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Drei Wochen ...

... dann muss ich ihn heiraten!
von

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Gespräche

12
 

Das erste, was ich tat, als ich zu Hause ankam, war, meine Eltern anzurufen. Ungeduldig lauschte ich dem Freizeichen, bis endlich einer abnahm. „Angelina Otaki am Apparat.“

„Ich bin’s, Mum“, ich bemühte mich um einen fröhlichen Tonfall. Allerdings schien mir das nicht wirklich zu gelingen, denn meine Mutter hakte sofort nach: „Ist irgendwas passiert?“

„Nein, überhaupt nicht“, meinte ich ironisch. „Bis auf die Tatsache, dass ich soeben herausgefunden habe, dass meine Eltern mir etwas verheimlicht haben.“

„So?“, meine Mutter klang erstaunt.

„Tu nicht so unschuldig“, fauchte ich sie an. „Warum habt ihr mir nie erzählt, dass ich verlobt bin?“

„Ach, dann haben sie endlich Gouzaburos Testament gefunden?“, meinte meine Mutter und klang dabei, meiner Meinung nach, ein wenig zu erleichtert. Ihr Tonfall machte mich noch wütender. Ich kochte schon fast über vor Wut!

„JA, SIE HABEN ES GEFUNDEN, SCHÖN!“, brüllte ich in den Hörer. „UND WEIßT DU AUCH, WAS DAS BEDEUTET? ICH HEIRATE IN WENIGER ALS VIER WOCHEN EINEN EGOISTISCHEN, AUFBRAUSENDEN, IDIOTISCHEN, TROTTELIGEN KÜHLSCHRANK!!“

Eine Weile herrschte Schweigen, während ich tief Luft holte.

„Jetzt beruhig dich doch erst mal, Maggi“, meinte meine Mutter bestürzt. Offenbar hatte sie mit einer anderen Reaktion gerechnet. Aber das sollte mir egal sein. „Wenn du ihn erst Mal richtig kennst, wirst du anders darüber denken.“

„RICHTIG KENNEN?!“, ich verspürte nicht die geringste Lust mich zu beruhigen. „RICHTIG KENNEN? ICH BIN SEINE SEKRETÄRIN! UND MEHR WOLLTE ICH AUCH NIE – ICH WIEDERHOLE – NIE SEIN!!“

„Seine Sekretärin? Das hast du mir ja noch gar nicht erzählt“, beschwerte sich meine Mutter.

„Na und? Es ist MEIN Leben und ich muss dir nicht über jede Kleinigkeit, die ich mache, bescheid geben.“

„Du hast recht, musst du nicht“, versuchte meine Mutter mich zu beschwichtigen. „Und außerdem kann Mr Kaiba das Erbe immer noch ausschlagen.“ Scheinbar wollte sie mich mit dieser Feststellung beruhigen.

„Er hat bereits akzeptiert“, klärte ich sie verbittert auf.

„Oh,…“, meine Mutter schien nicht zu wissen, was sie sagen sollte.

„Und das auch nur, um seine Firma zu behalten“, jetzt war ich kurz davor zu heulen.

„Aber sieh es doch mal positiv“, meine Mutter versuchte zu vermitteln, „er hat viel Geld, ein großes Haus, eine eigene Firma. Du kannst dir alles kaufen was du möchtest.“

„Wenn er mich an sein Geld lassen würde, ja“, meinte ich.

„Ach komm, so schlimm wird es schon nicht werden.“

„Aber ich wollte noch lange nicht heiraten.“

„Jetzt reicht es aber“, meine Mutter schien langsam die Geduld zu verlieren, „es ist nun mal so vereinbart und fertig.“

„Gut, dann sollten wir jetzt Schluss machen.“

„Aber wieso denn, es ist so lange her, seit du das letzte mal angerufen hast.“

„Schon“, gab ich ungerührt zu. „Aber ich muss mir noch überlegen, wie ich mich am besten umbringe. – Meinst du erhängen ist effektiv? Oder sollte ich es lieber mit einem Messer probieren?“

„MAGGI, mach keinen Scheiß“, meinte meine Mutter besorgt.

Ich hatte allerdings keine Lust, unser Gespräch fortzusetzen, und so legte ich auf.

Einen Moment saß ich nur da, den Hörer in der Hand. Wie konnten sie mir das antun? So was war doch nicht normal!! Ich brauchte jetzt unbedingt jemanden, der mir beistand gab. Kurz entschlossen machte ich mich auf den Weg zu Katja.
 

****

„Was ist denn mit dir los?“, fragte Katja entsetzt, als sie mir die Tür öffnete.

„Lass mich erst mal rein“, winkte ich ab und fragte mich innerlich, ob ich wirklich so schlimm aussah. Katjas Gesichtsausdruck zu folge, ja!

Im Wohnzimmer ließ ich mich erschöpft auf die Couch fallen. Katja musterte mich besorgt. „Möchtest du etwas trinken?“ Ich nickte: „Wenn du Cognac hast, gerne.“ Katja warf mir einen schrägen Blick zu, sagte aber nichts und verschwand.

Während den paar Minuten, die sie in der Küche werkelte, ging ich im Kopf noch mal die Ereignisse des Tages durch:

Der Rechtsanwalt, das Testament, die bevorstehende Heirat mit Kaiba, Kaiba, meine Mutter.

Dann kam Kat zurück und reichte mir das gewünschte Getränk. Dankend nahm ich das Glas und leerte es in einem Zug. Der Cognac brannte in der Kehle, aber danach ging’s mir besser.

