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Damons Life

Von Vergangenheit und Jetzt
von

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Mitten im Wald

Mitten im Wald
 

Der Wald wirkte wie ein einziges dunkles Tier, das drohte einen zu verschlingen, aber Imakuro wusste genau, wo sie ihre Tochter zu suchen hatte. Langsam ging sie einen sehr kleinen, schmalen Weg durch den Wald.

Derweilen war Shikall bereits an ihrem Ziel angekommen. Tief im Wald stand sie vor einer Höhle, schnappte nach Luft, weil sie bis hierher gerannt war. Sie ging noch ein paar Schritte nach vorne und etwas Kleines in Form eines Grabes wurde erkennbar. Atemlos sank sie davor zusammen und lies den Kopf hängen. Als die Dämonin wieder einigermaßen bei Kräften war, zog sie ihre Beine vor ihren Körper, verschränkte die Arme vor den Knien und legte ihren Kopf auf diese. Traurig saß sie da und starrte wortlos auf das Grab. Papa… Wieso lassen sie mich alle nicht einfach in Ruhe, wenn ich sage, dass ich nicht reden will? Warum wollen mir das überhaupt alle abnehmen? Warum jetzt und nicht früher? Warum erst, wenn ich keine Hilfe mehr brauche, und nicht früher? Warum bist du nicht mehr hier…, verstrickte Shikall sich in ihre zurzeit üblichen Gedanken Konflikte. Sie schloss die Augen und senkte ihren Kopf wieder etwas nach unten. „Warum kann ich nichts wirklich fühlen, außer dass du mir fehlst?“, redete Shikall sich selbst an, „Warum musste das mir passieren?“ Sie fing an zu zittern. Eine einzelne Träne rutschte in ihrem Gesicht um her; Weitere folgten.

Währenddessen war Imakuro bereits dicht auf den Fersen von Shikall. Immer wieder stolperte sie über die ihr im Weg liegenden Wurzeln, die sie nicht gesehen hatte. Wie kommt sie nur immer so schnell hier durch…? Wenigstens weiß ich wo sie hin will…, dachte sie und sprang dabei über einen kleinen Graben. Eine Felswand wurde erkennbar. Imakuro ging langsamer. Ein paar Äste zur Seite drückend, erkämpfte sie sich die wenigen Meter, die noch übrig waren. Und warum muss dieser Wald immer dichter werden?!, fluchte sie vor sich hin.

Ein leises Schluchzen drang zu Imakuro hindurch. Langsam stieg sie über den letzten Busch, die letzte Wurzel und sah dann was dort vor sich hin schluchzte. „Shikall?“, fragte sie vorsichtig. Sofort schreckte ihre Tochter hoch und sah sie an. Imakuro ging auf Shikall zu, ohne dabei ein Wort zu verlieren.

Shikall strich sich die Tränen aus den Augen. Vorsichtig nahm ihre Mutter sie in den Arm und seufzte. „Du sollst doch nicht weg laufen. Das bete ich dir jetzt auch schon seit 14 Jahren vor! Und die restlichen vier hat dein Vater das übernommen.“, meinte Imakuro und streichelte Shikall, „Außerdem hattest du wirklich keinen Grund dafür! Immerhin wollte dir niemand etwas tun.“ Nachdenklich schmiegte Shikall sich in ihre Arme und lies einen erneuten Schluchzer los. Wieder lief ihr eine Träne das Gesicht hinunter. „Ist schon gut. Ich sag ja schon gar nichts mehr…“, entschuldigte Imakuro sich, „Aber was ist nur mit dir los? Du bist irgendwie anders als sonst.“ Shikall sagte nichts. Erst nachdem etwas Zeit verstrichen war antwortete sie: „Ich fühl mich irgendwie komisch… Ich glaube das ist alles.“ „Ist es nicht… Du sollst doch nicht immer Lügen. Außerdem weißt du, dass du mit mir reden kannst. Sogar Mana hat schon verstanden, dass etwas nicht stimmt.“, appellierte ihre Mutter an ihren Verstand. „Ich weiß es doch selber nicht einmal mehr! Ich habe Probleme, das weiß ich… Ich habe nie zu gegeben noch Familie zu haben, weil ich wollte, dass dir und Mana nichts passiert! Aber ich habe es nie abgestritten! Nur nie gesagt… Aber ich kann nicht sagen, ob ich noch etwas spüre, wenn ich an euch Beide denke, oder nicht. Ich will nicht so sein wie er!“ Shikall gab sich äußerst redselig. „Wie wer?“, wollte Imakuro wissen. Das einzige Wort das aus Shikall heraus kam war: „Drache“. Mehr brachte sie nicht mehr zu Stande. „Das wirst du nicht, keine Sorge. Dafür bist du viel zu freundlich!“, versuchte Imakuro Shikall zu beruhigen, „Das wird schon. Du warst einfach zu lange nicht mehr hier!“ „Und warum spüre ich dann nur noch, wie sehr ich Vater vermisse? Und sonst nichts mehr?“, gab Shikall ihren Kontra. „Das weiß ich nicht. Vielleicht wird es dir auch jetzt erst bewusst, dass er dir fehlt. Auch wenn es dann etwas sehr lange gedauerte hätte, bis du das merkst. Aber glaub mir! Du spürst andere Dinge auch wunderbar! Du nimmst es im Augenblick nur nicht wahr! Ich hatte das auch einmal.“, redete Imakuro dafür um so mehr auf sie ein. Shikall seufzte nur. „Damals, als ich dich hier her gebracht habe, da ging es mir auch so. Ein halbes Jahr lang, war ich nicht alleine in diesem Haus gewesen, und dann war auf einmal von heute auf morgen alles weg. Auch wenn ich gewusst habe, dass ich dich nach ungefähr einem halben Jahr zu ihm bringe, habe ich mich damals auch leer gefühlt.“, versuchte Imakuro zu erklären, „Ich hoffe du kannst es verstehen!“ „Ich kann es nicht wirklich. Du hast mich damals öfter besuchen können, aber das kann ich jetzt doch nicht… Außer…“, jammerte Shikall vor sich hin.

