Miko, Taijiya und Youkai
Hallöchen Ihr Lieben,
hier kommt das nächste Kapitel.
Im Gegensatz zu den Herren der Schöpfung sind die Frauen doch da wesentlich
verständiger.
Bei dem letzen Zusammentreffen in der ersten Geschichte "Die Braut des Kaisers", wurden erste Freundschaftbande geknüpft, die nun in der Not sich jetzt nur noch verfestigen.
Sie werden zu einem Team, das sich gegenseitig zu helfen weiß.
Das Rettungskommando, das aus zwei sturköpfigen Halbbrüdern besteht
hingegen .... doch lest lieber selbst.
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Miko, Taijiya und Youkai
Kagome verspürte rasende Kopfschmerzen, als sie langsam wieder zu Bewusstsein
kam. Stöhnend drehte sie sich auf den Rücken.
"Langsam. Lass dir Zeit", die Stimme klang leise und beruhigend zu ihr
herüber.
Irgendwie kam sie Kagome bekannt vor. Sie konnte sie jedoch nicht einordnen.
Hände strichen sanft über ihre Schultern und richteten sie leicht auf. Etwas
Kühles berührte ihre Lippen und unwillkürlich schluckte sie. Wasser rann
durch ihre Kehle und erfrischte sie. Jetzt wurde sie gegen eine Wand gelehnt.
Kagome öffnete die Augen. Sie lag in einem halbdunklen Raum.
Sie sah, wie sich jemand über einen Körper beugte, der am Boden lag. An den
Kleidern erkannte sie, dass es Sango war, die dort lag.
Leises Stöhnen zeigte an, das auch ihre Freundin wieder aus der
Bewusstlosigkeit erwachte.
Erst jetzt fiel Kagome auf, dass dieser Raum schwankte. Sie hörte das Rumpeln
von Rädern, wie sie über den Boden rollten.
Die Gestalt, die sich da über Sango beugte, kam ihr, wie die Stimme, bekannt
vor.
"Wer bist du? Und wo sind wir hier?", fragte Kagome stockend.
Die Person drehte sich um und Kagome konnte in ihr Gesicht sehen. Überrascht
zog sie die Luft ein.
"Ayaka-chan...!"
"Ayaka...?", mühsam klang die Stimme Sango's auf. Kagome machte Anstalten
aufzustehen und zu ihrer Freundin zu gehen.
"Bleib sitzen, Kagome-chan. Du bist noch nicht ganz wieder bei dir. Ich helfe
Sango-chan", hielt die Youkai das Mädchen ab.
Ayaka drehte sich wieder um, half Sango sich aufzurichten und sich
ebenfalls an die Wand zu lehnen.
Kagome fiel auf, das Ayaka's Hände mit einer Fessel verbunden waren, die ihr
allerdings eine gewisse Bewegungsfreiheit zugestand.
"Ayaka-chan, warum bist du gefesselt?", fragte sie.
Ein ärgerliches Knurren untermalte die kommende Antwort. "Diese Fesseln sind
mit einem Bann belegt. Er unterdrückt meine Kräfte und verhindert, dass ich
mich in meine Hennyou verwandeln kann. Glaub mir, Kagome-chan, wenn die hier
nicht wären, dann hätte ich aus diesem Ochsenkarren schon längst Kleinholz
gemacht."
Kagome sah sich um.
"Ich wüsste gern was passiert ist, nachdem wir das Bewusstsein verloren haben."
"Sie haben euch hier hergebracht. Jetzt sind wir auf dem Weg zu seinem
Unterschlupf", erklärte Ayaka.
Sango setzte den Behälter mit Wasser ab, den ihr Ayaka gereicht hatte. "Weißt
du mit wem wir es hier zu tun haben?"
"Nicht genau. Als wir überfallen wurden, nahm ich einen bestimmten Geruch
wahr. Ich kann ihn nur noch nicht richtig einordnen. Auf jeden Fall wird
Jaken inzwischen meinen Gefährten informiert haben. Er wird keine Zeit
versäumen, mich zu suchen. Ich möchte nicht in der Haut des Dämons stecken,
der hierfür verantwortlich ist, wenn mein Gefährte ihn findet. Es gibt einige
äußerst schmerzhafte Methoden einen in das Jenseits zu befördern."
Kagome sah sie verwundert an."Du hast Jaken gesagt. Du meinst doch nicht etwa,
diesen kleinen Krötendämon, der immer mit Sesshomaru zusammen durch die
Gegend läuft?"
"Genau den", bestätigte Ayaka.
Sango richtete sich etwas auf. "Ich hätte nie gedacht, dass er Sesshomaru
verlässt, und dem Kaiser dient."
Ayaka lächelte bei der Vorstellung und schüttelte dann den Kopf.
