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Hoenn Abenteuer und verzwickte Verhältnisse

von

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Eine Portion Pech gewürzt mit neuen und alten Bekanntschaften

Die Augen geschlossen konnte Zigzachs eigentlich nicht verwirrt werden. Allerdings war da ja noch Intensität und diese Attacke hörte sich sehr... intensiv an.

Kleinstein hörte auf, herumzuhüpfen und leuchtete kurz auf. Dann erschienen wie aus dem Nichts Gesteinsbrocken und fielen direkt vor Kleinstein auf den Boden. Zigzachs schaffte es gerade noch, die Augen zu öffnen, als die Gesteinsbrocken von Kleinstein aus in einer geraden Linie zu Zigzachs auf den Boden fielen.

Es geschah so schnell, dass Zigzachs gar nicht mehr ausweichen konnte. Jedes Mal, wenn ein Gesteinsbrocken zu Boden fiel, krachte es sehr laut und als Zigzachs schließlich getroffen wurde, schrie ich laut auf, sprang über die Felsen vor mir und rannte zu ihm.

Dass links und rechts von mir noch Steine herabfielen, ignorierte ich.

„Fiona! Geh vom Kampffeld runter!“, rief Felizia mir erschrocken zu.

„Es ist gefährlich, verdammt! Du wurdest fast von Steinen begraben!“

Sato meldete sich nun auch zu Wort, nur klang weniger verängstigt als wütend und besorgt.

„Du kannst es in den Pokeball zurückholen, Fiona. Hör auf die beiden.“

Ich wirbelte herum. Mir war nicht aufgefallen, dass Brix ans Kampffeld herangetreten war.

Er hatte Recht. Wenn ich mich auch noch in Gefahr brachte, nützte es Zigzachs auch nichts.

Ich nahm den Pokeball, den ich noch in der Hand hielt und richtete ihn auf Zigzachs. Es war K.O. Daran bestand kein Zweifel.

Bevor ich es zurückholte, sah ich Sato an. Sie musste es schließlich noch ansagen...

Sato zuckte kurz zusammen, machte 'Ähm' und sprach endlich, dabei hielt sie eine rote Flagge hoch.

„Zigzachs ist besiegt.“

Ein roter, dünner Strahl, der von meinem Pokeball ausging, verband sich mit Zigzachs und es verschwand. Dann ging ich auf meinen Platz zurück.

Nun gut, dann musste eben Hydropi übernehmen.

„Los, Hydropi!“ Ich warf den zweiten Ball und mein kleiner, blauer Freund erschien.

Felizia sah für einen Moment etwas besorgt aus und Sato sah von Felizia zu mir herüber und wieder zurück. Das musste etwas heißen!

„Und... LOS!“

Felizia hatte sofort einige Befehle zur Hand.

„Kleinstein, Einigler und gleich darauf Steinwurf!“

Ihr Pokemon gehorchte, schloss die Augen und leuchtete ein wenig. Aber war das denn schon alles?

Da war ja noch Steinwurf, schon wieder. Das war nicht gut, gar nicht gut.

„Hydropi, setze, wenn ich 'jetzt' sage, Aquaknarre ein!“ Ich wusste zwar nicht, ob es genügen würde, aber einen Versuch war es wert, mir fiel sonst nichts anderes ein.

Kleinstein ging nun zum Steinwurf über und ich spannte mich unmerklich an. Als die Stein anfingen, von oben auf Hydropi herunterzufallen, rief ich 'Jetzt'. Hydropi's Aquaknarre schleuderte die Steine zu Kleinstein zurück und dazu noch eine saftige Portion Wasser. Strike!

Kleinstein wurde frontal getroffen und ging zu Boden, wo es reglos liegen blieb. Das war wohl ein Volltreffer!

„Wir haben es, Hydropi! Noch einmal so gute Arbeit und wir schaffen das!“

In mir breitete sich ein Gefühl von Erfolg aus. Mir war richtig euphorisch zumute. Auch Hydropi war froh. Es hüpfte sich drehend auf der Stelle.

„Kleinstein ist besiegt! Somit ist es nun an den letzten beiden Pokemon, wie der Kampf ausgeht!“

„Sato, du bist nur der Schiedsrichter, kein Kommentator“, sagte Felizia mit verschränkten Armen und schielte zu Sato herüber.

„Ja ja, du Alleswisserin, mach weiter.“ Sato grinste, aus mir gänzlich unerklärlichen Gründen. Fand sie das etwa witzig?

