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Desire

von

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Kapitel 18

Zuerst war es das Aufflackern von Erkenntnis, das Bill in Toms Augen entdeckte, doch rasch entglitten Toms Gesichtszüge. Offenkundig war er mehr als nur überrascht von Bills Geständnis und obwohl Bill sich einen Narren schalt konnte er nicht verhindern, dass er errötete. Für ihn war es das erste Mal, dass er jemandem eine Liebeserklärung machte und niemals hätte er gedacht, dass er diese Liebeserklärung ausgerechnet seinem Zwillingsbruder machen würde. Es war ein merkwürdiges Gefühl, auch wenn ihm gleichzeitig eine schwere Last vom Herzen fiel. Selbst wenn Tom ihn jetzt wegstoßen würde, wenn ihr gemeinsames Spiel endgültig gescheitert wäre, er hatte nun zumindest die Gewissheit, dass er den Mut gefunden hatte die Wahrheit auszusprechen.
 

„Du liebst mich?“ Tom schien irritiert. „Du sagtest doch, dass du in Gustav verliebt bist?“

„Das war eine Lüge.“

„Eine Lüge? Aber weshalb wolltest du dann nicht mehr mit mir schlafen?“

„Weil…“ Bill fuhr sich in einer Geste der Hilflosigkeit mit den Händen in die Haare und strich sie sich nach hinten. „Weil ich nicht nur Sex mit dir wollte. Ich wollte mehr, und außerdem bist du mein Bruder. Es ist verflucht noch mal falsch was wir hier tun.“

„Und wie passt Gustav da rein?“

„Er hat mir seine Hilfe angeboten, nachdem ich es ihm gesagt habe.“

„Du hast es ihm gesagt?“ Tom schien entsetzt.

„Und wenn schon“, ereiferte sich Bill, „du hast es ja auch Georg gesagt!“

„Aber doch nur das du mich geil machst!“
 

Bill fing an zu lachen. Die ganze Situation war so irreal. Er stand hier in einem einsamen Zimmer, eines fremden Hotels und stritt sich ernsthaft mit seinem Bruder über die Beziehung, die sie führten oder eigentlich nicht führten.

„Und was hast du Georg erzählt, als du dachtest, dass Gustav und ich zusammen sind?“, hakte Bill nach, der nicht nachgeben wollte.
 

Plötzlich war es Tom, welcher bis unter den Haarwurzeln rot wurde und versuchte sich noch mehr unter seinem Cap zu verstecken, als er es für gewöhnlich tat, wenn ihm etwas unangenehm war. Bill fand diese unerwartete Reaktion seitens Toms interessant und ohne es ihm bewusst zu sein zog er fragend seine Augenbrauen nach oben.
 

„Ich hab gedacht…“, fing Tom an und errötete noch stärker, „weil du und Gustav… und, weil du mich ja auch heiß machst und… Scheiße!“, stieß Tom auf einmal aus. „Ich hab Georg gefragt, ob wir jetzt alle schwul werden!“

„Das ist…“

„Bescheuert, ich weiß, aber ich war so verwirrt.“

„Du warst verwirrt? Für dich war das doch alles nur ein Spiel!“

„Nein, war es nicht.“

„Wie meinst du das?“

„Ich habe nicht bloß mit dir geschlafen, weil ich das ausprobieren wollte. Ja, okay, am Anfang wollte ich wissen, warum du auf einmal so eine Wirkung auf mich hast, aber ich… Es war nicht nur aus Neugier.“

„Warum sagst du das, Tom?“

„Ganz einfach, weil es die Wahrheit ist.“
 

Wieder herrschte eine jähe Stille zwischen ihnen. Bills Gedanken rasten. Jede neue Information setzte ein Teil nach dem anderen in seinem gedanklichen Puzzlespiel zusammen, doch noch immer gab es Lücken im Puzzle.
 

„Was ist mit dem Groupie?“

„Es gab kein Groupie mehr für mich, seit ich zum ersten Mal mit dir geschlafen habe.“

„Aber…“

„Hab das Mädchen wieder weggeschickt. Ich hab’s echt gewollt und wollte mit ihr schlafen, sie war hübsch und hatte ne gute Figur, aber als ich sie dann küsste, konnte ich nicht. Sie war einfach nicht du.“

„Und das Gestöhne?“, fragte Bill skeptisch.

„Das war ein Porno. Ich wollte nicht, dass ihr wisst, dass ich das Groupie weggeschickt habe. Außerdem war ich von deiner Zurückweisung verletzt.“
 

Bills Herz machte einen fremdartigen Hopser. Er verstand die Bedeutung von Toms Worten nicht, aber sein Herz schien sie schon zu erahnen. Was hatte Georg noch gestern Abend zu ihm gesagt?
 

Wann hörst du endlich wieder auf dein Herz?
 

„Kann es sein, Tom Kaulitz, dass du mich liebst?“ Bills Frage hing zwischen ihnen im Raum. Es schien als würde alles stillstehen von der Luft, bis zum kleinsten Staubkörnchen.

„Ich… Hättest du nur ein Wort gesagt wie du fühlst, und wäre die Sache mit Gustav nicht gewesen und wenn wir keine Brüder wären, dann hätte ich dir schon längst gesagt was ich für dich empfinde. Aber wir sind Brüder und auch wenn der Sex mit dir unbeschreiblich ist und…“ Bill unterbrach Tom.

„Liebst du mich?“

„Ja.“

„Wie dumm von uns beiden. Wir waren solche Idioten.“

„Hm, waren wir?“

„Komm her“, murmelte Bill und auf seinem Gesicht erschien ein sanftes Lächeln, während seine Augen vor Glück funkelten.
 

„Meinst du, wir sollten einfach mal probieren, wie weit wir mit unserer Liebe kommen, Tom?“

„Haben wir eine andere Wahl?“

„Ich schätze nicht“, grinste Bill und schmiegte sich eng an Toms Körper, damit er ihn in einen sanften Kuss ziehen konnte.
 

ENDE
 

Das war das letzte Kapitel von „Desire“. ^^ Ich hoffe, der Schluss hat euch gefallen, und falls jemand dabei ist, der das Ende gerade bedauert – Es wird noch einen Epilog geben. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, den Epilog fertig zu schreiben, aber ich hoffe sehr, dass ich das heute Abend noch machen werde und dann könnt ihr bald damit rechnen. ^___^ Ganz liebe Grüße Silver



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-05-25T09:16:36+00:00 25.05.2007 11:16
Wirklich toll auch wenn ich irgendwie NOCH mehr Emotionen erwartet hätte. Angst, Erwartung, Freude. Die Idee mit dem Klavier und dem Nebel fand ich auch sehr gelungen.
Von:  saspi
2007-05-23T17:44:47+00:00 23.05.2007 19:44
schön. freu mich auf den epilog.

bye
Von:  Lizsy
2007-05-23T16:57:24+00:00 23.05.2007 18:57
aaaawwww Tom liebt Bill auch =^.^= *juchz*
und was wird jetz aus gusti??? und georg??? werden die jetz auch schwuuul???? XDDD
ich bin neugierig mach schnell weiter >.<


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