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Weihnachtschaos und Joey

von

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Lektion 3: Putten

Stichwort: Glühwein II

Genre: light Shounen-Ai

Pairing: Joey/Seto

Autor: Azra

Musik: hopscotch- look me in the eyes (Kennt irgendjemand die Band, mir war sie nämlich ein Rätsel ^^°?)

Kommentar: Und es geht weiter und weiter und weiter... und ich muss mich zusammenreißen, das hier auch wirklich mit vier Kapiteln zu beenden. Wer mitgezählt hat, weiß jetzt schon, dass das hier das vorletzte ist ^^. Viel Spaß mit den beiden und eine schöne Adventszeit.
 


 

Lektion 3: Putten
 

Aua!

Wehleidig betrachte ich meine Hand. Bei dieser bescheuerten Aktion habe ich mir mindestens drei Splitter eingezogen.

Und wer ist daran schuld?

Natürlich Wheeler. Wie könnte es auch anders sein? Wann immer eine Katastrophe über mich herfällt, ist der Blonde nicht weit.

Mit schmerzverzerrter Miene nuckle ich ein wenig an meinem Zeigefinger herum, sieht mich ja keiner, versuche das Holzstückchen, welches sich so fies unter meine Haut gebohrt hat, mit den Zähnen herauszuziehen.

Vergeblich.

Ich schieße einen säuerlichen Blick zu der Wand hinauf, hoffe, dass er Wheeler auf der anderen Seite erdolcht, dann drehe ich mich um.

Mein Blick schweift über ein paar Mülltonnen, noch mehr Holzwände und endlos viele Kabel, die achtlos auf dem Boden herumliegen.

Was zum Teufel... nein, anders, WO zum Teufel bin ich hier?

Und noch wichtiger, wie komme ich wieder raus?

Denn ein zweites Mal schwinge ich mich ganz sicher nicht tarzangleich über irgendwelche lebensgefährlichen Absperrungen.

Unentschlossen mache ich ein paar Schritte in jede Richtung, meine Stiefel rutschen über tückisch glattes Kopfsteinpflaster. Winter ist Scheiße!

Nicht zuletzt wegen des vielen gefrorenen Wassers... ach nein, ich vergaß, das heißt ja jetzt Schnee. Doch gleich, wie man diese weiße Masse auch bezeichnen möchte, sie macht aus jedem Weg, jeder Straße und jeder Autobahn eine abenteuerliche Rutschpartie.

Ungeduldig schaue ich zurück.

Wo bleibt Wheeler so lange? Er hat mich hier rüber befördert, er bringt mich gefälligst auch wieder zurück! Und zwar heil, in einem Stück und ohne weitere Blessuren. Die, die ich habe, reichen mir völlig.

Missmutig betrachte ich meine Hand, gönne mir den Luxus, für einen Moment in Selbstmitleid zu versinken.

Just in diesem Augenblick knallt etwas so heftig gegen die Wand, dass sie bedrohlich zu wackeln beginnt. Vorsichtshalber trete ich weiter zurück, schließlich will ich nicht erschlagen werden, wenn die Jahrzehnte alten Bretter ihren Geist aufgeben.

Scheel beäuge ich die Wand vor mir, jederzeit darauf gefasst, mich mit einem Hechtsprung in Sicherheit zu bringen.

Doch heute muss ich mich nicht in das gefrorene Wasser... wollte sagen "Schnee" schmeißen. Entgegen aller physikalischen Gesetze hält das Holz dem Geruckel stand.

Behandschuhte Finger tauchen über der Kante auf, krallen sich hinein, ein Arm folgt und schließlich schieb sich Wheeler Strohkopf über die Begrenzung. Sein Gesicht ist vor Anstrengung verzerrt, als er sich weiter an dem Holz emporzieht, eine seiner langen Stelzen hinüberschwingt.

In dieser mehr als unglücklichen Position verharrt er einen Moment, verschnauft.

Sein stoßweiser Atem bildet kleine, weiße Wölkchen, die einen schönen Kontrast zu seinem knallroten Gesicht bilden.

Interessiert beobachte ich, wie er auch den zweiten Arm hervorholt, sich auf der Kante hochstemmt. Sieht gefährlich aus.

Ist es auch, wie er mir im nächsten Moment beweist.

Unter seinem Gewicht schwanken die Planken ächzend hin und her.

Ich sehe, wie seine Augen sich in Panik weiten, doch anstatt diesen mehr als zweifelhaften Halt aufzugeben, krallt er sich noch fester daran. Es kommt, wie es kommen musste, Wheeler verliert das Gleichgewicht.

