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Verfluchte Liebe

von

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Eine Kluft, so groß wie ein Ozean

Titel: Verfluchte Liebe (8/circa 35)
 

Autor: KimRay
 

e-mail: KimRay@gmx.de
 

update-info:http://de.groups.yahoo.com/group/kimrays_2004/
 

Kategorie: ??
 

Unterkategorie: Drama
 

Inhalt: Voldemort ist besiegt, Lucius Malfoy ein Held und Harry zerbrochen, doch noch ist das Spiel nicht beendet und noch immer mischt Albus Dumbledore die Karten.
 

DISCLAIMER: Alle urheberrechtlich geschützten Figuren in dieser Story gehören natürlich den jeweiligen Eigentümern. Ich habe sie mir nur ausgeliehen. Einzig die Idee und neue Charaktere sind komplett von mir.
 

Anmerkungen: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Irgendwie schaffe ich es hier einfach nicht, die Termine einzuhalten.
 

Beta: FiZi und Shirokko - wie immer big thanks an Euch.
 

Big thanks für die reviews geht an: Sinia, Sahrah-sama, Jeanca Asagao und AyaScythe.
 

~ Kapitel 8 ~

Eine Kluft, so groß wie ein Ocean
 

Sie waren schon fast in der Eingangshalle, als Ron sich wieder fasste. Harry hatte sich nach seiner Entgegnung abgewandt und war davon gestürmt. Ron war ihm nachgehetzt, während Hermione etwas zurückgeblieben war, froh erst einmal aus dem Kreuzfeuer zu sein.

"Meine Güte, Harry... jetzt hast du ihm aber eine verpasst!", brachte Ron nun mit nicht zu verhehlender Begeisterung heraus.

"Lass mich in Ruhe, Ron!" Harry wollte nur weg und blieb nicht stehen.

"Geht's dir gut?" Sein Freund ließ ihn nicht aus. Er zwang ihn, zu stoppen und starrte wieder einmal auf seinen gesenkten Kopf. Harry wusste, dass er erst Ruhe haben würde, wenn Ron sicher war, dass er okay war.

"Geht schon!", nuschelte er ohne ihn anzusehen.

<Da steckt mehr dahinter!> Ron fragte sich plötzlich, was sich auf dem Quidditchfeld abgespielt hatte. Er war wegen Hermione abgehauen, das stand fest und dafür würde sie noch etwas zu hören kriegen, aber jetzt wollte Ron erst mal wissen, warum es Harry vom Besen gehauen hatte.

"Mach die Hand auf, Harry!" Harry sah auf und Abwehr war in seinem Blick zu lesen. Ron brauchte nicht mehr zu sehen, was Harry nun schon die ganze Zeit mit der Rechten umschlossen hielt. Er war gegen Malfoy geflogen und hatte es offenbar trotz aller Handicaps wie immer geschafft.

Langsam aber sicher entzog er sich komplett Rons Begriffsvermögen und nun hob er auch noch die Hand, öffnete sie und ließ den Schnatz herausschwirren.

Da war eindeutig Trotz in seinen Augen. Ron stellte fest, dass ihn das irgendwie erleichterte, besser als wenn gar kein Gefühl in diesem Blick zu sehen war, doch Hermione flippte von einer Sekunde zu anderen aus, als sie begriff, was dieses kleine Zwischenspiel bedeutete.

"Du bist gegen Malfoy um den Schnatz geflogen? ...Und du hast das gewusst? ...Das war nicht das erste Mal!" Hatte sie erst sehr laut gesprochen, klang sie nun völlig fassungslos, den Blick an Ron geheftet.

Der verächtliche Ausdruck in dessen blauen Augen, zerrte ihr augenblicklich den Boden unter den Füßen weg.

"Und du... du bist ja wohl die Letzte, die hier einen Grund hat, sich aufzuregen, wenn es stimmt, was Malfoy da gesagt hat! ...Leider gibt es daran auch keine Zweifel für mich, denn der Bastard war ganz einfach zu selbstgefällig! Vielleicht könntest du mir mal erklären, was dir das Recht gibt, Harry eine zu knallen?", fauchte er sie an.

"Ich weiß verdammt noch mal, dass das falsch war!" Wie sie es schaffte, Ron gegenüber noch immer so herrisch zu klingen, wusste sie selber nicht. Es war Harry, der ihr allen Wind aus den segeln nahm.

"Schön für dich, Mione!", murmelte er mit gesenktem Kopf. Er hatte es so satt.

"Harry... ich..."

"Du musst nichts erklären... es interessiert mich absolut nicht!" Das stimmte. Er hatte alles weit von sich geschoben. Wenn sie sene Hilfe nicht wollte, dann eben nicht.

