Zum Inhalt der Seite

Hast du dich jemals gefragt...

One-Shot
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hi meine Lieben,
 

eigentlich sollte ich ja grade mal wieder an Dragonchild sitzen oder noch besser mit einer Wärmflasche unter einer warmen Decke (meine Heizung ist kaputt *heul*) aber ich kramte diesen kleinen One-Shot raus.
 

Ich weiss nicht, wieso ich ihn on stelle. Oder doch, meine Beta sagte er sei gut. Er ist nicht mein Stil, es sei denn ihr kennt meine Songfic 'No Bravery'. Dennoch hier nun etwas trauriges.
 

Disclaimer: Die Charaktere gehören wie immer JKR.
 

_____________________________________________________
 

Hast du dich jemals gefragt, wieso wir uns hassen? Oder eher vorgeben es zu tun? Wir treffen in Fluren, Räumen, auf Wiesen und in der Luft aufeinander, beobachtet von unzähligen Augenpaaren und haben kein gutes Wort füreinander übrig. Nein, wir schauen abschätzend, angeekelt und mit vor Hass feurigen Augen den anderen an und sehen nicht was vor uns liegt. Wir werfen uns Gemeinheiten an den Kopf und treffen uns tief in die schon offenen Wunden. Dann, wenn die Wut entfacht durch unsere ebenfalls streitenden Freunde, ziehen wir unsere Stäbe und fügen uns noch mehr Wunden zu, aber diesmal für alle sichtbar. Getrennt werden wir von Professoren, die mit Köpfen schütteln und meinen uns zu bestrafen. Doch sind es Strafen? Sehen wir sie als solche oder sind wir schon bestraft genug? Unsere Freunde sprechen von Unfairness, Übervorteilung des anderen, aber nichts davon hören wir mehr. Viel zu sehr sind wir in unseren Gedanken gefangen.
 

Dann gibt es auch die Treffen, in denen wir allein dem anderen gegenüber stehen. Doch diesmal kein Wort, kein Hass in den Blicken und kein Kampf. Nur kurz treffen sich unsere Augen, wirken emotionslos und dennoch ist ein leichter Glanz in ihnen. Ein Glanz auf dem ersten Blick undeutbar, aber dann beginne ich zu verstehen. Wir gehen aneinander vorbei, als wäre uns der andere egal. Unsere Roben streifen sich leicht und unsere Schritte sind langsam, um den Moment auszukosten. Wir sind schon einige Schritte von einander entfernt, wenn ich mich umdrehe, wohl wahrnehmend, dass dein Kopf sich wieder in Schrittrichtung bewegt.
 

Was ist mit uns? Wieso machen wir es? Kann nichts unser Verhalten ändern? Ein Verhalten, dass so gewohnt und normal erscheint und dennoch gezwungen sich anfühlt.
 

Meine Gedanken um dich kreisen Tag und Nacht. Gefühle machen sich in mir breit. Ob nun Hass, Sehnsucht, Abscheu, Begierde, der Wunsch dich nie mehr wieder zu sehen oder dich einfach in meinen Armen zu halten, aber nichts scheint klar und deutlich, nichts sagt mir, was ich tun soll.
 

Vielleicht sollte ich meine Freunde fragen. Aber gleich verwerfe ich den Gedanken wieder. Was sollten sie mir schon raten? Einen Fluch auf mir würden sie vermuten oder einfach zu viel Stress, was meine Wahrnehmung beeinträchtigt. Aber ist es das? Nein! Zu lange würde der Stress schon anhalten. Und ein Fluch? Ganz sicher nicht.
 

Ich versuche es alles von mir zu werfen und nicht mehr daran zu denken, aber es hilft nicht. Kannst du es? Deine Gefühle einsperren und ihnen nicht folgen? Wahrscheinlich schon, denn du scheinst es gewohnt. Ist es dir anerzogen oder angeboren, diese Kälte? Oder versteckst du wie ich die Angst vor einer Entdeckung? Werden deshalb unsere Kämpfe immer verletzender, härter und leidenschaftlicher? Was werden wir als nächstes tun? Uns töten?
 

Ich will dich nicht töten. Niemals deinen Körper leblos seihen. Starrer Leib, blasse Haut, weit geöffnete Augen, deren Farbe stumpf geworden ist, blutleere Lippen würden vor mir liegen. Kein Laut aus deinem Mund, kein Atemzug durch deine Nase und kein Heben und Senken deines Brustkorbes. Angst erfasst mich bei der Vorstellung, da sie wir ein Bild immer wieder vor meinem inneren Auge erscheint.
 

Der nächste Tag kam und meine Entscheidung war gefasst. Wieder stehen wir uns gegenüber. Freunde und Mitschüler um uns herum, wartend auf das erste Wort, die erste Beleidigung, den ersten Fluch und du beginnst. Doch ich bleibe still, schaue bittend in deine kalten Augen und du verstummst. Die Emotionen in deinen Augen ändern sich nicht, aber als hätten wir eine Vereinbarung getroffen, gingen wir einfach an einander vorbei, dabei durch die Massen kämpfend, die sich nach einem Kampf heischend um uns versammelt hatten.
 

Blicke folgen uns. Ungläubig, verwirrt und teilweise wütend über die entgangene Show. Fußgetrampel hinter uns macht uns auf unsere Freunde aufmerksam, die uns um Antworten bitten, aber wir haben keine. Keine, die wir ihnen preis geben wollen, daher bleiben wir stumm.
 

