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Verboten

All I ever want is You
von

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Begegnung

Verboten
 

All I ever want is you
 

Prolog
 

- ... rasten während eines illegalen Autorennens ineinander und gingen in Flammen auf. Drei Menschen starben. Zwei weitere wurden schwerverletzt.

Im südlichen Teil der Hauptstadt kam es unterdessen wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Armee und Delores. Trotz Einsatz moderner Maschinerie kam es zu schweren Verlusten auf beiden Seiten. Verteidigungsminister Klaus Jodilski zeigte sich jedoch optimistisch. Er äußerte sich in einem Interview, dass es nur noch eine Frage der Zeit wäre, bis die Psyfrequenz der Delores endgültig entschlüsselt wäre und der entscheidende Schlag bald vollbracht werden könnte.

Und nun zum Wetter. Im Norden... -
 


 

Begegnung
 

Für einen kurzen Moment blitzte es auf der flimmernden Scheibe, dann wurde es schlagartig dunkel. Liron sass noch einen Augenblick lang in seinem durchgesessenem dafür aber umso gemütlicheren Ohrensessel, starrte auf die eben erloschene Mattscheibe, wartete ob sich die freundliche Frau der Wettervorhersage doch wieder auf dem Bildschirm blicken lassen würde und kam schließlich zu dem Ergebnis, dass der Fernseher wohl endgültig den Geist aufgegeben hatte. Das Problem war erkannt, nur was sollte dagegen unternommen werden? Lirons Blick schweifte zur alten Pendeluhr neben der noch älteren Kommode - ein Erbstück von Großmutter - welcher ihm deutlich machte, dass es zu spät war noch jemanden von der Spedition anzurufen. Also hatte er nun zwei Optionen. Entweder er versuchte sich selbst in der Reparatur des Fernsehers- möglicherweise war ja irgendwo nur eine Verbindung locker geworden - oder aber er sah sich wohl oder übel nach einer anderen Freitagabendbeschäftigung um. Er konnte ja mal wieder ausgehen. Estefania hatte ihm erzählt, dass gleich um die Ecke ein ganz entzückendes Café aufgemacht hatte, welches sich vor allem durch die niedlichen Tischdeckchen mit den farblich dazu passenden Stühlen auszeichnete.

Noch immer hatte sich der Achtundzwanzig-Jährige nicht aus seinem Sessel hochbequemt. Sein Blick ruhte nachdenklich auf der dunklen Mattscheibe, welche ihn provokant angrinste. Er konnte wirklich versuchen das Ding zu reparieren. In Anbetracht der Tatsache, dass Liron in seinem ganzen Leben aber noch nichts schwereres als ein Skalpell in der Hand gehalten hatte, er von Technik so viel Ahnung hatte wie eine Kuh von Vererbungslehren und Liron bei seinen angeboren Defizits des "Selbst-ist-der-Mann"-Leitspruches Gefahr lief, sich mit einem Stromschlag oder ähnlichem ernstlich Schaden zuzufügen, sollte er die Wiederbelebung der alten Röhre doch lieber den Fachleuten überlassen. Er würde ja auch Zeter und Mordio schreien, wenn Anseln aus der Chirurgieabteilung ihn behandeln wollte. So ein Stümper. Wie der sein Zertifikat erlangt hatte, würde ihm wohl für immer ein Rätsel bleiben. Er würde sich freiwillig jedenfalls nicht in die Hände solch fachlicher Inkompetenz geben, warum also sollte sein Fernseher nicht dieselben Rechte haben? Der Entschluss war gefasst. Finger weg von der Mattscheibe.

