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Einzelposting: Fate-Stay Night


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Von:    Korialstrasz 16.09.2010 13:59
Betreff: Fate-Stay Night [Antworten]
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Es gibt ein Movie!


Original Gekijouban Fate/stay night: Unlimited Blade Works
Japanisch 劇場版 Fate/stay night: Unlimited Blade Works
Typ / Jahr Movie, 1 (ca. 107 Min.) / 2010 (23.01.2010)
Erhältlich in Deutsch (Animaze)
Firmen TYPE-MOON (Original Work), Studio DEEN, The Klockworx Co., Ltd. (Publication)
Webseite www.fatestaynight.jp/index.html


Quelle: http://anisearch.de/index.php?page=anime&id=5288


Ein Kommentar von: Shakal - Bewertung 8.0/10

Was ist ein Held?

„Ein Held ist die Personifikation meiner Ideale, das was ich immer werden wollte, doch dieser bin ich nie geworden“
Archer

Diese Frage ist eines der Dreh – und Angelpunkte das hier präsentierten Werkes.
Im Gegensatz zur bereits existierenden, 24teiligen TV-Serie adaptiert dieses Leinwandspektakel die sogenannte "Unlimited Blade Works"- Storyline der Vorlage. Alle Zuständigen, die auch für die Serie verantwortlich waren, sind auch wieder an Bord.
Lange Zeit waren Kenner skeptisch, wie man eine komplette Storyline in 100 Minuten packen will und die Anti-Deen Fraktion war auf und an, den Movie schon vor seinem Debut in der Luft zu zerreißen. Entstanden ist ein Werk, der zumindest die Erwartung von Fans und Actionhungrige gerecht wird.

Umsetzung

Der rote Faden der Geschichte ist gleich geblieben: Ein Kampf um den heiligen Gral zwischen Magi und ihre Servants.Wer eine Zusammenfassung der Serie sehen will, ist hier jedoch fehl am Platz. Im Gegensatz zu der TV Produktion wurde Saber früh aus dem Geschehen genommen, so lag der Fokus auf Rin/ Shiro,die zusammen durch die Situation durchschlagen mussten und im Verlauf einander näher kommen.
Überlange Dialoge aus der Serie und VN sowie Alltagszenen wurden erfreulicherweise weggelassen und lassen mehr Spielraum für Action, die diese auch bitter benötigt da sie die dominante Rolle im Gesamten einnimmt. Nichtsdestotrotz wirkt das Pacing wie erwartet überhastet anhand der kurzen Länge des Films und dadurch fallen manche Szenenübergänge unnatürlich auf.
Doch der Kern des Plots wurde, im Gegensatz zu früheren Werken von Deen, erfasst und gut wiedergegeben. Mann kann aber eine deentypische Ungeschicklichkeit nicht absprechen, die dafür sorgt dass manche beliebte und intensive Szenen in der Vorlage ihre Wirkung in der Umsetzung leider verlieren. (Do you have enough swords, King of heroes?) Zudem sollte man als Nichtkenner der Serie oder des Visual Novels sich nicht irgendwelche Chancen ausmalen den Überblick zu behalten. Wenn man nur den Anime kennt, wird man auch teilweise im Regen gelassen. Für Fans sei noch interessant, dass man für die Umsetzung das True Ending gewählt hat.

