Zum Inhalt der Seite

Begegnungen

Fortsetzung zu Dämonenzähmung 2
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Was man so alles findet und wem man so alles begegnet...

Danke erst einmal für die Kommis zu dem *spezialkapitel*.

Wie ich lesen konnte, hat es euch allen recht gut gefallen. *hust*
 

Heute geht es wieder normal weiter. Nachdem ich meinen Pc wieder in Gang bekommen habe, kann ich auch wieder Kontakt mit meiner Betaleserin aufnehmen.
 

Doch das kommende Kapi ist ohne, das sie es überprüft hat. Ich wollte euch nur nicht länger warten lassen.

*ich glaube, ich bin kommisüchtig*
 

Viel Spaß beim Lesen.
 

__________________________________________________________
 

Teil drei und vierzig: Was man so alles findet und wem man so alles begegnet...
 

Endlich begaben sie sich nach unten und Sesshoumaru ergriff ihre Hand, als sie die Treppe hinabstiegen. Laute Stimmen kamen ihnen entgegen und als sie die Halle betraten, kamen sowohl Miyu und Toya angetapst, als auch Sandy, Shippou und Rin angelaufen. Kurz ging es darum, wer als erstes sie umarmen durfte, als Jacky sich kurz entschlossen zu den Zwillingen und ihrer Stieftochter herunterbeugte und sie umarmte. Rin war recht groß geworden, seid sie sie das letzte Mal gesehen hatte.

°Schon bald wird sie mich erreicht haben°, bemerkte Jacky für sich. Sie entließ die drei aus ihren Armen, wandte sich Sandy und Shippou zu und nahm die beiden auch kurz hoch.

„Da seid ihr ja wieder“, begrüßte sie Jackies Mutter und hielt eines der Drillinge im Arm. Janet saß erschöpft daneben, wirkte aber nicht mehr so blass, wie die Tage und Wochen davor. Die Kräuter von Jinenji schienen zu wirken.

Dr. Tofu unterhielt sich angeregt mit Jackies Vater. Roger war nirgends zu sehen, genau so wie Ranma, Inu Yasha, Miroku, Ryo und Tenshou. Auch Joe Chan war nicht auszumachen und Rosalind erklärte, nach Sesshoumarus Frage:

„Die sind im Übungssaal und trainieren.“

„Ich hoffe doch, dass sich alle anständig betragen.“

„Das tun sie.“

„Ohayu! Da seid ihr ja!“ Kagome kam mit einem Korb voll Blumen herein, gefolgt von Akane, Sango-ihre schlafende Tochter auf den Rücken gebunden-, Nabiki, Akiko und Sakura.

„Sobald alle da sind, können wir ja mit der Besichtigung anfangen“, kündigte ein gerade erscheinender Roger an. Er sah sehr geschäftig aus und schob sich die Brille auf den Kopf, die er nur benutzte, wenn er zu lange vor dem PC saß. Jacky hatte sich die Bemerkung nicht verkneifen können, dass er damit immer wie ein verwirrter Professor aussah. Was natürlich in einem kleinen Streit unter Geschwistern endete.

Kagome reichte den Korb voll Blumen an Elena weiter:

„Ich danke euch. Damit können wir die Terrasse für heute Abend sicherlich schön schmücken.“

„Steht heute irgendetwas besonderes auf dem Programm?“, erkundigte sich Jacky daher verwundert.

„Dein Großvater wird nachher mit dem Flieger landen und wir wollen ihm zu Ehren ein Fest veranstalten.“

„Da fällt mir ein, ich muss los. In drei Stunden landet das Flugzeug und um diese Zeit ist der Verkehr rund um Jeréz eine Katastrophe“, entschuldigte sich ihr Vater. „Wir unterhalten uns nachher weiter, Dr. Tofu.“

„Das würde mich sehr freuen.“

Jackies Vater nahm den Autoschlüssel und küsste seine Frau noch einmal auf die Wange. Dann war er aus der Tür und nicht mehr zu sehen. Elena viel noch etwas ein, rannte hinterher und rief:

„Warte! Du musst noch einmal zum Einkaufen! Wir brauchen noch Garnelen! Die, die wir haben reichen bei weitem nicht!“

„Mama macht wieder ihre berühmte Paella, richtig?“, fragte Jacky Janet.

„Du hast es erfasst. Und Kasumi war nicht davon abzuhalten, ihr zu helfen.“

„Wirklich?“

„So wie es aussieht, will sie sich nicht erholen, sondern fühlt sich verpflichtet, hier für alle zu kochen. Und Ihr solltet es ihr nicht ausreden, Herrin“, kam es von Akiko, nun auch eines der Drillinge im Arm. „Sonst ist sie beleidigt.“

„Kommt sie denn mit allem klar?“

„Ganz gut. Mama hat es ihr kurz erklärt und ich habe einen Berg europäische Rezepte aus dem Internet auf Japanisch ausgedruckt. Mit Bildern und der japanischen, als auch spanischen Bezeichnung“ ,erklärte Roger.

„Dann lassen wir ihr ihr Reich“ Jacky wollte sich Kasumis Zorn nicht zuziehen, von dem sie wußte, dass er gewaltig sein konnte, wenn er denn mal ausbrach.

Zum Glück erschienen auch die restliche Bande wieder und sie begaben sich zum Rundgang durch die Burg.

Roger drückte jedem einen Plan, eine Taschenlampe und eine Sprecheinheit in die Hand und erklärte:

„Falls ihr den Anschluss zur Gruppe verlieren solltet, bleibt dort stehen, wo ihr euch befindet. Wie Jacky gestern schon erklärt hat, ist es am Anfang leicht verworren, die einzelnen Treppen, Aufgänge und Passagen zu unterscheiden. Einiges sieht sich sehr ähnlich und daher solltet ihr immer ein Handy dabei haben. Da wir aber nicht für alle eins haben, habe ich die hier für euch besorgt.“ Er hielt einige leistungsstarke Walkie Talkies in der Hand und verteilte sie unter den Menschen. „Die Dämonen brauchen keins, denke ich mir und sollte doch einer verloren gehen, können sie sicherlich den oder die Vermisste wieder finden. Alles klar? Dann kann es losgehen. Janet, wenn was ist, ich bin über die Zwei zu erreichen. Zum Abendessen sind wir wieder da.“

Kurz küsste er sie und die Kinder noch einmal und ging der großen Gruppe hinterher.

Jacky schleppte sich mit den Zwillingen ab, während Sandy nicht von Sesshoumarus Seite wich. (Jaja, Kinder und Hunde, oder wie war das?)

Nach einer Stunde zeigen und erklären, meinte Ranma, verwirrt sich den Kopf kratzend:

„Jetzt hab ich den Überblick verloren, wo genau sind wir?“

„Im Westflügel. Dort geht es zum Turm, in dem Jacky lebt“, erklärte der geduldige Roger ihnen und war sehr erfreut, solch aufmerksame Zuhörer vor sich zu haben, die alles wissen wollten.