"Jaken, und Sesshomaru verlassen? Niemals. Ich habe damals nicht den Kaiser
geheiratet, sondern Sesshomaru." (siehe Die Braut des Kaisers)
Sango verschluckte sich am Wasser und bekam einen Hustenanfall. Fürsorglich
klopfte Ayaka ihr auf den Rücken.
Kagome starrte die Youkai mit weit aufgerissenen Augen an. "Du hast...
Sesshomaru geheiratet?", fragte sie dann noch mal ungläubig nach. Das waren
ja Neuigkeiten.
Ayaka nickte.
Kagome und Sango sahen sich fassungslos an. Sesshomaru, der kaltherzige
Bruder von Inu Yasha hatte geheiratet?
Das zu glauben war kaum möglich.
"Bist du... Ich meine... ", Kagome wusste nicht so recht wie sie fragen
sollte.
Ayaka verstand sie aber auch so."Ja. Wir sind glücklich. Sesshomaru ist nicht
so kalt, wie er immer erscheint. Es ist eine Maske, die er aufsetzt, damit
andere nicht seine Gefühle sehen."
"Wenn du es sagst", meinte Sango, noch immer nicht ganz überzeugt. Sie
tauschte mit Kagome einen ungläubigen Blick.
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Sie folgten der Spur.
Miroku konnte nur staunen. Die beiden Dämonen legten ein Tempo vor, das
beachtlich war. Gut, dass er Kirara hatte, ansonsten, wäre er schon längst
hinter ihnen zurückgeblieben. Shippou fest im Arm haltend, ließ er Kirara
fliegen. Die große Dämonenkatze wusste nur zu genau, was sie zu tun hatte.
Es war am späten Nachmittag, als Sesshomaru, sowie Inu Yasha plötzlich
stoppten. Kirara landete sanft neben ihnen.
Fragend sah Miroku zu den beiden Brüdern hinüber. "Was ist los?"
"Vor uns befinden sich ein paar von den Kerlen, die Kagome und Sango entführt
haben. Der Gestank ist hier intensiver", antwortete Inu Yasha mit einem
leisen Knurren und zog Tessaiga. Mit einem Fauchen verbreiterte sich die
rostige Klinge zu dem mächtigen Schwert.
Sesshomaru hatte, ohne ein Wort zu sagen, ebenfalls Tokijin gezogen.
"Was wollen..."~... wir tun?~, die Frage konnte Miroku nicht mehr zu Ende
führen.
Der weißhaarige Youkai hatte Tokijin angehoben und schlug zu. Von der Klinge
löste sich ein gewaltiger blaufarbener Wirbel und raste los.
Bäume brachen unter der entfesselten Gewalt. Schreie waren zu hören, als die
Dämonen von diesem Angriff überrascht wurden. Gleichzeitig startete
Sesshomaru und raste auf den Lagerplatz zu.
"Verdammt!", fluchte Inu Yasha und folgte ihm unverzüglich.
Wie ein Wirbelwind brach Inu Yasha durch das Gebüsch. Auf der anderen Seite
fand er sich auf einer kleinen Lichtung wieder. Dort hatten die Dämonen
offensichtlich Rast gemacht. Doch ihr Picknick war mehr als unsanft
unterbrochen worden.
Die Attacke von Tokijin hatte der Gruppe schon große Verluste beschert.
Inu Yasha stoppte kurz und hob sein Schwert. Deutlich roch er die Wirbel der
Windnarbe, die sich um Tessaiga's Klinge bildeten.
"KAZE NO KIZU!"
Die Wirbel rasten auf die Gruppe zu, die sich um Sesshomaru gescharrt hatte
und ihn heftig attackierte.
Mit einem weiten Satz rückwärts brachte sich Sesshomaru im letzten Moment in
Sicherheit, bevor Tessaiga’s Energie einschlug. Die Dämonen wurden getroffen
und durch die Luft gewirbelt.
Leblos blieben sie auf dem Boden liegen.
Ohne sich um die zwei, drei zu kümmern, die noch auf den Beinen standen,
wendete sich Inu Yasha gegen Sesshomaru.
"Du verdammter Idiot. Was wäre passiert, wenn Kagome und Sango hier gewesen
wären? Du hättest sie mit deinem Angriff verletzten, wenn nicht gar töten
können!", schrie er ihn an. Mit voller Wucht schlug er mit Tessaiga zu.
Sesshomaru fing den Schlag ab und mit ineinander verkeilten Schwertern
standen sie sich wütend gegenüber.
"Was ist mit dir? Du hast dein Kaze no Kizu eingesetzt ohne nachzudenken.