„Komm zurück, Kleinstein, das war super.“ Nun rief auch Felizia ihr erstes Pokemon zurück.

„Komm raus, Nasgnet!“

Als das Pokemon erschien, dachte ich nur: Nase. Große, fette Nase. Und sie war rot. Ich verstand, warum das Ding ausgerechnet SO hieß.

Es war größer als mein Hydropi und es war um einiges hässlicher. Gegen das durften wir einfach nicht verlieren.

„Bereit? Gut, dann... LOS!“ Sato schien das Schreien zu lieben. Und wenn es nicht so dämlich wäre, könnte man glatt meinen, dass sie das sogar übte. Obwohl... Bei Sato konnte man es ja schon beinahe annehmen.

Dieses Mal war ich etwas schneller als Felizia.

„Hydropi, Lehmschelle auf die Na- äh, Augen!“

Das war's. Mein Hirn war infiziert mit diesem Nasen-Pokemon. Ich meinte, ein leises Kichern aus Richtung der Bänke zu hören...

„Nasgnet, benutze Härtner.“

Als Hydropis Attacke das Nasgnet traf, sah es so aus, als hätte es Nasgnet nicht einmal gekitzelt.

Verdammt.

„Und jetzt, Donnerwelle!“

Donnerwelle klang gar nicht gut. Es klang nach Elektrizität und Hydropi war ein Wasserpokemon. Was sollte ich denn jetzt tun? Irgendetwas...

„Hydropi... block mit Lehmschelle ab!“

Lehmschelle war eine Bodenattacke, soweit ich wusste. Elektrizität konnte Bodenpokemon doch nichts anhaben, also müsste es doch auch mit Attacken genauso sein. Zumindest hoffte ich das.

Die elektrischen Wellen, die Nasgnet aussendete, wurden tatsächlich neutralisiert. Innerlich jubelte ich und nahm mir vor, Brix umzuknuddeln, sobald das hier vorbei war.

„Aquaknarre!“, rief ich, denn Angriff war ja bekanntlich die beste Verteidigung. Nasgnet wich nicht aus. Felizia befahl nämlich eine Attacke, die wie 'Felsgrab' klang. Gräber waren unheimlich. Und diese Attacke wollte ich auf gar keinen Fall erleben.

Noch bevor Aquaknarre Nasgnet traf, kamen plötzlich lauter Felsen dicht aneinander gedrängt von oben auf Hydropi zu und es konnte nichts machen, außer zuzusehen, wie dieses Grab auf es stürzte. Die Aquaknarre traf und wenige Momente darauf wurde Hydropi unter den Felsen begraben.

„Hydropi!!“ Ich starrte den Haufen Felsen an, der mein Hydropi gefangen hielt. Wie sollte ich es da denn herausholen?

Ich ballte meine Hände zu Fäusten, so fest, dass meine Fingernägel in meine Handflächen schnitten., doch das interessierte mich nur geringfügig.

„Hydropi...“

„Wie es aussieht, ähm, ist Hydropi-“

Doch Sato wurde durch einen dicken Strahl Wasser, der noch einige von den Steinen wegfliegen ließ, unterbrochen. Wir drei, Felizia, Sato und ich, weiteten entsetzt die Augen, als die Steine – einige so groß wie Medizinbälle – knapp an Sato vorbeiflogen.

„Sato, ist alles in Ordnung?“, rief Felizia besorgt.

„Nein.“ Satos Stimme klang um einige Oktaven höher. „Alles... alles gut, nichts passiert, hähä.“

Ich machte mir jetzt sogar noch mehr Sorgen. So konnte sie doch nicht mehr richtig erkennen, wann sie einsetzen sollte. Das war ein Schock.

Felizia schien derselben Meinung zu sein.

„Sato, geh da weg und setze dich zu dem jungen Herren da hinten. Keine Widerrede, geh schon.“

Sato drehte sich auf der Stelle um und schlurfte zu den Bänken, auf denen Brix saß.

Gesessen hatte, denn er stand mittlerweile am Kampffeldrand.

„Ich heiße Brix“, sagte er, wahrscheinlich, um nicht mehr 'junger Herr' genannt zu werden. Verübeln konnte man es ihm nicht, es hörte sich schließlich ziemlich alt an.

„Hydropi!“

Ich riss meinen Kopf so schnell herum, dass es anschließend schmerzte, aber das war egal.