„Können wir kurz eine Pause machen, die vier hier haben einen dringenden Windelwechsel nötig“, fragte Jacky und zeigte auf Miyu, Toya, Hakaru und Sandy.

„Da vorne ist unser Schlafzimmer“, sagte Akane und deutete in die Richtung. „Du kannst es gerne benutzen.“

„Aber Akane, dass wird heute Abend sicherlich noch stinken“, versuchte Ranma einzulenken.

„Gewöhn dich dran. Schließlich musst du das eines Tages auch machen“, fauchte ihn seine Frau an.

„Wirklich? Ist das nicht Frauensache?“

„RANMA! Du meinst doch nicht etwa, ich bleibe zu Hause, wenn ich das Kind geboren habe? Das kannst du vergessen. Immerhin bist du doch Tag für Tag da und trainierst irgendwelche Leute.“

„Akane, du bleibst da und ich werde für uns das Geld verdienen.“

„Träum weiter, Ranma, nicht du verdienst jetzt das Geld, sondern ich.“

„Okay, Auszeit.“ Nabiki stellte sich zwischen die Beiden und sah von ihrer aufgebrachten Schwester zu ihrem wütenden Schwager:

„Meint ihr nicht, dass ihr das unter euch besprechen solltet und nicht, wenn alle Welt zuhört?“

„KEH! Ich meine, das geht mir am Hintern vorbei. Verdammt, jetzt habe ich mir den Spruch von diesem blöden Flohfänger auch noch gemerkt!“

„WIE WAR DAS?“ Inu Yasha ließ die Finger knacken und ging auf Ranma zu.

„In diesem Schloss wird sich weder gestritten, noch gekloppt, ist das klar!“ Schritt nun die Tochter des Hauses ein, stellte sich entschlossen zwischen die Streithähne und blickte straffend von einem zum anderen.

„Anscheinend braucht ihr noch eine extra Einheit Training. Das heute früh war wohl nicht genug.“ Tenshou begab sich zu ihr und blickte seinen Enkel und dessen Freund wütend an.

„Bestimmt nicht!“, gab Inu Yasha beleidigt von sich und drehte sich weg.

„Kagome“, sprach nun ihr zukünftiger Schwager sie an. „Du weißt, was zu tun ist.“

Zuerst sah sie ihn verwirrt an, dann machte es klick, sie drehte sich kurz weg und zog etwas aus ihrer Tasche hervor, dessen Geruch Inu Yasha wütend aufknurren ließ:

„Auf keinen Fall, das könnt ihr nicht machen!“

„Du hast dich ungebührlich verhalten, also musst du bestraft werden“, kündigte sein Bruder an und ging auf ihn zu.

„STOPP!“ Eine weibliche Stimme hatte sich eingemischt. Sakura trat nun dazu und hatte sich schützend vor Inu Yasha gestellt. „Ehrlich gesagt finde ich diese Maßnahme etwas übertrieben. Wenn, dann müsste auch Ranma eine Kette bekommen. Immerhin hat er angefangen.“

„Du hast sie ja wohl nicht mehr alle!“, regte der sich auf, während Inu Yasha und Akane begeistert zustimmend nickten.

„Okay, langsam, bevor ich nun komplett wahnsinnig werde.“ Jacky rieb sich die schmerzende Stirn. „Würdet ihr bitte alle aufhören, euch so kindisch benehmen. Kagome, pack bitte diese Kette weg, dieses Mal hat er sich nur verteidigen wollen und hat noch nicht einmal angefangen, irgendeine Dummheit zu machen. Sesshoumaru, würdest du bitte aufhören, deinem Bruder übertriebene erzieherische Maßnahmen aufdrücken zu wollen. Und nun werde ich endlich Windeln wechseln gehen.“

Jacky machte sich zusammen mit Akiko und Sango ans Werk. Kurz darauf erschienen sie wieder und weiter ging es. Die Fürstin mied eine Weile den Kontakt zu ihrem Mann und wurde nur von ihren Kindern dazu animiert, sich ihm wieder zu nähern. Toya und Miyu zogen ihre Mutter zurück zu ihrem Vater und legten dessen Hände einfach zusammen. Kurz musste Jacky an sich halten und nicht laut auflachen bei der Geste ihrer Kinder. Es war einfach nur goldig, wie sie sich verhielten. Sesshoumaru akzeptierte das Verhalten seiner Frau und drückte ihre Hand fester. Verliebt blickte sie kurz auf und erinnerte sich errötend an letzte Nacht.

Inu Yasha und Ranma hingegen gingen maulig einträchtig hinter ihren Frauen her und taten so, als wären sie Luft. Auch wenn sie sich oft zankten, meist ging es um Ramen oder wie Ranma den Hanyou anredete, waren sie sich dieses Mal einig und beide gleich sauer auf die Art und Weise, wie Akane und Kagome mit ihnen umsprangen. Doch Inu Yasha war klar, wenn er sich nicht sehr zusammennahm, würde seiner Verlobten eine Sicherung durchbrennen und sein Bruder ihn nur zu gerne in den Schwitzkasten nehmen, damit er diese blöde Kette wieder um gehängt bekam. Sicherlich würde Kagome dann mit Vergnügen und aus vollem Halse „OSUWARI!“ brüllen. Stinkig ging er ihr nach und würde ihr nicht so schnell verzeihen, außer heute Abend vielleicht, wenn sie wieder alleine waren. Sie kannte bestimmt eine Methode, um sich bei ihm wieder einzuschmeicheln und bei dem Gedanken daran wurde ihm leicht heiß.

Weiter ging es entlang an Familienportrais, Gobelins und anderen Kunstgegenständen. Verwirrt sahen die Menschen und Dämonen aus dem japanischen Mittelalter die recht unpraktisch erscheinen Ritterrüstungen aus dem europäischen Mittelalter an.

„Damit kann man nicht kämpfen.“ War Tenshous, Sesshoumarus und Inu Yashas einstimmiges Urteil.

„Die komplette Rüstung wurde meist auch nur bei Turnieren getragen. Schaut euch das Schwert an. Es wurde so lang gehalten, damit der Gegner gar nicht die Chance hatte, nah heran zu kommen“, erklärte ihnen einen mehr als erleichterter Roger. Die Vorstellung, dass Inu Yasha und Ranma auf die Idee kamen, sich in der Nähe von solchen Gegenständen von unschätzbarem Wert zu prügeln, behagte ihm nicht sehr. Vielleicht auch noch Sesshoumaru dazu, das würde sicherlich in einer Katastrophe enden, wenn der Hanyou und der Youkai in Prügellaune verfielen. Zum Glück schien aber seine Schwester die Bande gut unter Kontrolle zu haben. Jetzt verstand er, warum sie neben der anderen Sache dringend Urlaub brauchte.

„Wie wahr“, bestätigte nun Sesshoumaru. (Das bleibt so!!!)

„Zu Schade, dass Toutousai nicht hier ist. Dann könnte er sich ein Bild von der Schmiedekunst in Europa machen“, meinte Tenshou.

