Johnny spürte, wie sein Herz förmlich zu rasen begann, als er Roberts Gestalt im Festsaal unter den zahlreichen Gästen ausmachte. Drei Monate. Drei verfluchte Monate hatte er sich gedulden müssen, um Robert wieder zu sehen.
„Willst du mich mit der Geschichte erpressen?“, fragte Robert und sah sein Gegenüber ernst an, während er sein Buch zuklappte und es auf das Nachttischchen legte. Doch Johnny zuckte nur mit den Schultern und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
Angespannt hielt er Ausschau nach dem Tanzplatz; was hatte sich der Feldherr nur dabei gedacht, sich hier mit ihm treffen zu wollen? Ausgerechnet hier, inmitten dieser Ansammlung von menschlichem Abschaum, der sich in hemmungsloser Völlerei und Wollust er
„Ich könnte den Ton anmachen, dann-...“
„Nein, Enrico! Du lässt den Ton aus. Es ist schon schlimm genug, dass wir den Beiden dabei zugucken, ich muss das wirklich nicht auch noch hören.“
Ein leises Klicken und das beständige Tuten des Telefons signalisierten Robert, dass sein Gegenüber aufgelegt hatte. Angst legte sich als klamme Hand um sein Herz. Diesmal hatte er es vermasselt. So richtig vermasselt.
Johnny hatte seine Hände zu Fäusten geballt und seine Fingerknöchel waren weiß verfärbt. Er zitterte leicht und schien bemüht um seine Fassung, als er antwortete. „Tut dir Leid?! Ist das alles, was dir dazu einfällt?!"
Während sich Madison daran machte, ihnen die Grundregeln der kommenden Woche zu erläutern (seid nett zueinander, bleibt schön zusammen, habt Spaß, blablabla...), besah Johnny mit skeptischem Blick Mario. Der Junge hatte pinke Haare!
Es war inzwischen fast zur Gewohnheit geworden und es beunruhigte ihn, dass er sich so sehr auf sein Team verließ. Dass sie gemeinsam irgendwie alles schaffen konnten. Um ehrlich zu sein, es machte ihm Angst. Große Angst.
„Hey du!“, murmelte sein Entführer gereizt und packte ihn grob am Kinn. „Kannst du mir mal bitte sagen, warum keiner sich in irgendeiner Weise dafür interessiert, dass wir dich entführt haben?“
Für einen kurzen Momant starrte Johnny seine Mutter fassungslos an und wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Dachten seine Eltern etwa, dass er schwul war?!
"Erst mal musst du ihn dazu bringen, dass er sich von seinem Freund trennt."
Erschrocken blickte Sally über ihre Schulter Enrico an. "Er hat einen Freund?!"
MingMing blickte ihn skeptisch an. „Als ob mich interessieren würde, was diesem Idioten fehlt. Er hätte ja nicht vor den Wagen rennen müssen! Ein Glück, dass niemand den Unfall gesehen hat, das hätte wieder Schlagzeilen in den Zeitungen gegeben.“
„Du weißt doch, dass wir bereits kurz nach deiner Geburt beschlossen haben, dich mit der Tochter meines Freundes Joe zu verloben. Das ist sie!“ Enrico starrte seinen Vater entsetzt an. „Das war ernst gemeint? Ich dachte es sei ein Scherz!“
Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust darauf, Roberts Freund für eine Woche bei mir unterkommen zu lassen. Aber wieso sollte ich Robert nicht auch einmal einen Gefallen tun...?
Tobi erstarrte für einen kurzen Augenblick und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Ähm... Gehen wir mal davon aus, dass dieser Unsinn der Wahrheit entspricht – nur mal angenommen – wir haben nur noch eine halbe Stunde, um das Problem zu beseitigen.“
Doch die Feier mit seinen Freunden konnte er sich jetzt Dank seiner lieben Cousine wohl abschminken. Er hatte Robert bereits eine SMS geschrieben, in der er für den morgigen Tag abgesagt hatte; Gründe hatte er keine genannt.