Hydropi stand wackelig neben dem Felsgrab und wedelte etwas abgehackt mit seiner hinteren Flosse.

Mir stiegen fast die Tränen ins Gesicht, weil ich so erleichtert war.

„Hydropi...“

Auch Felizia hatte sich wieder dem Kampffeld zugewandt.

„Ich mache den Richter, wenn ihr wollt.“ Brix lächelte wieder, dieser Bastard. Felizia nickte Brix zu und er sah mich kurz an, bevor er anfing.

„Gut, dann, auf die Plätze... Fertig... Los!“ Er entfernte sich einige Schritte, blieb dann stehen und sah aufmerksam zu.

„Hydropi, Blubber!“

Lauter Blasen tanzten um Nasgnet herum und trafen es. Sie richteten genug Schaden an. Ich sah, wie Felizia sich auf die Unterlippe biss.

„Nasgnet, Steinhagel!“

Ich hätte so etwas befürchten müssen. Dabei war Hydropi so schon lädiert und fertig. Zu meiner Verblüffung wendete Nasgnet es bei sich selbst an und ließ dadurch die übrigen Blasen platzen, indem sehr viele Steine, so groß wie Handbälle, auf den Boden knallten.

Jedoch war auch Hydropi betroffen. Es wurde drei Mal von einem dieser Steine gestreift und sah nun noch schlimmer aus als vorher schon.

„Hydropi, setz schnell Lemschelle ein, bevor es reagieren kann!“

Mein Plan ging auf – ich war erstaunt. Hydropi traf Nasgnets Augen, woraufhin es ein paar Schritte zurück taumelte, stehen blieb und sich schüttelte.

„Hydropi, Aquaknarre, die volle Ladung, aber lauf um es herum, während du es nass machst!“

Obwohl Felizia Nasgnet die Richtung nannte, traf Hydropi es und es fiel tatsächlich um. Ich freute mich schon innerlich, aber warum sagte Brix denn nichts?

Als ich wieder zu Nasgnet sah, fielen mir fast die Augen heraus. Es stand wieder und Felizia ließ es auch schon einen neuen Befehl ausführen, nämlich Donnerwelle.

Die Attacke traf Hydropi und es rührte sich nicht mehr, es blieb einfach stehen, nicht imstande, auch nur einen Muskel zu bewegen.

„Hydropi, was ist los? Beweg dich! Schnell, bevor es zu spät ist!“

Ich war hilflos, Hydropi war hilflos und ich hatte gar keine Ahnung, was ich tun sollte. Mir blieb wohl nichts anderes übrig, als zu warten...

„Nasgnet, Felsgrab. Noch einmal hält es das nicht aus“, befahl Felizia. Sie sah immer noch sehr ruhig und konzentriert aus.

Eigentlich konnte ich es aufgeben, Hydropi würde es wahrscheinlich nicht mehr schaffen und ich wollte nicht, dass es noch einmal unter diesem Steinhaufen begraben wurde.

„Hydropi, lass uns aufgeben. Bevor du noch mehr verletzt wirst...“

Ich hatte schon meinen Pokeball gehoben und wollte Hydropi zurückrufen, bevor die Steine und Felsen, die bereits über ihm schwirrten, es trafen, doch Hydropi sprang zur Seite und der Strahl ging daneben., ebenso wie die Felsen, nur ein etwas größerer Stein streifte es, wodurch es kurz gezwungen war, auf die Knie zu gehen.

„Hydropi!“

Felizia war genauso verblüfft wie ich auch, allerdings hatte ich nicht so viel Zeit, um glotzend in der Gegend rumzustehen.

„Aquaknarre, schnell!“

Als Hydropi einen großen Strahl Wasser auf Nasgnet abfeuerte, es traf und Brix „Nasgnet ist K.O. Fiona hat den Kampf gewonnen“ rief, konnte ich mich immer noch nicht bewegen. Bis Hydropi plötzlich ebenfalls umkippte.

„Nein!“ Ich sprang erneut über die Felsen vor mir und rannte zu ihm, schmiss mich auf die Knie und stellte fest, dass es bewusstlos war.