Wohin also nun? Estefanias Neuentdeckung schloss sich natürlicherweise von selbst aus. Lirons Blick fiel auf die Dose Bier, welche angebrochen noch immer in seiner Hand verweilte, nun aber schon recht lauwarm geworden war. Wann war er das letzte Mal im Black Ally gewesen? War wohl auch schon eine ganze Weile her. Die Arbeit hatte ihn zu sehr eingenommen. Aber heute war Freitag. Freitagabend. Er hatte keine Nachtschicht und das ganze Wochenende frei. Er konnte ins Black Ally gehen, wenn er Lust dazu hatte. Hatte er Lust? Lächelnd erinnerte sich Liron an seine Studentenzeit, in der er sich mit seinen Kommilitonen fast jede Nacht dort um die Ohren geschlagen hatte. Was war aus ihnen denn eigentlich geworden? Ah ja, natürlich, an der Front. Die medizinische Versorgung der Soldaten hatte natürlich Vorrang. Wobei Liron allerdings bezweifelte, dass diese Masse an Ärzten wirklich gebraucht wurde. So wie er die Sache einschätzte, konnten seine Kollegen höchstens noch das frühzeitige Ableben der Bewaffneten feststellen. Nicht sein Problem. Er war weit weg vom Unruheherd. Die Aggressivität der Delores beschränkte sich Gott sei Dank nur auf zentral gelegene Knotenpunkte. Wie eben die Hauptstadt. Hier in der Gegend verhielten sie sich ruhig. Wer weiß wie lange noch. War es eigentlich ein gutes Zeichen, dass man ihn nicht abgerufen hatte? Natürlich, die medizinische Versorgung der Bevölkerung musste gewährleistet werden, aber bis auf ein paar Ausnahmen waren nur Ärzte dageblieben, die ihren Namen eigentlich nicht verdienten. Fraglich, zu welcher Kategorie er gezählt wurde.

Schwerfällig erhob sich Liron aus seinem Sessel. Das Black Ally also. Wollte er doch mal zeigen, dass er immer noch zum aktiven Teil der Gesellschaft zählte. Während er behäbig in den Flur tapste um sich Schuhe und Jacke anzuziehen streifte sein Blick flüchtig den an der Wand angebrachten schlichten Spiegel. Ihm lächelten blassblaue Augen entgegen, die allzeit verschmitzt zu grinsen schienen. Das aschblonde Haar lichtete sich bereits an einigen Stellen, noch konnte es Liron aber geschickt kaschieren. Wer weiß, wie das in fünf Jahren aussehen würde. Liron war hochgewachsen und wirkte kräftig. Estefania hatte ihm einst erklärt, dass er auf andere wie ein Zeitgenosse wirkte, mit dem man sich besser nicht anlegte. Tatsächlich konnte Liron keiner Fliege etwas zu leide tun und konnte direkt schon als etwas zu empfindlich bezeichnet werden. Liron selbst verstand sich als ein sehr feinfühliger Mensch mit Sinn für das wirklich Schöne. Er war Arzt und kein Bauarbeiter. Punktum! Liron streifte sich seine Jeansjacke über, griff nach seiner Börse und wollte die Wohnung verlassen, stieß aber prompt mit Estefania zusammen, die soeben nach dem Klingeknopf hatte greifen wollen. "Ah Liron! Gut, dass ich dich noch erwische. Pack schnell deine Sachen zusammen, du musst jemanden helfen!" Liron wusste im ersten Moment nicht so recht was geschah. Nur irgendwie begriff er, dass der Besuch im Black Ally wohl wieder nichts werden würde. Als Estefania nun aber energisch an ihm vorbei marschierte und ihrerseits sein Köfferchen zu fühlen begann, sah er sich dazu genötigt Protest einzulegen. "He Stef. Ich habe Feierabend. Es haben genug andere Bereitschaft. Charles zum Beispiel. Die kümmern sich darum. Wenn es irgendwo einen Unfall gegeben hat, sind die doch viel schneller da als ich." Estefania schüttelte aber nur den Kopf und packte weiter beharrlich seinen Koffer. "Hinten in der Downen hat's tatsächlich gekracht, aber deswegen hol ich dich nicht. Es ist kein offizieller Einsatz, deswegen kann ich Charles auch nicht fragen. Jetzt komm schon! Sonst gibt's am Ende noch 'ne Volkserhebung",mahnte sie aufgeregt, ließ den Koffer zuschnappen und schwang herrisch ihre schillernde Lockenpracht herum. Als Liron Estefania kennenlernte, hatte sie grüne Haare gehabt und auch jetzt wechselte sie ihre Haarfarbe so oft wie andere Leute ihre Kleidung. Irgendwann würde er sie fragen, was denn eigentlich echt war. Da Liron immer noch perplex im Türrahmen stand und wie ein Fisch nach Luft schnappte, griff ihn Lady "Kurz-vorm Explodieren" kurzerhand am Kragen und zerrte ihn temperamentvoll wie eh und je zur Tür hinaus. "Jetzt krieg dich endlich mal wieder ein! Es drängt echt. Am Ende gibt's noch Tote, wenn wir uns nicht beeilen."

