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Buchkritik: Ein neues Land Literatur (Sonstige), Graphic Novel, neues Land, Shaun Tan

Autor:  Fabien


Autor: Shaun Tan

Erscheinungsjahr: August 2008

Verlag: Carlsen

Einbandart: Hardcover

Seitenzahl: ca. 128

Preis: 29,90€


Klappentext:

Was bringt eine Menschen dazu alles zurückzulassen, um eine Reise in ein unbekanntes, fernes Land anzutreten, hin zu einem Ort ohne Familie und Freunde, wo alles namenlos und die Zukunft unbekannt ist? Diese stumme Graphic Novel ist die Geschichte eines jeden Migranten, eines jeden Flüchtlings, eines jeden heimatlosen Menschen und eine Hommage an alle, die eben diese Reise angetreten haben. Der australische Autor und Illustrator Shaun Tan hat mit Ein neues Land eine wunderbare Geschichte geschaffen, die ganz ohne Worte auskommt. Als Leser schlüpft man in die Rolle des Emigranten, der seine Familie verlässt, um an einem fremden Ort ein neues Leben aufzubauen. Ohne Worte und Erklärungen ist man ganz den fantastisch anmutenden Zeichnungen ausgeliefert und fühlt sich ebenso fremd wie der Protagonist. Ein einzigartiges Leseerlebnis!

Kritik:

Dieses mal etwas Gezeichnetes.

Als ich das Buch das erste mal in der Buchhandlung aufschlug, war ich sofort von den Zeichnungen gefesselt. so viel Details, so viel Mimik, so viel einfordernde Aufmerksamkeit. Jedes Bild verdient lange angeschaut zu werden und jedes Bild ist mit so viel Hingabe gezeichnet. Manchmal hat man das gefühl eher alte Fotos aus den 20ern anzuschauen.

Der Anfang dieser Graphic Novel macht ein Abschied. Ein Vater muss seine Frau und seine kleine Tochter verlassen um in einem neuen Land Fuß zu fassen damit er seiner Familie so bald wie möglich ein besseres Leben ermöglichen kann. Denn in seiner Heimat wütet ein unheimliches Tier, dass sich wie eine große Wolke über der Stadt erstreckt (dieses Tier ist wahrscheinlich eher eine Metapher für Gefahr. Was man sich auch letzendlich darunter vorstellt: es unterdrückt die leute.). Seine Reise ist lang, Die Tage werden durch viele Bilder mit unterschiedlichen Wolkenformationen gezählt. Als er endlich sein Ziel erreicht, erblickt er ein völlig fremdes Land. Vieles sieht merkwürdig aus. Ungwöhnlich, Neu... aber friedlich.  Doch auch hier gibt es Behörden und so fängt ein langer Lauf durch das Labyrinth aus Anmeldeformularen, Passfotos und Stempeln. Als er das alles endlich hintersich hat, wird ihm eine Unterkunft zugeteilt. Hier scheint vieles außergewöhnlich. Viele Geräte erkennt er erst durch das Ausprobieren. Andere sind völlig neu. Doch ganz alleine ist er dann doch nicht. Ein hundsgroßes rundes Wesen hat sich bei ihm eingenistet und lässt sich auch nicht vertreiben. Vielmehr wird es sein ständiger Begleiter, Freund und Reiseleiter. Er versucht einen Job zu finden, doch die Suche ist schwer und von Fehlversuchen gezeichnet. Aber er begegnet vielen freundlichen Leuten die ihm das Land erklären, ihm helfen und sogar ihre eigene Lebensgeschichte erzählen. Denn viele sind zugewandert. So entstehen mehrere Bekannt-und Freundschaften.

Was ich sehr fazinierend fand ist, dass man sich irgendwo wiederfindet. Es gibt Elemente die man kennt. Das Unwohlsein und die Hilflosigkeit in einem neuen Land, der Gedanke an morgen. Und noch viel fazinierender ist, dass es Shaun Tan schafft eine gänzlich neue Welt zu schaffen, so dass es wirklich für jeden Leser auf der Welt ein fremdes Land ist. Unterstützt wird das Ganze dadurch, dass es nicht ein geschriebenes Wort gibt. Diese Geschichte ist von Worten Stumm, erzählt und transportiert aber alles authentisch durch Mimiken und Gesten. Und Herrgott, das macht die Geschichte wahnsinnig liebenswürdig.


Fazit:

Absolut empfehlenswert. Man wird es sich häufiger anschauen. Der Preis versetzt dem Ganzen einen Dämpfer. Aber da es keinen Text gibt, empfehle ich die englische Version zu kaufen. Die ist um die Hälfte günstiger.

P.S. Gibt es die Möglichkeit den Absatz-Abstand zu ändern?



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