Ich nahm es in meine Arme und tätschelte es. „Das hast du toll gemacht, Hydropi...“

„Fiona! „ Brix war wieder schneller als der rote Blitz bei mir und kniete sich neben mir hin. „Das war wirklich klasse, aber ich würde vorschlagen, wir besuchen das Pokemoncenter. Dort bekommen die dein Hydropi im Nu wieder hin, na?“

Er lächelte mich warm an. Das genügte schon. Wenn Brix sagte, dass Hydropi wieder in Ordnung sein würde, dann war das auch so.

Da sich Brix schon die Mühe gemacht hatte, zu mir auf das Kampffeld zu kommen, konnte ich ihn genauso gut hier knuddeln, oder? Also hielt ich Hydropi mit einer Hand fest und drückte Brix kurz mit der anderen an mich.

Brix sah sehr überrascht aus. Ich hustete und ließ Brix auch schon abrupt los. Das tat ich nur, weil ich so nett war, nicht dass er sich noch daran gewöhnte.

Glücklicherweise kam Felizia auch schon zu uns heran und ich brauchte mir nichts einfallen zu lassen.

„Nun, du hast gewonnen-“

„Und somit dein großartiges Können und deine begnadete Kombinationsgabe unter Beweis gestellt, bla bla, ist doch unwichtig“, unterbrach Sato Felizias kleine Rede. Sato war ebenfalls herangekommen und grinste wieder so breit, dass es schon vom bloßen Zusehen wehtat. Also war alles wieder in bester Ordnung.

„Sato...“ Felizia hatte die Augen geschlossen und wenn mich nicht alles täuschte, formte sie stumm die Zahlen von eins bis zehn mit dem Mund.

„Schon gut, schon gut, fahr fort.“ Sato rollte nur mit den Augen und sah uns alle weiterhin mit einem Lächeln an.

„Nun gut, überspringen wir diesen Teil“, sagte Felizia schließlich mit einem Seitenblick zu Sato. „Du erhälst den Steinorden als Zeichen für deinen Sieg.“

Sie öffnete ihre ausgestreckte Hand, auf der ein grauer, seltsam aussehender Orden lag, den ich vorsichtig nahm und betrachtete.

„Herzlichen Glückwunsch.“ Felizia lächelte mich nun auch an und ich erwiderte es langsam. Es war seltsam, wie schnell so etwas ging. Kaum hatte ich als Trainerin angefangen und schon hatte ich einen Orden. Einen richtigen Orden...

„Hey, ich mag euch, lasst euch doch irgendwann wieder hier blicken! Besucht uns mal“, meinte Sato enthusiastisch. „Dann können wir euch ganz tolle Orte hier zeigen. An einigen dieser Orte sind wir sehr gerne, wisst ihr-“

„Sato.“

Angesprochene verstummte sofort, fing sich dann wieder und grinste uns unschuldig an.

„Vielen Dank für diesen tollen Kampf, also dann... viel Erfolg auf eurer weiteren Reise. Auf wiedersehen!“

Brix und ich verabschiedeten uns uns von den beiden und gingen. Es war immer noch ziemlich warm draußen. Ich fühlte mich sehr erleichtert und seltsam entspannt nach diesem Kampf. Mich bedrückte nur der Zustand von meinem Hydropi.

„Danke.“

Brix sah mich irritiert an. „Bitte?“

„'Danke' hab ich gesagt, du hast mir beim Training geholfen und nur deswegen habe ich letztendlich gewonnen, also wollte ich mich dafür bedanken... ähm, vergiss es.“

Peinlich. Ein anderes Wort kam ja gar nicht in Frage.

„Wie süß.“ Okay, nach Brix kam doch ein anderes Wort in Frage, was meiner Meinung nach allerdings dasselbe bedeutete.

„Ich bin nicht süß!“, protestierte ich. So etwas sollte verboten werden, besonders wenn man danach auch noch rot wie eine Paprika anlief.

„Ach komm, du magst doch Komplimente! Sonst würdest du nicht jedes Mal rot werden.“

Brix grinste. Fies. Ich sah ihn mit einem Gleich-ist-meine-Faust-in-deinem-Gesicht-Blick an. Hoffte ich zumindest.

„Wie auch immer“, meinte ich dann und drückte Hydropi an mich. Brix hatte gesagt, dass es ich mir keine Sorgen machen musste. Seltsamerweise wirkte es auch.

„Glaubst du, dass Mr. Schneider schon in seiner Hütte ist? Wir könnten ja nach dem Pokemoncenter gleich zu ihm gehen“, schlug Brix vor.