Liron, nicht im Stande sich irgendwie zu wehren, lief Estefania einfach mal hinterher. Während die beiden das Treppenhaus hinab eilten, streifte sein Blick ein an der Wand angebrachtes Poster, welches einen Schutzhelm anpries, der angeblich gegen die Psywellen der Delores immun machen sollte. So ein Blödsinn. Die Regierung war nicht in der Lage ihre Frequenz zu entschlüsseln, wie sollte da eine unbekannte Firma mit dem lächerlichen Namen "Entasthen" Erfolge erzielen können? Schwachsinn. Wenn man tatsächlich auf einen Delore traf, war man tot, so einfach.

Unten angekommen, warf Estefania seinen Koffer auf die Rückbank des kleinen roten Opels, stieg ein und deutete Liron an ebenfalls einzusteigen. Liron ließ sich neben Estefania in den Sitz fallen, richtete sich erschrocken wieder auf und stieß sich den Kopf an der niedrigen Decke. "Pass auf, da schaut eine Feder aus dem Bezug raus." Ärgerlich rieb sich Liron den Kopf, grummelte etwas unverständliches und ließ sich -etwas behutsamer - auf seinen vier Buchstaben nieder. "Was ist denn eigentlich los?",fragte er lakonisch und erhielt dafür einen genervten Seitenblick Estefanias, die soeben den Motor zum zweiten Mal abgewürgt hatte."Scheiß Ding", murmelte sie, betätigte die Kupplung und trat das Gaspedal durch. Der kleine Corsa machte einen Satz nach vorne und blieb mit einem gequälten Seufzen wieder stehen.

"Du, Stef..."

"RUHE! Ich muss mich konzentrieren!" Versuch Nummer Vier. Die Räder drehten durch, quietschten fürchterlich und das Auto schoss nach vorne. Liron riss entsetzt die Hände nach oben, als er die matt flimmernde Straßenlaterne immer näher auf sich zukommen sah. Im letzten Moment riss Estefania das Lenkrad herum und schaffte es tatsächlich ihr Gefährt wieder sicher auf den korrekten Weg zu bringen. Erleichtert ließ sich Liron in den Sitz zurücksinken, zuckte zusammen, als ihm die Sprungfeder in den Rücken stach und fragte sich nicht zum ersten Mal, wie Estefania eigentlich ihren Führerschein gemacht hatte. Gott sei Dank war nur noch wenig Verkehr. Nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte, wagte er es endlich seine Frage zu wiederholen. Dabei bemerkte er, dass sie sich nicht ins Stadtinnere - wie er angenommen hatte-, sondern nach außen Richtung Sperrzone bewegten. "Stef, was..."

"Ich war vorhin draußen. Du weißt schon wegen meinen Pflänzchen."

"Himmel hast du was genommen?"

"Nein, nein. Keep cool! Ich bin clean. Im Moment",antwortet sie lachend und fügte nachdenklich hinzu. "Aber vielleicht brauch ich nachher was, um die Nerven zu beruhigen."

Liron hatte nun langsam genug von dieser ewigen Geheimniskrämerei. "Was ist los?",fragte er langsam. Als Antwort kam nur eine Gegenfrage:"Hast du den hippokratischen Eid geschworen?" Was sollte die Frage? "Ja klar",entgegnete er verwirrt. "Hältst du dich auch dran?" Das grenzte ja schon fast an eine Beleidigung. "Natürlich!",fuhr Liron auf und wollte noch mehr sagen, als er bemerkte, dass sie den Stadtrand erreicht hatten. "Stef. Das ist Sperrzone, wo du gerade drauf zuhältst. Ich hoffe das weißt du?"

