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Silent Hill

Otherside
von

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Der Fremde

Als Liz die Augen auftat, bemerkte sie, dass es bereits mitten in der Nacht war. Kurz fragte sie sich, wo sie war, denn obwohl es nebelig war, leuchtete schwach eine Lampe an der Decke des Pavillions und verlieh dem Nebel einen gelblichen Schimmer.

Was auch immer sie an einem Ort wie diesen erwartet hatte. Es war kein Licht.

Sie setzte sich auf und ihre Kleidung gab ein schmatzendes Geräusch von sich, als es sich von dem nassen Holz unter ihr löste.

Ihr schwarzes Shirt und die Hose waren total verdreckt, also stand sie auf und klopfte sich den Schmutz ab, wobei sie feststellte, dass ihre Kleidung größtenteils ziemlich durchnässt war.

Wie lang habe ich hier eigentlich gelegen?

Sie verließ den Pavillon und ging weiter in die ursprüngliche Richtung, die vermeintlich aus diesem Wald führte.

Das Graugrün der Blätter und Pflanzen wurde in der Dunkelheit zu einem bedrohlich wirkenden Schwarz.

Für gewöhnlich liebte Liz die Dunkelheit, doch diese ließ sie sich unwohl fühlen. Wieder schien es aus den Bäumen zu ihr zu flüstern, doch diesmal ohne dass sie etwas sagte.

Sie verstand dieses Geflüster nicht, doch es klang fordernd.

Der Nebel hatte sich soweit zurückgezogen, dass sie den Vollmond sehen konnte. Dieser ließ die Spitzen der bedrohlich schwarzen Bäume wieder ein wenig grün werden und tauchte die Nebelschwaden, die noch umher zogen in ein leuchtendes Weiß.

Die ganze Umgebung kam ihr irgendwie trostlos, oder besser gesagt farblos vor. Das Schwarz der Bäume gemischt mit dem Weiß des Nebels und dem Grau des Bodens.

Irgendwie kam es ihr nach einer Weile so vor, als würde der Weg eher in den Wald hinein, als aus diesem heraus führen.

“Wunderbar!”

“Was ist wunderbar?”

“Ich habe mich wohl verlau ...”

Erschrocken verstummte Liz und sah sich um. Nichts.

Wer hat das denn jetzt gesagt? Ich dachte ich bin allein hier!

“Wer ist da?”

war alles, was sie laut aussprach.

Im weißen Nebel bildeten sich schwarze Umrisse, als eine Gestalt näher kam. Die Umrisse wurden allmählich deutlicher, bis schließlich eine Person knapp vor ihr stand. Es war ein Mann. Er musste knapp in ihrem Alter sein. Vielleicht ein oder zwei Jahre jünger. Sein blasses Gesicht schien mit dem Nebel zu verschmelzen und seine blauen Augen strahlten Müdigkeit aus und wirkten durch diesen Nebel trübe, genau wie die von Liz. Über seine Haare konnte sie nichts sagen, da diese von einem schwarzen Cappy verdeckt wurden. Er war ein ganzes Stück größer als sie, trug eine schwarze Jacke und eine normale blaue Jeans.

Er trat direkt vor sie und sagte:

“Nur ich.”

Liz sah ihn noch einen Moment musternd an und dann sagte sie ungeduldig:

“Und WER bist du?”

Der junge Mann zuckte mit den Schultern und sagte:

“Wüsste nicht, was dich das angeht.”

Er wendete sich wieder ab und sagte dann:

“Ich muss weiter. Man sieht sich.”

Liz lief zu ihm und ergriff ihn am Arm. Vielleicht wusste er, wie man aus diesem Wald kommen könnte.

“Warte!”

Er stieß ihre Hand weg und wollte sie von sich schieben, doch in dem Moment, als er ihre Schultern berührte, zog er seine Hand zurück.

“Was zur Hölle?”

Er wischte die Hand an seiner Hose ab und diese wurde unter seinen Fingern etwas dunkler vor Nässe.

“kommst du gerade aus dem Regen, oder warum bist du klatschnass?”