"Harry, bitte!" Hermione fühlte sich elend, richtig elend. Vorhin hatte sie sich vor Rons Reaktion gefürchtet, doch jetzt musste sie begreifen, dass Harrys Ansicht ihr sehr viel mehr bedeutete.

"Lass ihn verdammt noch mal in Ruhe!" Das war Ron und er klang nun richtig hart.

"Ich werde ja wohl das Recht haben, mich zu entschuldigen!" Mit Ron konnte sie streiten. Das ging wunderbar. Harry machte ihr Angst.

"Hast du irgendwie den Eindruck, dass Harry das interessiert?", gab Ron nun hitzig zurück

"Das ist mir egal! Ich will nur sagen, dass es mir Leid tut! Es war... es war wie... wie ein Kurzschluss!"

Das war's und das wusste Harry. Wenn Hermione Ron mit Muggel kam, war die Sache gelaufen.

"Wie ein WAS?" giftete er zurück, doch Hermione kam nicht dazu zu antworten.

"Wisst ihr was? Euch beiden kann man wirklich nicht zuhören! Macht das unter euch aus, ich hab keinen Bock mehr auf euer unmögliches Benehmen!" Müde wandte Harry sich ab. Er konnte es nicht mehr ertragen, Ron und Hermione streiten zu hören.

Beide starrten auf seinen Rücken, als er sich abwandte und davon ging. Automatisch wanderte Hermiones Blick dann zu Ron zurück und traf schockiert auf seinen.

<Er geht ihm nicht nach!>, schoss es ihr durch den Kopf, als Ron sich abwandte und ohne ein weiteres Wort in die entgegengesetzte Richtung davon ging.

Es war der Moment, in dem Hermione begriff, dass sie sich möglicherweise doch geirrt haben könnte, doch es half ihr nicht im Geringsten, das Chaos, das seit Tagen in ihr herrschte, unter Kontrolle zu bekommen.
 

<Was bildete sich dieser verdammte Bastard eigentlich ein?> Die Tür zur Plattform des Astronomieturms flog laut krachend auf und Draco stürmte hinaus. Er kochte. Er kochte so sehr, dass er am liebsten jemanden zusammenschlagen wollte, obwohl er wusste, dass Schlägereien gar nicht sein Ding waren, doch Potter traf inzwischen problemlos seine empfindlichsten Punkte und provozierte damit seine primitivsten Instinkte.

Gerade eben hatte er mit absoluter Klarheit zum Ausdruck gebracht, dass er ihm niemals das Wasser reichen können würde. Nie zuvor hatte er das so klar konstatiert. Eigentlich war es immer andersherum gewesen. Eigentlich war immer er, Draco, derjenige gewesen, der Potter mit Worten runter zog, doch das gerade... das... das war...Draco wusste nicht, wie er es ausdrücken sollte. Es war das erste Mal, dass Harry ihn ganz klar als seiner unwürdig klassifiziert hatte.

Er hatte immer das Gefühl gehabt, für Potter wenigstens ein würdiger Gegner zu sein - bis gerade eben.

"NA UND!", versuchte er sich selbst davon zu überzeugen, dass es bedeutungslos war, doch er schaffte es nicht.

Es war nicht bedeutungslos.

Es tat weh.
 

Von da an war Ruhe - und das in mehr, als einer Beziehung.

Draco gestand Potter zu, was er wollte. Er ignorierte ihn genauso, wie dieser es mit ihm tat. Wenn er der Meinung war, er sei nicht mal einen Dank wert, wenn er ihm den Hals rettete, würde er ihn das nächste Mal eben draufgehen lassen. Es war reiner Trotz, doch das interessierte Draco im Moment nicht. Er konzentrierte sich darauf, Gryffindor beim ersten Quidditchspiel der Saison in den Boden zu stampfen.

Zwischen Ron und Hermione herrschte ebenfalls Funkstille. Sie wechselten kein Wort mehr miteinander.

Mit Harry ging es Hermione nicht anders und das tat ihr besonders weh, denn er akzeptierte ihre Entschuldigung nicht. Noch immer war sie nicht wirklich sicher, was sie vom Verhältnis ihrer besten Freunde halten sollte, doch der Fakt, dass Harry sich nun vollkommen vor ihr verschlossen hatte, war inzwischen schlimmer als das Bewusstsein, Ron für immer verloren zu haben. Er hatte keine Schuld. Das war das schlimmste daran. Selbst wenn Ron und Harry ein Paar waren, hatte er doch keine Schuld, denn sie hatte ihren Freunden niemals gezeigt, was sie fühlte. Harry konnte nicht wissen, dass sie Ron lieb gewonnen hatte. Er hatte ja nicht mal begriffen, dass sie in ihn verschossen gewesen war. Er hatte ihr nur helfen wollen, obwohl er selbst genug Probleme hatte. Er hatte gesehen, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Er hatte sich Sorgen gemacht.

