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Lost in Translation

von

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Die Wahrheit ist so eine Sache

Kapitel 9
 

Es hat keine Jahre gedauert. Ich bin so stolz auf mich XD

Vielen lieben Dank an Mariko_Chan, LucyPurpleSky und Aya-chan60 für die Kommentare. Den Schund liest ja tatsächlich noch wer ^___^

Special Thanks wieder an crazypark für die Beta und kreative Beratung

Viel Spaß mit dem Kapitel
 

***
 

Die Wahrheit ist so eine Sache
 


 

„Ist er das?“ „Ich weiß nicht so recht.“

Wie gebannt starrten Toshiya und Shin auf den flackernden Bildschirm und versuchten herauszufinden, ob der Darsteller wirklich der war, dessen Name auf dem Cover prangte.

„Er sieht etwas verändert aus“, murmelte Totchi und kratzte sich dabei am Hinterkopf.

„Ist halt ganz schön fett geworden“, klärte ich die beiden netter Weise einmal auf und erntete gleich böse Blicke dafür.

„Was denn? Bei Gladiator war der noch nicht so schwabbelig.“

„Man Kyo, du zerstörst die gesamte romantische Stimmung.“

„Was denn bitte für eine romantische Stimmung? Der fährt doch nur die ganze Zeit in seinem hässlichen Smart herum und ist zu blöd, das Navi auf die richtige Sprache einzustellen“, motzte ich zurück. Warum wurde ich nur immer wieder zu solchen Grausamkeiten gezwungen? Seufzend rutschte ich ein Stück weiter auf das breite Bett, sodass ich nun meinen Rücken gegen die kühle Wand lehnen konnte. Ein schwerwiegender Fehler, wie sich herausstellte, denn nun saß ich direkt neben Die, der bisher schweigend auf seinem Stammplatz verweilte und mich abwartend musterte. Nervös griff ich nach der leeren DVD-Hülle und vertiefte mich angestrengt in den spannenden Text auf der Rückseite.

'Ein gutes Jahr', sehr witzig. Das Jahr war ganz und gar nicht gut. Die Filme wurden immer schlechter und mein eigener war ohne Frage der beste Anwärter auf die goldene Himbeere.

Die letzten Tage hatte ich unter dem Vorwand der Partyplanung bei Toshiya verbracht. Ich wollte einfach meine Ruhe und vor allem weiteren nächtlichen Übergriffen entgehen. Das letzte Gespräch mit Daisuke hatte mir mehr oder weniger die Augen geöffnet. Während dieser Sack nur seinen Spaß wollte, steckte ich in einem regelrechten Knäuel fest, welches aus meinen Gefühlen bestand. Nachdem Toto mich mit sämtlichen Schnulzen von 'Shakespeare in Love' bis 'Eine wie keine' gequält hatte, stand ich zwar kurz vor einer akuten Hirnschmelze, dennoch wurde mir auch so einiges klar. Ich hatte mich in dieses Riesenarschloch verknallt und das nicht unbedingt wenig. Das war Problem Nummer Eins, welches es zu beseitigen galt. Soviel stand definitiv fest.

Problem Nummer Zwei war leider ebenso schwierig. Morgen war der große Tag. Kaoru würde wieder kommen. Die Party stand und zu viele Leute aus diesem Dreckskaff würden sich in mein kleines Haus quetschen, während ich meinem besten Freund das Herz brach. Ich musste ihm endlich einmal die Wahrheit schonend beibringen. Nicht das mit Die. Davon brauchte unser Leaderhäschen nichts zu wissen, genau so wenig wie die anderen, sonst gab es noch Tote. Es war immerhin schon schlimm genug, dass es überhaupt geschehen war.

Aber eines war klar: Ich müsste meinem besten Kumpel stecken, dass ich ihn zwar gern hatte, aber eben nur als Freund. Dann müsste ich nur noch Die loswerden und alles wäre wieder wie früher. So ungefähr sah der große Plan aus. Nur an der Ausführung haperte es noch ein wenig, immerhin hatte ich mächtige Feinde. Eigentlich nur einen, aber dieser war erschreckender als Agent Smith und Darth Vader zusammen: Meine Mutter, die neue Vorsitzende des Daisuke Fanclubs. Es gab sogar schon gedruckte Clubausweise. Wenn man auch schon vom Teufel sprach. Diesem wurde es nach 40 Minuten immer noch nicht zu langweilig in meine Richtung zu gaffen. Okay zugegeben der Film war der letzte Scheiß. Welcher normale Kerl beschwerte sich schon ein Weingut vererbt zu bekommen. Hallo? Saufen bis zum Komatod! Da war es doch auch egal, ob das Zeug absolut scheiße schmeckte. Irgendwann war einem das auch egal. Eine heiße Schnecke gab es sowieso gratis dazu. Ich machte eindeutig Fortschritte, wenn ich das Weib geil fand. Ich war ja so was von stolz auf mich.
 