Liz deutete auf das aus dieser Entfernung kaum noch zu erkennende gelbe Leuchten des Pavillions.

“Ich bin da eingenickt und eben erst aufgewacht. Hab scheinbar einige Stunden geschlafen.”

sagte sie etwas verlegen.

“Ja, wunderbarer Ort für ein Nickerchen. Egal, kann ich jetzt gehen?”

Die junge Frau wollte den ihr Fremden erneut am Arm packen, doch überlegte sie es sich anders und fragte lediglich:

“Ich hab mich wohl verlaufen, weißt du zufällig wie ich aus diesem Wald komme?”

Als Antwort bekam sie ein Lachen.

“Gar nicht! Dieser Wald verändert sich. Wenn du denkst einen Ausweg gefunden zu haben, bist du wieder mittendrin. Der einzige Ausweg führt in die Stadt. Und genau da gehe ich JETZT hin. Also bis später.”

Zögerlich machte sie einen Schritt auf ihn zu.

“Darf ich dich begleiten? Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube dir. Wenn ein Weg durch den Wald in die Stadt führt, wird auch einer aus dieser auf eine Straße führen.”

Er seufzte.

“Fein, aber vorher zieh das Shirt aus.”

Sie wich erschrocken einen Schritt vor ihm zurück.

“Wieso sollte ich?”

“Frag nicht so blöd. Mach.”

War ja klar.

schoss es ihr durch den Kopf. Dieser junge Mann war sicher alles andere als ein guter Umgang, aber sie sah im Moment keine andere Möglichkeit aus diesem Wald zu kommen als ihm zu folgen. Er schien sich ja ein wenig auszukennen. Und irgendetwas sagte ihr, dass er die Wahrheit sagte, auch wenn sie ihn kein Stück mochte.

“Fein.”

Sie griff an den unteren Rand des Shirts, während er sich abwandte und seine Jacke öffnete.

“Was wird das jetzt?”

Liz sah sich um. Es war noch nicht zu spät wegzulaufen.

Der junge Mann nahm seine Jacke ab und reichte sie ohne sich umzusehen nach hinten.

“Hab kein Bock auf eine Begleitung die mir die Ohren voll heult, weil ihr kalt ist und sie nasse Klamotten hat.”

Etwas errötend nahm sie die Jacke entgegen, nachdem sie sich das Shirt über den Kopf gezogen hatte und sagte:

“Wieso hast du das nicht gleich gesagt?”

Zuerst kam ein Seufzer und dann die Antwort von ihm.

“Wusste nicht, dass du so eine Welle machst. In der Stadt ist es gefährlich. Hast du eine Waffe?”

“Nur ein Messer.”

“Naja, besser als nichts. Können wir los?”

fragte er noch immer von ihr abgewandt.

Die Jacke reichte ihr fast bis zu den Knien, also stieg sie aus ihren Schuhen und zog sich auch die Hose aus, die genauso nass war, wie das Shirt. Mit Hose und Shirt unter dem Arm und einem kleinen Klappmesser in der Hand sagte sie:

“Ja, kann los gehen!”

Als er bemerkte, dass sie auch die Hose ausgezogen hatte seufzte er.

“Die ist nur geliehen bis du etwas trockenes findest und nicht geschenkt, klar?”

Liz nickte.

“Und den Krempel kannst du gleich hier lassen, du wirst keine Zeit haben es zum Trocknen aufzuhängen oder so.”

Stumm ließ sie die Sachen fallen und trat neben ihn.

Erneut musterte sie ihn und sagte schließlich:

“Mein Name ist Liz.”

Als Antwort bekam sie ein Schulterzucken.

“Interessiert mich nicht. Los, ich will vor dem Morgen in der Stadt sein!”

Beide liefen sie los durch den weiß leuchtenden Nebel.

Als der Weg sich gabelte lief der junge Mann gezielt in eine Richtung und folgte ihr. Nach mehreren Abzweigungen kamen sie an einen kleinen Hang an dessen unteren Ende sich eine Straße befand.