Und sie hatte ihm wehgetan.

Das fraß Hermione langsam aber sicher von innen heraus auf, vor allem, weil sie ahnte, dass es nie mehr dasselbe sein würde, selbst wenn er ihr irgendwann verzieh.

Die Tatsache, dass auch Ron nicht mehr mit ihr sprach, war dabei fast das kleinere Übel. Immerhin hatte er Recht mit seinem Ärger, sogar dann, wenn man es nur von Harrys kritischem Zustand aus betrachtete.

Sirius und Pat verließen sich auf sie beide... und sie hatte kläglich versagt.
 

Sie hatten mit einem Desaster gerechnet, doch sie täuschten sich. Als das Spiel Gryffindor/Slytherin begann, stand Ron der Angstschweiß auf der Stirn. Wochen härtesten Trainings hatten eine Menge gebracht. Das wusste er. Seine beiden neuen Treiber waren wirklich gut und auch das Zusammenspiel der Jäger war besser als erwartet. Sorgen machte ihm Ginny, seine neue Sucherin. Nicht, dass sie es nicht konnte, doch sie hatte Angst und ihr erstes Spiel ging gegen Slytherin, genauer gesagt gegen Malfoy, die Ratte.

Er hatte Harry mit Mühe dazu überreden können, Ginny zu helfen und er hatte alle Mittel dazu benutzt. Das fieseste war die Drohung, Sirius zusagen, was sich auf dem Quidditchfeld zugetragen hatte und die hatte am Ende gezogen, doch das war ihm fast gleich gewesen. Hauptsache, Harry kam sich nicht vollkommen überflüssig vor und Ginny fand das Selbstvertrauen, das sie brauchte.

Sie flog nun einen Feuerblitz 96, genau wie Malfoy. Fred und George hatten sich das nicht nehmen lassen, nachdem Ginny Harrys Posten übernahm. Harry hatte ihr vor dem Spiel gesagt, dass sie damit die allerbesten Vorraussetzungen hatte. Sie hatte den gleichen Besen und war eine ganze Ecke leichter als Malfoy.

Ihr Nachteil war die Angewohnheit, das Spiel zu beobachten, anstatt ihren Job zu tun, doch das hatte er ihr nicht gesagt. Ron hatte sie darauf eingeschworen, wirklich nur nach dem Schnatz Ausschau zu halten, auch wenn er nicht wusste, ob es gelingen wurde. Jetzt saß er auf dem Besen vor den Ringen, die er bewachen musste, und hoffte, dass Harry Recht behielt.

,Er wird um jeden Preis gewinnen wollen! Und er wird sich nur auf sich selbst verlassen... Fang weg, was du kannst und sag den Jägern, dass sie um jeden Preis punkten müssen, so hoch wie möglich.'

Das war die Strategie: Punkten, Punkten und noch mal Punkten, Treffer der Slys verhindern und Malfoy davon abhalten den Schatz zu fangen. Ron wartete auf den Anpfiff. Harry war nicht auf der Tribüne. Das wusste er. Es war schwierig genug und wenn er ehrlich war, wollte er ihn auch nicht hier haben. Er sollte nicht sehen, wie sehr er ihnen fehlte.
 

Am Ende war es ein 320 zu 300.

Malfoy hatte den Schnatz gefangen, doch Harry hatte Recht gehabt. Er hatte sich vor allem darauf verlassen. Die Jäger der Slytherins hatten zu Anfang sehr große Mühe gehabt, den Quaffel über die Mittellinie zu bringen, da hatte Gryffindor im Minutentakt gepunktet.

Nachdem Malfoy sie nach einer Auszeit runderneuert hatte, war es schwieriger geworden, doch der Vorsprung war trotzdem geblieben und sie hatten auch noch ein wenig ausbauen können. Sie mochten nicht gewonnen haben, doch sie waren noch nicht aus dem Rennen und Ron wusste, dass es das war, was zählte, als er an Harrys Zimmertür klopfte.

"Ich bin's!"

Die Tür sprang auf und Ron entdeckte Harry auf der Fensterbank, die Knie angezogen, den Kopf auf dem Arm, den er darum geschlungen hatte. Er trug keine Schuluniform und Ron konnte die Fixierung sehen.

Umständlich schloss er die Tür wieder, denn er trug ein paar Flaschen Butterbier in den Händen.

