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Einzelposting: Wahlalter ab Null ?


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Von:    Wataru-Takagi 08.09.2014 21:23
Betreff: Wahlalter ab Null ? [Antworten]
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Sry, wollte dich nicht beleidigen, nur ein bisschen provozieren und an dein Ethikgefühl appellieren...

Ich glaube keineswegs, dass du zur Mordmaschine werden würdest, das war eine sarkastische Bemerkung, kam vielleicht nicht so rüber. Mir geht's wie gesagt um die Frage, ob du an einen Ethikkodex glaubst oder ihn nur befolgst, weil du dazu gezwungen wirst. Und die Antwort ist ja wohl offensichtlich...

Dass man über den Staat auf anderer Leute Leben Einfluss nimmt, ist nunmal so, denn man geht ja nicht hin zu seinem Nachbarn und sagt, man will von ihm sagen wir z.B. 5% von seinem Lohn, der stünde einem zu und wenn er einem das Geld nicht gebe, wirft man ihn in seinen Keller und sperrt ihn ein. Nein, man geht den Umweg über Wahlen und der Staat übernimmt quasi die "Drecksarbeit".

Dass ich das nicht will, hat nix mit "Sozialdarwinismus" oder so zu tun, sondern einfach nur, dass ich in so einer Gesellschaft, die auf ständigen Konflikten, Neid, Zorn und Unwissenheit beruht, nicht so gerne lebe. Deine Meinung mag vielleicht anders sein. Die Behauptung "Der Zweck heiligt die Mittel", finde ich jedenfalls falsch.

Die Alternative zu einer Gesellschaft in der dich andere über den Staat räuberisch erpressen (wenn du nicht zahlst, dann Gewalt), nennt sich Anarchie, was eben nicht Unordnung und Chaos heißt, sondern die Abwesenheit des Zwangsapparates namens "Staat".
Problem ist nur, dass sich so eine Gesellschaft nur wenige vorstellen können, viele sich vor Verantwortung sträuben und natürlich, dass die Politikerkaste, die Großkonzerne (Stichwort Korporatismus) und die öffentlich Bediensteten das absolut nicht wollen (man beißt nicht in die Hand, die einen füttert - mag Ausnahmen geben).

Glücklicherweise (Achtung Ironie!) haben wir ja ne Staatsquote von knapp 50%, - ab 50% spricht der VWLer übrigens von Planwirtschaft - das bedeutet auch, dass die Strukturen des Staates groß genug sind um Veränderungen auf politischem oder iuristischem Wege zu verhindern.

Gibt natürlich auch die Idee eines Nachtwächter- oder Minimalstaates, allerdings sollte ja bekannt sein, dass Monopole nicht gerade für Qualität und Effizienz stehen. Insbesondere nicht das staatliche Gewalt-, Bildungs- und Geldmonopol.

Canistokratie gäb's auch noch (ein Hund als Monarch)^^ Irgendwo in Nordamerika gibt's ja schon tierische Bürgermeister ;)

Die Regeln unseres friedlichen Zusammenlebens haben sich über tausende Jahre herausgebildet. Es braucht aus meiner Sicht keinen Staat, der diese (unter Missachtung selbiger) durchsetzt.

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