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Golden Sun

The golden Age
von

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Leben und Tod

Leben und Tod
 

Regen. Schon wieder Regen. Seit König Isaacs Tod, der nun schon zwei Wochen zurücklag, regnete es nur noch. In einem kleinen Haus saß eine etwa dreißigjährige Frau, deren rote Haare streng zurück gemacht waren. Während sie strickte, spielte ihre kleine, siebenjährige Tochter auf dem Boden. Seit Tagen war der Herr des Hauses verschwunden und dessen Familie wusste nicht wo er war.

Plötzlich trat ein junger Soldat aus Tolbi herein.

"Guten Abend!", sagte dieser.

Er nahm seinen Helm ab und zum Vorschein kamen seine schwarzen, lockigen Haare und sein blasses Gesicht.

"Guten Abend, Amos. Hast du schon etwas herausgefunden?", fragte die Frau. Amos schüttelte den Kopf. "Sag mir gleich Bescheid, wenn du etwas herausfindest! Deine Nichte macht sich große Sorgen."

Amos ging auf das Mädchen zu und guckte sie an. Dann stand er wieder auf.

"Weißt du, wo er vielleicht stecken könnte? Hast du irgendeine Ahnung?", erkundigte Amos sich.

"Nein, ich weiß überhaupt nicht, wo er stecken kann. Ich hoffe nur, dass er nichts mit König Isaacs Tod zu tun hat. Ich habe solche Angst."

"Ich denke nicht, dass er etwas damit zu tun hat, Thyra!"

Im nächsten Moment klopfte es an die Tür. Thyra stand auf und legte ihre Stricksachen beiseite, dann öffnete sie die Tür.

"Guten Tag, meine Dame, ist Ihr Schwager zufällig bei Ihnen?", fragte ein Soldat aus Tolbi.

"Ja, er ist hier. Warum wollen Sie das wissen?"

"Er wird bezichtigt, den Mord an König Isaac begangen zu haben!", sagte ein zweiter Soldat.

"Was? Amos, hast du wirklich..."

"Nein, Thyra. Ich war es nicht!", behauptete Amos.

"Das kann ja jeder behaupten. Komm mit!"

Die beiden Soldaten von Tolbi wollten Amos gerade abführen, als man sie von hinten niederschlug. Hinter den beiden tauchten zwei Männer auf. Es war ein blauhaariger Mann und ein schwarzhaariger.

"Tarek, wo warst du?", schrie Thyra vor Entsetzen.

Auch Cania, das kleine Mädchen, regte sich und umarmte ihren Vater: "Papa!"

"Thyra, Cania und Amos, ich habe keine Zeit euch das zu erklären, aber ihr müsst mit mir kommen."

Tarek wies die anderen drei an sich bei Alex, dem blauhaarigen Mann, festzuhalten, was sie dann auch taten.

Dies passierte in einem kleinen Haus. An einem regnerischen Tag in Tolbi, zwei Wochen nach Isaacs Tod.
 

Cranshaow saß wieder auf seinem Thron, als fünf Personen erschienen.

"Wie Ihr es befohlen habt, habe ich sie hergebracht.", sagte Tarek demütig.

"Ausgezeichnet, Tarek. So, du bist also Amos?", fragte Cranshaow. Amos aber antwortete nicht, diese Ebene, in der sie sich befanden, war ihm nicht geheuer. "Nun gut, Amos, willst du einer meiner treuen Diener werden?"

"Ich diene niemandem anders als der Königsfamilie von Tolbi!", erwiderte Amos.

"Du dienst ihr? Aber das tut dein Bruder nicht!"

"Tarek, was soll das heißen?", wunderte Amos sich.

"Nun, kleiner Bruder, ich diene der Königsfamilie schon seit Jahren nicht mehr, eher gesagt seit drei Jahren. Und ich war es, der König Isaac umgebracht hat. Ich hasste ihn schon immer!"

"Tarek, was sagst du da?", fragte Thyra entsetzt.

"Papa?", weinte Cania.

"Alex, bring die beiden weg, bei Bodil wären sie gut aufgehoben.", befahl Cranshaow.

"Wenn du meinst, dass das die beste und einzige Lösung ist. So, Frau und Tochter von Tarek, haltet euch an mir fest!"