Meine Gefährtin hätte das vielleicht nicht überlebt, wenn du sie aus Versehen
getroffen hättest", knurrte Sesshomaru ebenso heftig zurück.
"Miroku! Sie gehen aufeinander los!", schrie Shippou entsetzt auf, als er das
sah.
Der Mönch hatte sich mit seinem Stab gegen die verbliebenen Gegner gewendet
und streckte eben den letzten mit einem gewaltigen Schlag nieder. Hastig
drehte er sich um und sah die beiden Halbbrüder sich wütend gegenüberstehend.
~Verdammt. Ich habe es geahnt. Beim ersten Anlass gehen die aufeinander los~,
eilig lief er zu ihnen hinüber. "Hört sofort auf! Wir wollen alle dasselbe."
"Glaubst du etwa, ich hätte Tessaiga eingesetzt, wenn deine Gefährtin hier
gewesen wäre? Ich habe nur die Dämonen wahrgenommen", schrie Inu Yasha ohne
auf Miroku zu achten.
"Ich habe weder diese jämmerlich Dämonenjägerin, noch deine lächerliche Miko
gewittert. Deshalb habe ich angegriffen", entgegnete Sesshomaru gleichzeitig
ärgerlich zurück.
Kaum hatten beide das gesagt, schwiegen sie verblüfft. Dann lösten sie
gleichzeitig ihre Schwerter und traten jeweils einige Schritte zurück.
Miroku entspannte sich sichtbar.~Puh, das war ja gerade noch mal gut gegangen.~
"Du hast es gewusst?", fragte Inu Yasha unsicher nach.
"Du vergisst anscheinend, wer ich bin", erwiderte Sesshomaru kalt. "Du hast
die Windnarbe eingesetzt, weil du Ayaka nicht gewittert hast?", fragte er
dann nach um sicherzugehen.
"Keh. Ich bin zwar ein Hanyou. Aber meine Nase ist fast so gut wie deine",
knurrte Inu Yasha. Er ließ Tessaiga sich zurückverwandeln und steckte das
Schwert in die Scheide.
Auch Sesshomaru steckte sein Schwert zurück in seinen Gürtel.
Nachdenklich musterte Sesshomaru seinen jüngeren Halbbruder. Er hatte ihm
offensichtlich in diesem Fall Unrecht getan.
Sie beide hatten wahrgenommen, dass sich keine der von ihnen gesuchten
Personen bei dieser Gruppe befand. Also hatte sie beide angegriffen,
allerdings ohne dem anderen Bescheid zu geben.
Der Gedanke beruhigte Sesshomaru zumindest etwas. Inu Yasha war doch vielleicht kein so
unbeherrschter Hanyou, wie er angenommen hatte, der angriff ohne auch nur
einen Moment zu zögern oder zu überlegen.
Inu Yasha war zwar etwas impulsiv, aber das konnte sich auch noch im Laufe
der Jahre legen. Schließlich trennten die Zwei doch ein paar Jahrhunderte
Altersunterschied.
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Das Rumpeln des Wagens wurde langsamer. Sango, die an der hölzernen Wand
gelehnt hatte und durch den Spalt zwischen zwei Brettern nach draußen gelinst
hatte, wandte sich an ihre beiden Leidensgenossinnen. "Wir sind in einem
Schloss angekommen. Anscheinend haben wir das Ziel unserer Reise erreicht."
Mit einem Ruck hielt der Wagen. Der Verschlag wurde aufgerissen und grelles
Sonnenlicht blendete die drei.
"Kommt langsam heraus! Eine nach der anderen", erklang der Befehl.
Kagome kroch zum Eingang.
Aus der Helligkeit griff eine Hand und zog sie nicht gerade sanft aus dem
Wagen. Sie konnte sich nicht auf den Beinen halten und prallte hart auf die
Erde. Ein leiser Schmerzensschrei entfuhr ihr.
"Pass auf, was du tust!", mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme war
Ayaka ihr aus dem Wagen gefolgt.
Bei ihr hatte keiner der etwa zehn Wachen, die sich um den Wagen versammelt
hatten, gewagt Hand anzulegen.
Sie wichen sogar einige Schritte zurück, als Ayaka sich neben Kagome stellte
und ihr vorsichtig auf die Beine half.
"Danke", Kagome stand auf. Sango war ebenfalls aus dem Wagen gekrochen und
trat an ihre Seite. "Alles in Ordnung, Kagome-chan?", fragte sie besorgt
nach.
"Ja, Sango-chan", beruhigte sie Kagome.
Gemeinsam sahen sie sich die drei Frauen um.
Sie befanden sich in dem Innenhof eines Schlosses. Die einstöckigen Gebäude
reihten sich um einen rechteckigen Platz.