„Oliver, sag mir bitte, über die Jahre, die wir uns jetzt nicht gesehen haben... Hasst du mich inzwischen, weil ich mich nie gemeldet habe?“
Ich selbst hatte die Distanz gesucht, um dich zu vergessen, Enrico. Hast du das nie bemerkt?
Er wollte fragen, seit wann das nun schon so war, seit wann Johnny das alles wusste... doch dann wurde ihm klar, wie dämlich und unsinnig diese Fragen doch waren. Johnny hatte es schon immer gewusst, da es schon immer so gewesen war...
Das Studio brach in lautstarken Applaus aus und Ray und Oliver starrten sich einen Moment lang verblüfft an, ehe sie wirklich begriffen, was da gerade gesagt worden war.
Sein Leben war eine Katastrophe und es würde sich wohl niemals etwas ändern. Er hasste sich dafür, dass ausgerechnet sein Leben so derart schief lief und ihm immer nur eine Lösung einfiel diesem schrecklichen Dasein zu entgehen.
Und umso mehr es mich glücklich machte, umso mehr verzweifelte ich an den Gefühlen, die ich empfand. Ich war ihnen nicht gewachsen, ebenso wenig, wie ich mich gegen meine Eltern auflehnen konnte... oder wollte?
Ein letztes Mal, ein allerletztes Mal würde er nun durch die riesigen Tore treten. Ein letztes Mal in seinem Leben: Es war Zeit Abschied zu nehmen. Für sie alle.
Spencer fragte sich in diesem Moment unwillkürlich, was er an sich hatte, dass sich alle seine Opfer kurz vor ihrem Tod ausführlich mit ihm über ihre Probleme unterhielten.
Vier Wochen lang hatten sie gemeinsam trainieren wollen – im Endeffekt hatten die Majestics es nicht einmal eine Woche miteinander ausgehalten. Sie waren wirklich ein schöner Haufen Beyblader.
Nach Luft ringend tauchte Merry aus dem kalten Wasser auf und atmete erst ein paar Mal tief durch, ehe er zu lachen anfing. „Hast du sein Gesicht gesehen, Pip-?“ Er brach ab, sah sich um. Von seinem Begleiter keine Spur.
Er rannte durch die Straßen der Stadt. Seine Haare waren zerzaust, seine Kleidung mit Dreck bespritzt. Immer noch rannen ihm Tränen über seine Wangen und ließen seine Sicht verschwimmen...
Ich sehe endlich ein, dass es für meinen Traum niemals eine Zukunft gab, dass es nur eine kindliche Hoffnung war, die wohl niemals Realität werden sollte und es nun auch niemals werden wird.
Es war verständlich, dass Oliver nichts mehr von ihm wissen wollte. Dennoch wollte Enrico ihn wiederhaben. Es ließ ihn verzweifeln, wenn Oliver nicht auf die Anrufe reagierte, wenn er die Briefe und Mails ignorierte. Es tat weh.
Rorig schob ihm über den Tisch einen Zettel zu, den Merry entgegen nahm. Es stand nicht viel darauf, doch das Geschriebene war eindeutig Pippins Handschrift:
‚Bin weg. Sucht nicht nach mir. Gez. Perigrin Tuk.’
Tala warf seinem Teamkollegen einen bemitleidenden Blick zu. „Ian, du weißt, wir haben Verständnis, wenn du verlierst.“
„Es wäre zwar schön, wenn du uns einen Sieg bescheren würdest-“
„Aber wir haben vollstes Verständnis.“
Enrico zwinkerte Johnny mehr als offensichtlich zu und der Schotte unterdrückte das aufkommende Bedürfnis seinen Kopf gegen die Wand zu schlagen. Nein. Besser wäre es, Enricos Kopf gegen die Wand zu schlagen.