Imakuro streichelte sie einwenig. „Aber daran ist nicht zu denken. Der Tag an dem das passiert wird früh genug kommen, also denk heute doch noch nicht dran!“, meinte sie und lächelte wieder, „Du bist hier und es ist gut so wie es ist.“ Verständnislos verharrte Shikall in ihrer Position. Lieber wäre ich jetzt tot und bei ihm, als mich so zu quälen…, dachte sie sich, Aber was bringt es jetzt noch? Ich habe so lange damit gelebt, den Rest werde ich auch noch schaffen! Auch wenn der Rest noch ziemlich lange sein wird…

Aus irgendeinem Grund fing das Insignien-Zeichen an Shikalls Schulter an zu leuchten. „Lass uns wieder zurückgehen, ok?“, fragte Imakuro. „Ich bleibe hier. Ich muss einfach nachdenken.“, seufzte Shikall. „Na gut, aber komm bitte zurück bevor es ganz dunkel ist, abgemacht?“, willigte Imakuro wiederum ein. Shikall nickte und setzte sich wieder normal hin.

Nachdem Imakuro verschwunden war, versank Shikall wieder in ihren Gedanken. Es spukten die für sie üblichen Fragen in ihrem Kopf umher. Warum muss das immer mir passieren? Das war doch immer so… Ich hab das Unglück angezogen!, seufzte sie innerlich und erinnerte sich an den Zeitpunkt, an dem sie wieder nach Tarme zu ihrer Mutter kam.
 

Damals hatte sie drei Tage gebraucht, um in das Dorf zu finden, und wäre dabei fast gestorben. Im Dorf hatte sie auch keine zu freundliche Aufnahme erwartet, da niemand damit gerechnet hatte, dass in diesem Dorf ein junger Halbling zur Welt gekommen war, und dass vor gerade mal vier Jahren. Tagelang war sie nur in ihrem heutigen Zimmer gesessen und hatte nie etwas gesagt oder getan, außer stumm vor sich hin zu weinen und ihre Schwester und ihren Vater zu vermissen. Damals hatte sie sich verschlossen und war bis heute nicht mehr richtig aufgetaut.
 

