"Ja, gerne. Und so alt sind Sie noch gar nicht."
 

Rhetts Geschichte hatte Rha´ani doch mehr mitgenommen, als sie sich eingestehen wollte. Selbst im Schlaf ließ es sie nicht los. Einige Szenen verfolgten sie regelrecht, vermischten sich mit ihrer eigenen Vergangenheit und einem Teil alptraumhafter Phantasie.
 

Unruhig wälzte sie sich von einer Seite auf die andere, wachte jedoch nie richtig auf und obwohl sie sich dessen bewusst war, dass sie träumte, so konnte sie sich doch nicht gegen die Angst wehren.

Angst zu Versagen und vor einer Hilflosigkeit, die sie sich nicht erklären konnte.
 

Schließlich erwachte sie schweißgebadet und brauchte erst einmal einige Minuten, um wieder richtig zu sich zu kommen und ruhig zu werden.
 

Als sich Rha´ani dann auf die Suche nach Karrde machte, war von ihrer Anspannung und ihren Ängsten nichts mehr zu merken.
 

Er sah sie und winkte sie zu sich.
 

"Wir mögen uns hier zwar auf einem entfernten Außenposten befinden sind aber dennoch in der Lage unseren Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu verschaffen. Haben Sie gut geschlafen?"
 

"Ich kann mich über Ihre Gästezimmer wirklich nicht beklagen", erwiderte Rha´ani und setzte sich Rhett gegenüber. Sie hoffte, dass er nicht weiter darauf einging, denn sie fürchtete, dass er es sonst auf seine Erzählung schieben könnte und das wollte sie nicht.
 

"Das Freud mich zu hören. Setzen und bedienen Sie sich“, forderte er sie freundlich auf, lehnte sich entspannt zurück und nahm einen Schluck von dem heißen Zeug das wir wohl als Kaffee beschreiben würden.
 

"John hat wie ich sehe noch weitere Verpflichtungen. Nun sind Sie bereit für eine Fortsetzung oder haben Sie genug gehört?"
 

Dieser Aufforderung kam Rha´ani gerne nach. Sie nahm sich ebenfalls eine Tasse Kaffee und dazu ein Stück Obst.
 

Nach dem ersten Schluck des leicht bitteren Gebräus - das man tatsächlich als Kaffee bezeichnen konnte - blickte sie zu Rhett auf und nickte.
 

"Ja, ich möchte es immer noch gerne hören."
 

"Also gut, aber sagen Sie hinterher nicht ich hätte Sie nicht gewarnt“, er wirkte etwas gelöster als am gestrigen Tag als er mit der Erzählung begann.
 

"Ein paar Teile muss ich auslassen, nicht weil ich nicht will, sondern nicht kann. Da ist nichts außer schwarzen Flecken. Erinnerungslücken sie können es auch Blackouts nennen. Entstanden durch die Umstände oder Fremdeinwirkung."
 

Blackouts waren Rha´ani ja nun selbst auch bekannt und damit meinte sie nicht die von John verursachte Gedächtnisblockade, sondern einige Dinge aus ihrer Kindheit, an die sie sich bis heute nicht erinnern konnte.
 

"Ich wäre auch nicht böse, wenn Sie manche Dinge nicht erzählen wollten", erwiderte sie freundlich.
 

"Gut, also fangen wir an. ich war dabei zu erzählen wie John starb. Anna, das war der Name seiner Halbschwester fiel in tiefe Agonie. Sie legte später all Ihre Ämter nieder und brach in eine unbekannte Richtung auf. Wir sahen sie nie wieder. Naala und ich sollten kurze Zeit später heiraten. Wir beschlossen eine Weile auf der Wolkenstadt zu bleiben. John hatte in der Tat vorausgesehen das er von dieser Mission nicht zurückkehren würde und hat die Stone uns vermacht. Er hat in Kei´ten Lehren für die Kleinen hinterlassen das diese es in der ersten Zeit leichter hätten. Doch die Dunkelheit sollte sich wieder rühren und es kam zur Gewissheit dass John nur Jaanas Clon erledigt hatte, nicht jedoch die Sith selbst. Irv, der immer noch bei uns war hatte in den Zeiten der Rebellion gute Kontakte zu allerlei Diensten, ich möchte nicht wissen zu wem alles. Als er auf den Plan trat und die Sache in die Hand nahm waren die Tage der Sith gezählt. Eine Organisation die die Decknummer KM-13 trug und sich von den Methoden der Sith kaum unterschied, lockte sie in eine Falle und jagte die ganze Teldrah-Station mit Mann und Maus in die Luft. Jay, genauer Jason Saires der Ihr Liebhaber war und

nebenbei eine der Schwarzen Sonne ähnliche Organisation betrieb, wurde von seinem eigenen Bruder verhaftet und anschließend von der Neuen Republik abgeurteilt. Zu lebenslanger Zwangsarbeit in den Minen von Kessel. Doch ankommen sollte er dort nie. Das Schiff welches Ihn dort hinbringen sollte explodierte kurz nach dem Start.
 