"Du hattest Recht, Harry!" Harry hob den Kopf und sah ihm entgegen. Er war noch ein wenig blasser als sonst, doch das war das einzige Zeichen seiner Nervosität.

"Wie ist's ausgegangen?"

"320 zu 300!" Er öffnete eine Flasche und reichte sie Harry.

Dieser starrte einen Moment darauf, bevor er sich entschied, sie zu nehmen. Es konnte nicht schaden, sich ein wenig zu entspannen. Er hatte schon lange keinen Alkohol mehr getrunken.

"Danke... und Gin?" Ron öffnete ein Flasche für sich selbst und nahm einen langen Zug daraus.

"Katastrophe! Sie ist jedes Mal, wenn er in ihre Nähe gekommen ist, fast vom Besen gefallen!"

"Sie hat ganz einfach Schiss! Vielleicht hättest du doch lieber den kleinen Creevy nehmen sollen!

"Glaubst du, der hätte keinen Schiss vor Malfoy?"

"Wahrscheinlich nicht!"

"Wir haben nur einen, der keinen Schiss vor Malfoy hat!" Harry wandte den Kopf und starrte wieder aus dem Fenster. Erst da wurde Ron bewusst, was er gesagt hatte und er bog es ironisch ab, "Vielleicht sollte ich es versuchen!"

Ein trockenes Schnauben war zu hören. Harrys Version eines Lachens. Er wandte Ron den Blick wieder zu und zum ersten Mal heute tat es nicht so weh. Ron hatte Recht. Er hatte auch keinen Schiss vor Malfoy.

"Ich glaube es ist besser, wenn du mal schön auf deine Ringe aufpasst!" Ron nahm einen weiteren Schluck Butterbier, schob einen Sessel in die Nähe des Fensters und ließ sich reinfallen.

"Wo du Recht hast, hast Du Recht!" Und sie wussten beide, dass es vielleicht doch nicht so schlimm war, wie es aussah.
 

"Harry warte!"

Harry ließ den Kopf hängen, blieb jedoch stehen. Er spürte Rons Blick und sah ihn unmerklich den Kopf schüttelnd an. Da konnte er tun, was er wollte, Hermione würde nicht aufgeben. Es hatte keinen Sinn, immer nur vor ihr davon zu laufen und so ließ er seine Tasche fallen, schloss die Tür des Verwandlungsklassenzimmers und checkte, dass auch ja nicht wieder jemand zuhörte.

Als Hermione seinem leeren Blick begegnete, tat es furchtbar weh, doch sie musste das klären. Für ihn, damit er wenigstens verstand, wie es so weit hatte kommen können und für sich, weil sie es nicht mehr aushielt.

"Harry... ich weiß, dass du mir... dass du mir wohl nicht verzeihen kannst... und... du hast recht damit... du hast recht... aber... lass es mich wenigstens erklären!" Er lehnte sich gegen die Tür und sie wusste, dass er an ihr vorbei sah. Inzwischen liefen ihr die Tränen über die Wangen. "Ich war... ich... ich war eifersüchtig!", brachte sie zögernd heraus, in der Hoffnung, dass er begriff, was sie damit sagen wollte.

"Du warst was?" Sie hatte Harrys volle Aufmerksamkeit und sie wusste nicht, ob ihr das wirklich gefiel, denn das Unverständnis in seinem Blick drohte ihre im Moment sehr brüchige Fassung einzureißen, denn sie wollte nicht hören, was es sagte. Was dann kam, schockierte sie vollkommen, denn aus Harry brach etwas heraus, was sie noch nie gesehen hatte.

"Aus welchem hirnrissigen Grund solltest du auf mich eifersüchtig sein? Wäre es dir lieber, du hättest Voldemort erledigt? ...oder bist du scharf auf das verdammte Teil an meiner Schulter!" Es war eine Art eisiger Hagel verbaler, verächtlicher Ohrfeigen.

Sie konnte ihn nur mit offenem Mund anstarren. Er hatte ja Malfoy schon gezeigt, wie zynisch er sein konnte, doch dass er das jetzt auch mit ihr machte, schockierte sie.Gott, wie tief musste er verletzt sein, wenn er so um sich schlug? Plötzlich begann Hermione zu ahnen, dass es nicht nur die Ohrfeige war. Da musste viel mehr dahinter stecken. Dieser Hohn! So hatte sie ihn noch nie erlebt, so bitter, höhnisch und voller Verachtung. Er machte ihre Aussage lächerlich. Er verhöhnte sie und sie begriff, was das bedeutete.

Harry fand nichts an sich, worauf man seiner Meinung nach eifersüchtig sein müsste. Es war so untypisch für ihn, doch das musste sie jetzt ertragen. Sie musste wieder einen Weg zu ihm finden... und dafür musste er erst Mal verstehen, was sie meinte und durfte keine verbitterten Schlüsse ziehen.