„So…“, Katja setzte sich mir gegenüber in einen Sessel, „was ist los.“

„Oh, eigentlich nichts Besonderes“, meinte ich, „Außer der Tatsache, dass ich nächsten Monat heirate.“

Katja starrte mich verblüfft an. „Echt? Wen denn?“

„Drei mal darfst du raten, meinen ach so „geliebten“ Chef.“

„WAAAAS!!“ Katja sprang auf. „Wie das? – Ich meine, hat er dir ’nen Antrag gemacht?“

„Spinnst du?“, rief ich empört. „Den hätte ich doch niemals angenommen!“

Katja sah aus als verstünde sie nur noch Bahnhof. Schade, dass ich keinen Fotoapparat dabei hatte! „Hä? Aber wieso…?“

„Schuld daran sind meine Eltern und dieses blöde Testament von Setos Stiefvater.“

Katja sah immer noch nicht schlauer aus und so sah ich mich gezwungen, die Umstände näher zu erläutern: „Also, heute war ein Rechtsanwalt bei Seto. Es ging um das Testament seines Stiefvaters, das erst kürzlich gefunden wurde und wo drin steht, das er, wenn er die Firma behalten möchte, mich heiraten muss.“

Katja hatte schweigend zu gehört. Jetzt sah sie mich entsetzt an. „Und was sagen deine Eltern dazu? Ich meine, dieser Stiefvater kann das doch nicht einfach so bestimmen.“

Ich seufzte. „Das war abgesprochen. Meine Eltern und Setos Stiefvater waren angeblich gut befreundet.“

„Aha“, machte Katja nur. „Wenn das so ist. Und was gedenkst du jetzt zu tun?“

Ich vergrub das Gesicht in den Händen. „Ich hab keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich ihn nicht heiraten will. Ich möchte ein normales Leben führen und nicht die Frau von diesem arroganten Egoisten sein.“ Mir war nach heulen zu mute.

„Kann Kaiba, das Erbe denn nicht ausschlagen?“, fragte Katja vorsichtig.

Gott waren die alle so doof? Erst meine Mutter, dann Katja. Mensch begreift doch, wenn er es ausgeschlagen hätte säße ich hier nicht, sondern würde ich mir einen schönen Tag machen.

„Er hat bereits akzeptiert. Meinst du der gibt seine Firma so einfach auf?“

„Wie? Nur wegen der Firma?“

„Ja“, knurrte ich. „Wenn es nicht so wäre, würde ich auch alles etwas leichter sehen, aber der Kerl heiratet mich nur wegen seiner idiotischen Firma!“ Meine Stimme war lauter geworden.

„Ist ja gut“, versuchte Katja mich zu beschwichtigen.

„Nichts ist gut.“

„Auch gut. Also du hast ein Problem. Lass uns doch mal überlegen, was du dagegen tun kannst.“

„Gar nichts.“

„Hey, sag das nicht, bevor du nicht alle Möglichkeiten in betracht gezogen hast“, sagte Katja streng. „Wie sieht es denn mit Scheidung aus?“

Scheidung? Stimmt, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Ich konnte mich ja scheiden lassen. Hey, hip hip hurra!! Einem plötzlichen Impuls folgend fiel ich Katja um den Hals. „Du bist die beste Freundin, die ich je hatte. Darauf wäre ich nie gekommen.“

„Na siehst du.“

Ich hörte ihr überhaupt nicht zu, sondern schmiedete bereits eifrig Pläne. „Gleich nach der Hochzeit fange ich einen Streit an und lasse mich scheiden. Hey das ist eine super Idee, die beste die ich je hatte.“

„Ja, ja beruhig dich wieder“, holte Katja mich wieder auf den Boden der Tatsache zurück.

Ich setzte mich wieder. Einen Moment herrschte Schweigen, dann meldete sich Katja wieder zu Wort: „Wenn du möchtest komme ich mit, wenn du dein Hochzeitskleid aussuchst. So als moralische Unterstützung.“ Katja grinste schief.

„Hey, das wäre echt super von dir.“ Meine Stimmung besserte sich ein bisschen. Mit Katja einkaufen gehen war ein Erlebnis für sich. Katja sah auf die Uhr. „Äh, Maggi?“

„Ja?“

„Marik kommt gleich und…na ja…ich meine…also du kannst natürlich hier bleiben, aber…“, stotterte Katja eine Erklärung.

Ich stand auf. „Schon gut, ich lass euch alleine.“

An der Tür umarmte ich meine Freundin. „Ich meld mich dann mal bei dir.“

„Mach das, tschau.“

Als ich den Vorgarten durchquerte, kam Marik um die Ecke. „Hi.“

„Hallo.“
 

Zuhause angekommen merkte ich, wie müde ich war. Der Tag war anstrengend gewesen. Also schmierte ich mir schnell eine Scheibe Brot, aß langsam und ging früh zu Bett.
 

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yisu
2007-12-12T19:53:21+00:00 12.12.2007 20:53
So hallo ^^
als erstes mal, also ich wenn an ihrer stelle wäre würde mich auch tierisch aufregen! Solche Eltern gehörn auf den Mond geschossen!
Na ja jedenfalls kann man so richtig mit ihr mitfühlen, wer will schon heiraten, noch dazu ohne irgendwelche richtigen Gefühle, und mit dem wissen dass es dem anderen nur darum geht seine Firma zu behalten?
Niemand! Richtig!
Jo bin doch mal gespannt wie das so weiter geht und ob die Idee mit der Scheidung denn auch hinhaut oder obs nicht doch noch so richtig funkt und sie sich gar nich mehr scheiden lassen will.

Freu mich aufs nächste Kapitel und könntest du mir evtl. ne ENS schicken wenns oben ist? Dann krieg ich früher mit dass ein neues Kapi on ist ^^

LG Yisu


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