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Chasseur d'obscurité

Jäger der Finsterniss
von

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Erwachen

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Juhuu, das ist jetzt also das erste Kapi =^.^= ich freu mich ja so dollz, dass sich jemand überhaupt dafür interessiert >.<

Dieses Kapi ist eiko und demonriddle gewidmet =D meinen beiden ersten Kommischreibern, die mir ganz ganz viel Mut und Freude damit gemacht haben ^-^ ich hoffe sie lesen sie auch weiterhin!

Ich würd mich total mega-ultra-galaktisch-fessde über Kommis und Eure Meinung freuen, egal wer, schreibt einfach Kommis, ich kann auch Kritik vertragen ^.~ (aber bitte verzeiht mir, wir alle haben mit den Fesseln der Neuen Linksschreibreform zu kämpfen >.<)

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Erwachen

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Mit einem jähen Aufschrei schlug ich, nach wie mir schien einem vollen Jahrhundert, die Augen auf und fand mich in absoluter Dunkelheit wieder.

Den Schmerzensschrei hatte mir eine stechende Wunde in der Halsbeuge abgerungen. Langsam und vorsichtig drehte ich meinen Kopf etwas zur Seite, doch wohin ich auch blickte, ich war von nichts als Schwärze umgeben. Ich spürte, wie die Angst mir allmählich den Rücken hinaufkroch und ich zu frösteln begann.

Die schwer lastende Finsternis schien mich förmlich zu erdrücken.
 

In dem Versuch, mich selbst zu beruhigen, streckte ich langsam die Hände aus. Ich hatte meine Arme kaum überhaupt bewegt, als ich meine Fingerspitzen gegen harten Stein wie es mir vorkam, stießen. Ich holte zischend Luft vor Schreck – die steinerne Wand musste keine Zehn Zentimeter von meinem Gesicht entfernt gewesen sein – und kämpfte gegen die in mir aufwallende Panik an, die sich wie eine Schlange in meinen Eingeweiden empor wand. In fiebrigem Umhertasten erkannte ich mit aufgerissenen Augen, dass ich scheinbar in Marmor eingemauert worden war. Bei diesem entsetzlichen Gedanken fing ich an auf die Barriere über mir mit den Fäusten einzuhämmern; wie ein Wilder um mich schlagend trat ich gegen den harten Felsen um mich herum, doch er bewegte sich so wenig wie die Dunkelheit; ich fing an zu rufen, zu schreien, verzweifelt auf mein Gefängnis eintrommelnd, in panischer Angst, ich war lebendig begraben, zum Tode verurteilt, ich würde hier verrotten und verkommen, bis nur noch ein paar klägliche Fetzen und Knochen von mir übrig waren – der Stein über mir löste sich mit einem lauten Krachen und fiel polternd auf den steinigen Boden und das fahle Kerzenlicht einiger Fackeln an den Wänden strahlte mir so plötzlich und grell in die Augen, dass ich im ersten Moment meine Hand vors Gesicht halten musste.
 

Dann rastete endlich in meinem Gehirn ein – der plötzliche Lichtschein hatte mich so überrascht, dass ich für einen Augenblick nur verdattert da lag. Erleichtert sprang ich auf und ging erst einmal zügig ein paar Schritte weg. Noch immer schnell atmend sah ich mich um und erkannte rohe, moosbedeckte, bröcklige grünlich-schimmernde Steinmauern, deren obere Enden an der Decke mit seltsamen Runen und Symbolen verziert waren.

Ich befand mich in einer Art Verließ, direkt vor mir war ein schweres Eisengitter.

Das Merkwürdige daran war nur, dass sich auch vor den Gitterstäben eine Wand befand.

Ich drehte mich langsam um mich selbst, sodass mein Blick auf das, was mich eingeschlossen und ich für einen Felsen gehalten hatte, fiel.

Ein langer, düsterer schwarzer, silbern verzierter und, wie ich angenommen hatte, marmorner Sarg nahm fast ein Drittel der gesamten Zelle ein.

Mit einem mal wurde mir entsetzlich schlecht.

Man hatte mich in einen Sarg gesperrt.