„Die hinter der der Japaner weit hinterher hinkt“, gab Jacky zurück. Verwunderte Blicke und Roger führte sie den Gang noch weiter hinunter und blieb vor dem Zugang zu dem Westturm stehen:

„Die hier ist der Älteste bekannteste Teil der Anlage. Der untere muss schon von den Römern angelegt worden sein und nach oben hin verjüngt er sich. Jacky hat dort seit ihrem 8. Lebensjahr ihr Domizil und war trotz mehrfachen Versuchen von mir und meinen Freunden nicht aus ihrem Krähennest heraus zu bekommen. Denn ich wollte immer in den Westturm und musste in den Nordturm ziehen, wo es im Winter richtig kalt wird.“

„Das lag nur daran, dass du erst nach mir gefragt hast.“, kam es von seiner älteren Schwester zurück.

Alle Lachten.

„Ich kann euch leider nur die untern Bereiche zeigen, denn der Zugang zu ihrem Schlafzimmer wird durch eine Tür blockiert, die man durch einen bestimmte Technik aufbekommt. Leider wissen nur Jacky, meine Mutter und mein Vater wie.“

„Und Sesshoumaru“, erinnerte ihn Jacky.

„Gratulation, Schwager. Das hat noch kein anderer Mann fertig gebracht.“ Kurz klopfte er ihm auf die Schulter.

„Und warum erfahren wir es nicht?“, fragte Inu Yasha nach.

„Weil es ein Familiengeheimnis ist“, gaben Jacky und Roger zurück. „Und nur Eingeweihte dürfen es wissen.“

„Es war früher der Turm, in dem sich die Liebenden zu einem Stelldichein getroffen haben, da die Tür nur auf eine bestimmte Weise zu öffnen war, kannten nur wenige die richtige Technik. Später wurde er zu dem Ort, an dem die Väter ihre Töchter, wenn sie ins heiratsfähige Alter kamen, vor potenziellen Kandidaten zu schützen. Speziell aber ihre Jungfräulichkeit“, führte Jacky weiter aus.

„Und hat es was gebracht?“, fragte Miroku mit einem wissenden Blick nach. Seine Frau trat ihm kurz auf den Fuss, was bei ihm einen aufgejaulten Schmerzensschrei auslöste.

„Nicht viel. Daher wurde die Tradition schon bald aufgegeben und der Turm stand lange unbeachtet leer. Bis meine Urgroßmutter ihn während des zweiten Weltkrieges wieder entdeckte und sie dort einige Wertgegenstände vor Francos Leuten in Sicherheit brachte. Unter anderem unsere Großmutter und des Öfteren sich selbst. Die sanitären Anlagen und den Strom ließ Mutter einbauen und sie war die Erste, die ihn als Wohnstätte nutzte, bevor sie Vater heiratete und in die Räume zog, die sie jetzt auch noch bewohnen.“

„Und wo ist das Zimmer, in dem ihr das Bild von Elena gefunden habt?“, wollte Tenshou wissen.

„Das ist im Ostflügel. Bitte hier entlang“, wies Roger den Weg.

Er ging voraus und interessiert folgten ihn alle. Jacky hängte sich bei ihrem Mann ein und war leicht müde. Das ständige Zuhören und Treppensteigen haben sie erschöpft. Wen wunderst, nach der Nacht.

°Hoffentlich lässt er mich in dieser etwas mehr ausruhen°, wünschte sie sich insgeheim.

Beim besagten Raum angekommen, stieß Roger die Tür auf und ließ alle eintreten. Die Dämonen und Halbdämonen hielten sich die Nase zu. Es roch hier streng nach alten Sachen und Staub. Verwundert sahen alle auf das Wirrwarr aus Büchern, Anziehsachen und irgendwelchen Gegenständen, die einfach hier herein gestellt und vergessen worden waren. Man sah genau, an welcher Stelle das Bild von Elena gehangen hat, die Wand dahinter war heller und wies nicht so einen Gelbstich auf. Interessiert sahen sich alle um und Sesshoumaru fing an, die Wand abzutasten, an der das Gemälde hang.

„Spürst du das auch, Sesshoumaru?“, fragte ihn Tenshou leise.

„Ja, da ist was.“

Auch Ryo kam die Wand nicht geheuer vor.

Vorsichtig tastete Sesshoumaru sie ab und blieb an einem Widerstand hängen. Langsam drückte er ihn hinein. Ein lautes Klicken erklang, die Wand ging erst ein Stück nach vorne, was Sesshoumaru dazu veranlasste, einen kleinen Satz nach hinten zu machen, und kippte zur Seite weg. Hervor kam ein langer dunkler Gang. Als Jacky die Spinnennetze sah, wurde sie kreideweiß und ihre Tochter drückte ihre Hand fest.

Sesshoumaru drehte sich zu ihr um und wollte ihr verbieten, mit den Kindern mitzukommen. Wusste aber, dass er bei ihr damit auf Granit stoßen würde.

Jacky sah zu Akiko hin:

„Du bleibst besser hier und passt auf die Kinder auf. Nein Sandy, wir können dich nicht mitnehmen, es ist viel zu gefährlich. Bleib lieber bei deinem Cousin und deiner Cousine.“ Als sie ihr trotziges Gesicht sah.

„Wenn Rin und Shippou mit dürfen, dann will ich auch mit.“ Sie zog eine Schnute.

„Hör auf deine Tante. Rin und Shippou sind viel Älter als ihr und wir müssen auch erst einmal sehen, ob es sicher genug ist für uns Erwachsende“, gab ihr Vater zum Besten.

Miyu und Toya passte es auch nicht, von ihren Eltern getrennt zu sein, gehorchten aber anstandslos.

„Pass gut auf meine Tochter auf“, bat Sango Akiko und übergab ihr die immer noch schlafende Haruko. °Heute ist sie fast zu ruhig°, fand die Mutter.

„Ihr könnt Euch auf mich verlassen, Sango-Sama“, versprach Akiko und verbeugte sich.
 

Vorsichtig gingen sie einen Gang entlang. Sesshoumaru hatte darauf bestanden, dass Jacky sich dicht bei ihm hielt. Sie gingen zum Schluss, während Tenshou vorweg ging und mit seinen Sinnen überprüfte, ob da was war. Mit einmal blieben alle stehen und lauschten. Ein lautes Dröhnen war zu hören. Je weiter sie gingen, um so lauter wurde es. Wieder blieben alle stehen und die Dämonen schnüffelten. Besonders Inu Yasha verzog das Gesicht. Jacky lachte leise bei dem Anblick. Shippou konnte sich ein kleines gemeines Grinsen nicht verkneifen, als er es bemerkte. Rin an Jackies Hand schlotterte mit den Gliedern.

„Mir ist kalt.“

Auch Jacky fröstelte. Sesshoumaru legte den Arm um seine Frau und seine Stieftochter. Ihnen war aber nicht vor Wärmemangel kalt, sondern aus einem anderen Grund. Ihnen war der Ort zu unheimlich. Schnell gingen sie weiter und Tenshou vorne an der Spitze blieb kurz stehen, denn das was er sah, raubte ihm den Atem.