„Ja, ich war schon lange nicht mehr bei ihm. Früher bin ich immer mit Kevin...“

Ich stoppte, noch bevor ich den Satz beendet hatte.

„Ähm, ich habe immer gerne mit Pecko gespielt. Damals war es auch noch jung.“

Brix tat das, was er am besten konnte: Lächeln. Obwohl ich das gerade nicht erwartet hatte. Sonst war er doch nicht erfreut gewesen, als ich ihn mit Kevin verglichen hatte.

„Du hast Kevin also nicht von Anfang an gehasst?“

„Ähm... nein.“ Eigentlich war das schon weit mehr, als ich Brix verraten wollte, aber ich hatte das Gefühl, dass ich ihm vertrauen konnte.

Trotzdem waren es zwei ganz verschiedene Dinge, an Kevin zu denken und von ihm zu sprechen.

„Da ist das Pokemoncenter“, sagte Brix plötzlich. Ich war erleichtert, nicht mehr darüber sprechen zu müssen und Hydropi endlich behandeln lassen zu können.

Es dauerte auch gar nicht lange, da war Hydropi dank Schwester Joys Pflege wieder fit. Auch Zigzachs ging es wieder blendend.

Als ich meine beiden kleinen Freunde wieder in ihre Bälle gerufen hatte, machten wir uns schließlich auf den Weg zum Wald. Mittlerweile fand ich den Wald nicht mehr so schlimm wie anfangs, allerdings war ich immer noch sehr misstrauisch.

Kaum, dass wir den Wald betreten hatten und ein wenig hineingegangen waren, hörten wie einen Ast knacken.

„Ich habe dir doch gesagt, dass es der falsche Weg war! Du solltest ab und zu Mal auf mich hören, Michiru! Uns hätte sonst was passieren können! Du hast nicht vergessen, dass Schwalbinis sehr aggressiv sein können?“

Ich zuckte zusammen und hielt mich an Brix' Schulter fest, bis zwei Personen aus dem Gebüsch auf den Weg traten.

Was sollte das denn?

Skeptisch hob ich die Augenbrauen und ließ Brix los.

„Terry, sei still, wir sind wieder auf dem Weg, okay? Uns ist nichts passiert, also lass es bitte sein.“

Das rothaarige, junge Mädchen fasste sich an die Stirn. Sie war fast ganze drei Köpfe kleiner als der schwarzhaarige Junge, den sie ansprach.

„Wir unterbrechen ja nur sehr ungern eure Diskussion, aber wir wollten eigentlich vorbei“, sagte ich. Jetzt war es aber genug, der arme Junge. Er sah aber älter aus als wir alle. Seltsam.

Beide drehten sich zu uns um und starrten uns an. Das Mädchen allerdings ließ sich dadurch nicht verwirren.

„Oh, Entschuldigung, wir haben vorhin einen kleinen Umweg gemacht. Mein Name ist Michiru und das ist Terry“, stellte sie sich und ihren Begleiter vor.

„Ich bin Brix“, erwiderte Brix.

„Fiona.“ Kurz und schmerzlos. Man musste ja keine unnötigen Worte vergeuden.

„Hey, ihr seid auch Trainer, oder? Dann können wir ja kämpfen!“ Michiru schien in ihrem Element zu sein, so begeistert war sie.

„Äh, nein, tut mir Leid, ich habe gerade einen schrecklich anstrengenden Kampf hinter mir und meine Pokemon sind noch etwas erschöpft. Brix kämpft nicht, nicht wahr?“

Brix nickte mir zu. „Wohin seid ihr denn unterwegs?“, fragte er dann Michiru und Terry.

„Wir wollten zu Professor Birk, wir haben eine Lieferung, er kennt meinen Vater“, erklärte Michiru, während Terry uns nur misstrauisch ansah.

Irgendwie mürrisch, der Kerl.

„Professor Birk? Oh, dann wollt ihr nach Wurzelheim. Er ist mein Vater.“

Michiru und Terry fielen ja schon fast die Augen heraus.

„Was? Dein Vater? Ist ja irre. Und wo wollt ihr hin, nicht zufällig auch nach Wurzelheim?“

„Nein, wir wollen zu Mr. Schneider, er wohnt in der Nähe von Blütenburg City“, sagte ich, „Aber wir müssen in dieselbe Richtung.“

„Super!“ Michiru sah erst fröhlich aus, dann schien ihr etwas einzufallen, denn sie drehte sich zu Terry. „Schau bitte nach dem Ei, wir müssen es ja regelmäßig herausholen.“

„Hn.“ Terry schien nicht sonderlich gesprächig. Zumindest nicht, wenn Fremde dabei waren. Lernte ich denn nur seltsame Leute kennen?