Die beiden weigerten sich zuerst, gaben aber nach, als Tarek sie darum bat. Zurück blieben nur noch Cranshaow, Tarek und Amos.

Nach einer Weile fing Tarek an zu sprechen: "Wird es nicht langsam Zeit, sich um Jenna und ihren Bruder Felix zu kümmern, Meister?"

"Du brauchst Jenna nicht umbringen, sie wird in neun Monaten nach der Geburt eines Babys sterben, und Felix kommt erst später etwas dran. Jetzt ist erst einmal Garet dran, vielleicht entschließt sich Mia dann sich uns anzuschleißen!"

"Wie Ihr befehlt, Meister."

Mit diesen Worten verbeugte Tarek sich und ging durch die nahe gelegene Tür. Zurückgelassen wurde ein völlig verwirrter Amos.

"So, Amos, nun zu dir. Willst du mein Diener werden?"

Cranshaow erhob sich aus seinem Thron und ging auf Amos zu.

"Ich sagte doch schon, ich diene niemandem außer der Königsfamilie von Tolbi. Und so jemandem wie dir würde ich niemals dienen!"

Dies ließ Cranshaow sich nicht gefallen, er schlug Amos ins Gesicht, so dass er umfiel.

"Hast du eine Ahnung, wer ich bin?", fragte Cranshaow wütend.

"Nein, dass weiß ich nicht und es interessiert mich auch überhaupt nicht!"

"Das sollte es dich aber, schließlich bin ich, wie Ivan einst sagte, ein Gott und kein ,normaler' Adept!"

"Pah! Gott? So etwas gibt es doch gar nicht und außerdem, wieso sollte ich dir glauben?"

"Du bist doch ein Saturn-Adept. Weißt du auch warum?"

"Nein und ich glaube nicht, dass du es mir erklären kannst!"

"Lass mich es dir erklären, ich kann es nämlich.", sagte Cranshaow. Im ganzen Raum erschienen Namen. "Siehst du diesen Namen? Airundia, sie ist meine Tochter, die Königin Jenna mir gebären wird. Was meinst du wäre ein gutes Element für eine Prinzessin?"

"Ich verstehe nicht!"

"Nun schön, wie wäre es mit Wasser? Ja, das ist gut." Der Name Airundia flackerte kurz blau auf, dann drehte sich Cranshaow zu einem anderen Namen um: Amos. "Hier, das bist du. Siehst du, dass der Name die ganze Zeit orange aufleuchtet? Das bedeutet, dass du ein Saturn-Adept bist. Außerdem bin ich noch zuständig für Leben und Tod. Zum Beispiel könnte ich einen Namen nehmen und ihn zerdrücken, so wäre der Mensch tot, aber ich kann auch neue Namen schreiben. Wie würdest du deinen Sohn nennen?"

"Warum willst du das wissen?"

"Nun antworte schon, sonst nenne ich ihn einfach Cranshaow, nach mir."

"Nein, nenne ihn Ilian."

"Fein, Amos! Ilian also."

Cranshaow hob seinen Finger und schrieb weiße Buchstaben in die Luft und da stand der Name Ilian. So, nun hast du einen Sohn. Na gut, noch nicht sofort. Jetzt gib ihm noch ein Element."

"Feuer!"

"Fein, fein." Der Name funkelte kurz rot auf und dann verschwanden die Namen wieder. "So, dienst du mir jetzt?", fragte Cranshaow nochmals.

"Nein, das kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren!", sagte Amos sehr bestimmt.

"Das ist aber schade, dann müssen wir dich wohl zwingen." Er klatschte dreimal in die Hände, sogleich erschienen seine schwarzen Ritter, die Amos umkreisten. "Sperrt ihn zu Gilbert, sie beide sollen eine Strafe bekommen!"

Die schwarzen Ritter führten Amos ab.
 

Die Schicksalskinder waren schon etwa drei Tage unterwegs. Sie befanden sich auf dem Weg nach Imil, zum Merkur-Leuchtturm, doch im Moment segelten sie auf hoher See. Die See war ruhig und sie kamen gut voran, in etwa einer Woche sollten sie am Merkur-Leuchtturm sein.