Tausend Gedanken und Vorstellungen von grauenhaften Monstern, grobschlächtigen Sensenmännern, mottenzerfressenen Zombies, geflügelten Teufeln und dämonischen Hexen schossen mir durch den Kopf, die mich zum Opfer ihrer infernalischen Gottheiten lebendig begraben oder in Töpfen kochen wollten, und ich wandte mich doch tatsächlich um in der Erwartung, auf einmal über einen dickbauchigen Kessel stolpern zu können.

Da allerdings sowohl die kochsüchtigen Warzenhexen, als auch der skelettfingrige Tod - über dessen Ankunft ich mich in diesem Moment nicht einmal gewundert hätte, wenn er sogleich mit ohrenbetäubendem Getöse leibhaftig aus dem feuchten Steinboden hervorgebrochen wäre – ausblieben, setzte ich mich erst einmal an eine der muffig riechenden Wände und vergrub die Hände in den Haaren
 

Ich war gefangen.

Gefangen in einer Kammer aus Stein, erleuchtet vom schummrigen grünen Licht, in der ein Sarg stand.

Ein Sarg, in dem ich noch vor gut zwei Minuten gelegen hatte.

Immer noch von leichter Panik durchwachsen, richtete ich mich wieder auf und begann die Mauern zu untersuchen. Meine Hände glitten über nasses Moos und kalten Fels auf der Suche nach einer Ritze oder einer Einkerbung, während ich hin und wieder eine Kellerassel oder eine langbeinige Spinnenfamilie aufscheuchte.

An dem Gitter angelangt unternahm ich den Versuch, kräftig an den dicken rostigen Stäben zu rütteln, in der Hoffnung vielleicht ein lockeres Glied herausbrechen zu können.

Aber auch diese Möglichkeit erschien mir ziemlich töricht, da ich danach wiederum nur vor einer hoffnungslosen Wand stehen würde.
 

Nachdem ich den ganzen Raum gründlichst durchforstet hatte, besah ich mir auch die Decke näher.

Ich überlegte, ob ich nicht irgendwie hinaufklettern könnte, dafür schien mir der Stein jedoch zu glatt und ebenmäßig.

Der Sarg wäre, ob quer oder senkrecht aufgestellt, auch keine große Hilfe, weil er als Erhebung entweder zu niedrig, oder meine Beine zum Erklettern zu kurz wären.

Deprimiert sank ich wieder zu Boden und starrte, die Augen auf ein glitzerndes Spinnennetz geheftet, gerade aus.
 

Ich musste an Auguste, den Oberhofstallmeister denken.

Noch immer hörte ich das schauerliche knackende Geräusch in meinem Hinterkopf, das Bild seines blutigen Halsstumpfes und seiner verblüfft geweiteten Augen, als sein Kopf von seinem Körper getrennt wurde. Trauer umfing mich, noch bedrohlicher und schlimmer, als die Steinmauern, die mich in meinem Gefängnis einschlossen. Es war nicht so, dass ich den Tod nicht kannte, meine Mutter war schon gestorben, als ich noch sieben war ...

Aber dieser Mann war immer wie ein Vater für mich gewesen, hatte für mich gesorgt, mir das Reiten und Kämpfen und den richtigen Umgang mit Pferden beigebracht, was mich schließlich so jung zum Stallmeister gemacht hatte, er hatte mich sogar etwas Latein gelernt, wiewohl diese Sprache nur den Kirchenmännern und Adligen vorbehalten war.

Er hatte mir ein Obdach, zu essen und zu trinken gegeben, beim Herzog für mich Fürsprache eingelegt, mir sein bestes und teuerstes Pferd anzuvertrauen.

Auguste hatte mich getröstet, nachdem meine Eltern und Schwestern bei einem Überfall auf die Bauern und Bürger der Stadt auf grausame Weise aufgeschlitzt und getötet worden waren, den ich nur überlebt hatte, weil ich zu dieser Zeit bei den Ställen gewesen war und mich in einem geheimen Gang verstecken konnte.

Das Bild von ihm, der alte, gütige Mann mit dem schlohweißem Haar und den weisen, wissenden Augen, so wie ich ihn sah, ging mir nicht mehr aus dem Kopf, vor allem nicht, da ich sein ehrwürdiges Haupt immer wieder bedrohlich nach vorne kippen sah.
 

Ich weiß nicht, wie lange ich so da hockte, ganz ähnlich wie die Zeitspanne zwischen dem Fall vom Pferd und dem Erwachen in Dunkelheit, kam es mir wie eine halbe Ewigkeit vor.
 