„Jacky, Roger. Kommt her, das müsst ihr euch ansehen.“ Schnell gingen die beiden nach vorne und blieben erschrocken neben Tenshou stehen. Der Rest schloss auf und konnten es nicht glauben.

„Habt ihr das nicht gewusst?“, fragte nun Nabiki von hinten.

„Nein“, brachten beide nur hervor und sahen sich die Pracht vor sich an. Auf mehreren Haufen lagen um ein Grab Goldstücke, Edelsteine und andere Kunstgegenstände. Überall glitzerte und funkelte es.

„Ich wusste, ihr würdet kommen“, sprach nun eine Stimme aus dem Hintergrund zu ihnen, der sie alle vor Schreck erstarren ließ. Shippou flüchtete sich zu Inu Yasha auf die Schulter und suchte da Schutz.

Leises Lachen erklang und ein Geist schälte sich aus der Wand.

„Felipe“, brachte Akane als erste hervor.

„Zu Euren Diensten.“ Er verbeugte sich und kam dann näher geschwebt.

Als er bei ihnen war, verbeugte er sich erneut und sah Jacky an:

„Du bist also tatsächlich hier aufgewachsen. Ich hätte eigentlich bei deiner Reaktion auf das Bild, welches ich dir gemalt hatte, selbst draufkommen müssen. Meine Aufgabe als Wächter ist nun hiermit erfüllt und ich kann endlich zu Elena gehen. Ich habe sie gute 500 Jahre nicht mehr gesehen. Ich denke, meine Dienste sind nicht mehr erforderlich.“

„Warte, Felipe, woher stammt das ganze Gold?“, fragte Roger.

„Das ist Elenas Brautausstattung und einiges, was meine Nachkommen in der neuen Welt mitnahmen.“

„Ist dabei Blut geflossen?“, kam es scharf von Jacky, den einen Film noch im Ohr.

„Nein, das Gold hier wurde legal erworben durch Handel mit diesen Indianern.“

„Buddha sei Dank“, flüsterte Jacky.

„Ich möchte mich auf diesem Wege bei euch noch einmal bedanken, dass ihr uns damals in China geholfen habt. Ohne euch wäre Elena und sicherlich auch ich, zu früh gestorben. Dabei war es unser Schicksal diese Reise zu machen und euch kennen zu lernen. Besonders dich, Jaqueline Crowe, Fürstin der westlichen Länder. Denn nur durch diese Begegnung konnte das, was ich hier bewache, endlich wieder ans Tageslicht gebracht werden. Es wurde einst weggesperrt, um es den mächtigen Menschen der damaligen Zeit vor zu enthalten. Nur in der heutigen kann den wahren Wert dieses Schatzes Bedeutung zu gemessen werden. Und um eure Frage vorweg zu nehmen, ja es gab einen Fürstentitel, der den damaligen Besitzern der Burg, euren Vorfahren, aberkannt wurde während des Erbschaftskrieges zwischen Habsburg und Bourbon. Ihr habt die richtige Frau geheiratet, Sesshoumaru-Sama. Aber das wusstet Ihr schon immer. Doch nun muss ich gehen. Alles, was ich euch nicht sagen durfte, findet ihr in dieser Höhle. Passt mir auf Elenas Grab auf. Ich weiß, ich kann es nun in eure Hände geben.“

„WARTE! DAS BILD!“ Jackies Stimme hallte durch die Höhle und sie mussten erkennen, dass er nicht mehr da war. Vermutlich würde er nun endlich bei Elena sein, vergnügt zu ihnen herunter schauen und sich köstlich über ihr dummes Gesicht amüsieren.

„Einige Fragen dürften dann doch noch offen bleiben“, bemerkte Miroku an.

„Vielleicht auch ganz gut so“, meinte Akane und sah sich um.

Schließlich machte sich die ganze Gruppe daran, den Raum zu untersuchen und stellten fest, dass sie sich in einer Art Grotte befanden. Es gab einen Meerzugang. Das Geräusch der Brandung war hier unten am lautesten.

Jacky trat mit Rin an der Hand zu dem steinernen Sarkophag und sah in das nachgemachte Gesicht hinunter, dass sie erst vor vier Monaten sie noch hatte anlächeln sehen. Sie beschlich ein seltsames Gefühl, so als hätte sie für einen Moment den Überblick verloren und konnte die verschiedenen Zeiten nicht mehr auseinander halten. Tränen traten ihr in die Augen und sie fühlt sowohl die Hand ihrer Stieftochter, als auch die ihrer Mannes auf ihrer Schulter.

„Kann ich das behalten?“, fragte Nabiki und hielt eine Kette nach oben, die sehr nach Indianer Schmuck aus den Anden aussah.

„Leg das wieder hin, Nabiki. Das hier gehört uns nicht, sondern Jacky und ihrer Familie“, fauchte Akane ihre ältere Schwester an, riss ihr die Kette aus der Hand und legte sie zurück auf einen Haufen.

„Zu Schade. Dabei hätte es wunderbar zu meinen Kleid gepasst.“ Enttäuscht sah sie noch einmal zu dem edlen Stück hin.

„Wir müssen Mutter holen“, sagte gerade Roger.

„Warte damit noch, bis Vater wieder da ist“, hielt ihn Jacky auf. „Das hier wird ein Schock für sie sein und da braucht sie seinen Halt. Ich komme ja kaum klar damit.“

„Da geht es mir nicht anders. Ich, ich weiß nicht was ich machen soll. Ich stehe vor einem Rätsel.“

Er klang recht ratlos.

„Das überlegen wir uns, wenn wir wieder oben sind, Roger. Auch ich muss das alles erst einmal verarbeiten.“ Kurz wedelte sie sich Luft zu und fing, genau wie die anderen an, ein Stück des Schatzes auf zu nehmen, kurz zu betrachten und es wieder an seinen Ursprungsort zu legen.

„Schaut mal, was ich gefunden habe!“ Sango hielt etwas nach oben.

„Das gibt es doch nicht. Wie kann das noch existieren?“ Mitaka starrte das feine Seidengewebe an.

„Mein Kimono.“ Jacky hatte ihn an Elena geschenkt, als die wieder Richtung Heimat segelten und sie ein Andenken an diese Reise und ihre neuen Freunde wollte.

Verwundert trat sie nun näher und ließ die Hand vorsichtig über den immer noch unversehrten Stoff gleiten. Es war einer von denen, die Sesshoumaru ihr geschenkt hatte. Auch nach all den Jahrhunderten wirkte der Zauber der dämonischen Seidenraupen noch und ließ ihn wie neu aussehen. Das Blau des Stoffes war nicht verblasst. Wie einen Schatz lag er neben dem Oberteil von Sesshoumaru´s Suikan, den er an Felipe weiter gegeben hatte. Dessen Oberhemd war damals beim Kampf gegen seine Kameraden kaputt gegangen. Und er schlecht in einem Chinesischen Anzug nach Hause reisen konnte.