Der Merkur-Leuchtturm war der blaue des Wassers, der nahe Imil stand. Imil war ein kleines Dorf, das durch eine Gebirgskette vom restlichen Angara abgetrennt war. In diesem Dorf war es meistens sehr kalt.

"Daja, möchtest du noch Suppe?", fragte Liva, die mit einem Topf und einer Kelle um den Tisch herumging.

"Ja, sehr gerne, Liva!"

Daja hob ihre geleerte Kumme, so dass Liva gut die Suppe in diese hineinschütten konnte.

"Athi, du kannst dich gerne zu uns setzten, du brauchst dort hinten nicht alleine sein!"

"Nein, Lady Liva, es geht nicht, dass ich mit Euch an einem Tisch speise!"

"Nun hab dich nicht so. Ich bitte dich, komm an den Tisch."

"Ich kann nicht, weil..."

"... weil ich hier sitze und du kannst nicht bei einem Gesetzlosen sitzen, geschweige denn bei einem Piraten, die ja noch viel schlimmer sind als Diebe, oder?", sagte Eoleo trotzig.

"Genau, jeder Pirat sollte schleunigst gefangen genommen und gerichtet werden. Bei Dieben kann man noch gnädig sein und ihnen die Hände abschlagen.", meinte Athi in einem sehr bestimmten Ton.

"Dann sollte ich mich deiner Meinung nach einfach erhängen lassen? Tut mir Leid, das geht nicht, weil ich weiß, dass ich noch eine Aufgabe zu erledigen habe."

"Ach ja? Welche Aufgabe, etwa einen großen Raubzug?"

"Athi und Eoleo, nun hört auf zu streiten, das machen meine Nerven nicht mit!", befahl Liva.

"Verzeihung, Lady Liva!"

"Liva, wieso sollte ich noch auf dich hören? Du hast mich doch für Hoabna eingetauscht!"

"Eoleo, Hoabna war eben besser als du! Ich habe mich bei ihm geborgener gefühlt und er wird nicht wie du verfolgt. Er ist einfach besser für mich!"

"Aber, Liva, was ist mit meinen Gefühlen?"

"Eoleo, du kannst mich doch noch gar nicht kennen, wir haben doch gar nichts gemein!"

"Aber, Liva..."

"Nichts aber, vergiss mich einfach!", mit diesen Worten setzte sich Liva wieder an ihren Platz neben Avil und Daja.

Plötzlich flatterte eine kleine, weiße Taube auf das Deck und landete vor Folore. Diese Taube hielt einen Brief.

"Mhm, von wem mag der sein?", fragte sich Folore, nahm den Brief und sah, dass er von Yegelos, ihrem Bruder, stammte. "Er kommt von Yegelos."

Sie öffnete den Brief und las vor:
 

Liebe, kleine Schwester Folore!

Es ist erst einige Tage her, dass ihr weggefahren seid, aber es ist schon viel in Contigo geschehen.

Die Menschen sind sehr aufgebracht und bitten mich ständig um Hilfe, doch was kann ich schon tun, ich bin doch noch ein Kind, das schon erwachsen sein soll. Ich denke, dass ich die Aufgabe, die man mir auferlegt hat, nicht lösen kann.

Die Zweifel wurden umso größer, als ich plötzlich eine Nachricht von Hoabna erhielt. Es war eine schreckliche Nachricht. Er verlangte doch tatsächlich von mir und dem Volk von Contigo sich für den Krieg zu rüsten. Wieso können die Schamane und die Contigoaner nicht einfach Frieden schließen? Ist dies ein unmögliches Unterfangen? Ich habe schreckliche Angst vor dem Krieg!

Die Menschen brauchten so schnell wie möglich eine neue hohe Priesterin Wie nicht anders zu erwarten war, wurde es Cahia. Aber ich bezweifle, dass Cahia dieser Aufgabe gewachsen ist, sie ist immerhin nur ein Jahr älter als du.

Wieso liegt das Schicksal der Welt in den Händen von uns Kindern? Ich begreife es nicht. Wer würde schon einen Krieg mit unerfahrenen Führern wollen? Ich glaube nicht, dass dies jemand will, aber wer will denn überhaupt Krieg? Wahrscheinlich niemand!

Ich hoffe, dass wir uns nicht das letzte Mal gesehen haben, kleine Schwester.