Irgendwann begann mein Nacken schmerzend gegen diese Haltung zu protestieren, und drehte ich den Kopf und sah abermals auf den Sarg. Dann erklangen ein paar gedämpfte Stimmen hinter der Wand mit den Gitterstäben, die sich leise unterhielten.

„Ist da jemand?“, rief ich sofort.

Die Stimmen waren wieder verstummt und die Stille drückte mit verblüffender Lautstärke auf meine Ohren.

„Hallo? Ist da jemand?“, sagte ich von neuem laut und stand auf.

„Hört mich jemand?!“ Die Worte verhallten einsam zwischen den Mauern.

Ich sah den Sarg mit einem flauen Gefühl in der Magengegend an und mir kam ein schrecklicher Gedanke ... aufgewacht in einem Sarg, begraben in einer steinernen Gruft ... war ich etwa ... tot?

Aufbrausend trat ich in meiner jäh aufkeimenden Wut mit aller Kraft gegen ihn, was meinen Zorn jedoch in keiner Weise linderte, sondern nur noch einen stechenden Schmerz, zusätzlich zu den anderen Schmerzen in meinem geschundenen Körper, durch meinen großen Zeh jagte.

„Hallo?? Aufmachen! Hört mich denn keiner?!“, schrie ich erbost und hopste zornig auf einem Bein umher.

„AUFMACHEN!

VERDAMMT NOCHMAL ZUR HÖLLE HÖRT MICH DENN KEINE-“

Die wand glitt vor meinen Augen knirschend zur Seite und ein Junger Kerl öffnete das rostige Eisengitter, das mit einem lauten Quietschen aufschwang.

Er hatte blondes, mit dünnen schwarzen und silbernen Strähnen durchsetztes Haar und erstaunlicherweise violette Augen, mit denen er mich erstaunt musterte. Er musste ungefähr in meinem Alter gewesen sein.

„Holla – was machst du denn da?“, fragte er mich interessiert und sah mich neugierig an, wie ich so mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einem Bein stehend, das andere haltend, rauchend vor Zorn und funkensprühend da stand - ich musste völlig durchgeknallt wirken.
 

„Ahm...“, sagte ich nur völlig vor den Kopf gestoßen, und sah zu, dass ich mich schleunigst wieder wie ein anständiger Mensch hinstellte.

Er kicherte kurz. „Ich bin Florent. Tut mir Leid, weil wir erst jetzt kommen-“, er nickte kurz in Richtung einiger Gestalten hinter ihm, bei denen ich einen großen silbernen Schlüsselbund aufblitzen sehen konnte, die sich jedoch eher im Hintergrund hielten, „-aber du bist erst nach einem halben Jahr wieder aufgewacht und es hat etwas gedauert, bis du bemerkt wurdest.“

Ich starrte ihn an.

„Ein ... ein halbes Jahr?“, sagte ich matt.

„Ja“, verkündete Florent stolz, „vierundzwanzig-einhalb Wochen und ein Tag um genau zu sein!“

Ich sah kurz auf den verdammten Sarg (ich hoffte rachsüchtig, auch er habe hoffentlich ein paar Kratzer abbekommen), und dann wieder zu Florent.

„Bin ich tot?“, fragte ich schwach.

Florent begann zu lachen. „Natürlich bist du tot!“, sagte er belustigt.

Ich musste wohl, ob dieser Verkündigung, ziemlich belämmert aus der Wäsche geguckt haben, denn er fing gleich wieder zu lachen an.

„Na los, komm, oder willst du hier Fledermäuse züchten?“, sagte er, kicherte noch einmal, packte mich dann einfach resolut am Ärmel meines zerschlissenen Hemdes und schleifte mich, einen zweifellos noch dümmlicheren Ausdruck ins Gesicht geschrieben, an den Wachen vorbei hinaus.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2006-06-17T15:51:08+00:00 17.06.2006 17:51
Hallöchens, so dir eines deiner Wohl verdienten Kommis schreibe!

Also ich muss schon sagen, es ist echt klasse geschrieben.
Ho, ein halbes Jahr in einen Sarg eingesperrt, na da muss er wohl jetzt ein Vampir sein oder?

nya bis zum nächsten Chap!
lg
darkyami
Von:  Salahadin
2006-06-11T19:37:13+00:00 11.06.2006 21:37
wirklich toll *lolz* besonders den schluss find ich lustig ^^ ("„Holla – was machst du denn da?“, fragte er mich interessiert und sah mich neugierig an, wie ich so mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einem Bein stehend, das andere haltend, rauchend vor Zorn und funkensprühend da stand - ich musste völlig durchgeknallt wirken.")