Danach wurde das Leben ruhiger bis die Bürokraten unvermeidlich auf den Plan traten. Man ermittelte wegen des Todes von Jaana War und Jason Saires gegen uns und schickte zwei Agenten um uns zu vernehmen. Einer davon war ein gewisser Aleister Forseti. Bei unserer ersten Begegnung merkte ich das diesem nicht ganz wohl bei der Geschichte war. Von Naala wusste ich das Aleister und Cara vor Jahren ein Affäre hatten außerdem war seine Schwester, Selene Forseti eine Senatorin der Neuen Republik und darüber hinaus, Naalas beste Freundin seit Kindertagen. Ihre Eltern kannten sich schon. Seine Partnerin hieß Norka Rubrik, eine sehr tüchtige Agentin. Die Frau stellte Fragen und zog Schlüsse, am liebsten hätte ich Ihr augenblicklich meine Hände um den Hals gelegt und zugedrückt. Selene bat uns zu kooperieren und das taten wir dann auch und beantworteten alle Fragen so abstrus sie uns auch erschienen. Wären nicht bestimmte Dinge dazwischengekommen, Sie hätte uns alles nachgewiesen und überführt. Und hier gehe ins Reich der Vermutungen ich glaube das Selene es irgendwie geschafft hat die Ermittlungen zu blockieren. Vielleicht war es auch Aleister selbst und sie

hat nichts oder nur einen Teil gewusst. Sie kam immer wieder auf uns zurück und fragte in Ihrer seltsamen Art immer noch mal nach. Sie hatte uns bereits verurteilt bevor sie auch nur eine Antwort erhalten hatte. Doch die Sache endete tragisch. Eines Tages kam Selene und sagte das Ihr Bruder tot sein. Das galt ebenfalls für die eifrige Agentin Rubrik. Die offizielle Erklärung war: In Ausübung des Dienstes. Vielleicht wußte Selene auch mehr doch sie sagte nichts. Es dauerte nicht lange und Sie wurde abberufen die Ratspräsidentin Leia berief Selene in Ihren engeren Kreis.
 

Das ergab nun langsam einen Sinn zu der Sache mit dem Senator. Wenn John Recht hatte, dann hatte der Senator die Beweise dafür, dass Selene Ermittlungen behindert hatte. Zumindest hatte er diese Beweise gehabt.
 

Geistesabwesend griff Rha´ani nach ihrer Tasse und verbrannte sich auch prompt die Zunge. Rasch stellte sie den Kaffee wieder ab.
 

"Sie hatten aber immer noch ab und zu Kontakt zur Senatorin?"
 

"Nein bis vor ein paar Wochen hab ich seitdem nichts mehr von Ihr gehört, bis sie hier plötzlich auftauchte. Und dann... und dann hab ich sie zu Ihm gebracht. Ich habe es tun müssen, etwas in mir zwang mich dazu Selene zu Ihm bringen, „ er vergrub seinen Kopf in der Hand.“ Sie wird mir das niemals vergeben, was ich getan habe. Ich bin ein Verräter."
 

Nach kurzem Zögern - vielleicht zwei oder drei Sekunden - beugte sich Rha´ani vor, streckte ihren Arm aus und berührte Rhett leicht am Handgelenk, um seine Hand sanft zur Seite zu schieben und ihm in die Augen sehen zu können.
 

"Sie sind kein Verräter, Rhett. Sie sagten doch gerade selbst, dass etwas Sie gezwungen hat. Sie hatte gar keine andere Wahl, als genau diesen Befehl auch auszuführen. Glauben Sie mir, es trifft Sie keine Schuld und ich denke die Senatorin wird das auch erkennen."
 

"Glauben Sie? Ist John deshalb bei Ihr?" Fragte er und fuhr dann fort.
 