Ein erschrockenes "Uah!" zerreißt die eisige Luft, dicht gefolgt vom protestierenden Knarren der Bretter, als er in Zeitlupe zur Seite kippt.

Dieser Junge hat mehr Glück als Verstand oder einen extrem starken Überlebensdrang, denn er bekommt die Kante erneut zu fassen, klammert sich mit Armen und Fingern an allem Erreichbaren fest.

Tatsächlich gelingt es ihm, dem schmerzhaften Absturz zu entgehen, doch seine Pose würde ich als noch schlechter gewählt bezeichnen, als die vorige.

Trottel!

Kopfüber hängt er da an dieser bescheuerten Wand und hat unverkennbare Ähnlichkeit mit einem Faultier. Die schreckliche, rote Bommelmütze liegt unter ihm im Schnee, sein Schal quer über seinem Gesicht, so dass ich nur noch die Nasenspitze und ein erschrocken geweitetes Auge ausmachen kann, das hilfesuchend zu mir herüberstarrt.

Will ich ihm helfen?

Gerade jetzt, wo er einfach zum Schießen komisch aussieht? Ich habe doch so selten etwas zum Lachen, ich armer, vielbeschäftigter Mensch.

Wo sind all diese Reporter, die mich sonst auf Schritt und Tritt belauern? HIERVON sollten diese Aasgeier ein Bild machen, denn Wheeler wäre im Moment wirklich ein oder auch zwei Schnappschüsse wert.

"Hey, ähm", er räuspert sich verlegen, "Kaiba, könntest du mal ganz kurz?"

"Dich von der Wand pflücken, du überreife Pflaume?" ein spöttisches Lächeln schleicht sich in meine Mundwinkel.

"Nicht beleidigend werden!"

"Komm doch her und verbiete es mir." Mein Grinsen wird breiter, kann wohl als gemein bezeichnet werden.

"Argh", grollt er dumpf, "du bist..."

"Schrecklich?"

"Ja."

"Ein Mistkerl?"

"Erfasst."

"Und im Moment die einzige Hilfe, die du hast."

"Leider auch das", sein giftiger Blick ist eine Wohltat, "dabei kann von Hilfe noch keine Rede sein. Bisher stehst du ja nur dumm rum."

"Ist es klug, mich jetzt zu beleidigen?"

Er beißt sich auf die Unterlippe, ringt mit sich.

"Entschuldigung", kommt es schließlich so grummelig und schlechtgelaunt zurück, dass ich nicht anders kann, als aufzulachen.

"Ey! Das ist nicht komisch!"

"Doch", nach Luft schnappend presse ich eine Hand auf meinen Bauch, "ich finde dich sehr amüsant."

"Bin ich das Vorabendprogramm?"

Nein, aber mindestens genauso biestig und schlecht.

Seine rechte Hand beginnt vor Anstrengung zu zittern, langsam rutschen die Finger an der schmalen Kante ab.

"Kaiba!"

"Ist ja gut."

Mit einem übertrieben genervten Seufzen trete ich zu ihm, nehme mir jedoch die Zeit, zuerst diese grässliche Mütze aufzuheben, die kleinen, weißen Flocken von ihr abzuklopfen und sie ihm übers Gesicht zu stülpen.

"Spinnst du?" dringt es dumpf unter dem roten Stoff hervor.

Ich zucke mit den Schultern, packe zu. Ein Arm ringelt sich um seinen Oberkörper, der zweite schieb sich unter seinem Bein hindurch.

"Okay, lass los."

"Hältst du mich auch fest?"

Ungeduldig ziehe ich an ihm, doch er drückt sich nur enger gegen das Holz. Hallo? Wer ist den hier das unsichere Subjekt von uns beiden?

Dieser behelfsmäßig zusammengezimmerte Zaun oder ich?

"Was soll das, Wheeler? Lass los!"

"Lässt du mich auch nicht fallen?"

Zwar kann ich sein Gesicht nicht sehen, doch er ist eindeutig skeptisch.

"Nein", gereizt zerre ich an seinem Bein.

"Versprichst du es?", er klingt beinahe panisch.

"Nein!"

Langsam wird es mir zu blöd. Er wollte doch, dass ich ihm helfe und nun, da ich so großzügig bin und mich dazu herablasse, ihn anzufassen, tut er, als wolle ich ihm der Teufel weiß was antun.

Mit einem erschrockenen Quietschen gibt er die Wand frei. Von meinem eigenen Schwung getragen stolpere ich ein paar Schritte zurück, habe einen schrecklichen Moment lang das Gefühl, zu stürzen, bevor ich mein Gleichgewicht zurückerlange.