Der Film war irgendwann endlich zu Ende. Shin und Totchi wandelten im Halbschlaf nur noch hin und her, sodass die Stunde der Wahrheit endlich gekommen war. Ich musste nach Hause, zusammen mit Die und eine Nacht mit diesem irgendwie in meinem Zimmer überleben. Wenn ich das ohne großartige Zwischenfälle schaffte, war ich definitiv einen Schritt weiter.

Stumm schlenderten wir beide durch die Straßen. Na gut, er schlenderte. Ich schlich mit 10 Meter Abstand hinterher und beobachtete den Rothaarigen ganz genau. Man konnte ja nie wissen, was dieser Kerl alles plante. Am Ende wollte der mich noch im dunklen Park vergewaltigen.

Dann blieb es stehen! Oh Gott, es war soweit. Gleich würde er ausgehungert über mich herfallen.

„Es tut mir leid.“

Hä? Wie jetzt? Daisuke machte keinerlei Anstalten sich zu mir zu drehen, Anlauf zu nehmen und mir die Kleider vom Leibe zu reißen. Was lief denn bitte gerade schief? Der konnte nicht einfach aus seiner Rolle springen!

„Ich hätte das letztens nicht sagen dürfen“, sprach er in einem ruhigen Ton weiter. Sicher war das nur eine weitere Masche mich ins Bett zu bekommen. Das musste es sein. Tja mein Lieber. So einfach würde ich es dir sicher nicht machen.

„Okay“, meinte ich dazu nur skeptisch und wir führten unseren Weg weiter schweigend fort. Zum Glück war der Weg ja nicht sonderlich weit. Im Zimmer angekommen warf ich mich gleich auf das Bett, um mein Revier zu markieren. Sollte der Depp doch auf dem Boden schlafen. Was interessierte mich das. Problem anderer Leute halt.

„Ich hab versucht, mit deiner Mutter zu reden, aber sie redete nur irgendetwas von kurzer Phase und Kinderanschaffung, um eine Beziehung zu retten.“

Irgendwie keimte in mir Mitleid für das Riesenbaby auf, was ganz und gar nicht gut für meinen Plan war. Scheinbar hatte er ja wirklich versucht, wieder in das Gästezimmer zu ziehen, aber wenn sich meine Erzeugerin etwas in den Kopf gesetzt hatte, musste es auch so geschehen. Resignierend seufzend setzte ich mich auf und musterte mein Gegenüber.

„Ich gebe dir eine Betthälfte ab, aber unter zwei Bedingungen“, erklärte ich sachlich und hätte mir dabei sofort wieder eine reinschlagen können, weil ich wieder nachgegeben hatte.

„Die da wären?“

„Erstens: Du lässt deine Pfoten bei dir! Wer rumgrabscht, fliegt!“ Tja, da war ich ja mal gespannt. Das wäre eigentlich ein guter Titel für eine blöde Realityshow.

„Ich werde brav sein bis du mich anbettelst, es zu tun.“ Bah schon wieder dieses Grinsen. Der hatte doch echt den Arsch offen!

„Ich überlege es mir gleich anders“, drohte ich, sodass er abwehrend die Hände hob und auf das Grab seiner hoffentlich toten Großmutter schwor.

„Und was ist die Zweite?“ Ach ja, da war ja noch was.

„Ich will endlich wissen, was du hier machst, warum du Deutsch sprichst und es vor allem keiner wissen soll.“ Etwas überrascht blickte Die jetzt doch. Was denn? Hatte der nie damit gerechnet, dass ich diese Tatsache nicht hinterfragen würde? Scheinbar nicht, denn auf diesen Schock musste er sich erst einmal setzen, auf die Bettkante, weit weg von mir. Braves Hündchen.

„Ist nicht so spektakulär, wie du vielleicht denkst“, murmelte das rothaarige Wesen etwas unsicher und starrte konsequent auf den Boden.

„Ich hab mir schon gedacht, dass meine Alientheorie nicht sonderlich alltagstauglich war.“ HA, da lachte er. Na super. Da bin ich mal auf seine Erklärung gespannt.

„Du Freak“, kam jedoch nur. Ach, welche neue Erkenntnis.

„Selber! Also was ist nun?“

„Tja, mein Vater leitet doch diese Deutsch-Japanische Firma, in welcher auch deiner arbeitet.“ Ja soweit hatte ich mir das Ganze auch schon zusammen gereimt. So selten blöde war ich nun auch wieder nicht.

„Das mit dem Studium weißt du ja auch schon. Nur dass ich nicht unbedingt große Lust darauf habe, meinen Abschluss in Wirtschaft zu machen“ JA MANN! Komm zum Punkt.