"Ich hab dich mit Ron gesehen!", rutschte es ihr heraus, vollkommen verunsichert. Anschauen konnte sie ihn nicht mehr dabei. Es war im Vergleich zu dem, was offenbar wirklich in ihm vorging trivial und eine Ahnung sagte ihr, dass Ron das wusste. Doch es musste jetzt sein. Sie brauchte Harrys Vertrauen.

Ihre letzten Worte brachten Harry erst mal wieder unter Kontrolle.

"Ron ist mein bester Freund. Es ist normal, dass man uns zusammen sieht!" Die Betonung lag besonders auf ,bester Freund'. Es entging ihr nicht, doch sie ignorierte es.

"...in der Krankenstation...", stieß sie nun aufs peinlichste berührt hervor und das brachte ihn dann doch zum Schweigen, während Hermione haltlos weinte, denn egal wie sehr sie Harrys Vergebung wollte, es hörte nicht auf weh zu tun.
 

Flashback
 

//... <Miststück!>

Ich konnte nicht anders. Es regte mich auf. So sehr ich auch versuchte, mich zu beherrschen, die Tatsache, dass er mit Blaise flirtete regte mich auf.

Was sollte das?

Wieder einmal versuchte ich mir klar zu machen, dass es nichts weiter, als ein hitziges, riskantes Spielchen war, das wir miteinander trieben und ich nicht soviel darüber nachdenken durfte. Leider gelang mir das irgendwie nicht. Ich wusste, dass er gleich mit ihr aufstehen und in den Kerkern verschwinden würde. Weit außerhalb meiner Reichweite... und ich wusste, dass ich auch mit der Karte des Rumtreibers nichts anfangen können würde, denn aus irgendeinem Grund funktionierte sie nicht richtig, wenn ich versuchte, ihn darauf zu beobachten.

Ein weiterer Grund, sich Gedanken zu machen, doch Gedanken machen konnte ich mir nicht. Ich kochte nur, und irgendwie bekam ich das düstere Gefühl, dass das Eifersucht war. Ich wollte ihn für mich, vollkommen und total

.Absoluter Blödsinn! Nur leider war es trotzdem so!...//
 

Flashback Ende
 

Harry versuchte es, doch es gelang ihm nicht. Er versuchte seine ungerechte Wut wieder zu finden, aber es war unmöglich. Sie hatte ihn und Ron in der Krankenstation gesehen. Es gab nur eine Szene, die in Sachen Eifersucht relevant war. Ron hatte ihn im Arm gehalten. Es war nichts Selbstverständliches gewesen. Das wusste Harry, doch damals hatte er das so sehr gebraucht, dass es jetzt noch wehtat.

Hermione hatte gesehen, wie Ron ihn im Arm hielt und darum war sie eifersüchtig gewesen, so eifersüchtig, dass sie seinen Trost nicht ertragen konnte.

Wie auch? Sie glaubte ja, er habe etwas mit Ron.

Ob er wollte oder nicht, wenn man es aus dem Blickwinkel sah, konnte er es verstehen, ein wenig. Wenig genug, um zu vergeben, doch Harry wusste, dass er das in dem Moment tat, aber die Bitterkeit blieb.

"Weißt du, was ich nicht verstehe! Warum muss man manchen Menschen erst wegnehmen, was sie am meisten begehren, bis sie es endlich begreifen?" Hermiones Blick schnippte hoch und sie sah ihn an.

"Wie meinst du das?"

"Er liebt dich so sehr... und schon so lange! Aber dich hat es nicht interessiert! Du hast ihn immer nur runter gezogen! Weißt du eigentlich, wie sehr du Ron verletzt hast? Glaubst du denn nur wirklich... wenn... wenn ich eine Beziehung mit ihm hätte, dass wir dir das nicht sagen würden?"

Harry stellte fest, dass sich Abgründe in ihm auftaten.Was bedeutete diese Freundschaft wirklich, wenn so viel Misstrauen darin möglich war?

"Ich..." Es gab darauf nichts zu sagen. Es gab einfach nichts. Hermione suchte nach Worten, nach einer Erklärung, nach etwas, das ihn zwang zu verstehen. "Du warst immer so verstockt... du hast nichts gesagt... und alle haben dir eine Affäre angedichtet! Jeder hat gesagt... du hättest jemanden... und... ich wusste nichts... was... was sollte ich denken?" Es war die reine Wahrheit.

<Wenn du wüsstest, Hermione!> Harry war klar, dass es im Prinzip alle gewusst hatten. Es hatte nur keiner gewusst, mit wem er eine Affäre gehabt hatte.