"Klar"

"Weißt du auch, dass man uns verhaften kann, wenn wir ohne Erlaubnis die Grenze überschreiten?" Estefania hob desinteressiert die Schultern. "Das werden heute Abend vielleicht 'ne ganze Menge Leute. Aber wenn du dich an deinen Eid hältst wird vielleicht doch noch alles gut." Estefania sprach in Rätseln. Der junge Assistenzarzt verstand partout nicht mehr was sie eigentlich von ihm wollte, bevor er aber weitere Fragen stellen konnte, trat sie jäh auf die Bremsen. Liron drückte es nach vorne und als er wieder zurücksank, stach ihm die Feder empfindlich in den Rücken. "Komm steig aus, und such mal nach deinem Ausweis. Kann sein, dass wir ihn brauchen werden." Liron hob verwirrt den Kopf und wurde erstaunt der Menschenmenge gewahr, die sich vor ihnen aufgebaut hatte. Für einen kurzen Moment erschien es ihm, als ob sich die Leute alle auf ihn konzentrieren würden. Tatsache war aber, dass niemand auch nur die geringste Notiz von den Beiden nahm. Estefania hatte derweil die Tasche von der Rückbank geholt und eilte um das Auto herum um Liron die Tür zu öffnen. "Nun komm doch endlich!", mahnte sie und begann sich bereits, ohne weiter auf ihn zu warten, einen Weg durch die Menge zu bahnen. Liron folgte ihr gezwungenermaßen. Was war hier denn nur los? Sie waren in der Outzone, im Sperrgebiet. Niemand hatte hier Zugang und niemand setzte hier freiwillig einen Fuß rein, wenn er am Leben hing. Warum waren hier so viele Leute? "Ey, macht Platz hier!", hörte er Estefania rufen. "Staatsdienst!" Liron wunderte sich nur kurz über ihre seltsame Formulierung, dann war er auch schon neben ihr. "Was erzählst du denn?",fragte er aufgeregt und bahnte sich mit Händen und Füßen stoßend einen Weg durch die aufgebrachte Menge. "Na ich verkünde woher du bist und warum du Befugnis hast hier durchzumachen. Du hast doch deinen Ausweis." Aber er war nicht im Dienst! Es konnte ihm seinen Job kosten, wenn er unerlaubt Gebrauch seiner Mittel machte. Estefania schien ihm seine Gedanken im Gesicht abzulesen, denn sie lächelte nur und meinte. "Das wissen die doch nicht!" Noch immer hatten sie das Ende der Menge nicht erreicht, aber Liron stellte eine Veränderung fest. Die wilden Rufe nahmen nicht ab, ja sie wurden noch toller und lauter, aber hier und da sah er es im sanften Abendlicht zittrig blitzen. Licht, dass von kaltem Metall zurückgeworfen wurde. Nicht wenige der Anwesenden waren bewaffnet. Zu diesen Zeiten nicht unbedingt etwas besonderes, sehr wohl aber, dass die Schusswaffen so eindeutig zur Schau gestellt wurden. Liron drängte sich das ungute Gefühl auf, dass der eine oder andere heute Abend hier noch Gebrauch von machen würde.