„Nun“, murmelte Sanguinex mit gereiztem Unterton, „Dich scheint unser Schicksal ja ziemlich zu amüsieren. Ich wüsste ja nur zu gerne, wie es denn wäre, wenn du an unserer Stelle wärst, mein lieber Freund.“
„Aber ich werde ihm als Dank dafür, dass er mich befreit hat, seinen letzten Wunsch erfüllen“, er beugte sich vor und flüsterte die letzten Worte leise in Johnnys Ohr: „Ich werde dich vernichten.“
Mit ungläubigem Blick und einem genervten Seufzen ließ Captain Kathryn Janeway ihren Kopf in ihre linke Hand hinab sinken und rieb sich damit über die Stirn. Wie war es überhaupt zu dieser Situation gekommen?
Seufzend ließ ich mich auf mein Bett zurück sinken. Dieser Abend war inzwischen vier Monate her und trotzdem musste ich immer wieder daran denken. Seit diesem Vorfall hatte keiner von uns mehr etwas von Kai gehört. Er war wie vom Erdboden verschluckt...
Ihm war sein erster Fahrradversuch eingefallen, bei dem er versehentlich den Berg des Anwesens hinunter gefahren war, sich mehrfach überschlagen und eine der Limousinen mit einer großen Delle versehen hatte.
Fahrradfahren war ein gefährlicher Sport...
Ein erschrockener Aufschrei unterbrach Oliver und die Drei blickten sich kurz verwirrt an, ehe ihnen klar wurde, dass Johnny eben geschrieen hatte.
Eilig stürzten sie aus dem Zimmer, um zu sehen, was passiert war.
Ich starrte ihn an. Biovolt? War der irre? Eigentlich hatten die BladeBreakers Biovolt vor zwei Jahren zerschlagen! Biovolt sollte wieder existieren? Ich sollte beitreten? Nie im Leben! Biovolt...
„Alles okay?“, fragte Robert verunsichert, weil er nicht wirklich wusste, was eben vorgefallen war.
„Ja, verdammt! Ich hab den beschissenen Schrank getreten und mir vorgestellt, dass du das wärst! Scheiße, mein Fuß...“
'Seine Freunde könne er ja trotzdem weiterhin jederzeit besuchen.'
Und was war, wenn sie jemanden, der sie einfach so im Stich ließ, gar nicht mehr wieder sehen wollten?
Langsam öffnete sich die Tür und mit abschätzendem Blick wurde er von Boris gemustert, der schließlich grinste und zur Seite trat, damit er eintreten konnte.
„Du bist pünktlich wie immer. Ich habe keine Sekunde auf dich warten müssen.“
"Tala hat nur eine stinknormale Gotchapistole, damit kann man niemanden umbringen. Verstanden?" Mariah nickte stumm. "Gut, dann geh jetzt ins Klo und wasch dir dein Gesicht. Du siehst aus als hätte dir jemand in den Kopf geschossen..."
Die vielen Herzchen auf dem braunen Papier ließen ihn schlimmstes befürchten.
Vorsichtig öffnete er eine Seite des Päckchens, lugte hinein und seufzte dann laut auf.
Schon der dritte Heiratsantrag diesen Monat. Wie er Fangirlies doch hasste...
Mit diesen Worten und einem warmen Lachen machte er neben sich an der Höhlenwand am Feuer etwas Platz, und mit einem schüchternen Lächeln setzte sich Lee zu ihm.
Kevin ist ein kleiner, cleverer, frecher und sehr agiler Mensch. Er geht allen auf den Keks und ist immer gut drauf und für eine Lachnummer zu haben.
DENKT MAN!
In Wahrheit verflucht Kevin sich selbst und die anderen. Weil er klein ist, und sie groß.
Oliver kicherte leise und nippte wieder an seinem Tee, und von Johnny war aus einem anderen Teil des Raumes ein leises Wimmern zu hören.
Robert seufzte. Oh ja, wie er sein Team doch gern hatte.