Inu Yasha fand eines dieser komischen Schwerter aus Europa, zog die nun rostige Klinge aus der Scheide und schüttelte ungläubig den Kopf:

„Damit habt ihr euch bekämpft?“

„Damals war es durchaus eine brauchbare Waffe. Das was du dort in der Hand hältst, nennt man Degen“, erklärte Roger ihm.

"Degen." Verwundert wiederholte der Hanyou dieses Wort. "Gibt es auch unterschiedliche Schwerter bei euch?"

"Ja, wenn etwas mehr Zeit ist, wird bestimmt meine große Schwester Jacky es dir genauer erklären können. Sie ist bei uns die Expertin im Bereich Schwerter", grinste Roger frech.

Sesshoumaru blickte seine Frau zweifelnd an.

"Denkst du etwa, ich kann das nicht? Da hast du dich aber getäuscht“, griff sie ihn gleich an. „Als du mich von dir gestoßen hast, habe ich sehr viel Zeit gehabt und viel gelesen. Besonders über Waffen aller Art. Also wirklich.“

"Jacky, keinen Streit. Nicht jetzt und nicht hier", knurrte er sie an.

"Sesshoumaru, denk dran, was wir heute Abend noch vorhaben", warnte sie ihn zurück.

"Das findet so oder so statt, egal, was du nun sagst."

„Denkst auch nur du“, beleidigt drehte sie sich weg und sprang ihn im nächsten Augenblick in die Arme. Sie zitterte vor Angst und zeigte auf etwas: „Bitte, macht es WEG!“

Verwundert hatte Sesshoumaru sie im letzten Augenblick aufgefangen, bevor sie zu Boden gestürzt wäre und besah sich den Grund für ihren Angstanfall:

Eine Spinne, mit behaarten Beinen, großem Körper und mehr als nur zwei Augen hatte sich genau an der Stelle von der Decke abgeseilt, an der Jacky eben noch stand.

„Du und deine seltsamen Agonien“, schüttelte ihr Schwager nur den Kopf, pflückte das achtbeinige Untier von seiner Leine runter und schmiss es mit einer einzigen Bewegung hinter sich in die Dunkelheit der Höhle.

„Ist es weg?“, fragte Jacky vorsichtig und lugte über Sesshoumarus Schulter in alle Richtungen.

„Das ist es.“ Beruhigend drückte er sie noch einmal an sich und ließ sie dann wieder herunter.

„Also wirklich. Vor uns Dämonen hast du keine Angst, aber vor einer kleinen harmlosen Spinne“, wunderte sich Shippou etwas über sie.

„Das hat Gründe. Und ich weiß auch, wer dafür mit verantwortlich ist.“ Sesshoumaru wandte sich seinem Schwager Roger zu, der gar nicht wusste, worum es eigentlich ging und warum seine Schwester so auf das Viech reagiert hatte. Nun sah er sich mit einem angesäuerten Hundedämon konfrontiert, der ihn aus seinen goldenen Augen mit einem abschätzenden Blick musterte.

„Warum soll ich daran Schuld sein, dass Jacky Angst vor so etwas hat?“ Verwundert sah er ihn an und ließ sich von seinem Blick nicht ins Bockshorn jagen. Auch wenn Jacky die Temperamentvollere des Zwillingspaares war, stand ihr Bruder ihr in manchen Dingen nicht nach, besonders wenn er sich ungerecht behandelt fühlte. Er bekam nun aber einen mehr als guten Eindruck davon, warum sein Schwager so hieß, wie er hieß. The killing perfect one. Kein Wunder, dass fast alle vor ihm kuschten.

„Lass es gut sein, Sesshoumaru, sicherlich kann Roger sich nicht mehr an den Zwischenfall erinnern. Immerhin war das vor mehr als 20 Jahren“, schritt nun Jacky ein.

„Was für einen Zwischenfall?“, wollte Roger natürlich nun wissen. Er hatte wirklich keinen blassen Schimmer, wovon sie redeten. Ihm viel einfach nichts ein, was dafür gesorgt hatte, dass seine Schwester so auf eine Spinne reagierte, wie sie es getan hatte.

„Es ist nicht so wichtig. Vergiss es.“

„Es ist wichtig, Jacky“, widersprach ihr Mann sogleich und sah sie von der Seite an.

„Nein, und nun ist Schluss. Komm.“ Sie packt seine Hand und zog ihn von ihrem Bruder weg.

Tenshou sagte zu ihm:

„Nimm es ihm nicht übel. Er liebt seine Frau über alles und da reagiert er manch Mal etwas über. Auch wenn die Sache nun wirklich alt genug ist, um vergessen zu werden.“

„Ich weiß es wirklich nicht mehr. Wenn es so lange her ist, wie Jacky sagt, dann waren wir noch Kinder und da haben wir viel Unsinn angestellt.“

„Das glaube ich euch.“

„Hat Felipe hier denn nun eine Nachricht hinterlassen, oder war sein Geist schon diese Botschaft?“, lenkte Mitaka in eine andere Richtung und sah sich suchend um.

„Keine Ahnung. Vermutlich aber so wohl als auch.“

„Da hinten stehen einige Truhen.“ Aufgeregt erschienen Rin und Shippou vor ihnen und deuteten in einen abgelegnen Teil der Höhle, wo es noch dunkler war, als hier vorne schon.

„Können wir die nicht aufmachen?“, schloss sich der Fuchsdämon gleich an. „Wir beiden haben es nämlich nicht geschafft.“

„Gerne. Vielleicht finden wir dort die Antwort, die wir suchen.“ Roger folgte den beiden Kindern. Auch Tenshou, Inu Yasha, Ryo und das Fürstenpaar schlossen sich an.

„Wäre es nicht besser, wenn wir sie ein Stück weiter in die Höhle tragen?“, schlug Jacky vor, als sie den Fund begutachteten. Sie behielt die Wand vor ihr immer im Blick und suchte nach weiteren Spinnennetzen, denen sie gerne entgehen würde.

Sesshoumaru ließ ihre Hand los, hob eine der Kisten auf, als wären sie aus Papier und nicht aus schwerem Eichenholz gemacht.

Roger sah ihn verwundert an, auch als Inu Yasha, Ryo und Tenshou jeder für sich eine der Truhen aufnahmen, als wären sie Kinderspielzeug. Ranma, Mitaka, Akane, Jacky, Sango, Miroku, Kagome, Dr. Tofu und Sakura nahmen die anderen drei Kisten und trugen sie zur Mitte der Höhle. Erschöpft ließen sich die Menschen nieder und Akane fauchte ihre Schwester Nabiki an:

„Warum hast du uns nicht geholfen?“

„Wieso nur? Ihr ward doch genügend, da hätte ich nur gestört.“ Sie wandte sich einen weiteren Haufen voll Gold zu und besah sich den genauer.

„Jacky, sobald wir diese Höhle verlassen haben, müssen wir eine genaue Körpervisite bei ihr durchführen lassen“, kommentierte ihre jüngere Schwester das Verhalten von ihr.

„Ich komme dir dabei gerne zu Hil...“ Weiter kam Miroku nicht, da seine Angetraute sich seiner sogleich annahm und ihm eine kräftige Kopfnuss verpasste, das es nur so schalte in der Höhle.