Dann hatten sie das Ende der Menge erreicht. Ganz vorne hockte ein Mann, der sich stöhnend die blutende Nase hielt, aber als Liron sich zu ihm hinunter beugen wollte, hielt ihn Estefania zurück. "Lass ihn. Das geht von alleine wieder weg. Dein Patient ist dort drüben" Estefania nickte zu einem kleinem Höhleneingang hinüber. Liron kannte die Höhle. Er war selbst einst hier gewesen - auf einer von Estefanias "ultra-fett-krassen" Partys. Er wusste, dass sie ihre "Pflänzchen" da drinnen großzog, da sich dort die warme Luft unter der niedrigen Decke sammelte und es immer angenehm warm war. Aber was wollten sie jetzt hier? "Ihr wollt den Biestern doch nicht etwa helfen?",hörte er es plötzlich dicht hinter sich kreischen. Langsam drehte sich Liron um und registrierte erschrocken, dass ihm der zittrige Lauf einer Pistole direkt vor den Körper gehalten wurde. Ein Magenschuss - Er würde wahrscheinlich nicht daran verbluten, sondern die ätzende Magensäure würde sich ihren Weg in sein Innerstes fressen und ihn langsam von innen heraus aufzehren, langsam und beharrlich. Manchmal bereute Liron den Berufszweig, den er gewählt hatte. Man wusste zu viel über diverse Sterbemöglichkeiten. "Worum geht es denn hier eigentlich?",fragte er ruhig und versuchte unauffällig aus der Schusslinie des Fremden zu kommen. Aber der Lauf folgte ihm konsequent. "Ey Alter lass das",hörte er plötzlich Estefania schimpfen und verfluchte sie wieder einmal innerlich für ihre unpraktische Ausdrucksweise. Wenn der Kerl austickte , wäre der einzige Arzt hier in der Nähe praktisch erledigt und niemand konnte sich um weitere Verletzte kümmern. "Komm schon, nimm das Ding runter. Er und ich gehen jetzt da rein und lösen das Problem und ihr könnt dann alle hier abziehen.",versuchte Estefania zu vermitteln. "Als ob ihr etwas machen könnt! Wir knallen sie ab und Ruhe ist!" Skeptisch legte Estefania die Stirn in Falten und nickte zu dem am Boden knieenden Mann hinüber. "War er drin?",fragte sie leise. "Sieht man doch! Was denkst du, warum er wie ein angestochenes Schwein blutet?" Langsam ging Estefania die Geduld aus. Liron erkannte es daran, wie ihre Nasenflügel unruhig zuckten und die Stirn immer tiefere Falten aufzeigte. Estefania war ein allzeit brodelnder Vulkan und jetzt stand er kurz davor auszubrechen. "Wenn er wirklich drin war, hat er noch Glück gehabt, dass er nur blutet. Er hätte auch ganz easy tot sein können und jetzt mach den Weg frei, wenn du nicht der nächste sein willst",schnauzte sie und stieß den Mann kurzerhand beiseite, ergriff Liron an der Hand und zog ihn hinter sich her. Niemand hielt sie auf. Schnell hatten sie den Höhleneingang erreicht und waren endlich außer Hörweite, als Liron im Schatten eine Bewegung bemerkte, gleichzeitig spürte er wie sich in seinem Magen ein ungutes Gefühl ausbreitete. "Stef! Sind das etwa..." Estefania nickte. "Delores? Ja",antwortete sie flüsternd, "aber hab keine Angst. Sie werden dir nichts tun. Ganz sicher." Liron war sich in dem Bezug alles andere als sicher. Mit jedem Schritt, den sie sich vorwärts bewegten, verstärkte sich das ungute Gefühl und.. " Hast du auch diesen Druck auf den Ohren?",fragte Estefania leise. Als er nickte lächelte sie. "Hab keine Angst. Ich war den ganzen Nachmittag hier, ohne, dass ich sie bemerkt habe, oder dass sie mir etwas getan haben. Sie greifen nur an, wen sie sich bedroht fühlen und außerdem können sie, glaube ich, gar nicht mehr als nur Kopfschmerzen und so hervorrufen." Liron verstand nicht. Sie sollten nicht mehr können? Jeden Tag wurden in den Kampfregionen, mehrere Menschen alleine durch einen Gedanken getötet. Er hatte die Bilder gesehen, die Kollegen ins städtische Krankenhaus gesandt hatten. Da war nichts mehr zu retten gewesen. Und nun behauptete Estefania, dass sie nicht mehr konnten als ein bisschen Kopfschmerzen und Nasenbluten hervorzurufen. Das war mehr als ein schlechter Scherz. Trotzdem ging Liron weiter. Noch war schließlich nichts geschehen und wenn etwas geschah, war er der Letzte der sich darum noch Sorgen zu machen brauchte. Wenigstens ging es schnell. Jetzt aber als er um die Steingruppe herum wanderte und endlich Blickkontakt mit den Beiden hatte, wurde ihm klar was Estefania gemeint hatte.

Dunkle Augen leuchteten ihm furchtsam entgegen. In ihnen lag der Wunsch, schleunigst davon zu rennen, aber etwas hinderte den Braunhaarigen, welcher Liron misstrauisch anstarrte. Unruhig glitten die dunklen Augen hin und her. Liron folgte seinem Blick und wurde dem Mädchen gewahr, welches zu den Füßen des Jungen lag und sich nicht rührte. Ihre Augen waren geschlossen, die Haut unnatürlich blass, nur auf Wangen und Stirn lag eine krankhafte Röte, die vom Fieber herrührte. Der dürre Leib war ausgezehrt, der Atem ging nur noch flach und stoßweise. Man musste kein Arzt sein um zu erkennen, dass ihr Leben nicht mehr von langer Dauer sein würde. Liron schüttelte verstört den Kopf. "Aber das..." Estefania nickte. "Ja, das sind fast noch Kinder."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Silverdarshan
2007-02-03T22:59:19+00:00 03.02.2007 23:59
Wow, ich bin beeindruckt.
ein guter start und eine spannende story!
ich werde gleich mal weiter lesen ^___~

grüßelchen
Hieads_Angel


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