Auch wir beschlossen mit unseren Beiden Kleinen von der Wolkenstadt wegzugehen, zu viele Erinnerungen hingen an diesem Ort. Ich redete mit Talon und wir ließen uns in der Nähe seiner Heimatbasis auf Myrkr nieder. Unsere Eltern nahmen die Kleinen zu sich wenn wir Missionen zu erledigen hatten. Irv, unser treuer Freund blieb als Ihr Beschützer immer bei uns und seine Cara folgte Ihm. Eines Tages, wir waren nicht da wurde die Basis verwüstet. Die Kids waren gerade spielen als es passierte. Irwin suchte doch er fand sie auch nicht wie er uns später erzählte. Cara war ebenfalls verschwunden. Später als wir zurückkehrten bot sich ein Bild der Zerstörung. Alle waren fort. Wir rannten in Panik durch die nahen Wälder und suchten nach unseren Kindern doch wir fanden sie nicht. Ich rief nach Naala doch auch Sie antwortete nicht, als ich sie fand stand sie wie angewurzelt da und starrte auf einen aufgehängten und zerfetzten Leichnam der einmal Cara war. Naala brach zusammen. Diese Momente sollten das letzte sein was ich von meiner Naala zu sehen bekam. Ich sollte sie wieder sehen doch die gleiche war es nicht mehr. Ich wollte sie wegziehen doch sie war wie versteinert, ich werde dieses Gesicht und diesen atemlosen Schrei niemals vergessen."
 

"Sie sind ein bewundernswerter Mann, Rhett Karrde. Obwohl das Schicksal Sie so hart getroffen hat, geben Sie doch nicht auf", sagte Rha´ani schließlich.
 

"Danke, doch wenn Sie glauben das dies Hart war was wird dann das folgende sein?"
 

"An das was nun folgt kann ich mich nur noch Bruchstückhaft erinnern. Eine Phalanx von Frauen, alle offensichtlich machtbegabt, tauchte aus dem nichts auf. Eine davon beugte sich über Naala, die anderen packten mich und schlugen meinen Körper solange gegen einen Baum bis er erschlaffte. Da sie glaubten ich sei tot ließen sie von mir ab und verschwanden mit Naala so schnell wie sie gekommen waren. Als ich, ich weiß nicht wann wieder zu mir kam gab es keinen Rhett Karrde mehr, es gab nur noch den Mann im Wald. Ich tötete Tiere mit meinen bloßen Händen, handelte mit ihren Fellen, aß Beeren und manchmal denke ich Heute, vielleicht wäre es besser gewesen wenn John mich dort gelassen und nicht zurückgebracht hätte denn ich hatte alles verloren und doch lebte ich und erfreute mich an den einfachen Dingen die der Wald mir bot. Ich war mit dem was ich war, nämlich nichts, glücklich. Dort hätte ich leben können bis ans Ende meiner Tage und es hätte mir an nichts gefehlt. Doch es kam anders. Wie immer."
 

"Das ist meistens so, ja", sagte Rha´ani leise. Einerseits konnte sie Rhett verstehen, dass er sich diese Zeit insgeheim zurückwünschte. Wer von nichts wusste, konnte auch nicht darüber trauern. Aber sie hätte vermutlich auch wie John gehandelt.
 

Irgendwann musste John Irvin aufgegabelt haben, jedenfalls erzählte der Ihm die ganze Geschichte und John kam zusammen mit Ihm und seiner Schwester her um mich zu suchen. Schließlich fanden sie den Mann im Wald. Kyrainne heilte meine Wunden und sie brachten mir meine Erinnerungen zurück, ich wünschte mir manchmal sie hätten es nicht getan. Aber die Dinge dort sollten verblassen, ich kann mich noch daran erinnern das es zwischen Kyrainne und John einen fürchterlichen Streit gab," er musste Grinsen denn das war typisch John," sie kamen mit Ihrem Schiff und fanden hier die Stone, Ihres hatte wohl irgendwelche außergewöhnliche Technologie jedenfalls verschmolz John das Innenleben des einen Schiffes mit der Stone und mit Kei´ten während er Ihr Schiff beziehungsweise die Reste in tausend Stücke sprengte. Er hatte vermutlich vergessen sie vorher zu fragen. Sie luden mich ein und schafften meinen Körper zu Talon. Endstation Bactatank.
 

Rha´ani grinste ebenfalls leicht. "Kei´ten ist aber auch wirklich ein außergewöhnliches Schiff."

Sie kannte Kyrainne ja selbst und konnte sich gut vorstellen, dass sie recht wütend auf John gewesen war.
 

"Kei´ten ist nicht das Schiff, „ korrigierte er sie sanft," K-10 war die Bezeichnung des Computersystems das in der Stone lief, bis es wodurch auch immer ein Bewusstsein entwickelte und aus K-10, Kei´ten wurde."



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