In diesen unsicheren Sekunden hat Wheeler sich kein Stück beweget. Wie ein Brett liegt, beziehungsweise hängt er in meinen Armen, denn ein Bein schleift über den Boden.

Schweigen senkt sich über uns, in dem ich nur meinen eigenen, wirbelnden Herzschlag hören kann. Nur schwerfällig beruhigt er sich wieder und auch Wheeler scheint mit sich zu kämpfen, denn seine Finger zittern leicht, als er eine Hand hebt, sich die Mütze aus dem Gesicht schiebt.

Er ist kreideweiß und nur langsam kehrt die Farbe zurück in seine Wange.

Ein nervöses, doch befreites Lachen entringt sich seiner Kehle, er grinst mich an.

"Na, ging ja gerade noch mal gut."

"Ja", ich bin bemüht, meiner Stimme einen möglichst festen, neutralen Klang zu geben.

Um einen Kaiba aus der Ruhe zu bringen, braucht es schon ein bisschen mehr, als so ein lächerliches Herumgehampel.

Unter einer Nahtoderfahrung läuft da nichts!

"Kaiba?", eine peinliche Pause, "Du könntest mich jetzt loslassen." Der neckende Ton, den er wohl eigentlich anschlagen wollte, misslingt ihm gehörig.

"Hm?", Irritiert schaue ich an uns herunter.

Meine Augen weiten sich minimal, meine Kehle wird trocken.

Ich räuspere mich verlegen.

Nun ja... eine durchaus verfängliche Position. Eines seiner langen Beine baumelt über meinem Arm, meine Hand liegt auf seinem Oberschenkel, was auch erklären würde, warum es unter meinen Finger so warm ist.

Wheelers Kopf liegt an meiner Schulter, sein Haar kitzelt meine Wange.

Wer hätte gedacht, dass dieses unfrisierte Stroh in Wahrheit so weich ist. Tapfer kämpfe ich das Bedürfnis nieder, es zu berühren, durch meine Finger gleiten zu lassen.

Außerdem habe ich gerade keine Hand frei.

"A-also...", ist das meine Stimme? Seit wann stottere ich?! Alles seine Schuld! Dieser Junge ist ungesund für mich.

"Natürlich!" ich ziehe mich so abrupt zurück, dass er um ein Haar doch noch gefallen wäre, wische mir demonstrativ die Hände am Mantel ab, als hätte ich in etwas Ekliges gefasst.

Dabei kann man das von ihm eigentlich nicht sagen.

Joseph Wheeler ist nicht eklig, ganz im Gegenteil.

Aber gefährlich ist er! Er lässt mich meine Prinzipien vergessen.

"Was ist das hier nun?", ich bin ruppiger, als es nötig wäre, doch irgendwie muss ich diesem Chaos ja Luft machen, das er in mir verbreitet hat.

Mein Klassenkamerad ist zu beschäftigt, sich zu sammeln, antwortet nicht sofort, so wie ich es eigentlich gewohnt bin, wenn ich eine Frage stelle.

Doch zuerst muss die Mütze gerichtet und der Schal wieder ordentlich um den Schwanenhals geschlungen werden. Seine Hände flattern ein wenig zu auffällig hin und her, so dass er sie schließlich trotzig in die Taschen seiner Jacke rammt.

"Das...", setzte er an, holt tief Luft und atmet gezwungen ruhig wieder aus. Wie schön zu sehen, dass ich hier nicht der Einzige bin, den diese Begegnung der dritten Art mitgenommen hat.

"Das ist ein Weihnachtsmarkt."

Skeptisch werfe ich einen Blick in die Runde.

Nicht, dass ich mich besonders gut mit so was auskennen würde, ich meide Vergnügungsparks in der Regel, denn wie der Name schon sagt, soll man sich dort "vergnügen" und für solchen Kinderkram habe ich nun wirklich keine Zeit.

Es gilt Spiele zu entwickeln, meinen kleinen Bruder irgendwelchen Psychopathen zu entreißen und die Welt vor eben jenen zu retten, auch wenn ich daran meist unfreiwillig beteiligt bin.

Da habe ich keinen Nerv mehr übrig, den ich an eine Achterbahn verschwenden könnte, um mir das Hirn im Schädel weichdrehen zu lassen.

"Das ist doch kein Weihnachtsmarkt", protestiere ich schließlich. Für dumm lasse ich mich nun nicht verkaufen.

"Na ja, das hier die Rückseite, der eigentliche Markt ist ein bisschen weiter vorn."

"Und warum sind wir dann hier?"