„Also wirklich, ich dachte echt, du würdest damit mal aufhören.“ Wütend funkelte sie ihn an.

Betäubt lag er zu ihren Füßen, vorerst zu keiner Regung mehr fähig, außer einer seltsamen Zuckung seiner Glieder.

„Du hast aber einen kräftigen rechten Haken, Sango“, bewunderte Roger sie, da er selbst mal eine Weile auf der Uni geboxt hat, interessierte ihn solche Sachen immer sehr.

„Danke.“ °Wenn mein Mann doch auch mal so etwas sagen würde!°, schloss sie gedanklich gleich an.

Jacky beugte sich gerade zusammen mit ihrem Mann über eine der Kisten. Dann drehte sie sich zu ihm um und sah ihn fragend an:

„Und, ist es laut deinen Sinnen gefährlich, sie zu öffnen, oder nicht?“

„Du kannst sie aufmachen.“ Wie immer klang seine Stimme wie ein Befehl, den er ihr erteilte.

Seufzend kam sie ihm nach und versuchte sich an dem Schloss. Der Riegel war, so wie alle metallischen Beschläge und Verzierungen verrostet und ließ sich dadurch leicht bis gar nicht bewegen. Jacky schaffte es ihn nur wenige Zentimeter herauszuziehen, dann war Schluss. Auch in die andere Richtung wollte sich nichts tun.

„Tut mir leid, aber es geht einfach nicht.“ Ihre Stimme klang sehr enttäuscht.

„Ich mache es.“

Sesshoumaru nahm sich nun der Sache an und zog an dem Riegel. Selbstverständlich gelang es ihm gleich ihn ohne weitere Probleme herauszuziehen, als wäre er frisch geölt und entrostet worden. Das dabei entstandene quietschende Geräusch war zu viel für die empfindlichen Ohren der Mitglieder des Hundeclans. Und Inu Yasha fauchte seinen Bruder gleich an:

„Kannst du das nicht leiser machen?“

„Dann mach du es doch das nächste Mal besser, wenn du es denn kannst.“ Kühl blickte er ihn an. Innerlich seufzten Jacky und Kagome gleichermaßen auf. Auch wenn sie nun endlich wie Brüder umgingen, von Zeit zu Zeit verfielen sie doch in ihre alten Streitereien.

„KEH! Natürlich werde ich das machen.“ Der Hanyou trat zur nächsten Truhe und machte sich an dessen Verriegelung zu schaffen. Selbstverständlich gelang es ihm nicht, ihn geräuschlos zu entfernen, was bei seinem Bruder ein zufriedenes Lächeln verursachte.

Entnervt über das Verhalten seiner Enkel wandte sich Tenshou nun an Jacky und bat sie:

„Bitte mach doch den Kasten auf.“

Sie tat ihm den Gefallen und hob den Deckel an, der sehr schwer war. Roger packte mit an und zusammen legten sie den Inhalt nun offen dar.

Alle beugten sich nun über die Kiste. Shippou war auf Kagomes Schulter geklettert und spähte in die Dunkelheit unter ihm und er war der Erste, der was sagte:

„Man sieht ja gar nichts.“ Mit einem Sprung war er im Innern der Kiste verschwunden.

„SHIPPOU!“, riefen alle erschrocken aus.

„Du ungezogener Bengel kommst da sofort raus!“, befahl Inu Yasha sogleich und beugte sich tiefer über die Kiste. Mit einmal packte er zu, ergriff Shippous Schwanz und zog ihn daran wieder ans Tageslicht. Doch der hatte was in der Hand, welcher er nun fest an sich drückte. Derweilen tobte er in der Hand des Hanyou wie wild:

„Lass mich auf der Stelle los, du Grobian!“

„Gib her! Was hast du da?“, verlangte Inu Yasha stattdessen, ohne auf das einzugehen, wie der Fuchsdämon ihn tituliert hatte.

Shippou drückte es fest an sich, streckte seine Zunge raus:

„Das gebe ich nur Roger. Das geht dich nichts an.“ Im nächsten Augenblick zierte eine große Beule den roten Haarschopf von Shippou, der laut anfing zu weinen und nach Kagome schrie. Die sogleich zur Stelle war und schon den Mund öffnete, um das eine, bekannte Wort zu sagen, wurde aber von Jacky unterbrochen:

„Nicht jetzt. Tragt das nachher aus. Außerdem hat er immer noch nicht die Kette wieder um.“

„Verdammter Mist, das war mir doch glatt entfallen.“ Die Miko sah sehr unglücklich aus. Inu Yasha war über diesen Zustand mehr als zufrieden und das nun auch zur Schau stellte, indem er über das ganze Gesicht grinste.

„Warte nur ab, sobald sich dir Gelegenheit ergibt, werde ich sie dir wieder umlegen“, giftete Kagome ihn an.

„Das wirst du nicht! Es reicht mir allmählich mit diesem Teil und deinen Androhungen! Ich bin fast dein Mann, ich brauche es nicht mehr!“, griff Inu Yasha sie scharf an.

„Dann benimm dich auch endlich so und hör auf, deine Launen immer an Shippou auszulassen. Sobald das aufhört, werde ich auch nicht mehr androhen, sie dir um zu hängen!“

Die Beiden standen nun wie zwei Ringer gegenüber und sahen sich grimmig an. Jacky interpretierte für sich, dass dieses Gespräch zwischen den Beiden schon öfters statt gefunden hatte. Innerlich seufzte sie auf und bemerkte, wie ihr Mann dem Wortgefecht der Verlobten interessiert folgte.

Tenshou trat zu Jacky und sprach sie an:

„Mach dir keine Gedanken. Einerseits hat die Kette mehr als einmal Inu Yasha das Leben gerettet, andererseits hat es meiner Meinung nach Kagome ihre Macht über ihn ab und an etwas ausgenutzt.“

„Das stimmt allerdings. Ich gehe mal den armen Shippou und damit das Buch retten.“

Sie ging auf die Streithähne zu, die gerade bei dem Thema Hochzeitstermin angekommen waren. Ganz offensichtlich hatten sie sich immer noch auf keinen geeinigt. Als Jacky noch in Japan war, gab es diese Diskussion auch schon. Schnell griff sie zu und nahm Inu Yasha den schon mehr als betäubt aussehenden Shippou aus dessen Hand. Er hatte mit ihm rum gewedelt und gar nicht mehr darauf geachtet, dass sich der Fuchsdämon immer noch in in seinen Klauen befand. Selbst als Jacky ihn ihm abnahm, bekam er davon nichts mit, so sehr war er in den Streit mit Kagome vertieft.

Vorsichtig legte Jacky den kleinen Kerl auf den Boden, nahm das Buch aus seiner Umklammerung und reichte es an ihren Bruder weiter. Überglücklich öffnete er das antike Stück langsam :

„HEUREKA!“, rief er nach kurzem Studium aus.

Sogar Inu Yasha und Kagome hörten bei dem Ausruf auf, sich zu streiten. Alle traten nun neugierig näher und versuchten einen Blick in das Buch zu erhaschen.