Er rutschte den Hang hinunter und kam unten auf, doch Liz stolperte und stürzte den größten Teil hinunter, wobei sie sich die Knie aufschrammte. Laternen beleuchteten die Straße und auf der anderen Seite dieser Straße war ein Abgrund. Man konnte den Boden in der Dunkelheit und dem Nebel nicht erkennen, hätte es aber vermutlich auch nicht gekonnt, wenn kein Nebel da gewesen und es hellichter Tag gewesen wäre.

Einige Meter entfernt ragte ein großes Holzschild aus dem Boden, doch man konnte nichts darauf erkennen.

“Wo sind wir?”

fragte Liz sich noch immer umsehend.

Ihr Begleiter reichte ihr die Hand und sagte zum Schild schauend:

“In Silent Hill!”



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  RyuKusanagi
2009-06-20T03:45:54+00:00 20.06.2009 05:45
Auch wieder ein tolles Kapitel, wieder schön ausführlich und langsam, wo es mehr und mehr auf die Stadt selbst zugeht, wird es auch immer spannender.
Bin gespannt was die Stadt für ihre neuen Gäste bereit hält.
Vor allem was für Leute ihnen dort begegnen werden.
Von:  BlindDemon
2007-03-06T18:06:45+00:00 06.03.2007 19:06
So, hab mir jetz alle Kapis am stück reingezogen!^^

Hach, das erste Kapi war ja soooo schön! Diese geniale Umgebung *hinundwegbin* Richtig schön, wie du das alles beschreibst! Gefällt mir SEHR GUT!!!^^
Liz is mir richtig sympathisch!^^ Da bekommt man glatt Lust Fanarts zu machen... ^,~
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Das 2. Kapi hat mir sogar noch besser gefallen! So ein genialer Typ!!! Und dann hat er noch Harry`s Jacke! Wie kamst du denn auf diese überaus geniale Idee??? Voll toll! Weiter so!!! Ich mag Reggie voll gerne^^
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Joarrr, das 3. Kapi war auch total spannend!!! Da is ja endlich dieser Jack aufgetreten. Was der wohl alles über die Stadt weiß? Mehr wissen will!!!


Yotto, freu mich schon auf die Fortsetzung^^
Hab´s auch in meine Favos gesteckt!^,~
Von:  dasFragment
2007-03-06T16:50:10+00:00 06.03.2007 17:50
Das wird ja immer spannender, vor allem da sie jetzt Silent Hill erreichen.
Bin schon richtig hibbelig, was die beiden da erwartet...
(Obwohl ich Rege lieber mag und mich schon freue, wenn er seinen nächsten Auftritt hat >.<)
Von: abgemeldet
2007-02-21T15:24:40+00:00 21.02.2007 16:24
So~
Jetzt bin ich endlich zum lesen gekommen. verzeih, dass es so lange gedauert hat. >_<
*sfz*
hatte nicht viel zeit diese Woche, aber egal.
Das Kap jedenfalls finde ich toll. Hier kommt wieder diese schön klassische Stimmung rüber. das finde ich gut. gefällt mir.
Joa... Liz und der Typ vom letzten kap schätz ich mal hm? Ich könnt mir jetzt sonst keinen reim draus machen, wer das sonst sein soll. Aber passt schon~
*smile*
Jedenfalls hat es mir von den Beschreibungen auch wieder toll gefallen. Aber man du.... wie groß muss der Typ denn sein, dass Liz die Jacke bis zu den Knein reicht? oo
Na egal~ passt schon^^
ich bin gespannt darauf, wie es weitergeht~

jenki
Von:  Flordelis
2007-02-16T19:27:47+00:00 16.02.2007 20:27
Also, ich ma~g Liz und Jack.
Jacks etwas kühle, egoistische Art erinnert mich an irgend jemanden... *grübel*
Allerdings fällt mir nicht ein, an wen.
Und was zum Donner weiß der Kerl über die Stadt?
Was will er dort?
Fragen über Fragen, welche du hoffentlich irgendwann beantworten wirst. XD
Aber nicht so bald bitte. Die Geschichte soll noch laaaaaaaaaange gehen. ^^
Tja, ich freu mich schon auf die Fortsetzung.


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