"Und dann kannst du nicht fragen, oder?" Nicht, dass er ihr die Wahrheit gesagt hätte, doch es wäre ihr Recht gewesen, ihr Recht im Rahmen ihrer langen Freundschaft.

"Harry!", nun flossen die Tränen unaufhörlich.

"Du konntest nicht fragen... nein... du ziehst nur deine eigenen Schlüsse! Wer hat behauptet, ich hätte was mit Ron?"

"...niemand..."

"Dann ist das rein deine Annahme gewesen, oder?"

"...ja..."

"Was ist das für eine Freundschaft, die du retten willst... eine, in der es kein Vertrauen gibt?"

"Das ist nicht wahr..."

"Aber fragen konntest du mich nicht einfach... oder?"

"Ich..."

"Was, Hermione? Nenn mir einen Grund dafür, dass du nicht genug Vertrauen in mich haben konntest, um mich nach der Wahrheit zu fragen!" Harry wusste, dass er sie mit seinen Worten quälte, doch er verstand es nicht. Er verstand nicht, warum sie ihn nicht einfach gefragt hatte.

"Ich dachte, ich liebe dich...!" Das Schluchzen schüttelte sie so sehr, das sie sich nun am Boden zusammen kauerte.

...ich liebe dich...

Das ließ Harry zurückweichen und taumeln, riss seine ganze Verteidigung nieder und ließ ihn selbst zittern. Hermiones Worte berührten Saiten, die er nicht spüren wollte, riss an Wunden, die noch immer so furchtbar wehtaten. Es trieb ihn weg von seiner Freundin, doch er konnte dem Drang nicht folgen, denn er wusste, wie weh es tat. Er wusste, wie weh es tat solche Gefühle zu haben und zu wissen, dass sie nicht erwidert wurden. Hermione litt fürchterlich unter dem, was sie angerichtet hatte.Harrys Stimme war brüchig.

"Du hast... du hast mich...!" Jetzt verstand er, um es genau zu nehmen gar nichts mehr. Warum war er es dann gewesen, der die Ohrfeige bekommen hatte?

"Oh Harry, lieber, naiver Harry! ...Du bist so ahnungslos... dass ich es einfach nicht begreifen kann. Hast du auch nur den Hauch einer Ahnung, was im letzten Schuljahr los war?" Hermiones Stimme war leise und gebrochen. Sie hatte keine Kraft mehr, denn sie verstand, was Harry ihr vorwarf. Er hatte es versucht, sie hatte nur an sich gedacht.
 

Flashback
 

//... "Mione, darf ich dich was fragen?"

"Sicher!"Man, schon wieder war sie rosa im Gesicht. Das regte mich auf und am liebsten hätte ich es gelassen, doch Ron hatte mich gebettelt, es wenigstens zu versuchen und er war mein Freund.

"Ähm... na ja... es..."

"Was ist los, Harry?" Sie strahlte mich an, wie ein Weihnachtsbaum und ich musste schlucken. Das waren die Momente, in denen ich verstand, was in Rons Kopf so vor sich ging.

"Warum fängst du wegen jeder Lappalie Streit mit Ron an?" Das Rosa verschwand und das Strahlen auch. Sie sah mich nicht mehr an.

"Weil er sich immer wie ein Idiot benimmt!"

"Das ist nicht wahr! Ich seh keinen großen Unterschied zwischen ihm und mir!"

"Da ist ein himmelweiter Unterschied!"

"Nein, das stimmt nicht! Du bist nur fies zu ihm!" Warum rutschte mir das jetzt raus. Sie würde es nicht gnädig aufnehmen, das wusste ich, doch leider war es die Wahrheit. Es war das, was ich empfand. Ron gab sich Mühe, im Unterricht, bei den Hausaufgaben und bei allem, was er sagte und tat, doch sie beachtete es gar nicht.

"Ich bin nicht fies zu Ron!" Miones Blick funkelte empört. "Ich habe nicht den Eindruck, dass ich mich ihm gegenüber anders benehme! Das siehst du falsch, Harry!"

Was sollte ich darauf noch sagen? Ich wusste nichts.

"Ron ist so okay, wie er ist, und er ist unser Freund! Warum kannst du ihm seine kleinen Macken nicht durchgehen lassen?"

"Weil er nur aus Macken besteht!" Und damit ließ sie mich stehen. ...//
 

Flachback Ende
 

Das, was er selbst durchgemacht hatte, reichte Harry eigentlich vollkommen. Der Rest interessiert ihn nicht, doch es sah ganz so aus, als sei es für Hermione relevant. Sie wischte sich die Nase. Inzwischen saß sie mit angezogenen Knien am Boden. Harry lehnte wieder an der Tür.