Tage, Wochen, Monate du schließlich auch das letzte Schuljahr vergeht ohne einen weiteren Kampf. Frieden herrscht im Schloss, wie auch draußen in der Zauberwelt. Weiterhin blieben deine Blicke emotionslos und kühl. Mit einem kurzen Nicken am Bahnhof Kings Cross verabschieden wir uns ins Leben. Ein Leben ohne den anderen.
 

Ich fand mich wieder in meinem eigenen Haus. Groß und für andere heimisch und gemütlich. Aber nicht für mich. Ich fühlte mich hier einsam, trotz Besuche meiner Freunde, die sich schnell an einen neuen Trott abseits von Hogwarts gewöhnten. Eine Ausbildung, ein Studium oder das Aufbauen einer Familie. Nur für mich schien das nicht zu existieren. Der Grund meines Lebens war vor über einem Jahr gestorben und einen anderen konnte ich für mich nicht finden.
 

Wie du, begann ich auf Banketts, Partys oder irgendwelche anderen Feste zu gehen, nur um schnell oder eher sofort wieder die Lust daran zu verlieren. Eingeschlossen in meinem Haus zog ich mich zurück, beobachtete sich aus der Ferne und fragte mich, wie du reagieren würdest. Reagieren auf meinen Tod.
 

Ich werde es herausfinden.
 

Harry J. Potter
 

Sonderausgabe des Tagespropheten
 

Der Held der Zauberwelt tot aufgefunden - Selbstmord aus Liebeskummer?!
 

Am heutigen Morgen fanden am frühen Morgen Ronald Weasley und seine Ehefrau Hermine Weasley die Leiche unseres Retters der Zauberwelt, Harry James Potter, tot in seinem Haus in Godrics Hollow. Wir berichteten bereits über den tragischen frühen Tod.
 

Wie wir nun erfuhren, wurde neben dem toten Körper ein Brief gefunden. In ihm soll sich aus bisher unbestätigten Gerüchten der Grund für den Selbstmord unseres Helden befinden. Unerwiderte Liebe für den Herzensbrecher und Alleinerben des großen Malfoy-Vermögens, Draco Lucius Malfoy. Sohn eines der bekanntesten und gefürchtetsten Todessers, Lucius Darius Malfoy (mehr hierzu auf Seite 5). Draco Malfoy (siehe Foto der Ministeriumsfeier anlässlich unseres neuen Zauberministers) hatte sich bei der Auswahl seiner Seite immer zurück gehalten und war anlässlich der Todesserprozesse vor zwei Jahren nie angeklagt worden. Seither verbringt er sein Leben mit dem Ausgeben seines Familienvermögens und auf vielen Partys, immer mit einer anderen Frau oder anderen Mann im Arm verlassend.
 

Genaue Angaben über den Inhalt des Briefes erhielten wir nicht und versuchten auch vergeblich ein Interview mit Draco Malfoy zu vereinbaren. Aber gemäß Aussagen eines Informanten hat sich der Malfoyerbe in seinem Anwesen verschanzt und lässt niemand mehr zu sich. Den Brief habe er von Harry Potters Schulfreunden, Hermine und Ronald Weasley erhalten.
 

Natürlich halten wir sie auf dem Laufenden, liebe Leser.
 

Ihre Rita Kimmkorn.
 


 

Zwei Stunden später:

Eilpost z. Hd. Rita Kimmkorn

Draco Malfoy tot aufgefunden. Gleiches Gift wie Harry Potter.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-08-20T20:13:29+00:00 20.08.2007 22:13
einfach nur schön totaler gänsehaut faktor!
Von:  -wolke-
2006-11-14T18:51:47+00:00 14.11.2006 19:51
Total schön geschrieben. Du hast die...tiefen Gefühle sehr gut dargestellt. Ich habe schon "Die falsche Profezeihung", "magisches Erbe" und "Dragonchild" gelesen und war sehr angetan,wenn nicht begeistert, jedoch richtig tief berührt hat mich dieser One-Shot. Du bist mitlerweile meine liebste Autorin und ich freue mich über jede neue Seite, die du schreibst. Ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel der oben genannten FF's.
Entschuldige den starren Schreibstil, aber ich muss die Geschichte erstmal verdauen...
Von: abgemeldet
2006-06-06T20:15:14+00:00 06.06.2006 22:15
das ist verdammt böse...aber war zu erwarten..was es nicht schlecht macht ^__^
die idee ist gut,wenna cuh nicht neu..
hast einen schönen schreibstil *knuff*

bay dat Faye
Von:  -Anika-
2006-04-04T21:05:19+00:00 04.04.2006 23:05
waaah das erinnert mich an romeo und julia! Q___Q
Von: abgemeldet
2006-02-14T20:40:38+00:00 14.02.2006 21:40
*schnief* das ist wunderschön traurig ... ich find das klasse.
(ich weiß, dieser Kommentar ist "leicht" nichts sagend, aber mehr kann ich dazu nicht sagen)

cya Dio^^"
Von:  Hatschepueh
2005-12-11T15:18:24+00:00 11.12.2005 16:18
Das ist wunderschön. Todtraurig aber wunderschön.
Von: abgemeldet
2005-10-30T09:41:55+00:00 30.10.2005 10:41
*schnief*

Ihr hättet nur mal mit einander reden müssen ......
solche Trottel!

*verzweifelt n taschentuch such*
Von: abgemeldet
2005-10-24T09:27:55+00:00 24.10.2005 11:27
Trauriges Ende. Warum haben Beide sich nur nicht ausgesprochen?

Gruß

Serentiy


Zurück