Es war nicht groß, aber gut bewacht. Außer den zehn Wachen, die sie umringten,
sahen sie noch mindesten die gleiche Anzahl auf den Mauern.
"Geht da lang!"
Der Befehl wurde durch einige spitze Speere, die sie in die angegebene
Richtung drängten, unterstützt.
Es blieb ihnen keine Wahl, als dem Befehl Folge zu leisten.
Sie gingen zu einem schmalen Gebäude hinüber.
Die schwere Eingangstür wurde aufgezogen und Kagome, Sango und Ayaka erkannten
breite Steinstufen, die in die dunkle Tiefe führten.
Sowie es aussah, befanden sich ihre Gästezimmer im Keller.
Einige Wächter gingen vor, dann mussten die drei Frauen ebenfalls die Stufen
herabsteigen. Der Rest der Wachen bildete die Nachhut.
Unten angekommen wurden sie weiter geführt.
Rechts und links lagen Kellenräume, die mit schweren Gittern vom Gang
abgetrennt waren. Sie waren leer.
An der zweiten Zelle mussten sie stoppen und einer der Wächter zog die
Gittertür auf.
"Rein da!"
Zögernd betraten Kagome und Sango die Zelle.
Ayaka, die den Wächtern zu langsam war, wurde grob in den Rücken gestoßen.
Blitzschnell drehte sie sich um und schmetterte den Dämon ihre geballten
Fäuste vor die Brust.
Durch den Schlag wurde er bis auf die gegenüberliegende Seite des Ganges
geschleudert und prallte dort hart an die Wand. Er konnte sich nicht mehr auf
den Beinen halten und lag schließlich stöhnend auf dem Boden.
Einer der Wächter stieß mit dem Speer in Ayaka’s Richtung. Mit einem schnellen
Sprung rückwärts in die Zelle brachte sie sich aus der Reichweite.
"Daneben!", grinste sie ihn höhnisch an.
Der Wächter wollte wütend in die Zelle stürmen, doch im letzten Moment wurde
er von einem seiner Kameraden zurückgehalten.
"Lass sie. Juro wird sich schon um sie kümmern."
Der Wächter blieb stehen und lachte schadenfroh. "Deine Aufsässigkeit wird
dir noch vergehen."
Die Gittertür fiel mit einem lautem Krachen in das Schloss. Die Wächter
verriegelten die Tür und ließen sie allein. Sie waren gefangen.
Sango trat an die Gitterstäbe und überprüfte sie. "Die sind ausbruchssicher.
Hier kommen wir nicht so schnell hinaus."
Kagome trat neben sie und sah den Gang entlang. "So wie es aussieht, sitzen
wir erst mal hier fest. Ich glaube Inu Yasha und Miroku werden alles tun, um
uns zu finden und hier herauszuholen. Inu Yasha’s Nase wird sie sicher hierher
führen."
Mit einem Seufzer ließ sich Ayaka auf den Boden sinken. "Wenn nur diese
verdammten Fesseln nicht wären. Sie unterdrücken meine Youkai-Kräfte. Ohne
sie wären diese Gitter nicht das Problem."
"Versuche den Bann mit deinen Kräften lösen, Kagome-chan", schlug Sango vor.
Kagome zögerte.
"Vielleicht verletze ich Ayaka-chan damit. Schließlich ist sie eine
vollwertige Dämonin", wandte Kagome zweifelnd ein.
"Das Risiko gehe ich ein. Ich will hier raus. Diese Gitter können mich nicht
aufhalten, wenn ich erst meine Kräfte wiederhabe. Also versuche es",
auffordernd hielt Ayaka ihre Fesseln hoch.
"Wartet!" Sango stand noch am Gitter und lauschte in den Gang."Da kommt
jemand."
Sie wich zurück und gesellte sich zu den anderen beiden. Gemeinsam warteten
sie gespannt, wer da kam.
Eine verhüllte Gestalt, in Begleitung von drei Dämonen erschien auf der
anderen Seite der Gitter.
Sie blieb stehen und sah in das Verlies.
Kräftige Hände griffen nach der Kapuze und schoben sie nach hinten. Das
Gesicht eines männlichen Dämons tauchte auf. Langes silbernes Haar umrahmte
ein markantes Gesicht mit roten Augen.
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Ende Kapitel 4
Der Übeltäter zeigt sich endlich persönlich. Während unsere drei Damen die
Bekanntschaft mit dem neuesten Abkömmling von Naraku machen, sind die Männer
unverdrossen auf der Suche. Dabei bekommen sie unvermutet Hilfe.
Und es kann vielleicht bald zum "Ausbruch und Rettung" kommen.
Wer so nett ist und mir einen Kommi hinterläßt, dem sage ich Bescheid, sobald
es weitergeht.
Liebe Grüße
chaska