„Was steht denn nun drinnen, ototo-chan?“, fragte Jacky ihn neckend.

„Das ist ein Tagebuch Felipe ungefähr aus der Zeit, als ihr ihn getroffen haben müsst!“ Er war so aufgeregt, dass er gar nicht mitbekam, wie ihn seine Schwester angeredet hatte.

„Dann mach es nicht so spannend und lies uns daraus vor.“

Kurze Stille, Aufregung machte sich unter den Anwesenden braut, dann kam zögerlich:

„Ich kann seine Schritt nicht lesen. Er hat eine Sauklaue.“

Allgemeines Aufstöhnen.

„Und was ist in den anderen Kisten?“, wollte Ranma wissen und beugte sich über die andere, die schon geöffnet worden war.

Seine Hand griff rein und förderte einige längliche Rollen zu Tage, die sehr sorgfältig in Ölhaut eingewickelt waren.

Roger starrte sie an und ihm kam ein Gedanke:

„Ranma, bitte entroll sie sehr vorsichtig.“

Verwundert kam er der Aufforderung nach und klappte den Anfang der Haut um. Zum Vorschein kamen einige weiße Leinwände.

Nun war Ranma umrundet von allen. Jeder wollte genau sehen, was er da gefunden hatte. Das erste Bild zeigte eine Landschaft in der Nähe von Peking, das erkannten sie sofort. Doch die kommenden Bilder ließ sie alle den Atem anhalten.

„Sesshoumaru-Sama, das bist du!“, rief Rin schließlich in die Stille.

„Und das ist Kouga-kun“, flüsterte Kagome ergeben.

„Hier sogar mit Ayame“, ergänzte Sakura leise.

„Wann hat er die nur gemacht?“, wollte Jacky wissen.

„Schaut euch das hier an!“, rief Shippou aus und hielt ein Bild in der Hand, das den angreifenden Inu Yasha zeigte. „Genau so, wie wir ihn kennen.“

„Aber dieser Pinselstrich ist göttlich. Fast so, als hätte er schon mal einen Anime gesehen. So plastisch“, bewunderte Sakura die Bilder.

„Darum sind sie hier versteckt worden, nicht wahr?“, fragte nun Tenshou nach und hielt eines der Bilder in der Hand. Zu sehen waren er selbst und sein Sohn, Inu no Taishou.

„Ja und auch weil damals eine schwierige Zeit war. Selbst jetzt können wir sie kaum der Öffentlichkeit zeigen. Diese Bilder sind für uns bestimmt“, kam es nun von Jacky.

„Damit könntest du Recht haben“, seufze ihr Bruder. „Doch bevor wir die Experten hierher bestellen, hole ich morgen meinen Kollegen Antonio, der ist ein Ass auf dem Gebiet des Schriftenentziffern. Vermutlich hat Felipe irgendwo aufgeschrieben, warum und weshalb die Bilder hier versteckt worden.“

Sesshoumaru stand die ganze Zeit still daneben und hörte sich alles an. Er dachte mit einmal an seine erste Begegnung mit Jacky, warum sie in ihrer Zeit gelandet waren und was alles seitdem passiert war. Es war Schicksal gewesen, von Anfang an. Die Reise, ihr Treffen und das sie sich verliebten. Alles. Er sah nach oben und fragte sich, ob sein Vater vielleicht einen zu guten Draht zu Musubi, dem Schicksalsgott und Ehemann von Amaterasu, der Sonnengöttin, hatte. °Oder ist Schicksal das, was wir daraus machen?°, stellte er sich selbst die Frage. Er sah zu Jacky hin, die die vielen Bilder immer noch bewundern ansah. Sie blickte mit einmal auf und ihm direkt in die Augen. Dann lächelte sie ihn an. °Selbst wenn es Schicksal war, dass wir alle damals in ihrer Zeit gelandet sind und ich mich in sie verliebte, dann nehme ich es an. Aber warum nur mussten wir erst nach China und sie treffen, damit wir hier anfingen zu suchen? Warum nur? Irgendwie erscheint mir das noch nicht ganz klar.°

„Heilige schei**e!“, rief nun Roger aus und starrte die Bilder an, die er nun in den Händen hielt.

„Was ist denn, Bruderherz?“, erkundigte sich Jacky und trat näher.

„Dann sieh selbst.“ Er hielt ihr die Bilder hin und konnte erleben, wie sein Schwester regelrecht erbleichte.

„Das sind ja lauter Karikaturen auf mächtige Personen der damaligen Zeit. Das ist doch dieser Papst, Alexander der soundsovielte aus dem Hause Borgia, oder nicht?“

„Ja und das ist der damalige Leiter der Inquisition in Rom, Kardinal Irgendwas. Hach, ich kann mir diesen Namen einfach nicht merken.“

„Komischer Name, meinst du nicht auch?“, fragte nun Inu Yasha und sah ihn leicht zweifelnd an.

„Hm, das hat aber wer anders gemalt“, bemerkte nun Sakura an und besah sich die Bilder genauer.

„Bist du dir sicher?“, wollte nun Jacky wissen und verglich nun selbst mit den Augen die Unterschiede der Portrais.

„Also, ich sehe nicht, was du meinst, Sakura.“

„Siehst du diese Linie im Gesicht dieses Typen hier?“

„Das ist Papst Innozenz der VIII“, kam die belehrende Stimme von Roger aus dem Hintergrund.

„Wie auch immer“, wischte Sakura den Einwurf durch eine Handbewegung weg, „diese Linie scheint wohl sehr typisch für das Zeichnen von Menschen für diesen Künstler zu sein. Denn hier bei den ersten gefundenen Bildern mit uns drauf fehlt diese Linie. Und überhaupt scheint dieser Maler andere Farben zu bevorzugen, wie der andere. Siehst du?“

„Ja, seine Zusammenstellung ist ganz anders und auch die Menge der aufgetragenen Farbschicht scheint eine andere zu sein, oder irre ich mich?“

„Nein, tust du nicht. Diese Bilder mit den Karikaturen wurde von dem gleichen Künstler gemacht, der auch das Bild von Elena gemalt hat.“

Es herrschte mit einmal Stille in der Höhle. Nur das gelegentliche Rauschen und Gluckern des Meeres war zu hören.

„Du meinst, es war dieser Bosch?“, fragte nun Miroku nach.

„Genau den meine ich.“

„Sag mal, Sakura, geliebte Ehefrau, woher weißt du das eigentlich alles?“, erkundigte sich Mitaka bei ihr.

„Weißt du, Ehemann, deine Frau hat nicht nur Literatur studiert, sondern auch im Nebenfach Kunstgeschichte. Aber das hat dich doch noch nie interessiert, oder?“ Gefährlich waren ihre Augenbrauen nach oben gerutscht und sahen ihren Ehemann mahnend an.

„Du erzählst mir eben nicht immer alles von dir.“ Grummelnd drehte er sich um und stapfte einige Meter von der Gruppe weg.

