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Einzelposting: Ab wann ist ein Mensch ein Mensch


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Von:    Fenrisulfur 14.10.2006 15:06
Betreff: Discuss Runde:Ab wann ist ein Mensch ein... [Antworten]
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Was macht den Menschen überhaupt aus? Seine Fähigkeit zu denken? Sein Gewissen, welches Tiere nicht besitzen? Seine Unnatütlichkeit, da der Mensch seine eigene Welt schafft und auf Nichts und Niemanden Rücksicht nimmt?

Nun, dies unterscheidet uns gewissermaßen von Tieren. Die Frage war ja "wann ist der Mensch kein Mensch mehr". Wenn die Natur des Mensche unnatürlich geworden ist? Meiner Meinung nach hat der Mensch schon diese Pervesität seines ursprünglichen Wesens erreicht, indem er sich weiterentwickelt hat, besser und technischer geworden ist.

Ich finde nicht unbedingt, dass unsere Rasse noch vom Aussehen charakterisiert sei (oberflächlich betrachtet), sondern von seinem Geist, man kann schon fast sagen "Ghost".

Die Hülle, in der wir derzeit stecken, ist (noch) aus Fleich und Blut, quasi eine organische Hülle. Doch liegt es an dieser Hülle, dass wir Menschen sind?

Ja und Nein... Nein, da unsere Spezies in dieser Evolutionsstufe so aussieht wie er aussieht und auch als solches zu erkennen ist. Doch werden wir in einigen Jahren bestimmt soweit sein, Blinden kybernetische Augen "einzubauen" oder in weiterer Hinsicht zu ergänzen und (jenseits organischer Medizin) zu "reparieren".

Aber,... wann ist der Mensch eine Maschine und die Maschine ein Mensch? Wenn wir soweit sind, dass wir uns "aurüsten" können (ich hoffe nicht, allein die Folgen werden verheerend sein), werden wir uns von unserem alten Gesicht trennen und wirklich Gott sein. (Wir sind irgendwie jetzt schon Gott, als Former dieser Welt.)

Anstatt die Evolution greifen zu lassen, werden wir eine technische Evolution erzwingen (ihr seht, davon bin ich überzeugt ;). Und was bleibt dann noch erhalten? Der Geist ist der gleiche (nicht der Intellekt, Cyberhirne...), die Schale eine andere. Wir sind auch gewiss mehr als nur die Summe unserer Gene => Erscheinungsbild.

Meiner Ansicht wird der Mensch Mensch bleiben, so wie ein Teil von ihm Tier (->Triebe, wer kann sie ganz unterdrücken? Falls ja, bitte zeig mir, wie das geht ;) bleiben wird. Die technische Entwicklung wird sein Weltbild formen, doch ic habe echt keine Hoffnung, dass er seine niederen Motive ablegen wird und sich sozial weiterentwickelt (wie in vielen Utopien).

So, jetzt will ich mich auch mal auf den Geist in der Schale beziehen. Im Spielfilm (1) gibt es die Stelle, wo Motoko in Meer taucht. Hinterherführt sie mit Batô ein gewiss philosophisches, auf jeden Fall gefühlsbetontes Gespräch, wo klar wird, dass der Major als Cyborg Gefühle wie Angst, ungewissheit, Einseimkeit, Hoffnung besitzt. Ein Tier oder eine Maschine hätte dies nicht. Sie spricht auch davon, dass ihre Gedanken und ihr Bewusstsein einzigartig sind, sie keine Kopie oder eine nicht"denkende" Maschine oder ein Roboter ist.

Motoko ist daher ein Mensch, sie besitzt alles, was einen Menschen von anderen Lebensformen abhebt. Ob ich nun Suppe in einem Edelstahlkochtopf oder in einem gußeisernen Hexenkessel koche, sie schmeckt zwar anders, aber es bleibt Suppe (danke für den guten Vergleich, Trailerpark, hab mich mal bediehnt ;).
Solange, wie das Wesen sich anzweifelt, sich Fragen über sich selbst stellt, bleibt es Mensch, egal ob Fleischsack oder Cyberschrott.

Was Batô und Togusa angeht, so denken sie meist nicht so tiefgründig und philosophisch wie der Major, aber sie ja auch nicht darauf aus, "nicht"Mensch zu sein.

Der wirklich interessante Punkt in der gesamten "Ghost in the Shell"-Welt ist die Frage der Fortpflanzung. Dies ist dann etwas Neues. Wir Menschen pflanzen uns biologisch/genetisch fort, durch Mischen unserer Gene, sag ich mal ganz grob.
Bei Maschinen kann man schlecht Schrauben und Bleche miteinander mischen, eine Kopie von den beiden "Eltern" machen und auf eine Festplatte draufspielen. Das wär ja echt nur ne Kopie und nichts Neues. (Verzeiht, dass kennt ihr ja schon alles vom Film ;). Der Punkt, wo eine nichtgenetische, unnatürliche, technische Formung von neuem Leben beginnt, dort würde ich ansetzten, eine neue Wesenskultur zu definieren.

Also, Togusa ist Mensch, hat Familie, kann sich naürlich fortpflanzen, Batô... herrjeh, Batô, da hab ich keine Ahnung, wieders machen will...
Und Motoko mischt sich fröhlich mit dem Puppetmaster und dem lachenden Mann....
Das Lebewesen, was daraus ensteht, ist kein Mesch mehr (vielleicht darf ich den grade noch Doppelmensch titeln), doch die Motoko vorm Mischen war eindeutig Mensch.

Scheiße, wie krank das doch alles ist! XD
Ich hoffe, ich bekomme das nicht mehr so mit, falls es so weit kommt!

Das wars von mir!

Schrott

P.S.: Ich führe gerne über sowas Streitgespräche, also wenn euch was nicht so an dem von mir Geschriebenen passt, meckert ruhig, ich geh drauf ein ;)

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