"Erkläre es mir!" Seine Stimme war hart, denn die Erinnerungen taten weh.

"Halb Hogwarts war in dich verknallt! ...Ich hab immer gedacht, für mich gäbe es nur einen Einzigen... ehrlich... aber... dann waren die Ferien vorbei und schon als ich dich am Bahnhof gesehen habe... ich dachte... das kann doch nicht sein. Das ist nicht Harry und dann hast du mich angegrinst... und ich wusste, du bist es, aber ich konnte nichts tun... es... mir hat das Herz im Hals geklopft und mir wurde heiß, wenn du mich angeschaut hast... ja und dann... dann hab ich mitgekriegt, dass ich nicht die Einzige war, der es so ging..."

DAS war ihm tatsächlich neu, aber es wunderte ihn nicht wirklich, dass es ihm entgangen war.

"Und du dachtest, das sei Grund genug, auf Ron herumzutrampeln?"

"Nein... das ist nicht fair, Harry, ich hab nicht auf Ron rumgetrampelt."

"Doch hast du!" Er klang energisch und sein Blick war störrisch. Diesen Harry kannte sie.

"Lass mich zu Ende reden, okay! Ich dachte... ich hätte einen entscheidenden Vorteil... ich war schon mit dir befreundet ...und ich hab geglaubt, das würde es leichter machen... es hat nichts leichter gemacht... du hattest kein Interesse... das wurde mir bald klar... aber... da war es schon so verfahren... Ron hat mich nur noch angegiftet, du warst verstockt und hast dich zurück gezogen... und ich... ich wusste nicht, was los war... und dann... dann hab ich auch noch begriffen..."

"Was?" Meine Güte hatte sie sich da verrannt. Harry war schockiert.

"Ich hab begriffen, dass... dass mir Ron fehlte. Es fehlte mir, mich mit ihm zu streiten. Es fehlte mir, wenn er mich nicht piesackte oder veralberte... es hat mir gefehlt und da hab ich es endlich kapiert... und es war zu spät..." Sie brauchte nicht weiter zu reden.

"Und das von dir!" Soviel zu dem Thema Intelligenz, doch Harry wusste aus Erfahrung, dass sie nichts nützte, wenn es um Gefühle ging.

"Es tut mir so leid, Harry!" Harry starrte auf sie hinunter. Er zweifelte nicht, an dem, was sie sagte, doch er fragte sich, ob sie sich bewusst war, wie viel Porzellan sie zerschlagen hatte.

"Sorry, Hermione, das mag schon sein, aber... hast du eigentlich eine Ahnung, was du angerichtet hast? ...Hast du eine Ahnung, was du Ron angetan hast?" Wieder rollten Tränen über ihre blassen Wangen und es versetzte Harry einen Stich, doch er konnte kein Mitleid für sie empfinden. Nicht im Moment!

Er wusste, was sie getan hatte. Jetzt, wo er begriffen hatte, was in ihr vorgegangen war, wusste er es. Es stimmte, dass sie nie ein gutes Haar an Ron gelassen hatte. Die beiden hatten sich immer mit Vorliebe gezofft, doch im letzten Jahr, hatte er das Gefühl gehabt, es sei schlimmer geworden. Er hatte gedacht, er hätte das nur als so schlimm empfunden, weil er von Rons Gefühlen wusste, doch nun kannte er die Wahrheit. Sie hatte seine Aufmerksamkeit erregen wollen, um jeden Preis.

"Das glaube ich einfach nicht... du doch nicht, Mione!" Hermione konnte ihn nicht ansehen. Er klang so ungläubig und fassungslos, dass es unerträglich war und sie schämte sich. Sie wusste, dass er ganz genau verstanden hatte. Nie war sie sich bewusst geworden, wie gemein sie eigentlich immer zu Ron gewesen war. Erst, als er ihr jetzt sagte, wie er es empfunden hatte, war ihr das klar geworden. Sie hatte nur Harry gesehen.

"Doch... ich...! Ich kann verstehen, dass du es nicht begreifen kannst... ehrlich... jetzt kann ich es verstehen. Ich kann ja selber nicht begreifen, was ich getan habe! ...Du bist nicht so! Du bist ehrlich! ...Bitte, bitte verzeih mir! ...verzeih mir... ich will dich nicht verlieren. Ich will euch nicht verlieren... ihr seid meine besten Freunde... ich weiß, dass ich es völlig vermasselt habe... aber bitte verzeih mir, dass ich dich so sehr enttäuscht habe!"