Ich werde nach einer friedlichen Lösung suchen, aber wenn es wirklich zum Krieg kommen wird, werde ich mich den Schamanen in den Weg stellen.

Viel Glück auf deiner Reise und vergiss mich nie.

Auch ich werde dich nie vergessen,
 

in Hoffnung, dein Bruder,

Yegelos.
 

"Das ist ja furchtbar!", sagte Garem bestürzt.

"Ja, das ist es. Ich hoffe meinen Eltern geht es gut.", sagte Ahri.

"Ich denke es geht ihnen gut. Vielleicht wird der Kampf gar nicht in Contigo ausgetragen.", versuchte Adreanna Ahri Hoffnung zu machen. Sie wusste zwar, dass diese Worte nicht die richtigen waren, aber sie hielt es für besser irgendetwas Aufmunterndes zu sagen.

"Vielleicht wäre es doch gut eine Heirat zwischen Contigo und den Schamanen zu organisieren! Aber wer würde schon gerne einer politischen Hochzeit ohne wahre Liebe zustimmen?", fragte Ahri hoffnungslos.

"Ich denke ich kenne jemanden der das machen würde. Es ist zwar schwer, aber nicht unmöglich damit umzugehen. Man weiß doch, dass man mit diesem Opfer viele Menschen glücklich machen würde.", sagte Liva traurig.

"Und außerdem kann man nicht erwarten, dass man mit dem zusammenkommt mit dem man gerne zusammen wäre, auch nicht, wenn man ein Kind von demjenigen erwartet.", fügte Daja ebenso traurig hinzu.

"Also meint ihr ich sollte mich mit jemanden aus dem Schamanendorf verheiraten lassen?", fragte Ahri.

"Nein, Ahri, du musst nicht, wenn du nicht willst. Ich verstehe voll du ganz, dass du nicht ohne Liebe heiraten willst!", warf Avil ein.

"Aber Avil, was wäre, wenn du damit einen Krieg verhindern könntest? Würdest du dem dann nicht zustimmen?", fragte Gabriel.

"Ja, Gabriel, du hast gut reden, du brauchst dich nicht um so etwas kümmern, du bist bereits verheiratet und Vale war schon immer neutral!", antwortete Avil.

Ahri stand auf und ging zu Athi.

"Meist du es würde etwas bringen, wenn wir heiraten würden?", fragte Ahri schüchtern.

"Wieso sollte ich dich heiraten wollen?"

"Ich kann nicht glauben, dass dir egal ist, ob dein Volk in den Krieg zieht oder nicht! Ich denke du willst auch nicht, dass dein Heim, deine Familie und deine Freunde zerstört werden. Ich denke du möchtest auch Frieden und einen sicheren Platz zum Leben."

"Es kann schon sein, dass ich das will, aber was können wir schon gegen den Krieg tun?"

"Wir können wie gesagt eine politische Verbindung eingehen. Du bist der Neffe von Häuptling Hoabna und ich bin eine Priesterin von Anemos, die von Meisterin Hama unterrichtet wurde. Wir haben also beide eine hohe Stellung."

"Ahri, du bist Priesterin?", fragte Adreanna verblüfft.

Ahri nickte nur.

"Du bist also wirklich eine Priesterin. Hast du auch einen Meister-Titel?", fragte Athi.

"Ja, habe ich."

"Dann bist du Meisterin Ahri?"

"Ja, Athi!"

"Vielleicht wäre es dann schon möglich eine Ehe mit dir einzugehen!"

"Dann wäre der Frieden gesichert."

"Ja, das wäre wahrscheinlich!"

"Ahri, mach das nicht! Du liebst doch Corbinian!", sagte Adreanna.

"Aber wenn dadurch der Frieden wiederhergestellt werden könnte, würde ich alles dafür tun, selbst meine Liebe wegwerfen. Außerdem hat Corbinian die Seiten gewechselt!"

"Aber er liebt dich doch noch!"

"Adreanna, hör auf! Mein Entschluss steht fest. Ich kann ihn nicht lieben! Athi, bist du einverstanden?"

"Ja, bin ich. Für den Frieden!"

"Ja. Für den Frieden!"

"Ihr seid verrückt!", gab Adreanna als Kommentar ab.



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