Irgendwie… habe ich das Gefühl, dass ich auch nicht anders wäre, wenn du noch da wärst! Immerhin wäre ich früher oder später auch meinen eigenen Weg gegangen. Und dann hättest du auch nichts unternommen, um mir zu helfen. Ich wäre wirklich nicht anders, so wie ich denke, aber trotzdem gehst du mir irgendwie ab. Selbst Shakqui ist noch am Leben, oder auch wieder am Leben, je nach dem. In Shikall stiegen auf einmal vollkommen neue Möglichkeiten auf, wie ihr Leben jetzt aussehen könnte. Bis jetzt hatte sie es immer nur so gesehen, dass sie, wenn das damals nicht passiert wäre, heute glücklich wäre und alles in Ordnung wäre. Aber es hätte auch so aussehen können, dass es ihr genau so gehen würde. Immerhin hatte sie ihre Sturheit in den letzten Jahren gut genug kennen gelernt. Shikall lächelte stumm in sich hinein. „Ich gebe es zu! Ich wäre jetzt gerne bei dir! Aber ich will einfach nicht nur deswegen sterben, nicht heute und nicht morgen. Ich habe mir oft gewünscht, einfach tot zu sein, nur damit ich wieder bei dir bin, aber es ist einfach nicht richtig, so wie ich es mir bis jetzt ausgemalt habe!“, erklärte sie und sah dabei mit einem breiten Lächeln zum Grab ihres Vaters, „Es könnte trotzdem genauso sein, immerhin bin ich doch ein ziemlicher Sturkopf! Ich verfolge meine Pläne weiter, aber aus andern Beweggründen! Ich habe es zwar reichlich spät gemerkt, aber ich habe das alles die ganze Zeit nur getan, weil ich Andere davor bewahren wollte, was mir passiert ist! Nicht weil ich einfach nur Verlorenes rächen will, obwohl ich weiß, dass es davon nicht zurückkommt. Und vielleicht geht es mir danach endlich wieder besser! Wenn ich zu Ende gebracht habe, was ich einst anfing! Und ich spüre, dass es bald sein Ende haben wird. Ich weiß nicht warum, aber ich spüre es einfach. Auch wenn mir bewusst ist, dass ich hier eigentlich nur ein ewig langes Selbstgespräch führe, hoffe ich doch, dass du mich hören kannst! Ich glaube zu mindest daran! Und irgendwann sehen wir uns auf jeden Fall wieder, egal wie!“

Langsam ging der Tag auch wieder seinem Ende zu und die Sonne begann hinter dem Horizont zu versinken. Shikall stand auf, klopfte sich ein wenig ihre Kleidung sauber und machte sich auf den Weg nach Hause.

Wenig später kam sie auch dort an. Langsam stieg sie den Abhang hinab und stolperte erst einmal in die Küche hinein. Im Türrahmen blieb sie bereits stehen.

„Na? Auch wieder daheim?“, fragte die Frau, die Mana und Kizna am Morgen im Dorf gesehen hatten, genervt. Betonungslos meinte Shikall nur: „Ja, das bin ich. Was dagegen?“ Stille trat ein. „Jetzt habt euch nicht so, ihr beiden! Alles ok Shikall?“, warf Imakuro dazwischen. Shikall nickte und unter stützte das Ganze mit einem „ja“, bevor sie sich in die Richtung ihres Zimmers davon schlich.

„So ist sie halt.“, meinte Imakuro nur noch, auf das ratlose Gesicht der Frau hin, „So kennst du sie zumindest auch, oder Zaru?“ „Ja das tue ich. Genau so war sie schon immer.“, lachte Zaru vor sich hin, „Ist sie immer noch hinter ihrem Drachen her, oder hat sie’s mittlerweile geschafft?“ „Nein, hat sie nicht… Aber ich hoffe sie schafft es bald.“, seufzte Imakuro. „Warum, wenn ich fragen darf?“ – „Sie wird mir immer fremder. Das ist alles.“, meinte Imakuro. „Lässt sich nicht ändern. Sie wird immerhin auch älter. Denk nur daran was bei deiner Familie passiert ist als du in ihrem Alter warst!“, scherzte Zaru. Eine weitere bedrückende Pause trat ein. „So hab ich das auch wieder nicht gemeint! Aber sie wird sich hier auch nicht wohl fühlen. Zumindest im Augenblick.“, hängte sie noch an ihre Meinung an, gefolgt von enttäuschten Blicken, „Bitte, ich hab das echt nicht so gemeint!“

Während dessen hatte Mana eine weitere Belagerung ihrer Schwester gestartet. Gerade als Shikall sich auf ihr Bett gesetzt hatte und ihren Kopf auf den Knien vergrub, stürmte Mana herein und stellte sich vor sie. „Was ist denn heute schon wieder in dich gefahren!?“, keifte sie, „SAG!“ Shikall sah sie ton- und verständnislos an. Langsam blinzelte sie einmal und seufzte. „Lass mich… bitte…“, bat Shikall. „Ich werd dich jetzt nicht in Ruhe lassen! Jetzt rede schon!“, hakte Mana nach. „So erreichst du nichts. Ich hab keine Lust mit dir zu streiten, nur weil ich lieber gegangen bin, als eben das zu tun!“, meinte Shikall und vergrub ihren Kopf erneut, „Mich versteht eh immer keiner…“ „Dich kann ja auch keiner verstehen, wenn du nicht darüber redest! Früher hast du zumindest nicht immer so traurig ausgesehen, sondern auch mal gelacht, auch wenn es nur dann war, wenn wir beide alleine waren!“, blökte Mana und setzte sich neben Shikall, „Jetzt sag doch was! Ich kann doch zumindest versuchen zu verstehen, was mit dir ist!“ Sie lehnte sich an. „Wir sind doch immerhin Schwestern…“