„Die erste Tauschfamilie hatte angenommen, dass ich kein Wort deutsch konnte. Ich fand es witzig sie in dem Glauben zu lassen. Es war so einfach. Ich bekam japanische Lehrer, die selbst fast nichts konnten, japanische Schule, japanische Einkaufmärkte...“

„Lass mich raten, du warst in Düsseldorf“, unterbrach ich ihn lachend und erntete einen bösen Blick.

„Willst du es nun wissen oder nicht.“ Ah der Herr wurde zickig, daher hielt ich lieber meine Klappe und lehnte mich zurück.

„Mein Vater holte mich da schnell wieder weg, weil ich ja keine sichtbaren Fortschritte machte und die Sache mit dem Studium wurde vertagt. Ich hatte also was ich wollte und durfte wieder nach Hause, bis ich hier her verbannt wurde.“ Tolle Wortwahl wirklich.

„Und du dachtest dir, das kannst du noch einmal genauso abziehen“, fasste ich meine logische Schlussfolgerung zusammen und erntete ein schwaches Nicken von dem Anderen.

„Das war der Plan. Nur die Ausführung war nicht ganz so optimal.“

„Ja, ich raff nicht ganz, warum du dich verraten hast?“ Verstand ich wirklich nicht.

„Eigentlich ganz einfach. Ich konnte dir ja wohl kaum auf japanisch verklickern, dass ich dich ficken will, bei deinem Kindergartenwortschatz.“ Na danke für die Blumen. Obwohl selbst die aus dem Kindergarten mehr konnten als ich. Man war das deprimierend. Aber wenn ich genau darüber nachdachte, müsste ich einfach nur die Klappe halten und Daisuke würde wieder verschwinden. Wahnsinn! Sollte ich schaffen. Problem gelöst.

„Und woher kannst du nun so gut unsere tolle Sprache?“ Das wollte ich noch geklärt haben. Ich hatte die Hoffnung auf meine Alientheorie ja noch nicht vollends aufgegeben. Vielleicht wurde er als Kind entführt und sie hatten ihm einen Sprachchip eingepflanzt. Das fände ich voll cool!

„Mein Kindermädchen war Deutsche. Sie hatte es mir nebenbei beigebracht. Also alles nicht sehr spannend.“

Da hatte er recht. Ich war wirklich leicht enttäuscht. Wenigstens die Mafia oder rosa Elefanten hätten in der Geschichte auftauchen können.

„Mhh“, war daher meine Reaktion und ich begann mich aus meinen Klamotten zu schälen.

„Mhh? Ist das alles?“ Was erwartete der denn jetzt. Einen Preis für das kreativste Drehbuch bekam er dafür ganz sicher nicht. Das lohnte sich ja nicht einmal für eine Verfilmung.

„Japp.“ Er war nicht zufrieden mit dieser Antwort. Das sah jeder Blinde. War mir jetzt aber auch erst einmal egal. Ich wollte ins Bett, schlafen. Als kroch ich unter die Decke und drehte dem Rothaarigen den Rücken zu. Dieser folgte mir auch nach einigen Sekunden und seufzte tief.

„Ich werd's schon keinem verraten“, stellte ich netter Weise mal klar. War ja nicht bescheuert. Das war der einfachste Ausweg aus meiner Misere.

„Danke. Schlaf gut.“ Hatte ich eigentlich auch vor. Leider stellte sich dieses Unterfangen gar nicht mal als so einfach heraus. Die meiste Zeit starrte ich ins Dunkel und wartete auf tätliche Angriffe von der anderen Seite des Bettes. Doch es kam nichts! Nicht einmal die kleinste Berührung während der gesamten Nacht! Und warum war ich verdammt noch mal enttäuscht darüber?
 

TBC

So ^^ das wars dann mal wieder :D Ich hab es immer noch nicht bis zu der Party geschafft *lol*

Kommentare sind wie immer erwünscht ^^

In der nächsten Folge: Wird Kyo mit Kao reden, was macht Die und warum tanzt die Mutter auf dem Tisch.
 

P.S.: Die Begründung warum Die Deutsch kann ist nicht die Einfallsreichste. Vor Jahren hatte ich eine viel bessere Idee, aber diese ist zumindest schlüssig XD
 

P.P.S.: wieder kurze Schleichwerbung: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/167274/



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LucyPurpleSky
2011-05-14T10:37:05+00:00 14.05.2011 12:37
Hui~ ein Kapitel, ein Kapitel *freu*

Ach, Kyo. Ich glaub, der Die hat kein Problem dich in Ruhe zulassen, aber ob du das lange aushalten wirst XD

Jetzt bin ich voll gespannt auf das Kyo-Kao-Gespräch!^^
Von:  Morumotto
2011-05-04T19:53:50+00:00 04.05.2011 21:53
lol hab schon ein kommi gemacht xDDD


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