Just in dem Moment, in dem Terry das Ei herausgeholt hatte, fing die Erde an, zu beben. Ich hielt mich an Brix fest, Michiru schwankte einen Moment und fiel dann um, während Terry mit dem Ei in den Händen versuchte, zu Michiru zu torkeln. Kurz bevor er sie erreichte, schossen zwei Pokemon an ihnen vorbei und schnappten sich das Ei. Sie verschwanden im Gebüsch und sofort hörte das Erdbeben auf, dafür hörte man jetzt das Geräusch eines Hubschraubers am Himmel und tatsächlich flog ein roter Hubschrauber direkt über uns hinweg.

„Das war Team Magma“, sagte Michiru ernst, ohne den Blick vom Himmel zu nehmen.

„Hä?“ Ich schien nicht ganz auf dem Laufenden zu sein. Brix und Terry hingegen sahen genauso ernst drein wie Michiru.

Bei mir machte es dann schließlich doch klick.

„Team Magma... Das ist doch so etwas wie diese Team Aqua-Idioten, oder? Haben die eigentlich alle so bescheuerte Namen?“

Brix kicherte kurz. „Ja, das ist die zweite große Verbrecherorganisation. Sie arbeiten gegeneinander, also Team Aqua und Team Magma.“

Woher wusste er all das?

„Terry, sie haben das Ei! Wie sollen wir sie finden?“

Terry hatte seine Arme verschränkt und sah Michiru abwartend an. Ich tauschte einen Blick mit Brix, der die Schultern hob.

Scließlich seufzte Michiru. „Egal, was wir machen, sie können fliegen und wir nicht. Wir können sie nicht einholen... Verdammt!“

„Vielleicht treffen wir ja noch einmal auf Team Magma. Ihre Überfälle sollen ja zugenommen haben, jedenfalls Mickys Aussage nach“, warf Brix ein.

Er hatte ihn tatsächlich Micky genannt. Ich konnte ein Kichern nicht mehr unterdrücken.

„Hoffen wir's.“

„Das wird doch sowieso nicht klappen. Was sollen wir denn tun? Ihre Gedanken lesen und so den Standpunkt des Eis herausfinden? Bis wir ein Team Magma Mitglied finden, haben sie das Ei schon längst untersucht und bestimmt schon zum Schlüpfen gebracht, oder weggeworfen. Das bringt alles nichts!“

Oho, Terry war also nicht so der große Optimist. Seltsamer Kerl. Aber er hatte nicht ganz unrecht. Es war so gut wie unmöglich, das Ei zurückzuholen.,

„Terry!“ Michiru sah Terry streng an, der hielt jedoch nur weiterhin die Arme verschränkt und sagte nichts.

„Wollt ihr nicht mit uns kommen? So eine Reise tut vielleicht ganz gut und eventuell bekommt ihr euer Ei ja doch wieder“, schlug Brix vor. Ich war zwar immer noch skeptisch, weil wir die beiden kaum kannten, aber etwas sagte mir, dass die beiden okay waren.

„Aber wenn ihr hier wegwollt, müsst ihr doch die Fähren nehmen und die sind in der anderen Richtung.“

Michiru konnte ja nicht wissen, dass Mr. Schneider uns kostenlos übersegeln wollte.

„Mr. Schneider bringt uns rüber, sobald es seinem Fuß besser geht, er besitzt ein ganz schönes Schiff.“

Nach einer kurzen Überlegung entschieden sich die beiden, uns zu begleiten, wobei Terry nicht sehr glücklich damit aussah.

Es dauerte auch nicht lange, da sahen wir die Hütte am Strand. Wir waren also endlich da.

„Was passiert denn da?“, fragte Michiru plötzlich, in die Ferne zum Strand deutend.

Man konnte vier Personen und fünf Pokemon erkennen, die gegeneinander kämpften. Das wäre ja alles nicht so tragisch, wenn wir die roten Anzüge nicht erkannt hätten.

„Los, Terry, hinterher!“ Michiru schnappte sich Terrys Arm und zog ihn mit zum Schauspiel. Brix und ich überlegten nicht lange und folgten den beiden.