„Also, ich würde vorschlagen, wir machen nun Schluß für heute“, bemerkte nun Roger an und sah auf seine Uhr. „Papa wird mit Großvater schon langsam eintrudeln. Den Rest können wir auch morgen oder die anderen Tage in Ruhe sichten. Sakura, da du Kunstgeschichte studiert hast, willst du uns hier unten nicht helfen?“

„Sicher. Meine neue Assistentin Akane geht uns sicherlich auch gerne zur Hand, oder?“ An sie gewandt.

„Gerne. So lerne ich gleich was.“ Strahlend hatte sie der Sache zugestimmt.

Sesshoumaru sah mit einmal Richtung Höhlenzugang und fing wütend an zu knurren. Dann ging er den Neuankömmlingen entgegen, die verwundert zu ihm aufsahen.

„Miyu! Toya! Sandy! Haben wir euch nicht ausdrücklich gesagt, ihr sollt oben warten?“ Streng blickte er von einem zum anderen.

„Mama, Papa, Inu, Tenshou, Kagome, wo?“ Die Zwillinge taten so, als würde ihr Vater nicht gerade sie wütend anfunkeln.

„Es tut mir leid, Sesshoumaru-Sama, Jacky-Sama, aber ich habe sie nicht aufhalten könne. Sie liefen einfach los“, keuchte eine außer Atem hinter den Ausreißern erscheinende Akiko, das Baby immer noch im Arm. Doch nun plärrte die Kleine aus Leibenskräften. Sango trat zusammen mit Miroku zu Akiko und nahm sie ihr ab. „Sie hat sicherlich Hunger, Sango-Sama.“

„Bestimmt“, stimmte die zu und wiegte sie hin und her. Sofort schloss sie die Augen und war sogleich ins Reich der Träume abgetaucht.

„Es ist sicherlich nicht deine Schuld. Sie haben einfach nur den selben Dickkopf wie die Mutter, wenn es um Gehorsam geht“, bemerkte Sesshoumaru nun an und blickte immer noch sauer auf die Kinder hernieder.

„SESSHOUMARU!“, fauchte Jacky, trat nun endlich zu ihnen und ihm fast auf den Fuß vor Zorn. Als sie ihm ins Gesicht schaute und seinen Blick bemerkte, verflogen ihre Gefühle sogleich. Einen ungewohnten verschmitzten Ausdruck in seinen Augen blickte er sie kurz an und sie verstand, er hatte sich lustig über sie gemacht.

°Na warte, Sesshoumaru, das zahle ich dir nachher heim°, schwor sie sich.

„Es wird so oder so Zeit, dass wir wieder nach oben gehen. Papa wird mit Opa da sein“, meldete sich zum wiederholten Male Roger zu Wort, der nur langsam seine Fassung wieder fand Angesicht der vielen Schätze hier unten, „Und du, junge Dame, bist sicherlich dafür verantwortlich, dass sich Toya und Miyu sich dem Willen ihrer Eltern widersetzten und hier unten auftauchten, habe ich recht?“ Wütend blickte er zu Sandy hin. Trotzig sah sie auf, schlug die Arme unter und zog eine Schnute. „Das gibt Hausarrest, keine Widerworte!“ Als sie protestieren wollte. „Dann hast du genügend Zeit darüber nach zu denken, was du getan hast. Du hättest dich und sie in Lebensgefahr bringen können.“

Jacky übersetzte alles für ihre Kinder, die nun den Kopf schüttelten und gemeinschaftlich zu Sandy traten.

„Nein!“, sagte Miyu und blickte zu ihren Onkel hoch, der verwundert zu ihr runter sah.

„Schlud“, betonte auch Toya und zeigte auf seine Schwester und sich selbst.

Verwundert sahen die Erwachsenen dem Schauspiel zu. Vorsichtig sah Jacky zu Roger, dann weiter zu Tenshou und am Ende zu Sesshoumaru. Stolz erfüllte sie. Darüber, dass ihre Kinder bereit waren, gemeinsam für eine Missetat einzustehen, auch wenn sie sicherlich zu jung waren, um zu wissen, was sie da eigentlich taten.

Gespannt warteten alle auf Rogers Urteil:

„Nun gut, da der Übeltäter nicht mehr auszumachen ist, kann man Keinen mehr bestrafen. Oder hast du mitbekommen, wer das ausgeheckt hat, Akiko?“

„Nein, sie liefen ohne Absprache einfach los“, schüttelte die den Kopf.

„Das macht nichts, anscheinend ist ihnen aber klar, dass sie einen Fehler gemacht haben und wollen auch dafür einstehen. Nicht wahr, Miyu. Toya, Sandy?“, mischte sich nun Jacky ein und blickte die drei Kinder an.

„Mama, recht“, bestätigte der weibliche Zwilling.

„Misst.“, bekräftige Toya das Ganze.

„Nun gut, wir gehen hoch und wir überlegen uns eine angemessene Strafe“, seufzte Sesshoumaru und nahm seinen Sohn einfach auf den Arm. Jacky beugte sich zu ihrer Tochter runter und verfuhr genauso mit ihr:

„Ich frage mich wirklich, von wem ihr nur euren Dickkopf geerbt habt.“

„Da fragst du noch?“, bemerkte Sakura nun grinsend an.

„Oh, Sakura, das war überflüssig!“

Alle lachten laut auf und gingen nun nach oben. Kagome nahm sich Shippou an und trug ihn auf ihren Armen nach draußen. Glücklich schmiegte er sich an sie. Inu Yasha stapfte wütend hinter ihr her. Tenshou konnte sich ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken, als er sich an seine Jugend erinnerte und die Streitereien, die er mit seiner Frau ausgetragen hatten. Seine Enkelsöhne schienen in der Hinsicht viel von ihm geerbt zu haben.
 

___________________________________________________________
 

So, das Rätsel ist gelöst wurden, so hoffe ich doch mal.
 

Über Kommis würde ich mich wie immer freuen.
 

Gruß

Bridget



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Schalmali
2007-01-30T23:40:02+00:00 31.01.2007 00:40
^^ Versteckte Schatzkammern, Gemälde, Streiterein... gerade die von Inuyasha und Kagome mal wieder typisch. Wird wohl wirklich langsam mal Zeit dass sie heiraten und diese Kettengeschichte aus der Welt kommt xD
Von:  Kura-sama
2007-01-28T19:27:28+00:00 28.01.2007 20:27
Ja, Kagome und InuYasha können es einfach nicht lassen! XD
Wow, aber das sich da so ein Schatz versteckt hätte ich nicht gedacht. *__*
Ich bin froh das Felipe endlich zu seiner Elena gehen kann.
Im ganzen war das Kapi wirklich klasse!!
LG touga
Von:  Hotepneith
2007-01-28T13:36:53+00:00 28.01.2007 14:36
Ja, das Rätsel um Felipe und Elena wurde elegant gelöst.
Aber was für eine streitsüchtige Sippschaft....*seuf* Können die denn nie friedlich miteinander umgehen? Das Leben wäre sicher deutlich ruhiger für sie.

bye

hotep


Zurück