Verlegen grinst er. "Weil man vorn bezahlen muss."

Entgeistert schaue ich ihn an, es dauert ein bisschen, bis ich die richtigen Konsequenzen gezogen habe.

"Soll das heißen, ich bin soeben eingebrochen?"

"Also", er macht eine wegwerfende Bewegung, "so kritisch würde ich das nicht sehen. Sagen wir einfach, du hast gespart."

"Du hast mich zu einem Kriminellen gemacht", fauche ich ihn ärgerlich an, "ohne mir Bescheid zu sagen!"

"Wenn ich es gesagt hätte, wärst du denn dann noch mitgekommen?"

"Natürlich nicht!" Entrüstet stemme ich die Hände in die Hüften. Was denkt er von mir?

"Und genau deswegen hab ich meine Klappe gehalten."

"Wenn sie uns erwischen... man wird sich das Maul über mich zerreißen!" Hastig schaue ich mich um.

Wir scheinen nach wie vor allein zu sein, doch nur, weil man keinen Reporter sieht, heißt das noch lange nicht, dass auch keiner da ist.

Seit dieses Bild von mir beim Zähneputzen in der Zeitung erschienen ist, traue ich nicht einmal mehr dem Müllmann und rechne jederzeit mit dem Schlimmsten.

"Sie werden uns nicht erwischen. Wer denn auch? Hier ist ja niemand."

"Das denkst du."

"Kaiba, du bist paranoid", stellt er trocken fest.

"Na und? Hände weg von meiner Paranoia, die war mir immer lieb und treu!", fauche ich garstig zurück.

Verdutzt blinzelt Wheeler mich an, zuckt dann mit den Schultern.

"Seit wann schert es dich, was andere über dich reden."

"Die anderen sind mir doch egal, aber wie sieht es aus, wenn ich meinen kleinen Bruder zur Schnecke mache, weil er ein Päckchen Kaugummi klaut und selbst in einen Weihnachtsmarkt einbreche. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass ich überhaupt auf einem bin!"

"Das hat er gemacht?" den Rest überhört er geschickt.

"Ja... ja, aber was geht es dich überhaupt an?"

Wheeler schenkt mir ein kleines, verschlagenes Grinsen. "Nichts. Ich überlege nur gerade, wie viel ich für so `ne Info bei der Zeitung bekommen würde."

"Nicht genug, um die Klagen abzuwenden, die ich dir auf den Hals hetze", raune ich düster zurück.

Er schien noch ein wenig mit dieser Idee zu liebäugeln, dann schüttelt er lachend den Kopf.

"Unsinn. Sowas würde ich doch nicht machen."

"Wer's glaubt. Für Geld tust du doch alles."

Unschuldig klimpert Wheeler mit den Wimpern. "Nicht ALLES."

"Aber eine Menge."

Freundlich und ein bisschen spöttisch lächelt er mich an. "Schau mal, ich gebe mich vollkommen umsonst mit dir ab. So wichtig kann mir Geld also gar nicht sein."

"Vielleicht spekulierst du ja auf mein frühzeitiges Ableben", gebe ich mürrisch zurück.

Erstaunt zieht eine Braue hoch.

"Lohnt sich das denn für mich? Hast du mich in deinem Testament bedacht?"

"Aber sicher doch, ich hab dir einen Platz im Tierheim freigehalten."

"Das Hilton wäre mir lieber gewesen."

Verächtlich rümpfe ich die Nase.

"So wie du aussiehst, lassen sie dich nicht näher als hundert Meter da ran."

Fragen schaut er an sich hinab. "Was ist denn an mir so verkehrt?"

"An dir? Eine ganze Menge. An deiner Jacke? Na, zum Beispiel das Loch im Ellenbogen."

"Oh", zupft ein wenig an dem Stoff herum, "das muss passiert sein, als ich über die Wand geklettert bin."

"Geklettert? Gefallen träfe es wohl eher."

Er zuckt gleichgültig mit den Schultern, sieht mich feixend an.

"Na, ich hatte ja zwei starke Arme, die mich aufgefangen hätten."

"Dich gefangen? Vergiss es, in diesem Leben nicht mehr und vermutlich auch nicht im nächsten."

"Du kannst wirklich auch nur schimpfen, hm?"

"Anders kann man sich mit dir ja auch nicht unterhalten."

"Gar nicht wahr!" empört bläst er die Wangen auf, mutiert vom Faultier zum Laubfrosch.

Plötzlich schießt seine Hand vor, packt die meine und er beginnt, mich hinter sich herzuschleifen.

"Du wirst dich jetzt gefälligst amüsieren, deine Laune ist ja nicht zum Aushalten!"