Von Gutmensch zum Helden

Was den Cast betrifft, so unterscheidet diese nicht von der Serie. Jedoch liegt das Hauptaugenmerk nun auf zum Teil andere Charaktere und manche unterscheiden sich merklich im Vergleich zum Vorgänger.
Statt den nervigen Moral sabbernden und unfähigen Gutmensch aus der Serie bekommt man einen Shiro zu sehen, dessen neues Selbstvertrauen und erlangten Macht dafür sorgt der Zuschauer sich anfühlt als flimmert vor seinen Augen ein klassischer heroischer Saga. Mit erhöhten Screentime für Rin werden uns ihre Zuneigung für Shiro sowie ihre Tsundere Seite gezeigt. Die interessanteste Figur war und ist immer noch Archer, dessen Ursprung und Beweggründe offenbart wird. Ein tragischer Charakter, der von seinen Idealen verraten wurde und nun Erlösung sucht, indem er seinem früheren Ich dasselbe Schicksal ersparen will.
Andere Figuren haben ihre Momente, kommen aber selbstverständlich zu kurz. Mit Gilgamesch wurde ein passender Gegenspieler porträtiert, der ein ganzes Stück bösartiger rüberkommt.

Von Schwertänzen und Klingenkreuzen:

Von grafischer Seite gibt es nichts zu beanstanden, hierhin scheint wohl das ganze Budget von Umineko geflossen zu sein. Dies ist auf jeden Fall einer der best produzierten Type-Moon Umsetzungen, auch wenn es im gesamten qualitativen Vergleich mit Kara no Kyoukai den Kürzeren zieht. Im Vergleich zur TV Serie wurde die Grafikpracht auf der nächsten Ebene gehoben (sowohl Charakterdesign als auch Hintergründe wurden aufpoliert) was besonders bei der Darstellung der Kämpfe zur Geltung kommt, die zum besten gehören was dieses Jahr zu bieten hat und stellenweise in dieser Aspekt sogar KnK mit gelungene Inszenierung überragt. Schnelle Schnitte und Flashkämpfe der Originalserie gehören der Vergangenheit an. Kampfszenen dauern hierbei länger und beeinhalten auch nun, zur Freude des Zuschauers, auch realistischere Gruppenkämpfe statt des gewohnten 1 vs 1 Duells. Allgemein hat man das Gefühl dass der Movie mehr Action als die Serie zu haben scheint.
Auch an Gewaltsgrad hat man nicht gespart, in diesem Punkt folgt der Film die Beschreibung des VN originalgetreu. Alle dazugehörenden Szenen aus der Vorlage werden, begleitend von Blutfontänen und offene Organen, gezeigt (Kenner können wohl ausmalen was ich andeute) die damit für ein intensives Erlebnis sorgen.


Musikalischer Ohrenschmaus

Begleitet wird das Ganze von größtenteils bombastischer Orchestermusik, die das Kampfgeschehen steht das richtige Flair verleiht. Auch finden manche bekannte Tracks ihren Weg ins Film um Szenen passend unterstreichen, wie etwa der Emiya theme beim Archer vs Shiro Kampf.. Kenji hat hier, wie auch in der Serie, gute Arbeit geleistet.
Die Theme songs von Tainaka Sachi sind dagegen ruhig und wissen zu gefallen, auch wenn sie keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wie zB Hikari aus der Serie.


Nachwort

Unlimited Bladeworks fühlt sich an wie eine dunklere, erwachsenere Version von Fate.
Zwar sagt mein kritisches Bewusstsein mir, dass dies objektiv gesehen nur eine Aneinanderreihung von Actionszenen ist, zusammengehalten durch eine für Nichteingeweihte viel zu loses Grundgerüst und Storypart. Dies mag zwar zutreffen, doch sollte man nicht die Tatsache aus den Augen verlieren, dass die primäre Zielgruppe Fans sind, die eben genau das sehen wollen und keine Zusammenfassung des schon von der Serie behandelten Stoffs. Seinen Zweck erfüllt der Film mit Bravour: ein gutes Popcornkino, dessen Rewatchwert aufgrund seiner actionreichen Füllung hoch anzusiedeln ist. Für Nichtkenner tut der Film seinen abendfüllenden Zweck, doch sollte man bei klaffenden Lücken sich von wikipedia weiterhelfen lassen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Fate/stay_night_scenarios


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Zu dem Anime selbst, fand ich das Ende echt traurig... :*(

Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf.

Theodor Fontane
Zuletzt geändert: 16.09.2010 14:00:25

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