Enttäuscht! Das war es. Es mochte sein, dass es wehgetan hatte, doch jetzt, wo er die ganze Geschichte kannte überwog, was Hermione sagte.

Enttäuschung.

Die Enttäuschung darüber, wie wenig Vertrauen sie in ihn gehabt hatte, wie sie sich verhalten hatte, wie sehr sie Ron verletzt hatte. Enttäuschung darüber, dass ihre Freundschaft solche Risse hatte bekommen können. Ron hatte ihm mal an den Kopf geworfen, dass Mione in ihn verknallt wäre. Er hatte ihn ausgelacht und es war geklärt gewesen, denn Ron hatte damit begriffen, dass ihn das nicht interessierte, mal ganz davon abgesehen, dass er eh sein kleines Geheimnis kannte.

Wenn Ron das tatsächlich mitbekommen hatte, war Harry klar, warum er so sauer auf Mione war.

"Es ist nicht mehr wichtig!" Er nahm seine Tasche und ging zur Tür.

"Was?" Hermiones Verblüffung war nicht zu überhören.

"Es ist vollkommen nebensächlich, ob ich dir verzeihe oder nicht, Mione, wenn es dich beruhigt, ich hab dir verziehen, aber ich glaube... du hast ein viel größeres Problem... Ron... wird dir nicht so schnell verzeihen... denn du hast ihn zur zweiten Wahl abgestempelt... und das ist er nicht... das war er nie und das wird er niemals sein!" Als die Tür hinter Harry zufiel wusste Hermione, dass er Recht hatte.
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  teufelchen_netty
2006-03-24T17:00:56+00:00 24.03.2006 18:00
man man hermine ist eine -.-
da macht sie beiden die hölle heiss und dann merkt sie erst das sie ihn liebt. aber ich fande die streitgespräche gut geschrieben. es war realistisch und ich freu mich aufs nächste kapi, was bald kommt ^^
Von: abgemeldet
2006-03-22T13:09:55+00:00 22.03.2006 14:09
Jaaaa und wieder ein neues Kapitel *freu*
Gott sei Dank haben sich Hermine und Harry jetzt ausgesprochen, obwohl es wohl nie wieder so zwischen den beiden wird wie es einmal war. Ich hoffe es geht bald weiter!

lg Sarah-sama
Von:  LadyHiwatari
2006-03-21T16:38:13+00:00 21.03.2006 17:38
Woww... einfach nur geill.... Zwischendurch hätt ich fast angefangen zu flennen...v.v So traurig.... T.T Armer Harry.... Draco DARF ihn nicht ignorieren!! Er ist doch Harrys einziges Medikament!!! >.< Ron ist richtig süüß!!! *~* Richtig lieb von ihm sich sooooooooo rührselig um seinen Freund zu kümmern!!!! *Ron knuffz* Ich glaube, das ist die Story, in der ichRon am liebsten mag!!! *~* Hermine.. tut mir Leid! xDD Armes Mädchen, aber sie ist trotzdem lieb! ^ ^ Lucius ist hier einfach nur.... cooooooooool!!! Hätt nie gedacht, dass ich ihn mal so mögen werde... *gg* und das mit dem Spielzeug "Harry" ist auch,... knuffig! xDD

Weiter so! *~*

LadyHiwatari

~ kannst du mir eine ENS schicken, wenns weiter geht?

Ah ja, deine Flashbacks sind... toll!!!
Von: abgemeldet
2006-03-19T16:28:36+00:00 19.03.2006 17:28
ein klärendes gespräch zwischen herm und harry, wurde glaube ich auch mal zweit, obwohl ich glaube das es noch eine ganze weile dauern wird bis alles wieder in ordnung ist

bye
Asagao
Von: abgemeldet
2006-03-19T13:56:27+00:00 19.03.2006 14:56
*puh* zum Glück haben sich Harry und Hermine ausgesprochen.
Aber was sie getahn hat, dass wird wohl noch ne weile zwischen ihnen stehn...und was Ron dazu sagen wird ist auch noch fraglich.
Ach ja, es war richtig süß, wie Harry sich so gewundert hat, dass Hermine überhaupt auf ihn stehen konnte.
Ich freue mich schon darauf, wenn es weitergeht!
Lass dich bloß nicht zu sehr stressen.
Bis zum nächsten Mal,

Greets Jeanca
Von:  Kerstin-S
2006-03-18T14:32:38+00:00 18.03.2006 15:32
huhu ;)

also ich find das kapi klasse!!!
bin schon gespannt wies jetzt weiter geht
fand es nur schade das Draco in dem kapi nicht vorkam, deswegen hoffe ich im nächsten ist es anders ;)
beeil dich, ja?!

lg kerry


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