Vollkommen überrannt lasse ich mich von ihm zerren, zu verdattert, um ihn für diese Unverschämtheit zurechtzuweisen.

So geht es über Stock und Stein... oder sollte ich sagen über Kopfsteinpflaster und Schneematsch?

Durch eine kleine Gasse voller stillgelegter Buden. Die Rollläden sind heruntergelassen, die meisten Lichterketten heruntergerissen und das, was von der schrecklich kitschigen Dekorierung übrig geblieben ist, haben Frost und Schnee zerfetzt und entfärbt.

Gott sei Dank bin ich kein Gefühlsmensch, sonst würde mir der Anblick aufs Gemüt drücken.

Noch bevor ich zu melancholischen Ausschweifungen und den symbolischen Charakter des verlassenen Weihnachtsmarktes und welcher Bezug sich da möglicherweise zu meinem Leben herstellen ließe, so von wegen Kälte und alles Bunte abtöten, stolpert Wheeler mit mir an der Hand durch ein riesiges, farbenfrohes Tor aus Pappmaché.

Ich lege den Kopf in den Nacken, erhasche gerade noch so ein paar goldene Engelsflügel. Angewidert verziehe ich das Gesicht.

Engel. Kleine, übergewichtige, nackte Kinder mit Instrumenten in der Hand. Sie gehören inzwischen genauso zu Weihnachten, wie der schlechtbezahlte Student mit dem billigen Weihnachtsmannkostüm und der obligatorische Riesenbaum, der übrigens auch meinen Salon vollnadelt.

Aber was wäre ein kleiner Bruder, wenn er sich darum scheren würde, ob der Teppich nach diesem Fest der Liebe und des Konsums hinüber ist?

In solchen Momenten bekommt man als leuchtendes Vorbild Lust, den anderen zu würgen.

Nicht doll.

Nur ein bisschen.

Nur, bis dieses lamettabehängte Monstrum aus meinem Haus verschwunden ist.

Leider ist es vollkommen sinnlos, mit Mokuba über solche wildromantischen Dussligkeiten zu reden.

Wenn es um Weihnachten geht, ist mein Brüderchen auf wundersame Weise mit Taubheit geschlagen, die sich erst nach dem 24sten wieder verflüchtigt.

Aber wenigstens ist er nicht allein.

Mein Blick bleibt an einer knallroten Mütze hängen. Die Bommel hüpft aufdringlich hin und her, ähnlich wie ihr Träger, der ebenfalls vollkommen außer Stande scheint, sich anständig fortzubewegen.

Meine Augen folgen dem Auf und Ab des kleinen Stoffballs und er macht mich wahnsinnig!

Wheeler und seine Bommel haben sich verschworen, mich gemeinsam des letzten Bisschens Verstandes zu berauben.

...

Und sie sind erfolgreich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-07-01T11:57:19+00:00 01.07.2007 13:57
Ich denke ja es gefällt Kaiba so langsam! Er soll sich garnicht so zieren, Weihnachtsmarkt ist doch was tolles. ^^
Kaiba beim Zähne putzen? Das Bild würde ich ja zu gerne mal sehen...
Schönes Kapitel, so sweet!!
Leider schon auf zum letzen Kapitel sag ich dann mal...
lg
Von: abgemeldet
2007-01-15T18:28:53+00:00 15.01.2007 19:28
Schade nur noch ein kapi-.-
aber dieses war super
Kaiba isteinfach der Hit^^
LG
Von:  bebi
2006-12-10T00:27:54+00:00 10.12.2006 01:27
Kaibas Gedanken sind nur all zu amüsant.^^
Klasse einfach.^^
Von: abgemeldet
2005-12-27T14:56:10+00:00 27.12.2005 15:56
juhhuuu!!!! es ging weiter und das doch schon so schnell!!

super kapi wie die davor auch!! freu mich schon wenns weiter geht!

*knuffel*
akari242
Von:  Altair
2005-12-24T17:06:47+00:00 24.12.2005 18:06
XD'
Einfach klasse!!
(was soll man sonst von dir erwaren?? ^-^)
Kaiba kann ja richtig.."nett" (wenn man das sos sagen kann..^^'') sein??
höhö ^^
Schnell weiter!!
*gar nicht genug von deinen Storys bekommen kann*
*hüpf hüpf*

Deine Minu
Von: abgemeldet
2005-12-24T17:00:46+00:00 24.12.2005 18:00
Geht doch.
Das kappi ist voll cool!
Richtig lustig!
Kaiba bricht ein!
Schreib ganz schnell weiter!

angel


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