Als wir näher kamen erkannte ich auch den, der sich da mit Team Magma angelegt hatte.

Blonde Haare zu einem längeren, dünnen Zopf gebunden, grüne Augen...

Sobald wir da waren, registrierten die Team Magma Mitglieder, dass sie in der Unterzahl waren. Sie befahlen einem ihrer Pokemon, einen dunklen Nebel zu erzeugen und erst, als Brix sein Natu herausholte und es den Nebel entfernte, sahen wir, dass sie verschwunden waren. Nur noch der Blondie war da. Und eben dieser Blondie drehte sich nun zu mir um .

„Yo, Fionachen, lange nich' geseh'n.“

Ich schüttelte nur den Kopf, bis ich bemerkte, dass mich alle anstarrten. Ich seufzte. Da musste wohl eine Erklärung her.

„Das“, ich deutete auf den Blondie, „ist mein Bruder.“

Zur Antwort grinste mein Bruder alle der Reihe nach an und wuschelte mir durch die Haare.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Takeya-kun
2007-09-29T16:32:46+00:00 29.09.2007 18:32
ach ja, was ich noch vergessen hatte...Ich fand es voll süß, wie Fiona Brix dann noch geknuddelt hat. Find ich gut, dass sie das, nachdem sie es sich innerlich vorgenommen hatte, auch tatsächlich gemacht hate...voll putzig, wie sie ihn dann auch so schnell wieder losgelassen hat.
Von:  Takeya-kun
2007-09-29T16:29:34+00:00 29.09.2007 18:29
Wow, was für eine Wende...Gleich 3 weitere Charaktere aus deiner Charakterbeschreibung tauchen allein in diesem Kapitel neu auf. Michiru, Terry...und Fionas Bruder muss wohl dieser Jeremy sein, oder? Aus deiner Chara-Beschreibung würde somit erst mal nur noch Kevin fehlen. Sag mal...Jeremy sieht ein bisschen schwul aus, könnte es sein, dass er der schwule, durchgeknallte Chara ist, den du angekündigt hast? Ich bin gespannt...;)

Erst mal zum Arenakampf. Ich muss sagen, du hast es echt schön spannend gemacht. Richtig geil fand ich aber mal den Auftritt von Nasgnet. Der Kommentar von Fiona, der war so lustig..."Nase. Große, fette Nase. Und sie war rot." Hahahaha! Dadurch, dass der Satzbau so elliptisch ist, wirkte das voll süß und naiv. Und vor allem lustig, ich hab mich bei der Stelle köstlich amüsiert.
Schön, dass Fiona gewonnen hat. Auch wenn sie ihre Macken hat, natürlich hab ich ihr den Sieg eher gegönnt als Felizia. Lustig fand ich ja nur, dass Brix gegen Ende den Schiedsrichter-Posten übernommen hat. Rein theoretisch hätte er parteiisch sein können, weil er ja mit Fiona befreundet ist. Aber ich glaube, er ist bis zum Ende objektiv geblieben. :) (Klär mich auf, falls er es nicht war! ;))

Tja...Michiru ist ja echt ne süße und Terry das genaue Gegenteil...er sagt nicht viel, aber das sagt schon einiges über ihn aus (+ das bild aus deiner chara-beschreibung). Ich nehme an, er ist so der coole, abweisende Typ, den man nicht so schnell aus der Ruhe bringen kann und der sich nichts anmerken lassen will, oder? Zumindest ist er im Vergleich zu den anderen relativ ruhig geblieben bei Team Magmas Überfall. Ich bin ja mal gespannt, was die mit Michirus Ei vorhaben. (oder Terrys, ich weiß nicht, wem es gehört) Aber am meisten bin ich jetzt gespannt, ob Fionas Bruder der angekündigte Homo ist. ;)
Ich überlasse dir die Entscheidung, ob du es mir verrätst, oder ob du lieber den Überraschungseffekt willst und ich es beim Lesen der nächsten Kapitel erfahre.
Von:  Rowan90
2007-09-25T13:09:08+00:00 25.09.2007 15:09
ja wie cooli das kap^^
fiona hat den orden gewonnen und trifft ihren bruder^^
und endlich begegnen wir mal michiru und terry (hab schon drauf gewartet;))
hehe, fiona hat brix geknuddelt, sie mag ihn also doch und kann lieb sein, schön^^
freu mich shco aufs nächste kapi :)
hdgdal rowan90


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