Ich hoffe du schreibst bald weiter... ^^. Das Kapitel is echt gelungen!!!
Bis bald
hdgdl
Zelos
Von:  eiko
2006-06-11T18:59:55+00:00 11.06.2006 20:59
so .. hat leider gedauert bis ich zum lesen gekommen bin sry ^^°
also mir gefällt des wieder sehr gut .. vorallem .. und das gelingt mir ni .. schaffst du es die story logishc und schritt für schritt aufzubauen ohne dass es langweilig wird .. das is ziemlich beeindrucken ..also lass dich ni fertig machne und imme rher mit den neuen kappis ^^
Von: abgemeldet
2006-06-10T22:24:28+00:00 11.06.2006 00:24
Herrgott... °°
Die Horrovision überhaupt: In einem Sarg aufzuwachen und gesteckt zu bekommen das man seit einem halben Jahr tot ist xD Auf was für Ideen du mal wieder kommst :P
Aber bekommt ein Srallbursche einen Marmordsarg, sind die so billig oder ist der second-hand und schonmal benutzt worden?
Vielleicht war es ja der Vampir(?) der ihn dort rein gesperrt hat (Sonnenlicht und so ein Kram) Bestimmt hat er es nur gut gemeint =^^=. Warum ist Laurent denn im Knast und warum wird er dann einfach freigelassen?
Ich lag auf der Tastertur vor Lachen als ich diesen Satz
„Natürlich bist du tot!“ gehört habe, was willst du dem armen Kerl noch an den Kopf werfen xDDDDDD Familie tot, Ziehvater tot, selber tot??? Verspricht sehr spannend zu werden was du mit Laurent anstellen willst, so wie ich dich kenne ^^ *Popcorn an alle verteil* *dir pizza, stift, zettel geb* Ich kann nur wie Ray_Dark sagen : KLASSE!!! MEGASPITZE! GENIAL! GEMEIN, ABER ZUM TOTLACHEN XD!! *Fähnchen schwenk*
(Ich konnte mich nicht gut genug ausdrücken, dennn Charas, Gegebenheit(die besonders) und Stil sind supi!!) Laurent scheint recht temperamentvoll zu sein *nochmal den Text zur Hand nehm* *nicknick* explosive Mischung ;)
Warum bin ich eigentlich immer erst ZWEITE kommischreiberin ><`??? Danke auch für deine ENS, das Kapi kam ja schön schnell (im Gegensatz zu mir ^^°)
*knuff* Bye demon (das klingt immer so als würde ich mich selbst verabschieden *grummel*) =]


Ps:,,kochsüchtigen Warzenhexen" hört sich ganz nach meiner Kantinenfrau an *würg*
PPs: ,, ... war ich etwa ... tot?" *rofl* Meine Güte ist das ein herrlich naiver Chara, keine Ahnung von nichts und dann in dieser Situation, das ist wie ein Elefant auf der Autobahn (das arme Tier ><°)
PPPs: Ich schreib dir noch ne schöne dicke ENS zu dem wunderbaren-gigantischen-und sonst noch was-Kommi schreiben, wär fast vom Hocker gefallen(eigentlich bin ich es ja ^^), das verdien ich garnet!!! *Freudentränen wegwisch* *schluchz* ;____; Ich schreib sie dir erst öhhh... heute *zur Uhr schiel* eine ziemlich unchrisliche Zeit würde ich sagen *drop*
Von:  RayDark
2006-06-10T17:59:05+00:00 10.06.2006 19:59
Yeah! Da schreib ich meinen letzten Kommi und entdecke dann, dass ein neues Kapi hochgeladen wurde! *freu*

Klasse!!!
Du schreibst einfach super! (Wie ich schon im Prolog mitbekommen habe)
Und auch dieses Kapitel ist klasse!!! Megaspitze!!!
Florent ist auch klasse!
>
Florent begann zu lachen. „Natürlich bist du tot!“, sagte er belustigt.<
Der Typ gefällt mir!!!
Mach bitte schnell weiter!!!!


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