Schwestern… Das scheint immer noch ein Begriff zu sein bei ihr… Ich habe nie darüber nachgedacht, was hier passiert, während ich weg bin. Habe während ich unterwegs war, nie von meiner restlichen Familie gesprochen. Hab nie an die Beiden gedacht… Und jetzt bekomme ich mal wieder zu spüren, was ich damit angestellt habe…, dachte Shikall und legte ihre Hand auf Manas Schulter.

„Danke… Aber ich muss alleine damit fertig werden. Es ist mein Problem, und nicht deines, also kann ich es auch nur alleine lösen.“, meinte Shikall, behielt ihren Kopf aber auf dem verbliebenem Arm. „Manchmal wünschte ich, ich könnte in dich sehen. Dann wüsste ich was los ist! Und müsste nicht immer raten.“, gestand Mana. „Geht mir bei dir und Mama auch immer so. Es ist ja schön und gut, dass ihr mir helfen wollt, aber ich will es einfach selber regeln.“, seufzte Shikall.

Während Kizna anfing zur Türe hinein zu linsen, hob Shikall ihren Kopf und entdeckte den Spion sofort. „Du auch noch was zu sagen?“, meinte sie einigermaßen genervt. Kizna trat um die Ecke. „Darf ich mich dazu setzen?“, fragte sie mit einem dicken Grinsen im Gesicht. „Mach doch was du willst…“, meinte Shikall und Mana setzte ein „Also ja!“ hinten an. „Ihr seid unausstehlich…“, sagte Shikall meinte es aber nicht wirklich ernst. Mana packte sie, des Scherzes halber, von hinten am Hals und tat so als würde sie ihre große Schwester erwürgen. „Wie war das?“ „Ich korrigiere! Du bist unausstehlich!“, erklärte Shikall, fasste ihrer Schwester auf den Kopf und rubbelte darüber, während sie anfing zu lachen.

Kizna stand weiterhin wenige Meter von der Türe entfernt und beobachtete die beiden. Tja, wir teilen uns alle dasselbe Schicksal. Ich bin bei Großmutter aufgewachsen, Mana alleine mit ihrer Mutter, Shikall hat ihren Vater verloren als sie klein war und lebt seit dem, mehr oder weniger, hier und Rubjin hat ihre Eltern nicht einmal gesehen. Und Imakuro wurde von meiner Mutter in der Familie abgelehnt, aus welchem Grund auch immer. Und Shikall ist immer noch der Meinung, dass wir sie nicht verstehen… Aber egal. Sie kann immer noch lachen. Ganz anders sie so zu sehen!, überlegte Kizna und entschied, die Beiden alleine zu lassen. Sie ging aus dem Zimmer, schloss die Türe hinter sich und verschwand in dem Zimmer, das vorübergehend ihres war.

Mana und Shikall ließen sich davon nicht beirren und tobten weiter. Nach einiger Zeit lehnte Shikall sich erschöpft zurück und meinte: „Ist gut. Ich gebe auf. Ich kann nicht mehr…“ „Und wieder geht ein weiterer Sieg an mich!“, erklärte Mana schaden froh. „Ich kann dir eben nichts antun, sonst wärst du schon längst ganz wo anders, meine Kleine.“, sagte Shikall, während ihr die Augen zu fielen.

Mana legte sich daneben und schlief ebenfalls ein.
 

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Liebe Freischalter:

ich werd hier angeschanubt,w arum ich nichts mehr hochlade xD

und jetz grade dachte ic mir: ich hab doch vor ner zeit was hoch geladen und musste jetzt gerade eben fest stellen, dass mein kapi nicht freigeschaltet war, wegen irgendwelcher Mängel ^^°

da ich aber keine Benachrichtigung bekommen habe, konnte ich diese auch icht beheben! also bitte ich darum, falls hier wieder etwas nicht stimmen sollte, eine Benachrichtigung zu bekommen xD



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